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AUTOMAT I S CLI AUFBLASBARE R MOTORRAD-S I CHE RHE ITSAilZ U G
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Die Erfindung betrifft einen automatisch aufblasbaren Motorrad-Sicherheitsanzug
mit Luftkammern, die beim Sturz vom Motorrad im Bruchteil einer Sekunde mittels
einer Aufblasautomatik mit Gas aufblasbar sind.
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Bei einem derartigen, aus dem DE-Gm 7904 513 bekannten Motorrad-Sicherheitsanzug
sind Luftschwellkörper zwischen der Außenhaut und dem Innen futter angeordnet. Zum
Aufblasen der Schwellkorper ist eine Preßluftflasche vorgesehen, die am Anzug selbst
befestigt ist. Praktische Versuche haben gezeigt, daß dieser Motorradanzug hinsichtlich
seiner Ausgestaltung und seiner Schutzwirkung noch verbesserungsbedürftig ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Motorrad-Sicherheitsanzug
der eingangs genannten Gattung vorzuschlagen, der den Körper beim Sturz besser schützt
und außerdem sicherer aufgeblasen werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Luftkammern
neben den Körper schützend auch diesen stabilisierend angeordnet sind, der Anzug
einen Gasverteiler mit einem Rückschlagventil aufweist, an dem Gasverteiler abreißbar
ein Verbindungsschlauch angeordnet ist, der mit der Gasversorgung verbunden ist,
die am Motorracq angeordnet ist, am Motorrad ferner eine elektrische
und/oder
elektronische Auslöseautomatik angeordnet ist, die über eine mit dem Anzug verbundene
Reißleine auslösbar ist und ein die Gaszufuhr sperrendes Ventil öffnet.
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Der mit der Erfindung erzielbare Vorteil besteht darin, daß der bei
Stürzen aus hoher Geschwindigkeit fliegende Körper vor peitschenartigen Verwindungen
geschützt ist und dadurch, daß die schweren Teile der Aufblasautomatik am Motorrad
befestigt sind, einerseits eine Gefahrenquelle für Verletzungen beseitigt ist und
zugleich die Sicherheit des vollständigen Aufblasenes verbessert wird.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
und in der Beschreibung gekennzeichnet.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Beispiele der Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung zeigt: Fig. 1 einen einteiligen Motorrad-Sicherheitsanzug
mit integriertem Luftk'amme r-S i che rhe i ts -System a) in einer Ansicht von vorne
und b) in einer Ansicht von hinten, Fig. 2 einen zweiteiligen Motorrad-Sicherheitsanzug
mit integriertem Luftkammer-Sicherheits-System, Fig. 3 einen einteiligen Luftkammer-Sicherheits-Innenanzug,
Fig. 4 die Aufblasautomatik, Fig. 5 die Gasverteilung mit angeschlossenem Verbindungsschlauch
und Reißleine und Fig. 6 einen Querschnitt durch die elektrische Auslöseautomatik.
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Die Luftkammern 1) können fest eingearbeitet werden in das Obermaterial
und ergeben so einen kompletten einteiligen Motorrad-Sicherheitsanzug 2) oder separat
als einte;.liger Luftkammern-Sicherheits-Innenanzug hergestellt werden, der unter
herkömmlichen ein- oder zweiteiligen Motorradanzügen2,3,getragen werden kann oder
separat als zweiteiliger Luftkammern-Sicherheits-Innenanzug 4) hergestellt werden,
der unter herkömmlichen ein- und zweiteiligen Motorradanzügen getragen werden kann.
Jacke und Hose haben Reißverschlußverbindung.
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Alle aufgeführten Luftkammern-Anzug-Systeme können auch mit Luftkammern
hergestellt werden, die den Fuß inclusive Knöchel schützen und als Außenhose (also
über die Motorradstiefel) getragen werden.
