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Folienblatt mit einem Graustufenkeil und Verfahren
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zur Ermittlung der Belichtungszeit und der Filterwerte Die Erfindung
betrifft ein Folienblatt mit einem Graustufenkeil und ein Verfahren zur Ermittlung
der Belichtungszeit und der Filterwerte bei der Herstellung von Colorbildern von
Color-Negativen oder -Positiven.
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Die Ermittlung der Belichtungszeit und der Filterwerte bei der Herstellung
von Colorbildern von Color-Negativen oder auch von Color-Positiven ist mit einem
erheblichen Zeitaufwand und Materialverbrauch verbunden, wenn nicht teuere, automatisch
arbeitende Geräte zu Verfügung stehen, die die Belichtungszeit und die Filterwerte
zum Ausfiltern des Negatives elektronisch ermitteln.
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Um die Belichtungszeit zu ermitteln, ist ein einfaches Verfahren bekannt,
die Stufenbelichtung. Hierzu wird die Belichtungsschaltuhr zum Beispiel auf zwei
Sekunden eingestellt, das zu belichtende Photopapier mit schwarzer Pappe bis auf
einen drei Zentimeter breiten Streifen abgedeckt und belichtet. Die
Pappe
wird um weitere drei Zentimeter verschoben und wieder zwei Sekunden belichtet. Dies
wird wiederholt, bis das gesamte Bild belichtet ist. Der erste Streifen des Photopapieres
hat somit bei acht Stufen eine Belichtung von 16 Sekunden und der achte Streifen
eine Belichtung von 2 Sekunden. Zwischen diesen Werten kann die optimale Belichtung
ermittelt werden.
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Die Verfahrensweise ist einerseits sehr zeitaufwendig und durch die
kurzen Belichtungszeiten auch ungenau, da sich Fehler der Belichtungszeit bis zu
acht mal addieren können und so zu Fehlbelichtungen führen.
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Die Ermittlung der Belichtungszeit kann vereinfacht und verbessert
werden, wenn ein Stufengraukeil auf das Photopapier gelegt wird und durch diesen
Graukeil hindurch belichtet wird. Je nach der Stufenzahl des Graukeiles und seiner
Dichteunterschiede von Stufe zu Stufe kann mit diesem eine optimale Belichtungszeit
ermittelt werden.
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Aus der US-PS 2 226 167 ist ein Stufengraukeil bekannt, dessen Graustufen
als Sektoren einer Kreisscheibe ausgebildet sind. Durch diesen Stufengraukeil wird
das Photopapier eine Minute lang hindurch belichtet und gleichzeitig die den Graustufen
entsprechende Belichtungszeit für die Belichtung in Sekunden mit aufbelichtet, so
daß die für das jeweilige Papierbild optimale Belichtungszeit direkt abgelesen werden
kann.
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Während bei Vergrößerung von Schwarz-Weiß-Bildern die Bestimmung der
Belichtungszeit und etwa der Gradation des zu verwendenden Photopapieres ausreichend
ist, um eine optimale Vergrößerung zu erhalten, müssen beim Colorverfahren auch
die Filterwerte zur Belichtung des Colorbildes ermittelt werden.
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Die Filterwerte werden durch die Farbstiche des Negatives und des
verwendeten Color-Photopapieres beeinflußt. Um zu optimalen Colorbildern zu gelangen,
müssen sowohl die Belichtungszeit als auch die Filterwerte zur Filterung bestimmt
werden.
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Hierzu wird zunächst ein Nullkopie ohne Verwendung von Filtern mit
einem der oben beschriebenen Verfahren zur Ermittlung der Belichtungszeit belichtet
und dann entwickelt, fixiert, gewässert und getrocknet.
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Das fertige Bild zeigt die Belichtungszeit ohne Filter und einen oder
mehrere Farbstiche in gelb, purpur oder blaugrün. Um die Farbstiche zu beseitigen,
werden zwischen die Belichtunslampen und das Photopapier Filter mit verschiedenen
Farben und Dichten gebracht. Da die Filter aber auch eine eigene Dichte besitzen,
muß die Belichtungszeit mit Tabellen jeweils neu umgerechnet werden. Oft sind mehrere
Filterungen, Belichtungen und Entwicklungen erforderlich, um ein gutes Colorpapierbild
zu erhalten, wozu einerseits eine erhebliche Zeit erforderlich ist und andererseits
ein großer Material-
verbrauch entsteht, wodurch das Herstellen
von selbstgefertigten Colorbildern unrentabel wird.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Folienblatt und
ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mit denen es auf einfache
Art und Weise möglich ist, Colorbilder schnell und materialsparend von Colornegativen
oder -Positiven herzustellen.
