DE3150297C2 - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description
Die Erfindung betrifft einen Motorrad-Sicherheitsanzug nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiger Motorrad-Sicherheitsanzug ist aus der GB-PS 14 79 733
bekannt. Bei der vorbekannten Vorrichtung erfolgt die Zün
dung der Treibstoffladungen erst dann, wenn Beschleunigungsmes
ser einen Sturz anzeigen, was üblicherweise jedoch erst so spät
erfolgt, daß keine ausreichende Zeit zum Aufblasen der stoßab
sorbierenden Kammern mehr zur Verfügung steht.
Bei einem aus der DE 79 04 513 U1 bekannten Sicherheitsanzug
sind Luftschwellkörper zwischen der Außenhaut und dem Innen
futter angeordnet. Zum Aufblasen der Schwellkörper ist eine
Preßluftflasche vorgesehen, die am Anzug selbst befestigt ist.
Praktische Versuche haben gezeigt, daß dieser bekannte Sicher
heitsanzug keine ausreichende Schutzwirkung gewährleistet.
Aus der DE-OS 24 20 411 ist eine Druckmittelversorgung für eine
aufweitbare Anordnung zum Auffangen von Fahrzeuginsassen mit ei
nem Behälter bekannt, der eine vorbestimmte Menge eines unter
Druck stehenden Druckmittels aufnimmt. Innerhalb des Behälters
ist eine erste und eine zweite Gaserzeugerstufe untergebracht.
Es ist eine Einrichtung zum Aktivieren der ersten Gaserzeuger
stufe vorgesehen; die Aktivierung erfolgt derart, daß Druckmit
tel in Abhängigkeit von Signalen aus dem Behälter ausströmen
kann, die von einem Kollisionssensor kommen. Weiterhin ist eine
zweite Einrichtung vorgesehen, durch die die zweite Gaserzeuger
stufe in Abhängikeit von Signalen eines Kollisionssensors geson
dert und unabhängig aktivierbar ist. Durch diese Ausgestaltung
soll die Aufgabe gelöst werden, eine Druckmittelversorgung mit
Folgeschaltung oder stufenweiser Betätigung zu schaffen, bei der
eine zweite Stufe unwirksam bleibt, bis ein entsprechender Kol
lisionszustand eintritt und die zweite Gaserzeugerstufe einen
geeigneten Einschaltbefehl erhält. Die zweite Gaserzeugerstufe
ist unabhängig betätigbar. Bei einer leichten Kollision wird nur
die erste Gaserzeugerstufe betätigt. Die innerhalb des Behälters
sitzende zweite Gaserzeugerstufe wird nur dann ausgelöst, wenn
eine schwere Kollision ermittelt wird; andernfalls bleibt die
zweite Gaserzeugerstufe unbetätigt.
Aus der DE-OS 22 53 764 ist ein Insassen-Rückhaltesystem mit auf
blasbarem Kissen bekannt, bei dem eine erste und eine zweite
Steuereinrichtung vorhanden sind. Die erste Steuereinrichtung
dient zum Freigeben eines ersten vorbestimmten Volumens des
Druckfluides von der Quelle zu den Kissen in Abhängigkeit davon,
daß das Fahrzeug einem Zusammenstoß mit vorbestimmter minimaler
Intensität, die eine vorbestimmte maximale Intensität nicht über
steigt, ausgesetzt ist. Die zweite Steuereinrichtung spricht auf
eine Zusammenstoßintensität an, die gleich einem vorbestimmten
Maximum ist oder dieses übersteigt; Sie gibt dann im wesent
lichen simultan beide vorbestimmte Mengen des Druckfluides von
der Quelle zu dem Kissen frei. Weiterhin ist eine Zeitverzöge
rungseinrichtung vorgesehen für ein nachfolgendes Freigeben
eines zweiten vorbestimmten Volumens des Druckfluides von der
Quelle zu dem Kissen nach einem vorbestimmten Zeitintervall, das
durch die Zeitverzögerungseinrichtung vorgegeben ist. Bei Zu
sammenstößen mit einer Intensität mit geringem Pegel ist es mög
lich, das Kissen teilweise aufzublasen und mit einer minimalen
Kraft zu entfalten, bevor das Aufblasen des Kissens nach einem
Zeitintervall vollendet wird. Wenn sich der Insasse außerhalb
seiner Sitzstellung befindet, wird er der minimalen Kraft ausge
setzt und zu seiner normalen Sitzstellung vor dem Vollenden des
Aufblasens bewegt. Bei Zusammenstößen mit einer Intensität mit
