DE1916910C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Behälterdeckeln oder -boden aus Kunststoff mit einer Aufreißlinie durch Spritzgießen in einer Spritzgießform - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Behälterdeckeln oder -boden aus Kunststoff mit einer Aufreißlinie durch Spritzgießen in einer SpritzgießformInfo
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Description
leichterer Weise von dem Behälterdeckel oder -boden
abgetrennt werden kann.
In Wetterbildung der Erfindung ist .vorgesehen,
daß während der Erhöhung des Einspritzdruckes die Querschnittsverengungen vergrößert werden. Auf
diese Weise ist zum Erreichen des Zusammenflusses der Kunststoffmassen im Bereich der Querschnittsverengung nur eine geringere Druckerhöhung erforderlich
als bei unvergrößerten Querschnittsverengungen.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Spritzgießform
zur Durchführung des Verfahrens mit zwei relativ zur Formtrennebene bewegbaren, den Formhohlraum
begrenzenden Formteilen, von denen ein Formteil eine in den Formhohlraum hineinragende,
die Querschnittsverengung formende und den Formhohlraum in eine das Deckel- bzw. Bodenstück bildende
Ringkammer und eine das Teilstück zur Bildung der öffnung formende Mittelkammer aufteilende
Ringrippe aufweist.
Zur Durchführung des Verfahrens mittels der genannten
Spritzgießform besteht gemäß der Erfindung das Formteil, das dem die Ringrippe aufweisenden
Formteil gegenüberliegt, aus einem Mittelteil, dessen Umfang dem Verlauf der Querschnittsverengung entspricht,
und aus einem das Mittelteil umfassenden Ringteil, weist das Mittelteil an seinem Umfang eine
über einen schmalen Spalt längs seines Umfanges mit dem Formhohlraum verbundene, ringförmige Luftkammer
auf, die mit einer Saugeinrichtung verbindbar ist, und weist die Ringkammer sowie die Mittelkammer
Einspritzöffnungen auf. Werden in diese einzelnen Einspritzöffnungen Kunststoffmassen eingespritzt,
so entsteht ein Behälterdeckel oder ein Behälterboden aus Kunststoff, der ein von einer geschwächten
Aufreißlinie umgebenes Teilstück umfaßt, das in einfachster Weise ohne Aufwendung
einer gr )ßen Kraft aufreißbar ist.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Ringripp,; in einem Bereich ihres Umfanges unterbrochen,
und diesem Bereich liegt eine EinspritzöfTnung gegenüber. Auf diese Weise kann die eingespritzte
Kunststoffmasse selbsttätig in zwei Ströme unterteilt werden, die sich im Bereich der Querschnittsverengung
treffen.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Ringrippe bei geschlossener Spritzgießform
an der den Formhcblraum begrenzenden Innenwand des der Ringrippe gegenüberliegenden Formteils anliegt
und daß das die Ringrippe aufweisende Formteil beim Überschreiten eines vorbestimmten Einspritzdruckes
vom gegenüberliegenden Formteil abhcbbar ist. Somit wird beim Erreichen eines vorbestimmten
Einspritzdruckes ein Zusammenfließen der beiden gegeneinandergerichteten Kunststoffströme
erreicht.
Um das Abheben des Formteils zu ermöglichen, sieht die Erfindung vor, daß der die Ringrippe aufweisende
Formteil unter Einwirkung einer Federkraft am gegenüberliegenden Formteil anliegt. Übersteigt
der Druck die Federkraft, hebt sich der Formteil vom anderen ab.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand von Vorrichtungen näher erläutert, die in der Zeichnung
dargestellt sinü. In dieser Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen neuen einstückigen,
leicht zu öffnenden Behälterverschluß, der eine in einem Behälterdeckel angeordnete schwache ringförmige
Aufreißlinie umfaßt, die einen Aufreißteil mit einer einstückig mit diesem ausgebildeten Aufreißlasche
mit einem übrigen ringförmigen Teil des Behälterdeckels verbindet,
F i g. 2 einen Schnitt längs der Linie 2-2 in F i g. 1 in einem größeren Maßstab,
F i g. 3 eine schematische Schnittdarstellung durch eine Spritzgießform, in der der in Fig. 1 und 2 veranschaulichte
Behälterdeckel geformt werden kann
ίο und die zwei relativ bewegbare Formteile umfaßt, die
einen mittleren kreisförmigen und einen äußeren ringförmigen Hohlraum bilden, die entlang einer
ringförmigen Querschnittsverengung miteinander verbunden sind,
Fig. 4 einen vergrößerten Teilschnitt des in F i g. 3 mit einer strichpunktierten Linie umgebenen
Teiles,
F i g. 5 einen der F i g. 4 entsprechenden Teilschnitt aus dem die Bildung der Aufreißlinie durch Zusammenfließen
und Verschmelzt·, des thermoplastischen
Kunststoffes im und/oder nebe·: dem Bereich der Querschni'.tsverengung,
Fig. 6 bis 8 Teilschnitt:? von Behälterdeckeln, die
dem in F i g. 1 und 2 veranschaulichten entsprechen, jedoch im Bereich der Aufreißlinie unterschiedliche
Querschnittsausbildungen aufweisen.
