-
Zundvorrichtung für Sprengsätze, die durchZug,
-
Druck und Verdrehung auslösbar ist Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Zündvorrichtung für Sprengsätze, die durch Zug, Druck und Verdrehung auslösbar
ist, mit einer den Schlagbolzen ingespanntem Zustand haltenden mechanischen Vorrichtung
in Form von Backen, Hebeln od. dgl,, die den Kcpfdes Schlagbolzens aufnehmen.
-
Gemäß einer bekannten Ausführung einer derartigen Zündvorrichtung
weist diese einen Ausfösehebel auf, der an seinem unteren Ende eine Verdickung aufweist,
die von den Backen der mechanischen Vorrichtung
umschlossen ist.
Diese Verdickung ist einerseits doppeltkonisch in Richung der Achse des Auslösehebels
ausgebildet, so daß bei Heben oder Senken des Auslösehebels die Backen auseinandergetrieben
und der Kopf des Schlagbolzens freigegeben wird.
-
Andererseits ist die Verdickung des Auslösehebels in der Normalebene
auf die Achse des Auslösehebels oval ausgebildet, so daß bei Drehung des Auslösehebels
die Backen ebenfalls auseinandergedrängt und der Schlagbolzen freigegeben wird.
Eine derartige bekannte Zündvorrichtung ist somit durch Einwirkung von Druck, Zug
oder einer Drehbewegung auslösbar.
-
Der Nachteil der beschriebenen bekannten Zündvorrichtung besteht darin,
daß die Auslösekraft einer derartigen aus Kunststoff bestehenden Zündvorrichtung
nur sehr schwer innerhalb der geforderten engen Toleranzen sichergestellt werden
kann.
-
Kunststoffe sind Materialien, die selbst bei Einhaltung möglichst
präziser Fertiguflgsbedingungen aufgrund ihres teilweise amorphen, teilweise kristallinen
Charakters in bezug auf ihre Federkraft nie 100 Xig reproduzierbar eingestellt werden
können. Darüber hinaus unterliegen die bekannten zur Verwendung gelangenden Kunststoffe
auch einem sogenannten kalten Fluß, das heißt, ihre Federkraft kann bei längerer
Lagerung unter ungünstigen Bedingungen abnehmen. Dies darf bei Zündvorrichtungen,
die für militärische Einsätze gedacht sind, nicht eintreten, da deren Funktionieren
im Bedarfsfalle dann nicht ausreichend sichergestellt ist.
-
Die vorliegende Erfindung hat sich daher eine ZUndvorrichtung zum
Ziel gesetzt, die durch Zug, Druck und Verdrehung auslösbar ist, deren Auslösekraft
jedoch präzise und reproduzierbar eingestellt werden kann und möglichst lange praktisch
unverändert gleich bleibt.
-
Dies wird erfindungsgemäß durch eine Zündvorrichtung gemäß der eingangs
beschriebenen Konstruktion erreicht, bei der die mechanische Vorrichtung nach dem
Konstruktionsprinzip einer aus zwei durch eine Metallfeder verbundenen Klemmhebeln
bestehenden Wäscheklammer aufgebaut ist, wobei jeder Klemmhebel an seinem Betätigungsende
außen eine Einschnürung aufweist, die zur Aufnahme eines beide Klemmhebeln umfassenden
ovalen Betätigungsringes dient.
-
Der Betätigungsring ist mit einem Auslösehebel verbunden, der normal
von seinem Zentrum durch das Gehäuse nach außen geführt ist. Bei Zug oder Druck
auf diesen Auslösehebel wird der Betätigungsring entweder gesenkt oder gehoben und
ist dadurch gezwungen, entlang der die Einschnürung begrenzenden Wände zu wandern.
Da deren Abstand von der Achse der Zündvorrichtung nach beiden Seiten der Einschnürung
zunimmt, werden die Klemmhebeln durch diese Verschiebung des Betätigungsringes gezwungen,
sich mit ihrem Betätigungsende einander zu nähern.
-
Bei entsprechender Größe der einwirkenden Kraft kommt es schließlich
dazu, daß der Kopf des Schlagbolzens von den Halteteilen der Klemmhebeln freigegeben
wird. Der Schlagbolzen wird dann durch
eine ihn gespannt haltende
Feder gegen ein Zündhütchen geschleudert, wodurch ein Sprengsatz zur Explosion gebracht
werden kann.
-
Die Auslösung der erfindungsgemäßen Zündvorrichtung bei Verdrehung
geschieht durch die ovale Ausbildung des Betätigungsringes, der die Betätigungsenden
der Klemmhebeln zur Annäherung zwingt, wenn er verdreht Bnrd, da die längste Achse
des Ovals des Betätigungsringes gerade dem Abstand der Betätigungsenden der Klemmhebeln
entspricht, wenn der Schlagbolzen voll gehalten ist. Bei Verdrehung des Betätigungsringes
verkürzt sich aber der Abstand zwischen den Betätigungsenden der Klemmhebeln zwangsweise,
das heißt diese werden gegeneinandergedrückt, wodurch der Kopf des Schlagbolzens
schließlich freigegeben wird.
-
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Konstruktion liegt
in der Möglichkeit der Verwendung einer Metallfeder, deren Federkraft durch Abstützung
allein an den Klemmhebeln wirksam wird. Die Federkraft einer solchen Metallfeder
läßt sich sehr genau einstellen und unterliegt, auch bei vieljänriger Lagerung und
oftmaliger Verwendung der Zündvorrichtung, keiner änderung.
-
Vorteilhaft ist bei einer Zündvorrichtung der erfindungsgemäßen Konstruktion
auch die einfache Möglichkeit zur Erlangung der Wasserdichtigkeit.
-
Um die Robustheit der erfindungsgemäßen Zündvorrichtung zu verbessern,
kann es zweckmäßig sein, wenn das Betätigungsende der Klemmhebeln an der Stelle
der
Einschnürung verdickt ausgebildet ist. Zweckmäßig ist es auch,
wenn die die Einschnürung begrenzenden Wände eine zu einer Normalen auf die Schlagbolzenachse
symmetrische Winkellage aufweisen, weil dann der Weg den der Betätigungsring bei
Zug-oder Druckeinwirkung zum Freigeben des Schlagbolzenkopfes zurücklegen muß, derselbe
ist.
-
Ein möglichst harmonischer Bewegungsablauf der sich einander nähernden
Betätigungsenden der Klemmhebeln bei Verdrehung des Betätigungsringes wird dann
erreicht, wenn die Einschnürung in der Ebene des Betätigungsringes konvex gekrümmt
ist. Dadurch wird eine gewisse Anschmiegung der Einschnürung an den Betätigungsring
erreicht und es liegen keine Kanten oder Ecken vor, die zu einer ruckhaften Bewegungsweise
führen und auch bei mehrmaliger Verwendung der Abnützung unterliegen.
-
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen beispielhaft
näher erläutert: Es zeigen die Fig. 1 einen Längsschnitt, die Fig. 2 und 5 Querschnitte
durch eine erfindungsgemäße Zündvorrichtung.
-
Die in Fig. 1 dargestellte Zündvorrichtung 1 weist zwei Klemmhebeln
5, 5t auf, die durch eine Metallfeder 6 in Art einer Wäscheklammer zusammengehalten
sind. Die Metallfeder besitzt eine schraubenartige Wicklung, die zwischen den beiden
Klemmhebeln 5, 5' in einer von diesen beiden gemeinsam gebildeten Ausnehmung gelagert
ist. Die beiden Enden der schraubenförmigen Wicklung sind zu den Außenseiten je
eines Klemmhebels 5, 5' geführt, wo sie mit einem
umgebogenen Schenkel
in einer Nut verankert sind. Die Enden der schraubenförmigen Feder mit ihren umgebogenen
Schenkeln werden durch die Federkrart der schraubenförmigen Wicklung gegeneinandergedrückt,
wodurch der Kopft 4 des Schlagbolzens in den Haltenuten 11, 11' der Klemmhebeln
5, 5' festgeklemmt wird. Um den Kopf 4 des Schlagbolzens freizugeben, und es der
Feder 5 zu ermöglichen, den Schlagbolzen gegen ein Zündhütchen zu schleudern, müssen
die Klemmhebeln 5, 5' durch Druck auf ihre Betätigungsenden in Ofien-Stellung gebracht
werden.
-
Um dies zu erreichen, weist jeder Klemmhebel 5, 5' an seinem Betätigungsende
außen eine Einschnürung 7, 7t auf. Die Einschnürung 7, 7' ist von Wänden 9, 9' begrenzt,
an denen entlang der Betätigungsring 8 gleitet wenn Druck oder Zug auf den Auslösehebel
10, der mit dem Betätigungsring 8 verbunden ist, ausgeübt wird.
-
Dabei geben die Haltenuten 11, 11' den Kopf 4 des Schlagbolzens zunehmend
frei, bis dieser schließlich von den Klemmhebeln 5, 5' nicht mehr gehalten wird.
-
Wie den Fig. 2 und 3 entnommen werden kann, besitzt der Betätigungsring
8 eine ovale Form, wobei die längste Achse des Ovals bei Geschlossen-Stellung der
Klemmhebeln 5, 5' normal auf die Achse des Schlagbolzens und normal auf die Erstreckungsrichtung
der Schraubenwicklung der Metallfeder 6 angeordnet ist. Durch diese ovale Ausbildung
wird erreicht, daß bei Drehung des Betätigungsringes 8 die Betätigungsenden der
Klemmhebeln 5, 5' sich einander nähern, wobei die Haltenuten 11, 11' zwangsläufig
den Kopf des Schlagbolzens freigeben und die Zündvorrichtung somit auslösen.