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Diese Aufgabe wird bei einem Folienblatt der einleitend genannten
Ausbildung gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß auf einer durchsichtigen Folie
mindestens zwei identische Graustufenkeile nebeneinander angeordnet sind, so daß
bei dem Einlegen des Folienblattes in einen Mehrfachbelichtungsrahmen mindestens
vier Felder des Mehrfachbelichtungsrahmens mit identischen Graustufenkeilen versehen
sind.
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Das Verfahren zur Ermittlung der Belichtungszeit und der Filterwerte
zeichnet sich dadurch aus, daß in einen Mehrfachbelichtungsrahmen ein zu belichtendes
Colorpapierblatt und darauf das Folienblatt mit den Graustufenkeilen eingelegt wird,
ein erstes Feld des Mehrfachbelichtungsrahmens mit weißem Licht als Nullkopie und
die anderen Felder mit farbigem Licht entsprechend verschiedener Filterungen mit
Farbauszugsfiltern einzeln belichtet werden, das
Colorpapierblatt
einwickelt, fixiert, gewässert und getrocknet wird und aus den entstandenen Kopien
die Belichtungszeit anhand der Stufenbelichtungen durch die Graustufenkeile und
die Filterung anhand der verschiedenen farbigen Belichtungen durch die Farbauszugfilter
ermittelt wird.
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Mit dem Folienblatt mit identischen Graustufenkeilen und dem Verfahren
zur Ermittlung der Belichtungszeit und der Filterwerte ist es auf überraschend einfache
Art möglich die Belichtungszeit für eine gewünschte Filterung bei nur einem einmaligen
Entwicklungsdurchgang schnell zu bestimmen. Das Ergebnis des Verfahrens ist ein
Colorpapierbild mit mehreren gleichen und gleichentwickelten Bildern, von denen
jedes Bild einen Graustufenkeil zur Bestimmung der Belichtungszeit enthält und von
denen jedes eine andere Filterung besitzt. Wählt man die dem photograpierten und
auf dem Negativ festgehaltenen Objekt am nächsten kommende Farbe auf dem Colorpapierblatt
aus, so erhält man sowohl die optimale Filterung als auch die zugehörige Belichtungszeit
in einem Arbeitsgang.
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Wird zum Beispiel ein Mehrfachbelichtungsrahmen mit vier einzelenen
Feldern verwendet, so erhält man eine Nullkopie und drei verschiedene Farbkopien
in einem Entwicklungsgang in einem Viertel der bisher üblichen Zeit und ohne daß
die Belichtungszeit mit Tabellen
für die Filterungen umgerechnet
werden müssen. Da die 4 Bilder gleichzeitig auf einem Blatt angeordnet sind, entstehen
keine Unterschiede, die durch die Entwicklung hervorgerufen werden. Die Beurteilung
der Farbe und Belichtungszeit ist wesentlich besser möglich.
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Es ist auch möglich zwischen den Belichtungszeiten und den Filterungen
zu interpolieren, um zu noch besseren Ergebnissen zu gelangen oder einen Mehrfachbelichtungsrahmen
mit mehr als 4 Felder (zum Beipsiel mit 8 Feldern) zu verwenden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß das Folienblatt auf den Flächen der Felder außer mit den Graustufenkeilen
mit mindestens je einer den Farbauszugsfiltern entsprechenden Farbe versehen ist,
und diese Farben den Farben verschiedener Filterwertkombinationen entsprechen oder
daß eine Fläche des Folieblattes für die Anfertigung einer Nullkopie ohne Farbe
und die übrigen Flächen mit mindestens je einer einer Filterung mit Farbauszugsfiltern
entsprechenden Farbe versehen sind.
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Das zugehörige Verfahren zur Ermittlung der Belichtungszeit und der
Filterwerte zeichnet sich dadurch aus, daß in einen Mehrfachbelichtungsrahmen ein
zu belichtendes Colorpapierblatt und darauf das Folienblatt mit den Graustufenkeilen
und den verschiedenen Farben entsprechend den Farben der Farbauszugsfiltern eingelegt
wird und alle Felder mit der gleichen Be-
lichtungszeit mit weißem
Licht einzeln belichtet werden, das Colorpapierblatt entwickelt, bleichfixiert,
gewässert und getrocknet wird und aus den entstandenen Kopien die Belichtungszeit
anhand der Stufenbelichtung durch die Graustufenkeile und die Filterung anhand der
verschieden farbigen Felder des Folienblattes ermittel wird.
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Durch diese Weiterbildung des Folienblattes mit Farbfeldern wird das
Verfahren zur Ermittlung der Belichtungszeit und der Filterwerte weiter wesentlich
vereinfacht.
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Zwischen den einzelnen Belichtungen müssen nun nicht mehr die verschiedenen
Filterwerte der Farbauszugsfilter von Hand gewählt und in den Strahlengang gebracht
werden. Vielmehr können alle Felder des Mehrfachbelichtungsrahmens mit der gleichen
Zeit und mit weißem (oder einheitlich farbigem) Licht belichtet werden.
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Das Folienblatt kann auch zur Erstellung von zwei größeren Formaten
mit Stufenkeilen und vier Filterungen oder ganz ohne Mehrfachbelichtungskassette
zur Erstellung einer großen Kopie mit aufbelichteten Stufenkeilen und 4 Filterungen
verwendet werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Graustufenkeile nebeneinander
als rechteckige parallele Streifen angeordnet. Es ist aber auch möglich in
besonderen
Ausführungsformen die Stufen der Graustufenkeile als Kreis- oder Ovalringflächen
auf dem Folienblatt anzuordnen oder auch als Konzentrisch um den Folienblattmittelpunkt
angelegte quadratische oder rechteckförmige Flächen.
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Die Graustufenkeile und die den Farbauszugsfiltern entsprechenden
Farben können durch Aufbelichtung auf ein mit photographischer Coloremulsion beschichtetes
Folienblatt photographisch aufgebracht werden oder aber durch bedrucken einer durchsichtigen
Folie mit Siebdruck in den Farben ausgewählter Farbauszugsfilterkombinationen.
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Das photographische Verfahren erzeugt eine Strukturlose Oberfläche
ist aber teuer, während die Herstellung des Folienblattes mit Siebdruck preiswert
ist und ein feiner Raster in der Oberfläche zeigt. Das Siebdruck-Raster wirkt in
keiner Weise störend, dai: das Folienblatt auf dem Colorpapierblatt aufliegt und
das Raster im Verhältnis 1:1 aufbelichtet wird.
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Das Raster ist mit dem unbewaffneten Auge nicht zu sehen und stört
so auch nicht bei der Belichtungszeit-und Filterbestimmung.
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Die Graustufenkeile und die den Farbauszugsfiltern entsprechenden
Farben können auf einer Seite des Folienblattes aufgebracht werden, vorzugsweise
bei der photographischen Herstellung des Folienblattes
oder aber
auf verschiedenen Seiten, zum Beispiel geben die Graustufenkeile und unten die Farben
oder umgekehrt.
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Es ist aber auch möglich, die farbigen Folien einzeln herzustellen
und feldweise unter das Folienblatt zu kleben, wodurch allerdings das Gesamtblatt
dicker und die Belichtungszeit länger wird.
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Um Verletzungen der Farben oder Keile bei einem häufigen Gebrauch
zu vermeiden, kann das Folienblatt ein oder beidseitig mit einem Schutzlack versehen
sein oder in einer durchsichtigen Kunststoffhülle verwendet werden, so daß nur die
Hülle von Zeit zu Zeit zu wechseln ist, wenn diese beschädigt ist.
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Die optische Dichte des Lackes oder einer Schutzhülle und des Folienblattes
muß allerdings bei der Dichte des Graustufenkeiles berücksichtigt werden um Abweichungen
der Belichtungszeit bei der späteren direkten Belichtung zu vermeiden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform des Folienblattes werden die
Graustufenkeile mit ganzzahligen Faktoren für die Belichtungszeit versehen, die
mit auf das Colorpapierblatt aufbelichtet werden und es erlauben, die richtige Belichtungszeit
direkt auf dem Colorpapierblatt abzulesen.
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Auch ist es vorteilhaft und vereinfachend die den Farbauszugsfiltern
entsprechenden Filterwerte auf den einzelnen Feldern des Folienblattes anzugeben,
so
daß die Filterungswerte für das ausgewählte Bild sofort ablesbar oder mit denen
des Nachbarbildes interpolierbar sind.
