DE3019844C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Klemmelement gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein derartiges Klemmelement ist aus der US-PS 31 42 938 bekannt. Es ist, von einer Seite betrachtet, mehr oder weniger in Form eines Z ausgebildet und dient im Zusammenwirken mit zwei weite­ ren Befestigungsmitteln, von welchen eines als Abstandshalter zwischen einer Gebäudewand und einer gitterartigen Unterkonstruk­ tion ausgebildet ist, für Gebäudewände, bei welchen die vorge­ hängten Platten mit einem Mörtelbrett verlegt werden. Durch die bekannten Klemmelemente sollen die Platten insbesondere so lange in ihrer Position gehalten werden, bis der Mörtel ausgehärtet und eine feste Verbindung mit der Platte eingegangen ist. Danach beschränkt sich die Funktion des bekannten Klemmelements auf diejenige einer zusätzlichen Sicherung.

Ein weiterer erheblicher Nachteil der bekannten Befestigungs­ vorrichtung besteht darin, daß die nachträgliche Demontage bzw. Remontage von einzelnen Fassadenplatten innerhalb des Verbandes z. B. zum Zweck des Austauschs beschädigter Fassadenplatten oder der Kontrolle der Montage oder des Zustandes der Befestigungs­ vorrichtung oder zu deren Nachbesserung mit erheblichen Umstän­ den verbunden ist, wie z. B. der Verwendung mehrteiliger Spezial- Fassadenplatten, zusätzlicher spezieller Befestigungsmittel, Beschädigung oder Zerstörung der Fassadenplatten oder der Befestigungsmittel od. dgl.

Weiter besteht bei bekannten Befestigungsvorrichtungen kaum eine Möglichkeit, nach der Montage oder bei einer späteren Kontrolle schlecht sitzende Maueranker im eingebauten Zustand wieder zu befestigen.

Ferner wird bei bekannten Befestigungsvorrichtungen für Metall-, Glas-, Keramik- und Kunststoff-Fassaden als nachteilig ange­ sehen, daß sie aus einer Anzahl verschiedener Konstruktionselemente bestehen, die häufig nicht einmal aus handelsüblichem Halbzeug hergestellt werden können und deshalb zu höheren Kosten führen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für schwere Beklei­ dungsplatten, die an einer gitterartigen Unterkonstruktion mon­ tierbar sind, ein Klemmelement aus Federdraht so auszubilden, daß eine Festlegung sowie jederzeit eine wiederholbare Demontage der Fassadenplatten von der Plattensichtseite her nur mit einem Spezialwerkzeug durchführbar ist und der Anpreßdruck auf die Sichtseite der Platten über eine linienförmige Anlage des Klemm­ elements erfolgt.

Die Lösung der Aufgabe erfolgt nach den im Anspruch 1 festge­ legten Merkmalen. Es ist ein Vorteil des erfindungsgemäßen Klemm­ elements, daß es sowohl durch eine Öffnung in der Platte hin­ durch als auch durch die Fugen zwischen den Platten hindurch an Horizontalstäben des Gitters mittels seiner federnd ausgebilde­ ten Halteschenkel mit ihren abgewinkelten Enden befestigbar ist und daß der Abstützkopf die horizontalen Kräfte, mit denen die Fassadenplatten an die gitterartige Unterkonstruktion gedrückt werden, nicht punktförmig konzentriert, sondern vorzugsweise entlang einer gekrümmten Linie in die Fassadenplatte einlei­ tet. Dadurch vermindert sich nicht nur die Bruchgefahr erheb­ lich, sondern auch die Gefahr des Absturzes einzelner Platten­ teile im Falle eines tatsächlich eintretenden Bruches. Besonders ausgeprägt ist dieser Vorteil, wenn das Klemmelement durch eine oder mehrere in der Platte angebrachte Öffnungen hindurchgreift. Durch den an der Sichtseite der zu befestigenden Fassadenplatte bzw. Fassadenplatten anliegenden ringförmigen Abstützkopf ent­ fällt auch die Notwendigkeit, die Platte zwecks Befestigung an ihrer Rückseite in irgendeiner Weise mit hinterschnittenen For­ men zu versehen, die besonders bei Platten aus Natursteinen, Beton oder Keramik zum Herausbrechen neigen. Die an den Enden abgewickelten federnden Halteschenkel stellen eine einfache und gegen ungewolltes Lösen sichere Befestigung dar. Vorteilhaft ist auch, daß das Klemmelement und mit ihm die Fassadenplatte in horizontaler Richtung auf der gitterartigen Unterkonstruktion justierbar ist. Das erfindungsgemäße Klemmelement ist aus Rundmaterial sehr einfach und wirtschaftlich herstellbar. Ein weiterer Vorteil des ringförmigen Abstützkopfes des Klemm­ elements ist dessen vielfältige Gestaltungsmöglichkeit beispiels­ weise in Form einer Rosette, Spange oder Klammer als auch die Wahl des Werkstoffes und der Farbe. Da die Fassadenplatten einfach aus keramischem Werkstoff, z. B. Ziegel, mit natürlicher oder farbig glasierter Oberfläche hergestellt werden können, ergibt sich in Verbindung mit den metallischen Teilen des Klemm­ elements ein solider Gesamteindruck.