Fig.9 eine perspektivische Ansicht eines weiteren
Ausführungsbeispieles eines: Behälterdeckels mit einer unterbrochenen Aufreißlinie,
Fig. 10 einen Schnitt längs der Linie 10-lÜ in
F i g. 9,
Fig. 11 eine zum Teil aufgebrochen dargestellte Draufsicht auf eine Spritzgießform, in der der in
Fig. 9 und 10 veranschaulichte Behälterdeckel gcfertigt
werden kann,
Fig. 12 einen Schnitt längs der Linie 12-12 in Fig. 11,
Fig. 13 einen der Fig. 3 entsprechenden Schnitt durch eine weitere Ausführungsform einer Spritzgießform
in geöffnetem Zustand,
Fig. 14 die gleiche Spritzgießform, jedoch in geschlossenem
Zustand,
Fig. 15 einen Schnitt längi der Linie 18-I.S in
Fig. 14 und
Fig. 16 einen vergrößerten Teilschnitt des in Fig. 14 von einer gestrichelten Linie umgebenen Bereiches.
Eine bevorzugte Ausführungsform eines leicht /u öffnenden Behälterdeckel ist in F i g. 1 und 2 der
Zeichnung dargestellt und als Ganzes mit 10 bezeichnet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel stellt
der Behälterdeckel 10 ein Dosenende dar. Der Behälterdecke; 10 umfaßt eine nicht bezeichnete Endwand,
die etwa kreisförmig gestaltet ist und einen äußeren ringförmigen Teil 11, einen mittleren kreisförmig
gestalteten Teil 12 und einen in seiner Wandstärke verringerten Steg 9 umfaßt, in dem oder in
dessert Nähe eine kreisförmige Aufreißlinie 13 liegt, die durch Zusammenfließen des Werkstoffes der beiden
Wandteile 11 und 12 entstanden ist, wie später näher erläutert werden wird.
Die Aufrjißlinie 13 entspricht demjenigen, was vorstehend als Reißlinie bezeichnet worden ist, da sie
ebenfalls dazu dient, aufgerissen zu werden, um den Aufreißteil 12 vom festbleibenden Behälterdeckel 10
abheben zu können. Die Festigkeit der Aufreißlinie ist wesentlich schwächer als diejenige des übrigen
Behälterdeckels 10, was durch die Schwäche des zu-
mem zuerst ausgefüllt, wie F i g. 4 zeigt. Die Querschnittsverengung
51 ist in Fig.4 der Zeichnung in ihrer Stärke übertrieben dargestellt; sie hat in Wirklichkeit
eine Stärke, die ein Überströmen des Kunst-5 stoffes durch die Querschnittsverengung 51 oder deren
Anfüllen so lange verhindert, bis beide Kammern vollständig gefüllt sind. Sind beide Kammern 52 und
53 angefüllt, was in F i g, 4 veranschaulicht ist, steigt der Druck in den Kammern 52 und 53 an, bis er aus-
von einer beweglichen Platte einer Spritzgußmaschine
getragen ist und der erste einen Mittelteil 22 und einen diesen umgebenden Ringteil 23 umfaßt,
sammcngeflosscnen Werkstoffes der beiden Kunst-Uoffmassen
und die Querschnittsverengung des fOrmhohlraumes gebildet wird. In F i g. 2 der Zeichnung
ist dies grafisch durch die vertikalen Linien im Bereich der Aufreißlinie 13 angedeutet, was ein Vermisdicn
und/oder Zusammenfließen des Werkstoffes der beiden Teile 11 und 12 zur Bildung der Aufreißlinie
13 veranschaulichen soll.
