DE3041160C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die neuen antibakteriell wirksamen
1-Oxadethia-cephalosporin-Derivate gemäß Anspruch
1, die sich durch eine hohe in-vitro- und in-vivo-antibakterielle
Wirksamkeit auszeichnen, insbesondere
gegenüber β-Lactamase erzeugenden Bakterien. Einen
weiteren Gegenstand der Erfindung bilden
antibakterielle Mittel mit einem Gehalt an den 1-Oxadethia-
cephalosporin-Derivaten gemäß Anspruch 1 sowie
ihrer pharmakologisch verträglichen Salze und Ester
zur chemotherapeutischen Anwendung.
Es sind bereits zahlreiche Derivate des Cephalosporins
hergestellt und zur therapeutischen Behandlung von
bakteriellen Infektionen verwendet worden. Vor wenigen
Jahren sind verschiedene Derivate des 1-Oxadethia-cephalosporins
synthetisch hergestellt und zur Anwendung
bei der therapeutischen Behandlung von bakteriellen
Infektionen vorgeschlagen worden, wie dies beispielsweise
in den US-Patenschriften 40 11 216,
40 13 648, 40 13 653, 40 31 083, 40 45 438, 41 38
486 und 41 80 571 angegeben ist.
Es sind umfangreiche Forschungen unternommen worden,
weitere neue Derivate des 1-Oxadethia-cephalosporins
mit einer hohen und breiten antibakteriellen Wirksamkeit
gegenüber Gram-positiven und Gram-negativen Bakterien
und sogar gegenüber β-Lactamase erzeugenden
Stämmen, die gewöhnlich gegenüber bekannten Cephalosporinen
resistent sind, zur Verfügung zu stellen.
Als Ergebnis dieser Forschungen konnten bestimmte
neue Derivate des 1-Oxadethia-cephalosporins mit noch
besseren aktibakteriellen Eigenschaften als sie bekannte
Cephalosporin-Derivate besitzen synthetisiert
werden.
Gegenstand der Erfindung sind demzufolge die 1-Oxydethia-
cephalosporin-Derivate der Formel I, wie sie im Anspruch
1 und 2 gekennzeichnet sind.
Die 1-Oxadethia-cephalosporin-Derivate gemäß Anspruch
1 und 2 können auch in Form ihrer pharmakologisch verträglichen
Salze mit einem Alkalimetall, wie Natrium oder
Kalium, oder mit einer basischen Aminosäure, wie L-
Lysin, oder mit einer pharmakologisch verträglichen
organischen Base, wie Triäthylenamin oder Cyclohexylamin,
vorliegen. Weiterhin können sie auch in Form
ihrer pharmakologisch verträglichen Ester (als Carboxylat)
mit einem pharmakologisch verträglichen
Alkohol vorliegen. Beispiele dieser Ester sind niedere
Alkylester mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie der
Äthyl-, Propoyl- oder tert.-Butylester, Alkylamino-
(nieder)alkylester, wie der Dimethylaminoäthylester,
Alkoxy-(nieder)alkylester, wie der Methoxymethyl-,
Äthoxymethyl- oder Äthoxyäthylester, Acyloxy-
(nieder)alkylester, wie der Acetoxymethyl-, Acetoxyäthyl-,
Propionyloxymethyl-, Propionyloxyäthyl-,
Pivaloyloxymethyl- oder Pivaloyloxyäthylester, und
Alkoxycarbonyloxy-(nieder)-alkylester, wie der Methoxycarbonyloxymethyl-,
Methodycarbonyl-oxyäthyl-, Äthoxycarbonyloxymethyl-
oder Äthoxycarbonyloxyäthylester.
Bevorzugte Ester sind der Phthalidyl-,
Acetoxymethyl-, Pivaloyloxymethyl-, Acetoxyäthyl-,
Propionyloxyäthyl-, Indanyl-, Phenyl-, Dimethylphenyl-,
Methoxy-phenyl-, Methoxycarbonyloxyäthyl-,
Äthoxycarbonylmethyl- oder ein Phenacylester.
Außerdem können die Ester entweder in Form der Monoester
an der 4-Carboxylgruppe des 1-Oxa-cephem-Kerns
oder an der endständigen Carboxylgruppe im Aminosäurerest,
der an die 7-Aminogruppe des 1-Oxa-cephem-Kerns
gebunden ist, oder in Form eines Diesters an den beiden
genannten Carboxylgruppen vorliegen.