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Im folgenden wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand von Zeichnungen
näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 ein Folienblatt mit parallel angeordneten Stufen
der Graustufenkeile, Fig. 2 einen Ausschnitt aus dem Folienblatt nach Figur 1 mit
Belichtungsfaktoren, Fig. 3 ein Folienblatt mit kreisringförmig angeordneten Stufen
der Graustufenkeile, Fig. 4 ein Folienblatt mit konzentrisch rechteckig angeordneten
Stufen der Graustufenkeile, Fig. 5 ein Folienblatt mit Graustufenkeilen und den
den Filterauszugswerten entsprechenden Farbfeldern, Fig. 6 einen Schnitt längs der
Linie AA durch das Folienblatt nach Fig. 5, Fig. 7 ein Folienblatt in einem Mehrfachbelichtungsrahmen.
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In Figur 1 ist als eine mögliche Ausführungsform ein Folienblatt 1
mit zwei nebeneinander angeordneten Graustufenkeilen 2,2' dargestellt. Das Folienblatt
1 ist für einen Mehrfachbelichtungsrahmen 8 (Fig. 7) geeignet und wird durch den
Rahmen 8 durch vier Klappen 9 in vier Belichtungsfelder 4, 5, 6, 7 aufgeteilt.
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Jeder Graustufenkeil 2,2' besitzt fünf Graustufen (a bis e) die mit
Faktoren von eins bis fünf versehen sind. Die Graustufen a bis e sind so gewählt,
daß sich die Belichtungszeiten einfach errechnen lassen. Wird zum Beispiel fünf
Sekunden durch den Graustufenkeil 2 belichtet, so entspricht die Belichtung der
Graustufe a einer Sekunde, b) zweier Sekunden usw. und der Graustufe e von fünf
Sekunden.
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Wird auf dem entwickelten Bild die Belichtung beispielsweise nach
der Graustufe c als richtig befunden, so ist das endgültige Bild, bei einer Gesamtbelichtungszeit
von fünf Sekunden, drei Sekunden lang zu belichten.
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Bei dichten Negativen wird die doppelte oder zehnfache Gesamtbelichtungszeit
für das Colorpapierbild durch die Graustufenkeile gewählt, so daß bei zehn Sekunden
für obiges Beispiel die doppelte Belichtungszeit (2 mal 3) von sechs Sekunden und
bei der zehnfachen Gesamtbelichtungszeit (10 mal 3) dreißig Sekunden zu belichten
ist. Allgemein gilt, wenn ein Negativ verwendet wird um ein Colorpositivbild herzustellen:
Belichtungszeit = Gesamtbelichtungszeit . f (a bis e) 5 Wird dagegen von einem positiven
Bild wieder ein Colorpositivbild gewünscht, so sind die Faktoren
(a
bis e) in ihrer Reihenfolge zu tauschen, so daß der dunkelste Graukeil a den höchsten
Faktor f' (fünf) erhält und der hellste Graukeil e den niedrigsten Faktof f' (eins).
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Dies kann zum Beispiel auf dem Folienblatt dadurch gekennzeichnet
werden, daß für den Negativ-Positivprozeß arabische Faktor zahlen f (a bis e) und
für den Positiv-Positivprozeß römische Faktorzahlen f' aufgebracht werden, wie in
Fig. 2 gezeigt. Zur besseren Lesbarkeit der Zahlen ist es von Vorteil, die Zahlen
in den dichten Graukeilstufen a und b hell durchsichtig auszuführen und in den anderen
Graukeilstufen (c, d, e) schwarz. Von Vorteil zeigt sich auch, zwischen die Graukeilstufen
einen Trennstrich 3 einzubringen, der durchsichtig 3, schwarz (3') oder abwechselnd
durchsichtig und schwarz (311) ausgeführt ist. (Fig. 2).
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Das Folienblatt kann mit Paßmarken 18 (Fig. 1) zum exakten Auflegen
auf das Colorpapierblatt 15 versehen werden. Es ist auch möglich die 4 Felder 4,
5, 6, 7 des Folienblattes 1 durch Trennstriche 19 zu markieren (Fig. 5) In Figur
3 und 4 sind andere Anordnungen der Graustufenkeile dargestellt. Statt der parallelen
rechteckigen Stufen der Graukeile a bis e in Figur 1 sind die Grau stufen um die
Mitte des Folienblattes 1 konzentrisch angeordnet. Die Graustufen nehmen von der
Mitte des
Folienblattes 1 nach außen hin zu. Jedes Feld 4, 5, 6,
7 hat auch bei diesen Ausführungsform einen identischen Graustufenkeil 2 mit dessen
Hilfe sich die Belichtungszeit für jedes Teilbild ermitteln läßt.
