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Bauelement zur Herstellung eines
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Dachfirstes -~~~~~~~~~~~~ Die Erfindung bezieht sich auf ein Bauelement
zur Herstellung eines Dachfirstes.
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Insbesondere im Hinblick auf die Bauschadensverhütung im Wohnungsbau
ist es bekannt, daß Dachfirste und mit diesen Firsten in Verbindung stehende weitere
Gebäudeteile wie insbesondere Schornsteine sowie sonstige Rohrdurchführun-zen aller
Art erhebliche Abdichtproblerne bergen, die bisher durch aufwendige Konstruktionen
gelöst worden sind, die jedoch wegen der dabei verwendeten unterschiedlichen Werkstoffe,
z. B. Zement, Tonziegel, Kunststoffkappen, Gumiabschlüsse sowie Schornsteineinfassungen
aus Zink oder Kupfer, prinzipiell unbefriedigende Lösungen darstellen. Die Frage
der Dichtigkeit solcher Dachfirste für Jahrzehnte ist von besonderer Bedeutung,
weil oft das Eindringen von Feuchtigkeit erst bei bereits eingetretenen gravierenden
Schaden innerhalb des Gebäudes entdeckt wird und in der modernen Bautechnik das
Problem der Wärmeisolierung zusitzliche Bedeutung erhält. Ferner besteht die Tendenz
in der Bautechnik, auch Dachaufbauten vorzufertigen, so daß häufig die bisher getrennten
Gewerke der Maurer, Klernpner, Schornsteinbauer und Dachdecker unter einheitlicher
Leitung in zentralen Fertigungsstätten zusammenarbeiten. Bisher sind auch bei industriell
vorgefertigten Dachaufbauten Rohrdurchführungen oder integrierte Schornsteinsysteme
nicht bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zur Lösung dieser Probleme
ein Bauelement zur Herstellung eines Dach-
firstes zu schaffen,
bei dem durch die Gestaltung und die Werkstoffwahl einerseits die geschilderten
Abdichtprobleme in einfacher und sicherer Weise gelöst werden und andererseits eine
industrielle Vorfertigung weitestgehend erleichtert oder erst ermöglicht wird und
schließlich an der jeweiligen Baustelle die Montage wesentlich vereinfacht und sicherer
gestaltet wird. Dabei soll zugleich den erhöhten Anforderungen an die Wärmeisolierung
weitestgehend Rechnung getragen werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung ein Bauelement
vorgeschlagen, das vor allem gekennzeichnet ist durch seine Ausbildung als langgestreckter,
an seiner die Firstoberfläche bildenden Außenfläche der Firstkontur entsprechend
geformter Grundkörper aus keramischem Schaumwerkstoff mit wasserdichter Außenwandung.
Als keramischer Schaumwerkstoff wird für ein derartiges Bauelement zweckmäßig ein
keramisch gebundener Blähtonkörper eingesetzt, wie er sich z. B. nach einem Verfahren
gemäß der DE-PS 19 14 372 ergibt. Ein solches Bauelement kann je nach dem Anwendungsfall
entweder die volle Länge des zu bildenden Dachfirstes aufweisen oder aber in vorgegebenen
Längen hergestellt und zum Dachfirst an den Stößen zusammengefügt werden, z. B.
durch geeignete Keramikkleber oder unter Verwendung von Flachdichtungen unter Einsatz
geeigneter Zugstangen, die in den jeweiligen Schenkeln des Bauelements angeordnet
sind. Ein solches Bauelement kann industriell vorgefertigt werden und erhält bereits
die für den jeweiligen Anwendungsfall geeignete Firstkontur, z. B. eine dreieckige
Kontur entsprechend der jeweiligen Dachneigung. Der keramische Schaumwerkstoff bringt
eine außerordentlich hohe Wärmedämmung mit sich, gestattet also die Beherrschung
der Wärmeverhältnisse auch im First des Gebäudes.
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Ein ganz besonderer Vorteil ergibt sich ferner daraus, daß ein derartiges
Bauelement aus keramischem Schaumwerkstoff entweder nach i seiner Herstellung bei
der entsprechenden Vorfertigung oder auch an der jeweiligen Baustelle mit Hilfe
von geeigneten Werkzeugen mit den jeweils erforderlichen Durchbrüchen oder Durchlässen
versehen werden kann, die dann in besonders dichter und beständiger Weise den Anschluß
weiterer Gebaudeelemente ermöglichen, insbesondere den Anschluß von Schornsteinelementen.
