DE3022608A1 - Verfahren zur herstellung von formkoerpern auf basis von vinylchloridharzen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von formkoerpern auf basis von vinylchloridharzenInfo
- Publication number
- DE3022608A1 DE3022608A1 DE19803022608 DE3022608A DE3022608A1 DE 3022608 A1 DE3022608 A1 DE 3022608A1 DE 19803022608 DE19803022608 DE 19803022608 DE 3022608 A DE3022608 A DE 3022608A DE 3022608 A1 DE3022608 A1 DE 3022608A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- vinyl chloride
- weight
- parts
- additives
- plasma
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C59/00—Surface shaping of articles, e.g. embossing; Apparatus therefor
- B29C59/14—Surface shaping of articles, e.g. embossing; Apparatus therefor by plasma treatment
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29K—INDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBCLASSES B29B, B29C OR B29D, RELATING TO MOULDING MATERIALS OR TO MATERIALS FOR MOULDS, REINFORCEMENTS, FILLERS OR PREFORMED PARTS, e.g. INSERTS
- B29K2027/00—Use of polyvinylhalogenides or derivatives thereof as moulding material
- B29K2027/06—PVC, i.e. polyvinylchloride
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Plasma & Fusion (AREA)
- Treatments Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
Description
Verfahren zur Herstellung von Formkörpern auf Basis von Vinylchloridharzen
beanspruchte
Priorität: 19. Juni 1979 - Japan - Nr. 77163/1979
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern
auf Basis von Vinylchloridharzen mit verbesserten Oberflächeneigenschaften
durch Verwendung eines Niedertemperaturplasmas, die insbesondere ein Ausblühen oder Auswandern von
Weichmachern und anderen Zusätzen auf die Oberfläche weitgehend verhindern.
Es ist allgemein bekannt, daß Harze auf Basis von Vinylchlorid wegen ihrer ausgezeichneten und sehr vielseitigen Eigenschaften
in Verbindung mit ihrer verhältnismäßigen Preisgünstigkeit zu den bedeutendsten thermoplastischen Harzen gehören, so daß sie
in großem Umfang auf zahlreichen Anwendungsgebieten, wie Formkörpern,
Verwendung finden. Insbesondere kann die Steifheit oder die Flexibilität von Formkörpern aus Harzen auf Basis von Vinylchlorid
durch ein Formulieren des Harzes mit einem Weichmacher
030063/0766
in entsprechender Weise gesteuert werden. Derart weichgestellte Harze können verhältnismäßig flexible Formkörper liefern, so
daß die weichgestellten Harzzusammensetzungen zu Filmen, Folien, synthetischen Ledern, Tuben, Schläucher., Säcken, Überzügen und
dergleichen verarbeitet werden können, die auf zahlreichen Anwendungsgebieten,
wie medizinischen Instrumenten, Verpackungsmaterialien für Nahrungsmittel, Materialien für die Landwirtschaft
oder Baumaterialien, verwendet werden können.
Es ist weiterhin eine sehr verbreitete Praxis, daß Harze auf Basis von Vinylchlorid mit den verschxedensten Zusatzstoffen,
wie Flammverzögerungsmitteln, Ultraviolettstrahlen absorbierenden
Mitteln, Gleitmitteln oder anderen für die bestimmten Erfordernisse
zur Verbesserung der Be- oder Verarbeitbarkeit der Harzzusammensetzung sowie der Eigenschaften der mit diesen Harzzusammensetzungen
gebildeten Formkörper, verarbeitet werden.
Einer der ernsthaftesten Nachteile bei diesen Formkörpern auf Basis von Vinylchloridharzen, die mit Zusätzen, insbesondere
Weichmachern, verarbeitet sind, besteht darin, daß der in den Formkörpern enthaltene Weichmacher manchmal nach der Oberfläche
der Formkörper wandern kann und aus der Oberfläche der Formkörper in einer langen Bahn ausschwitzt, so daß man verschlechterte
Eigenschaften der Formkörper auf Basis von weichgestellten
Vinylchloridharzen erhält. Dieses Phänomen wird gewöhnlich als
Ausblühen bezeichnet, dessen Verhinderung eines der wichtigsten Probleme darstellt und schwierig in der Technologie der synthetischen
Harzverarbeitung zu lösen ist.