Der Aminosäurerest, der an die 7-Aminogruppe des 1-Oxa-
cephem-Kerns in dem Molekül der beanspruchten neuen
Verbindungen der Formel I gebunden ist, kann entweder
in Form eines D-Stereoisomeren oder in Form eines
L-Sereoisomeren vorliegen. Die D-Form zeichnet sich
gewöhnlich durch eine höhere antibakterielle Wirksamkeit
als die L-Form aus.
Bei den Derivaten der allgemeinen Formel (I)
trägt der 1-Oxa-cephem-Kern
in der 3-Stellung den Substituenten -CH₂R, in welchem
R entweder die 4-Carbamoyl-pyridiniumgruppe der
Formel
oder die (1-Methyl-1H-tetrazol-5-yl)thiogruppe der
Formel
bedeutet.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) besitzen
eine niedrige Toxizität, was sich daraus ergibt, daß
alle Verbindungen bei intravenöser Injektion bei Mäusen
zur Bestimmung der akuten Toxizität einen LD₅₀-Wert von
7 bis 8 g/kg zeigen. Die Verbindungen eignen sich
daher zur therapeutischen Behandlung von Infektionen
aufgrund zahlreicher Gram-negativer und Gram-positiver
Bakterien einschließlich solcher β-Lactamase erzeugender
Bakterienstämme, die gegenüber der Behandlung mit
bekannten Cephalosporinen resistent sind. Die erfindungsgemäßen
Verbindungen sowie ihre pharmakologisch verträglichen
Salze und Ester können oral, intraperitoneal,
intravenös, subkutan oder intramuskulär verabreicht
werden, und zwar unter Verwendung pharmazeutischer
Formulierungen, wie sie für derartige Verabreichungen
bekannt sind. Sie können im wesentlichen in der gleichen
Weise wie die bekannten Cephalosporine verabreicht
werden. Für die orale Verabreichung können die Verbindungen
in Pulver, Kapseln, Tabletten, Sirupe und
dergleichen eingearbeitet werden.
Darüber hinaus
können die neuen Verbindungen der Erfindung in
Suppositorien eingearbeitet werden, die die Aktivsubstanz
in einer Konzentration von 0,5 bis 15 Gewichtsprozent
im Gemisch mit einer bekannten Suppositorienbasis
enthalten. Schließlich sind die erfindungsgemäßen Verbindungen
nach der Erfindung auch zur Sterilisation chirurgischer
Instrumente wertvoll.
Gegenstand der Erfindung sind daher auch antibakterielle
Mittel, die durch einen Gehalt an den 1-Oxadethia-
cephalosporin-Derviaten der allgemeinen Formel (I)
oder deren pharmakologisch verträgliche Salze oder
Ester gemäß Anspruch 1 als Aktivbestandteil in einer
antibakteriell wirksamen Menge, gegebenenfalls in
Kombination mit einem pharmakologisch verträglichen
Trägermaterial für die Aktivsubstanz und/oder üblichen
Exzipientien gekennzeichnet sind. In einer pharmazeutischen
Zubereitung nach vorliegender Erfindung kann
die Aktivsubstanz in einer Menge von 0,1 bis 90 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Gesamtzubereitung,
eingearbeitet sein. In gleicher Weise können die antibakteriellen
Mittel auch in Form von veterinärmedizinischen
Zubereitungen vorliegen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
zeichnen sich durch eine hohe antibakterielle Wirksamkeit
in vivo und eine hohe Heilwirkung bei der chemotherapeutischen
Behandlung von bakteriellen Infektionen
bei Tieren und Menschen aus. Um dies zu zeigen, wurden
Versuche zur therapeutischen Behandlung von bakteriellen
Infektionen bei Mäusen durchgeführt.
Gruppen von Mäusen mit 5 männlichen Mäusen des ICR-
Stammes, die 4 Wochen alt sind und durchschnittlich
20 g wiegen, wurden mit einem Impfmaterial von Escherichia
coli Nr. 29 Subkultur aus klinischem Isolat, hinterlegt
bei Kyoto College of Pharmacy, Japan (als wäßrige Bakteriensuspension
mit einem Gehalt von 2,5% Mucin), in einer Menge von
2,0×10-7 Zellen je Maus intraperitoneal geimpft.
