DE30207C - Elektrizitäts-Zähler - Google Patents
Elektrizitäts-ZählerInfo
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
- G01R11/00—Electromechanical arrangements for measuring time integral of electric power or current, e.g. of consumption
- G01R11/46—Electrically-operated clockwork meters; Oscillatory meters; Pendulum meters
Landscapes
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- General Physics & Mathematics (AREA)
- Apparatuses For Generation Of Mechanical Vibrations (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Dr. H. ARON in BERLIN. Elektricitäts-Zähler.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. Juni 1884 ab.
Die wesentliche Einrichtung des vorliegenden Apparates ist folgende:
Bei einer Pendeluhr wird am Pendel P, Fig. i, ein Magnet M befestigt, welcher über
einer Rolle R schwingt; durch diese Rolle R geht der Strom; Die magnetische Einwirkung
von R auf M addirt sich nun oder subtrahirt sich, je nachdem eine Anziehung oder Abstofsung
statthat, zur Anziehungskraft, die die Erde auf das Pendel ausübt. Durch diese Einwirkung
wird das Pendel in seinem Gange beschleunigt oder verzögert und infolge dessen geht die Uhr zu schnell oder zu langsam und
eilt der wahren Zeit voraus oder bleibt zurück. Die Differenz der Angabe einer solchen Uhr
und der einer richtigen bildet nun ein Mafs für die stattgehabte Einwirkung und ist, wenn
die magnetischen Kräfte verhältnifsmä'fsig klein
sind im Vergleich zur Schwerkraft, sowohl proportional der Zeit, in welcher die Einwirkung
statthat, als auch der Stromstärke, und so bildet dies Instrument einen Coulomb-Zähler.
Statt eine solche Uhr mit einer richtig gehenden zu vergleichen, kann man auch zwei Uhren
anwenden, von denen die eine infolge der magnetischen Einwirkung des Stromes ebenso
viel vorgeht, wie die andere zurückbleibt; die Differenz ihrer Angaben bildet dann gleichfalls
ein Mafs für die gelieferte Elektricitätsmenge, während jedoch jede der Uhren nur die Hälfte
der Einwirkung erfährt, auch hat die Zählung eine höhere Proportionalität mit der zu messenden
Quantität.
Um eine ähnlich constante magnetische Kraft während der Dauer einer Schwingung zu erzielen,
wie die Schwerkraft ist, kann man passend die Rolle als flache Rolle in der Schwingungsebene gestalten, auch kann man
den Magneten mehr oder weniger tief in die Rolle hineinreichen und innerhalb derselben
schwingen lassen.
Die Anordnung kann auch diejenige sein, die Fig. 2 zeigt, so dafs also die Rollen seitlich
vom schwingenden Magneten liegen.
Statt der Magnetstäbe können auch Hufeisenmagneten angewendet werden, wie in Fig. 3
ersichtlich. Es können ferner alle diese Einrichtungen umgekehrt werden. Statt der Rolle
steht dann der Magnet fest, die Rolle dagegen schwingt mit dem Pendel. Fig. 4, 5 und 6
zeigen diese Einrichtung.
Man kann für die Magneten der in Fig. 1 bis 6 gezeichneten Einrichtungen elektrodynamisch
wirkende Rollen R1 setzen, Fig. 7, 8, 9
und 10, durch welche man den Strom leitet.
Wählt man nach bekannten Principien die Schaltung so, dafs die elektrodynamische Wirkung
der einen Rolle die Volts, die der anderen die Amperes mifst, so erhält man einen Watt-Zähler;
auch kann man die bekannten, auf den Gesetzen der Stromverzweigung beruhenden Mittel anwenden, um durch Stöpsel die Empfindlichkeit
des Instrumentes nach jeweiligem Bedürfnifs einrichten zu können.
Statt einer Uhrregulirung durch Pendel kann man auch eine solche durch eine Feder, ins-
besondere durch eine Spiralfeder, wählen und die variirenden magnetischen Kräfte der Ströme
mit der constanten der Elasticität der schwingenden Spiralfeder vergleichen. Zu diesem
Zweck befestigt man an der Unruhe eine Magnetnadel, während um dieselbe der Strom
in Windungen innerhalb oder auch aufserhalb des Gehäuses der Uhr geführt wird. Auch
hier kann man die Magnetnadel an der Unruhe durch kleine Rollen, durch die der Strom
geleitet wird, ersetzen, auf welche durch einen feststehenden Magneten oder durch feststehende
elektrodynamisch wirkende Rollen ein Drehungsmoment ausgeübt wird, welches zum Drehungsmoment der elastischen Kraft der schwingenden
Spirale sich addirt oder sich von ihm abzieht und so den regulären Gang der Uhr verändert.
Diese Veränderungen werden in gleicher Weise benutzt, wie bei der Pendeluhr beschrieben.
Auch die übrigen bei der Pendeluhr bereits beschriebenen Einrichtungen lassen sich mit
geringen Modificationen auf Uhrwerke mit Federregulirung übertragen.
Theorie des Instrumentes.
Die Schwingungsdauer eines Pendels ist bekanntlich T =
Die Schwingungsdauer eines Pendels ist bekanntlich T =
PL
wenn P das Gewicht des Pendels, M sein Trägheitsmoment in Bezug auf die Drehungsachse und L die Entfernung
des Schwerpunktes von derselben ist. Die Anzahl der Schwingungen in der Zeit t ist
somit η = -=- — -
PL
Wenn nun das
Pendel mit einem permanenten Magneten vom magnetischen Moment H verbunden ist und
ein Strom, der durch die feste Rolle geht, auf dasselbe ähnlich wie die Schwerkraft wirkt, so
ist die Wirkung, die sich zur Schwerkraft bei einer Beschleunigung addirt (bezw. bei einer
Verzögerung subtrahirt), wenn i die Stromstärke ist und c eine Constante, cHi, demnach
ist nunmehr die Schwingungsdauer
PL + c Hi
Schwingungen in der Zeit t ist jetzt
PL + cHi
PL + cHi
und die Anzahl der
oder
N =
cHiV/
nun macht man die Anordnung so, dafs die Einwirkung des Stromes sehr klein ist
gegen die Schwere, also cHi klein gegen
PL und klein gegen die Einheit, als-
x JL
dann kann man die Klammer nach der Taylorschen Reihe entwickeln und in der Entwickelung
bei dem ersten Gliede stehen bleiben; man hat also angenähert
= vP
PL
c Hi
c Hi
2 PL
cH
ί
~C
gesetzt ni = C(N—n). Nun ist aber, wenn
η in Secunden und i in Amperes gegeben ist, η i die Anzahl der zu bestimmenden Coulombs Q.,
also ist Q = C (N ■— n) bezw. wenn eine Verzögerung statthatte Q= C (n — NJ, in Worten:
Die Anzahl der Coulombs ist proportional der Differenz der Angaben der beschriebenen Uhr
und einer richtig gehenden. Wirkt kein Strom, so ist 2V = η und Q ist = O. Das Instrument
beruht darauf, dafs ein permanenter Magnet angewendet wird und kein Anker, weil bei
einem Anker H nicht mehr constant ist, also C keine Constante mehr ist, vielmehr von i
abhängt und eine Proportionalität mit 2V—n nicht mehr besteht, demnach das Fundament
vorliegender Anordnung verloren geht.
Der Watt-Zähler entsteht nun, wenn man anstatt des permanenten Magneten eine Rolle
wählt, welche die elektromotorische Kraft E mifst, alsdann ist das magnetische Moment der
Rolle proportional mit E, es tritt für c H in obigen Gleichungen k E, wo k eine neue Constante
ist; es ist, wieder unter der Voraussetzung kleiner Einwirkungen im Verhältnifs
zur Schwere N = n
k
ι +
PL
Ei], oder,
wenn = — gesetzt, η E i = a (N ■—· η).
Nun ist η Ei = W die Anzahl der Watts; also W= a (N— η), wo α eine Constante des
Apparates ist; auch dieses Instrument ist mit einem Anker nicht möglich. Wendet man
eine schwingende Feder an, so tritt für das Drehungsmoment des Gewichtes das Drehungsmoment der Feder ein; auch dieses Instrument
ist nur in Verbindung mit einem permanenten Magneten oder einer ähnlich wirkenden Rolle,
nicht aber mit einem Anker zu gebrauchen; dabei bleibt aber die Bedingung bestehen, dafs
die Feder die Hauptkraft bildet und die magnetische nur eine verhältnifsmäfsig geringe und
accessorische ist.
Claims (1)
- Pat ent-An sp rüche:i. Die Anordnung eines Pendels, das unter dem Einflüsse der Schwerkraft schwingt, in Verbindung mit einem Magneten und von feststehenden Rollen, durch welche der Strom kreisend den normalen Gang der von diesem Pendel regulirten Uhr abändert, zu dem Zwecke, um aus der durch Ver-gleich mit einer richtig gehenden Uhr festgestellten Abweichung die Coulombs, welche durch die Leitung gingen, zu bestimmen, sowie auf die Umkehrung dieser Anordnung^ derart, dafs die Rolle mit dem Pendel verbunden ist und der Magnet feststeht, zu dem gleichen Zwecke.Die Anordnung eines Pendels, das unter dem Einflüsse der Schwerkraft schwingt, in Verbindung mit einer oder mehreren Rollen und von feststehenden Rollen, von denen das eine System die Volts, das andere die Amperes mifst, um die Watts zu bestimmen, in gleicher Weise wie oben die Coulombs. Die Benutzung einer durch eine schwingende Feder regulirten Uhr durch Verbindung der Feder mit einem Magneten oder mit Rollen und durch Anordnung von feststehenden Magneten oder Rollen, um durch die Wirkung von Strömen die Schwingungsdauer der Feder zu beeinflussen, zu dem Zwecke, um auf gleiche Weise wie in Anspruch i. und 2. die Coulombs oder Watts zu bestimmen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE30207C true DE30207C (de) |
Family
ID=306343
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT30207D Expired - Lifetime DE30207C (de) | Elektrizitäts-Zähler |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE30207C (de) |
-
0
- DE DENDAT30207D patent/DE30207C/de not_active Expired - Lifetime
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