030063/0766
Das Ausblühen des Weichmachers ist nicht nur wegen der Verschlechterung
der Eigenschaften der Formkörper, sondern wegen des Übergangs des ausgeschwitzten Weichmachers auf der Oberfläche
der Formkörper auf die Oberfläche anderer Körper unerwünscht, die mit den Formkörpern auf Basis der weichgestellten
Vinylchloridharze in Berührung kommen. In Verbindung mit dem Verlust bezüglich der Schönheit des Oberflächenaussehens der
Formkörper ist das Ausblühen oder der übergang des Weichmachers besonders dann unerwünscht, wenn die Formkörper bei medizinischen
Instrumenten verwendet werden oder in Berührung mit Nahrungsmitteln kommen, weil die physiologische Unbedenklichkeit der
Weichmacher gegenüber dem menschlichen Körper im allgemeinen nicht bewiesen ist, so daß die Verwendung einer weichgestellten
Vinylchloridharzzusammensetzung auf diesen Gebieten in großem
Umfang begrenzt ist. Ähnliche Probleme treten bei der Verwendung von Formkörpern auf, die andere Zusätze enthalten.
Es sind zahlreiche Versuche durchgeführt worden, das vorstehend beschriebene Problem des Ausblühens der Weichmacher und dergleichen
auf der Oberfläche zu lösen. Die bisher für diesen Zweck vorgeschlagenen Verfahren bestehen beispielsweise in der
Behandlung und Bestrahlung der Oberfläche der Formkörper mit ionisierenden Strahlen, Elektronenstrahlen oder ultraviolettem
Licht, sowie mit hoher Spannung, elektrischer Hochfrequenzentladung
und schließlich in einer chemischen Behandlung. Diese Verfahren sind bis zu einem gewissen Grad wirksam, die Beständigkeit
gegen Hitze und Lösungsmittel zu verbessern und der Oberfläche eine Affinität für Wasser, eine antistatische Ausrüstung
und eine Bedruckbarkeit mit einer Druckfarbe zu verleihen,
030063/0766
doch sind diese Verfahren zur Verhütung eines Ausblühens des Weichmachers und dergleichen mit anstatt gegen Wirkungen auf
die wertvollen Eigenschaften, die die Harze auf Basis von Vinylchlorid ursprünglich besitzen, verhältnismäßig unwirksam.
Beispielsweise können Bestrahlungen mit ionisierenden Strahlen oder Elektronenstrahlen hoher Energie Vernetzungen zwischen
den Polymermolekülen nicht nur in der Oberflächenschicht, sondern
auch in den darunter liegenden Schichten der Formkörper infolge der außerordentlich hohen Energie der Strahlen hervorrufen,
so daß die Flexibilität als charakteristischstes Merkmal der weichgestellten Vinylchloridharζformkörper in großem
Umfang verlorengeht. Die Behandlung mit ultraviolettem Licht ist wegen eines Verfärbens in der Oberfläche infolge Abbau der
Polymermoleküle in der Oberflächenschicht des Formkörpers unerwünscht.
Chemische Mittel sind nicht frei von den Nachteilen einer Oberflächenerosion der Formkörper und der schlechten
Haftbarkeit oder Beständigkeit der Filme, die auf der Oberfläche der Formkörper durch die chemischen Mittel geschaffen werden.
Demzufolge sind bisher noch keine zuverlässigen und wirksamen Verfahren zur Verhütung eines Oberflächenausblühens oder -ausschwitzens
der Weichmacher oder anderer Bestandteile auf der Oberfläche von Formkörpern auf Basis von Vinylchloridharzzusammensetzungen
entwickelt worden.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es nun, ein neues und verbessertes
Verfahren zum Verhindern des Ausblühens oder Ausschwitzens von Weichmachern oder anderen Zusätzen auf die Oberfläche
von Formkörpern auf Basis von Vinylchloridharzen, die
030063/0766
mit diesen Zusätzen hergestellt worden sind, zur Verfügung zu stellen. Des weiteren soll das Verfahren zuverlässig und wirksam
sein, ein Ausblühen des Weichmachers und anderer Bestandteile auf der Oberfläche von Formkörpern auf Basis von Vinylchloridharzen
zu verhindern, und frei von den vorstehend beschriebenen
Problemen oder Nachteilen bei den früheren bekannten Verfahren sein. Die Erfindung löst diese Aufgabe.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern auf Basis von Vinylchloridharzen, die mit mindestens
einer Art von Zusatzstoffen zur Modifizierung der Oberflächeneigenschaften
vermischt sind, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
(a) 100 Gewichtsteile eines Vinylchloridharzes mit 0,1 bis
10 Gewichtsteilen eines Antioxidans und mindestens einem
der Zusatzstoffe unter Bildung einer Harz zusammensetzung vermischt,
(b) aus diesem Gemisch einen Formkörper herstellt und
(c) die Oberfläche des Formkörpers einem Niedertemperaturplasma eines Gases, das bei den Plasmabedingungen keine
Polymerisierbarkeit aufweist,unter einem Druck von 0,133322
bis 1333,22 Pa unterwirft.