Der Behälterdeckel 10 umfaßt eine einstückig ausgebildete Aufreißlasche 14, die einen geriffelten io reicht, den Kunststoff in und/oder durch die Quer-Griffleil
15 und einen entgegengesetzten, nicht näher schnittsverengung 51 zu pressen, wie dies in Fig. 5
bezeichneten Endteil hat, der über ein Abstandsstück durch die nicht näher bezeichneten Pfeile angedeutet
16 mit dem Aufreißteil 12 verbunden ist. Um diesen ist. Da in der Querschnittsverengung 51 durch das
Aufreißteil 12.abheben zu können, muß der Endteil vorhergehende Evakuieren keine Luft mehr vorhan-15
ergriffen und in üblicher Weise aufwärts gezogen 15 den ist, kann der in die Kammern 52 und 53 eingewerden.
strömte Kunststoff zusammenfließen, sich vereinigen
Die F i g. 3 bis 5 der Zeichnung veranschaulichen und vermischen und damit im Bereich oder in unmitdie
An und Weise, in der der Behälterdeckel 10 in telbarer Nähe des Steges 9, der die Teile 11, 12 des
einer Spritzgießform 25 spritzgegossen wird. Die Behälterdeckels 10 (F i g. 5) verbindet, die Aufreißli-Spritzgicßform
25 umfaßt zwei relativ zueinander be- ao nie 13 in Form einer Schweißlinie bilden. Somit bewegbare
Formteile 26 und 27, von denen der letzte steht das Wichtigste dieses Verfahrens darin, den
Fluß des Kunststoffes so zu steuern, daß die Schweißlini':, nämlich eine Schwächungslinie, die
sich dort bildet, wo mindestens zwei Kunststoff-
zwischen denen eine ringförmige l-uftkammer 24 as ströme zusammentreffen und zusammenfließen, in
ausgebildet ist. Die Luftkammer 24 ist über eine oder der Querschnittsverengung 51 gebildet wird, die den
mehrere Leitungen 29 mit einer üblichen, in der den Aufreißteil 12 umgebenden Steg 9 formt. Durch
Zeichnung nicht dargestellten Unterdruckquelle ver- das Zusammenfallen der Querschnittsverengung und
bunden. Die das Formteil 27 tragende Platte ist in der Schweißlinie ist der Ausreißteil 12 besonders
üblicher Weise hin und her bewegbar, um einen zwi- 30 leicht aufreißbar gestaltet.
sehen den Formteilen 26 und 27 gebildeten Form- Ein Vergleich der Fig.4 und5 zeigt, daß die
hohlraum 33 zu öffnen und zu verschließen. Kammern 52, 53 und die Querschnittsverengung 51
Der Formhohlraum 33 ist durch die sich gegen- in F i g. 4 in ihrer axialen Ausdehnung kleiner als in
überliegcnden Ringflächen 43. 44 und die sich ge- Fig.5 sind. Diese Änderung der Dimension der
gcnüberliegenden kreisförmigen Flächen 47. 48 be- 35 Kammern und des Steges wird durch den sich in den
grenzt, zwischen denen eine vom Formteil 27 getra- Kammern 52 und 53 aufbauenden Druck bewirkt,
gene Ringrippe 50 liegt, die, wie F i g. 4 zeigt, eine der das Formteil 27 und die diesen tragende Platte in
Querschnittsverengung 51 schafft. Die Oberflächen die in Fig. 5 angegebene Richtung drückt, wenn
bilden eine Ringkammer 52, die durch die Quer- beide Kammern vollständig angefüllt sind Es muß
schnittsverengung 51 mit einer kreisförmigen Mittel- 40 jedoch hervorgehoben werden, daß es nicht erforderkammer
53 verbunden ist, die zum Formen der Teile Hch ist, daß sich die beiden Formteile 26 und 27
11.9 und 12 des Behälterdeckels 10 dienen. axial relativ zueinander bewegen, um den Kunststoff
Drei über Ventile K1, K2 und K1 gesteuerte Ein- in die Querschnittsverengung 51 einfließen zu lassen,
spritzöffnungen 54, 55 und 56 stehen mit dem Form- Durch diese Bewegung kann jedoch die Querschnittshohlraum
53 und über eine Leitung 57 mit einem in 45 Verengung 51 anfänglich (Fig.4) so gering sein daß
der Zeichnung nicht dargestellten Einspritzzylinder sie das Eindringen des Kunststoffes verhindert, oder
in Verbindung. kann fast völlig geschlossen sein und ein unregelmä-
In der geschlossenen Stellung der Spritzgießform 25 ßiges oder wahlloses Einfließen in die Querschnitts-(F
i g. 3 und 4) wird erhitzter fließfähiger Kunststoff, Verengung solange verhindern, bis beide Kammern
wie Polyäthylen, Polystyrol usw., in die Kammern 52, 50 52 und 53 tatsächlich vollständig angefüllt sind.
