DE3035593C2 - Verfahren zur Verkokung hochsiedender, aromatischer Kohlenwasserstoffgemische zu Kohlenstoffmaterialien mit gleichbleibenden Eigenschaften - Google Patents
Verfahren zur Verkokung hochsiedender, aromatischer Kohlenwasserstoffgemische zu Kohlenstoffmaterialien mit gleichbleibenden EigenschaftenInfo
- Publication number
- DE3035593C2 DE3035593C2 DE3035593A DE3035593A DE3035593C2 DE 3035593 C2 DE3035593 C2 DE 3035593C2 DE 3035593 A DE3035593 A DE 3035593A DE 3035593 A DE3035593 A DE 3035593A DE 3035593 C2 DE3035593 C2 DE 3035593C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- coking
- temperature
- coke
- boiling
- time
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B55/00—Coking mineral oils, bitumen, tar, and the like or mixtures thereof with solid carbonaceous material
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Coke Industry (AREA)
- Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
- Carbon And Carbon Compounds (AREA)
Description
ad _ 500
df (5
df (5
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als hochsiedende, aromatische Kohlenwasserstoffgemische
über 3500C siedende Rückstände aus der Kohleveredelung und/oder der
Mineralölverarbeitung mit einem Aromatisierungsgrad von über 70%, wie z. B. Rückstände aus der
Steinkohlenteeraufarbeitung, aus Kohlekonversionsprozessen und der Aufarbeitung von Rückstandsölen
aus thermischen oder katalytischen Krackanlagen für Mineralölfraktionen verkokt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Siedebeginn der hochsiedenden,
aromatischen Kohlenwasserstoffgemische über der Verkokungstemperatur liegt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke der zu
verkokenden Kohlenwasserstoffgemische bis zu 100 mm beträgt und vorzugsweise zwischen 5 und
50 mm liegt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkokung diskontinuierlich
nach einem Temperatur-Zeit-Programm beispielsweise in einem mit Hordenwagen ersehenen
Brennofen erfolgt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verkokung kontinuierlich z. B. in einem mit einem stählernden Transportband
ausgerüsteten Tunnelofen erfolgt, der entsprechend der Aufheizgeschwindigkeit in unterschiedliche
Temperaturzonen gegliedert ist.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß aromatische Kohlenwasserstoffgemische
zu einem hoch anisotropen Koks mit einem Flüchtigengehalt von 4 bis 8% verkokt werden, der nach der Kalzination bei 1300° C einen
volumetrischen Ausdehnungskoeffizienten im Bereich von 20 bis 200° C von 2 bis 4 - 10 - 6K -»hat.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verkokung hochsiedender, aromatischer Kohlenwasserstoffgemische
zu Kohlenstoffmaterialier mit gleichbleibenden Eigenschaften in dünnen Schichten.
Stahlwerkselektroden werden aus kalzinierten Petrolkoksen mit Bindemitteln durch Brennen und
Graphitieren, Kohlenstoffanoden für die Aluminium- oder Chloralkali-Elektrolyse aus Pech- oder Petrolkoks
mit Hilfe eines Bindemittels (Elektrodenpech) durch Pressen und nachgeschaltetes Brennen erzeugt. Zur
Erzielung gleichbleibender Eigenschaften der Kohlenstoffelektroden ist die Einhaltung bestimmter Qualitätsmerkmale
der Kokse und Bindemittel von ausschlaggebender Bedeutung.
Qualitätsmerkmale sind für diese Kokse hauptsächlich die wahre Dichte, der Gehalt an flüchtigen
Bestandteilen, Gehalte an Spurenelementen, der spezifisehe elektrische Widerstand und der Wärmeausdehnungskoeffizient.
Besonders gut geeignet für die Herstellung solcher Kokse sind hocharomatische Kohlenwasserstoffe wegen
ihres der Graphitstruktur ähnlichen Molekülaufbaus.