Ein solches erfindungsgemäß aus dem keramischen Schaumwerkstoff gebildetes Bauelement
ist ferner hoch widerstandsfähig gegen alle im Gebäudebereich anfallende aggressive
Medien, insbesondere gegen schwefelhaltige Abgase aus Verbrennungsaggregaten oder
auch gegenüber Abluft von Entlüftungsleitungen sowie gegenüber allen Atmosphärilien
und daher als abschließendes Gebäudeelement von besonderer Widerstandsfähigkeit,
auch im Hinblick auf die einzubringenden Durchlässe oder Kanal.
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Schließlich ist ein solches Bauelement und der damit hergestellte
Dachfirst leicht und läßt sich einfach in die übrige Dachkonstruktion integrieren.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung sind in den Grundkörper
im wesentlichen vertikal verlaufende Durchlaß- oder Anschlußkanäle und/oder wenigstens
ein im wesentlichen horizontal in Längsrichtung verlaufender Leitungskanal eingebracht.
Hiermit lassen sich auf einfache Weise Leitungsanschlüsse für die jeweiligen aus
dem Dach heraus geführten Leitungen herstellen, z. B. die Leitungsführungen für
Schornstein- und andere Luftabzüge sowie für Entlüftungsleitungen. Dabei ist es
möglich, im Fall eines horizontalen Leitungskanals im Bauelement und damit im Dachfirst
solche haustechnische Kanäle oder Leitungen in diesen Leitungskanal hineinzuführen
und aus diesem an geeigneter Stelle herauszuführen. Die jeweiligen Durchlaß-, Anschluß-oder
Leitungskanäle lassen sich im Schaumwerkstoff der je-
weiligen gewünschten
Geometrie entsprechend einformen und führen.
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Von besonderem Vorteil ist ein Bauelement in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung, das gekennzeichnet ist durch wenigstens einen dem Gas- und/oder Rauchabzug
dienenden, auf die Außenfläche des Bauelements dichtend aufgesetzten und mit dieser
dicht verbundenen Aufsetzteil (Schornsteinaufsatz) aus keramischem Schaumwerkstoff,
also z. B. aus dem erwähnten keramisch gebundenen Blähtonkörper, dessen Durchlaßkanal
oder -kanäle mit in den Grundkörper eingebrachten Durchlaß- oder Anschlußkanälen
kommuniziert bzw.
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kommunizieren. Ein solcher Aufsetzteil ermöglicht eine außerordentlich
günstige und einfache Vorfertigung und Montage an der Baustelle, nämlich ein einfaches
sogenanntes Aufsatteln des mit den jeweiligen Kanälen in Gestalt von Bohrungen oder
dergleichen versehenen runden, quadratischen oder mehreckigen Aufsetzteils. Dieser
Aufsetzteil kann auf seiner dem Bauelement bzw. Dachfirst zugewandten Fläche mit
der jeweils der Firstkontur entsprechenden Geometrie versehen werden und dann mit
Hilfe von Dübeln, Klebern und weiteren geeigneten Verbindungsmitteln innig und dicht
mit der Außenkontur des Bauelements bzw. Dachfirstes verbunden werden. Ein solcher
Aufsetzteil kann wie das Bauelement mit den jeweils für den Anwendungsfall vorzusehenden
verschiedenen Kanälen bzw. Zügen versehen werden, die die Schornsteinzüge oder auch
Belüftungsleitungen für Abwasserfallstränge oder dergleichen bilden. Es wird ausdrücklich
hervorgehoben, daß sowohl im Bauelement als auch im Aufsetzteil die jeweiligen Durchlaß-,
Anschluß- und Leitungskanäle durch einfache Bohrvorgänge eingebracht werden können,
so daß nicht nur in der Vorfertigung sondern auch an der Baustelle durch einfache
Maßnahmen diese Kanäle jeweils hergestellt werden können.
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Ein besonderer Vorteil besteht darin, daß im Gegensatz zu den bisherigen
geschilderten Konstruktionen völlig gleichartige Werkstoffe verwendet werden und
daher keine besonderen Abdichtprobleme oder Korrosionsprobleme mehr bestehen.
