DE3009974C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zusammensetzung für nematische Flüssigkristallfarbanzeigevorrichtungen
unter Verwertung eines
elektro-optischen Effekts, die dadurch gekennzeichnet sind,
daß in ihr zumindest ein dichroitischer Anthrachinonfarbstoff
der folgenden Formel (I) gelöst ist
worin
X und Y gleich oder verschieden sind und -NH₂ oder -OH bedeuten;
Z Halogen, -OR, -NHR,
X und Y gleich oder verschieden sind und -NH₂ oder -OH bedeuten;
Z Halogen, -OR, -NHR,
-CONHR₂ oder
-COOR₂ bedeutet, worin R eine Alkylgruppe mit 1 bis
15 Kohlenstoffatomen oder eine Niedrig-Alkylgruppe,
gegebenenfalls substituiert durch -OH,
darstellt, R₁ Wasserstoff, Halogen, -OH, -OCH₃,
eine Alkylgruppe mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen oder
eine Methoxygruppe, gegebenenfalls substituiert durch
bedeutet und R₂ eine Phenylgruppe, eine Alkylgruppe
mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen oder eine Cyclohexylgruppe
ist; und
n eine ganze Zahl von 1 oder 2 ist, vorausgesetzt, daß, wenn X-NH₂ und Y-OH sind und wenn X und Y beide -OH sind, n die ganze Zahl 1 ist und, wenn n die ganze Zahl 2 bedeutet, die beiden Reste Z gleich oder verschieden sein können.
n eine ganze Zahl von 1 oder 2 ist, vorausgesetzt, daß, wenn X-NH₂ und Y-OH sind und wenn X und Y beide -OH sind, n die ganze Zahl 1 ist und, wenn n die ganze Zahl 2 bedeutet, die beiden Reste Z gleich oder verschieden sein können.
Vorzugsweise ist in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung zumindest
ein dichroitischer Anthrachinonfarbstoff der Formel
(II) gelöst
worin R³ eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 2 bis
15 Kohlenstoffatomen bedeutet, umfaßt.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung der vorstehend
definierten Zusammensetzung für die Herstellung von nematischen
Flüssigkristallfarbanzeigevorrichtungen.
Flüssigkristallanzeigevorrichtungen, die dichroitische Farbstoffe
enthalten, wurden bereits bekannt als Anzeigevorrichtungen
vom "guest-host"-Typ auf dem Gebiet der Flüssigkristall-
Technologie und werden als Anzeigevorrichtungen in Uhren, elektronischen
Taschenrechnern, Fernsehgeräten etc. verwendet.
Die Theorie dieses Typs an Anzeigevorrichtung ist diejenige,
daß dichroitische Farbstoffmoleküle entsprechend der Ausrichtung
der Moleküle eines flüssigkristallinen Materials ausgerichtet
werden. Im einzelnen wechseln die Flüssigkristallmoleküle
von einem "off"-Zustand in einen "on"-Zustand und werden
bei der Anwendung einer äußeren Stimulation, die normalerweise
ein elektrisches Feld ist, orientiert, und in Verbindung hiermit
werden gleichzeitig dichroitische Farbstoffmoleküle orientiert.
Als Ergebnis hiervon wechseln die Grade der Lichtabsorption
durch die Farbstoffmoleküle in den beiden Zuständen, um
eine Farbanzeige zu ergeben.
Ein derartiger elektro-optischer Effekt ist gleichbedeutend mit
einer Flüssigkristallfarbanzeige unter Verwertung des sogenannten
guest-host-Effekts. Der guest-host-Typ wird gegenwärtig
mit Hilfe einer Methode bewirkt, die die Verwendung von nematischen
Flüssigkristallen mit positiver oder negativer dielektrischer
Anisotropie umfaßt, und mit Hilfe einer Methode, die die
Verwendung von Flüssigkristallen, die einen Phasenübergang von
einer cholesterinischen Phase in eine nematische Phase bei Anwendung
eines elektrischen Feldes umfaßt.
Einige dichroitische Farbstoffe, die nach dieser Theorie arbeiten,
wurden bereits bekannt, jedoch erwiesen sich keine derselben
als gänzlich zufriedenstellend hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit
bei kommerziellen Anwendungen. Dies hat teilweise
die Entwicklung und die Kommerzialisierung von Flüssigkristallfarbanzeigevorrichtungen,
die auf dieser Theorie beruhen,
gehemmt.