Die für die Herstellung von Koksen aus flüssigen Einsatzprodukten in der Technik bekannten Verfahren
lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1) Das Delayed Co king-Verfahren
(Hydrocarbon Processing/July 1971/S.85-92)
2) Die Pechverkokung in Horizontal-Kammeröfen
(Franck/Collin: Steinkohlenteer, 1968, S. 54 - 56)
(Franck/Collin: Steinkohlenteer, 1968, S. 54 - 56)
3) Das Fluid Coking-Verfahren
(Erdölverarbeitung, Band 10, S. 670 - 71)
(Erdölverarbeitung, Band 10, S. 670 - 71)
Alle Verfahren haben großtechnische Bedeutung erlangt, liefern aber hinsichtlich der Koksqualität
aufgrund ihrer unterschiedlichen Betriebsweise verschiedene Kokse.
Das Delayed Coking-Verfahren ist ein quasi-kontinuierliches
Verkokungsverfahren, das überwiegend für die Verkokung von petrostämmigen tinsatzprodukten
verwendet wird. Nur in wenigen Anlagen werden bisher steinkohlenteerstämmige Produkte verkokt.
Im Delayed Coker wird der beste bisher auf dem Markt erhältliche anisotrope Koks unter Druck bei
Temperaturen von ~500°C hergestellt. Aufgrund der quasi-kontinuierlichen Arbeitsweise des Cokers beträgt
das Verweilzeitspektrum für das Einsatzprodukt 2 — 24 h. Der Koks wird dadurch uneinheitlich, wodurch
seine Qualität erheblich gemindert wird. Die nachfolgende Kalzinierung kann dies nur unvollkommen
ausgleichen.
Im Horizontalkammerofen wird aus Steinkohlenteer-Hartpech mit einem Verkokungsrückstand nach Brockmann-Muck
> 50% drucklos Pechkoks hergestellt.
Die Anisotropie des Kokses ist wegen der schnell erreichten hohen Verkokungstemperatur von ca.
HOO0C nur schlecht ausgebildet. Die elektrische Leitfähigkeit ist infolgedessen gering und der thermische
Ausdehnungskoeffizient hoch. Auch hierbei ergeben sich unterschiedliche Koksqualitäten, die auf das
Temperaturprofil in der Kokskammer zurückzuführen
sind.
Das Fluid Coking-Verfahren liefert einen stark aufgeblähten, nahezu isotropen Koks, der wegen seiner
Korngröße und -festigkeit praktisch nur als Brennstoff eingesetzt wird.
Die verschiedenen Einsatzgebiete su-'.len unterschiedliche
Ansprüche an die Koksqualität, die jeweils nur durch optimale Anpassung der Verfahren an die
Eigenschaften der Ausgangsprodukte erreicht werden kann. Besonders schwer ist es, hoch anisotrope bzw. rein
isotrope Kiscse herzustellen. Die Erzeugung mittlerer
Qualitäten bereitet keine Schwierigkeiten.
Anisotrope Koksqualitäten werden bislang aus speziellen erdölstämmigen Fraktionen bzw. aus besonders
vorbehandelten Steinkohlenteerpechen durch Verkoken im Temperaturbereich um 5000C unter
Druck erzeugt. Wesentlich ist es dabei, den Temperaturbereich für die Ausbildung der Koksstruktur zwischen
370 und 5000C mit möglichst geringem Temperaturgradienten
zu durchfahren. Im Delayed Coker entspricht der Aufheizzeit eine miniere Verweilzeit von 12
Stunden.
In der US-PS 2140 276 ist ein Verfahren zur kontinuierlichen Verkokung von Kohlenwasserstoffölen
beschrieben, in dem hochsiedende Öle in einem besonders konstruierten Röhrenofen unter Druck
schnell auf die Verkokungstemperatur erhitzt, durch Flashverdampfung von den Leichtsiedern befreit und
auf einem Plattenband verkokt werden. Die Verkokung auf dem Band erfolgt in zwei Zonen, von denen nur die
zweite beheizt wird. Zur Vergleichmäßigung des Flüchtigengehalts müssen die vom Band abgelösten
Koksstücke in einem nachgeschalteten Schachtofen weiter bei etwa 593°C thermisch behandelt werden. Mit
Hilfe des beschriebenen Verfahrens ist es nicht möglich, die Aufheizgeschwindigkeit und die Verkokungszeit
dem Einsatzprodukt und der Schichtdicke optimal anzupassen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein geeignetes kontinuierliches oder diskontinuierliches Verfahren zu
entwickeln, um hochsiedende, aromatische Kohlenwasserstoffe zu hochwertigen Kohlenstoffmaterialien mit
• einer nur geringen SchwankungsbTite der physikalischen und chemischen Eigenschaften in dünnen
Schichten zu verkoken, wobei die Verkokungsbedingun-Ii gen dem Rohstoff und den Kokseigenschaften optimal
anzupassen sind.