30 min nach der Impfung wurden die Mäuse mittels subkutaner
Injektion mit 0,2 ml einer physiologischen
Natriumchloridlösung der zu untersuchenden Verbindung,
d. h. der Verbindung gemäß Beispiel 1 sowie der Verbindung
gemäß Beispiel 2 behandelt. Auf diese Weise werden
die ED₅₀-Werte der zu untersuchenden Verbindungen
bestimmt. In gleicher Weise wurden zu Vergleichszwecken
Cefoxitin, das Dinatriumsalz der Vergleichsverbindung
"6059-S", Cefotaxim und Cefametazol untersucht. Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt.
Aus der vorstehenden Tabelle ist deutlich ersichtlich,
daß die erfindungsgemäßen Verbindungen einen höheren
Heileffekt zeigen als die Vergleichsverbindungen, die als
wertvolle antibakterielle Mittel für die chemotherapeutische
Behandlung von zahlreichen bakteriellen Infektionen
bekannt sind.
Die erfindungsgemäßen neuen Verbindungen können beispielsweise
unter Verwendung einer 7-Amino-1-oxadethia-cephem-
Verbindung der allgemeinen Formel (IV)
in der R¹ R¹ dieselbe Bedeutung hat wie R in der Formel
I und R² ein Wasserstoffatom oder eine bekannte Carboxyschutzgruppe
darstellt, als Ausgangsmaterial hergestellt
werden. Die Herstellung dieser Ausgangsverbindung
(IV) kann in an sich bekannter Weise erfolgen, wie das
beispielsweise beschrieben ist in "Canadian Journal of
Chemistry", 50 (1972), S. 2894; "Journal of American
Chemical Society", 96 (1977), S. 7582; "Journal of
Medicinal Chemistry", 20 (1977), S. 551; "Journal of Medicinal
Chemistry", 22 (1979), S. 757, und "Journal of American
Chemical Society", 101 (1979), S. 4403.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) wird eine 7-Amino-1-oxadethia-
cephem-Verbindung der allgemeinen Formel (IV)
mit einer Halogenalkansäure oder deren reaktionsfähigem
Derivat der allgemeinen Formel
Z-CH₂-COX (V)
in der Z ein Halogenatom, insbesondere Brom oder Chlor,
ist und X die Hydroxylgruppe, ein Brom- oder Chloratom
oder eine andere reaktionsfähige Gruppe bedeutet,
die der in der Carboxylgruppe vorliegenden Hydroxylgruppe
äquivalent ist, umgesetzt und anschließend
die erhaltene Verbindung der allgemeinen Formel
in der R¹, R² und Z die vorstehend angegebenen Bedeutungen
haben, mit einer Aminosäure der
allgemeinen Formel
umgesetzt, und gegebenenfalls anschließend die Carboxylschutzgruppe
(R²) entfernt.
Alternativ ist es auch möglich, die 7-Amino-1-oxadethia-
cephem-Verbindung der allgemeinen Formel IV mit
einer Verbindung der allgemeinen Formel
in der X die Hydroxylgruppe, ein Brom- oder Chloratom
oder eine andere reaktionsfähige Gruppe ist, die der
in der Carboxylgruppe vorhandenen Hydroxylgruppe äquivalent
ist, A eine an sich bekannte Carboxylschutzgruppe und B eine an sich bekannte Aminoschutzgruppe
darstellen, umzusetzen und anschließend aus
dem erhaltenen Kondensationsprodukt die Schutzgruppen
(A, B) zu entfernen. Die Ausgangsverbindungen, die
auf den beiden vorgenannten Wegen verwendet werden,
können in Form aktiver Derivate der Carbonsäure vorliegen,
wie einem Säurehalogenid, einem gemischten
Säureanhydrid, einem Succinylimino-Derivat oder dem
p-Nitrophenylester. Im Hinblick auf die allgemeine
Formel (VII) kann die Aminoschutzgruppe (B) die tert.-
Butoxycarbonyl-, die Trichloräthoxycarbonyl- oder
die substituierte oder unsubstituierte Benzyloxycarbonylgruppe
sein. Beispiele für die Carboxylschutzgruppe
(A) sind die Diphenylmethyl-, Trichloräthyl-,
eine substituierte oder unsubstituierte Benzyl- oder
die tert.-Butylgruppe. Das Einführen und Entfernen
der Schutzgruppen kann nach an sich bekannten Verfahren
erfolgen. Das Halogenatom (Z) bei den allgemeinen
Formeln (VI) und (V) können Chlor-, Brom- oder Jodatome
sein, doch werden Chlor- und Bromatome bevorzugt.
