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Vorrichtung mit hydraulischen Klemmelementen
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit mehreren gegeneinander
beweglichen Elementen, deren Lage in mehreren Positionen zueinander arretiert werden
kann, wobei die Arretierung der beweglichen Elemente durch hydraulisch betätigte
Klemmglieder erfolgt gemäß Patent Nr. 30 13 734.
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Vorrichtungen dieser Art sind bekannt beispielsweise in Form von Gartenliegen
oder -stühlen, Betten mit in ihrer Neigung verstellbaren Kopf- und Fußteilen, Bürostühlen
oder Fahrzeugsitzen mit einstellbaren Rücklehnen und Sitzpositionen, aber auch Gartenschirmen
mit verstellbarer Winkellage der Schirmfläche.
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Die bekannten Vorrichtungen zeigen bei extremen Beanspruchungen die
Tendenz durchzurutschen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Vorrichtungen der eingangs
erwähnten Art auch bei größeren Belastungen sicher arretierbar zu machen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Arretierung
durch selbsthemmenden Formschluß erfolgt.
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Vorteilhafterweise werden die sich gegenüberliegenden Fläche der zu
arretierenden Teile mit einer sternförmigen, radialen Feinverzahnung versehen und
zwischen den Klemmelementen und den Nietköpfen Federringe angeordnet.
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Bei einer bevorzugten Ausführung wird durch den mit Hydraulikflüssigkeit
gefüllten Schlauch ein Arretierstift betätigt.
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Eine vorteilhafte Realisierung der Erfindung sieht vor, daß das Druckglied
über einen Drehhebel betätigt wird, der über ein mit einer abgeschrägten Kante versehenes
drehbares Druckstück und eine ebenfalls mit einer schrägen Kante versehenen Druckplatte
auf einem mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten Druckschlauch wirkt.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß
das Druckglied mit zwei getrennten Hydraulikkammern versehen ist, die nacheinander
gleichzeitig eingeschaltet werden.
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Alternativ sieht eine erfindungsgemäße Ausführung vor, daß das Druckglied
mit zwei getrennten Hydraulikkammern versehen ist, die nacheinander alternativ eingeschaltet
werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausführung wird der Klemms chlauch an seinem
freien Ende wie die Schlauchkammer ringförmig um die Drehachse herum angeordnet.
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Eine bevorzugte Realisierung der Erfindung sieht vor, daß der mit
der Hydraulikflüssigkeit gefüllte Druckschlauch auf die Schlauchkammer und ein anschließendes
kurzes Stück im Rohr beschränkt und in dieses eingeklebt ist.
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Schließlich ist es von Vorteil, daß zwischen Druckglied und Klemmglied
ein druckfestes, biegsames Rohr oder Schlauch angeordnet ist.
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Die Erfindung ist in den folgenden Zeichnungen in verschiedenen Ausführungsformen
beispielhaft dargestellt: Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit ringförmiger
Schlauchkammer. Dabei ist in Fig. ia und Fig. ib die drucklose und in Fig. ic die
druckbehaftete Position dargestellt.
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Fig. 2 stellt ein Anwendungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Vorrichtung
dar, bei der Druckglied und Klemmglied räumlich getrennt angeordnet sind. Fig. 2a
zeigt dabei eine Seitenansicht, während Fig. 2b einen Schnitt durch die Druckkammer
darstellt.
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Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung gemäß der Erfindung, bei der die Klemmkraft
in Richtung der Achse der Druckkammer wirkt.
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Fig. 4 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der ein mechanischer
Arretierstift betätigt wird. Dabei wird in Fig.
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4a eine Ansicht der als Anwendungsbeispiel gewählten Schiebeleiter
dargestellt und in Fig. 4b und 4c die drucklose bzw.
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druckbehaftete Stellung.
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In Fig. 5 ist ein Anwendungsfall einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit Arretierstift gezeigt, die durch die Funktion einer anderen Baugruppe betätigt
wird.Fig. 5a zeigt dabei schematisch die Gesamtansicht der Vorrichtung bei einem
Fenster mit einem Dreh- und einem Dreh-/Kippflügel. In Fig. 5b und 5c sind Einzelheiten
der drucklosen bzw. druckbehafteten Stellung gezeigt. Fig. 5d deutet an, wie die
Vorrichtung durch die Kippbewegung des Dreh/Kippflügels betätigt wird.