Diese Aufgabe, geeignete hochsiedende, ai omatische Kohlenwasserstoffgemische in dünnen Schichten nach
einem definierten Temperatur-Zeit-Programm, vorzugsweise unter atmosphärischem Druck, zu verkoken,
wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verkokungszeit r (min) in Abhängigkeit von der Schichtdicke
ö (mm) nach der Formel τ = a · öx bestimmt wird, wobei
der Proportionalitätsfaktor a aus der Verkokungszeit eines Vorversuchs auf einem Mikroskop-Heiztisch
ermittelt wird und sich bei der Angabe der Verkokungszeit in Minuten zwischen 3 und 9 bewegt, und der
temperaturabhängige Exponent X sich aus der im Vorversuch ermittelten Verkokungsendtemperatur $e
und dem Diagramm ergibt, in dem empirisch für eine Verkokungsendtemperatur &e von 450° C ein Exponent
Λ"νοη 0,9, für 0e=5OO°C ein X= 0,8 und für #£=530° C
ein X= 0,5 ermittelt wurde, und daß die Aufheizge-
schwindigkeit — (K/min) bei der Verkokung vorzugsweise
so gewählt wird, daß angenähert folgende Abhängigkeit von der Schichtdicke δ (mm) eingehalten
wird:
dd _ 500
dl δ
dl δ
Bei diesem Vorversuch wird eine geringe Menge des Einsatzproduktes unter standardisierten Bedingungen
auf einem beheizten Mikroskoptisch verkokt Das auf
ίο 3500C erwärmte Produkt wird auf dem Heiztisch
langsam mit 15 K/min aufgeheizt, bis mit dem Mikroskop die ersten Mesophasen im Pech beobachtet
werden. Die Temperatur gibt die Mindestverkokungstemperatur #0 an. Danach wird die Heiztischtemperatur
mit etwa gleicher Aufheizgeschwindigkeit bis 5500C erhöht und die Zeit v* bis zur Erstarrung der
Mesophase zum Grünkoks bestimmt
Versuche mit verschiedenen Gemischen aromatischer Kohlenwasserstoffe bei unterschiedlichen Schichtdikken
haben ergeben, daß sich die Abhängigkeit der Verkokungszeit τ von der Schichtdicke ö wie folgt
darstellen läisi:
Dabei ist X ein temperaturabhängiger Exponent Seine Abhängigkeit ist im Diagramm als Funktion von
#£ dargestellt. Der Proportionalitätsfaktor a korrigiert
die Produkteinflüsse und die unterschiedlichen thermodynamischen Verhältnisse der Betriebsanlage im Verhältnis
zum Heiztisch. Er bewegt sich in den Grenzen zwischen 3 und 9, wenn die Verkokungszeit τ in Minuten
errechnet werden soll. Er wird in erster Näherung aus dem Vorversuch bestimmt und kann, falls es erforderlich
sein sollte, im Betrieb noch geringfügig korrigiert werden.
6* X
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die für anisotrope Kokse erforderliche Mesophasenvorstufe,
die eine hohe Fluidität für die Ausbildung großer Texturen haben muß, bereits in wenige mm dicken
Schichten bei Verkokungszeiten in der Größenordnung von Minuten auftritt.