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Auch der Aufsetzteil weist die geschilderten Eigenschaften der Korrosionsbeständigkeit
und Wärmedämmung auf und ist infolge der Freiheit von hydraulischer Bindung wie
das Bauelement so haltbar, daß die üblicherweise geforderten Standzeiten des gesamten
Gebäudes auch für diese Gebäudebestandteile ohne weiteres gewährleistet sind.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Durchlaßkanal oder die Durchlaßkanäle im Aufsetzteil wenigstens
angenähert horizontal verlaufend angeordnet ist bzw. sind und.über jeweils einen
senkrechten Anschlußkanal mit dem jeweils zugeordneten Durchlaß- oder Leitungskanal
des Grundkörpers kommuniziert bzw. kommunizieren. Hierdurch ist es möglich, den
jeweiligen Kanälen die für den jeweiligen Anwendungsfall am besten geeigneten Führungen
zu erteilen und insbesondere eine hohe Verweilzeit im Aufsetzteil wie auch im Bauelement
zu erzielen, um entweder die jeweilige Funktion der Leitungsführungen günstig zu
beeinflussen oder auch eine Wärmenutzung der jeweiligen Abgase bzw. Rauchgase zu
ermöglichen.
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Zur Erzielung einer besonders hohen Beständigkeit oder auch einer
besonders günstigen Oberflächenbeschaffenheit ist es zweckmäßig, wenn in weiterer
Ausbildung der Erfindung die Oberflächen des Grundkörpers und ggf. des Aufsetzteils
mit einer Glasur versehen sind. Eine solche Glasur kann bereits bei der Herstellung
des Grundkörpers bzw. des Aufsetzteils beim Warmprozeß oder auch durch nachträgliche
Warmbehandlung erzeugt werden. Zweckmäßig ist dabei, wenn auch die Durchlaß-, Anschluß-
und Leitungskanäle des Grundkörpers und ggf. des Aufsetzteils mit einer gegenüber
dem geförderten Medium beständigen, insbesondere feuerfesten, Auskleidung versehen
sind.
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Diese Auskleidung kann ebenfalls aus einer Glasur des keramischen
Schaumwerkstoffs bestehen. Handelt es sich um die Leitungsführung heißer Gase oder
heißen Rauches, so ist es zweckmäßig, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
die Auskleidung wenigstens der vertikal verlaufenden Durchlaßkanäle des Aufsetzteils
aus einem feuerfesten Rohr besteht, das über die Aufsetzfläche hinaus verlängert
und in den zugeordneten Durchlaß-soder Anschlußkanal des Grundkörpers geführt ist.
Ein solches feuerfestes Rohr kann in dem Aufsetzteil-, also insbesondere im Schornsteinaufsatz,
gehalten sein und wird beim Aufsetzen auf das Bauelement bzw.
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den Grundkörper in diesen eingeschoben, so daß die gewünschte sichere
und dichte Verbindung hergestellt ist.
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Sind mit dem Bauelement bzw. dem Grundkörper höhere Stützweiten im
Gebäudedach zu überbrücken, so ist es von Vorteil, wenn in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung die gebäudeseitige untere Fläche des Grundkörpers mit, ggf. bewehrtem,
hochfestem Hydrosol-Kolloid-Zement beschichtet ist. Hierdurch wird die Biege-Zug-Festigkeit
des Bauelements ganz wesentlich erhöht. Die Bewehrung kann durch Faserverstärkung
oder durch ähnliche Maßnahmen herbeigeführt werden.
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Sind für den Gas- und/oder Rauchabzug im Grundkörper bzw. im Aufsetzteil
horizontale Durchlaßkanäle vorgesehen, die unmittelbar in Auslaßöffnungen an ihren
Enden münden, so kann es zur Beherrschung der Druckverhältnisse insbesondere im
Hinblick auf die Windverhältnisse zweckmäßig sein, wenn jede solche Auslaßöffnung
durch einen innendruckabhängig beweglich angeordneten, den Gas- und/oder Rauchaustritt
drosselnden Verschlußteil abgedeckt ist.
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Wie schon prinzipiell geschildert, hat das Bauelement nach der Erfindung
den besonderen Vorteil hoher Wärmedämmung und damit hoher Wärmespeicherfähigkeit.
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Die Erfindung macht sich dies ergänzend zu Nutze dadurch, daß der
Grundkörper und/oder der Aufsetzteil wärmetauschende Mittel aufweisen oder selbst
als Wärmetauscher ausgebildet sind. Insbesondere bei Verwendung der geschilderten
horizontalen Leitungs- oder Durchlaßkanäle mit entsprechender hoher Verweildauer
der warmen Gase bzw. des warmen Rauches ist es auf diese Weise möglich, unmittelbar
im Bauelement nach der Erfindung deren Wärme auszutauschen und dem Wärmekreislauf
des Gebäudes wieder zur Verfügung zu stellen. Das Bauelement und damit der Dachfirst
bzw. die Aufsetzteile selbst können somit unmittelbar zur Wärmeersparnis herangezogen
werden. Zweckmäßig sind dabei in den Grundkörper und/oder den Aufsetzteil die Durchlaß-
und/oder Leitungs- und/oder Anschlußkanäle umgebende Wärmetauschelemente bzw. ein
wärmeförderndes Fluid führende Wärmetauschleitunyen eingeformt. Dies läßt sich bei
dem keramischen Schaumwerkstoff in besonders zweckmäßiger und einfacher Weise verwirklichen,
so daß das Bauelement nach der Erfindung in die Planung des Wärmehaushalts des Gebäudes
und insbesondere der Wärmerückgewinnung direkt einbezogen werden kann.
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Merkmale, Vorteile und besondere Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung. Es zeigen Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht
einer ersten Ausführungsform eines Bauelements nach der Erfindung mit einem Querschnitt,
Fig. 2 eine schaubildliche Darstellung einer weiteren Ausführungsform des Bauelements
nach der Erfindung mit einem Aufsetzteil in Gestalt eines Schornsteinaufsatzes mit
einem Querschnitt,
Fig. 3 eine schaubildliche Darstellung einer
dritten Ausführungsform eines Bauelements nach der Erfindung mit einem anders gestalteten
Aufsetzteil mit Querschnitt, Fig. 4 eine schematische Seitenansicht eines Bauelements
nach der Erfindung mit zwei Ausführungsformen des Gas- oder Rauchauslasses.
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Die Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung weitestgehend
schematisch dargestellt.
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Fig. 1 zeigt ein Bauelement nach der Erfindung zur Herstellung eines
Dachfirstes. Dieses Bauelement ist als langgestreckter, an seiner die Firstoberfläche
bildenden Außenfläche 2 der Firstkontur entsprechend geformter Grundkörper 1 aus
keramischem Schaumwerkstoff mit wasserdichter Außenwandung ausgebildet. Der Grundkörper
1 hat hier einen dreieckigen Querschnitt, wobei die Außenfläche 2 in der Regel der
gewünschten Dachneigung entsprechend geneigt ist.
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Solche Grundkörper 1 können entweder entsprechend der gesamten Firstlänge
geformt sein oder aus Teilen vorgegebener Länge bestehen, die dann durch Verbindung
an ihren Stößen zum Dachfirst zusammengesetzt werden. Die jeweils gewünschten Rohranschlüsse
lassen sich in einen derartigen Grundkörper leicht bei der Vorfertigung oder an
der Baustelle z. B. durch Bohren einbringen. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Grundkörper 1 mit einem im wesentlichen horizontal verlaufenden Leitungskanal
3 versehen, der das jeweils zu fördernde Medium aufnimmt und an den die jeweiligen
Durchlaß- oder Anschlußkanäle angeschlossen werden können. Auch der horizontal verlaufende
Leitungskanal 3 kann direkt als Gas- und/oder Rauchabzug eingesetzt werden, und
es ist auch möglich, diesen Leitungskanal 3 an den jeweiligen Enden des Bauelements
bzw.
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des Dachfirstes mit Auslaßöffnungen nach außen münden zu lassen.
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Fig. 4 zeigt in der rechten Hälfte eine ggf. hierfür vorgesehene,
nach unten und dann seitlich geführte Auslaßleitung 4. In der linken Hälfte der
Fig. 4 ist eine andere Ausführungsform für den Auslaß solcher Gase oder solchen
Rauches schematisch dargestellt. Diese Lösung besteht in einem innendruckabhängig
beweglich angeordneten, z. B. bei 5 pendelnd aufgehängten, den Gas- und/oder Rauchaustritt
aus dem Leitungskanal 3 drosselnden Verschlußteil 6 nach Art eines konisch in den
Leitungskanal 3 eintretenden Verschlußstopfens mit einer für die Windführung günstig
gestalteten konischen Außenfläche.
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Fig. 1 zeigt ferner die Ausbildung des Grundkörpsrpers 1 als Wärmetauscher
für den Leitungskanal 3, und zwar sind den Leitungskanal 3 umgebend in den Grundkörper
1 Wärmetauschelemente bzw. wärmeförderndes Fluid führende Wärmetauschleitungen 7
eingeformt. Diese Wärmetauschelemente oder Wärmetauschleitungen werden dann in jeweils
geeigneter Weise in den Wärmekreislauf des Gebäudes einbezogen.
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Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform des Bauelements nach der
Erfindung, die für den Gas- oder Rauchablass besonders geeignet ist. Das Bauelement
ist wiederum als langgestreckter, an seiner die Firstoberfläche bildenden Außenfläche
8 der Firstkontur entsprechend geformter Grundkörper 9 aus keramischem Schaumwerkstoff
mit wasserdichter Außenwandung ausgebildet. In diesem Fall weist der Grundkörper
9 einen Winkelquerschnitt auf mit abgeflachtem Scheitel.
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Das Bauelement gemäß Fig. 2 ist ferner mit einem dem Gas- und/oder
Rauchabzug dienenden, auf die Außenfläche 8 dichtend aufgesetzten und mit dieser
dicht verbundenen Aufsetzteil 10 als Schornsteinaufsatz versehen. Dieser Auf-
setzteil
10 besteht ebenfalls aus keramischem Schaumwerkstoff und ist in jeweils geeigneter
Weise, insbesondere durch Dübel und/oder Kleben mit dem Grundkörper dicht verbunden.
Für den Gas- und/oder Rauchabzug ist der Grundkörper 9 mit einem Durchlaßkanal 11
und der Aufsetzteil 10 mit einem Durchlaßkanal 12 versehen. Diese Durchlaßkanäle
11 und 12 können durch einfaches Bohren in den jeweiligen keramischen Schaumwerkstoff
eingebracht werden. Die Durchlaßkanäle 11 und 12 sind mit einer feuerfesten Auskleidung
versehen, und zwar ist ein feuerfestes Rohr 13 eingesetzt, an das sich dann in geeigneter
Weise die jeweilige ankommende, hier strichpunktiert dargestellte Leitung 14 anschließt.
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Aufsetzteil 10 und Grundkörper 9 können natürlich weitere Durchlaßkanäle
in jeweils geeigneter Form, Führung und Länge aufweisen, die weiteren Ablaßaufgaben
zugeordnet werden, z. B. Abwasserlüftungsleitungen oder dergleichen. Fig. 2 zeigt
besonders deutlich die außerordentlich einfache und vor allem beständige und dichte
Anschlußmöglichkeit und Leitungsführung der jeweiligen Gas- und/oder Rauchabzugleitungen
im Firstbereich eines Gebäudes.
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Fig. 3 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform der Erfindung.
Das Bauelement ist wiederum als ein langgestreckter, an seiner die Firstoberfläche
bildenden Außenfläche 15 der Firstkontur entsprechend geformter Grundkörper 16 ausgebildet.
Auf die Außenfläche 15 dieses Grundkörpers 16 ist ein dem Gas- und/oder Rauchabzug
dienender Aufsetzteil 17 dicht aufgesetzt und verbunden, der ebenfalls als Schornsteinaufsatz
angesprochen werden kann. In diesen Aufsetzteil 17 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
ein im wesentlichen horizontal verlaufender Leitungskanal 18 eingeformt. Der Grundkörper
16 weist einen Durchlaßkanal 19 auf, in den ein Anschlußstutzen 20 des Aufsetzteils
17 hineinragt, um den notwendigen vertikalen Anschluß zum Leitungskanal 18 zu schaffen.
Auch der Aufsetzteil 17 besteht
wiederum aus dem keramischen Schaumwerkstoff.
Der Aufsetzteil 17 mit seinem Anschlußstutzen 20 ist ferner zugleich als Wärmetauscher
ausgebildet. Dazu sind entweder in das Material des Aufsetzteils 17 oder durch Einbringung
einer Auskleidung auf seiner Innenwandung 21 wärmeförderndes Fluid führende Wärmetauschleitungen
22 vorgesehen, die im Ausführungsbeispiel nach Art einer doppelmanteligen Ausbildung
zwischen der Innenwandung oder der Auskleidung 21 und dem Aufsetzteil 17 gebildet
sind wie auch im Anschlußstutzen 20. Der Anschlußstutzen 20 kann in geeigneter Weise
mit der jeweiligen aufsteigenden Gas- und/oder Rauchablaßleitung des Gebäudes verbunden
werden. Die Wärmetauscherleitung 22 wird in geeigneter Weise in den Wärmekreislauf
des Gebäudes einbezogen.
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Fig. 3 zeigt, in welch vorteilhafter und einfacher Weise auch der
besonderen Leitungsführung dienende Aufsetzteile 17 geformt und in das Bauelement
nach der Erfindung einbezogen werden können, um den jeweiligen Anwendungsfällen
gerecht zu werden, und daß dabei, begünstigt durch die Wahl des keramischen Schaumwerkstoffs,
einem Dachfirst entsprechende, architektonisch gefällige Formen gewählt werden können.
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Wie anhand Fig. 4 im Zusammenhang mit der Fig. 1 beschriebenen Auslaßöffnungen
und deren Weiterführungen in einem Auslaßkanal 4 oder mit einem Verschluß stopfen
6 können auch bei diesem Aufsetzteil 17 gemäß Fig. 3 an dessen Enden vorgesehen
sein.
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Im Fall der Benutzung als Wärmetauscher wird die Länge des jeweiligen
Aufsetzteils sowie dessen Querschnittsform entsprechend gewählt. Auch bei der Ausführungsform
nach Fig. 1 kann der Grundkörper 1 selbst ähnlich gestaltet sein wie der Aufsetzteil
17 in Fig. 3, also auch in dieser Form als Wärmetauscher herangezogen werden.
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Zur Erhöhung der Biege-Zug-Festigkeit des jeweiligen Grundkörpers
1, 9 bzw. 16 können diese Grundkörper auf ihrer Unterseite mit faserverstärktem
oder in anderer Weise bewährtem hochfestem Hydrosol-Kolloid-Zement beschichtet sein.
Außerdem ist es zweckmäßig, wenn die Grundkörper und die Aufsetzteile auf ihren
Oberflächen mit einer Glasur versehen sind, die sich in einfacher Weise bei der
Fertigung dieser Teile aus dem keramischen Schaumwerkstoff bilden lassen, und zwar
entweder während des Warmprozesses oder durch nachträgliche Warmbehandlung. Entsprechendes
gilt auch für die jeweiligen Durchlaßkanäle, Anschlußkanäle oder anderen Leitungskanäle
in diesen Teilen des Bauelements.
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Eine solche Glasur wird entweder im pyroplastischen Zustand gebildet
oder nachträglich eingebrannt und führt zur Wasserdichtigkeit der Teile des Bauelements.
Wie sich aus der vorstehenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele ergibt, können
in den jeweiligen Bestandteilen des Bauelements, insbesondere im Grundkörper und
im Aufsetzteil, die unterschiedlichsten Durchlaß-, Anschluß- oder Leitungskanäle
eingeformt und eingebracht sein, um den jeweiligen Aufgaben beim Einsatz des Bauelements
zu genügen. Solche Kanäle lassen sich in den keramischen Schaumwerkstoff auf einfache
Weise bei der Vorfertigung und/oder auf der Baustelle einbringen, z. B. durch einfaches
Bohren. Die jeweils gewünschten Wärmetauschelemente oder Wärmetauschleitungen können
zweckmäßig bei der Fertigung in die Teile aus dem keramischen Schaumwerkstoff eingeformt
werden, auch hier ist jedoch auch die nachträgliche Einbringung durch Bohren oder
dergleichen möglich. Die Verteilung solcher Wärmetauschelemente oder Wärmetauschleitungen
wird jeweils entsprechend dem Anwendungsfall gewählt. Insgesamt ergibt sich bei
allen diesen Ausführungen und Gestaltungen ein einfaches, einfach herzustellendes
und einfach zu montierendes Bauelement mit praktisch problemloser Dichtungs-
01
wirkung und Wärmedämmung.