Bei den beiden vorgenannten Herstellungsweisen kann
die Umsetzung der 7-Amino-1-oxadethia-cephem-Verbindung
der allgemeinen Formel (IV) mit einer Halogenalkansäure
der allgemeinen Formel (V) oder mit einer Verbindung
der allgemeinen Formel (VII) zweckmäßigerweise
in einem inerten organischen Lösungsmittel durchgeführt
werden, die Reaktionsbedingungen entsprechen
im allgemeinen den bei der üblichen Peptidsynthese
angewandten. Das Lösungsmittel für diesen Zweck kann
ein organisches Lösungsmittel, wie Dichlormethan,
Chloroform, Äthylacetat, Dimethylformamid und dergleichen,
sein. Wenn die Verbindungen der allgemeinen
Formeln (V) und (VII) in Form ihrer Säurehalogenide
als reaktionsfähiges Säurederivat verwendet werden,
kann die Umsetzung dieser Verbindung mit einer Verbindung
der allgemeinen Formel (IV) bei einer Temperatur
von Raumtemperatur bis zu einer unter 0°C liegenden
Temperatur in Gegenwart eines Säureakzeptors durchgeführt
werden; letzterer kann ein bekanntes Trimethylsilylierungsmittel
oder eine organische Base, beispielsweise
ein tertiäres Amin, wie Trialkylamin,
Pyridin, Dimethylanilin und dergleichen sein. Wenn
die Verbindungen der allgemeinen Formeln (V) oder
(VII) in Form ihrer freien Carbonsäuren verwendet
werden, kann die Umsetzung z. B. nach der aktiven Estermethode
in Gegenwart eines Dehydratisierungsmittels,
wie N,N-Dicyclohexylcarbodiimid, durchgeführt werden.
Die erforderliche Reaktionszeit beträgt im allgemeinen
1 bis 5 Stunden.
Wenn das Kondensationsprodukt der allgemeinen Formel I
in Form der freien Carbonsäure oder in Form eines
Carbonsäureesters erhalten wird, kann es weiterhin
in ein pharmakologisch verträgliches Salz überführt
werden, indem man es mit einer pharmakologisch verträglichen
Base, wie einem Alkalimetallcarbonat oder -hydroxid,
nach an sich bekannter Weise zur Bildung eines
Carbonsäuresalzes umsetzt.
Die auf vorstehende Weise erhaltene Verbindung der
allgemeinen Formel (I), entweder in Form der freien
Carbonsäure oder in Form eines pharmakologisch verträglichen
Carbonsäuresalzes, kann aus dem Reaktionsgemisch
nach üblichen Verfahren gewonnen werden, beispielsweise
durch Verdünnen des Reaktionsgemisches
mit Wasser und Zugabe eines Adsorptionsmittels wie
Aktivkohle oder mikroporöse Harze, von denen die Verbindung
dann mit Wasser oder einem wäßrigen organischen
Lösungsmittel, wie wäßrigem Äthanol, eluiert werden
kann.
(a) 150 mg 7β-Amino-7α-methoxy-3-[(1-methyl-
1H-tetrazol-5-yl)-thiomethyl]-1-oxadethia-3-cephem-
4-carbonsäure-benzylester werden in einem Gemisch
von 7 ml Äthylacetat und 370 mg Bis-(trimethylsilyl)-
acetamid gelöst. Zu dieser Lösung gibt man eine Lösung
von 120 mg Bromacetylbromid in 2 ml Äthylacetat
und rührt anschließend das Gemisch 1 h bei -20°C und
dann weiter 1 Stunde bei 0 bis 5°C. Dann gibt man weitere
10 ml Äthylacetat zum erhaltenen Reaktionsgemisch
und wäscht es nacheinander mit 10 ml 5prozentiger
wäßriger Chlorwasserstoffsäure, mit 10 ml Wasser,
mit 10 ml 5prozentiger wäßriger Natriumbicarbonatlösung
und schließlich mit 10 ml Wasser. Dann trennt
man die Äthylacetatphase von der wäßrigen Phase ab,
trocknet sie über wasserfreiem Magnesiumsulfat und
dampft sie unter vermindertem Druck zur Trockne ein.
