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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine gespritzte Ausgabekapsel, die ein mit einem entfernbaren
Stopfen versehenes Ausgabe-Ansatzstück aufweist.
Diese Kapsel ist für
einen ein flüssiges
Produkt enthaltenden Behälter
bestimmt. Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur
gleichzeitigen Herstellung der Kapsel und des Stopfens durch Bi-Injektion
von zwei verschiedenen Materialien. Insbesondere kann mit diesem
Verfahren in einer einzigen Gießform
die Kapsel mit dem Stopfen erhalten werden, der auf dem Ansatzstück angeordnet
ist
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Die erfindungsgemäße Kapsel ist insbesondere
zur Ausstattung eines Behälters,
wie zum Beispiel eines Flakons mit Hals, bestimmt, der mehr oder
weniger zusammendrückbare
Wände aufweist und
zum Beispiel ein Shampoo, eine Pflegecreme, einen flüssigen Fond
de Teint, eine Haarlotion, oder insbesondere ein beliebiges anderes
kosmetisches, pharmazeutisches oder parapharmazeutisches Produkt
enthält.
Diese Produkte werden in großen
Mengen auf dem Markt angeboten, daher muss der Preis ihrer Verpackung
so niedrig wie möglich
sein.
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Derzeit werden die mit einer derartigen
Kapsel versehenen Flakons im allgemeinen dadurch erhalten, dass
nach dem Einfüllen
der auszugebenden Flüssigkeit
die Kapsel auf dem Hals des Behälters zum
Beispiel durch Einklicken oder Schraubbefestigung befestigt wird.
In einem zusätzlichen
Schritt wird der Stopfen auf dem Ansatzstück der Kapsel angeordnet, um
das Ausfließen
der Flüssigkeit
während der
Lagerung oder des Transports zu verhindern.
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Es ist ein erstes Ziel der vorliegenden
Erfindung, einen Produkt-Flakon mit einer Ausgabekapsel zu versehen,
deren Herstellungs- und Montagepreis sehr vorteilhaft ist. Insbesondere
hat die Erfindung zum Ziel, die Herstellungs- und Verpackungspreise eines
mit einer Ausgabekapsel mit Stopfen ausgestatteten Flakons zu verringern.
Daher schlägt
die Erfindung eine mit einem Stopfen versehene Kapsel vor, die durch
Gießformen
in einem einzigen Vorgang durch die Technik der Bi-Injektion von
zwei verschiedenen Materialien in eine geeignete Form erhalten werden
kann. Die Erfindung hat insbesondere den Vorteil, dass der Stopfen
durch ein einfaches Formverfahren auf das Ansatzstück der Kapsel
aufgeformt werden kann, wodurch ein zusätzlicher Vorgang des Montierens
des Stopfens auf das Ansatzstück
vermieden wird.
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Aus der Druckschrift WO 91/01 213
ist ein Verfahren zur Herstellung einer Tube bekannt, wobei diese
Tube einen Hals aufweist, auf dem ein Verschlussstopfen von im wesentlichen
zylindrischer Form angeordnet ist. Dieses Verfahren besteht darin, in
einer vierteiligen Form zuerst den Stopfen durch Spritzen eines
ersten Materials zu formen, dann durch eine schraubenförmige Verschiebung
eines ersten ringförmigen
Bereichs der Form ein Volumen zu erzeugen, das dazu bestimmt ist,
den Hals der Tube zu formen, dann durch Verschiebung eines anderen
Bereichs der Form, der ringförmig
ist und den ersten Bereich umgibt, ein komplementäres Volumen zu
erzeugen, das dazu bestimmt ist, den Körper der Tube aufzunehmen.
In die so erzeugten Volumina wird anschließend ein zweites geeignetes
Material gespritzt, um den Körper
und den Hals der Tube zu formen. Dann wird die mit dem Stopfen versehene Tube
aus der Form genommen. Dieses Verfahren hat den Nachteil, eine relativ
komplizierte, vierteilige Form zu erfordern, von der ein Bereich
axial und ein anderer Bereich gleichzeitig in Translationsrichtung und
in Drehung in bezug auf die beiden ortsfesten Bereiche verschoben
werden muss, um das den Hals und den Körper der Tube aufnehmende Volumen
zu erzeugen. Außerdem
ist dieses Formgebungsverfahren auf die Herstellung von im wesentlichen
geraden, zylindrischen Teilen beschränkt.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, eine
einfache Gießform
zu verwenden, die aufgrund einer im wesentlichen kegelstumpfartigen
Form des Stopfens nur eine axiale Verschiebung eines einzigen Bereichs
der Gießform
zum Spritzformen der erfindungsgemäßen Kapsel erfordert.
