DE3013231C2

DE3013231C2 - Verfahren zum kontinuierlichen Verpressen eines Vlieses sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Info

Publication number: DE3013231C2
Application number: DE3013231A
Authority: DE
Inventors: Albert de Roeselaare Mets
Original assignee: Constructiewerkhuizen de Mets NV
Current assignee: Constructiewerkhuizen de Mets NV
Priority date: 1980-04-03
Filing date: 1980-04-03
Publication date: 1987-01-22
Also published as: BE888260A; DE3013231A1

Description

Ein gattungsgemäßes Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist bekannt (DE-OS 22 24 977). Bei diesem bekannten Verfahren wird das Vorpressen mit kontinuierlich ansteigendem Druck vorgenommen. In der Praxis hat sich gezeigt, daß das vorgepreßte Vlies im allgemeinen nach der Verdichtung auf seine Enddicke zum Auffedern neigt. Diese im Vlies gespeicherte Energie wird nach dem Verdichten auf das Minimummaß einerseits durch Halten des Vlieses in der Fertigpreßzone auf dieser Dicke, andererseits durch das in diesem Bereich beginnende Abbinden des Bindemittels kompensiert. Infolge des Auffederns muß eine gewisse Mindestbaulänge, insbesondere im Vorpreßbereich, eingehalten werden. Das Maß des Auffederns hängt von der Preßgeschwindigkeit sowie der Länge der Vorpreßzone ab. Wird diese zu stark verkürzt, haben die verpreßten Teilchen in dem Vlies nicht genügend Zeit, um sich in der verpreßten Lage in eine stabile Stellung zu bewegen, das heißt sich zu drehen, zu verschieben und/oder zu kippen. Ferner hat die Verkürzung der Vorpreßzone zur Folge, daß erheblich größere Drücke in dessen einzelnen Zonen aufzubringen sind.
Die gattungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung von ein- und mehrschichtigen Spanplatten ist bekannt (DE-OS 19 53 816). Diese besteht ebenfalls aus einer kontinuierlich arbeitenden Presse, bei der das Vlies zwischen dem Obertrum eines unteren und dem Untertrum eines oberen endlos umlaufenden Bandes einläuft und die beiden Trume in einer Vorpreßzone einen in Transportrichtung des Vlieses enger werdenden Spalt bilden und in einer Hauptpreßzone etwa parallel zueinander verlaufen. Dort sind bereits nach außen abgedichtete Druckkammern vorhanden, die sich über die Länge der Vorpreßzone einschließlich der Hauptpreßzone erstrecken, von denen je eine auf die dem Vlies abgewandte Rückseite der endlos umlaufenden Bänder einwirken. Diese Druckkammern umfassen dabei einen etwa rechteckförmigen Bereich auf den Bändern und reichen bis zu den Rändern des Vlieses. Auch bei dieser bekannten Vorrichtung muß mit Rücksicht auf die oben geschilderten Verhältnisse die Vorpreßzone eine gewisse Mindestbaulänge haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens so weiter zu entwickeln, daß das Vorpressen beschleunigt, d. h. der Vorpreßbereich verkürzt werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren sowie einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruchs gelöst.
Durch Anwendung gewissermaßen alternierender Drücke wird erfindungsgemäß erreicht, daß das Vlies in jeder nachfolgenden Zone, die einen geringeren Druck als die vorhergehende Zone im Vorpreßbereich aufweist, etwas auffedern oder sich entspannen kann, womit die erforderliche Zeit und Möglichkeit zum Ausrichten der einzelnen Teilchen des Vlieses sichergestellt ist. Außerdem wird in aller Regel durch diese Vorgehensweise mehr Arbeit an dem zu verpressenden Vlies verrichtet, so daß das solchermaßen bearbeitete Vlies zu Beginn der Hauptpreßzone - nach der Vorpreßzone - weniger zum Auffedern neigt. Hierdurch bedingt wird sichergestellt, daß das Vorpressen und insgesamt der Preßvorgang sowie die hiernach arbeitende Presse in ihrer Baulänge verkürzt werden können. Außerdem wird infolge der geringeren Neigung zum Auffedern nach dem Vorpressen der Vorteil einer besseren Maßhaltigkeit der aus dem Vlies hergestellten Platte erreicht.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2-4 und der Vorrichtung in den Ansprüchen 6-11 gekennzeichnet.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende Vorrichtung, im schematischen Querschnitt;
