-
Beschreibung
-
Die Erfindung betrifft einen Verbundformstoff der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 genannten Art sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
-
Speziell betrifft die Erfindung einen Formstoff aus einem Harz auf
Vinylchloridbasis, der mit einem Kunststoff beschichtet ist.
-
Harze auf Vinylchloridbasis gehören zu einer der wichtigsten Klassen
thermoplastischer Harze. Sie zeigen eine Fülle guter Eigenschaften und sind bemerkenswert
preiswert im Vergleich zu anderen thermoplastischen Harzen. Sie besitzen jedoch
einige Mängel, die für ihre Anwendung nachteilig sind. Beispielsweise zeigen PVC-Folien
eine relativ große Gasdurchlässigkeit, so daß ihr Gebrauch nicht empfehlenswert
ist, wenn eine Gaspermeation vollkommen ausgeschlossen sein soll.
-
Ferner werden die Oberflächen der Polyvinylchloridharzformstoffe leicht
mit statischer Elektrizität aufgeladen, was zu einer Ablagerung von Staub aus der
Umgebung und zu einem Verlust der Oberflächenschönheit führt. Außerdem sind die
Oberflächen von Formstoffen auf Vinylchloridharzbasis bisweilen nicht befriedigend
hinsichtlich der mechanischen Festigkeit, beispielsweise Widerstandsfähigkeit gegen
Kratzer, und der Beständigkeit gegen Chemikalien. Daher ist es eines der wichtigen
Probleme, die Oberflächeneigenschaften eines Formstoffes auf Vinylchloridharzbasis
in dieser Hinsicht zu verbessern.
-
Bekannt ist das Beschichten eines Formstoffes aus Vinylchloridharz
mit Polyethylen, Polypropylen oder Polyester unter Verwendung eines Haftmittels,
beispielsweise auf
Polyurethanbasis. Sieht man von dem Problem ab,
daß gekrümmte bzw. unregelmäßige Oberflächen kaum bzw. nur mit äußerster Schwierigkeit
mit ebenen Uberzugsfilmen verbunden werden können, so ist dieses Verfahren nur dann
anwendbar, wenn das Beschichtungsharz richtig ausgewählt wird und eine starke Haftung
zwischen dem Uberzugsharz und dem Polyvinylchloridharz erzielt wird.
-
Natürlich kann eine einzige Uberzugsharzart nicht allen unvollkommenen
Eigenschaften abhelfen, welche beim Vinylchloridharz zu verbessern gewünscht sind,
weil ein überzugsharz seine eigenen Unvollkommenheiten besitzt. Daher ist es übliche
Praxis, ein Uberzugsharz gemäß einer oder einiger spezifischer zu verbessernder
Eigenschaften aus zuwählen, je nach der beabsichtigten Anwendung des Formstoffes.
Demgemäß ist es unter diesen Umständen bisweilen angezeigt, einen Formstoff auf
Vinylchloridharzbasis mit einem Polyvinylalkohol zu beschichten, um die Eigenschaften
des Polyvinylalkohols zu nutzen. Bislang hat ein mit Polyvinylalkohol beschichteter
Vinylchloridharzformstoff jedoch noch keine praktische Anwendung gefunden, da eine
PVA-Schicht nur unter Verwendung eines Klebstoffes auf einer PVC-Oberfläche aufgebracht
werden kann.
-
Angesichts dieses Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen beschichteten Verbundformstoff auf Vinylchloridharzbasis zu schaffen,
bei dem die Überzugsschicht fest an die Oberfläche des Formstoffsubstrates des Vinylchloridharzes
gebunden ist und im praktischen Gebrauch nicht mehr abschält. Ferner liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines solchen Verbundformstoffes
zu schaffen, bei dem kein Klebstoff und kein Haftvermittler benötigt werden.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die Erfindung einen Verbundformstoff
der eingangs genannten Art, der erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 genannten Merkmale aufweist.
-
Die Erfindung schafft weiterhin ein Verfahren, das die in Anspruch
2 genannten Merkmale aufweist.