Dichroitische Farbstoffe, die in Flüssigkristallfarbanzeigevorrichtungen,
die auf dieser Theorie beruhen, verwendet werden,
müssen bestimmten grundlegenden Anforderungen genügen.
Beispielsweise müssen sie im allgemeinen in geringen Mengen
ein ausreichendes Färbevermögen, ein hohes dichroitisches Verhältnis,
das sie befähigt, einen hohen Kontrast durch Anwendung
einer Spannung oder Abwesenheit von Spannung zu zeigen,
eine ausreichende Löslichkeit in Flüssigkristallen, eine ausgezeichnete
Beständigkeit und hohe Stabilität besitzen und
sollen selbst bei langer Verwendungsdauer die Leistungsfähigkeit
der Vorrichtung nicht beeinträchtigen.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Anthrachinonfarbstoffe
der Formeln (I) oder (II) genügen diesen Anforderungen.
Aus der US-PS 39 60 751 waren zwar bereits Anthrachinonfarbstoffe
als Komponenten von Flüssigkristallen bekannt,
denen jedoch ein anderes Strukturkonzept zugrundeliegt
als den erfindungsgemäß eingesetzten Farbstoffen. Die erfindungsgemäß
eingesetzten Farbstoffe führen demgegenüber
zu einer überraschenden Verbesserung des dichroitischen
Verhältnisses.
Typische Beispiele für die erfindungsgemäß eingesetzten
dichroitischen Anthrachinonfarbstoffe werden in den nachstehenden
Tabellen I und II gezeigt.
Die erfindungsgemäß eingesetzten dichroitischen Farbstoffe können aus
bekannten Materialien gemäß bekannten Reaktionen synthetisiert
werden. Da die erhaltenen rohen Farbstoffe häufig anorganische
Salze und andere Verunreinigungen enthalten, müssen sie durch
Extraktion oder Umkristallisation mit organischen Lösungsmitteln,
vorzugsweise durch Dünnschichtchromatographie oder Säulenchromatographie,
gereinigt werden.
Die folgenden Synthese-Beispiele zeigen die Herstellung typischer
dichroitischer Farbstoffe gemäß der Erfindung.
Man gab 2,5 g Kaliumhydroxid zu 30 g Phenol und löste bei 100°C.
Danach gab man 9 g 1-Amino-2-brom-4-hydroxyanthrachinon zu und
setzte 4 Stunden bei 160°C um. Die erhaltene Reaktionsmischung
wurde abgekühlt, und man fügte eine verdünnte wäßrige Natriumhydroxidlösung
zu. Die Mischung wurde gerührt und filtriert.
Der Filterkuchen wurde mit Wasser gewaschen und getrocknet, um
8,0 g eines rohen Farbstoffs zu ergeben. Die Umkristallisation
aus Äthanol ergab eine in Tabelle I als Farbstoff Nr. 1 angegebene
Verbindung. Dieses Produkt war ein roter Farbstoff, der
eine maximale Absorption bei einer Wellenlänge von 515 nm
zeigte.
Die in Tabelle I als Farbstoffe Nr. 2 bis 7 angegebenen Verbindungen
können analog synthetisiert werden, indem man die entsprechenden
Phenole oder Aniline anstelle des Phenols bei dem
vorstehenden Verfahren verwendet.
Die als Farbstoffe Nr. 13 bis 17 angegebenen Verbindungen
wurden in der gleichen Weise wie in Synthese-Beispiel 1 synthetisiert,
wobei jedoch 2-Brom-1,4-dihydroxyanthrachinon anstelle
von 1-Amino-2-brom-4-hydroxyanthrachinon verwendet und
mit den entsprechenden Phenolen umgesetzt wurde.
Die angestrebte Verbindung kann synthetisiert werden, indem
man wie in Synthese-Beispiel 1 arbeitet, wobei man jedoch
n-Octylamin anstelle von Phenol verwendet. Sie kann jedoch
vorteilhaft nach dem folgenden Verfahren synthetisiert werden.
Man setzte 5 g der in Tabelle I als Farbstoff Nr. 5 angegebenen
Verbindung mit 15 g n-Octylamin 2 Stunden bei 150°C um.