Gemäß Patentanspruch 2 dienen die Halteschenkel und/oder der Abstützkopf der federnden Rückstellkraft. Die federnden Halte­ schenkel sind im teilweise entspannten Einbauzustand unter Hintergreifen der Unterkonstruktion gespreizt und für die Montage sowie die Remontage mittels eines Werkzeugs von der Sichtseite der zu befestigenden Platten her unter zeitweiliger Vergrößerung des Abstands ihrer Enden zum Abstützkopf in eine parallele Lage zueinander spannbar. Die Federwirkung der Schenkel beruht auf Biegung und/oder Torsion in den Schenkeln selbst oder im Abstützkopf. Der besondere Vorteil dieser Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Klemmelements liegt darin, daß eine nachträg­ liche Demontage und Remontage einzelner Platten innerhalb des Verbandes schnell und beschädigungsfrei möglich ist. Durch die Torsionsfederwirkung ergibt sich eine sehr elastische, haft­ schlüssige Befestigung der Fassadenplatten an der Unterkon­ struktion.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Halteschenkel leicht nach außen geschweift ausgebildet. Dadurch ist das Auf­ stecken des Werkzeugs erleichtert.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Halteschenkel asymmetrisch ausgebildet. Dadurch ist es möglich, die Kollision mit den Vertikalstäben des Gitters zu ver­ hindern, die zwangsläufig in einer bestimmten Anzahl von Fällen eintreten und die seitliche Justierung behindern würde.

Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung anhand der Zeichnung an verschiedenen Ausführungsformen beispielhaft erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Teil einer montierbaren Wandbekleidung in einem Vertikalschnitt mit einem Klemmelement;

Fig. 2 ein Klemmelement im Fugenkreuzungsbereich;

Fig. 3 ein in ein rundes Fassadenplattenteil eingesetztes Klemmelement;

Fig. 4 einen Horizontalabschnitt durch Teile zweier Fassadenplatten mit einem Klemmelement an der gitterartigen Unterkonstruktion;

Fig. 5 einen Horizontalschnitt durch ein Klemmelement mit asymmetrisch ausgebildeten Halteschenkeln;

Fig. 6 eine Ansicht eines weiteren Klemmelements.

Die Montage der Fassadenplatten 1 vor einer Gebäudewand 2 er­ folgt mittels einer Befestigungsvorrichtung, die aus einem Maueranker 3 mit einer Klemmvorrichtung 4 sowie Vertikalstäben 5 einer gitterartigen Unterkonstruktion besteht, an deren Hori­ zontalstäben 7 die Fassadenplatten 1 mittels eines federnden Klemmelements 8 befestigt sind. Das federnde Klemmelement 8 weist einen ringförmigen Abstützkopf 9 und einen oder mehrere daran befestigte, federnd ausgebildete, an ihren Enden 11 abge­ winkelte Halteschenkel 10 auf. Mit dem abgewinkelten Ende 11 ist das Klemmelement 8 an einem der Gebäudewand 2 zugekehrten Hori­ zontalstab 12 der gitterartigen Unterkonstruktion festgelegt. Die Fassadenplatte 11 hat eine mittige Plattenöffnung (Loch) 13 mit durchgestecktem Klemmelement 8 derart, daß sie durch eine kurze Linienauflage oder eingeschlagenen Spreizkonus in verti­ kaler Richtung fixiert ist.

Gemäß Fig. 2 übergreift ein Abtützkopf 20 des Klemmelements die Ecken von vier Fassadenplatten 16 bis 19 mit Fugen 14, 15, so daß die Befestigungskräfte in diese Fassadenplatten entlang einer gekrümmten Linie eingeleitet werden. Die zur Befestigung dienenden Halteschenkel 21, 22 greifen hier durch die Fuge 15 hindurch.

Das in Fig. 3 dargestellte Klemmelement weist einen ringförmigen Abstützkopf 27 auf und ist mit den Halteschenkeln 25, 26 durch eine mittige Plattenöffnung (Loch) 24 einer Fassadenplatte 23 hindurchgeführt.

Aus Fig. 4 bis 6 sind Klemmelemente mit gleich ausgebildeten, ringförmigen Abstützköpfen 28 bzw. 41 und verschiedenen ausge­ bildeten, federnden Halteschenkeln 29, 30 bzw. 37, 43 und 44, 45 ersichtlich. In Fig. 4 ist eine Fassadenplatte 33 mittels eines Klemmelements 34 einer gitterartigen Unterkonstruktion 35 verankert. Der linke Halteschenkel 37 ist im entspannten Zustand gestrichelt 36 und im eingebauten Zustand ausgezogen 37 gezeich­ net. Die gestrichelte Darstellung 38, 39 gibt die Halteschenkel 37, 43 in der Stellung wieder, in welcher sie sich während der Montage, Demontage bzw. Remontage befinden. In diese Stellung werden sie, wie sich aus Fig. 6 ergibt, mittels eines umgekehrt U-förmigen Werkzeugs 32 verbracht, das von der Sichtseite der Fassadenplatte 33 her gleitend auf die Halteschenkel aufsteckbar ist, so daß diese auf einfachste Weise gespannt und durch Ab­ ziehen des Werkzeugs 32 entspannt werden können.

Das Werkzeug 32 ermöglicht eine schnelle und unkomplizierte Mon­ tage und Demontage mit geringstem Platzbedarf in der Fuge zwischen den Platten oder in der Öffnung der Platte, so daß eine unbefugte Demontage mit anderen Werkzeugen praktisch unmöglich wird. Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, ist der Abstand des abge­ winkelten Endes 40 der Schenkel gestrichelt 38, 39 gezeichnet vom Abstütz­ kopf 41 während der Montage bzw. Demontage um die Länge 42 größer als der Abstand der Enden 43 nach erfolgter Montage. In Fig. 4 ist der linke Halteschenkel 29 im entspannten Zustand und der rechte Halteschenkel 30 im Einbauzustand dargestellt.

In der Ausführungsform nach Fig. 5 sind die Halteschenkel 44, 45 leicht nach außen geschweift. Der gespannte Zustand der Halte­ schenkel während der Montage ergibt sich aus den gestrichelt 46, 47 dargestellten Halteschenkeln.

Claims (4)

1. Klemmelement zur Befestigung wenigstens einer vorge­ hängten Fassaden-, Bau- oder Dekorationsplatte an einer gitterartigen Unterkonstruktion vor einer Gebäudewand, wobei das Klemmelement zwei federnd ausgebildete und ab­ gewinkelte Halteschenkel aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmelement (8) im eingebauten Zustand mit einem ringförmigen Abstützkopf (9) an der Sichtseite der zu befestigenden Platten (1) anliegt und daß die etwa senkrecht davon abstehenden und federnd spreizbaren Halteschenkel (10) abgebogene kurze Enden (11) aufweisen, mit denen das Klemmelement (8) infolge Federwirkung durch seitliches Aufspreizen der Halteschenkel, die sich da­ durch in der Projektion verkürzen, selbstklemmend fest­ legbar sind.

2. Klemmelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteschenkel (10) und/oder der Abstützkopf (9) der federnden Rückstellkraft dienen.

3. Klemmelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Halteschenkel (10) leicht nach außen geschweift ausgebildet sind (vgl. Fig. 5).

4. Klemmelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteschenkel asymmetrisch ausgebildet sind (vgl. Fig. 5).