Fig. 2 unter Weglassung des oberen endlosen Bandes eine Sicht auf die Druckkammern der Vorpreßzone von unten und
Fig. 3 ein Diagramm über die Druckverteilung in dem Vorpreßbereich.
In Fig. 1 ist eine kontinuierlich arbeitende Presse 10 dargestellt. Das Vlies 11 wird mittels einer Aufstreuvorrichtung 12 einer an sich bekannten Bauart auf den Vliesträger 13 aufgebracht und gemäß Richtungspfeil 14 auf die Presse 10 zu bewegt. Diese weist zwei Bänder auf, nämlich ein oberes endlos umlaufendes Band 15 und ein unteres endlos umlaufendes Band 16, die mit Hilfe bekannter Umlenkwalzen 17 bzw. 18 umgelenkt werden. Das obere Band 15 ist hierbei in seinem vorderen Bereich derart umgelenkt, daß sich in der Vorpreßzone A ein Preßspalt 19 mit einem bestimmten Winkel ergibt. Ein solcher Einlaufwinkel kann auch durch entsprechende Umlenkung des unteren Bandes 16 oder zwischen den beiden Bändern 15 und 16 durch entsprechendes Anordnen der beiden zugehörigen Umlenkwalzen eingestellt werden.
Nach der Vorpreßzone A schließt sich die Hauptpreßzone B zum Fertigpressen des Vlieses 11 an. Schließlich ist noch eine Kalibrierzone C vorgesehen, um dem Vlies eine besonders gute Maßhaltigkeit und besonders ebene Oberfläche zu verleihen.
In der Vorpreßzone A ist ein Druckkammerfeld 20 vorgesehen, das auf der dem Vlies abgewandten Rückseite 24 des oberen Bandes 15 angeordnet ist und mehrere Druckkammern 33-36 aufweist. Ebenso ist auf der Rückseite 23 des unteren Bandes 16 in senkrecht zur Bandebene fluchtender Anordnung ein Druckkammerfeld 25 angeordnet. Beide Druckkammerfelder können insgesamt entsprechend den Richtungsdoppelpfeilen 28 zugestellt werden. Außerdem können diese zusätzlich wenigstens teilweise Druckwalzen 29 aufweisen, die sich quer zur Transportrichtung 14 über die gesamte Breite des Vlieses 11 bzw. der Rückseiten 23, 24 der Bänder 15, 16 erstrecken.
In dem Übergangsbereich D zwischen der Vorpreßzone A und der Hauptpreßzone B ist eine gesonderte Druckkammer 37 vorgesehen, mittels der das obere Band 15 von der einen Preßspalt 19 bildenden Vorpreßzone A zu der Hauptpreßzone B umgelenkt wird, in welch letzterer Zone das Band 15 im wesentlichen parallel zu der Transportrichtung 14 des Vlieses 11 verläuft. Das Druckmittel, z. B. beheiztes Öl, kann in die Druckkammerfelder 20 bzw. 25 über die schematisch angegebenen Richtungspfeile 31 eingegeben werden.
In Fig. 2 sind Einfüllöffnungen 31 der Druckkammern gezeigt. Quer zur Transportrichtung 14 sind in der Vorpreßzone A vier Druckkammern 33-36 vorgesehen, die eine unterschiedliche Breite (Länge in Transportrichtung 14) aufweisen. Dabei können die Druckkammern im vorderen Bereich der Vorpreßzone A größer und in Richtung auf die Druckkammer 37 im Übergangsbereich D kleiner werdend ausgebildet sein oder umgekehrt (Fig. 2). Im übrigen können diese Kammern sämtlich unbeheizt, sämtlich beheizt oder zum Teil unbeheizt und zum Teil beheizt sein. Sind Erwärmungsschritte vorgesehen, dann tragen diese zur Verkürzung der Preßzeit wesentlich bei, was besonders hervorzuheben ist. Aufgrund der Vielzahl der Beheizungsmöglichkeiten ergibt sich eine gute Anpaßbarkeit an die jeweiligen Verhältnisse.
In Fig. 3 ist der Druck des Druckmittels über den Kammern 33-37 des Druckkammerfeldes 20 aufgetragen. Es wird zunächst in der Kammer 33 ein bestimmter Druck P 1 aufgebracht. Der Druck in der Kammer 34 ist demgegenüber kleiner. Der Druck P 3 in der Kammer 35 ist größer als jener in Kammer 33 oder 34. Der Druck in der darauffolgenden Kammer 36 ist wiederum kleiner als der Druck in der Kammer 37, wobei letzterer größer als der Druck in der Kammer 35 ist. Durch diese Anwendung des Druckes in dem Vorpreßbereich A wird ein flächiges Durchkneten oder -walken erreicht, so daß das Vlies gewissermaßen nach jedem Bereich aufgebrachten Druckes etwas entspannen und auffedern kann. Wenn der zu Ende der Vorpreßzone aufgebrachte Druck der höchste Druck mit Bezug auf die anderen Drücke in der Vorpreßzone und der Hauptpreßzone ist, so kann das vorgepreßte Vlies nach dem Vorpreßbereich etwas "zurückfedern", wodurch sich mindestens ein schnelleres Fertigpressen des Vlieses ergibt.