Man leitete in die Reaktionslösung Wasserdampf ein, um überschüssiges
nicht-umgesetztes Amin durch Destillation zu entfernen.
Der Niederschlag wurde durch Filtrieren abgetrennt,
mit Wasser gewaschen und getrocknet, um 5,5 g eines rohen
Farbstoffs zu ergeben. Der rohe Farbstoff wurde durch Chromatographie
an einer mit Siliciumdioxidgelpulver beschickten
Kolonne unter Verwendung von Chloroform als Entwicklungsmittel
gereinigt. Man erhielt auf diese Weise eine als Farbstoff Nr. 8
angegebene Verbindung. Dieses Produkt war ein rötlichvioletter
Farbstoff, der eine maximale Absorption in einer Chloroformlösung
bei einer Wellenlänge von 519 nm zeigte.
Eine in Tabelle I als Farbstoff Nr. 9 angegebene Verbindung
kann analog synthetisiert werden, indem man n-Dodecylamin anstelle
von n-Octylamin verwendet.
Man gab 10 g Natrium-1-amino-4-(p-toluol-sulfonylamid)-anthrachinon-
2-sulfat zu einer Lösung von 21 g Kaliumhydroxid in
14 g Methanol. Die Mischung wurde 2 Stunden bei 80°C gerührt.
Man gab Wasser zu und trennte den Niederschlag durch Filtrieren
ab, wusch mit Wasser und trocknete. 5 g des so erhaltenen
methoxylierten Produkts wurden in 50 g konzentrierter Schwefelsäure
1 Stunde bei 40°C gerührt und dann entnommen und auf
Eiswasser gegeben. Der Niederschlag wurde durch Filtrieren
abgetrennt, mit Wasser gewaschen und getrocknet, um 4,4 g rohen
Farbstoff zu ergeben. Die Umkristallisation aus Äthanol
ergab eine Verbindung (Farbstoff Nr. 10) in Form von dunkelvioletten
stäbchenartigen Kristallen. Dieses Produkt war ein
violetter Farbstoff, der eine maximale Absorption in einer
Chloroformlösung bei einer Wellenlänge von 529 nm zeigte.
Die als Farbstoffe Nr. 11 und 12 in Tabelle I angegebenen Verbindungen
können analog nach dem vorstehenden Verfahren unter
Verwendung von Phenolen anstelle von Methanol synthetisiert
werden. Vorteilhafterweise können jedoch diese Verbindungen
synthetisiert werden, indem man in der in Synthese-Beispiel 1
angegebenen Weise arbeitet, wobei man jedoch 1,4-Diamino-2-
bromanthrachinon anstelle von 1-Amino-2-brom-4-hydroxyanthrachinon
verwendet und mit den entsprechenden Phenolen umsetzt.
Man setzte 5,0 g 1-Amino-4-hydroxy-2-phenoxyanthrachinon,
20 g Octylalkohol und 1,2 g Kaliumcarbonat 30 Stunden bei
150°C in einem Stickstoffstrom um. Die Reaktionsmischung wurde
abgekühlt, und man gab 50 g Methanol zu. Der Niederschlag
wurde abfiltriert. Der Filterkuchen wurde mit Methanol und
Wasser gewaschen und getrocknet, um 3,5 g Rohprodukt zu ergeben.
Das Rohprodukt wurde an einer Siliciumdioxidgel-Säule
unter Verwendung von Benzol als Eluierungsmittel chromatographiert.
Man erhielt auf diese Weise 0,4 g 1-Amino-4-hydroxy-
2-octoxyanthrachinon (Farbstoff Nr. 18). Dieses Produkt war
ein roter Farbstoff vom F=130 bis 132°C, der eine maximale
Absorption in Chloroform bei einer Wellenlänge von 513 nm und
550 nm zeigte.
Andere dichroitische Farbstoffe, die bei der Erfindung verwendet
werden können, können im wesentlichen gemäß den vorstehenden
Synthese-Beispielen synthetisiert werden.
Die Erfindung wird weiter unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben.
Fig. 1 stellt eine Vorderansicht einer Flüssigkristallanzeigevorrichtung,
die die erfindungsgemäße Zusammensetzung
enthält, dar, und
Fig. 2 stellt eine Querschnittsansicht entlang der Linie
a-a von Fig. 1 dar.