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Die Luftkammern-Anzug-Systeme sind mit Dehnungszonen 5 ausgestattet,
um eine körpergerechte Funktion und körnergerechten Sitz zu gewährleisten. Dies
wird erreicht durch Verarbeitung mit Stretchmaterial. Bei dem Anzug mit fest eingearbeiteten
Luftkammern ist zum Dehnungsausgleich auch das Obermaterial speziell mit Stretch
verarbeitet.
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Die beim Sturz vom Motorrad besonders gefährdeten Körperteile wie
Schulter, Schlsselbein, Ellbogen, Wirbelsäule, Oberschenkel und Knie sind durch
größer ausgebildete Luftkammern geschützt.
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Um bei Stürzen aus hoher Geschwindigkeit den fliegenden Körper vor
peitschenartigen Verwindungen zu schützen, bereits hier treten oft tötliche Verletzungen
durch Rückgratbruch auf, sind zur Stabilisierung des Körpers zwei diagonal verlaufende
Luftkammern eingearbeitet, die vorne links und rechts am Becken beginnend über die
Schultern bis zum Gesäß reichen.
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Alle beschriebenen Luftkammernsysteme sind voll atmungsaktiv. Sie
sind zwischen den Luftkammern-Verschweißungen
mit 50 Luftdurchlässen
ausgestattet. Die Luftdurchlässe sind rund mit 1 cm Querschnitt.
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Die fest eingearbeitete und der separate einteilige Luftkammernanzug
ist mit einem Luftverteiler 6 und zwei Luftschläuchen ausgestattet, se zu den Luftkammern
fünrzn.
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Der zweiteilige Luftkammernanzug ist mit einem Luftverteiler 6) und
vier Luftschläuchen 7, 8, 9, 10 ausgestattet, wobei zwei Schläuche in das Jacken-Luftkammernsystem
führen und zwei Schläuche in das Hosen-Luftkammernsystem.
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Der Luftverteiler 6 ist mit einem Rückschlagventil versehen, damit
die Luft aus den Kammern nicht vorze tig entweichen kann. Die zu den Kammern führenden
Luftschläuche 7, 8, 9 und 10 werden mit Steck-Kupplungen 11 am Luftverteiler 6 angebracht.
Beim Lösen der Steck-Kupplungen entweicht automatisch die Luft aus den Kammern.
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Das Kammersystem ist aus Material hergestellt, das den Anforderungen
hinsichtlich Flexibilität, Druckfestigkeit und Verschleißfestigkeit genügt.
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Die Aufblasautomatik besteht aus einem Druckluftbehälter 12, elektrischer
Auslöseautomatik 13, elektromagnetischem Hauptventil 14, Schlauchverbindung 15 vom
elektromagnetischen Hauptventil zum Spiralschlauci 16, der mittels Abreißkupplung
17 am Luftverteiler angeschlossen ist, und der Reißleine 18.
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Diese Teile sind alle am Motorrad installiert.
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Beim Sturz vom Motorrad betätigt der Fahrer mit der Reißleine 18 über
einen Seilzug (Bowdenzug) 19 oder über einen öldruckzylinder und Oldruck-Leitung
die elektrische Auslöseautomatik 13. Mit einer Welle 20, die über eine Achse läuft,
werden 3 Mikroschalter 21, 22, 23der 230iSensortaster hintereinander geschaltet.
Der Schalter 21 löst ein akustisches Warnsignal aus. Der Schalter 22 ist ein Vorluft-Geber,
der bewirkt, daß das Vakuum in den Luftkammern beseitigt wird Er aktiviert also
das elektromagnetische Hauptventil 14 soweit, daß ca.
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1 1/2 ltr. komprimierte Luft (15 ltr. freie Luft) aus dem Druckluftbehälter
12 in die Luftkammern schießen. Dieser Vorgang ist ausschlaggebend dafür, daß die
Luftkammern in der extrem kurzen Zeit von 0,2 Sekunden voll mit Luft zu füllen sind.