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Somit bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf eine wärmegeformte
Ausgabekapsel, die zur Ausstattung eines mit einem flüssigen Produkt
gefüllten
Behälter
dienen kann und die aufweist: ein längliches Ausgabe-Ansatzstück, wobei
das Ansatzstück ein
freies Ende besitzt, das in seiner Mitte eine Öffnung zur Ausgabe des flüssigen Produkts
aufweist, einen Stopfen zum lösbaren
Verschließen
der Öffnung,
wobei das Ansatzstück
aus einem ersten thermoplastischen Material und der Stopfen aus
einem zweiten thermoplastischen Material geformt wird, wobei das
erste und das zweite Material nicht miteinander kompatibel sind,
wobei der Stopfen einen zylindrischen Abschnitt aufweist. Eine solche
Kapsel ist in der DE-A-1 941 479 beschrieben. Erfindungsgemäß sitzt über dem
zylindrischen Abschnitt des Stopfens ein im wesentlichen kegelstumpfartiger
Abschnitt, wobei der kegelstumpfartige Abschnitt eine Außenfläche aufweist,
wobei die Außenfläche die
identische Wiedergabe der Außenfläche eines
kegelstumpfartigen Abschnitts ist, der vom freien Ende des Ansatzstücks gebildet
wird.
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Der Begriff "identische Wiedergabe"
bedeutet, dass die Kurve (oder das Profil), die von der Außenfläche des
kegelstumpfartigen Bereichs des Stopfens gebildet wird, das Ergebnis
einer Punkt-für-Punkt-Translation
der Kurve ist, die von der Außenfläche des
kegelstumpfartigen Bereichs des Ansatzstücks gebildet wird.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform der
Erfindung ist der zylindrische Abschnitt des Stopfens vom kegelstumpfartigen
Abschnitt durch eine Schulter getrennt, wobei die Schulter eine
solche radiale Breite auf weist, dass, wenn der Stopfen auf dem Ansatzstück angeordnet
ist, die Außenfläche des
zylindrischen Abschnitts des Stopfens im wesentlichen mit der Außenfläche des
Ansatzstücks fluchtet.
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Vorteilhafterweise wird das Ansatzstück von einem
Ausgabekanal für
das Produkt durchquert. Somit ermöglicht die Kegelstumpfform
des Ansatzstücks
ein genaues Auftragen des Produkts auf die gewünschte Stelle. Vorteilhafterweise
wird die Form des Kegels so gewählt,
dass zwischen der Leitlinie und der Mantellinie des Kegels ein Winkel
zwischen 5° und
45° gebildet
wird.
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Diese Kapsel kann außerdem erste
Befestigungsmittel, die vom im wesentlichen kegelstumpfartigen Abschnitt
des Ansatzstücks
getragen werden, und zweite Befestigungsmittel aufweisen, die von
der Innenfläche
des Stopfens getragen werden, wobei die ersten Mittel zu den zweiten
Mitteln komplementär
sind. Diese Mittel ermöglichen
es, beim Wiederverschließen
der Kapsel eine dichte Befestigung des Stopfens auf dem Ansatzstück zu gewährleisten.
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Vorteilhafterweise bestehen die zur
Befestigung des Stopfens am Ansatzstück vorgesehenen ersten Befestigungsmittel
aus einem auf dem Ansatzstück
angeordneten Ringwulst, während
die zweiten Befestigungsmittel dann aus einer Ringnut bestehen,
die sich auf der Innenfläche
des Stopfens befindet. In diesem Fall weist der Stopfen auf seiner äußeren kegelstumpfartigen
Fläche
auch einen Wulst von gleicher Form wie der Wulst des Ansatzstücks auf.