höherem Pegel ist nicht genügend Zeit vorhanden, um das Kissen
erst teilweise und dann vollständig aufzublasen; auf das dazwi
schenliegende Zeitintervall wird dann verzichtet. Nach der DE-OS
22 53 764 wird also bei Zusammenstößen von geringer Intensität
ein verhälntismäßig großes Zeitintervall vorgesehen. Bei Zusam
menstößen von großer Intensität wird auf ein derartiges Zeit
intervall vollständig verzichtet.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen eine größere Sicherheit ge
währleistenden Sicherheitsanzug zu schaffen, bei dem die Kammern
einfacher und schneller aufblasbar sind, so daß der Schutz des
Lebens und der Gesundheit des Motorradfahrers bei einem Sturz
wesentlich erhöht ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen
Motorrad-Sicherheitsanzug durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Es sind min
destens zwei hülsenförmige Gasgeneratoren vorgesehen, die in
eine Vorkammer münden und unabhängig von der Intensität des Auf
pralls in festen Zeitabständen nacheinander gezündet werden. Die
etwa patronenförmigen Gasgeneratoren können in das Vorkammerge
häuse eingeschraubt werden. Durch Zündung in einem im Mikrose
kundenbereich liegenden Abstand ist gewährleistet, daß die ge
wünschte Druckgasmenge im Hundertstel- bis Zehntelsekundenbe
reich zur Verfügung steht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung nach Anspruch 1 sind in den Unteran
sprüchen beschrieben.
Nach einer besonders vorteilhaften, erfinderischen Ausgestaltung
ist vorgesehen, daß die Gasgeneratoren durch Zündung eines
schnell verbrennenden festen oder flüssigen Treibstoffs das
Druckgas abblasen. Derartige Gasgeneratoren sind billiger und
leichter als die bekannten Preßluftflaschen. Ein aus einer Preß
luftflasche bestehender Druckspeicher erfordert eine Spezialan
fertigung des Motorrades zur Unterbringung des Preßluftbehälters
sowie besondere elektromagnetische Ventile. Ein Preßluftbehälter
benötigt mehr Platz und ist aufwendiger und teurer als Gasgene
ratoren, die billig als Wegwerfartikel zum einmaligen Gebrauch
ausgebildet werden können.
Die Gasgeneratoren können aus einem hülsenförmigen Gehäuse be
stehen, deren offene Seite in das das Druckgas zuführende Lei
tungssystem mündet. Da in den Gasgeneratoren das Druckgas durch
explosionsartige Verbrennung des Treibstoffes erzeugt wird, sind
in den hülsenförmigen Gehäusen und/oder dem Leistungssystem
zweckmäßigerweise das Druckgas kühlende Einrichtungen vorgese
hen. Diese können aus Drahtgittern oder Drahtgeflechten beste
hen, die das Druckgas zusätzlich filtern.
In dem hülsenförmigen Gehäuse des jeweiligen Gasgenerators kann
ein elektrisch oder mechanisch zündbarer Anzündstoff unterge
bracht sein, der in Verbindung mit dem Treibstoff steht. Dabei
umgibt der Treibstoff zweckmäßigerweise die Anzündmischung. Der
Treibstoff wird in einer dem benötigten Druckgasvolumen entspre
chenden Menge vorgesehen.
Zweckmäßigerweise wird die Anzündmischung von einem elektrischen
Zünder gezündet. Dieser kann einen Zündfunken abgeben oder einen
Glühdraht aufweisen.
Um dem Motorradfahrer eine ausreichende Bewegungsfreiheit zu ge
währen, ohne daß er befürchten muß, unabsichtlich die Zündung
des Treibstoffs herbeizuführen, ist eine akustische Warneinrich
tung vorgesehen, die betätigt wird, wenn der Sicherheitsanzug um
eine Strecke von dem Motorrad abgehoben wird, die dicht vor dem
Bereich der Betätigung der Auslöseeinrichtung liegt. Sobald also
der Motorradfahrer das akustische Warnsignal hört, weiß er, daß
er sich nicht weiter von dem Motorrad entfernen darf.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Druckgasgeneratoren ermög
licht es, diese selbst in den Sicherheitsanzug einzuarbeiten.
Zweckmäßigerweise sind die Gasgeneratoren mit dem Motorrad ver
bunden und ist eine die Zuführungsleitung nach der Druckgasab
gabe selbständig von der Gasgeneratoreinheit lösende Kupplung
vorgesehen.
Die Zuführungsleitung kann über mindestens ein T-Stück mit dem
oder den Anschlußstücken des Sicherheitsanzugs verbunden sein.
Das Rückschlagventil ist zweckmäßigerweise in dem Anschlußstück
innerhalb einer Kammer mit seitlichen Austrittsöffnungen ange
ordnet, so daß der Druckgasstoß nicht auf den Körper des Motor
radfahrers trifft.
Die selbsttätig lösende Kupplung besteht zweckmäßigerweise aus
einer Schnellverschlußkupplung nicht federbelasteter Schiebe
hülse und Kupplungsstecker, deren Schiebehülse zum Entkuppeln
mit der abzureißenden Schlauchleitung oder einem in Öffnungs
richtung durch eine Feder belasteten Gleitstück verbunden ist,
das durch den Gasdruck beim Einblasen mit der Schiebehülse kup
pelnden Eingriff gebracht wird. Derartige Schnellverschlußkupp
lungen können aus handelsüblichen Kupplungen (Eckerle- oder Han
sen-Schnellverschlußkupplung) bestehen. Bei derartigen bekannten
Schnellverschlußkupplungen kann das Rückschlagventil bereits in
dem Kupplungsstück oder Anschlußstück angeordnet sein.
Die Auslöseeinrichtung besteht zweckmäßigerweise aus einer Reiß
leine, die eine die Gasgeneratoren zündende Einrichtung betä
tigt.
Die die Gasgeneratoren zündende Einrichtung besteht zweckmäßi
gerweise aus einer Schalteinrichtung, in der zunächst die Warn
einrichtung und anschließend nacheinander die Gasgeneratoren
zündende Schalter betätigt werden.
Die Schalteinrichtung kann in Reihe angeordnete Schalter enthal
ten, die durch einen federbelasteten, von der Reißleine betätig
ten Schaltnocken geschaltet werden.
Der Sicherheitsanzug besteht zweckmäßigerweise aus streifenförmi
gen Kammern, die durch dehnbares Material miteinander verbunden
sind. Der Anzug kann ein- oder zweiteilig ausgebildet sein. Wei
terhin kann der Anzug die Motorrad-Oberbekleidung selbst bilden
oder aus einem Innenanzug bestehen, der unter einem handelsübli
chen Motorradanzug getragen wird, der dann eine äußere Schutzhül
le bildet.
Die das Druckgas zuführende Leitung ist zweckmäßigerweise wendel
förmig ausgebildet, um dem Motorradfahrer eine genügende Bewe
gungsfreiheit zu gewähren.
Ist der Gasgenerator an dem Motorrad angeordnet, löst sich
die Leitung von diesem bei einem Sturz, so daß eine Behinderung
durch zusätzliche Generatorteile ausgeschlossen ist.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Gasgeneratoren
besteht darin, daß die stoßabsorbierenden Kammern innerhalb
einer extrem kurzen Zeit von etwa 0,14 Sekunden mit Sicherheit
aufgeblasen werden können.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand
der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine schematische Vorderansicht eines
einteiligen Motorrad-Sicherheitsanzugs,
Fig. 2 eine Rückansicht des Sicherheitsanzugs
nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Vorderansicht einer weiteren Ausführungs
form eines Motorradanzugs,
Fig. 4 eine Rückansicht des Motorradanzugs nach
Fig. 3,
Fig. 5 eine schematische Darstellung der mit dem
Sicherheitsanzug verbundenen Gasgeneratoren
einschließlich der zugehörigen Steuer- und
Betätigungseinrichtungen,
Fig. 6 einen Schnitt durch die Schnellverschlußkupplung,
Fig. 7 eine schematische Darstellung der in das
Vorkammergehäuse eingeschraubten, das Druckgas
erzeugenden Patronen und
Fig. 8 eine schematische Darstellung der die
Gasgeneratoren betätigenden Schalteinrichtung
im Schnitt.
Wie aus den Fig. 1 bis 4 ersichtlich ist, kann der Motorrad-
Sicherheitsanzug einteilig hergestellt werden. Er weist stoß
absorbierende Kammern 1 auf, die im wesentlichen in Längsrichtung
verlaufen und untereinander in Verbindung stehen. Die Bereiche
2 zwischen den Kammern 1 bestehen zweckmäßigerweise aus einem
streckbaren Material, das einerseits eine ausreichende Dehnung
gewährleistet und andererseits atmungsaktiv ist. Die Luft
durchlässigkeit kann zusätzlich noch durch Durchbrüche erhöht
werden.
Bei zweiteilig ausgebildeten Sicherheitsanzügen, bestehend
aus Jacke und Hose mit Reißverschlußverbindung, ist ein An
schlußstück der Jacke und ein anderes Anschlußstück der Hose
zugeordnet.
Die beim Sturz besonders gefährdeten Körperteile, wie Schulter,
Schlüsselbein, Ellenbogen, Wirbelsäule, Oberschenkel und Knie,
sind durch größer ausgebildete Luftkammern geschützt.
Um bei Stürzen aus hoher Geschwindigkeit den fliegenden Körper
vor peitschenartigen Verwindungen zu schützen, die oft bereits
tödliche Verletzungen durch Rückgratbruch zur Folge haben,
können zur Stabilisierung des Körpers zwei diagonal verlau
fende Luftkammern eingearbeitet sein, die vorne links und
rechts am Becken beginnend über die Schultern bis zum Gesäß
reichen.
Alle Schwellkörper-Kammersysteme sind dadurch atmungsaktiv,
daß zwischen den Kammerverschweißungen Luftdurchlässe vorge
sehen sind. Die Luftdurchlässe können einen Querschnitt von
etwa 1 cm haben. Die Kammern bestehen aus einem Material,
das Drücken standzuhalten vermag, die zu deren stabilisierenden
Aufblasen erforderlich sind.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, kann der Sicherheitsanzug
mit einem Nackenschutz 3′ versehen sein, der sich zwischen dem
Helm und dem Nacken des Motorradfahrers befindet. Damit ist
auch diese besonders gefährdete Stelle des Körpers des Motor
radfahrers im Falle eines Sturzes geschützt.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Sicherheitsanzug besteht
aus einem Unterdreß, der unter einem üblichen Motorradanzug
getragen werden kann.
Der Motorradanzug besteht neben den Schwellkörperkammern aus
druckfestem Material aus elastischem Material, beispielsweise
Baumwolle, das hautfreundlich ist und gut Schweiß aufnimmt.
Der Anzug kann so ausgestaltet werden, daß er in einer Wasch
maschine waschbar ist.
Der in den Fig. 3 und 4 dargestellte Motorradanzug ist als
Oberbekleidung ausgebildet.
Ein Sicherheitssystem mit Gasgeneratoren wird nachstehend
anhand der Fig. 5 bis 8 näher erläutert:
Der Aufbau des Systems ist schematisch aus Fig. 5 ersichtlich.
Der den Sicherheitsanzug tragende Motorradfahrer ist über
die Reißleine 3 mit der Auslöseeinrichtung 4 verbunden, die
Schalter enthält, denen über die Motorradbatterie 5 Strom
zugeführt wird. Über elektrische Kabel ist die Auslöseeinrich
tung mit den Gasgeneratorpatronen 6, 7 verbunden, die in das
Gehäuse 8 der Vorkammer eingeschraubt sind. Die Vorkammer 8
ist über eine Leitung 9 mit der Schnellverschlußkupplung 10
verbunden. Mit der Schnellverschlußkupplung 10 ist die zu
dem Sicherheitsanzug führende Leitung 11 automatisch lösbar
verbunden. Die Leitung 11 ist über ein T-förmiges Verteiler
stück 12 mit den in die Luftkammern 1 mündenden, als Kupplungsstücke
ausgebildeten Anschlußstücken 13, 14 verbunden.
Eine Ausführungsform der Schnellverschlußkupplung 10 ist schema
tisch in Fig. 6 dargestellt. Die Schnellverschlußkupplung 10
besteht aus einem eine Kammer umschließenden Gehäuse 15, das
mit einem Anschlußstutzen 16 zum Anschluß des von dem Gas
generator kommenden Schlauches 9 versehen ist. Auf ihrer
Ausgangsseite weist die Kammer 15 einen Anschlußstutzen 17
auf, auf dem eine Schiebehülse 18 begrenzt axial verschieblich
geführt ist. In den Stutzen 17 ist der mit der Leitung 11
verbundene Kupplungsstecker 19 einführbar. In auf einer
Umfangslinie des Stutzens 17 befindlichen Bohrungen sind
Kugeln 20 gehaltert, die durch Überschieben der Hülse 18
in die Ringnut 21 des Kupplungssteckers 19 geschoben und in
dieser die Verbindung blockierend gehalten werden. Die Schiebe
hülse 18 wird durch eine Druckfeder 22 in ihrer vorderen
arretierenden Stellung gehalten. Zum Lösen der Verbindung
von Hand ist es lediglich erforderlich, die Schiebehülse 18
in Richtung auf das Gehäuse 15 zu bewegen, so daß die Kugeln
20 in Ringnuten der Schiebehülse 18 ausweichen können und
die blockierende Verbindung freigegeben wird.
Um eine selbsttätige Lösung der Schnellverschlußkupplung
nach dem Aufblasen der Kammern 1 mit Druckgas zu gewährleisten,
ist in einer Ringnut 23 der Schiebehülse 18 eine ringförmige
Scheibe 24 befestigt, die mit Löchern versehen ist. In dem
Gehäuse 15 sind auf einem mit Bohrungen versehenen Steg 25
zwei Stangen 26, 27 längsverschieblich geführt, deren Enden
durch eine ein Joch bildende Platte 28 miteinander verbunden
sind. Die Stangen 26, 27 durchsetzen das Gehäuse 15 in Bohrungen
und enden außerhalb des Gehäuses. Die Jochplatte 28 ist mit
einem mit einer Querbohrung 29 versehenen Rohrstück 30 ver
sehen, das in dem Stutzen 16 längsverschieblich geführt ist.
Auf der Rückseite der Jochplatte 28 und auf dem Steg 25 sind
teleskopartig ineinandergreifende Rohrstücke 31, 32 befestigt,
die eine Druckfeder 33 einschließen, die sich einerseits auf
dem Steg 25 und andererseits auf der Jochplatte 28 abstützt.
Die Stangen 26, 27 weisen an ihren vorderen Enden widerhaken
ähnliche Spitzen 34, 35 auf, mit denen sie Bohrungen in der
Scheibe 24 in Einschubrichtung in der Weise durchdringen können,
daß sie bei ihrem Rückzug arretiert sind.
In der Verriegelungsstellung des Kupplungssteckers 19 befindet
sich die Schiebehülse 18 in ihrer dargestellten vorgeschobenen
Stellung. In dieser Stellung nehmen die Jochplatte 28 und
die Spitzen 34, 35 der Stangen 26, 27 die gestrichelte Stellung
ein. Wird nun durch die Schnellverschlußkupplung Druckgas ge
blasen, wird die Jochplatte 28 in die vollausgezogene Stellung
gegen die Kraft der Feder 33 geschoben, in der die Spitzen
34, 35 die Bohrungen in der Scheibe 28 durchdringen. Läßt der
explosionsartig aufgebrachte Druck nach, schiebt die Druck
feder 33 die Jochplatte 28 in ihre gestrichelte Ausgangslage
zurück. Da die Druckfeder 33 stärker ist als die Druckfeder
22 der Verschiebehülse 18, nehmen die Spitzen 34, 35 aufgrund
ihrer Widerhakenteile die Verschiebehülse 18 mit und geben
den Kupplungsstecker 19 frei. Die Bohrungen in der ringförmigen
Scheibe 24 können durch gegen Federkraft verschiebliche Teile
verschließbar sein, die zur Lösung und Freigabe der Spitzen
34, 35 verschwenkbar ausgebildet sind.
Die Verschiebehülse 18 kann auch in der Weise mit dem Kupp
lungsstecker 19 verbunden sein, daß sie durch den auf die
Leitung 11 wirkenden Zug in ihre Öffnungsstellung bewegt wird.
Wie aus Fig. 7 ersichtlich ist, sind in das Gehäuse 8 der
Zwischenkammer zwei Gasgeneratorpatronen 36, 37 eingeschraubt.
Die Gasgeneratorpatronen 36, 37 sind hülsenförmig ausgebildet, wobei
durch die Bodenplatte 38 elektrische Leitungen 39 zu dem
elektrischen Zünder 40 geführt sind. Oberhalb des elektrischen
Zünders 40 ist die Anzündmischung 41 angeordnet. Diese ist
zylindrisch von der Treibmischung 42 eingefaßt. Die Anzünd
mischung 41 ist bekannter Art und kann beispielsweise unter der
Bezeichnung ACM-7 von der Firma Bayernchemie in Ottobrunn
bezogen werden. Auch die Treibmischung 42 ist bekannter Art und
der Treibstoff kann unter der Bezeichnung GGP 401 von der
Firma Bayernchemie erhalten werden. Die Treibmischung 42 ist ein
explosionsartig verbrennender, Verbrennungsgas abgebender
Stoff.
Oberhalb der Treibmischung 42 sind in den Gasgeneratoren 36, 37
mehrere Sätze aus Metallgitter 43 angeordnet, die das erzeugte
Druckgas abkühlen und filtern. Aus der Vorkammer 44 gelangt
das Druckgas über den Stutzen 45 in den zu der Schnellver
schlußkupplung 10 führenden Schlauch 9.
In dem Gehäuse 46 der Auslöseeinrichtung 4 sind hintereinander
in Reihe drei Mikroschalter 47, 48, 49 angeordnet, deren
Schaltstößel von einem Schaltnocken 50 betätigt werden, der
axial verschieblich auf einer parallel zu den Schaltern ange
ordneten Achse 51 geführt ist. Auf die Achse 51 ist eine
Druckfeder 52 aufgeschoben, die sich einerseits auf der
Gehäusewandung und andererseits auf dem Schaltnocken 50 ab
stützt. Durch die Druckfeder 52 ist der Schaltnocken 50 in
seiner inaktiven Stellung gehalten. Mit dem Schaltnocken 50
ist die Reißleine 3 verbunden, bei deren Betätigung der
Schaltnocken 50 über die Stößel der Schalter 47, 48 hinweg
fährt und diese der Reihe nach betätigt. Der erste Schalter 47
betätigt den Summer 53, während die nachgeschalteten Schalter
48, 49 der Reihe nach die Gasgeneratoren 6, 7 zünden. Dabei
reicht die zwischen der Betätigung der Schaltnocken der
Schalter 48, 49 liegende Zeit aus, um die Gasgeneratoren 6, 7 mit
der gewünschten Zeitverzögerung nacheinander zu zünden.
Die Auslöseeinrichtung 4 ist mit einem Hauptschalter 54 versehen,
der das Sicherheitssystem aktiviert. Von dem ordnungsgemäßen
Funktionieren kann sich der Fahrer durch Betätigung der Reiß
leine 3 und Verschieben des Schaltnockens 50 bis zu dem
dem Summer 53 zugeordneten Mikroschalter 47 überzeugen.
Claims (18)
1. Motorrad-Sicherheitsanzug mit selbsttätig aufblasbaren stoß
absorbierenden Kammern, mit mindestens einem Stutzen oder
Kupplungsstück, die über Leitungen mit den Kammern verbunden
sind und an die eine ein unter Druck stehendes Gas abgebende
oder erzeugende Einrichtung angeschlossen ist, wobei der Si
cherheitsanzug über eine Auslöseeinrichtung mit dem Motorrad
verbindbar ist, die bei dessen Abheben über eine einen Sturz
anzeigende Strecke die das Druckgas abgebende oder erzeugen
de Einrichtung zum Aufblasen der Kammern innerhalb eines
Bruchteils einer Sekunde betätigt,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei hülsenförmige Gasgeneratoren (8, 7) in
eine Vorkammer (8) münden und unabhängig von der Intensität
des Aufpralls in festen Zeitabständen nacheinander gezündet
werden.
2. Sicherheitsanzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Leitungen (11) oder Kupplungsstücken (13, 14) min
destens ein die Rückströmung des in die Kammern (1) eingebla
senen Druckgases verhinderndes Rückschlagventil angeordnet
ist.
3. Sicherheitsanszug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gasgeneratoren (6, 7) durch Zündung eines
schnell verbrennenden festen oder flüssigen Treibstoffes
(42) das Druckgas abblasen.
4. Sicherheitsanzug nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gasgeneratoren (6, 7) aus einem hülsenför
migen Gehäuse (36, 37) bestehen, deren offene Seiten in das
das Druckgas zuführende Leitungssystem (9, 11) münden.
5. Sicherheitsanzug nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in dem hülsenförmigen Gehäuse (36,
37) und/oder dem Leitungssystem das Druckgas kühlende Ein
richtungen (43) vorgesehen sind.
6. Sicherheitsanzug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühleinrichtungen (43) aus Drahtgittern oder -geflechten
bestehen.
7. Sicherheitsanzug nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in den hülsenförmigen Gehäusen
(36, 37) jeweils ein elektrisch oder mechanisch zündbarer
Anzündstoff (41) untergebracht ist, der in Verbindung mit
dem Treibstoff (42) steht.
8. Sicherheitsanzug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Treibstoff (42) die Anzündmischung (41) umgibt.
9. Sicherheitsanzug nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anzündmischung (41) von einem elek
trischen Zünder (40) gezündet wird.
10. Sicherheitsanzug nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Gasgeneratoren (6, 7) in den
Sicherheitsanzug eingearbeitet sind.
Sicherheitsanzug nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Gasgeneratoren (6, 7) mit dem Motor
rad verbunden und eine die Zuführungsleitung (11) nach der
Druckgasabgabe selbsttätig von der Gasgeneratoreinheit (6,
7) lösende Kupplung (10) vorgesehen sind.
12. Sicherheitsanzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführungsleitung (11) über
mindestens ein T-Stück (12) mit den Anschlußstücken (13, 14)
des Sicherheitsanzugs verbunden ist.
13. Sicherheitsanzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückschlagventile in den An
schlußstücken (13, 14) innerhalb einer Kammer mit seitlichen
Austrittsöffnungen angeordnet sind.
14. Sicherheitsanzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die sebsttätig lösende Kupplung
aus einer Schnellverschlußkupplung mit federbelasteter
Schiebehülse (18) und einem Kupplungsstecker (19) besteht,
deren Schiebehülse (18) zum Entkuppeln mit der abzureißenden
Schlauchleitung (11) oder einem in Öffnungsrichtung durch
eine Feder (33) belasteten Gleitstück (26, 27, 28) verbunden
ist, das durch den Gasdruck beim Einblasen mit der Schiebe
hülse (18) in kuppelnden Eingriff gebracht wird.
15. Sicherheitsanzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auslöseeinrichtung (4) eine
Reißleine (3) einschließt, die eine das Druckventil öffnende
oder die Gasgeneratoren (6, 7) zündende Einrichtung betätigt.
16. Sicherheitsanzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die die Gasgeneratoren (6, 7) zündende
Einrichtung aus einer Schalteinrichtung besteht, in der zu
nächst eine Warneinrichtung (53) und anschließend nacheinan
der die Gasgeneratoren (6, 7) zündende Schalter (48, 49) be
tätigt werden.
17. Sicherheitsanzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtung in einer
Reihe angeordnete Schalter (47, 48, 49) enthält, die durch
einen federbelasteten, von der Reißleine (3) betätigten
Schaltnocken (50) geschaltet werden.
18. Sicherheitsanzug nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Auslöseeinrichtung (4) aus
einer elektronischen Logikschaltung oder einem Mikrocomputer
besteht.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19813150297 DE3150297A1 (de) | 1981-08-27 | 1981-12-18 | Motorrad-sicherheitsanzug |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3133948 | 1981-08-27 | ||
DE19813150297 DE3150297A1 (de) | 1981-08-27 | 1981-12-18 | Motorrad-sicherheitsanzug |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3150297A1 DE3150297A1 (de) | 1983-03-10 |
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Family
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-
1981
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Also Published As
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