-
Das Verfahren besteht also aus folgenden Schritten: (a) Behandeln
der Oberfläche eines Formstoffes auf Vinylchloridharzbasis in einer Atmosphäre eines
kalten Plasmas eines Gases, das unter Plasmabedingungen kein Polymerisationsvermögen
besitzt, (b) Überziehen der so plasmabehandelten Oberfläche des PVC-Formstoffes
mit einer wässrigen Lösung, die einen Polyvinylalkohol gelöst enthält, und (c) Trocknen
der wässrigen Polyvinylalkohollösung auf der Oberfläche des Formstoffes auf Vinylchloridharzbasis.
-
Das Harz auf Vinylchloridbasis, also der Werkstoff des Substrats ("PVC-Formstoff"),
das mit dem Polyvinylalkohol beschichtet wird bzw. ist, ist nicht nur ein homopolymeres
Polyvinylchlorid, sondern kann auch ein Copolymer sein, dessen Hauptmonomerkomponente,
das heißt 50 Gew.-E oder mehr, Vinylchlorid ist. Zu den Comonomeren, die mit Vinylchlorid
copolymerisiert werden, zählen die- herkömmlich verwendeten wie etwa Vinylester,
beispielsweise Vinylacetat, Acryl- und Methacrylsäure und deren Ester, beispielsweise
Methyl-methacrylat oder Ethyl-acrylat, Acrylnitril, Vinylidenhalogenide, beispielsweise
Vinylidenchlorid, Maleinsäureanhydrid und Olefine, beispielsweise Ethylen oder Propylen.
-
Der mittlere Polymerisationsgrad des Harzes ist nicht besonders kritisch
und wird durch die Anwendungsanforderungen bestimmt.
-
Zu den erfindungsgemäß mit Polyvinylalkohol zu beschichtenden Formstoffen
zählen sowohl harte als auch Weichmacher enthaltende flexible Formstoffe, die durch
Einarbeiten eines Weichmachers in die Formmasse erhalten werden.
-
Zusätzlich zu dem oben erwähnten Weichmacher können die Formstoffe
gebildet werden durch Versetzen des Harzes mit solchen Additiven, die beim Verformen
von Vinylchloridharzen herkömmlicherweise verwendet werden, beispielsweise die Wärmebeständigkeit
verbessernde Mittel, Gleitmittel, Stabilisatoren, Füllstoffe, Antioxidantien, ultraviolettes
Licht absorbierende Stoffe, Antischleiermittel, Pigmente oder Farbstoffe. Ferner
kann dem Harz auf Vinylchloridbasis ein Elastomer zugemischt werden, wenn Verbesserungen
der mechanischen Eigenschaften, beispielsweise der Schlagfestigkeit der daraus hergestellten
Formstoffe, gewünscht sind. Solche gummielastischen Elastomere sind vorzugsweise
Copolymere von Ethylen und Vinylacetat, Copolymere von Acrylnitril und Butadien,
Copolymere von Styrol und Butadien, Copolymere von Ethylen und Propylen oder Terpolymere
von Ethylen, Propylen und einem dienischen Comonomeren.
-
Diese Elastomeren werden in eine Menge von bis zu 50 Gew.-Teilen je
100 Gew.-Teile des Harzes auf Vinylchloridbasis in die PVC-Formmasse eingearbeitet.
-
Die Gestalt der nach der erfindungsgemäßen Methode mit einem Polyvinylalkohol
zu beschichtenden Formstoffe ist nicht kritisch. Hierzu zählen Filme, Blätter, Folien,
Platten, Stäbe und Rohre sowie unregelmäßige Formen, solange eine einheitliche Behandlung
ihrer Oberfläche mit kaltem Plasma gewährleiste-t ist. Hierin liegt ein wesentlicher
Vorteil der Erfindung. Nach den bekannten Verfahren muß
eine vorgeformte
Kunststoff-Folie auf die Oberfläche der Formstoffe aus Polyvinylchlorid aufgeklebt
werden. Dieses Verfahren ist jedoch für gekrümmte oder unregelmäßige Oberflächen
nicht anwendbar.
-
Der erste Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, die Oberfläche
des PVC-Formstoffes dem kalten Plasma eines Gases, das im Plasmazustand kein Polymerisationsvermögen
besitzt, unter einem Druck im Bereich von 0,0013 mbar bis 13,3 mbar auszusetzen.