Dadurch wird die Verkokung in dünnen Schichten bis zu 100 mm, vorzugsweise 5 bis 50 mm, auch für die
Erzeugung hoch anisotroper Kokse in wirtschaftlich vertretbaren Zeiten ermöglicht. Die Aufheizgeschwindigkeit
ist in weiten Bereichen variabel. Sie kann bei dünnen Schichten sehr hoch sein, z. B. 150°C/min, sollte
bei dickeren Schichten geringer sein, um eine dichte, dickstegige Koksstruktur zu gewährleisten.
Die Verkokung kann diskontinuierlich, z. B. in einem mit Horden versehenen Brennofen mit regelbarem
Temperaturprogramm, oder kontinuierlich, z. B. in einem mit einem stählernen Transportband ausgerüsteten
Tunnelofen, erfolgen, dessen Zonen entsprechend der errechneten Bandgeschwindigkeit und der gewählten
Aufheizrate auf eine jeweils konstante Temperatur geregelt werden.
Unter hochsiedenden, aromatischen Kohlenwasserstoffgemischen sind Rückstände aus der Kohleveredelung
und der Mineralölverarbeitung mit einem Siedebeginn über 3500C und einem Aromatisierungsgrad von
über 70% zu verstehen, wie z. B. Rückstände aus der Steinkohlenteeraufarbeitung, aus Kohlekonversionsprozessen
und aus der Aufarbeitung von Rückstands-
ölen aus katalytischen und thermischen Krackanlagen für Mineralölfraktionen.
Besonders vorteilhaft läßt sich das Verfahren anwenden auf Peche und pechähnliche Stoffe, deren
Siedebeginn über der jeweiligen Verkokungstemperatür liegt.
Das erfinderische Verfahren wird in den Beispielen 1 bis 6 näher erläutert. Das Beispiel 7 ist ein
Vergleichsbeispiel eines nach einem bekannten Verfahren im Delayed Coker hergestellten anisotropen
Kokses; die höhere Standardabweichung des volumetrischen Ausdehnungskoeffizienten ist ein Maß für die
Uneinheitlichkeit des Kokses.
Ein Steinkohlenteerpech mit einem Erweichungspunkt (E.P.) von 9O0C (K.S.) und 0,3% Chinolin- Unlöslichem
(QI) wird auf 350° C vorgewärmt, in einer 2 mm dicken Schicht auf einen auf 35O0C vorgeheizten
Mikroskop-Heiztisch aufgetragen und die Temperatur des Heiztisches mit 15 K/min langsam erhöht. Bei
#o=39O° C bilden sich unter dem Mikroskop sichtbare Mesophasen aus. Die Heiztischregelung wird auf 550° C
gestellt, und nach 9 Minuten haben sich die Mesophasen zu einem Halbkoks verfestigt. Die Verkokungsendtemperatur
#e beträgt 5000C. Aus dem Diagramm ergibt
sich ein Exponent X= 0,8. Da die Schichtdicke δ* mit 2 mm bekannt ist und die Verkokungszeit τ* zu 9
Minuten gemessen wurde, ergibt sich der Proportionalitätsfaktor a nach der Gleichung:
= 5.17
Das Pech wird auf Horden in 10 mm Schichten in
einem gasbeheizten Brennofen in einer Rauchgasatmosphäre unter Normaldruck verkokt. Die Verkokungszeit
τ errechnet sich aus dem Vorversuch zu:
= a · <5*=5,17
= 32,6min
30
35
40
Der auf 3500C vorgeheizte Brennofen wird mit den
pechgefüllten Horden beschickt und die Temperatur innerhalb von 3 Minuten auf 500°C hochgeheizt. Die
Temperatur wird über 29,6 Minuten gehalten.
Es entsteht ein Schwelkoks mit 4,5% flüchtigen Bestandteilen in 45%iger Ausbeute. Der bei 13000C
kalzinierte Koks hat einen volumetrischen Wärmeausdehnungskoeffizienten von 3,7 ±0,2 · 10"6K-' im Temperaturbereich
zwischen 20 und 2000C.
Die gesamte Verkokungszeit kann auf 30 Minuten verkürzt werden, wobei der Flüchtigengehalt auf 6%
ansteigt, ohne daß sich der Wärmeausdehnungskoeffizient
verändert. Der Proportionalitätsfaktor verringert sich um 9% auf 4,75.