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Fig. 6 ist die Darstellung einer Vorrichtung nach der Erfindung, wobei
zwei Funktionen betätigt werden. Fig. 6a zeigt eine Seitenansicht, Fig. 6b einen
Querschnitt.
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In Fig. 7 ist eine Druckkammer entsprechend der Vorrichtung von Fig.
6 gezeigt, die durch einen Drehhebel betätigt wird.
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Fig. 7a und 7b stellen einen Querschnitt durch die drucklose bzw.
druckbehaftete Stellung dar. Fig. 7c zeigt eine naufsicht.
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Fig. 8 zeigt die Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer
Vorrichtung gemäß der Erfindung mit Betätigung von zwei Funktionen.
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Fig. 9 stellt die Draufsicht auf eine Druckkammer entsprechend der
Vorrichtung von Fig. 8 dar.
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In Fig. 1 ist eine Vorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt, die
zur Arretierung der Bewegung zweier um Achse 12 herum gegeneinander drehbarer Teile
10 und 11 dient. Teile 1o und 11 können beispielsweise Sitz und Rückenlehne eines
Bürostuhls entsprechen.
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Die Vorrichtung 1 unterteilt sich in zwei hauptsächliche Teile, nämlich
ein Druckglied 2 und ein Klemmglied 3.
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In Fiq. 1a und Fig. ib ist Vorrichtung 1 in gelöstem Zustand gezeigt,
in dem sich die Teile 10 und 11 beliebig gegeneinander drehen können. Das in einer
ringförmigen Schlauchkammer 15 angeordnete ebenfalls ringförmige freie Schlauchende
16 ist drucklos und durch Federringe 21 und 22 zu einem ovalen Querschnitt zusammengedrückt.
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Die einander gegenüberliegenden Flächen der Teile 10 und 11 sind mit
um Achse 12 herum radial angeordneter Feinverzahnung 13 bzw. 14 versehen. Die Steigung
der Zahnflanken ist so gewählt, daß die fest aufeinander gedrückte Verzahnung selbsthemmend
ist.
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Das Gelenk wird durch einen Niet 20 zusammengehalten. Die der Feinverzahnung
abgewandten Außenflächen der Teile 10 und 11 werden gegenüber den Nietköpfen durch
Federringe 21 bzw. 22 abgestützt.
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Die offene Seite der Schlauchkammer 15 wird mit einem Deckel 25 abgedeckt,
um Beschädigungen des freien Schlauchendes 16 sicher zu verhindern. Deckel 25 ist
durch geeignete Mittel 29 gegenüber Teil 11 drehsteif verbunden.
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In einem rohrförmigen Druckbehälter, der, wie in Fig. 1 gezeigt, mit
einem der gegeneinander drehbaren Teile 10 und 11 identisch sein kann, aber auch
getrennt angeordnet sein kann (s. Fig. 2), ist ein Schlauch 23 bei 24 druckdicht
eingeklebt Druckbehälter 11 ist am dem Klemmglied 3 entfernten Ende verschlossen
oder im Falle der gleichzeitigen Betätigung zweier Klemmglieder, etwa bei zwei koaxialen
Gelenken bei Fahrzeugsitzen, mit einem anderen Schlauchende verbunden, mit dem äquivalent
zu 16 eine hydraulische Kraft aufgebracht werden kann.
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Der hydraulische Druck wird in der in Fig. 1 gezeigten Ausführung
dadurch erzeugt, daß ein Druckstück 26 mit einem Hebel 27 in einem Schlitz 28 in
Rohr 11 hineingedrückt wird.
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Der Schlauch wird dadurch zusammengedrückt (Fig. 1c) und das Schlauchende
16 auseinandergedrückt. In den Schnitten A-A von Fig. 1a und B-B von Fig. 1c ist
die Wirkung von Druckstück 26 auf Schlauch 23 genau zu erkennen.