Man erhält 220 mg eines öligen Produkts.
Das erhaltene ölige Produkt wird in 10 ml wasserfreiem
Methylenchlorid aufgenommen. Die erhaltene Lösung
vermischt man mit 440 mg Anisol und unter Rühren und
Eiskühlung mit einer Lösung von 266 mg Aluminiumtrichlorid
in 4 ml Nitromethan. Das Rühren wird 15 min
unter Eiskühlung und dann weitere 90 min bei Raumtemperatur
fortgesetzt. Nach der Zugabe von 60 ml Äthylacetat
zum Reaktionsgemisch wäscht man es zweimal mit
2prozentiger wäßriger Chlorwasserstoffsäure und extrahiert
es dann zweimal mit 5prozentiger wäßriger Natriumbicarbonatlösung.
Nach erneuter Zugabe von 40
ml Äthylacetat stellt man den Extrakt durch Zugabe
von 5prozentiger wäßriger Chlorwasserstoffsäure auf
pH-Wert 1 ein. Man trennt die Äthylacetatphase von der
wäßrigen Phase und extrahiert die wäßrige Phase nochmals
mit 30 ml Äthylacetat.
Die Extrakte, d. h. die Lösung in Äthylacetat, werden
vereinigt, über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet
und dann zur Trockne eingedampft. Man erhält 40 mg
7β-(2-Bromacetoamido)-7α-methoxy-3-[(1-methyl-1H-tetrazol-
5-yl)-thiomethyl]-1-oxadethia-3-cephem-4-carbonsäure.
(b) 40 mg des in Stufe (a) erhaltenen Produkts
werden in 10 ml Wasser suspendiert. Die Suspension
wird durch Zugabe von wäßriger Natriumbicarbonatlösung
auf einen pH-Wert von 7 eingestellt, so daß die vorgenannte
Cephem-Verbindung in Wasser gelöst wird. Dann fügt
man 20 mg D-Cystein zu der erhaltenen Lösung hinzu
und läßt die Reaktion 90 min bei Raumtemperatur ablaufen,
währenddessen der pH-Wert der Reaktionslösung
auf 7 bis 7,5 gehalten wird. Nach Beendigung der Umsetzung
stellt man das Reaktionsgemisch durch Zugabe
von Chlorwasserstoffsäure auf pH-Wert 5,5 bis 6,5 ein und
engt die Lösung ein. Die eingeengte Lösung wird durch
eine Säule mit 40 ml eines Adsorptionsharzes ("Diaion
HP-20"; Produkt der Firma Mitsubishi Kasei CO., Japan)
laufen gelassen, die dann mit Wasser eluiert wird.
Die Fraktionen des Eluats, die die gewünschte Verbindung
enthalten, werden gesammelt, unter vermindertem
Druck eingedampft und gefriergetrocknet. Man
erhält 45 mg 7β-[(2D-2-Amino-2-carboxy)-äthylthioacetoamido]-
7α-methoxy-3-[(1-methyl-1H-tetrazol-5-yl)-
thiomethyl]-1-oxadethia-3-cephem-4-carbonsäure in
Form des Natriumsalzes als farbloses Pulver.
Fp. 129-135°C (Zersetzung).
Fp. 129-135°C (Zersetzung).
Dieses Produkt zeigt bei der Dünnschichtchromatographie
an Silikagel nach der Entwicklung mit einem Gemisch
aus n-Butanol, Essigsäure und Wasser im Verhältnis
2 : 1 : 1 einem Rf-Wert von 0,35.
Elementaranalyse für C £¶H₂₀N₇O₈S₂Na · 2 H₂O (561,53):
Ber.:C 34,22%, H 4,31%, N 17,46%; gef.:C 33,91%, H 4,41%, N 16,96%.
Ber.:C 34,22%, H 4,31%, N 17,46%; gef.:C 33,91%, H 4,41%, N 16,96%.
PMR-Spektrum (80 Hz) (in deuteriertem Wasser):
3,36 s (2 H); 3,41 s (3 H); 3,93 s (3 H);
4,05 q (2 H); 4,46 s (2 H); 5,05 s (1 H).