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Vorteilhafterweise befindet sich
die Ausgabeöffnung
am Boden eines Rücksprungs,
der in der Mitte des freien Endes ausgebildet ist, wobei der Stopfen
einen Zapfen besitzt, der so geformt ist, dass er in der geschlossenen
Stellung des Stopfens auf dem Ansatzstück im wesentlichen den ganzen
Rücksprung
ausfüllt,
wodurch die Öffnung
dicht verschlossen wird.
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Die Kapsel kann außerdem Mittel
zur Verbindung mit dem Reservoir aufweisen. Wenn man zum Beispiel
einen Flakon mit Gewindehals verwendet, bestehen diese Mittel aus
einem Schraubring mit einem zum Gewinde des Halses komplementärem Gewinde,
wobei dieser Ring an einem dem Ansatzstück entgegengesetzten Ende der
Kapsel vorgesehen ist.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung
werden unter "nicht kompatiblen Materialien" zwei Materialien verstanden,
die miteinander keine mechanische Verbindung durch Wärmeschmelzen
bilden können. Dies
kann durch eine geeignete Wahl der Materialien erhalten werden.
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Natürlich kann je nach der Art
der gewählten Materialien
ein gewisses Ankleben des Stopfens am Ansatzstück auftreten, wobei dieses
Kleben vom Benutzer gebrochen werden kann, indem er den Stopfen
leicht in Bezug auf das Ansatzstück
verdreht. So ist es vorteilhaft, das erste und das zweite Material
so auszuwählen,
dass die Schmelztemperatur des ersten Materials höher ist
als die Schmelztemperatur des zweiten Materials, zum Beispiel um
etwa 20°C bis
70°C höher.
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Im allgemeinen ist das erste Material
ein relativ steifes Material, das aus den hochdichten Polypropylenen
oder Polyethylenen ausgewählt
wird, während
das zweite Material ein halbsteifes bis geschmeidiges Material ist,
das aus den Polyethylenen niedriger Dichte und den Elastomeren ausgewählt wird.
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Als nicht einschränkend zu verstehendes Beispiel
werden als erfindungsgemäß verwendbares erstes
und zweites Material genannt: die Po lypropylene (Schmelztemperatur
etwa 170°C)
und die Polyethylene (Schmelztemperatur etwa 120°C), oder die Polypropylene und
die Polyurethanelastomere.
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Ein zweiter Gegenstand der Erfindung
besteht aus einem Verfahren zur Herstellung einer wie oben beschriebenen
Ausgabekapsel. Die Kapsel ist mit einer Längsachse versehen und weist
ein Ausgabe-Ansatzstück
auf, das von einem Stopfen verschlossen wird.
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Dieses Verfahren besteht darin, nacheinander
die folgenden Schritte durchzuführen:
- a) Einspritzen eines ersten thermoplastischen Material, das
eine Schmelztemperatur hat, in einen ersten Raum, der von einer
Gießform
begrenzt wird, die einen ersten zentralen Bereich, einen zweiten,
axial beweglichen zentralen Bereich und einen Seitenbereich aufweist,
der den ersten und den zweiten zentralen Bereich umgibt, um das
Ansatzstück
zu formen, wobei der zweite zentrale Bereich eine im wesentlichen
kegelstumpfartige Oberfläche
vor dem ersten zentralen Bereich aufweist;
- b) axiales Entfernen des zweiten zentralen Bereichs vom ersten
zentralen Bereich, um einen zweiten Raum zum Formen des Stopfens
festzulegen;
- c) Einspritzen eines zweiten thermoplastischen Materials, das
mit dem ersten Material nicht kompatibel ist, in den zweiten Raum,
um den Stopfen zu bilden, wobei das zweite Material mit einer Temperatur
eingespritzt wird, die unter der Schmelztemperatur des ersten Materials
liegt, und
- d) Entformen der Kapsel nach Abkühlung.
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Vorteilhafterweise hat das zweite
Material eine Schmelztemperatur, die um mindestens 20°C unter der
Schmelztemperatur des ersten Materials liegt. Gemäß einem
interessanten Aspekt der Erfindung liegt die Einspritztemperatur
des zweiten Materials um mindestens 20° unter der Schmelztemperatur
des ersten Materials.
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Der so hergestellte Stopfen besitzt
an seiner Basis einen zylindrischen Bereich, dessen Höhe der Translationsbewegung
des äußeren Bereichs
der Gießform
entspricht. Außerdem
ist die Innenfläche des
Stopfens strikt komplementär
zur Außenfläche des
Ansatzstücks.