Bezugnehmend auf die Zeichnungen wird eine nematische flüssigkristalline,
mit einem Farbstoff gefärbte Substanz in eine
Schicht 1 eingefüllt, die zwischen zwei parallel angeordneten
Glas-Schiebern 2 und 3 liegt. Die Glas-Schieber 2 und 3 werden
durch Abstandhalter 4, die beide Seitenenden der Schicht 1 begrenzen,
getrennt. Die Schieber 2 bzw. 3 besitzen auf ihren
inneren Oberflächen transparente Elektroden 5 und 6. Die Elektrode 5
ist mit einem äußeren Bleidraht 9 über einen Kontakt 7
verbunden. Analog ist die Elektrode 6 mit einem äußeren Bleidraht 10
über einen Kontakt 8 verbunden. Die Elektroden 5 und
6 besitzen eine rechteckige Gestalt und sind einander zugewandt
angeordnet. Eine Spannungsquelle 12 und ein hiermit in Reihe
verbundener Schalter 11 sind zwischen den äußeren Bleidrähten 9
und 10 miteinander verbunden. Die Spannungsquelle 12 liefert
eine Gleichspannung oder eine Wechselspannung mit niedriger
Frequenz, die ausreicht für eine Reorientierung der Flüssigkristallmoleküle
und der dichroitischen Farbstoffmoleküle in der
Schicht 1 und ihre Ausrichtung auf den inneren Oberflächen der
Schieber 2 und 3. Gewöhnlich sind Spannungen von 10 bis 20 Volt
ausreichend.
Ein Beispiel für den bei der Erfindung verwendeten nematischen
Flüssigkristall ist eine Mischung bestehend aus 43% 4-Cyano-
4′-n-pentyl-biphenyl, 17% 4-Cyano-4′-n-propoxy-biphenyl, 13%
4-Cyano-4′-n-pentoxy-biphenyl, 17% 4-Cyano-4′-n-octoxy-biphenyl
und 10% 4-Cyano-4′-n-pentyl-terphenyl. Es kann auch eine sogenannte
chirale nematische Flüssigkristallmischung verwendet
werden, erhalten durch Zugabe von 5% Cholesteryl-nonanoat,
3% optisch aktivem 4-Cyano-4′-isopentyl-biphenyl etc. zu der
vorgenannten Mischung. Diese chirale nematische Flüssigkristallmischung
befindet sich in Abwesenheit einer elektrischen Spannung
in der cholesterinischen Phase, jedoch findet bei Anwendung
einer Spannung ein Phasenübergang in die nematische Phase
statt. Die obigen Beispiele stellen keine Einschränkung dar,
und es können andere flüssigkristalline Verbindungen mit einer
nematischen flüssigkristallinen Phase, die eine positive oder
negative dielektrische Anisotropie zeigt, entweder einzeln oder
als Mischungen bei der Erfindung verwendet werden.
Die erfindungsgemäß eingesetzten dichroitischen Farbstoffe werden entweder
einzeln oder in Form von Mischungen verwendet. Die Konzentration
des dichroitischen Farbstoffs in der flüssigkristallinen Substanz
ist derart, daß sich der Farbstoff in den Flüssigkristallen
löst und die Farbstoffmoleküle durch die Orientierung der
Flüssigkristallmoleküle vollständig orientiert und ausgerichtet
werden können. Im allgemeinen beträgt die geeignete Konzentration
des Farbstoffs 0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise
0,01 bis 3 Gewichts-%, bezogen auf die flüssigkristalline Substanz.
Es ist auch möglich, den gewünschten Farbstoff zu erhalten,
indem man den erfindungsgemäß einzusetzenden dichroitischen Farbstoff
mit einem anderen dichroitischen oder nicht-dichroitischen
Farbstoff oder Färbemittel mischt.