53 des Formhohlraumes 33 eingespritzt. Gleichzeitig Obwohl es erwünscht ist, den Formhohlraum
oder kurz vor dem Einspritzen des thermoplastischen so auszubilden, daß die Aufreißlasche 4 einstückig
Kunststoffes in die Kammern 52, 53 wird der Form- angeformt wird, ist es klar, daß dies nicht unbedingt
hohlraum 33 über die Querschnittsverengung 51 zwi- erforderlich ist und daß eine separate Aufreißlasche
sehen den sich gegenüberliegenden Umfangsflächen 55 an dem Wandteil 12 nach dem Formen des Behälterder
Teile 22, 23 oberhalb der Entlüftungskammer deckels 10 angeklebt oder in anderer Weise befestigt
24, die Luftkammer 24 selbst und die Leitung 29 werden kann. Ferner kann der Querschnitt des Beentlüftet,
beispielsweise durch eine in der Zeichnung hälterdeckels beispielsweise in Abhängigkeit von den
nicht dargestellte Pumpe. Dieses Evakuieren der Luft Fließeigenschaften unterschiedlicher Kunststoffe vaaus
dem Formhohlraum 33 dient dazu, das Ein- 60 nieren. F i g. 6 bis 8 zeigen in der gleichen Weise
schließen von Luft zwischen den beiden Fließfronten spritzgeformte Behälterdeckel, die sich nur in der undes
eingespritzen Kunststoffes zu verhindern, wenn terschiedlichen Ausbildung des Bereiches der
sie eegeneinanderfließen, was nachstehend näher er- Schweißlinien unterscheiden.
läutert wird. In F i g. 6 der Zeichnung ist ein Behälterdeckel
Da der unter Druck in die Spritzgießform 25 ein- 65 dargestellt, der im wesentlichen dem Behälterdeckel
fließende Kunststoff dem Weg des geringsten Wider- 10 entspricht. Er umfaßt einen äußeren ringförmigen
Standes folgt, der im beschriebenen Falle das Einflie- Wandteil 61, einen mittleren kreisförmigen Aufreißßen
in die Kammern 52, 53 ist, werden diese Kam- teil 62 und eine Schweifi'mie 63, die beide Wandteile
61 und 62 mi'.einander verbindet. Im Unterschied zum Elehälterdeckel 10 ist der Behälterdeckel 60 in
einer Spritzgießform geformt worden, die zwei in entgegengesetzten Flächen des Behälterdeckels liegend
Ringnuten 64, 65 konzentriert formt, zwischen denen die Schweißlinie 63 des zusammenfließenden
Kunststoffes der beiden Teile 61 und 62 liegt. Bei einem Zug an einer in der Zeichnung nicht dargestellten,
einstückig mit dem Aufreißteil 62 geformten oder nachträglich angeklebten Lasche kann der Aufreißteil
62 relativ leicht abgehoben werden, da die Querschnittsverengung und die Schweißlinie 63 zusammenfallen.
Ein weiterer Behälterdeckel 70 ist in F i g. 7 der Zeichnung dargestellt. Er umfaßt einen äußeren
Wandteil 71 und einen mittleren kreisförmigen Wandteil 72, die beide durch einen horizontal liegenden
Steg 73 verbunden sind, der aus zusammengeflossenem Kunststoff besteht. Die benachbarten ringförmigen
Randteile 74, 75 sind durch entsprechend gestaltete Formhohlräume knollenartig ausgebildet,
die auch die ringförmigen konzentrischen Nuten 76, 77 in gegenüberliegenden Flächen-des Behälterdekkcls
70 formen.
Ein Behälterdeckel 80 nach Fig.8 umfaßt einen äußeren ringförmigen Wandteil 81, einen mittleren
krciförmigen Aufreißteil 82 und einen ringförmigen
Steg 83, der zusammengeflossenen Kunststoff umfaßt. Dank der speziellen Ausbildung der Formhohlräume,
in der dieser Behälterdeckel 80 spritzgeformt wird, ist der ringförmige Wandteil 81 mit einer in
der Zeichnung aufwärts gerichteten ringförmigen Wulst 84 versehen, die in eine nach oben geöffnete
ringförmige Nut 85 übergeht, -die ihrerseits konzentrisch zu einer in der Zeichnung nach unten geöffneten
Ringnut 86 liegt.
Alle vorbeschriebenen Behälterdeckel sind speziell dazu geeignet, daß ihr Aufreißteil völlig abgehoben
■vcrdcn kann, um den Zugang zu einem in der Dose verpackten Produkt zu erleichtern. Jedoch ist es nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren auch leicht möglich, Behälterdeckel spritzzugießen, die einen Aufreißteil
umfassen, der nur teilweise, also nicht vollständig, von dem verbleibenden Behälterdeckel abgehoben
werden kann. Ein solcher Behälterdeckel ist in F i g. 9 und 10 der Zeichnung dargestellt.
Dieser Behälterdeckel 110 umfaßt ebenfalls einen äußeren fast ringförmigen Wandteil 111 und einen
fast kreisförmigen Aufreißteil 112. Beide Teile sind entlang einer Schweißlinie 113 miteinander verbunden,
die etwa eine ringförmige Gestalt hat, jedoch mit ihren Enden 114, 115 in einem Abstand voneinander
liegt, der durch deu Bereich 116 überbrückt ist, also eine Brücke zwischen den beiden Teilen 111,
112 darstellt. Vorausgesetzt, daß eine Ziehlasche diametral gegenüber dem Bereich 116 mit dem Aufreißteil
112 verbunden ist, bewirkt ein Zug an dieser Lasche ein progressives Aufreißen der Schweißlinie 113
bis zu deren Enden 114, 116, jedoch nicht darüber hinaus. Dadurch kanu der Aufreißteil 112 zum
Wiederverschließen der Dose in die in F i g. 9 dargestellte Lage zurückgeschwenkt werden.
Das Verfahren, nach dem der Behälter 110 spritzgeformt wird, wird nachstehend an Hand der in
Fig. 11 und 12 beschriebenen Spritzgießform 120
näher erläutert, die einen Formhohlraum 121 umfaßt, der durch die gegenüberliegenden Flächen der
Formteile 122, 123 begrenzt ist. Der stempeiförmige Formteil 122 umfaßt eine in der Zeichnung abwärts
gerichtete Ringrippe 124 (Fig. 11) mit Enden 125, 126, zwischen denen ein radialer durchgehender Bereich
127 gebildet ist, der den mittleren Hohlraumteil 128 des Formhohlraumes 121 mit dem äußeren ringförmigen
Hohlraumteil 130 verbindet. Eine Einspritzöffnung 131 ist mit dem Bereich 127 fluchtend angeordnet
und über eine Leitung 133 mit einem üblichen, in der Zeichnung nicht dargestellten Spritzzy-
linder verbunden. Die Spritzgießform 120 ist ferner mit einer ringförmigen Luftkammer 129 versehen,
die zwischen den Formteilen 123 a, 123 b des Formteiles 123 liegt. Die sich gegenüberliegenden zylindrischen
Flächen der Fonnteile 123 α und 123 b liegen unter der Ringrippe 124, und zwar genau unter deren
Mitte, die die ideale Zusammenflußlinie darstellt, entlang der sich die Kunatstoffströme vereinigen sollen.