3,36 s (2 H); 3,41 s (3 H); 3,93 s (3 H);
4,05 q (2 H); 4,46 s (2 H); 5,05 s (1 H).
Man wiederholt das Verfahren des Beispiels 1 unter
Verwendung von 300 mg 7β-Amino-7α-methoxy-3-[(4-carbamoyl-
pyridinium)-methyl]-1-oxadethia-3-cephem-4-carbonsäure-
benzylester. Man erhält 7β-[(2D-2-Amino-2-carboxy)-
äthylthioacetoamido]-7α-methoxy-3-[(4-carbamoyl-pyridinium)-
methyl]-1-oxadethia-3-cephem-4-carbonsäure
in einer Ausbeute von 65 mg.
Fp. 115-120°C (Zers.).
Fp. 115-120°C (Zers.).
Dieses Produkt zeigt bei der Dünnschichtchromatographie
an Kiesgel nach der Entwicklung mit einem Gemisch
aus n-Butanol, Essigsäure und Wasser im Verhältnis
2 : 1 : 1 einen Rf-Wert von 0,21.
Elementaranalyse für C₂₀H₂₄N₅O₉S · H₂O (528,53):
Ber.:C 45,45%, H 4,96%, N 13,25%; gef.:C 45,42%, H 5,05%; N 13,15%.
Ber.:C 45,45%, H 4,96%, N 13,25%; gef.:C 45,42%, H 5,05%; N 13,15%.
(a) 150 mg 7β-Amino-7α-methoxy-3-[(1-methyl-
1H-tetrazol-5-yl)-thiomethyl]-1-oxadethia-3-cephem-4-
carbonsäure-benzhydrylester werden in 5 ml Dichlormethan
gelöst. Zur erhaltenen Lösung gibt man bei
-10°C 0,042 ml Dimethylanilin und 70 mg Bromacetylbromid
und rührt das erhaltene Gemisch 90 min bei
-10°C. Danach wäscht man das Reaktionsgemisch nacheinander
mit wäßriger Chlorwasserstoffsäure vom pH-Wert
2, mit 5prozentiger wäßriger Chlorwasserstoffsäure
vom pH-Wert 2, mit 5prozentiger wäßriger Natriumcarbonatlösung
und schließlich mit Wasser, trocknet die Lösung
über wasserfreiem Natriumsulfat und dampft sie unter
vermindertem Druck zur Trockne ein. Man erhält 190
mg 7β-(2-Bromacetoamido-7α-methoxy-3-[(1-methyl-1H-
tetrazol-5-yl)-thiomethyl]-1-oxadethia-3-cephem-4-carbonsäure-
benzhydrylester als hygroskopisches Pulver.
Man löst das erhaltene pulverförmige Produkt in 0,5
ml Aceton, fügt zur erhaltenen Lösung bei -10°C 1
ml Trifluoressigsäure hinzu und rührt das Gemisch
60 min bei -10°C, um die Benzylhydrylgruppe zu entfernen.
Dann dampft man die erhaltene Lösung unter
vermindertem Druck unterhalb 30°C zur Trockne ein.
Der erhaltene Rückstand wird in 20 ml Äthylacetat
aufgenommen, mit Wasser gewaschen und anschließend
mit 20 ml einer wäßrigen Natriumbicarbonatlösung vom
pH 8 extrahiert. Der wäßrige Extrakt wird mit 5 n
wäßriger Chlorwasserstoffsäure auf pH-Wert 1,0 eingestellt
und dann zweimal mit je 20 ml Äthylacetat extrahiert.
Bei beiden Äthylacetatphasen werden vereinigt, mit
Wasser gewaschen, über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet und unter vermindertem Druck zur Trockne
eingedampft. Man erhält 98 mg 7β-(2-Brom-acetoamido)-
7α-methoxy-3-[(1-methyl-1H-tetrazol-5-yl)-thiomethyl]-
1-oxadethia-3-sephem-4-carbonsäure.