Es ist gefunden worden, daß durch diese Maßnahme auf der Obereine Grenz- oder Sperrschicht
fläche/vermutlich durch eine Vernetzung zwischen den Polymermolekülen
gebildet wird, die ein Ausblühen oder Ausschwitzen des Weichmachers verhindert und wodurch ein unerwünschter oxidativer
Abbau der Polymermoleküle, welcher andererseits durch den Einfluß von Niedertemperaturplasma stattfinden kann, bis
030063/0 766
auf einen vernachlässigbaren Rest herabgesetzt werden kann.
Das Ausgangsmaterial für die nach vorliegender Erfindung herzustellenden
Formkörper ist ein Harz auf Basis von Vinylchlorid, das nicht nur ein Vinylchloridhomopolymerisat, sondern auch
ein Vinylchloridmischpolymerisat sein kann, weichletzteres als Hauptbestandteil, d.h. 50 Gewichtsprozent oder mehr, aus Vinylchlorid
und im übrigen aus einem oder aus mehreren mischpolymerisierbaren
Monomeren besteht. Beispiele derartiger mischpolymerisierbarer Monomerer sind Vinylester, wie Vinylacetat,
ferner Vinyläther, wie Vinyläthyläther, sodann Acrylsäure und Methacrylsäure sowie deren Ester, Maleinsäure und deren Ester
und Anhydrid, Fumarsäure und deren Ester, des weiteren aromatische Vinylverbindungen, wie Styrol, ferner Vinylidenhalogenide,
wie Vinylidenchlorid, Acrylnitril, Methacrylnitril und schließlich Olefine, wie Äthylen oder Propylen.
Das Antioxidans, das als Hauptbestandteil in der Harzzusammensetzung
für Formkörper eingesetzt wird, bewirkt aufgrund der Nie dertemperaturplasmabehandlung eine bemerkenswerte Beschleunigung
der Vernetzungen an der. Oberflächenschicht, während ein unerwünschter oxidativer Abbau unterdrückt wird, so daß eine sehr
wirksame Grenzschicht auf der Oberfläche zur Verhinderung des Ausblühens des Weichmachers und anderer Zusatzstoffe, die in
dem Formkörper aus der HarzzusammenSetzung enthalten sind,
gebildet wird.
030063/0 766
Weiterhin trägt das Antioxidans zur . Herabsetzung der erforderlichen
Menge des Weichmachers, zur Erhöhung der Flexibilität des Formkörpers, zur Verbesserung der Oberflächenglätte
des Formkörpers und zur Verleihung eines schönen Aussehens des Formörpers bei.
Verschiedene Beispiele von Antioxidantien, die im Verfahren vorliegender Erfindung geeignet sind, sind:
1) Antioxidantien, die zur Klasse der phenolischen Verbinungen, wie Alkylen- oder Alkylidenbisphenole, gehören, beispielsweise
2,2'-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, Tris-(2-methyl-4-hydroxy-5-tert.-butyl-phenyl)-butan
und sterisch gehinderte Polyphenole mit hohem Molekulargewicht, substituierte Phenole, beispielsweise 3-Methyl-4-isopropylphenol,
2,6-Di-tert.-butyl-hydroxytoluol, 2,6-Di-tert.-butyl-pcresol
und sterisch gehinderte Phenole mit hohem Molekulargewicht, und Thio-bis-alkylierte-Phenole, beispielsweise
4,4'-Thio-bis-(6-tert.-buty)-m-cresol und 4,4'-Thio-bis-(3-methyl-6-tert.-butylphenol)
;
2) Antioxidantien, die zur Klasse der Thiopropionsäureester
gehören, wie Dilauryl-thiopropionat und Distearyldithiopropionat; sowie
3) Antioxidantien, die zur Klasse der organischen Phosphite gehören, wie Tricresylphosphit, Tri-(nonylphenyl)-phosphit
und Tri-(isooctyl)-phosphit.