Durch diese Lage des Entlüftungsspaltes wird keine Luft eingeschlossen, wie vorher beschrieben
ao wurde, und die Schweißlinie wird annähernd entlang
der Mittellinie des dünnen Steges der Schweißlinie 113 gebildet, die die Teile 111 und 112 miteinander
verbindet, was aus F i g. 10 klar zu entnehmen ist.
Wird erhitzter, fließfähiger thermoplastischer
Kunststoff durch die Einspritzöffnung 131 in den Formhohlraum 121 eingespritzt, teilt sich der aus der
Einströmöffnung austretende Strom in zwei Teilströme, wie dies durch die nicht bezeichneten Pfeile
in F i g. 11 angedeutet ist. Ein Teilstrom beginnt den
ringförmigen Hohlraumteil 130 zu füllen, während der durch den Bereich 127 hindurchtretende Teilstrom
den Hohlraumteil 128 zu füllen beginnt. Sind beide Hohlraumteile 128, 130 völlig gefüllt, bewirkt
der Druck des thermoplastischen Kunststoffes beide Teilströme, sich durch die durch die untere Fläche
der Ringnppe 124 und die gegenüberliegende Oberfläche des Formteiies 123 gebildete Querschnittsverengung hindurchzufließen und dabei die durch
Zusammenfließen oder Vereinigen des Kunststoffes
entstehende Schweißlinie 113 zu bilden. Nachdem sich der Kunststoff abgekühlt und verhärtet hat, werden
die Formteile 122 und 123 geöffnet und dem fertigen Behälterdeckel entnommen.
Es ist selbstverständlich klar, daß die Aufreißlinien aller vorbeschriebenen Verschlüsse von einer
wirtschaftlich lohnenden Konstruktion sein müssen, also eine Aufreißlinie gleichmäßiger Stärke besitzen!
so daß eine bestimmte Öffnungskraft genügt, um jeden Verschluß als Ganzes aufreißen zu können. Um
dies zu erreichen, ist eine Spritzgießform 180 geschaffen worden, die in Fig. 13 bis 15 veranschaulicht
ist und zwei relativ zueinander bewegbare Formteile 181, 182 umfaßt, die den Formteilen 2d
und 27 der Spritzgießform 25 entsprechen. Jedoch
im Unterschied zu der einzigen Ringnppe 50 dei
Spritzgießform 25, die eine horizontal liegende Aufreißlinie bildet, sind die Formteile 181, 182 mit Rippen
183 bzw. 184 versehen, zwischen denen ein vertikal stehender Ringspalt 185 (Fig. 16) in der ge-
schlossenen Lage der Spritzgießform 180 entsteht Wie am besten aus Fig. 15 zu entnehmen ist, sine
die Rippen 183, 184 durch zwei kegelstumpfartit
ausgebildete Führungsflächen 186,187 an den Formteilen
181,182 genau konzentrisch ausgerichtet. Aui
diese Weise wird eine Aufreißlinie geschaffen, die eine genau konzentrisch gleichmäßige Dicke 7
(Fig. 16) besitzt. Beim Einspritzen des geschmolzenen Kunststoffes in den Hohlraum entstehend«
9 10
Kräfte, die bestrebt sind, die beiden Formteile 181 fort geöffnet, um die Kammer 52 mit einem ausrei-
und 182 voneinander zu trennen, bewirken bei dieser chenden Druck zu füllen, daß durch die Quer-
Ausführungsform keine Veränderung der Stärke der schnittsverengung Werkstoff hindurchtritt und sich
Schweißlinie, so daß zum Aufreißen eines derartigen mit dem Umfang des Werkstoffes in der Kammer 53
Verschlusses trotz unterschiedlicher Wandstärke im- 5 vermischt. Das Verfahren kann jedoch auch in umge-
mer die gleiche Kraft erforderlich ist. kehrter Weise angewendet werden. An Stelle der Fe-
Ohne aus dem Rahmen· der Erfindung herauszu- dem 161, 162 der Hohlform 155 können selbstvertreten,
können zahlreiche Änderungen vorgesehen ständlich auch andere Einrichtungen, beispielsweise
werden. So kann beispielsweise bei der in Fig. 11 Flüssigkeitamotoren, verwendet werden, die durch
dargestellten Spritzgießform 120 an Stelle des einzi- io den sich aufbauenden Druck oder durch zugeordnete
gen Zuflusses 131 ein weiterer auf der diametral ge- Plunger ausgelöst werden, um die Querschnittsverengegenüberliegenden
Seite vorgesehen werden, und die gung 51 genauer zu öffnen.
übliche Entlüftung der zahlreichen Hohlräume und Auch kann bei den zahlreichen Spritzgießformen,
Hohlraumteile kann in geeigneter Weise bewirkt wer- die vorstehende Ringrippen umfassen, wie die Ring-
den. 15 rippe 124 des Formteiles 122, die untere Fläche der
Ein abgewandeltes Verfahren, durch das sicherge- Ringrippe 124 anfänglich an dem gegenüberliegenstellt
wird, daß das Zusammenfließen oder Ver- den Wandteil des Formteiles 123 anliegen. Dadurch
schmelzen, das die Schweißlinien erzeugt, genau im sind beide Hohlraumteile 128, 130 vollständig wäh-
oder in unmittelbarer Nähe der Ringspalte erfolgt, rend des Einspritzens des plastischen Kunststoffes
kann beispielsweise durch aufeinanderfolgendes Ein- ao abgeschlossen und werden erst nach dem vollständispritzen
bewirkt werden. So können beispielsweise gen Füllen durch geeignete Federn oder andere Eindie
Ventile V1, Vx zeitweilig geschlossen werden, richtungen oberhalb des Druckes geöffnet, der zum
während das Ventil K2 geöffnet ist, so daß die Kam- vollständigen Füllen der abgeschlossenen Hohlräume
mer 53 vollständig angefüllt wird, ohne daß dazu erforderlich ist, wodurch ein präzises Zusammenfliedurch
den Spalt 51 einströmender Werkstoff erfor- a$ Ben der beiden Kunststoffströme im gewünschten
df rlich ist. Danach werden die Ventile K1 und V3 so- Augenblick erfolgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen von Behälterdekkeln
oder -boden aus Kunststoff, bei denen ein Teilstück zur Bildung einer öffnung längs einer
im Querschnitt geschwächten Aufreißlinie von dem das Teilstück umgebenden Deckel- bzw. Bodenstück zumindest teilweise abtrennbar ist,
durch Spritzgießen in einer Spritzgießform, die an den die Aufreißlinie bildenden Stellen eine Querschnittsverengung
des Formhohlraumes aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff beiderseits der Querschniusverengungen
in den Formhohlraum, die Spritzgießform erwärmend, eingespritzt wird, dann der Einspritzdruck
erhöht und schließlich die Spritzgießform im Bereit der Querschnitisverengungen gekühlt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der Erhöhung des
Einpritzdruckes die Querschnittsverengungen vergrößert sverden.
3. Spritzgießform zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit zwei relativ
zur Formtrennebene bewegbaren, den Formhohlraum begrenzenden Formteilen, von denen ein
Formteil eine in den Formhohlraum hineinragende, die Quersermittsverengung formende und
den Formhohlraum in eine das Deckel- bzw. Bodenstück formende Ringkammer und eine das
Teilstück zur Bildung dir Γ fnung formende Mit-•elkammer
aufteilende Ringrippe aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil (26.
123). das dem die Ringrippe (50. 124) aufweisenden Formteil (27. 122) gegenüberliegt, aus einem
Mittelteil (22). dessen Umfang dem Verlauf der Querschnittsverengung (51) entspricht, und aus
einem das Mittelteil (22) umfassenden Ringteil (23) besteht, daß das Mittelteil (22) an seinem
Umfang eine über einen schmalen Spalt längs seines Umfanges mit dem Formhohlraum (33) '· erbundene.
ringförmige Luftkammer (24) aufweist, die mit einer Saugeinrichtung verbindbar ist, und
■daß die Ringkammer (52) sowie die Mittelkammer (53) Einspritzöffnungen (54. 55. 56) aufweist.
4. Spritzgießform nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringrippe (124) in einem
Bereich (127) ihres Umfanges unterbrochen ist und daß diesem Bereich (127) eine Einspritzöffnung
(131) gegenüberliegt.