(b) Man suspendiert 98 mg des in Stufe
(a) erhaltenen Produkts in 5 ml Wasser und stellt
die Suspension mit 5prozentiger wäßriger Natriumbicarbonatlösung
auf pH-Wert 7,0 ein, um die Lösung der
Cephem-Verbindung zu bewirken. Dann fügt man 45 mg
D-Cystein zur erhaltenen Lösung hinzu und rührt das
Gemisch 60 min bei 5 bis 10°C, währenddessen der pH-
Wert des Gemisches durch Zugabe von wäßriger Natriumbicarbonatlösung
auf 6,8 bis 7,0 gehalten wird. Dann
stellt man den pH-Wert des Reaktionsgemisches mittels
5 n wäßriger Chlorwasserstoffsäure auf 5,0 ein und
engt die Lösung auf ein Volumen von etwa 2 ml ein.
Die konzentrierte Lösung wird auf eine Säule von 50
ml eines Absorptionsharzes ("Amberlite XAD-2"; Produkt
der Firma Rohm & Haas Co., USA) gegeben. Die Säule
wird mit Wasser entwickelt. Die Fraktionen des Eluats,
die das gewünschte Produkt enthalten, werden gesammelt,
unter vermindertem Druck eingedampft und gefriergetrocknet.
Man erhält 73 mg des Natriumsalzes der
7β-[(2D-2-Amino-2-carboxyl)-äthylthioacetoamido]-7α-
methoxy-3-[(1-methyl-1H-tetrazol-5-yl)-thiomethyl]-
1-oxadethia-3-cephem-4-carbonsäure als farbloses
Pulver vom Fp. 129-135°C (Zers.).
Man suspendiert 50 mg 7β-(2-Bromacetoamido)-7α-methoxy-
3-[(1-methyl-1H-tetrazol-5-yl)-thiomethyl]-1-oxadethia-
3-cephem-4-carbonsäure in 5 ml Wasser und stellt
die erhaltene Suspension durch Zugabe von 5prozentiger
wäßriger Natriumbicarbonatlösung auf pH-Wert 7,0 ein, so
daß die vorgenannte Cephem-Verbindung in Wasser gelöst
wird. Man vermischt die derart erhaltene Lösung mit
18 mg des Hydrochlorids des D-Cystein-äthylesters
und rührt das Gemisch 180 min bei 5 bis 10°C, während
das Reaktionsgemisch auf pH-Wert 6,8 bis 7,0 gehalten wird.
Dann stellt man das Reaktionsgemisch durch Zugabe
von 5 n Chlorwasserstoffsäure auf pH-Wert 6 ein und läßt
es anschließend durch eine Säule von 30 ml eines Absorptionsharzes
("Diaion HP-20") laufen, die anschließend
mit Wasser gewaschen und schließlich mit 30prozentigem
wäßrigen Äthanol eluiert wird. Die Fraktionen des
Eluats, die die gewünschte Verbindung enthalten, werden
gesammelt, unter vermindertem Druck eingedampft und
gefriergetrocknet. Man erhält 41 mg 7b-[(2D-2-Amino-
2-äthoxycarbonyl)-äthylthioacetoamido]-7α-methoxy-3-
[(1-methyl-1H-tetrazol-5-yl)-thiomethyl]-1-oxadethia-
3-cephem-4-carbonsäure als farbloses Pulver.
Dieses Produkt zeigt bei der Dünnschichtchromatographie
an Kiesel nach der Entwicklung mit einem Gemisch
aus Aceton und Methanol im Verhältnis 2 : 1 einen Rf-
Wert von 0,57.
Man suspendiert 60 mg 7b-(2-Bromacetoamido)-7α-methoxy-
3-[(4-methyl-5-oxo-6-hydroxy-4,5-dihydro-1,2,4-triazin-
3-yl)-thiomethyl]-1-oxadethia-3-cephem-4-carbonsäure
in 3 ml Wasser und stellt die Suspension durch
Zugabe von 5prozentiger wäßriger Natriumbicarbonatlösung
auf pH-Wert 7 ein, so daß die Cephem-Verbindung
in Wasser gelöst wird. Die erhaltene Lösung vermischt
man mit 28 mg D-Cystein-hydrochlorid und rührt das
erhaltene Gemisch 120 min, währenddessen der pH-Wert
auf 6,8 bis 7,0 gehalten wird. Dann arbeitet man das
Reaktionsgemisch in der gleichen Weise wie in Beispiel
5 auf. Man erhält 52 mg des Natriumsalzes der 7β-
[(2D-2-Amino-2-carboxy)-äthylthioacetoamido]-7a-methoxy-
3-[(4-methyl-5-oxo-6-hydroxy-4,5-dihydro-1,2,4-
triazin-3-yl)-thiomethyl]-1-oxadethia-3-cephem-4-
carbonsäure als farbloses Pulver. Dieses Produkt zeigt
bei der Dünnschichtchromatographie an Silikagel nach
der Entwicklung mit einem Gemisch aus n-Butanol, Essigsäure
und Wasser im Verhältnis 2 : 1 : 1 einen Rf-Wert
von 0,38.
