DE300376C

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Publication number: DE300376C
Application number: DENDAT300376D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

' ■- JVr 300376 KLASSE 87b. GRUPPE

WILHELM HUCKINGHAUS in REMSCHEID.

Vorschneider mit oder ohne Hebel. Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Oktober 1915 ab.

" Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Hebelvorschneider oder gegebenenfalls auch ein gewöhnlicher Vorschneider (ohne Hebel), dessen Neuheit und Eigentümlichkeit darin besteht, daß der Schneidkopf einseitig an den Backen dadurch angeordnet ist, daß die Schneider an die Schneidbacken winklig angebogen oder angepreßt bzw. angeschlagen sind. Dadurch wird vor allen Dingen außerordentlich an Arbeit gespart, denn die Backen Jiegen in ihrem Gewerbe aufeinander, brauchen also keiner Fräsarbeit unterworfen zu werden, wie bei den Backen mit zweiseitig vorspringenden Schneidei'n, bei welchen das Gewerbe ineinandergefügt ist. Hinzukommt aber noch die außerordentlich starke und kräftige Ausbildung des Gewerbes, das den größten Schneiddrücken Widerstand leistet. Auch die Schneiden selbst sind dadurch außerordentlich verstärkt und können folglich nicht so leicht abbrechen. Bei größeren Zangen ist zudem die Anordnung getroffen, daß der Gewerbebolzen noch durch die Anordnung von Druck aufnehmenden Kugeln verstärkt wird.

Die Zeichnung veranschaulicht in den
Fig. ι eine Ansicht, Fig. 2 einen Schnitt der neuen Zange; Fig. 3 stellt einen Horizontalschnitt dar, und die Fig. 6 eine Einzelheit.

Fig. 4 und 5 veranschaulichen eine Ansicht und einen Schnitt einer abgeänderten Einrichtung.

In Fig. ι bis 3 sind a, b die Backen der neuen Zange, die mittels der Bolzen c in be-

kannfer Weise mit den Schenkeln d verbunden sind, die wieder durch den Bolzen e Verbindung haben und durch die Feder f auseinandergespreizt werden.

Gemäß der" Erfindung sind nun die Schneidenkörper i von den Backen a, h winklig abgebogen, so daß sie daran einseitig vorstehen und miteinander durch den Gewerbebolzen h sich vereinigen. Vorschneider, bei denen die Schneidenkörper einseitig vorstehen, sind an sich bekannt. Bei der Ausführung eines A^orschneiders gemäß der Erfindung wird erreicht, daß das Gewerbe außerordentlich stark wird; denn die Gewerbelappen können mit der ßtirnfläche der Schneidenkörper {, wie ohne weiteres ersichtlich, bündig liegen, es kann auch ein Lappen bis zur Kante der Backe α reichend außerordentlich breit werden, wodurch ein Verkanten der Lappen a, b verhindert, der Bolzen h entlastet wird und eine sehr kräftige Schneidwirkung entfaltet werden kann. Diese wird noch dadurch unterstützt, daß auch das Gewerbe sehr nahe an den Schneiden k liegt, etwas, was bei den gewöhnlichen Schneidzangen nicht möglich ist, da zwischen den Schneiden und dem Gewerbe immer ein Zwischenraum vorhanden sein muß, um überhaupt schneiden zu können. Zweckmäßig ist der Lappen bei g durchge- ' drückt bzw. verkröpft, damit die 'Zange ein gefälligeres Aussehen erhält, was auch gleichzeitig zur Steifung und Kräftigung der Backe beiträgt. Außer, diesem wesentlichen Vorteil ist noch ein sehr großer Vorteil darin zu erblicken, daß so gut wie jede Fräsarbeit fortfällt, da die Gewerbelappen einfach aufeinander zu liegen kommen und nicht wie bei den gewöhnlichen Zangen ineinandergefügt sind.

Letzteres ist ebenfalls stets mit einer entsprechenden Schwächung der Lappen verbunden. Wie aus Fig. ι und 2 zu ersehen, können die Lappen mit der Schneide k. vollständig bündig liegen, sie werden also durch den Schneidenkörper i noch verstärkt. Dadurch ' werden die Schneiden selbst aber auch verstärkt und können daher nicht so leicht abbrechen. . .

Wie aus Fig. 6 ersichtlich, kann der Bolzen h auch gleich an einer Backe angepreßt oder angeschlagen sein, wodurch gleichfalls eine Kräftigung erzielt wird.

Die Fig. 4 und 5 weisen eine Abänderung dahin auf, daß der eine Gewerbelappen, p z. B., mit einem winkligen Vorsprung η ausgerüstet ist, der eine Lagerung für eine Anzahl Kugeln 0 gibt, die sich gegen die Rückenflache r des Gewerbelappens α legen und hierdurch den Bolzen h ganz wesentlich entlasten. Infolgedessen, kann man diesen Hebelvorschneider oder gewöhnlichen Schneider auch in größeren Abmessungen mit Vorteil ausführen und damit die größten Schneiddrücke und Schneidwirkungen erreichen, ohne daß man befürchten muß, daß ein Abbrechen oder Abbiegen der in Betracht kommenden Teile eintritt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. -Vorschneider mit oder ohne Hebel, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidenkörper (2) an die Backen (a,b) einseitig derart angebogen sind, daß die Lappen des Gewerbes einfach aufeinander zu liegen kommen und mit der Schneide (k)

an den Schneidenkörpern (i) bündig lie- - gen."

2. Vorschneider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Backe mit einem Widerlager (n) zur Aufnahme von Kugeln (r) ausgerüstet ist, die an der Kante der anderen Backe anliegen und so" eine Entlastung des Gewerbebolzens herbeiführen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.·