030063/0766
Unter den vorgenannten Antioxidantien sind die phenolischen Verbindungen am meisten bevorzugt.
Die Menge des Antioxidans in der Harzzusammensetzung beträgt vorzugsweise 0,1 bis 10 Gewichtsteile je 100 Gewichtsteile des
Harzes auf Basis von Vinylchlorid. Wenn die Menge des Antioxidans geringer als 0,1 Gewichtsteile ist, können die durch den
Zusatz des Antioxidans zu erhaltenden Vorteile nicht auftreten, während eine Menge über 10 Gewichtsteile keine zusätzliche Wirkung
trotz eines damit verbundenen Anwachsens der Kosten liefert, sondern es tritt das unerwünschte Phänomen des Ausschwitzens
oder Ausblüheiis des Antioxidans per se auf der Oberfläche während der Lagerung der Formkörper auf, was im Gegensatz zu
Aufgabe vorliegender Erfindung steht.
Wie aus dem Gegenstand vorliegender Erfindung ersichtlich ist, enthalten die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herzustellenden
Formkörper auf Basis von Vinylchloridharzen mindestens eine
Art von Zusatzstoffen, die nicht zu den vorgenannten Antioxidantien
gehören.
Beispielsweise werden in die Harzzusammensetzung Weichmacher eingearbeitet, wenn eine Flexibilität oder eine verminderte
Härte bei den Formkörpern erwünscht ist. Beispiele von Weichmachern sind Ester der Phthalsäure, wie Dioctyl-phthalat,
Butyl-benzyl-phthalat und dergleichen, Ester von aliphatischen
zweiwertigen Säuren, wie Dioctyl-adipat, Dibutyl-sebacat und dergleichen, Glykolester, wie Ester des Pentaerythrits, Diäthy-·
lenglykol-dibenzoat und dergleichen, Ester von Fettsäuren, wie
0 3 0063/0 76 6
Acetylrezinolsäure-methylester und dergleichen, Phosphorsäureester,
wie Tricresylphosphat, Triphenylphosphat und dergleichen, epoxidierte öle, wie epoxidiertes Sojabohnenöl, epoxidiertes
Leinöl und dergleichen, Citronensäureester, wie Acetyltributyl-citrat,
Acetyl-trioctyl-citrat und dergleichen, Trialkyl-trimellitat,
Tetra-n-octyl-pyromellitat und Polypropylenadipat, sowie Polyester und Weichmacher mit chemisch modifizierten
Strukturen.
Andere Arten von Zusatzstoffen zur Verbesserung der Eigenschaften,
wie Hitzebeständigkeit, Gleitfähigkeit, Stabilität und dergleichen, umfassen Stabilisatoren, wie Metallsalze von Carbonsäuren,
beispielsweise Calciumstearat, Bariumstearat und
Cadmiumstearat, Bleiverbindungen, beispielsweise tribasisches Bleisulfat und dibasisches Bleiphosphit, und Organozinnverbindungen,
beispielsweise Dibutylzinn-dilaurat, Di-n-octylzinnmaleat
und Di-n-octylzinn-mercaptid, ferner Gleitmittel, wie höhere Fettsäuren und deren Ester, beispielsweise Butyl-stearat,
Fettsäureamide, beispielsweise Äthylen-stearinsäureamid,und
Polyäthylenwachse, sowie andere Arten von Zusatzstoffen, die
üblicherweise bei der Herstellung von Vinylchloridharzzusammensetzungen für Formkörper verwendet werden, wie Füllstoffe,
Ultraviolettabsorptionsmittel, Antistatika, Antitrübungsmittel, Pigmente, Farbstoffe und Vernetzungshilfsmittel.
Gegebenenfalls kann das bei vorliegender Erfindung verwendete
Harz auf-Basis von Vinylchlorid ein Polymerisatgemisch sein,
insbesondere ein Gemisch mit einem Kautschukelastomer, wie Mischpolymerisate von Äthylen und Vinylacetat, Mischpolymerisate
(330063/0766
- KT-
νοη Acrylnitril und Butadien, Mischpolymerisate von Styrol
und Acrylnitril, Mischpolymerisate von Methacrylsäure-methylester, Styrol und Butadien, Mischpolymerisate von Acrylnitril.