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Die durch die Farbauszugsfilter infolge ihrer eigenen Dichte verringerte
Lichtmenge ist bei der Auswahl der Belichtungszeit bereits berücksichtigt und kann
so außer Acht gelassen werden.
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Zur Bestimmung der Filterwerte und Belichtungszeiten wird das Folienblatt
1 über einem unbelichteten Colorpapierblatt 16 in einen Mehrfachkopierrahmen 8 (Fig.
7) eingelegt und zunächst die erste Klappe 9 geöffnet und die photographische Emulsion
16 des Colorpapierblattes 15 durch das Folienblatt 1 mit weißem Licht belichtet.
Man erhält so eine Nullkopie ( ) -) mit den ersichtlichen Faktoren f für die Belichtungszeiten
für die Nullkopie. Die erste Klappe 9 wird geschlossen, die zweite Klappe 9 geöffnet
und mit farbigem Licht aus dem Vergrößerungsgerät zum Beispiel mit den Filterwerten
20 gelb, 20 purpur und 0 blaugrün (20 20 -) belichtet. Die Felder der dritten und
vierten Klappe 9 werden anschließend ebenfalls nacheinander belichtet und hierzu
Licht mit etwa der Filterung 30 30 - und 40 40 - verwendet.
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Nach der Belichtung der vier Felder 4, 5, 6, 7 wird das Colorpapierblatt
15 den Vorschriften entsprechend entwickelt, bleichfixiert, gewässert und getrocknet.
Das
Colorpapierblatt 15 enthält dann vier Felder 4, 5, 6, 7 mit
vier Colorbildern mit verschiedenen am Vergrößerungsgerät eingestellten Filterungen,
wobei jede Filterung einen Graustufenkeil 2,2' mit abbildet, aus welchem sich für
die richtige Filterung die richtige Belichtungszeit ablesen läßt. Mit der so ermittelten
Belichtungszeit und der Filterung wird dann das endgültige Colorpapierbild hergestellt,
indem die ermittelten Filterwerte in den Strahlengang des Vergrößerungsgerätes eingebracht
werden und die Belichtung mit der ermittelten Zeit direkt auf ein unbelichtetes
Colorpapierblatt erfolgt.
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In Figur 2 ist eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des Folienblattes
1 dargestellt. Das Feld 4 ist wie bei dem eben beschriebenen Folienblatt mit einem
Graustufenkeil 2 versehen und dient der Anfertigung einer Nullkopie. Zur Rennzeichnung
dieser Felder 4 sind am Rande des Feldes drei Striche 11 vorgesehen, die anzeigen,
daß keine Farbfilterung erfolgt ist (Nullkopie).
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Die übrigen Felder 5, 6, 7 des Folienblattes 1 sind mit Farben 17
(Fig. 6) zur Filterung des weißen Lichtes entsprechend verschiedener Filterkombination
der Auszugsfilter versehen und am Rand mit den entsprechenden Zahlen der Filterwerte
1, 13, 14, zum Beispiel 20 20 -, 30 30 - und 40 40 -, gekennzeichnet.
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Der erhebliche Vorteil dieser Ausführung ist, daß stets mit einem
weißen Licht belichtet werden kann. Natürlich ist es auch möglich stets mit einem
farbigen Licht zu belichten, indem in den Strahlengang der Lichtquelle eine zusätzliche
Filterkombination oder ein zusätzlicher Filter eingeschaltet wird.
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Es kann so zum Beispiel der Farbstich verschiedener Colorpapierchargen,
der auf den Packungen (zum Beispiel mit .10 20- und 30 - -) angegeben ist, dadurch
ausgeglichen werden, daß in dem Strahlengang vor dem Folienblatt 1 bei dem Colorpapier
der ersten Charge eine Filterkombination 10 20 - und bei dem Colorpapier der anderen
Charge ein Filter 30 - - eingebracht und so der Unterschied der Farbstiche der Colorpapiere
weitgehendest eliminiert wird. Auch ist auf diese Weise eine Vorfilterung von Kunstlichtaufnahmen
mit starkem Gelbstich möglich.
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Ein weiterer Vorteil dieser letztgenannten Ausführungsform besteht
darin, daß mit diesem Folienblatt 1 nicht nur zum Beispiel vier mal eine Aufnahme
mit 4 Filterungen 11, 12, 13, 14 und Graukeilen 2,2' auf einem Blatt hergestellt
werden können, sondern auch zwei mal zwei Aufnahmen 4,7 und 5,6 der doppelten Formatgröße,
die die vier Filterungen 11, 12, 13, 14 enthalten oder aber auch eine Vergrößerung
mit der vierfachen Fläche 4, 5, 6, 7 die ebenfalls die vier Filterungen 11, 12,
13, 14 mit den Graukeilen 2,2' enthält.
