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Einrichtung zur Sicherung der Türen
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von Personenwagen, insbesondere im untertägigen Steinkohlenbergbau
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Sicherung der Toren von Personenzügen,
insbesondere im untertägigen Steinkohlenbergbau, die im wesentlichen aus einer zwischen
Lokomotive und letztem Personenwagen angeordneten Leiterschleife und einem in der
Lokomotive installierten Kontroll- und Alarmgerät, sowie innerhalb der Personenwagen
betägigbaren Nottasten besteht, wobei die Lokomotive mit einem Stromversorungsgerät
versehen ist.
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Auf einigen Bergwerksanlagen sind bereits Personenzüge mit Notsignalanlage
versehen, die dem Lokomotivführer durch optische und akustische Signale aus den
einzelnen Personenwagen eines Personenzuges anzeigen, ob ein Notsignal direkt aus
einem Personenwagen ausgelöst wurde, ob ein oder mehrere Personenwagen umgestürzt
sind oder ein oder mehrere Personenwagen aus dem Zugverband ausgeschieden sind.
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Der wesentliche Nachteil einer derartig bekannten Notsignalanlage
besteht darin, daß der Lokomotivführer einen Personenzug
in Bewegung
setzen kann, ohne daß die Notsignalanlage betriebsbereit ist. Darüber hinaus ist
während der Zugbewegung im Gefahrenfall das Eingreifen des Lokführers zum Einleiten
eines Bremsvorganges unbedingt erforderlich.
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Bei der Überprüfung von Unfallgeschehen innerhalb der Personenzugbeförderung
hat sich herausgestellt, daß die meisten Unfälle dadurch entstehen, daß entweder
Belegschaftsmitglieder bereits während des -Anfahrvorganges eines Personenzuges
noch in die einzelnen Wagen einspringen, daß der Kopf oder andere Körperteile aus
den geöffneten Türausnehmungen während der Fahrt herausgehalten werden und daß letztlich
der Ausstieg schon erfolgt, wenn der Zug noch in Bewegung ist. Auch beim Umstür
zen oder Entgleisen einzelner Personenwagen hat sich gezeigt, daß für die Verletzungen
von Belegschaftsmitgliedern innerhalb der umgestürzten Personenwagen die nicht verschlossenen
Türen die Ursache waren.
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Demgegenüber hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, eine Einrichtung
zur Sicherung der Türen von Personenzügen, insbesondere für den Untertagebergbau,
zu schaffen, die grundsätzlich die Betriebsbereitschaft von den Sicherheitserfordernissen,abhängig
macht, wie beispielsweise dem verschlossenen Zustand sämtlicher Türen sowie der
ordnungsgemäßen Position sämtlicher Rand sätze auf dem Gestänge und die darüber
hinaus auf einfache und wirtschaftliche Weise das Öffnen der Türen während der Bewegung
des Personenzuges vermeidet und mit dem Auslösen eines Notsignales selbsttätig das
Abbremsen des Personenzuges bewirkt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mit mindestens
einem Laufrad eines jeden Personenwagens gekoppelt, ein Stromerzeugungsaggregat
mit einer Batterie in Verbindung mit einem Netzgerät vorgesehen ist, an welches
jeweils ein Endschalter, ein Sperrschalter, eine Wechselsprechanlage und ein Entgleisungskontrollschalter
angeschlossen sind und daß über eine Verbindungsleitung zwischen Personenwagen und
Lokomotive die Bremse selbsttätig beaufschlagbar ist.
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Im Rahmen der Erfindung erweist es sich als besonders vorteilhaft,
daß an das Netzgerät anschließbar am letzten Personenwagen eines Personenzuges eine
das Stehen des Zuges mit Blinklicht verdeutlichende -Blinkleuchte vorgesehen ist.
Da es bei den untertägigen Verhältnissen, insbesondere in bezug auf die Streckenbeleuchtung
überaus schwer ist die Entfernung zu einem üblicherweise roten Schlußlicht eines
Zuges abzuschätzen und durch den hohen Geräuschpegel die Entfernung auch in keiner
Weise akustisch abzuschätzen ist, ob der durch rotes Licht kenntlich gemachte Zug
in Bewegung ist oder nicht, ist es vorteilhaft, insbesondere im Hinblick auf die
Sicherheit, das Schlußlicht eines Zuges derartig kenntlich zu machen, daß aus großem
Abstand bereits zu entnehmen ist, ob der Zug in Bewegung ist oder nicht.
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Des weiteren erweist es sich als vorteilhaft, daß in Abhängigkeit
der Antriebs art der Lokomotive für die Unterbrechung der Energie zufuhr in Verbindung
mit dem Alarm- und Kontrollgerät ein Nullspannungsauslöser oder ein Überstromauslöser
vorgesehen sind.
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Ein solcher Nullspannungsauslöser bzw. Überstromauslöser ist im bei
den im Untertage-Einsatz befindlichen Antriebe wie beispielsweise Fahrdraht- oder
Akkulokomotiven zweckmäßig
um auf diese Weise die Energiezufuhr
unterbrechen zu können.
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Um nach einem selbsttätigen Auslösen der Bremsen diese durch den Lokomotivfahrer
wieder lösen zu können, ist ein Entsperrungsschalter vorgesehen.
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Der technische Fortschritt der Erfindung ist im wesentlichen darin
begründet, daß die Sicherheit für den Personentransport weitestgehend während der
Standzeit als auch der Bewegung des Personenzuges gewährleistet ist, wobei durch
die Bewegung der Räder der Personenwagen ein Stromerzeugungsaggregat mit gepufferter
Batterie betrieben wird, welches die Befehlsorgane unabhängig von dem durch die
Lokomotive erzeugten Strom eigenständig versorgt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematisierte Seitendarstellung
eines üblicherweise im Untertagebergbau eingesetzten Personenwagens, Fig. 2 einen
Querschnitt durch den in Fig. 1 dargestellten Personenwagen, und Fig. 3 eine Skizze
aus der die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Sicherungseinrichtung hervorgeht.
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Wie aus dem im Prinzip und in Seitendarstellung in Fig. 1 angedeuteten
und üblicherweise im Untertagebetrieb eingesetzten Personenwagen 2 hervorgeht, ist
dieser im Bereich mindestens eines Laufrades 4 mit einem Stromerzeugungsaggregat
5, und einer Batterie 6 ausgerüstet.
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Die in nicht dargestellten Führungen in Schließ- und Öffnungsrichtung
verschiebbare Tür 10 ist wie auch aus Fig. 2 zu entnehmen ist, mit einem Sperrschalter
9 ausgerüstet. In Schließstellung der Tür 10 ist im TUrrahmen ein Endschalter 8
angeordnet. Das Stromerzeugungsaggregat 5, d. h. der in den Ausführungsbeispielen
dargestellte Generator ist oberhalb der Achse 3 eines Radsatzes angeordnet und wird
durch mindestens ein Laufrad 4 während der Bewegung des Personenzuges angetrieben.
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Wie aus dem Wirkungsbild in Fig. 3 hervorgeht, ist dem Stromerzeugungsaggregat
5 ein Netzgerät 7 nachgeschaltet, welches unterteilt ist in einen mit i bezeichnet
eigensicheren und einen mit e bezeichneten Teil erhöhter Sicherheit. Über das Netzgerät
7 bzw. den mit i bezeichneten eigensicheren Teil werden die innerhalb eines Personenwagens
2 angeordneten Befehlsorgane wie beispielsweise Wagen und Signalleuchte 22, Sperrschalter
9, Endschalter 8 und Entgleisungskontrollschalter 12 gespeist. Wenn es sich um den
letzten Wagen innerhalb eines Zuges handelt, so ist an dem Personenwagen 2 zusätzlich
ein Blinklicht 18 angeordnet, welches während der Fahrt kontinuierlich aufleuchtet
und während der Standzeit des Zuges als Blinklicht ausgebildet ist. Jeder der Personenwagen
2 eines Personenzuges ist für sich mit einem Stromerzeugungsaggregat 5 und einer
Batterie
6 ausgerüstet. Das Aggregat 5 läd die Batterie 6 derartig auf, daß die Befehlsorgane
innerhalb eines Personenwagens 2 mit Strom versorgt werden.können. Neben den bereits
aufgezählten Befehlsorganen 22, 9, 8 und 12 ist jeder Personenwagen 2 mit einer
Wechselsprechanlage 11 ausgerüstet. Die Personenwagen 2 sind untereinander über
eine Verbindungsleitung 13 in eigensicherer Art mittels Kupplungen und Steckern
verbunden. In der mit 1 bezeichneten Lokomotive eines Personenzuges wird das Netzteil
7 ebenfalls über einen Generator 17 gespeist. Die mit 14 bezeichnete und schematisiert
angedeutete Bremse 14 beispielsweise in hydraulischer oder pneumatischer Bauart
wird über ein Ventil 15 geschaltet, welches elektromagnetisch über die in den Personenwagen
2 angeordneten Befehlsorgane ausgelöst wird. Um die Bremsen 14 nach einem selbsttätigen
Auslösen durch eines der Befehlsorgane 8, 12, 9 und 22 zu lösen ist ein Entsperrschalter
16 vorgesehen.
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Mit 21 ist innerhalb des Führerhauses der Lokomotive 1 ein Signaltableau
und mit 11 die entsprechende Wechsel sprechanlage bezeichnet. Die an das Alarm-
und Kontrollgerät 7 angeschlossenen Nullspannungsauslöser 19 bzw. Überstromauslöser
20, wie sie an den üblicherweise im Untertagebergbau eingesetzten Lokomotiven vorkommen,
dienen im Bedarfsfall zur Unterbrechung der Energiezufuhr.
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1 Lokomotive 2 Personenwagen 3 Achse 4 Laufrad 5. Stromerzeugungsaggregat
6 Batterie 7 Netzgerät 8 Endschalter 9 Sperrschalter 10 Tür 11 Wechselsprechanlage
12 Entgleisungskontrollschalter 13 Verbindungsleitung 14 Bremse 15 Ventil 16 Entsperrschalter
17 Stromerzeugungsaggregat 18 Blinklicht 19 Nullspannungsauslöser 20 Überstromauslöser
21 Signaltableau 22 Wagen- und Signalleuchte
Leersaveite