-
Rauchgas führendes Rohr für Schornsteine
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Rauchgas führendes Rohr für Schornsteine
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 oder Anspruch 5.
-
Ein solches Rohr ist in einschichtiger Ausbildung für Feuerungen mit
begrenzten Auforderungen in Asbestfaserbeton bekannt, vgl. Prospekt "Abgasschornsteinsystem
Eterdur(R)" der Firma Eternit Aktiengesellschaft Berlin, 1000 Berlin 11, vom 30.10.1982.
Ferner sind derartige Rohre bei dreischaligen Schornsteinen aus einfachem Faserzement
bekannt (DE-GM 8 131 546). Die bekannten Rohre dieser Art sind jedoch nicht geeignet,
die für höhere Beanspruchungen insbesondere hinsichtlich Säurebeständigkeit und
Temperatur benutzten Rohre aus zusammengekitteten Schamotterohren oder aus korrosionsfestem
Stahl zu ersetzen. Vielmehr haben sie u.a. eine geringe Dichte, nur eine relativ
geringe Temperaturbeständigkeit und eine hohe Zerbrechlichkeit; so zerspringen derartige
Rohre schon bei verhältnismäßig geringen Stoßbeanspruchungen leicht in Scherben.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Rauchgas führendes
Rohr für Schornsteine zu schaffen, welches auch bei stärkeren Beanspruchungen eine
echte Alternative zu bekannten Schamotte- oder Stahlrohren darstellen kann.
-
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Rohr alternativ gemäß
den Kennzeichen von Anspruch 1 oder Anspruch 5 gelöst, wobei Anspruch 1 den Sonderfall
zementgebundener Rohre betrifft und Anspruch 5 auch solche Rohre mit einschließt,
welche
nicht zementgebunden sind oder dabei die Zementbindung zurücktritt. Derartige Rohre
lassen sich insbesondere nach der Rezeptur des Anspruchs 6 mit den vorteilhaften
Besonderheiten der Ansprüche 7 und 8 gewinnen. Zementgebundene Rohre werden demgegenüber
insbesondere nach der Rezeptur von Anspruch 2 vorzugsweise in den Klassifizierungen
gemäß Anspruch 3 und 4 hergestellt.
-
Die angegebenen Rezepturen ermöglichen es sogar, ein nach ihnen hergestelltes
Rohr mindestens 60 Minuten, vorzugsweise 90 Minuten, insbesondere sogar mindestens
120 Minuten lang, gegen 10000C temperaturbeständig zu halten. Dies ist nicht nur
von Bedeutung für Rauchgasrohre hoher thermischer Temperaturbeanspruchung, sondern
auch zum Bestehen des offiziell vorgeschriebenen Testes, ob ein geschoßverbindendes
Rohr in einem betreffenden Geschoß beispielsweise 90 Minuten - bis zum Eintreffen
der Feuerwehr - einem Zimmerbrand standhalten kann. In vielen Anwendungsfällen werden
die Anforderungen jedoch kleiner sein. Das gilt nicht nur dann, wenn schon ein äußerer
Umbau des erfindungsgemäßen Rohres, beispielsweise in einem wärmegedämmten mehrschaligen
Schornstein, eine unmittelbare Temperatureinwirkung von 10000C in einem Geschoß
auf das Rohr abdämmt, sondern auch dann, wenn die Rauchgasdauerbeanspruchung bei
relativ niederen Temperaturen liegt.
-
Dies gilt im Extremfall bei Rauchgasrohren von Niedertemperaturfeuerungen.
Wenn hier beispielsweise die unmittelbare Temperaturbeanspruchung durch Rauchgas
im Rohr nur 40 oder 60"C ausmacht, braucht die Dauertemperaturbeständigkeit des
Rohres nur etwa 200 mehr zu betragen. Es ist dann aber umso mehr erforderlich, daß
das Rohr feuchtigkeitsbeständig und auch relativ kurzzeitig ausbrennbar ist.
-
sowohl bei niedertemperaturigen Feuerungen als auch bei durch hohe
Temperaturen beanspruchten Rohren ist es ferner
im Sinne der eingangs
erörterten Problematik zweckmäßig, das Rohr säurefest auszurüsten, sei es durch
eine entsprechende Beschichtung, sei es durch entsprechende Materialwahl. Insbesondere
die Verwendung keramischer Materalien, und sei es hier als Zuschlagstoffe, begünstigt
diesen Zweck. Das gleiche gilt für andere säureinerte Zuschlagstoffe, beispielsweise
Kohlenstoff. Hierdurch kann man insbesondere Korrosionen durch schweflige oder salpetrige
Säure vorbeugen.
-
Die Dauerstandfestigkeit wird ferner begünstigt, wenn die Glasfasern
- und sinngemäß auch Kohlestoffasern oder zu den Glasfasern mitgerechnete Quarz
fasern - alkaliresistent ausgebildet sind.
-
Normales Glas (sog. E-Glas) ist nämlich nicht alkaliresistent.
-
Bevorzugt verwendet werden dabei mit einer alkaliresistenten Hüllschicht
versehene Glasfasern gemäß dem Prospekt Cem-FIL Product Leaflet vom Oktober 1979
der Firma PILKINGTON Brothers Limited mit der Prospektbezeichnung Cem-FIL 2 Alkali
Resistant Glass Fibre. Die Herausgeberin dieses Prospektes ist auch eine Bezugsquelle.
-
Die erfindungsgemäßen Rauchgas führenden Rohre für Schornsteine sind
den bekannten gattungsgemäßen Rohren aus Asbestbeton in vielerlei Hinsicht überlegen.
Sie lassen sich mit außerordentlich hoher Dichte, großem E-Modul, großer Biegesteifigkeit
und großer Zugfestigkeit herstellen. Dabei können sehr geringe Wandstärken von bis
zu weniger als 1 cm ausreichen. Die Wandstärke richtet sich nach den statischen
Anforderungen.
-
In praxi liegt die Untergrenze der Wandstärke zweckmäßig bei 6 mm,
vorzugsweise bei 8 mm, die Obergrenze bei 15 mm, vorzugsweise bei 10 mm. Es kann
meist im Bereich von ca. 8 mm bis ca. 10 mm gearbeitet werden, wobei gegebenenfalls
die Obergrenze dieses Bereiches noch etwas höher, zweckmäßig höchstens bei 15 mm,
liegt (vgl. auch Anspruch 40).
-
Selbst bei diesen geringen Wandstärken ist eine unmittelbare Verschraubbarkeit
im Gegensatz zu Asbestbetonrohren vergleichbarer Rohrdichte möglich. Auch haben
die erfindungsgemäßen Rohre einen sehr hohen Grad an Unzerbrechlichkeit und Schlagunempfindlichkeit
im Vergleich zu den leicht in Scherben zerfallenden Asbestbetonrohren. Nun ist Glasfaserbeton,
sei es als Spritzbeton einschließlich Schleuderbeton oder als Preß- oder Walzbeton
- alles im Rahmen der Erfindung verwendbare Herstellungsarten -, bereits seit mindestens
1965 der Fachwelt geläufig, ohne aber trotz der stürmischen Entwicklung von Fertigteilschornsteinelementen
der letzten 15 Jahre Eingang in die Konstruktion von Rauchgas führenden Rohren genommen
zu haben. Die Erfindung eröffnet demzufolge einen überraschend vorteilhaften neuen
Weg zur Gewinnung derartiger Rauchgas führender Rohre, die verschiedenartigsten,
auch schwersten Anforderungen anpaßbar sind.
-
Beispielsweise beim Zusammenkitten von Schamotterohren aus einzelnen
Schamotterohrstücken verhältnismäßig kleiner Länge hat man es bereits gelernt, Rauchgas
führende Rohre auch an den Fugen einigermaßen gasdiffusionsdicht unter Verwendung
entsprechender Fugenkitte auszubilden. Wenn ein erfindungsgemäßes Rohr demgegenüber
gemäß Anspruch 13 in Schleudermaterial ausgebildet wird, läßt es sich nicht nur
wie Schamotterohre in Umfangsrichtung nahtlos ausbilden, sondern auch wie Stahlrohre
über verhältnismäßig große Längen einstückig ausbilden, wobei die Längen lediglich
durch die Herstellungsform begrenzt sind und dabei nicht nur stockwerkshoch (2,5
bis maximal 3 m), sondern auch wesentlich höher, z.B. mehrere Stockwerke hoch, ja
15 m oder länger, einstückig ausgebildet werden können. Umgekehrt kann man aus entsprechend
langen Formstücken auch je nach Bedarf kürzere Längen ab längen. Die Herstellung
als Schleudermaterial ist dabei eine Modifikation der bekannten Herstellung als
Spritzformstück, wobei dabei die Form um die meist ortsfest gehaltene Spritzdüse
rotiert wird und das Material unter der Zentrifugalkraft verteilt und verdichtet
wird.
-
Wenn man keine Spezialtechnik, wie etwa die Herstellung aus Schleudermaterial,
verwenden will, sondern konventionelle Techniken, wie beispielsweise als Preß- oder
Walzstück, wie insbesondere für Massenfertigung und ebene Ausbildungen geeignet,
oder als normales Spritzformstück, wie insbesondere für hochdichte Ausführungen
und komplizierte Formgebungen geeignet, gewinnt man eher Formstücke, die sich in
aufgelöster Bauweise in Umfangsrichtung zu dem Rauchgas führenden Rohr zusammensetzen
lassen. In solchen Fällen wird man meist eine Ausbildungsform anstreben, bei der
nur zwei Formteile in Umfangsrichtung ergänzt werden müssen. Beispiele hierfür sind
die Herstellung entweder aus zwei runden Halbschalen oder aus zwei komplementären
Winkelteilen oder aus einem U-Teil mit flachem Abschlußdeckel. Die bogenförmigen
Teile wird man zweckmäßig in einer entsprechend gebogenen Form spritzen. Auch für
ebene Teile bietet sich die Spritzformung an, bei der man aber oft auch mit der
einfacheren Preß- oder Walzherstellung auskommen kann. Derartige Flachteile lassen
sich dann im noch nicht erstarrten plastischen Zustand um eine oder mehrere Linien
so - meist, aber nicht zwingend, um 900 - aufklappen, daß man winkelige Profile
gewinnt, wie beispielsweise die erwähnten Winkelteile bei einmaliger Aufklappung
oder U-Formteile bei zweimaliger Aufklappung. Im Grenzfall könnte man durch dreifache
Aufklappung sogar ein geschlossenes Kastenprofil gewinnen, bei dem die an der eigentlichen
Fuge zusammentreffenden Enden sogar im noch plastischen Zustand miteinander vereint
werden.
-
Eine entstandene Fuge wird man im allgemeinen mit wärmefestem oder
bei hochtemperaturiger Beanspruchung feuerfestem Kitt oder Kleber dicht verfügen.
Hierfür geben die Ansprüche 27 und 28
bevorzugte Klebemittel an.
Man kann aber auch bewußt die Fuge mehr oder minder aas- und dampfdurchlässig belassen
oder gezielt ausbilden und dabei entweder hindurchtretendes Rauchgas durchentsprecbende
Ausbildung des Schornsteins gezielt abführen oder gar die betreffende Fuge mit einem
Innenbelüftungskanal des Kamins kommunizieren zu lassen, dessen Belüftungsgas bzw.
-luft als Träger für austretendes Rauchgas dient. Durch hinreichende Fugenbreite
und ein hinreichendes Untersetzungsverhältnis der Dampfdiffusionsdurchlässigkeit
zwischen den geschlossenen Mantelflächen des Innenrohres und der Fuge kann man dabei
einen nennenswerten Anteil von austretendem Rauchgas auf diesem Weg leiten. Diese
Idee der speziellen Fugengestaltung mit anschließendem Abzugskanal hat auch Bedeutung
bei andersartigen Innenrohrsträngen mehrstrahliger Schornsteine mit Fuge im Innenrohrstrang,
sei diese Fuge axial oder in Umfangsrichtung.
-
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Rohre besteht darin,
daß sie in beliebigen Längen, ja in Längen von mehreren Stockwerken und gegebenenfalls
in Längen frei stehender Schornsteine, aus einem Stück hergestellt werden können.
-
Ebenso kann man aus derartig lang hergestellten Rohren kürzer benötigte
Stücke durch Ablängen gewinnen.
-
Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, daß das Rohr bei
kleiner Wandstärke sehr fest ist und nicht nur eine unmittelbare gegenseitige Verklebung,
sondern sogar trotz der kleinen Wandstärke eine unmittelbare gegenseitige Verschraubung
ermöglicht. Oft wird man beide Verbindungsmittel miteinander kombinieren.
-
Zur axialen Verbindung erfindungsgemäßer Rohre bzw. Formteile dienen,
wie an sich schon von Rauchgas führenden Rohren bekannt, zweckmäßig Fflz- oder Muffenverbindungen,
die ebenso verklebt und/oder verschraubt werden können wie in Umfangsrichtung aneinander
anschließende Formteile.
-
Erfindungsgemäße Rohre kann man ferner mit einer besonders dünnen
geschlossenen Haut ausbilden, wenn man sie an ihrer Außenseite durch ein angeformtes
Fachwerk o. dgl. Versteifungselemente verstärkt.
-
Ebenso kann man außen angeformte Fortsatz teile zur Distanzierung
einer anschließenden Schicht verwenden. Diese Distanzierung kann verschiedenen Zwecken
dienen, z.B. zu einem leichteren axialen Gleiten bei unterschiedlichen thermischen
Kontraktionen und Expansionen oder auch zur Gewinnung von Kanalraum für Belüftungsgas.
-
Alternativ kann man aber auch die Rohraußenfläche gänzlich glatt ausbilden
und so ohne Nachbehandlung eine gute Gleitfähigkeit gegenüber einer nächstfolgenden
Schicht sicherstellen.
-
Nun zeigt beispielsweise Glasfaserbeton einen verhältnismäßig großen
axialen Ausdehnungsfaktor. Sollte dieser als störend empfunden werden, kann man
zwischen axial aufeinanderfolgenden Mantelteilen mindestens eine als Längenänderungskompensator
ausgebildete Zwischenlegscheibe anordnen. Anspruch 36 zeigt eine bevorzugte feuerfeste
Materialwahl für eine derartige Zwischenscheibe.
-
Ferner kann man das erfindungsgemäße Rohr auch in radialer Richtung
sandwichartig ausbauen und dabei verschiedenen aufeinander folgenden Schichtungen
bedarfsweise unterschiedliche Funktionen zuteilen, wenn man nicht allein die durch
den Sandwichaufbau gewonnene größere Festigkeit wünscht. Je nach den Erfordernissen
kann man dabei beispielsweise entweder eine besonders dampfdiffusionsarme Innenhaut
oder eine entsprechende Außenhaut vorsehen und dem übrigen Rohrkörper beispielsweise
mehr statische Funktionen verleihen. Außer einem zweischichtigen Aufbau kann man
auch einen vielschichtigen Aufbau mit drei oder mehr Schichten in Betracht ziehen.
Auch kann man gegebenenfalls unterschiedliche Stärken dieser Schichten vorsehen,
wie beispielsweise eine sehr dünne Innen- und/oder Außenhaut und eine stärkere Innenschicht.
-
Die erfindungsgemäßen Rohre können in jeder gewünschten Konfiguration
hergestellt werden, sei es nun zylinderförmig oder anders gerundet, beispielsweise
aus Schleudermaterial oder aus komplementären Spritzteilen, sei es quadratisch oder
langgestreckt quaderförmig, insbesondere unter Aufbau aus mindestens einem aufgeklappten
Flachteil.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an
Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
abgebrochene Darstellung eines zylinderschalenförmigen Rohres zur Führung von Rauchgas;
Fig. 2 eine entsprechende Ansicht eines etwas langgestreckt
rechteckigen
solchen Rohres; Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch eine Herstellungsvorrichtung
für ein Formteil eines solchen Rohres; Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Wandabschnitt
eines solchen Rohres mit Sandwichaufbau; Fig. 5 einen Querschnitt durch eine Falzverbindung
axial aufeinander folgender Formteile; Fig. 6 einen Querschnitt durch eine Fuge
eines solchen Rohres mit anschließendem Belüftungskanal sowie Fig. 7 eine teilweise
geschnittene abgebrochene perspektivische Ansicht einer Montage- und Aufstellvorrichtung
eines solchen Rohres mit eingelegtem halbzylindrischem Formteil.
-
Das zum Führen von Rauchgas bestimmte Rohr 2 gemäß Fig. 1 ist zylinderschalenförmig
mit konstanter Wandstärke und nahtlos sowohl in Umfangsrichtung als auch in axialer
Richtung. Es kann beispielsweise aus faserverstärktem Schleuderbeton oder anderem,
weniger oder gar nicht zementhaltigem Schleudermaterial bestehen, welches den Anforderungen
an ein Rauchgas führendes Rohr genügt hinsichtlich Dichtigkeit, Temperaturbeständigkeit
u. dgl.
-
Das Rohr 2 gemäß Fig. 2 ist demgegenüber quaderförmig ausgebildet.
Dargestellt ist eine in der Zeichenebene in Querrichtung etwas langgestreckte Rechteckform
bei konstanter Wandstärke.
Stattdessen kann auch die Rechteckform
ausgeprägter sein, oder das Rohr kann rein quadratischen Querschnitt haben.
-
Dieses Rohr ist in aufgelöster Bauweise aus zwei Formteilen 4a und
4b zusammengesetzt, von denen das Formteil 4a U-förmig mit zwei rechten Winkeln,
also als Rechteckrinne, ausgebildet und das Formteil 4b ein komplementärer Flachdeckel
ist, welcher jeweils in eine innere Stufe 6 an den freien Stegenden des U-Profils
des Formteils 4a eingelegt ist. Auch dieses Rohr hat unbestimmte axiale Länge mit
entsprechender Einstückigkeit der beiden Formteile 4a und 4b längs dieser Länge.
-
Soweit das Rauchgas führende Rohr aus mehreren Stücken in axialer
Richtung zusammengesetzt werden soll, die jeweils gemäß Fig. 1 oder Fig. 2 ausgebildet
sein können, wird zweckmäßig eine Falzverbindung aus entsprechenden axial aufeinander
folgenden vorgefertigten Rohren 2a und 2b gemäß Fig. 4 vorgesehen. Die Rohrwandstärke
bleibt dabei zweckmäßig im Verbindungsbereich gleich, wenn man fluchtende Außenflächen
des Rohres wünscht; dies ist insbesondere dann der Fall, wenn das Rohr 2 bzw. die
Kombination aus Rohrteilen 2a, 2b usw. Innenrohr eines mehrschaligen Kamins ist,
wofür die Rohre insbesondere bestimmt sind. Die Rohre können jedoch auch einzeln
errichtet werden. Dann kann man auch Wandstärkenverstärkungen im Verbindungsbereich
vorsehen, z.B. nach außen vorstehende Verbindungsmuffen an einem Stirnende. Im vorliegenden
Fall ist eine Z-förmige Fuge 8 einerseits mittels eines Klebstoffes ausgefüllt,
der abdichtend und hinreichend temperaturfest ist. Eine zusätzliche Sicherung ist
durch Schraubbolzen 10 vorgesehen.
-
Auch die sich axial erstreckenden beiden winkelförmigen Fugen an der
Stufe 6 werden entsprechend mit Klebstoff erfüllt und und bedarfsweise zusätzlich
verschraubt, wobei hier die Verschraubung längs der Wirkungslinie 12 erfolgen kann.
-
Alternativ könnte man auch gemäß Fig. 6 daran denken, eine Fuge 8
zwischen aneinander anschließenden Formteilen 4c und 4d weiter als üblich zu gestalten
und mit offenporigem Kitt oder einer entsprechenden dampfdiffusionsdurchlässigen
Füllmasse hinreichender Temperaturbeständigkeit zu erfüllen und den außen anschließenden
Bereich in einem mehrschaligen Kanal an einen angrenzenden Belüftungskanal 16 unmittelbar
kommunizierend anzuschließen, der austretendes Rauchgas zwangsweise in einem Trägergas
bzw. in einer Trägerluft durch Konvektion abführt. Es ist dabei nicht daran gedacht,
zusätzlich zur oberen Rauchgasöffnung noch eine wesentliche Schornsteinnebenöffnung
an dieser Fuge vorzusehen. Es ist stattdessen eher daran gedacht, sowieso vorhandene
Belüftungskanäle so zweckmäßig einer Fuge zuzuordnen, daß der jeweilige Belüftungskanal
zugleich als Sicherheitsleitung für durch die Fuge austretendes Rauchgas dient.
Möglichst soll dabei das Verhältnis des in gas- oder dampfförmiger Phase radial
von innen nach außen diffundierenden Rauchgases über den Rohrumfang so gewählt sein,
daß,je nachdem, ob die betreffende Fuge sich in Umfangsrichtung oder axial erstreckt,
der axial bzw. in Umfangsrichtung gemessene Anteil von durch die geschlossene Wand
diffundierendem Gas bzw. Dampf klein ist im Verhältnis zu dem durch die Fuge austretenden
Anteil. Aber auch wenn diese Bedingung nicht erfüllt ist, kann man durch die entsprechende
Zuordnung des Belüftungskanals jedenfalls
Undichtigkeiten oder
größere Porositäten oder aus anderem Grund größere Durchlässigkeiten im Fugenbereich
neutralisierenX Dies gilt insbesondere auch für konventionelle Fugengestaltung und
Fugenausfüllung mittels eines geeigneten feuerfesten Kitts oder Klebers.
-
Die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung zeigt eine Möglichkeit, ein
rechteckig abgewinkeltes Winkelformstück 4e konstanter Wandstärke aus einem zunächst
als Flachstück 4f gewonnenen Formstück durch Aufklappen im noch nicht verfestigten
rohen Zustand zu gewinnen. Hierzu wird das Flachstück 4f zunächst durch Rollen,
Walzen oder insbesondere Spritzen in ebener Konfiguration (mit oder ohne Fortsätze
an der formgebenden Seite) auf einer Palette 18 hergestellt, deren beiden Flügel
20 um eine quer zum Formstück 4f verlaufende Scharnierlinie 22 in die auch gezeichnete
rechteckförmige Winkelstellung aufklappbar sind. Die Scharnierlinie ist dabei in
dem dem Formteil nahen Bereich der Palette 18 angeordnet. Wenn das Aufklappen der
Palette um die Scharnierlinie noch in einem hinreichend verformbaren plastischen
Zustand des Formstücks 4f erfolgt, kann man eine streng rechtwinklige scharfe Ecke
an der Außenkante des winkelförmigen Formstücks 4e und, durch Materialstauchung,
einen gerundeten Übergang in Gestalt einer Hohlkehle 24 im inneren Eckbereich erreichen.
Analog geht man vor, wenn statt der gezeigten konstanten Wandstärke der Formstücke
noch Anformungen vorgesehen sind.
-
Mittels dieser Vorrichtung kann man Winkelstücke 4e herstellen, von
denen zwei gleichartige Winkelstücke komplementär ausgebildet sind und die gemeinsam
zu einem kastenförmigen Profil mit zwei axialen Fugen ergänzt werden können. Analog
kann
man auch das U-förmige Formteil 4a durch zweimaliges Aufklappen mit einer dreiflügligen
Palette erreichen oder gar mittels einer vierflügligen Palette unter dreifachem
Umklappen um drei Scharnierlinien ein in sich geschlossenes Kastenprofil.
-
Statt aus zwei (oder mehr) gegebenenfalls aufgeklappten Flachteilen
kann man auch ein in Umfangsrichtung zusammengefügtes Rohr aus zwei (oder mehr)
komplementären Zylinderschalenelementen oder anders gebogenen gekrümmten Elementen
zusammensetzen. Dies wird in Fig. 7 anhand der Zusammenfügung aus zwei zylindrischen
Halbschalen veranschaulicht.
-
Hierzu ist ein Montagebock 26 zunächst horizontal angeordnet und an
mindestens einem Ende mit Laufrädern 28 versehen. Der Montagebock ist in seiner
Montagestellung horizontal angeordnet und läßt sich lafettenartig insbesondere nach
Vornahme der Montage unter Zuhilfenahme der Laufräder 28 zum Aufstellungsort versetzen.
Dort kann er mittels Autokran auch zum Aufrichten des Rohres dienen, falls dieses
freistehend und nicht als Teil einer mehrschaligen Schornsteinkonstruktion errichtet
werden soll.
-
In dem Montagebock ist das halbzylindrische Formteil 4g aufgelagert.
Dieses weist an seinen beiden Stirnseiten je einen über den Umfang umlaufenden Stirnflansch
28, der bei 30 geschnitten dargestellt ist, sowie längs seiner beiden Anschlußfugen
jeweils einen auskragenden Längsflansch 32 auf. Die beiden Flansche 28 und 32 sind
mit gleichmäßig verteilten Befestigungslöchern 34 versehen. Zweckmäßig wird das
dargestellte Formteil 4g mit einem komplementären gleichen Formteil an den Flanschen
sowohl verklebt als auch durch die Befestigungslöcher mittels Verbindungsbolzen
verschraubt. Die Flansche wirken gleichzeitig
als versteifende
äußere Fortsätze und können durch über den Umfang verteilte weitere nicht dargestellte
Fortsätze ergänzt sein.
-
Auch dieses Formteil 4g läßt sich wie alle Formteile 4 in unbestimmter
und gegebenenfalls sehr großer Länge herstellen, gegebenenfalls über mehrere Stockwerke.
Wenn auf die stirnseitigen Verbindungsflansche 28 und gegebenenfalls auch auf die
Längsflansche 32 verzichtet wird, kann man auch aus entsprechenden zylinderschalenförmigen
Formteilen durch Ablängen beliebig kurze Formteile 4 gewinnen.
-
Bei allen dargestellten Rohren 2 bestehen die Formteile 4 bzw.
-
das ganze Rohr 2 aus einer gegebenenfalls betonartigen Matrix, in
der eine Armierung aus Glasfasern und/oder Kohlefasern eingelagert ist.
-
Mindestens gilt diese Bedingung für eine Schale des sandwichartigen
Aufbaus gemäß Fig. 4, während die andere Schale des sandwichartigen Aufbaus gegebenenfalls
auch andersartig aufgebaut sein kann. Fig. 4 zeigt hier ohne Beschränkung der Allgemeinheit
einen zweischaligen Aufbau aus einer dampfdiffusionsdichten äußeren Hüllschicht
36 verhältnismäßig geringer Stärke und einer poröseren statisch tragenden Schicht
38, wobei hier beide Schichten aus dem gleichartigen Grundmaterial bestehen, sich
jedoch im Grad der Verdichtung und der Zuschlagstoffe unterscheiden können. Die
Faserarmierung ist bei der Darstellung der Ausführungsbeispiele der über sichtlichkeit
halber nicht mit eingezeichnet worden.
-
- Leerseite -