Der Schalter 23 aktiviert wieder das elektromagnetische Hauptventil 14 und bewirkt,
daß die restliche komprimierte Luft, ca. 2 1/2 ltr. (25 ltr. freie Luft), in die
Luftkammern schießen. In 0,2 Sekunden ist der gesamte Aufblasvorgang abgeschlossen
und die Kammern mit 40 ltr.
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Luft gefüllt.
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Der Druckluftbehälter 12 hat ein Fassungsvermögen von 4.000 cm3. Das
ergibt bei 10 atü Druck 40 ltr. freie Luft.
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Es ist auch möglich, die Vorluft und die Hauptluft aus getrennten
Behältern zuzuführen. Es sind dafür aber zwei Zuführungsschläuche wd weiVentile
notwendig.
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Die elektrische Auslöseautomatik kann über einen Schalter 24 ein-
und ausgeschaltet werden.
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Das akustische Warnsignal (Summer) ist am Motorrad angeordnet und
hat eine Lautstärke von über 90 63. Die Schaltwelle 20 in der elektrischen Auslöseautomatik
13 wird nach Beendigung des Schaltvorganges über eine Druckfeder 25 wieder in die
Ausgangsstellung zurückgebracht und ist damit für einen neuen Schaltvorgang wieder
gebrauchsfertig.
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Der Druckluftbenälter 12 ist mit einem Lufteinlaßventil, Manometer
und Überdruckventil ausgestattet. Mit dem Druckluftbehälter verbunden ist über einen
Schraubverschluß auch das elektromagnetische Hauptventil 14. Dieses Ventil ist ab
0,5 bar Druck funktionsfähig. Der Verbindungsschlauch 15 führt zu dem Spiralschlauch
16, mit dem er durch eine Steckkupplung 26 verbunden ist. Der Spiralschlauch stellt
die Luftverbindung zwischen der am Motorrad installierten
Sicherheitsanlage
und dem Luftverteiler 6 am Luftkammernanzug dar. Seine Dehnungszone von ca. 1 m
reicht aus, bei einem Sturz vom Motorrad den Luftdurchgang zu den Luftkammern in
der vorgegebenen Zeit von 0,2 Sekunden abzuschließen.
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Der Spiralschlauch 16 ist mittels der Abreißkupplung am Luftverteiler
angeschlossen, die sich nach Abschluß des Luftvorganges und Dehnung des Spiralschlauches
über die 1 m Länge automatisch mittels 4 kg Zuggewicht vom Luftverteiler und damit
auch vom Fahrer löst.
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Die Reißleine 18 ist in der Länge von 15 - 30 cm einstellbar. Damit
sind die einzelnen Fahrergrößen berücksichtigt. Die durchschnittliche Einstellung
beträgt 20 cm. Hebt sich der Fahrer weiter von der Maschine ab, betätigt die Reißleine
die elektrische Auslöseautomatik.
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Damit schaltet sich automatisch der Luftfüllvorgang ein.
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Um einen unbeabsichtigten Füllvorgang zu vermeiden, ertönt rechtzeitig
vorher das akustische Warnsignal, das dem Fahrer anzeigt, sich nicht weiter von
der Maschine abzuheben.
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Die Reißleine 18 ist mittels eines Zugkarabiners und Haltebügels am
Luftverteiler 6 angeschlossen Nach seiner Funktion löst sie sich wie der Spiralschlauch
mittels 4 kg Zuggewicht vom Luftverteiler und also auch vom Fahrer.
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Spiralschlauch und Reißleine verbleiben an der Maschine.
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Der Fahrer ist beim Sturz frei beweglich.
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Der elektrische Teil der Sicherheitsanlage wird über die Motorrad-Batterie
betrieben. Die Sicherheitsanlage kann an jedem Motorrad-Fabrikat ab 50 ccm aufwärts
installiert werden.
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Der Druckluftbehälter kann nach der Funktion wie ein Autoreifen an
jeder Tankstelle wieder aufgefüllt werden.