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Es können so zwar nicht mehr die vollständigen
Bilder
miteinander verglichen werden, aber da die zu beurteilenden Flächen erheblich größer
sind, läßt sich die erforderliche Filterung und die zugehörige Belichtungszeit sehr
gut bestimmen, insbesondere, wenn es sich um größflächige Motive handelt die zu
vergößern sind. Bei der Herstellung von zwei Vergrößerungen muß nur zwei mal und
bei der Herstellung von einer Vergrößerung nur noch einmal belichtet werden, um
die 4 Filterungen zu erhalten. Bei der letztgenannten Herstellung von nur einer
Vergrößerung mit einer Belichtung kann auf den Mehrfachbelichtungsrahmen 8 (Fig.
3) verzichtet und das Folienblatt 1 direkt auf die Emulsionsseite 16 des Colorpapierblatt
15 gelegt werden (Fig. 2a). Die Folienblätter mit Graustufenkeilen und den/ den
Filterwerten entsprechenden, farbigen Feldern sind demnach sowohl mit als auch ohne
einen Mehrfachbelichtungsrahmen verwendbar.
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Ein Mehrfachbelichtungsrahmen 8 ist in Fig. 3 dargestellt. Diese Mehrfachbelichtungskassetten
oder Rahmen werden verwendet, um entweder mehrere Kopien eines kleinen Formates
eines Negatives auf einem großformatigen Blatt zu vergrößern oder aber mehrere Negative
hintereinander auf ein Blatt zu vergrößern.
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Diese Mehrfachbelichtungsrahmen 8 bezwecken eine Vereinfachung der
Entwicklungsarbeit, da weniger Blätter entwickelt werden müssen.
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Die Mehrfachbelichtungskassetten 8 werden mit zwei, vier, sechs, acht
oder mehr Feldern und Klappen 9 und für die verschiedesten Formate der Papierblätter
hergestellt. Eine oft gebrauchte Mehrbelichtungskassette 8 hat vier Klappen 9 und
ist für das Format 18 mal 24 cm oder 20,3 x 25,4 cm (8 x 10 inches) eingerichtet.
Mit dieser Kassette 8 können demnach 1 Vergrößerung 18 x 24 cm oder 20,3 x 25,4
cm 2 Vergrößerungen 13 x 18 cm oder 4 Vergrößerungen 9 x 12 cm hergestellt werden.
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Es wurde gefunden, daß sich derartige Mehrfachkassetten auch für die
Filterbestimmung und die Belichtungszeitbestimmung für die Anfertigung von Colorpapierbildern
verwenden lassen, wenn ein Folienblatt wie oben beschrieben eingelegt wird, insbesondere,
wenn zur Bestimmung der Belichtungszeit und der Filterwerte mehrere gleiche Bilder
auf einem Blatt gewünscht werden.
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Für die oben beschriebene Mehrfachbelichtungskassette 8 wird ein Folienblatt
1 mit zwei Graustufenkeilen 2,2' zum Beispiel nach Fig. 1 benötigt. Für eine Kassette
mit sechs (acht) Klappen 9 wird ein Folienblatt mit drei (vier) Graustufenkeilen
2 benötigt. Kassetten mit mehr als vier Klappen 9 haben, bei dem Vorteil der feineren
Differenzierungsmöglichkeit durch mehrere Filterungen, den Nachteil daß die zu beurteilenden
Felder
kleiner werden oder aber das Colorpapierblatt zu großformatig und damit zu teuer
wird.
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In Fig. 7 ist eine Vierfachbelichtungskassette 8 dargestellt, in die
ein Folienblatt 1 eingelegt ist. Unter dem Folienblatt 1 liegt ein Colorpapierblatt
15, (nicht dargestellt) welches an seiner Oberseite mit einer photographischen Coloremulsion
16 (Fig. 6) beschichtet ist. Zur Belichtung der Nullkopie (- - -) auf das Colorpapierblatt
15 ist die erste Klappe 9 geöffnet. Die Belichtung der einzelnen Felder zwei bis
vier erfolgt nach einander durch Verschieben der Vierfachbelichtungskassette 8 unter
dem Vergrößerungsgerät unter gleichzeitigem Schließen und öffnen der Klappen 9.
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