Claims

1. Verfahren zum kontinuierlichen Verpressen eines Vlieses, das aus mit mindestens einem Bindemittel versehenen lignozellulose und/oder zellulosehaltigen Teilchen wie Holzspänen, Holzfasern und dergleichen besteht und das in den Spalt zweier übereinander angeordneter, endlos umlaufender Bänder einläuft, während eines ersten Zeitabschnitts in einer Vorpreßzone mittels Flächendruck vorgepreßt wird und dann nach Durchlauf einer Übergangszone während eines zweiten Zeitabschnitts in einer Hauptpreßzone fertiggepreßt und kalibriert wird, dadurch gekennzeichnet, daß

a) während des Vorpressens der auf das Vlies einwirkende Flächendruck in aufeinanderfolgenden Bereichen unterschiedlich ist und

b) daß jeweils zwischen zwei Bereichen in Transportrichtung zunehmend höherer Drücke jeweils ein Bereich mit einem Druck eingeschaltet ist, der niedriger als der vorhergehende Druck ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu dem Flächendruck noch Liniendruck aufgebracht wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies während des Vorpressens zugleich bis auf eine unter der Aushärtungstemperatur liegende Temperatur gebracht wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem letzten Bereich während des Vorpressens der größte Druck aufgebracht wird.

5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer kontinuierlich arbeitenden Presse bei der das Vlies zwischen dem Obertrum eines unteren und dem Untertrum eines oberen endlos umlaufenden Bandes einläuft und die beiden Trume in einer Vorpreßzone einen in Transportrichtung des Vlieses enger werdenden Spalt bilden und in einer Hauptpreßzone etwa parallel zueinander verlaufen sowie gegebenenfalls durch eine gesonderte Kalibrierzone geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß in der Vorpreßzone (A) die Bereiche unterschiedlichen Drucks als voneinander abgedichtete Druckkammern 33-36 ausgebildet sind, die sich quer zur Transportrichtung des Vlieses erstrecken und auf die dem Vlies abgewandte Rückseite eines Bandes (16 bzw. 17) einwirken.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammern einen etwa rechteckförmigen Bereich auf dem Band (15, 16) umfassen.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammern bis zu den Rändern des Vlieses (11) reichen.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Vorpreßzone (A) mehrere, zueinander parallele Druckkammern (33-36) bezüglich der Transportrichtung (14) hintereinander angeordnet sind.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in zumindest einer sich über die gesamte Breite des Vlieses (11) erstreckenden Druckkammer wenigstens eine Druckwalze (29) angeordnet ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Druckwalze (29) über die gesamte Breite des Vlieses (11) erstreckt.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammern (33-36) sowie die Druckwalzen jeweils paarweise einander gegenüberliegend angeordnet sind.