(a) Man Löst 100 mg 7β-(2-Bromacetoamido)-
7α-methoxy-3-[(1-methyl-1H-tetrazol-5-yl)-thiomethyl]-
1-oxydethia-3-cephem-4-carbonsäure in 1 ml N,N-Dimethylformamid
und fügt zur erhaltenen Lösung bei -25°C
0,03 ml Triäthylamin und anschließend tropfenweise
im Verlauf von 10 min 0,5 ml einer Lösung von 55 mg
1-Acetoxyäthyljodid in N,N-Dimethylformamid hinzu
und setzt das Rühren 60 min bei -5 bis 0°C fort. Dann
verdünnt man das Reaktionsgemisch mit 5 ml Wasser
und extrahiert es mit 20 ml Äthylacetat. Der Äthylacetatextrakt
wird zweimal mit je 5 ml Wasser gewaschen,
über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und unter
vermindertem Druck zur Trockne eingedampft. Der Rückstand
wird mit Petroäther gewaschen. Man erhält 120
mg 7β-(2-Bromacetoamido)-7α-methoxy-3-[(1-methyl-1H-
tetrazol-5-yl)-thiomethyl]-oxadethia-3-cephem-4-carbonsäure-
1-acetoxyäthylester.
(b) Man löst das in Stufe (a) erhaltene
Produkt in 2 ml Aceton, fügt 5 ml Wasser und dann
20 mg des Hydrochlorids des D-Cystein-methylesters
hinzu und rührt das Gemisch 180 min bei 0 bis 5°C,
während das Reaktionsgemisch durch Zugabe von 5prozentiger
wäßriger Natriumbicarbonatlösung auf pH 6,5
gehalten wird. Dann stellt man das Reaktionsgemisch
durch Zugabe von wäßriger Natriumbicarbonatlösung
auf pH-Wert 8,0 ein und extrahiert es mit 20 ml Äthylacetat.
Dann engt man den Äthylacetatextrakt auf ein Volumen
von 2 ml ein und läßt die konzentrierte Lösung durch
eine Säure von 40 ml eines Absorptionsharzes ("Sephadex
LH-20") laufen, die mit Äthylacetat gesättigt
worden ist. Man entwickelt die Säule mit Äthylacetat
und sammelt die Fraktionen des Eluats, die das gewünschte
Produkt enthalten, und dampft sie unter
vermindertem Druck zur Trockne ein. Man erhält 95
mg 7β-[(2D-2-Amino-2-methoxycarbonyl)-äthylthioacetoamido]-
7α-methoxy-3-[(1-methyl-1H-tetrazol-5-yl)-thiomethyl]-
1-oxadethia-3-cephem-4-carbonsäure-1-acetoxyäthylester
als farbloses Pulver.
Dieses Produkt zeigt bei der Dünnschichtchromatographie
an Kiesel nach der Entwicklung mit einem Gemisch
aus Äthylacetat und Aceton im Verhältnis 5 : 1 einen
Rf-Wert von 0,73.
Claims (3)
1. 1-Oxadethiacephalosporine der allgemeinen Formel
in welcher R die (1-Methyl-1H-tetrazol-5-yl)thiogruppe,
die 4-Carbamoylpyridiniumgruppe und pharmakologisch verträgliche
Salze und Ester derselben sein kann, wobei die
Estergruppe ein niedermolekularer-(C₂-C₆)-Alkyl-,
Alkylaminoalkyl-, Alkoxyalkyl-,
Acyloxyalkyl- oder Alkoxycarbonyloxyalkylrest
ist.
2. 1-Oxadethiacephalosporine der allgemeinen Formel gemäß Anspruch 1,
worin die Estergruppe den Ethyl-, Propyl- oder
t-Butylrest darstellt.
3. Antibakterielle Mittel, gekennzeichnet durch einen
Gehalt an einem der 1-Oxadethiacephalosporine gemäß
Anspruch 1 oder 2.
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