55
Für ein Steinkohlenteer-Hartpech mit einem Erweichungspunkt von 150° C (ICS.) und 0,2% Chinolin-Unlöslichem
(QI) wird die Verkokungstemperatur zu 5000C
und die Verkokungszeit zu τ*=8 min bestimmt. Daraus ergibt sich ein Proportionalitätsfaktor von a=4,59.
Das Pech wird auf einem unterseitig mit Gasstrahlern auf 500° C erhitzten Stahlförderband kontinuierlich in
einer Schichtdicke von 5 mm in einem Inertgasstrom unter Normaldruck verkokt Die Geschwindigkeit des
Stahlbandes wird so eingestellt, daß der Pechkoks nach
einer errechneten Verkokungszeit von 16,6 Minuten die Heizzone verläßt
Der in 79%iger Ausbeute anfallende Pechkoks hat einen Flüchtigengehalt von 7,6%. Der volumetrische
Wärmeausdehnungskoeffizient wird an dem bei 13000C
kalzinierten Koks im Temperaturbereich 20 bis 200° C zu3,0±0,2 · 10-6K-' bestimmt.
Der Destillationsrückstand eines Rückstandsöls aus der Naphtha-Pyrolyse zu Ethylen mit einem Erweichungspunkt
(E.P.) von 12O0C und 0,15% Chinolin-Unlösliche
(QI) wird gemäß Beispiel 1 untersucht und wie dort bei einer Endtemperatur von 4900C in einer 50 mm
dicken Schicht verkokt. Der aus dem Vorversuch errechnete Proportionalitätsfaktor beträgt a=6,3. Daraus
ergibt sich eine Verkokungszeit von 162 Minuten bei der 50 mm-Schicht. Der Glühofen wird mit 10 K/min
aufgeheizt. Der in einer Ausbeute von 68% erhaltene Koks hat einen Flüchtigengehalt von 6% und im
kalzinierten Zustand einen volumetrischen Wärmeausdehnungskoeffizienten von 4,0 ±0,2 ■ 10-6K-1.
Ein aromatischer Rückstand aus der Kohleverflüssigung mit einem Aromatisierungsgrad von 89%, einem
Erweichungspunkt (E.P.) von 125° C und 0,1% Chinolin-Unlöslichem
(Ql) wird gemäß Beispiel 1 untersucht und wie dort in einer 100 mm dicken Schicht bei einer
Endtemperatur von 4800C verkokt. Der Proportionalitätsfaktor
beträgt 4,0 und damit die Verkokungszeit für die 100 mm-Schicht 220 Minuten. Der Glühofen wird
mit 0,6 K/min aufgeheizt. In 89%iger Ausbeute wird ein Schwelkoks mit 6,5 Flüchtigen erhalten, der im
kalzinierten Zustand einen Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen 20 und 200°C von 3,2±0,2 · 10"6K-1
hat.