Das kalte Plasma wird bei dem oben angegebenen Druck in der Gasatmosphäre durch
Anlegen einer elektrischen Hochfrequenz von beispielsweise 13,56 MHz und 10 bis
500 W an die Elektroden, die die elektrische Entladung durch die Atmosphäre hindurch
bewirken,erzeugt. Befriedigende Ergebnisse können sowohl durch Elektrodenentladung
als auch durch elektrodenlose Entladung erhalten werden.
-
Die optimale Verweilzeit für die Plasmabehandlung kann je nach der
Energiedichte der Plasmaatmosphäre weitgehend unterschiedlich sein, liegt jedoch
gewöhnlich im Bereich von einigen Sekundungen bis zu einigen 10 Minuten.
-
Natürlich ist das Frequenzband für die elektrische Entladung nicht
auf die oben erwähnte Hochfrequenzregion beschränkt, sondern kann sich von Gleichstrom
über Niederfrequenz bis in den Mikrowellenbereich erstrecken. Die Art der elektrischen
Entladung ist ebenfalls nicht spezifisch kritisch und umfaßt neben der Glimmentladung
vor allem die Funkenentladung und die stille Entladung. Äußere Elektroden und innere
Elektroden sowie eine Spulenelektrode können als Entladungselektroden verwendet
werden. Die Elektroden können an die Energiequelle durch kapazitive oder induktive
Kopplung angeschlossen sein. Auf jeden Fall ist es jedoch wichtig, daß die Oberfläche
des Formstoffes nicht dem thermischen Abbau durch die Warme unterliegt, die bei
der elektrischen Entladung entwickelt wird.
-
Unter einem Gas, das im Plasmazustand kein Polymerisationsvermögen
besitzt, ist ein Gas zu verstehen, aus dem Produkte mit hohem Molekulargewicht nicht
gebildet werden, wenn ein kaltes Plasma unter vermindertem Druck in diesem Gas erzeugt
wird. Geeignete Gase sind insbesondere die anorganischen Gase, und zwar vorzugsweise
Helium, Neon, Argon, Stickstoff, Distickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid, Sauerstoff,
Luft, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Wasserstoff, Chlor und Chlorwasserstoff. Diese
Gase werden entweder einzeln oder im Gemisch zweier oder mehrerer dieser Gase angewandt.
-
Der Druck der Gasatmosphäre in der plasmaerzeugenden Kammer liegt
im Bereich von 0,0013 mbar bis 13,3 mbar, vorzugsweise von 0,013 mbar bis 1,3 mbar,
um eine stabile Plasmaentladung zu erzielen.
-
Der nächste Schritt ist das überziehen der so plasmabehandelten Oberfläche
des Formstoffes mit einer wässrigen Lösung eines Polyvinylalkohols. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren kann prinzipiell ein beliebiger Polyvinylalkohol verwendet werden, und
zwar auch ein partiell oder sogar vollständig verseifter PVA, solange die verseiften
Akohole ausreichend in Wasser löslich bleiben. Der mittlere Polymerisationsgrad
bzw. das mittlere Molekulargewicht des Polyvinylalkohols sind ebenfalls nicht spezifisch
kritisch. Diese Kennwerte des Polyvinylalkohols sollten gemäß den Eigenschaften
bestimmt werden, die in der Uberzugsschicht des Polyvinylalkohols gewünscht werden.
Die Konzentration des Polyvinylalkohols in der wässrigen Lösung ist ein Faktor,
der die Dicke der überzugsschicht des Polyvinylalkohols auf der Oberfläche des zu
beschichtenden Formstoffes regelt, und sollte daher dem Bedarf entsprechend bestimmt
werden. Im allgemeinen können Uberzugsschichten mit hinreichender Schutzwirkung
mit einer wässrigen Lösung eines Polyvinylalkohols in einer Konzentration von geringer
als 0,1 Gew.-% kaum erzielt werden, wohingegen
eine wässrige Lösung
eines Polyvinylalkohols in einer Konzentration, die einige 10 Gew.-% überschreitet,
mit Schwierigkeiten erzielt wird wegen der begrenzten Löslichkeit des Polymers in
Wasser. Wenn eine Überzugsschicht eines Polyvinylakohols mit einer Dicke gewünscht
wird, die diejenige überschreitet, die mit einer wässrigen Lösung des Polyvinylalkohols
maximaler Konzentration erhalten wird, so ist es zu empfehlen, daß das überziehen
mit der Lösung einige Male wiederholt wird mit jedesmaligem Trocknen nach dem Überziehen.
-
Im Gegensatz zu einer nicht im kalten Plasma behandelten Oberfläche
von Vinylchloridharzformstoffen ist die mit Plasma behandelte Oberfläche des Vinylchloridharzformstoffes
gegenüber einer wässrigen Lösung nicht abstoßend, so daß die wässrige Lösung des
Polyvinylalkohols ebenmäßig auf der Oberfläche verteilt werden kann, und zwar unabhängig
vom jeweils angewendeten Beschichtungsverfahren. Als Beschichtungsverfahren kommen
beispielsweise Tauchen, Bürsten oder Sprühen in Betracht. Vorzugsweise wird die
plasmabehandelte Oberfläche des Formstoffes mit der wässrigen Polyvinylalkohollösung
sobald wie möglich nach Abschluß der Plasmabehandlung beschichtet, damit die günstigen
Oberflächenbedingungen, die durch die Plasmabehandlung erzielt werden, nicht durch
eine mögliche Veränderung beeinflußt werden. Praktisch werden keine bemerkenswerten
Änderungen in der Affinität der Oberfläche gegenüber der wässrigen Polyvinylalkohollösung
beobachtet, wenn das Beschichten innerhalb von 24 h nach Abschluß der Plasmabehandlung
erfolgt.
-
Der mit der wässrigen Polyvinylalkohollösung überzogene Formstoff
wird dann getrocknet, so daß die getrocknete Polyvinylalkoholschicht fest an die
Oberfläche des Formstoffes gebunden wird. Dieses Trocknen erfolgt bei einer Temperatur
im Bereich von Raumtemperatur bis zu 1300C, vorzugsweise
von 50
bis 70"C. Auf jeden Fall muß dafür Sorge getragen werden, daß eine thermische Verformung
des Formstoffes auf Vinylchloridharzbasis bei einer übermäßig hohen Trokkentemperatur
nicht herbeigeführt wird. Das Trocknen kann unter vermindertem Druck durchgeführt
werden, um das Verdampfen des Wassers zu beschleunigen. Es sollte auch vermieden
werden, daß ein Schäumen oder eine Blasenbildung durch den Wasserdampf stattfindet,
der in der wässrigen Überzugsschicht während des Trocknens gebildet wird.
-
Die Dicke der überzugsschicht aus Polyvinylalkohol wird, wie oben
erwähnt, gemäß dem Bedarf bestimmt und ist steuerbar durch die Konzentration und
Viskosität der wässrigen PVA-Beschichtungslösung. Sie liegt gewöhnlich im Bereich
von 1 bis 1000 ijm, um für die meisten gewünschten Anwendungszwecke geeignet zu
sein.
-
Die getrocknete Uberzugsschicht des Polyvinylalkohols ist fest und
als Ganzes an die Oberfläche des Formstoffes auf Vinylchloridharzbasis gebunden
und schält bei einer gewöhnlichen Gebrauchsbedingung des Formstoffes nicht mehr
ab.
-
Diese unerwartet feste Bindung, selbst ohne den Gebrauch eines Haftmittels,
wird vermutlich erzielt durch die Erhöhung der Benetzbarkeit, die Bildung funktioneller
Gruppen und die Aufrauhung auf der mit kaltem Plasma behandelten Oberfläche.
-
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung eingehender.
-
Beispiel 1 Eine Harzmasse aus 100 Gew.-Teilen eines handelsüblichen
homopolymeren Polyvinylchloridharzes mit einem mittleren Polymerisationsgrad von
etwa 1000, 1,5 Gew.-Teilen Calciumstearat
und 1,5 Gew.-Teilen
Zinkstearat wird 10 min bei 1800C auf einer Walze gemischt und dann durch Formpressen
bei 1850C zu einer Folie von 0,2 mm Dicke verformt.
-
Diese Folie bringt man in eine Vorrichtung zur Plasmaerzeugung und
man erzeugt ein kaltes Plasma in der Kammer durch 10 min dauerndes Anlegen einer
elektrischen Hochfrequenzenergie von 150 W und einer Frequenz von 13,56 MHz, so
daß die Oberfläche der Folie der Plasmaatmosphäre ausgesetzt ist, während der Druck
der Atmosphäre in der Kammer bei 0,53 mbar gehalten wird, indem man Argon unter
vermindertem Druck hindurchströmen läßt.
-
Die so plasmabehandelte Folie taucht man in eine 5 %ige wässrige Lösung
eines handelsüblichen Polyvinylalkohols mit einem mittleren Polymerisationsgrad
von etwa 1750 und einem Verseifungsgrad von etwa 99 %, zieht heraus und trocknet
an der Luft zur Bildung einer überzugsschicht des Polyvinylalkohols auf der Oberfläche
der Folie. Die Dicke dieser Überzugs schicht beträgt etwa 30 ßm in getrocknetem
Zustand.
-
Die mit dem Polyvinylalkohol beschichtete PVC-Folie wird dem Erichsen-Test
unterworfen. Die Haftung der PVA-Beschichtung auf der plasmabehandelten Oberfläche
der PVC-Folie ist vollkommen. Ein Abschälen findet nicht statt.
-
Eine Vergleichsprüfung zeigt, daß die Oberfläche der unbehandelten
PVC-Folie gegenüber der wässrigen Polyvinylalkohollösung abstoßend ist, so daß kein
einheitliches überziehen erzielt werden kann, wenn man dies in der oben beschriebenen
Weise versucht.
-
Mit einem nicht im kalten Plasma behandelten und unbeschichteten Prüfling
der PVC-Folie und der mit Polyvinylalkohol beschichteten PVC-Folie werden Vergleichsmessungen
auf Bleistifthärte,
Sauerstoffdurchlässigkeit, Oberflächenwiderstand
und Spannungsaufladung durch Reiben durchgeführt.
-
Die Sauerstoffdurchlässigkeit bestimmt man mit einem Standardgerät
gemäß ASTM. Der Oberflächenwiderstand wird bei 250C in einer Atmosphäre mit 60 %
relativer Feuchtigkeit bestimmt. Die elektrostatische Aufladung durch Reiben bestimmt
man nach 30 s Reiben mit einem Baumwolltuch in den gleichen Umgebungsbedingungen.
Die Ergebnisse dieser Messungen sind die folgenden: unbeschichtete mit Polyvinyl-Folie
alkohol beschichtete tete Folie Bleistifthärte 2H 3H Sauerstoffdurchlässigkeit (ml/m2
d bar) 17,4 weniger als 0,1 Oberflächenwiderstand (5) 5 X 1015 2 X 1010 elektrostatische
Aufladung durch Reiben (V) 4500 600 Beispiel 2 Eine Harzmasse aus 50 Teilen eines
handelsüblichen homopolymeren Polyvinylchloridharzes mit einem mittleren Polymerisationsgrad
von etwa 700, 50 Gew.-Teilen eines handelsüblichen copolymeren Harzes aus Vinylchlorid
und Vinylacetat, 5 Gew.-Teilen eines handelsüblichen Stabilisators auf Epoxidbasis,
0,2 Gew.-Teilen Calciumstearat und 1,0 Gew.-Teilen eines handelsüblichen organischen
Zinnstabilisators wird 10 min bei 1700C auf einer Walze gemischt und dann durch
Formpressen bei 1750C zu einer 0,2 mm dicken Folie verarbeitet.
-
Diese Folie bringt man in eine Vorrichtung zur Plasmaerzeugung und
erzeugt in der Kammer kaltes Plasma durch 10 min
dauerndes Anlegen
elektrischer Hochfrequenzenergie von 300 W und einer Frequenz von 13,56 MHz, so
daß die Oberfläche der Folie der Plasmaatmosphäre ausgesetzt ist, während man den
Druck der Atmosphäre bei 0,8 mbar hält, indem man ein Gasgemisch aus Kohlenmonoxid
und Argon im Volumenverhältnis von 10:90 unter vermindertem Druck durch die Kammer
strömen läßt. Die so plasmabehandelte Folie taucht man in eine 10 %ige wässrige
Lösung eines handelsüblichen Polyvinylalkohols mit einem mittleren Polymerisationsgrad
von etwa 500 und einem Verseifungsgrad von 98 % oder höher, zieht heraus und trocknet
zunächst an der Luft und danach weitere 24 h bei 600C. Die Dicke der Überzugs schicht
des Polyvinylalkohols beträgt getrocknet etwa 80 iim.
-
Der Versuch, die gleiche PVC-Folie vor der Plasmabehandlung mit der
wässrigen Polyvinylalkohollösung zu überziehen, ist wegen der Unbenetzbarkeit der
PVC-Oberfläche erfolglos.
-
Der Erichsen-Test, der mit der so bereiteten, mit Polyvinylalkohol
beschichteten Verbundfolie durchgeführt wird, ergibt ein Ergebnis, welches so befriedigend
ist wie im vorhergehenden Beispiel. Die Ergebnisse der Messungen der Bleistifthärte,
des Oberflächenwiderstandes und der elektrostatischen Aufladung durch Reiben: sind
nachstehend zusammen mit den Ergebnissen für eine unbeschichtete Folie vor der Plasmabehandlung
dargestellt: unbeschichtete mit Polyvinyl-Folie alkohol beschichtete tete Folie
Bleistifthärte 2H 3H Oberflächenwiderstand () 5 X 1014 3 X 1010 elektrostatische
Aufladung durch Reiben (V) 4500 450
Beispiel 3 Eine Harzmasse aus
100 Gew.-Teilen eines handelsüblichen homopolymeren Vinylchloridharzes mit einem
mittleren Polymerisationsgrad von etwa 700, 0,2 Gew.-Teilen Calciumstearat und 1,0
Gew.-Teilen eines handelsüblichen organischen Zinnstabilisators werden 10 min auf
einer Walze bei 1700C gemischt und dann durch Formpressen bei 1800C zu einer Folie
von 0,15 mm Dicke ausgeformt.
-
Diese Folie bringt man in eine Vorrichtung zurPlasmaerzeuguncj. In
der Kammer wird ein kaltes Plasma durch 10 min dauenlcles Anlegen einer elekt-ríschen
IIochfrequenzenergie von 500 W und einer Frequenz von 13,56 MHz erzeugt, so daß
die Oberfläche des Harzes 5 min der Plasmaatmosphäre ausgesetzt ist, wobei der Druck
cler Atmosphäre bei 0,27 mbar ge-11alLen wird, indem man Argon unter vermindertem
Druck durch die Kammer strömen lädt.
-
Die so mit Plasma behandelte Folie wird in eine 2 %ige wässrige Lösung
eines handelsüblichen Polyvinylalkohols mit einem mittleren Polymerisationsgrad
von etwa 2000 und einem Verseifungsgrad von 99,5 % oder höher eingetaucht, herausgezogen
und an der Luft getrocknet. Dabei wird eine mit Polyvinylalkohol beschichtete PVC-Verbundfolie
erhalten. Die Dicke der überzugs schicht aus Polyvinylalkohol beträyt in getrocknetem
Zustand ca. 15 gm.
-
Der Versuch, die gleiche PVC-Folie vor der Plasmabehandlung mit der
wässrigen Polyvinylalkohollösung zu überziehen, schlägt fehlt, da die Oberfläche
der PVC-Folie nicht mit der PVA-Lösung benetzbar ist.
-
Der Erichsen-Test, der mit der so erhaltenen, mit Polyvinylalkohol
beschichteten Verbundfolie durchgeführt wird, liefert das gleiche Ergebnis wie in
Beispiel 1. Die Meßergebnisse
der Bleistifthärte, der Sauerstoffdurchlässigkeit,
des Oberflächenwiderstandes und der elektrostatischen Aufladung durch Reiben der
in der gleichen Weise wie in Beispiel .1 durchgeführten Messungen sind nachstehend
gezeigt, und zwar zusammen mit den Ergebnissen für die unbeschichtete Folie vor
der Plasmabehandlung.
-
unbeschichtete mit Polyvinyl-Folie alkohol beschichtete tete Folie
Bleistifthärte 2H 3H Sauerstoffdurchlässigkeit (ml/m2 d bar) 17,4 weniger als 0,1
Oberflächenwiderstand (all) 5 X 1014 1 X 1010 elektrostatische Aufladung durch Reiben
(V) 4500 850