Bei der Herstellung einer derartigen Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung
werden transparente Elektroden im vorhinein derart
behandelt, daß die Flüssigkristallmoleküle und die Moleküle
des dichroitischen Farbstoffs parallel oder senkrecht bzw.
quer zu den Oberflächen der transparenten Elektroden orientiert
werden können. Die Behandlung kann beispielsweise mit
Hilfe einer Methode durchgeführt werden, die das einfache Reiben
der Oberflächen der transparenten Elektroden mit einem
Baumwolltuch etc. in einer festgelegten Richtung umfaßt, mit
einer Methode, die das Überziehen mit einer Verbindung vom
Silan-Typ umfaßt, mit einer Methode, die die Dampfabscheidung
von Siliciumoxid umfaßt, oder mit einer Methode, die das Überziehen
mit einer Verbindung vom Silan-Typ oder das Dampfabscheiden
von Siliciumoxid und das anschließende Reiben der
Oberflächen der transparenten Elektroden mit einem Baumwolltuch
etc. in einer festgelegten Richtung umfaßt.
Wird eine Lösung, die aus nematischen Flüssigkristallen mit
positiver dielektrischer Anisotropie und dem erfindungsgemäß eingesetzten
dichroitischen Farbstoff besteht, in eine Flüssigkristallfarbanzeigevorrichtung
eingefüllt, die derart behandelt worden
ist, daß die Flüssigkristall- und die Farbstoffmoleküle
parallel zu den Oberflächen der transparenten Elektroden
orientiert werden können, weist die Anzeigevorrichtung den
Typ auf, bei dem die Farbe der Elektrodenteile bei Anwendung
von Spannung verschwindet.
Wird eine Lösung, die aus nematischen Flüssigkristallen mit
negativer dielektrischer Anisotropie und dem erfindungsgemäß
einzusetzenden dichroitischen Farbstoff besteht, in eine Flüssigkristallfarbanzeigevorrichtung
eingefüllt, die derart behandelt
worden ist, daß die Flüssigkristall- und die Farbstoffmoleküle
senkrecht bzw. quer zu den Oberflächen der transparenten
Elektroden orientiert werden können, weist die Anzeigevorrichtung
den Typ auf, bei dem die Elektrodenteile bei
Anwendung einer Spannung gefärbt sind.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigten Anzeigevorrichtungen weisen
den Typ auf, der eine Beobachtung des hindurchgetretenen Lichtes
gestattet. Diese Vorrichtungen können Anzeigevorrichtungen
vom reflektierten Typ werden, wenn der Glas-Schieber 2 durch
eine nicht-transparente reflektierende Platte ersetzt wird
oder indem man eine reflektierende Platte hinter dem Schieber 2
anordnet, um eine Beobachtung vor dem Glas-Schieber 3
zu ermöglichen.
Es gibt eine Vielzahl von Flüssigkristallen und Methoden für
die Errichtung von Flüssigkristallfarbanzeigevorrichtungen
unter Verwendung der erfindungsgemäß einzusetzenden dichroitischen Farbstoffe.
Im wesentlichen können sämtliche als Anzeigemethoden
eingeordnet werden, die auf dem guest-host-Typ unter Verwertung
des elektro-optischen Effekt von nematischen Flüssigkristallen
beruhen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Sämtliche
Prozentangaben sind auf das Gewicht bezogen.
In einer Anzeigevorrichtung des in den Fig. 1 und 2 gezeigten
Typs brachte man
eine Silicium-Verbindung als
Überzug auf die Oberflächen der transparenten Elektroden 5
und 6 auf. Die Schicht 1 dieses Anzeige-Elements wurde mit
einer gefärbten Flüssigkristall-Lösung, bestehend aus 0,1 Gewichtsteilen
Farbstoff Nr. 1 der Tabelle I und 9,9 Gewichtsteilen
einer Flüssigkristallmischung, bestehend aus 38%
4-Cyano-4′-n-pentyl-biphenyl, 8% 4-Cyano-4′-n-pentoxy-biphenyl,
23% 4-Cyano-4′-n-heptyl-biphenyl, 8% 4-Cyano-4′-
n-heptoxy-biphenyl, 10% 4-Cyano-4′-n-octoxy-biphenyl, 10%
4-Cyano-4′-n-pentyl-terphenyl und 3% optisch aktivem 4-Cyano-
4′-isopentyl-biphenyl, gefüllt. Ein Kunststoff-Film mit einer
Dicke von 10 µm wurde als Abstandhalter 4 verwendet.
Beim Öffnen des Schalters 22 färbte sich diese Anzeigevorrichtung
eindeutig rot. Beim Schließen des Schalters 11 und bei
der Anwendung einer Wechselspannung von 20 V bei 60 Hz wurde
der Teil der Vorrichtung, bei dem die transparenten Elektroden
5 und 6 einander gegenüberstanden, farblos. Beim Öffnen des
Schalters 11 zeigte die Vorrichtung wieder einen rotgefärbten
Zustand. Wurde die Anzeigevorrichtung in den Strahlengang
eines Spektralphotometers gebracht, betrug die maximale Absorptionswellenlänge
524 nm. Beim Öffnen und Schließen des
Schalters 11 bei dieser Wellenlänge betrug das Absorptionsverhältnis
1 : 6, was einen guten Dichroismus anzeigte.
Wurde diese Anzeigevorrichtung einer Bestrahlung mit sichtbarem
Licht mit einer Wellenlänge von mehr als 400 nm während einer
langen Zeitdauer unterzogen, wurde im Farbton, im Absorptionsverhältnis
etc. keine Änderung beobachtet, und die Anzeigevorrichtung
behielt die gleichen Eigenschaften wie unmittelbar
nach ihrer Konstruktion bei.
Verwendete man den Farbstoff Nr. 8 der Tabelle I anstelle des
in Beispiel 1 verwendeten Farbstoffs, erhielt man eine Anzeige
von violetter Farbe bzw. Farblosigkeit beim Öffnen bzw.
Schließen des Schalters 11.
Verwendete man den Farbstoff Nr. 15 der Tabelle I anstelle des
Farbstoffs in Beispiel 1, erhielt man eine Anzeige vor orangegelber
Farbe bzw. Farblosigkeit durch Öffnen bzw. Schließen
des Schalters 11.
Verwendete man den Farbstoff Nr. 22 der Tabelle I anstelle
des Farbstoffs in Beispiel 1, erhielt man eine Anzeige von
roter Farbe bzw. Farblosigkeit durch Öffnen bzw. Schließen
des Schalters 11.
Claims (3)
1. Zusammensetzung für nematische Flüssigkristallfarbanzeigevorrichtungen,
dadurch gekennzeichnet, daß in ihr zumindest
ein Anthrachinonfarbstoff der folgenden Formel (I)
gelöst ist
worin
X und Y gleich oder verschieden sein können und -NH₂ oder -OH bedeuten;
Z Halogen, -OR, -NHR, -CONHR₂ oder -COOR₂ bedeutet, worin R eine Alkylgruppe mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen oder eine Niedrig-Alkylgruppe, gegebenenfalls substituiert durch -OH, bedeutet, R₁ Wasserstoff, Halogen, -OH, -OCH₃, eine Alkylgruppe mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen oder eine Methoxygruppe, gegebenenfalls substituiert durch darstellt und R₂ eine Phenylgruppe, eine Alkylgruppe mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen oder eine Cyclohexylgruppe ist; und
n eine ganze Zahl von 1 oder 2 ist, vorausgesetzt, daß, wenn X -NH₂ ist und Y -OH ist und wenn X und Y beide -OH bedeuten, n die ganze Zahl 1 ist und, wenn n die ganze Zahl 2 bedeutet, die beiden Reste Z identisch oder verschieden sein können.
X und Y gleich oder verschieden sein können und -NH₂ oder -OH bedeuten;
Z Halogen, -OR, -NHR, -CONHR₂ oder -COOR₂ bedeutet, worin R eine Alkylgruppe mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen oder eine Niedrig-Alkylgruppe, gegebenenfalls substituiert durch -OH, bedeutet, R₁ Wasserstoff, Halogen, -OH, -OCH₃, eine Alkylgruppe mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen oder eine Methoxygruppe, gegebenenfalls substituiert durch darstellt und R₂ eine Phenylgruppe, eine Alkylgruppe mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen oder eine Cyclohexylgruppe ist; und
n eine ganze Zahl von 1 oder 2 ist, vorausgesetzt, daß, wenn X -NH₂ ist und Y -OH ist und wenn X und Y beide -OH bedeuten, n die ganze Zahl 1 ist und, wenn n die ganze Zahl 2 bedeutet, die beiden Reste Z identisch oder verschieden sein können.
2. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anthrachinonfarbstoff die folgende Formel
besitzt, worin R₃ eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe
mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen darstellt.
3. Verwendung der Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 oder 2
für die Herstellung von nematischen Flüssigkristallfarbanzeigevorrichtungen.
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