Ein Steinkohlenteer-Hartpech mit einem Erweichungspunkt (E.P.) von 15O0C (K-S.) und 9,7%
Chinolin-Unlöslichem (QI) wird gemäß Beispiel 1 untersucht. Die Verkokungsendtemperatur beträgt
500° C und der Proportionalitätsfaktor a=7,7. Das Pech wird in einer 20 mm dicken Schicht auf einem Stahlband
kontinuierlich verkokt Das Band ist auf einer Länge von 10 m beheizt Die Temperatur des ersten Abschnitts mit
einer Länge von 1 m wird nur auf 4300C, der übrige Teil
auf 500° C erhitzt
Aus der errechneten Verkokungszeit von 84,5 min ergibt sich die Bandgeschwindigkeit von 12 cm/min. Der
Koks hat einen Flüchtigengehalt von 6% bei einer Ausbeute von 84%. Der kalzinierte Koks hat einen
volumetrischen Wärmeausdehnungskoeffizienten von 13.5 ±0.3 ■ 106K-' infolge des hohen Gehaltes an
Chinolin-Unlöslichem im Einsatzprodukt
Ein destillativ erzeugtes Steinkohlenteer-Hartpech mit einem Erweichungspunkt (EP.) von 210" C (ICS.) und
weniger als 0,1% Chinolin-Unlöslichem (QI) wird gemäß Beispiel 1 untersucht Die Verkokungsendtemperatur
beträgt 4500C und der Proportionalitätsfaktor
a=9,0. Das Pech wird in einer 15 mm dicken Schicht in 100 min verkokt Die Aufheizungsgeschwindigkeit des
Glühofens beträgt 20 K/min. Es entsteht ein Schwelkoks
mit 7% Flüchtigen in 92%iger Ausbeute. Der volumetrische Wärmeausdehnungskoeffizient des kalzinierten
Kokses wurde zwischen 20 und 200° C zu 2,7+0,2 - 10-6K-1 bestimmt
Vergleichsbeispiel 7
Ein Steinkohlenteerpech mit einem Erweichungspunkt (E.P.) von 75° C (K.S.) und 0,1% Chinolin-Unlöslichem
(QI) wird bei 4980C im Delayed Coker bei einer mittleren Verweilzeit von 12 Stunden und einem Druck
von 5 bar verkokt In 76°/oiger Ausbeute entsteht ein Schwelkoks mit 12% Flüchtigen. Nach dem Kalzinieren
bei 1300° C hat dieser Koks einen volumetrischen
Ausdehnungskoeffizienten von 3,6 ±0,8 · 10-6K-1.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zur Verkokung hochsiedender, aromatischer Kohlenwasserstoffgemische zu Kohlenstoffmaterialien
mit gleichbleibenden Eigenschaften in dünnen Schichten nach einem definierten Temperatur-Zeit-Programm vorzugsweise unter atmosphärischem
Druck, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkokungszeit τ (min) in
Abhängigkeit von der Schichtdicke δ (mm) nach der Formel τ — a- öx bestimmt wird, wobei der Proportionalitätsfaktor
a aus der Verkokungszeit eines Vorversuchs auf einem Mikroskop-Heiztisch ermittelt
wird und sich bei der Angabe der Verkokungszeit in Minuten zwischen 3 und 9 bewegt und der
temperaturabhängige Exponent X sich aus der im " Vorversueh ermittelten Verkokungsendtemperatur
•d-E und dem Diagramm ergibt, in dem empirisch für
eine Verkokungsendtemperatur #£ von 45O0C ein
Exponent X von 0,9, für uE=500°C ein .Y= 0,8 und
für i?£=530oC ein X= 0,5 ermittelt wurde, und daß
die Aufheizgeschwindigkeit — (K/min) bei der
Verkokung vorzugsweise so gewählt wird, daß angenähert folgende Abhängigkeit von der Schichtdicke
ό (mm) eingehalten wird:
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3035593A DE3035593C2 (de) | 1980-09-20 | 1980-09-20 | Verfahren zur Verkokung hochsiedender, aromatischer Kohlenwasserstoffgemische zu Kohlenstoffmaterialien mit gleichbleibenden Eigenschaften |
GB8123235A GB2084178B (en) | 1980-09-20 | 1981-07-28 | Process for coking high boiling aromatic hydrocarbon mixtures to form carbon materials with substantially constant properties |
NL8103952A NL8103952A (nl) | 1980-09-20 | 1981-08-26 | Werkwijze voor de verkooksing van hoogkokende, aromatische koolwaterstofmengsels tot koolstofmaterialen met gelijkblijvende eigenschappen. |
US06/299,434 US4444650A (en) | 1980-09-20 | 1981-09-04 | Process for coking high-boiling aromatic hydrocarbon mixtures to form carbon materials having constant properties |
SU813340898A SU1138034A3 (ru) | 1980-09-20 | 1981-09-18 | Способ коксовани высококип щих ароматических углеводородов |
FR8117695A FR2490667B1 (fr) | 1980-09-20 | 1981-09-18 | Procede pour cokefier des melanges d'hydrocarbures aromatiques a point d'ebullition eleve de facon a obtenir des produits carbones presentant des proprietes invariables |
PL1981233082A PL130496B1 (en) | 1980-09-20 | 1981-09-18 | Method of coking of mixtures of high-boiling aromatic hydrocarbons |
JP56146452A JPS5785886A (en) | 1980-09-20 | 1981-09-18 | Method of coking high boiling point aromatic hydrocarbon mixture for manufacturing carbon material having certain level properties |
AU75481/81A AU544783B2 (en) | 1980-09-20 | 1981-09-18 | Coking of high boiling aromatic hydrocarbon mixtures |
CS816934A CS231181B2 (en) | 1980-09-20 | 1981-09-21 | Method of cokeing of aromatic hydrocarbon mixtures with high boiling point |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3035593A DE3035593C2 (de) | 1980-09-20 | 1980-09-20 | Verfahren zur Verkokung hochsiedender, aromatischer Kohlenwasserstoffgemische zu Kohlenstoffmaterialien mit gleichbleibenden Eigenschaften |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3035593A1 DE3035593A1 (de) | 1982-04-15 |
DE3035593C2 true DE3035593C2 (de) | 1982-08-26 |
Family
ID=6112476
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3035593A Expired DE3035593C2 (de) | 1980-09-20 | 1980-09-20 | Verfahren zur Verkokung hochsiedender, aromatischer Kohlenwasserstoffgemische zu Kohlenstoffmaterialien mit gleichbleibenden Eigenschaften |
Country Status (10)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4444650A (de) |
JP (1) | JPS5785886A (de) |
AU (1) | AU544783B2 (de) |
CS (1) | CS231181B2 (de) |
DE (1) | DE3035593C2 (de) |
FR (1) | FR2490667B1 (de) |
GB (1) | GB2084178B (de) |
NL (1) | NL8103952A (de) |
PL (1) | PL130496B1 (de) |
SU (1) | SU1138034A3 (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3432887A1 (de) * | 1984-09-07 | 1986-03-20 | Rütgerswerke AG, 6000 Frankfurt | Verfahren zur herstellung von hochleistungs-graphitelektroden |
US5034116A (en) * | 1990-08-15 | 1991-07-23 | Conoco Inc. | Process for reducing the coarse-grain CTE of premium coke |
JP1576658S (de) * | 2016-11-29 | 2018-07-02 | ||
JP1576659S (de) * | 2016-11-29 | 2018-07-02 | ||
US11060033B2 (en) * | 2017-06-23 | 2021-07-13 | The United States Of America, As Represented By The Secretary Of Agriculture | Compositions and methods for producing calcined coke from biorenewable sources |
Family Cites Families (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE442355C (de) * | 1923-11-17 | 1927-03-30 | Patentaktiebolaget Groendal Ra | Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von OEl und anderen Erzeugnissen aus bituminoesen Stoffen, wie Schiefer, Steinkohle u. dgl. |
US1794542A (en) * | 1927-01-20 | 1931-03-03 | Piron Emil | Distilling hydrocarbons |
GB311689A (en) * | 1928-05-14 | 1930-03-21 | Tar And Petroleum Process Comp | Improvements in methods for treatment of hydrocarbons |
US2140276A (en) * | 1936-11-18 | 1938-12-13 | Universal Oil Prod Co | Continuous coking of hydrocarbon oils |
US2427589A (en) * | 1945-12-28 | 1947-09-16 | Atlantic Refining Co | Method of refining hydrocarbon oil with a sludge-forming reagent |
GB770368A (en) * | 1955-03-18 | 1957-03-20 | Fernando Mario Mora | Improvements in and relating to cracking equipment for heavy liquid compounds of high distilling point |
DE1189517B (de) * | 1957-04-03 | 1965-03-25 | Verkaufsvereinigung Fuer Teere | Verfahren zur Herstellung eines Spezialkokses aus Steinkohlenteerprodukten |
FR1195625A (fr) * | 1958-05-05 | 1959-11-18 | Atomic Energy Authority Uk | Procédé de fabrication du carbone |