5. Spritzgießform nach Anspruch 3 oder 4. dadurch gekennzeichnet, daß die Ringrippe (50,
124) bei geschlossener Spritzgießform an der den Formhohlraum (33) begrenzenden Innenwand
des der Ringrippe (50, 124) gegenüberliegenden Formteiles (26,123) anliegt und daß das die Ringrippe
(50, 124) aufweisende Formteil (27, 122) beim Überschreiten eines vorbestimmten Einspritzdruckes
vom gegenüberliegenden Formteil (26,123) abhebbar ist.~
6. Spritzgießform nach Anspruch 5. dadurch gekennzeichnet, daß der die Ringrippe (50, 124)
aufweisende Formteil (27, 122) unter Einwirkung einer Federkraft am gegenüberliegenden Formteil
(26.123) anliegt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Spritzgießform zum Herstellen vun Behälterdeckeln
oder -boden aus Kunststoff, bei denen ein Teilstuck
zur Bildung einer öffnung längs einer im Querschnitt geschwächten Aufreißlinie von dem das Teilstuck
umgebenden Deckel bzw. Bodenstück zumindest teilweise abtrennbar ist, durch Spritzgießen in einer
Spritzgießform, die an den die Aufreißlinie bildenden Stellen eine Querschnittsverengung des Formhohlraumes
aufweist.
Bei Behälterdeck iln aus Kunststoff, die nach diesem
bekannten Verfahren hergestellt worden sind, ist es von Nachteil, daß die Differenz zwischen der
Wandstärke des Deckeis und derjenigen in der Querschnittsvereneune sehr groß sein muß, um überhaupt
ein manuelles Aufreißen des Teilstückes zu ermöglichen. Nur durch eine weitere Schwächung des Querschnitts
im Bereich der Aufreißlinie kann ein leichteres Aufreißen des von der Aufreißlinie umgebenen
ao Teilstückes des Deckels erreicht werden.
Es ist zwar an sich bekannt (schweizerische Patentschrift 392 056). daß auf Grund unvermeidbarer
Orientierungserscheinungen, insbesondere bei dünnwandigen Kun«'5toffteilen, sich im Bereich von
Fließnähten, in denen die in den Formhohlraum einsespritzen Kunststoffmassen nahezu senkrecht aufeinandertreffen,
sich Schwachstellen bilden, die bei geringfügigen Biegebeanspruchungen senkrecht zur
Orientierung leicht zerbrechen, und daß die Orien-
tierung und damit die Festigkeit an die technische Beanspruchung von Kunststoffteilen durch die Anordnung
von "fließtechnisch begünstigten bzw. benachteiligten Zonen angepaßt und planmäßig eingebaut
werden kann, wobei Kunststoff beiderseits einer QuerschnitUverengung in einen Formhohlraum eingespritzt
wird und die Spritzgießform zumindest in der Nähe der Querschnittsverengung nach Bedarf gekühlt
wird.
Weiterhin ist es an sich bekannt (schweizerische Patentschrift 397 234), ein Kunststoffteil mit einer
spröden Fließnaht durch Erhöhen des Einspritzdrukkes im Formhohlraum einer Spritzgießform herzustellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Λ5 Verfahren und eine Vorrichtung vorzusehen, nach
dem bzw. mit der zusätzlich zur Schwächung des Querschnitts im Bereich der Aufreißlinie infolge der
Querschnittsverengung des Formhohlraumes eine partielle Schwächung der Werkstoffestigkeit im Bereich
der Aufreißlinie erreicht wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß der Kunststoff beiderseits der Querschnittsverengungen
in den Formhohlraum, die Spritzgieß-
form erwärmend, eingespritzt wird, dann der Einspritzdruck erhöht und schließlich die Spritzgießform
im Bereich der Querschnittsverengungen gekühlt wird.
Dieser schon seit Jahren jedem Fachmann bekannte Nachteil beim Spritzgießen von Kunststoffgegenständen,
den man im allgemeinen weitgehend zu beseitigen sucht, ist somit in einen Vorteil umgekehrt
worden, indem zu den mechanischen Schwachstellen die durch Orientieren der in den Formhohlraum eingespritzten
Kunststoffmassen im Bereich der Engstellen zusätzlich erzeugten Schwachstellen im Werkstoff
hinzuaddiert werden. Auf diese Weise entsteht ein Teilstuck. das längs der Aufreißlinie in einfacher und
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