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Die so aufgebrachte Druckkraft wird in vielen Fällen ausreichen, um
eine Drehung der Teile 10 und 11 gegeneinander durch Reibschluß zu verhindern.
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Bei besonders hohem Drehmoment zwischen 10 und 11 wird ein Durchrutschen
durch die radiale Feinverzahnung 13 und 14 verhindert. Im drucklosen Zustand (Fig.
1a und 1b) können sich die beiden Teile 10 und 11 frei drehen, wobei die durch das
Ubereinanderweggleiten der Zähne hervorgerufene Axialbewegung durch die Federringe
21 und 22 aufgenommen wird. Im druckbehafteten Zustand (Fig. 1c! werden die Federringe
21 und 22 flachgedrückt, während die Zähne 13 und-14 fest ineinandergreifen, so
daß Drehbewegungen formschlüssig verhindert werden.
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Flankenform und -steigung sind so gewählt, daß unter Berücksichtigung
der hydraulischen Anpresskraft die Verzahnung selbsthemmend ist. Dies hat den großen
Vorteil, daß gegeneinander bewegliche Teile durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch bei großen zwischen ihnen wirkenden Drehmomenten oder Fräften sicher arretiert
werden.
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Eine Variante der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung ist in Fig. 2 dargestellt.
Der Unterschied besteht darin, daß - am Beispiel eines höhenverstellbaren Bügelbretts
gezeigt - ein Druckglied 40 räumlich getrennt von einem Klemmglied 41 angeordnet
ist. Beide sind durch eine druckfeste biegsame Leitung 48 verbunden. Die Biegsamkeit
kann durch eine entsprechende z.B. spiralförmige Formgebung des Leitung unterstützt
werden.
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Die Höhenverstellung des Bügelbretts bis hin zum flachen Zusammenklappen
erfolgt in an sich bekannter Weise dadurch (Fig. 2a), daß sich das eine der beiden
in Punkt C drehbar miteinander verbundenen Beine des Bügelbretts um einen festen
Punkt B herum drehen kann, während Endpunkt A des anderen Beines in einer nicht
dargestellten Führung gleiten kann. An einer geeigneten Stelle, z.B. an der Unterseite
der Bügelfläche, ist das Druckglied 40 angebracht. In Punkt C befindet sich das
Klemmglied 41, das ähnlich wie das in Fig. 1 gezeigte aufgebaut ist. Dabei entsprechen
die drehbaren Teile 1o und 11 in Fig. 1 den beiden Beinen des Bügelbretts.
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Solange Klemmglied 41 nicht mit Druck beaufschlagt ist, lassen sich
die beiden Beine gegeneinander beliebig drehen.
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Wird jedoch der im Klemmglied liegende Schlauch über Leitung 48 unter
Innendruck gesetzt, ist die Drehbewegung blockiert.
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Dies kann sowohl durch Reibschluß als auch durch Formschluß erfolgen.
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Die Druckkraft wird von Hand über einen Hebel 47 und ein Druckstück
46 dadurch erzeugt, daß ein in einer rohrförmigen Druckkammer 42 angebrachtes Schlauchstück
43 zusammengedrückt wird, wie bereits anhand Fig. 1 beschrieben. In der in Fig.
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2b gezeigten Konfiguration ist Schlauch 43 vorne und hinten bei 44
druckdicht in die Druckkammer 42 eingeklebt. Natürlich gibt es außer Kleben auch
andere druckdichte Verbindungsmöglichkeiten zwischen Schlauch und Druckkammer, genau
wie Leitung 48 mit Druckglied 40 sowohl durch Löten als auch durch eine Schraubverbindung
druckdicht verbunden werden kann.
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Die in Fig. 2 gezeigte Trennung von Druckglied und Klemmglied und
ihre Verbindung über eine druckdichte Leitung kann in ihrer Wirkung wie ein Baudenzug
angesehen werden. Sie ist immer dann von Vorteil, wenn das Klemmglied an einer schlecht
erreichbaren Stelle angeordnet sein muß oder wenn von einem Druckglied aus mehrere
Klemmglieder gleichzeitig betätigt werden sollen. Je nach Aufgabenstellung kann
die Leitung zwischen Druckglied und Klemmglied starr sein, z.B. wenn die Leitung
gleichzeitig als Rahmen eines Klappmöbels dient, oder auch biegsam, wenn sich die
Winkellage oder die Entfernung zwischen Druckglied und Klemmglied ändert.
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Eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Klemmelements
ist in Fig. 3 am Beispiel einer Feststellvorrichtung für einen Fahrrad-Gepäckträger
gezeigt. Hier geht es um die Arretierung eines Drahtbügels 61 gegenüber einer am
Fahrrad befestigten Auflagefläche 62. Bügel 61 ist gegenüber 62 bei 63 und 64 drehbar
gelagert. Die Achse der Drehbewegung fällt mit der Achse einer Druckkammer 65 zusammen,
die an einem Ende verschlossen und am anderen Ende als offene Dose 66 erweitert
ist. In der Druckkammer und der Dose ist ein Schlauch 67 angeordnet, der an seinem
einen Ende abgeschlossen und an seinem anderenEnde--68 baS-lonförmig-verdickt ist.
Im drucklosen Zustand, wie er in Fig. 3 dargestellt ist, ist das ballonförmige Ende
flach gedrückt.
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Dose 66 ist mit einem Deckel 69 abgedeckt, der fest mit Drahtbügel
61 verbunden ist. Deckel 69 kann auf seiner Außnseite vorteilhafterweise eine radiale
Feinverzahnung aufweisen. Drehfest mit Auflagefläche 62 ist eine Scheibe 70 verbunden,
die auf ihrer Deckel 69 gegenüberliegenden Fläche ebenfalls eine radiale Feinverzahnung
aufweisen kann. Auf ihrer Außenseite liegt Scheibe 70 bei 63 an einem Nietkopf an.
63 und 64 sind beispielsweise als Nieten ausgebildete Lagerstellen für die Bewegung
von Drahtbügel 61 relativ zur Auflagefläche 62.
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ueber Druckstück 71 kann mittels Handhebel 72 auf Schlauch 67 ein
Druck ausgeübt werden, der dazu- führt, daß sich das ballonförmige Ende 68 ausweitet
und dadurch Deckel 69 gegen Scheibe 70 preßt. Drahtbügel 61 wird auf diese Weise
arretiert, bis Hebel 72 gelöst wird.
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Die in Fig. 3 gezeigte erfindungsgemäße Vorrichtung i-st von besonderem
Vorteil, wenn die Klemm- oder Druckkraft in Achsrichtung der Druckkammer aufgebracht
werden soll.
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Fig. 4 zeigt eine Ausführungsalternative der erfindungsgemäßen Vorrichtung
anhand eher höhenverstellbaren Schiebeleiter. Die beiden gegenüber verschiebbaden
Leiterelemente sind in Fig. 4a mit 75 und 76 bezeichnet. Außerdem sind in Fig. 4a
einige nicht näher bezeichnete Sprossen zu sehen.
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Eine der zum Leiterelement 76 gehörenden Sprossen 77 ist als Druckkammer
ausgebildet. In ihrem Inneren ist ein Schlauch 78 druckdicht angebracht. Außerdem
ist ein Druckstück 79 vorgesehen, das über einen Handhebel 80 in den Schlauch 78
hineingedrückt werden kann.
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Im drucklosen Zustand sind die beideii teiterelemente 75 und 76 durch
Stifte 81 und 82 miteinander formschlüssig verbunden, die in Löcher oder Ausnehmungen
88 der Leiterholme hineinfassen. Damit können sich die beiden Leiterelemente unter
Last unter keinen Umständen verschieben.
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Soll nun aber Leiterelement 75 gegenüber 76 ausgefahren oder eingeholt
werden, so werden Stifte 81 und 82 gleichzeitig gegen eie Feder 83 zurückgezogen,
indem die Schlauchrinse 81 über Handhebel 80 und Drückstück 79 unter Druck gesetzt
werden und sich aufweiten. Der Vorgang ist in Fig. b und 4c im einzelnen gezeigt.
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In Fig. 4b ist Schlauchring 84 drucklos, Stift 81 durch Feder 83 ausgefahren
und die beiden Leiterelemente gegeneinander fixiert. In Fig. 4c ist dagegen der
Schlauchring 84 aufgeblasen, Feder 83 zusammengedrückt und Stift 81 zurückgezogen.
Auf der anderen Seite der Sprosse wird Stift 82 gleicher maßen und gleichzeitig
betätigt. In beiden Fällen wirken die Schlauchringe 84 über eine am Stift 81 bzw.
82 befestigte Platte 85 auf Feder 83.
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Druckkammer 77 und die beiden Schlauchkammern 84 sind in geeigneter
Weise miteinander verbunden, beispielsweise über kurze Schlauchverbindungen 87 zu
Nippeln 86, die auf den seitlichen Begrenzungswänden der Druckkammer außen angebracht
sind. Dazu ist Platte 85 mit einer entsprechenden Ausnehmung oder Loch versehen,
durch das Schlauchverbindung 87 hindurchgesteckt werden kann.
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In ähnlicher Weise funktioniert die in Fig. 5 gezeigte erfindungsgemäße
Vorrichtung, die am Beispiel einer Fenstersicherung dargestellt ist. Auf diese Weise
wird das verbreitete Problem gelöst, bei einem Doppelfenster, dessen eine Hälfte
ein Dreh-/Kippfenster und dessen andere Hälfte ein Drehfenster it, ein unbefugtes
Eindringen zu verhindern, wenn der eine Flügel gekippt ist. Bisher ist es dann ohne
weiteres möglich, durch den Kippspalt von außen hindurchzugreifen, den Griff des
Drehflügels in die offene Stellung zu bewegen und durch den Drehflügel einzusteigen.
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Wie in Fig. 5a dargestellt, wird im Fensterrahmen des Dreh-/ Kippfensters
ein Druckglied 9o eingebaut, das über eine Leitung 91 mit einem Klemmglied 92 verbunden
ist. Im Druckglied ist, wie in Fig. 5b und 5c gezeigt, druckdicht ein Schlauch 93
angeordnet, auf den ein Druckstück 94 wirkt. Klemmglied 92 ist mit einem ringförmigen
Schlauch 95 versehen, der im drucklosen Zustand (Fig. 5b) von einer Feder 96 zusammengedrückt
ist. Dadurch wird ein Stift 97 ausgefahren, der in eine Ausnehmung 98 in der Unterseite
des Drehflügels hineingreift. Der Drehflügel kann jetzt nicht geöffnet werden.
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Der drucklose Zustand von Fig. 5b liegt immer vor, wenn das Dreh-/Kippfenster
geöffnet oder gekippt ist.
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Wird das Dreh-/Kippfenster geschlossen, so wird Druckstück 94 in Schlauch
93 hineingedrückt (Fig. 5c), der ringförmige Schlauch 95 aufgeblasen und Stift 97
gegen Feder 96 zurückgezogen. Damit kann der Drehflügel in üblicher Weise geöffnet
werden.
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Diese erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich dadurch aus, daß eine
zuverlässige Fenstersicherung erreicht wird, welche die übliche Funktion von Doppelfenstern
nicht beeinträchtigt und das Aussehen des Fensters in keiner Weise verändert.
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Es gibt eine Vielzahl von Aufgaben, wo nicht nur eine Bewegung, sondern
zwei Bewegungen blockiert werden sollen. Als Beispiele seien genannt der Sonnenschirm,
dessen Höhe durch Verschieben des Schirmstocks in einem im Ständer befestigten Rohr
eingestellt wird und dessen Schirmfläche in der Winkellage zur Lotrechten verstellt
werden kann; oder auch das Fotostativ, bei dem die Länge von drei Beinen eingestellt
und die Befestigungsplatte für den Fotoapparat in ihrer Richtung festgestellt werden
muß. Die bisherige mechanische Feststellung der Elemente zueinander läßt sich durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung wesentlich vereinfachen. Sie kann schneerndzuverlässiger
und erfolgen.
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Die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wenn zwei Bewegungen
arretiert werden sollen, wird in Fig. 6 bis 9 am Beispiel eines Schraubstocks erläutert.
Ebenso wird hieran die Wirkungsweise eines Drehhebel-betätigten Druckgliedes beschrieben.
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In Fig. 6 ist ein Schraubstock 100 gezeigt, der in konventioneller
Weise mit zwei Backen 101 und 102 versehen ist, von denen die eine (1o1) im wesentlichen
fest und die andere (102) auf einer Schwalbenschwanzführung 103 frei verschiebbar
angeordnet ist. Eine Spindel für die Bewegung der Backe 1o2 ist nicht vorgesehen.
Schraubstock loo ist mit einem zweistufigen Druckglied 104 versehen, das in Fig.
7 im einzelnen dargestellt ist. Es wird mit einem Drehhebel 105 betätigt.
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Das zweistufige Druckglied 104 ist, wie in Fig 7a und 7c gezeigt,
mit einer drehbaren Scheibe 106 versehen, die auf zwei getrennte Druckstücke 107
wirkt. Die Druckstücke 107 liegen gegen zwei Druckschläuche 1o8. Die beiden Druckstücke
107 und Druckschläuche 108 sind in Umfangsrichtung nebeneinander und gemeinsam über
einen Winkel von weniger als 180° angeordnet.
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Zur Betätigung der Druckstücke 107 ist die drehbare Scheibe 106 mit
zwei etwa gleich großen Kreisabschnitten mit größerer (109) und geringerer (11o)
Dicke versehen, die mit einer Schrägfläche 99 ineinander übergehen. Die Druckstücke
107 sind mit entsprechenden Schrägen 98 versehen, so daß Scheibe 106 ohne Schwierigkeiten
darübergleiten kann.
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Wenn Scheibe 106 durch Hebel 105 gedreht wird, so wird zunächst das
eine in Drehrichtung vorne liegende Druckstück 107 in den einen Druckschlauch 1o8
hineingedrückt. Fig. 7b zeigt diesen druckbehafteten Zustand. Dieser Druckschlauch
ist, wie in Fig. 6b gezeigt, mit einem ~Schlauch 111 verbunden, der zwischen der
inneren Schwalbenschwanzführung 103 und einer Bremsleiste 112 angeordnet~ist-. DadurcE,-daB
Schlauch 111 vom
ersten Druckschlauch 1o8 her mit Hydraulikflüssigkeit
unter Druck gesetzt wird, wird Backe 102 fixiert. Dies geschieht in einerStellung,
in der Backe 102 gerade gegen ein nicht dargestelltes Werkstück anliegt, das auf
der anderen Seite gegen Backe lol anliegt. Backe 1o1 ist auf der Schwalbenschwanzführung
eine kurze Strecke gegen eine Feder 115 beweglich.
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Falls erforderlich, kann die Außenseite von Bremsleiste 112 senkrecht
zur Bewegungsrichtung von Backe 1o2 mit einer feinen Verzahnung versehen sein, die
mit einer entsprechenden Verzahnung auf der gegenüberliegenden Innenseite der Führung
von Bakke 1o2 zusammenwirkt, wenn Schlauch 111 unter Druck gesetzt wird. Vorzugsweise
wird Form und Steigung der Zahnflanken so gewählt, daß sich unter Druck selbsthemmender
Formschluß ergibt.
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Die Verspannung des Werkstücks im Schraubstock erfolgt über einen
Klemmschlauch 113, der zwischen der Endplatte 114 und Backe 1o1 angeordnet ist.
Klemmschlauch 113 wird unter Druck gesetzt und Backe 1o1 gegen das nicht dargestellte
Werkstück gepresst, wenn Handhebel 105 weiter gedreht wird und der dicke Teil 109
von Scheibe 106 auch über das zweite Druckstück 107 geschoben worden ist, wodurch
der zweite Druckschlauch 108 zusammengedrückt wird.
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Wird Handhebel 105 zurückgedreht, so wird zunächst Klemmschlauch 113
drucklos. Dadurch wird Backe 101 durch Feder 115 in ihre Ausgangslage zurückgedrückt,
so daß das Werkstück ohne weiteres entnommen werden kann. Durch weiteres Zurückdrehen
des Hebels 105 wird auch die Bremsleiste 112 gelöst, so däß Backe 102 wieder frei
verschoben werden kann.
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Die Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bei einem Schraubstock
hat gegenüber der konventionellen Schraubstockbetätigung mittels Zugspindel den
großen Vorteil, daß Backe 102 über die ganze Länge der Führung frei verschoben werden
kann.
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Dadurch können Werkstücke unterschiedlicher Größe schneller und mit
geringerem Aufwand eingespannt werden.
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Ein Druckglied mit Drehhebelbetätigung hat den Vorteil, daß ein höherer
Druck als mit einem Kipphebel aufgebracht und in einfacher Weise ein größeres Volumen
an Hydraulikflüssigkeit verdrängt werden kann. Damit können sowohl größere Wege
der Klemmelemente als auch größere Kräfte aufgebracht werden.
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Eine Alternativlösung für einen Schraubstock 120 mit zwei erfindungsgemäßen
Klemm- bzw. Druckelementen ist in Fig. 8 und 9 dargestellt. Hier kann Backe 122
ebenfalls frei auf einer Schwalbenschwanzführung verschoben werden. Sie wird fixiert
durch Arretierstift 123, der in eine mit Backe 122 verbundene Lochleiste in Löcher
124 hineingreift.
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Um Backe 122 in eine Stellung bewegen zu können, in der sie nahezu
am nicht dargestellten Werkstück anliegt, muß Stift 124 zurückgezogen werden. Dies
geschieht, indem ein ringförmiger Schlauch 125 unter Druck gesetzt und eine unter
Stift 123 angeordnete Feder 126 zusammengedrückt wird. Hierzu wird ein Handhebel
127 in die eine Richtung bewegt, so daß Druckscheibe 128, die in Druckkammer 129
angeordnet ist, das eine Druckstück 130 in einen Druckschlauch hineindrückt. Wird
Handhebel 127 wieder in die Nullstellung gebracht, so wird Schlauch 125 drucklos
und Feder 126 drückt Stift 123 in eines der Löcher 124.
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Statt einem Arretierstift kann auf ähnliche Weise eine Arretierplatte
von einer mit Backe 122 verbundenen Arretierleiste abgehoben werden, wodurch eine
freie Bewegung von Backe 112 auf der Schwalbenschwanzführung möglich ist. Arretierleiste
und Arretierplatte weisen vorzugsweise eine feine Verzahnung auf, deren Zähne senkrecht
zur Längsbewegung von Bakke 122 laufen. Form und Steigung dieser Feinverzahnung
soll so gewählt werden, daß sie unter der Kraft von Feder 126 selbsthemmend ist.
Eine solche feinverzahnte Arretierung erlaubt ein näheres Heranschieben von Backe
122 an das Werkstück, was sich vorteilhaft auf die Klemmbewegung von Backe 121 auswirkt.
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Wird Handhebel 127 in die andere Richtung gedreht, so wird das andere
Druckstück 131 in einen Druckschlauch hineingedrückt, der mit einem Klemmschlauch
132 verbunden ist, mit dem Backe 121 gegen das nicht dargestellte Werkstück gepresst
wird. Druckstück 131 und die gegenüberliegende Unterseite von Druckscheibe 128 sind
mit einer geringeren Schräge versehen. Dadurch kann der Anpressdruck von Backe 121
kontinuierlich eingestellt werden, je nachdem, wie weit Scheibe 128 über Druckstück
131 hinübergeschoben wird.
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Wird Hebel 127 in seine Nullstellung zurückgedreht, so drückt eine
Feder 133 Backe 121 in ihre Auslangslage zurück, so daß das Werkstück leicht entnommen
werden kann.
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Statt eines Schraubstocks kann die erfindungsgemäße Vorrichtung in
ähnlicher Weise auch bei Supporten, Werkzeughaltern, zur Arretierung von Kugelgelenken
oder ähnlichem eingesetzt werden. Dabei kann der Hydraulikdruck auch vom Hydrauliksystem
der Maschine aufgebracht werden und mit dem Handhebel nur ein Ventil geöffnet oder
geschlossen werden, um die gewünschte Klemm- bzw. Druckwirkung zu erzielen.
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