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Gemäß diesem Verfahren ist vorteilhafterweise
die erste Einspritztemperatur mindestens gleich der zweiten Einspritztemperatur.
Insbesondere, wenn die Kapsel aus Polypropylen und der Stopfen aus
Polyethylen eingespritzt wird, betragen die Einspritztemperaturen
zum Beispiel 190°C
bzw. 220°C.
Im allgemeinen ist die Einspritztemperatur dieser Materialien höher als
die jeweilige Schmelztemperatur.
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Ein dritter Gegenstand der Erfindung
bezieht sich schließlich
auf einen eine auszugebende Flüssigkeit
enthaltenden Behälter,
der mit einer wie oben definierten und durch das obige Verfahren
hergestellten Ausgabekapsel versehen ist. Dieser Behälter kann
die Form eines Flakons aus steifem oder geschmeidigem Kunststoff
haben oder aus Glas sein, von zylindrischem oder ovalem Querschnitt,
in Form einer Tube oder einer Flakon-Tube. Im allgemeinen kann jede
Art von Behälter
mit der erfindungsgemäßen Kapsel
versehen werden, der in den Bereichen der Kosmetik, der Pharmazeutik
oder der Parapharmazeutik verwendbar ist.
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Nun werden als rein darstellend und
keineswegs einschränkend
zu verstehendes Beispiel eine besondere Ausführungsform der erfindungsge mäßen Kapsel
und ihr Herstellungsverfahren unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen beschrieben.
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1 stellt
eine Ansicht eines Spenders mit einem Flakon und einer Kapsel gemäß der Erfindung im
Axialschnitt dar, wobei diese Kapsel mit einem Stopfen versehen
ist.
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2 stellt
die Kapsel und den Stopfen der 1 im
vergrößerten axialen
Schnitt dar.
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3 stellt
eine schematische Ansicht einer Gießform für die Kapsel der 2 im axialen Teilschnitt
dar, wobei die Kapsel gerade in der Form hergestellt wird.
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4 stellt
eine schematische Ansicht der Gießform aus 3 im axialen Teilschnitt dar, wobei diese
Form die Kapsel der 2 enthält, wobei
der Stopfen gerade hergestellt wird.
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In den 1 und 2 ist ein Spender 1 mit
einer Längsachse
A dargestellt, der aus einem flakonförmigen Behälter 2 besteht, welcher
mit einem flüssigen Produkt P gefüllt ist
und über
dem eine Ausgabekapsel C gemäß der Erfindung sitzt. Die
Kapsel C weist ein Ausgabe-Ansatzstück 4 auf, das von
einem Ausgabekanal durchquert wird, der selbst von einem Stopfen B verschlossen
wird.
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Der Flakon 2 hat eine zylindrische
Form und besitzt einen geschlossenen Boden 6. Auf der dem Boden
gegenüberliegenden
Seite hat der Flakon 2 eine Schulter 8. An diese
Schulter 8 schließt
ein zylindrischer Hals 10 an, der mit einem Außengewinde 12 versehen
ist.
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Die Kapsel C ist durch Schraubverbindung auf
dem Hals 10 befestigt. Sie weist einen Schraubring 14 auf,
der den Hals 10 umgibt und mit einem Innengewinde 16 versehen
ist, das mit dem Gewinde 12 des Halses zusammenwirkt. Das
dem Flakon 2 entgegengesetzt liegende Ende dieses Rings 14 weist
eine Schulter 18 auf, die sich in zum Flakon entgegengesetzter
Richtung in Form eines Rohrstutzens 20 verlängert, dessen
Durchmesser sich zu seinem freien Ende 22 hin verkleinert.
Dieser Rohrstutzen 20 bildet ein Ausgabe-Ansatzstück für das Produkt P.
Das freie Ende 22 des Ansatzstücks 20 ist außen kegelstumpfartig
und mit einer zentralen Bohrung 24 versehen. Am Boden der
zentralen Bohrung 24 ist eine Ausgabeöffnung 26 ausgebildet,
die mit dem Produkt P in Verbindung steht. Um eine gute Dichtheit
der Kapsel auf dem Flakon 2 zu gewährleisten, weist die Kapsel
eine kreisförmige
Dichtschürze 27 auf,
die sich gegen den inneren Rand 28 des Halses 10 anlegt.
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Auf das kegelförmige Ende des Ansatzstücks 20 wird
der Stopfen B aufgesetzt. Der Stopfen B ist mit
einer Außenfläche und
einer Innenfläche versehen.
Wie in 2 zu sehen, ist
die Innenfläche 29 des
Stopfens B kegelstumpfartig und passt sich der Außenform
des Kegelstumpfs 22 an. Der Kegel 22 ist mit einem
Befestigungswulst 30 versehen, der sich in etwa auf halber
Höhe des
Kegels befindet, wobei der Wulst mit einer komplementären Ringnut 32 zusammenwirkt,
die in der Innenfläche 29 des
Stopfens ausgebildet ist. Dieses System mit Wulst und Nut bildet
ein Mittel zur Befestigung des Stopfens B auf der Kapsel C.
Wie in den 1 und 2 zu sehen, ist an der Spitze
des Kegelstumpfs 22 des Ansatzstücks ein Verschlusszapfen 34 vorgesehen,
der dicht in die Bohrung 24 der Kapsel eindringt.
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Erfindungsgemäß weist die Außenfläche 36 des
Stopfens B strikt die gleiche Form auf wie die Außenfläche des
Kegelstumpfs 22 des Ansatz stücks 20, d. h. man
findet auf ihr einen Kegelstumpf 36, einen äußeren Wulst 38 und
eine Bohrung 40.
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Der Wulst 38 kann als Greifelement
dienen, wodurch insbesondere bei der ersten Benutzung das Entfernen
des Stopfens vom Ansatzstück
erleichtert wird.
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Erfindungsgemäß besteht die Basis des Stopfens B aus
einem zylindrischen Bereich 37 mit einer Höhe t (wie
in den 2 und 4 angegeben). Eine ringförmige Schulter 39 trennt
den zylindrischen Bereich 37 vom kegelstumpfartigen Bereich 36.
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Es ist anzumerken, dass die Außenfläche des
Ansatzstücks 20,
bzw. die Außenfläche 36 des Stopfens,
mit der Achse A einen Winkel α bilden.
Der Winkel α liegt
vorteilhafterweise zwischen etwa 5° und 45°. Der Wert dieses Winkels wird
in Abhängigkeit
von den verwendeten Materialien und der gewünschten Qualität des Verschlusses
gewählt.
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Vorteilhafterweise wird die Kapsel C aus
einem relativ steifen, ersten thermoplastischen Material gebildet,
zum Beispiel aus Polypropylen. Der Stopfen wird vorzugsweise aus
einem halbsteifen thermoplastischen Material, zum Beispiel Polyethylen
niedriger Dichte (PEBD), oder einem thermoplastischen Elastomermaterial
gebildet. Aufgrund seiner Struktur aus halbsteifem oder Elastomermaterial
legt sich der Stopfen dicht auf das Ansatzstück 4 auf. Insbesondere
beim Wiederaufsetzen des Stopfens B auf das Ansatzstück 4 durch
den Benutzer ermöglicht
das Eingreifen des Wulstes 30 in die Nut 32 einen
dichten Wiederverschluss der Kapsel.
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Selbstverständlich kann das System aus Wulst
und Nut ggf. weggelassen werden, wenn eine Kapsel für ein Einzeldosis-Produkt
hergestellt wird, für
die kein Wiederverschluss gewünscht
wird. In diesem Fall hält
der Stopfen auf dem Ansatzstück
durch eine Haftung, die bei der Herstellung des Ansatzstücks mit
dem Stopfen durch Bi-Injektion von zwei geeigneten Materialien entsteht,
wobei diese Haftung ausreicht, um die Dichtheit der Kapsel während des Transports
zu gewährleisten.
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Die mit ihrem Stopfen B versehene,
erfindungsgemäße Kapsel C kann
durch Einspritzen von zwei verschiedenen thermoplastischen Materialien
in eine einzige geeignete Gießform
erhalten werden. In 3 sieht
man einen schematischen Teilschnitt durch eine Form, die sich in
drei Bereichen M1 und M2 und M11 öffnet, wobei
das Ansatzstück 4 der
Kapsel während
der Herstellung gezeigt ist. Die beiden zentralen Bereiche M1 und M2 der
Form definieren mit einem seitlichen Umfangsbereich M11 ein Volumen V1 entsprechend
der Form der Kapsel. Es ist anzumerken, dass der Bereich M2 der Form einen zylindrischen Außenumriss M12 aufweist, der sich axial gemäß einem
bestimmten Abstand d in einen entsprechenden hohlen zylindrischen
Abschnitt M21 des Bereichs M11 der Form einfügt. Zur Herstellung der Kapsel
wird durch einen Einspritzkanal I1 ein
erstes thermoplastisches Material, hier Polypropylen, mit einer bestimmten
Temperatur T1 , zum Beispiel 220°C, in das
Volumen V1 eingespritzt.
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Nach der Herstellung der Kapsel C zieht
man den Bereich M2 und die beiden
anderen Bereiche M1 und M11 der Form entlang der Achse A auseinander. Diese
Translationsbewegung ist in 4 symbolisch durch
den Pfeil t dargestellt. Die Länge
des Pfeils t ist kleiner als der Abstand d. Durch diese Translationsbewegung
t erzeugt man ein Volumen V2 , das
zwischen dem Bereich M2 der Form
und dem Ansatzstück 4 der
Kapsel definiert ist, das gerade gespritzt wurde. Über einen
Einspritzkanal I2 , der für das Einspritzen
eines zweiten Materials, hier Polyethylen niedriger Dichte, ausgebildet
wurde, wird dann dieses zweite Material bei einer bestimmten Temperatur T2, zum Beispiel 190°C, in das Volumen V2 ein gespritzt. Der zylindrische Bereich 37 des
so geformten Stopfens B hat dann eine Höhe t entsprechend der Translationsbewegung
t der Form M2 . So weist der Stopfen
eine Seitenwand mit einer Stärke
e (siehe 2) auf, die
einen Wert von e = t·sinα hat, wobei α der Winkel
ist, der zwischen der Leitlinie und der Mantellinie des kegelförmigen Bereichs 22, 36 des Ansatzstücks bzw.
des Stopfens gebildet wird.
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Allgemein ist es vorteilhaft, das
erste und das zweite Material so zu wählen, dass der Schmelzpunkt des
ersten Materials gleich oder höher
als der Schmelzpunkt des zweiten Materials ist, zum Beispiel um
20°C höher.
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Nach dem Abkühlen und Entformen der aus der
Kapsel C und dem Stopfen B bestehenden Einheit
kann die Einheit B + C durch einfaches Aufschrauben
auf einem geeigneten Flakon 2 befestigt werden, der vorher
mit einem flüssigen
Produkt P gefüllt
wurde (siehe 1). Dann
ist der Spender 1 verkaufsfertig.
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Zum Auftragen des Produkts P auf
die gewünschte
Stelle nimmt der Benutzer in üblicher
Weise den Stopfen B vom Ansatzstück 4 ab. Dieser Stopfen
lässt sich
ohne übermäßige Kraft
herausziehen: Unter bestimmten Bedingungen, aufgrund der Wahl der
Formgebungsbedingungen und aufgrund der Wahl des ersten und des
zweiten Materials, die soeben beschrieben wurden, klebt der Stopfen
nicht oder nur wenig am Ansatzstück,
wobei das Vorhandensein des Wulstes 38 auf der kegelförmigen Fläche des
Stopfens das Ergreifen dieses letzteren erleichtert. Gegebenenfalls
kann der Benutzer das Loslösen
des Stopfens durch ein leichtes Verdrehen des Stopfens in bezug
auf das Ansatzstück
begünstigen.
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Das Verfahren der gleichzeitigen
Herstellung einer Kapsel C und ihres Stopfens B gemäß der Erfindung
ist aus wirtschaftlicher Sicht vorteil haft, da es nur eine einzige
Herstellungsform in drei Teilen erfordert, von denen nur ein Teil
in Bezug auf die beiden andere beweglich ist. Außerdem wird ein zusätzlicher Vorgang
des Aufbringens des Stopfens B auf das Ansatzstück der Kapsel C vermieden.
Daraus folgen Herstellungs- und
Verpackungskosten, die beträchtlich
unter den entsprechenden Kosten für einen klassischen Spender
liegen.