Styrol und Butadien, Polyamidharze, Polymerisate von Caprolactam,
epoxymodifizierte Polybutadienharze und Polyurethaneiastomere,
die jedoch in einer begrenzten Menge von nicht über 5 0 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile des Vinylchloridharzes vorliegen.
Die Vinylchloridharzzusammensetzung, die durch Vermischen der vorgenannten Bestandteile erhalten worden ist, wird dann zu
Formkörpern verarbeitet, Dieses Verfahren kann auf übliche Weise erfolgen, wie Strangpressen, Spritzpressen, Kalandern,
nach dem Blasverfahren und Formpressen nach den gewünschten Formen des Körpers. Die Formkörper sind nicht besonders
begrenzt insofern, als die anschließende Behandlung mit Niedertemperaturplasma in wirksamer Weise gleichmäßig über die gesamte
Oberfläche des Formkörpers bewirkt werden kann.
Die nächste Stufe besteht darin, die Oberfläche des Formkörpers einem Niedertemperaturplasma eines Gases, das bei den Plasmabedingungen
keine Polymerisierbarkeit aufweist, einem Druck von 0,133322 bis 1333,22 Pa auszusetzen. Das Niedertemperaturplasma
wird in einfacher Weise in einer Gasatmosphäre des vorgenannten Druckes durch Anlegen einer Stromleistung von 10 bis
500 W von hoher Frequenz, beispielsweise 13,56 mHz, an Elektroden,
die eine elektrische Entladung in der Atmosphäre bewirken, erzeugt. Zufriedenstellende Ergebnisse kann man entweder durch
eine Elektrodenentladung oder durch eine elektrodenlose Entla-
dung erhalten. Die maximale Zeit für die Plasmabehandlung kann
in weiten Grenzen schwanken, je nach der angelegten Spannung/
doch liegt sie gewöhnlich im Bereich von wenigen Sekunden bis zu etwa 10 min oder darüber.
Natürlich ist der Wellenbereich für die elektrische Entladung nicht auf den vorgenannten Kochfreauenzbereich beschränkt,
sondern kann vom Gleichstrom zu Niederfrequenz- bis zu Mikro-
welienbereiclien reichen. Die Art der elektrischen Entladung
ist
(ebenfalls nicht begrenzt und schließt eine Glimmentladung, eine Sprühentladung, eine Funken- oder Licht- oder Bogenentladung und eine stille Entladung ein.
(ebenfalls nicht begrenzt und schließt eine Glimmentladung, eine Sprühentladung, eine Funken- oder Licht- oder Bogenentladung und eine stille Entladung ein.
Es können äußere oder inwendige Elektroden sowie gewickelte Elektroden als Entladungselektrode verwendet werden, die mit
der Stromquelle durch kapazitive Kopplung oder durch induktive Kopplung verbunden ist. Es ist jedoch eine wichtige Voraussetzung,
daß die Oberfläche des Formkörpers niemals Gegenstand für eine thermische Veränderung der natürlichen Eigenschaften
durch die bei der elektrischen Entladung entwickelten Hitze ist.
Der Ausdruck "ein Gas, das bei den Plasmabedingungen keine Polymerisierbarkeit aufweist", bezieht sich auf ein Gas, aus
dem keine Produkte mit hohen Molekulargewichten gebildet werden, wenn ein Niedertemperaturplasma in einer Niederdruckatmosphäre
des Gases erzeugt wird. Geeignete Gase sind meistens anorganische Gase, wie beispielsweise Helium, Neon, Argon,
Stickstoff, Distickstoffoxid, Stickstoffdioxid, Sauerstoff,
030063/0766
Kohlen
Luft,Imonoxid, Kohlendioxid, Wasserstoff, Chlor und Chlorwasserstoff.
Diese Gase werden entweder als solche oder als ein Gemisch zweier oder mehrerer Gase verwendet. Der Druck der Gasatmosphäre
in der Plasma erzeugenden Kammer liegt im Bereich von 0,133322 bis 1333,22 Pa, vorzugsweise von 1,33322 bis
133,322 Pa, um eine stabile Plasmaentladung zu erhalten.
Wenn der Formkörper der Vinylchloridharζzusammensetzung bei
den vorgenannten Bedingungen dem Niedertemperaturplasma ausgesetzt wird, wird auf der Oberfläche mit hoher Wirksamkeit eine
Sperrschicht gebildet, die wirksam ein Ausblühen oder Ausschwitzen des Weichmachers oder anderer Zusatzstoffe auf der
Oberfläche des Formkörpers verhindert, wobei ein unerwünschter oxidativer Abbau des Vinylchloridharzes durch den Einfluß des
Plasmas unterdrückt wird. Wegen der angemessen gesteuerten Vernetzungsdichte behält die Sperrschicht ihre Flexibilität
verbunden mit einer ausgezeichneten Heißversiegelbarkeit und Haltbarkeit, und die derart behandelten Formkörper weisen eine
gute Haltbarkeit bezüglich mechanischer Festigkeiten, wie Zugfestigkeit, Kratzbeständigkeit und Schlagzähigkeit, insbesondere
bei niederen Temperaturen auf. Weiterhin besitzen die plasmabehandelten Formkörper überragende Oberflächeneigenschaften,
wie eine Affinität zu Wasser, eine verminderte Fleckigkeit, eine Beständigkeit gegen Öl und gegen Chemikalien und
dergleichen.
Die Beispiele erläutern die Erfindung, begrenzen sie jedoch nicht.
030063/0766
Bei den folgenden Beispielen wird die Wirksamkeit des Verfahrens, d.h. die Herabsetzung bezüglich der Menge des auf der
Oberfläche des Formkörpers ausblühenden Weichmachers, entsprechend der nachstehend beschriebenen Methode bewertet. Demzufolge
wird ein Stück einer Folie eines Musters auf den Boden eines zylindrischen Extraktionsgefäßes von 100 ml Fassungsvermögen
angeordnet, und 25 cm2 eines Bereiches der plasmabehandelten Oberfläche werden mit 50 ml η-Hexan in dem Gefäß in
Berührung gebracht und 2 h bei 37°C geschüttelt. Anschließend wird der n-Hexanextrakt gaschromatographisch analysiert, um
die Menge des aus dem Muster in das Lösungsmittel extrahierten Weichmachers zu bestimmen.
Beispiel 1 (Versuche Nr. 1 bis 4)
Es werden vier Harzzusammensetzungen hergestellt. Jede Harzzusammensetzung
beäteht aus 100 Gewichtsteilen eines Vinylchloridhomopolymerisats,
50 Gewichtsteilen Dioctyl-phthalat, 1,5 Gewichtsteilen
Calciumstearat und 1,5 Gewichtsteilen Zinkstearat ohne oder mit Zusatz von 0,2, 1,0 oder 5,0 Gewichtsteilen Bisphenol
A als Antioxidans. Jedes Gemisch wird 10 min bei 1600C
auf der Walze vermischt. Die Harzmischungen werden dann bei 1650C zu einer Folie von 0,5 mm Dicke verpreßt.
Jede der derart hergestellten Folien wird in einer Plasmaerzeugungskammer
angeordnet. Die Oberfläche jeder Folie wird einem Niedertemperaturplasma, das durch elektrische Entladung
unter Anwendung einer Hochfrequenzstromleistung von 150 Vi bei
einer Frequenz von 13,56 mHz erzeugt
030063/0766
wird, ausgesetzt, während die Gasatmosphäre innerhalb der Kammer auf einem Druck von 53,329 Pa durch Durchleiten von
Kohlenmonoxid unter vermindertem Druck aufrecht erhalten wird. Die Plasmabehandlungsζeiten sind 1, 2, 5 oder 10 min.
Die derart plasmabehandelten Folien werden dem Extraktionstest mit η-Hexan nach dem vorgeschriebenen Verfahren unterworfen.
Die erhaltenen Ergebnisse der extrahierten Mengen von Dioctyl-phthalat in mg sind in der nachstehenden Tabelle I
zusammengefaßt.
Tabelle I (extrahierte Menge Dioctyl-phthalat, mg)
Versuch, Nr. | 1 2 5 10 |
1 | 2 | 3 | 4 |
;Menge des Antioxidans in [Gewichts teilen ι |
0 | 0,2 | 1/0 | 5,0 | |
I Dauer der Plasmaein- wirkung in min |
130 52 13 1 ,04 |
104 26 . 1,04 0,52 |
91 13,0 0,52 0,52 |
91 15,6 0,52 0,52 |
Beispiel 2 (Versuche Nr. 5 bis 8)
Es werden in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 Harzzusammensetzungen
aus 100 Gewichtsteilen des gleichen Polyvinylchlorids wie in Beispiel 1, 50 Gewichtsteilen Dioctyl-phthalat, 1,5 Gewichtsteilen
Calciumstearat und 1,5 Gewichtsteilen Zinkstearat ohne oder mit Zusatz von 0,2, 1,0 oder 5,0 Gewichtsteilen
030063/0766
2,6-Di-tert.-butyl-p-cresol als Antioxidans hergestellt. Die
Harzzusammensetzungen werden in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 zu Folien von 0,5 mm Dicke verformt.
Die Plasmabehandlung dieser Folien wird ebenfalls in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, jedoch mit der Maßgabe,
daß der Druck der Kohlenmonoxidatmosphare auf 20 Pa herabgesetzt wird, während die Hochfrequenzstromleistung auf 500 W
erhöht wird. Die Dauer der Plasmabehandlung beträgt 1, 2, 5 und 10 min.
Die Ergebnisse des Extraktionstests des Weichmachers mit n-Hexan, der nach der vorbeschriebenen Methode durchgeführt
worden ist, sind in der nachstehenden Tabelle II zusammengefaßt.
Tabelle II (extrahierte Menge Dioctyl-phthalat, mg)
Versuch, Nr. | 1 | in | 5 | ,4 | 6 | ,2 | 7 | 8 |
Menge des Antioxidans | t 0 |
,78 | 0 | 1,0 | 5,0 | |||
Gewichtsteilen | 1 | |||||||
Dauer der Plasmaein | 2 | 52 | 33 | ,6 | 26 | 26 | ||
wirkung in | 5 | 13 | 2 | ,04 | 1,3 | 1,3 | ||
min | 0 | 10 | 1 | ,52 | 0,52 | 0,52 | ||
0 | 0 | 0,52 | 0,52 | |||||
030063/0766
Claims (3)
1.) Verfahren zur Herstellung von Formkörpern auf Basis von
Vinylchloridharzen, die mit mindestens einer Art von Zusatzstoffen zur Modifizierung der Oberflächeneigenschaften vermischt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß man
(a) 100 Gewichtsteile eines Vinylchloridharzes mit 0,1 bis
10 Gewichtsteilen eines Antioxidans und mindestens einem
der Zusatzstoffe unter Bildung einer Harzzusammensetzung vermischt,
(b) aus diesem Gemisch einen Formkörper herstellt und
(c) die Oberfläche des Formkörpers einem Niedertemperaturplasma eines Gases, das bei den Plasmabedingungen keine
Polymerxsierbarkeit aufweist, unter einem Druck von
0,133322 bis 1333,22 Pa unterwirft.
0,133322 bis 1333,22 Pa unterwirft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Antioxidans in Stufe (a) eine phenolische Verbindung
verwendet.
030063/0768
POSTSCHECKKONTO: MÖNCHEN 50175-809 ■ BANKKONTO: DEUTSCHE BANK A.Q. MÖNCHEN, LEOPOLDSTRASSE 71, KONTO-NR. 60/357S4
ORIGINÄTTRSPECTED
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man in Stufe (c) bei einem Gasdruck von 1,33322 bis 133,322 Pa arbeitet.
030063/0766
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP7716379A JPS5849563B2 (ja) | 1979-06-19 | 1979-06-19 | 塩化ビニル系樹脂成形品の製造方法 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3022608A1 true DE3022608A1 (de) | 1981-01-15 |
DE3022608C2 DE3022608C2 (de) | 1988-10-06 |
Family
ID=13626109
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803022608 Granted DE3022608A1 (de) | 1979-06-19 | 1980-06-16 | Verfahren zur herstellung von formkoerpern auf basis von vinylchloridharzen |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5849563B2 (de) |
DE (1) | DE3022608A1 (de) |
FR (1) | FR2459262B1 (de) |
GB (1) | GB2053236B (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS6076329A (ja) * | 1983-10-04 | 1985-04-30 | Shin Etsu Chem Co Ltd | 表面改質塩化ビニル系樹脂複合物 |
US4597843A (en) * | 1984-10-12 | 1986-07-01 | American Cyanamid Company | Enhanced bulk porosity of polymer structures via plasma technology |
DE19610113C2 (de) * | 1996-03-14 | 1998-01-22 | Reinhausen Maschf Scheubeck | Verfahren zur Herstellung eines faserverstärkten Isolierkörpers |
DE10000132A1 (de) * | 2000-01-04 | 2001-07-12 | Fraunhofer Ges Forschung | Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Elastomeren |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5433380A (en) * | 1977-08-18 | 1979-03-12 | Matsushita Electronics Corp | Reflection type fluorescent lamp |
-
1979
- 1979-06-19 JP JP7716379A patent/JPS5849563B2/ja not_active Expired
-
1980
- 1980-06-16 DE DE19803022608 patent/DE3022608A1/de active Granted
- 1980-06-18 FR FR8013513A patent/FR2459262B1/fr not_active Expired
- 1980-06-18 GB GB8019900A patent/GB2053236B/en not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS ERMITTELT * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB2053236A (en) | 1981-02-04 |
FR2459262B1 (fr) | 1985-12-13 |
JPS562328A (en) | 1981-01-12 |
GB2053236B (en) | 1983-11-23 |
JPS5849563B2 (ja) | 1983-11-05 |
FR2459262A1 (fr) | 1981-01-09 |
DE3022608C2 (de) | 1988-10-06 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2503390C3 (de) | Modifizierungsmittelsystem für steife Vinylchloridpolymerschäume und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE3019391C2 (de) | Verfahren zum Modifizieren der Oberflächeneigenschaften von Fertigteilen aus Vinylchloridharzen | |
DE2501497A1 (de) | Polymerzusammensetzungen | |
DE3026615A1 (de) | Verfahren zum modifizieren der oberflaecheneigenschaften von polymerformstoffen | |
DE2002579C2 (de) | Thermoplastische Formmassen aus einer Mischung eines Isobutylenpolymerisates und eines elastomeren Copolymerisates | |
DE2930030C2 (de) | Verfahren zur Unterdrückung der Weichmacherausschwitzung auf PVC-Formteilen | |
DE1494209A1 (de) | Dielektrischer Werkstoff,insbesondere zur Isolierung elektrischer Leiter im Hochspannungsbereich | |
DD207917A5 (de) | Verfahren zum stabilisieren von polymerisaten auf der basis von vinylchlorid | |
DE2523756A1 (de) | Polyvinylchloridzusammensetzungen und weiterverarbeitungsverfahren | |
DE2925799C2 (de) | ||
DE2925802C2 (de) | ||
DE2847304A1 (de) | Verfahren zur oberflaechenbehandlung von kunststoff-formkoerpern | |
DE3041946A1 (de) | Verfahren zum modifizieren der oberflaecheneigenschaften von pvc-formstoffen | |
DE2821342C2 (de) | ||
DE3022608A1 (de) | Verfahren zur herstellung von formkoerpern auf basis von vinylchloridharzen | |
DE2703558C3 (de) | Stabilisatorkombination für Polymere | |
DE2925800C2 (de) | ||
DE3307408A1 (de) | Verfahren zur radikalischen vernetzung organischer polymerer | |
DE3025861A1 (de) | Verbundformstoff und verfahren zu seiner herstellung | |
DE2307387C3 (de) | Verwendung einer Dlcyclopentadienyleisenverbindung als Rauchunterdrückungszusatz in Polyvinylchlorid oder Polyurethan | |
DE2602689B2 (de) | Elektroisoliermassen auf der Basis von Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisaten | |
DE3820252A1 (de) | Zur vernetzung von polymeren geeignete mischung und verfahren zum vernetzen von polymeren unter verlaengerung der scorchzeit | |
DE3023176A1 (de) | Verfahren zur herstellung von formstoffen aus harzen auf vinylchloridbasis | |
DE1544859A1 (de) | Vernetzte Vinylchloridpolymerisate | |
DD237316A1 (de) | Verfahren zur vernetzung von polyolefinen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: JUNG, E., DIPL.-CHEM. DR.PHIL. SCHIRDEWAHN, J., DI |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: B29C 59/14 |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |