DE3026885C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Trockenschrank für photographisches Aufsichtsmaterial wie Photopapier oder auch für Filmmaterial mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.

Trockenschränke werden am Ende automatischer Entwicklungs­ maschinen für photographisches Aufsichtsmaterial wie bahn­ förmiges Photopapier oder auch für Filmmaterial eingesetzt, um das entwickelte, fixierte und gespülte Material vor dem Aufrollen zu trocknen. Dabei ist es erforderlich, die im Trockenschrank in einem geschlossenen System umgewälzte Trockenluft zu entfeuchten, damit deren Feuchtigkeitsgehalt nicht unzulässig ansteigt.

Zu diesem Zweck ist es bekannt, im unteren Teil des Trocken­ schrankes einen Entfeuchter anzuordnen, durch den das zum Umwälzen der trockenen Luft vorgesehene Gebläse Trockenluft hindurchsaugt. Da die Durchstromkapazität des Entfeuchters begrenzt ist und auch nicht die gesamte Menge Trockenluft ständig durch den Entfeuchter hindurchgehen muß, saugt das Umwälzgebläse nicht nur durch den Entfeuchter Trockenluft an, sondern auch unter Umgehung des Entfeuchters. Dadurch entsteht aber der Nachteil, daß gerade erwärmte Trockenluft direkt wieder vom Umwälzgebläse angesaugt wird, bevor dieselbe über das zu trocknende Photomaterial in ausreichendem Umfang hinweggestrichen ist. Daher arbeitet dieser bekannte Trockenschrank in einigen Fällen nicht genügend zuverlässig und auch nicht mit ausreichender Wirtschaftlichkeit.

Aus der DE-GM 18 97 918 ist ein Trockenschrank mit ver­ schlossenem Gehäuse und einer Einrichtung zum Umwälzen von Trockenluft bekannt, in dessen Innenraum ein vollständiger Kältemaschinensatz an einem Träger angebracht ist, der einen Verdampfer, eine Kapsel mit einem Motorkompressor, ein Ge­ bläse und einen Verflüssiger umfaßt. Dieser Kältemaschinensatz wirkt als Entfeuchter und das Gebläse saugt Luft aus dem Innenraum des Gehäuses an der einen Seite an und gibt diese nach der Entfeuchtung wieder in den Innenraum ab. Hierbei wird somit die gesamte Luft im Innenraum des Gehäuses umgewälzt und durch den Kältemaschinensatz geleitet.

Dabei kommt es, wie bereits aufgezeigt, auch bei dem aus der DE-DM 18 97 918 bekannten Trockenschrank dazu, daß das Ge­ bläse unter Umgehung des Entfeuchters feuchte Luft ansaugt, so daß es zu einer Vermischung von Trocken- und Feuchtluft kommt und der gewünschte Effekt nicht eintritt. Desweiteren kommt es dazu, daß mittels einer Heizung gerade erwärmte Trockenluft direkt wieder vom Umwälzgebläse angesaugt wird, ohne daß sie über das zu trocknende Gut in ausreichendem Umfang hinwegge­ strichen ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Trockenschrank für Aufsichtsmaterial oder dergleichen zu schaffen, bei dem stets nur die zu entfeuchtende Menge der Trockenluft erneut aufgeheizt wird und keine gerade aufgeheizte Trockenluft erneut in die Heizung gelangen kann.

Diese Aufgabe wird bei einem Trockenschrank der eingangs genannten Gattung mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausge­ staltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Dadurch, daß der erfindungsgemäße Trockenschrank an einem Ende des Gehäuses eine Bypass-Leitung für einen Teil der im Gehäuse befindlichen Luft aufweist, deren Einlaß nahe dem Boden und deren Auslaß nahe der Oberseite des Gehäuses angeordnet ist, wobei der Entfeuchter, die Heizung und ein zwischengeschalte­ tes Gebläse für die durch die Bypass-Leitung hindurch zu führende Luftmenge im Bereich der Bypass-Leitung angeordnet sind, wird gewährleistet, daß nur ein Teil der im Gehäuse befindlichen Luft durch den Entfeuchter und die Heizung strömt und ein weitgehend geschlossenes System für den Luftkreislauf im Trockenschrank geschaffen wird, so daß gleichbleibende Ver­ hältnisse für die Trocknung im Trockenschrankinnenraum er­ zielt werden und sowohl bei Teil- als auch bei Vollast ent­ sprechende Luftgeschwindigkeiten, eine entsprechende Tempera­ tur und relative Feuchte zur Optimierung des Trockenvorganges erzielt werden, und auch bei Teillastbetrieb eine Übertrocknung verhindert wird. Desweiteren ist durch den erfindungsgemäßen Aufbau keine Abluftbelastung für die Umwelt zu befürchten und bisher erforderliche Einrichtungen für die Entsorgung der Abluft können ersatzlos entfallen, wodurch ein wesentlich einfacherer und kostengünstigerer Aufbau eines solchen Trockenschrankes ermöglicht wird. Weiterhin wird erreicht, daß auch nur solche Luft aufgeheizt wird, die vorher entfeuchtet worden ist. Dementsprechend ist der erfindungsgemäße Trockenschrank wirtschaftlicher als bekannte Trockenschränke zu betreiben, weil er mit verringerter Heizleistung arbeitet und Teile der Trockenluft erst dann erneut aufgeheizt werden, wenn sie im Gehäuse von dem dort befindlichen Gebläse mehrfach umgewälzt worden sind und mit von dem durchlaufenden Filmmaterial abgeführter Feuchtigkeit beladen wurden.

Sind die Umwälzgebläse im oberen Bereich des Gehäuses ange­ ordnet, so drücken sie die Trockenluft im Gehäuse nach unten und erfassen dabei auch unmittelbar die in der Bypass-Leitung entfeuchtete und aufgeheizte Luft. Der nicht in die Bypass- leitung gelangte Teil der Trockenluft zirkuliert im Gehäuse und wird von den Umwälzgebläsen in Bewegung gehalten. Dadurch ist eine intensive und gleichmäßige Trocknung des durch den Trockenschrank hindurchströmenden Filmmaterials gewährleistet.

Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Heizung über dem Entfeuchter in der senkrecht verlaufenden Bypass- Leitung angeordnet. Die in die Bypass-Leitung von dort be­ findlichen Gebläse angesaugte Luft durchströmt den Entfeuchter von unten nach oben und gelangt dann in den Bereich der Heizung, wo die getrocknete Luft erwärmt wird, bevor sie wieder in das Gehäuse des Trockenschrankes und damit in den allgemeinen Kreislauf der Trockenluft zurückströmt.

Unter dem Entfeuchter befindet sich vorzugsweise eine Schale zum Auffangen und Ableiten von aus der Luft abgeschiedenem Wasser. Die im Entfeuchter abgeschiedene Flüssigkeit tropft also nach unten und reinigt somit den Eingang des Ent­ feuchters. Aufgrund der besonderen Anordnung des Entfeuchters in der Bypass-Leitung strömt über den Kühler des Entfeuchters keine stark erwärmte Luft, so daß dieser mit optimalem Wirkungsgrad arbeiten kann.

Nach noch einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Gehäuse des Trockenschrankes durch eine senkrechte Trennwand in einen Trockenraum und einen an diesen anschließenden Konditionier­ raum unterteilt. Im Trockenraum wird das durchlaufende Photo­ material zunächst getrocknet und dabei erwärmt. Wenn das Photomaterial wie beispielsweise Papier im warmen Zustand aufgerollt wird, können sich beim Abkühlen ungünstige Spannungen des Photomaterials ergeben, ebenso wie sich Kondenswasser absetzen kann. Dem wird durch den Konditionier­ raum entgegengewirkt, in welchem das im Trockenschrank erwärmte Photomaterial mit Raumluft abgekühlt wird, so daß es mit kaum erhöhter Temperatur den Trockenschrank verläßt und dann ohne die Gefahr von Kondenswasserbildung und Material­ spannungen aufgerollt oder sonstwie weiterverarbeitet werden kann.

Durch die Erfindung wird ein verbesserter Trockenschrank für Photoentwicklungsmaschinen und insbesondere automatische Photoentwicklungsmaschinen geschaffen, der das aus den Backen der Photoentwicklungsmaschine kommende durchlaufende Film­ material auf engstem Raum trocknet und in einem Zustand abgibt, der eine Weiterverarbeitung oder ein Aufwickeln ohne Kondenswasserbildung und andere Probleme ermöglicht.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des er­ findungsgemäßen Trockenschrankes schematisch in Seiten­ ansicht dargestellt.

Der Trockenschrank 1 weist ein Gehäuse 2 auf, das durch eine Trennwand 3 in einen Trockenraum 4 und einen Konditionierraum 5 unterteilt ist. Im Trockenraum 4 und im Konditionierraum 5 befinden sich Umlenkrollen 6, über die das von der nicht dargestellten vorgeschalteten Photoentwicklungsmaschine kommende bahnförmige Photo­ material 7 läuft, bevor es den Trockenschrank 1 an dessen Rückseite 8 verläßt.

An der Vorderseite des Trockenschrankes 1 ist eine Bypass- Leitung 9 angebracht, deren Einlaßöffnung 10 sich nahe dem Boden 11 des Gehäuses 2 und deren Auslaßöffnung 12 sich nahe der oberen Wand 13 des Gehäuses 2 befindet. Die Bypass-Leitung 9 ist ein in den Trockenschrank 1 integrierter Bestandteil desselben.

In der Bypass-Leitung 9 befinden sich übereinander ein aus der durchströmenden Luft durch Kühlung und Konden­ sation Feuchtigkeit abscheidender Entfeuchter 14, ein Saug- und Druckgebläse 15 und eine Heizung 16, welche die vom Gebläse 15 durch den Entfeuchter 14 angesaugte und getrocknete Luft erwärmt, um im Trockenraum 4 mit warmer Trockenluft arbeiten zu können.

Unter dem Entfeuchter 14 befindet sich in der Bypass- Leitung 9 eine Wanne 17 zum Auffangen von aus dem Ent­ feuchter 14 herabtropfendem Wasser, das durch eine Leitung 18 abgeführt wird. Das im Entfeuchter 14 abge­ schiedene und aus demselben nach unten heraustropfende Wasser reinigt dessen Eingang.

Die Auslaßöffnung 12 der Bypass-Leitung 9 befindet sich oberhalb einer im Gehäuse 2 befindlichen Konsole 19, auf der im Trockenraum 4 beim dargestellten Ausführungs­ beispiel zwei Umwälzgebläse 20 und 21 und im Konditionier­ raum 5 ein weiteres Gebläse 22 angeordnet sind. Die Um­ wälzgebläse 20 und 21 sorgen dafür, daß die im Trocken­ raum 4 befindliche Trockenluft ständig umgewälzt wird und dabei über das durchlaufende Photomaterial 7 streicht. Nur ein Teil dieser Trockenluft wird vom Gebläse 15 in die Bypass-Leitung 9 eingesaugt, wobei diese aus dem Trockenraum 4 abgesaugte Menge der Trockenluft durch die aus der Bypass-Leitung 4 nachströmende entfeuchtete und aufgeheizte Trockenluft ersetzt wird. Durch die Bypass- Leitung 9 wird stets nur eine der Kapazität des Ent­ feuchters 14 entsprechende Menge Trockenluft zur Trocknung und erneuten Aufheizung abgesaugt. Der übrige Teil der im Trockenraum 4 befindlichen Trockenluft wird von den Umwälzgebläsen 20 und 21 im Kreislauf innerhalb des Trockenraumes umgewälzt. Bei diesem Umwälzen findet auch eine intensive Vermischung mit der die Bypass-Leitung 9 durch die Öffnung 12 verlassenden getrockneten und aufge­ heizten Luft statt.

Das im Konditionierraum 5 befindliche Gebläse 22 saugt über eine Saugleitung 23 Raumluft an und bläst diese zum Abkühlen und Konditionieren auf das den Konditionier­ raum 5 durchlaufende Photomaterial 7. Somit verläßt das Photomaterial den Trockenschrank 1 zwar getrocknet, je­ doch mit einer Temperatur und Feuchtigkeit, die eine Kondenswasserbildung verhindern.

Claims (7)

1. Trockenschrank für photographisches Aufsichtsmaterial oder dergleichen mit einem Gehäuse, wenigstens einem Umwälzgebläse innerhalb des Gehäuses zum Umwälzen von Trockenluft im Gehäuse, einem eingebauten Entfeuchter und einer eingebauten Heizung, gekennzeichnet durch eine Bypass-Leitung (9) an einem Ende des Gehäuses (2) für einen Teil der im Gehäuse (2) befindlichen Luft, deren Einlaß (10) nahe dem Boden (11) und deren Auslaß (12) nahe der Oberseite (13) des Gehäuses (2) angeordnet ist, wobei der Entfeuchter (14), die Heizung (16) und ein zwischengeschaltetes Gebläse (15) für die durch die Bypass-Leitung (9) hindurchzuführende Luftmenge im Bereich der Bypass-Leitung (9) angeordnet sind.

2. Trockenschrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umwälzgebläse (20, 21) im oberen Bereich des Gehäuses (2) angeordnet sind.

3. Trockenschrank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizung (16) über dem Entfeuchter (14) in der senkrecht verlaufenden Bypass-Leitung (9) angeordnet ist.

4. Trockenschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich unter dem Entfeuchter (14) eine Schale (17) zum Auffangen und Ableiten von aus der Luft durch Kondensation abgeschiedenem Wasser befindet.

5. Trockenschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umwälzgebläse (20, 21, 22) auf einer Konsole (19) nahe der Oberseite (13) des Gehäuses (2) freistehend angeordnet sind.

6. Trockenschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) durch eine senkrechte Trennwand (3) in einen Trockenraum (4) und einen an diesen anschließenden Konditionierraum (5) unterteilt ist.

7. Trockenschrank nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugseite (23) des im Konditionierraum (5) vorgesehenen Umwälzgebläses (22) zur Außenseite des Gehäuses (2) offen ist.