US3274097A (en) * | 1965-10-04 | 1966-09-20 | Marathon Oil Co | Method and apparatus for controlling carbon crystallization |
US4066532A (en) * | 1975-06-30 | 1978-01-03 | Petroleo Brasileiro S.A. Petrobras | Process for producing premium coke and aromatic residues for the manufacture of carbon black |
-
1980
- 1980-09-20 DE DE3035593A patent/DE3035593C2/de not_active Expired
-
1981
- 1981-07-28 GB GB8123235A patent/GB2084178B/en not_active Expired
- 1981-08-26 NL NL8103952A patent/NL8103952A/nl not_active Application Discontinuation
- 1981-09-04 US US06/299,434 patent/US4444650A/en not_active Expired - Fee Related
- 1981-09-18 PL PL1981233082A patent/PL130496B1/pl unknown
- 1981-09-18 SU SU813340898A patent/SU1138034A3/ru active
- 1981-09-18 FR FR8117695A patent/FR2490667B1/fr not_active Expired
- 1981-09-18 JP JP56146452A patent/JPS5785886A/ja active Granted
- 1981-09-18 AU AU75481/81A patent/AU544783B2/en not_active Ceased
- 1981-09-21 CS CS816934A patent/CS231181B2/cs unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2490667B1 (fr) | 1986-02-21 |
AU7548181A (en) | 1982-04-01 |
DE3035593A1 (de) | 1982-04-15 |
NL8103952A (nl) | 1982-04-16 |
SU1138034A3 (ru) | 1985-01-30 |
GB2084178A (en) | 1982-04-07 |
AU544783B2 (en) | 1985-06-13 |
PL233082A1 (de) | 1982-05-10 |
PL130496B1 (en) | 1984-08-31 |
JPS5785886A (en) | 1982-05-28 |
JPH0157713B2 (de) | 1989-12-07 |
GB2084178B (en) | 1983-12-14 |
FR2490667A1 (fr) | 1982-03-26 |
CS693481A2 (en) | 1984-02-13 |
US4444650A (en) | 1984-04-24 |
CS231181B2 (en) | 1984-10-15 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
US4547284A (en) | Coke production | |
DE2730233C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von hochkristallinem Petroleumkoks | |
DE2747495C2 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines Kokses | |
DE102004035934B4 (de) | Verfahren zur Erzeugung von Nadelkoks | |
DE2458169C2 (de) | Verfahren zum Herstellen von Elektrodenkoks | |
DE3035593C2 (de) | Verfahren zur Verkokung hochsiedender, aromatischer Kohlenwasserstoffgemische zu Kohlenstoffmaterialien mit gleichbleibenden Eigenschaften | |
DE2614448C3 (de) | Verfahren zum Herstellen eines Pechkokses mit nadeiförmiger Textur | |
DE3147677C2 (de) | Verfahren zur verzögerten Verkokung | |
JPS63227692A (ja) | プレミアムコーキング方法 | |
DE2635451C2 (de) | Verfahren zum Herstellen eines Steinkohlenteerpechkokses | |
DE2844117C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Koks | |
US4199434A (en) | Feedstock treatment | |
DE2545296A1 (de) | Verfahren zur umwandlung von kohlenwasserstoffhaltigen materialien | |
EP0237702B1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Verkokung von Pechen und Verwendung des gewonnenen Kokses | |
DE2951116C2 (de) | Verbesserung der Koksqualität von Kohlen mit unzureichenden Verkokungseigenschaften | |
EP0174035B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Nadelkoks mit geringen irreversiblen Volumenausdehnungen aus Steinkohlenteerpech | |
CA1063960A (en) | Binder pitch from petroleum-base stock | |
DE2122620C (de) | Verfahren zur Herstellung von Spe zialkoksen | |
AT359035B (de) | Verfahren zur herstellung von spezialkoksen | |
DE2218764C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Formkoks | |
DE2064695C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines anisotropen und leicht graphitierbaren Kokses | |
DE2116504B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Spezialtcoksen | |
DE194372C (de) | ||
DE527368C (de) | Verfahren und Ofen zum Verschwelen und Verkoken von Brennstoffen | |
DE2614490A1 (de) | Verfahren zum herstellen eines pechkokses |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |