Die Erfindung betrifft eine einteilige Garantie-Verschlußkappe für
einen ein Halsgewinde und unterhalb desselben einen auswärts hervor
stehenden Bund aufweisenden Behälter der im Oberbegriff des Patentan
spruchs angegebenen Gattung nach dem Patent Nr. 30 06 773.
Eine solche einteilige Garantie-Verschlußkappe weist eine Schraubkappe
mit einer oberen Endwand, einer ein Gewinde aufweisenden Umfangswand,
eine Anzahl von am unteren Rand derselben abwärts weisenden, nach un
ten über den Bund verlängerten Stegen und einen mit den Stegen ver
bundenen Garantiering auf, der bei vollständig auf den Behälter aufge
setztem Verschluß unterhalb des Bundes den Hals des Behälters unter
greift; der unterhalb des Bundes angeordnete Garantiering ist wärme
schrumpfbar und hat wenigstens eine durch eine Querschnittsverrin
gerung gebildete Sollbruchstelle von verringerter Festigkeit derart,
daß beim Abschrauben der Verschlußkappe der Garantiering aufreißt,
die Stege aber unbeschädigt bleiben.
Bei einer solchen einteiligen Garantie-Verschlußkappe werden die
Sollbruchstellen durch vorgeformte Querschnittsverringerungen ge
bildet, so daß zu ihrer Herstellung zusätzliche, sehr exakt auszu
führende Arbeitsgänge erforderlich sind.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine einteilige
Garantie-Verschlußkappe der angegebenen Gattung zu schaffen, bei
der die Ausbildung der als Sollbruchstellen dienenden Querschnitts
verringerungen vereinfacht ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs angegebenen Merkmale gelöst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen darauf, daß keine
zusätzlichen Arbeitsgänge für die Ausgestaltung der als Sollbruch
stellen dienenden Querschnittsverringerungen erforderlich sind,
sondern durch entsprechende Verfahrensführung beim Wärmeschrumpfen
diese Querschnittsverringerungen und damit Sollbruchstellen entste
hen. Eine solche einteilige Garantie-Verschlußkappe wird durch ein
Spritzgußverfahren hergestellt, bei dem ein geschmolzener, thermo
plastischer, hochpolymerer Werkstoff in einen zwischen einer Ma
trize und einer Patrize ausgebildeten Formhohlraum injiziert wird.
Der Werkstoff wird in der Regel in Nähe des Mittelpunktes der
Deckelwandung in den Formhohlraum eingespritzt, so daß er radial
nach außen fließt, um die für die Formung der Deckelwand und an
schließend der Umfangswand vorgesehenen Bereiche des Formhohlraums
zu füllen. Anschließend fließt der Werkstoff dann durch die zur
Ausgestaltung der Stege dienenden Bereiche des Formhohlraums in den
Bereich, der Garantiering bildet. Der aus dem Bereich für die Stege
austretende Werkstoff fließt dann auf beiden Seiten der Austritts
stelle in Umfangsrichtung des Hohlraumbereiches für den Garantie
ring, bis er mit dem an einer anderen Austrittstelle austretenden
Werkstoff zusammentrifft.
An dieser, etwa in der Mitte zwischen den beiden Austrittsstellen
liegenden Stelle, entsteht durch das Zusammentreffen der beiden
Werkstoffströme eine Art "Schweißstelle", aus der beim Wärme
schrumpfen des Materials eine Querschnittsverringerung und damit
schließlich die gewünschte Sollbruchstelle entsteht.
Die zwischen jeweils zwei benachbarten Stege vorhandenen "Schweiß
stellen" sind zwar mit bloßem Auge kaum erkennbar, haben jedoch ein
Gefüge, das von dem Gefüge der anderen Bereiche des Ringes ver
schieden ist.
Es besteht Grund zu der Annahme, daß der Werkstoff an dieser
Schweißstelle zwei verschiedene Molekulargefüge hat. Im inneren
Teil dieser Schweißstelle liegt wahrscheinlich ein durchgehend
gleichförmiges Molekulargefüge vor, welches dadurch entsteht, daß
die aus den Formhohlraumbereichen für die Ausgestaltung der Stege
austretenden Werkstoffströme an dieser Stelle im geschmolzenen Zu
stand aufeinander treffen.
In den äußeren Bereichen dieser Schweißstelle liegt jedoch kein
durchgehend gleiches Molekulargefüge vor, da sich der in diesen Be
reichen fließende Werkstoff durch Berührung mit der kälteren Form
wand so weit abkühlt, daß er teilweise erstarrt; dadurch können al
so die Werkstoffströme der äußeren Bereiche nicht im geschmolzenen
Zustand aufeinander treffen.
Außerdem hat der kältere Umfangsbereich der Werkstoffströmung auf
grund seiner Reibung an der Formwand eine geringere Fließgeschwin
digkeit, so daß der im Innenbereich fließende, geschmolzene Werk
stoff fortlaufend die kühlere Haut durchbricht, die sich am vorde
ren Ende des Werkstoffstromes bildet. Beim Zusammentreffen der bei
den Werkstoffströme kommen die an ihren vorderen Enden gebildeten
kühleren Häute in Berührung und werden von dem noch unter dem Ein
spritzdruck stehenden, viskosen Werkstoff aneinander gepreßt. Dabei
durchbrechen nur kleinere Mengen des geschmolzenen Werkstoffs aus
dem Innenbereich der beiden Ströme die kühleren Häute, wodurch eine
stoffschlüssige, homogene Verbindung entsteht.
Es ergibt sich also ein ringförmiges Schichtgefüge, bei dem die
äußeren Schichten ohne molekulare Vernetzung aneinander stoßen,
während die innere Schicht aufgrund des Zusammenfließens der ge
schmolzenen Werkstoffströme ein homogenes Molekulargefüge hat.
Wie bereits oben angedeutet wurde, hat der Garantiering, mit bloßem
Auge betrachtet, vor seiner Erwärmung einen gleichförmigen Quer
schnitt. Während seiner Erwärmung, die beispielsweise mittels eines
heißen Luftstromes erfolgen kann, beginnt der aus einem thermopla
stischen Werkstoff bestehende Garantiering zu schrumpfen und zieht
sich unter dem vorstehenden Rand des Behälters zusammen. Dabei wer
den die nicht molekular vernetzten äußeren Schichten an den
Schweißstellen auseinander gezogen.
Im inneren Bereich der Schweißstellen, in denen ein durchgehendes,
gleichmäßiges Molekulargefüge vorliegt, dehnt sich der Werkstoff
geringfügig aus, um sich der Schrumpfung des Garantieringes anzu
passen.
In Verbindung mit den oben beschriebenen Eigenschaften der Schweiß
stellen führt diese Dehnung des Werkstoffes zur Bildung von Quer
schnittsverringerungen, also von Stellen, deren Querschnittsfläche
kleiner ist als diejenigen der übrigen Bereiche des Garantieringes.
Eine nun auf die Verschlußkappe ausgeübte Axialkraft will den ge
schrumpften Garantiering über den Rand des Behälters ziehen. Da der
Durchmesser des geschrumpften Ringes jedoch kleiner ist als der
Außendurchmesser des Behälterrandes, reißt der Garantiering an den
Sollbruchstellen auf. Diese Zerstörung des Garantierings an den
Sollbruchstellen ist deutlich sichtbar, so daß die gewünschte Ga
rantie-Funktion der Verschlußkappe sicher erfüllt wird.
Bei der Erwärmung des Garantieringes und der Stege müssen die Be
handlungs-Zeit und -Temperatur aufeinander abgestimmt werden. Je
höher die Temperatur ist, umso kürzer wird die Behandlungszeit, und
umgekehrt.
Bei einer mit hoher Geschwindigkeit arbeitenden Abfüllanlage, in
der beispielsweise etwa 240 bis 600 Flaschen pro Minute gefüllt und
verschlossen werden, steht für das Schrumpfen der Stege und der Ga
rantieringe nur eine sehr kurze Zeitspanne zur Verfügung. Deshalb
werden relativ hohe, das Schrumpfen des thermoplastischen Werk
stoffes bewirkende Temperaturen eingesetzt, wobei die Behandlungs
zeit sorgfältig abgestimmt werden muß, um einerseits eine ausrei
chende Wärmeschrumpfung zu erzielen, andererseits jedoch eine Be
schädigung der Garantie-Verschlußkappe zu vermeiden.
Angestrebt wird dabei eine Schrumpfung des Garantieringes, bei der
dieser sich unter dem Behälterrand soweit zusammenzieht, daß sein
Durchmesser kleiner als der Außendurchmesser des Rands wird; an den
Schwachstellen, d. h. an den oben erläuterten Schweißstellen, muß
eine Querschnittsverringerung auftreten, ohne daß der Garantiering
bei seiner Erwärmung und damit Schrumpfung an diesen Sollbruchstel
len aufreißt; schließlich soll das Abziehen dieser Garantie-Ver
schlußkappe dazu führen, daß die Sollbruchstellen bei einer Aufwei
tung des Garantieringes durch den Behälterrand über die elastische
Streckgrenze des thermoplastischen Werkstoffes hinaus gedehnt wer
den, also reißen.
Um diese Bedingungen bei einer schnell arbeitenden Flaschenfüllan
lage zu realisieren, wird ein Heißluftstrom durch einen waagerech
ten Schlitz auf den Garantiering der Verschlußkappe gerichtet; beim
Durchlaufen dieses Heißluftstroms werden die Flaschen in Drehung
versetzt.
Die Steuerung der Lufttemperatur erfolgt bei Verwendung einer elek
trischen Wärmequelle mittels eines Regeltransformators; wird eine
mit Gas oder einem anderen Brennstoff betriebene Wärmequelle ver
wendet, so können zum gleichen Zweck Ventile eingesetzt werden.
Außerdem wird auch die Geschwindigkeit des Heißluftstromes mittels
Ventilen gesteuert.
Die Vorschubgeschwindigkeit der Transporteinrichtung für die Fla
schen wird so eingestellt, daß sich die jeweils richtige Behand
lungszeit für die Ausbildung des Garantierings und seiner Soll
bruchstellen ergibt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Ausführungsform einer einteiligen
Garantie-Verschlußkappe,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Garantie-Verschlußkappe nach
Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht von der Unterseite der Garantie-Verschlußkap
pe nach Fig. 1,
Fig. 4 eine Teil-Ansicht einer Garantie-Verschlußkappe bei der
Erwärmung zum Schrumpfen des Garantieringes,
Fig. 5 eine Seitenansicht der Garantie-Verschlußkappe nach Fig. 4
beim Abnehmen von einem Behälter und dem dadurch bewirkten
Aufreißen des Garantierings, und
Fig. 7 eine Teil-Schnittansicht der Garantie-Verschlußkappe nach
Fig. 1 mit einem weiteren Dichtungsrand.
In den Fig. 1 bis 6 ist eine Garantie-Verschlußkappe 10 darge
stellt, die auf einem aus den Fig. 4 bis 6 ersichtlichen Behälter
30 befestigt werden kann. Die Garantie-Verschlußkappe 10 weist eine
obere Endwand 12 und eine ein Innengewinde 24 enthaltende, nach un
ten vorstehende Umfangswand 14 mit geriffelter Außenfläche auf.
Das Innengewinde 24 der so gebildeten Schraubkappe kann auf ein
Schraubgewinde 38 des Behälters 30 geschraubt werden.
Als Alternative hierzu sind auch andere Verbindungen möglich, bei
spielsweise ein Bajonettverschluß, ein Schnappverschluß oder ähnli
ches.
An der Innenseite der oberen Endwand 12 ist eine Dichtungseinlage
22 angebracht.
Am unteren Rand der Umfangswand 14 stehen mehrere Stege 16 nach un
ten vor. Diese sind an ihren unteren Enden mit einem Garantiering
18 verbunden, der mehrere Sollbruchstellen 20 von verringerter Fe
stigkeit aufweist. Bei dem in den Fig. 2 und 3 gezeigten Zustand
haben die Sollbruchstellen 20 im wesentlichen die gleichen Quer
schnittsabmessungen wie die übrigen Bereiche des Garantierings 18.
Die Stege 16 sollen im Gegensatz zu den Sollbruchstellen 20 nicht
abreißen und sind daher so bemessen, daß sie den bis zum Aufreißen
des Garantierings 18 an einer Sollbruchstelle 20 auf sie wirkenden
Zugkräften widerstehen können.
Aufgrund des verwendeten Herstellungsverfahrens wechseln sich die
Sollbruchstellen 20 längs des Garantierings 18 mit den Ansatzstel
len der Stege 16 ab, d. h. die Zahl der Sollbruchstellen 20 ist
gleich der Zahl der Stege 16.
Eine in Fig. 7 dargestellte andere Ausführungsform entspricht in
wesentlichen Teilen, welche mit den gleichen Bezugszeichen bezeich
net sind, der in Fig. 1 bis 6 gezeigten. Zum Unterschied zu dieser
weist die in Fig. 7 gezeigte Verschlußkappe keine ebene Dichtung
auf, sondern enthält einen Dichtungsrand 35. Dieser Rand 35 hat
Ringform und ist so bemessen, daß er auf dem oberen Rand des Behäl
ters aufsitzt.
Der Behälter 30 hat einen abstehenden Kragen 32 zum Festhalten des
Behälters in einer Abfüllanlage. Unterhalb des Schraubgewindes 38
ist ein nach außen vorstehender Rand 34 vorgesehen, der sicher vom
Garantiering 18 untergriffen werden kann.
Nach Verlassen der Fülleinrichtung gelangt der Behälter 30 zu einer
Verschlußstation, in der die Verschlußkappe 10 auf den Behälter 30
aufgeschraubt wird. An dieser Stelle verlaufen die Stege 16 der
Verschlußkappe im wesentlichen senkrecht bzw. vertikal, und der
Durchmesser des Garantierings 18 ist vorzugsweise größer als der
jenige des Behältergewindes 38, so daß das Aufschrauben der Ver
schlußkappe 10 auf den Behälter 30 nicht durch die Stege 16 oder
den Ring 18 behindert wird.
Nach dem Anbringen der Verschlußkappe 10 am Behälter 30 werden die
Stege 16 und der Ring 18 erwärmt. Dies kann, wie in Fig. 4 darge
stellt, mittels aus einer Blasdüse H ausgeblasener Heißluft HA ge
schehen. Die Stege 16 und der Ring 18 sind relativ dünn, so daß sie
bei der anschließenden Abkühlung nach innen schrumpfen, bis der
Ring 18 den hervorstehenden Rand 34 untergreift (Fig. 4, 5). Der
Ring 18 hat nun einen Durchmesser, der beträchtlich kleiner ist als
der Außendurchmeser des Rands 34. Außerdem weisen die Sollbruch
stellen 20 nun, wie man in Fig. 5 erkennt, eine verringerte Quer
schnittsfläche auf.
Zum Abnehmen der Verschlußkappe 10 vom Behälter 30 wird sie in
Axialrichtung bewegt, um den Garantiering 18 über den hervorstehen
den Rand 34 zu ziehen. Die dadurch in Umfangsrichtung des Rings 18
ausgeübte Zugkraft bewirkt, daß er an wenigstens einer der Soll
bruchstellen 20 aufreißt. Anschließend kann die Verschlußkappe zwar
erneut benutzt werden, zeigt jedoch, daß der Behälter 30 bereits
geöffnet wurde.
Da die Stege 16 nicht abreißen, bleibt der Ring 18 an der Kappe 10
hängen und kann beim Ausschütten oder Umfüllen des Behälterinhalts
nicht abfallen. Die Stege 16 brauchen nicht, wie in der Zeichnung
dargestellt, im wesentlichen rechteckige Querschnittsform haben,
sie können vielmehr jede zwekmäßige, beispielsweise eine runde Form
aufweisen. Ferner kann auch der vorspringende Rand 34 des Behälters
30 andere Formen aufweisen, wobei es lediglich darauf ankommt, daß
er, wie vorstehend beschrieben, formschlüssig vom Garantiering 18
untergriffen werden kann.