DE3002353A1 - Dichtungsglasmasse - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtungsglasmasse. Im einzelnen betrifft die Erfindung eine Dichtungsglasmasse, welche ein niedrigschmelzendes Glaspulver und
ein hochschmelzendes pulverförmiges Füllmaterial mit niedrigerem Wärmeausdehnungskoeffizienten enthält. Die erfindungsgemäße
Dichtungsglasmasse schafft in nicht-devitrifiziertem
Zustand (nicht-entglastem Zustand), der durch Wärmebehandlung bei relativ niedriger Temperatur
erreicht wird, eine Abdichtung. Die Dichtungsglasmasse kann zur Abdichtung von Aluminiumoxidgehäusen verwendet
werden, in denen elektronische Komponenten, wie z.B. Halbleiter-IC (integrierte Schaltungen),eingeschlossen sind.
Bisher wurden zur Abdichtung eines Aluminiumoxidgehäuses für IC entglasbare,- niedrigschmelzende PbO-B2O^-ZnO-SiO2-Glaslote
(Fritten) verwendet. Durch Devitrifikation (Entglasung) nach Vitrifizierung (Flußbildung) mittels Hitzebehandlung
bei etwa 4800C bilden diese Glaslote einen Dichtungsbereich aus, der mit dem thermischen Ausdehnungskoeffizienten
von Aluminiumoxid kompatibel ist. Derartige herkömmliche Glaslote weisen folgende Nachteile auf: Es
ist eine Wärmebehandlung bei relativ hoher Temperatur erforderlich und die Toleranzbereiche für die Bedingungen
der Wärmebehandlung zur Entglasung, wie beispielsweise die Temperatur und die Behandlungszeit, sind klein.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Dichtungsglasmasse zu schaffen, mit der eine hermetische
Abdichtung bei Aluminiumoxid erreicht werden kann, wobei die Dichtungsglasmasse durch eine Wärmebehandlung bei
400 bis 43O°C während weniger als 10 min einen befriedigenden Fluß aufweist und einen Dichtungsbereich ausbildet,
dessen thermischer Ausdehnungskoeffizient mit dem des Aluminiumoxids kompatibel ist. Die Dichtungsglasmasse soll
außerdem angestrebte Eigenschaften, wie z.B. Widerstand
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gegen Wärmebeanspruchung, Korrosionsbeständigkeit gegen·=
über Wasser oder Säurens, elektrischen spezifischen Y/ider·=
stand und Dielektrizitätskonstant© 9 in befriedigender
Weise aufweisen.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöstp daß man
einem niedrigschmelzenden Pb0~B20,pZn0-Si02-Glaspulver
bestimmter Zusammensetzung wenigstens 2 G©w„?S Cordierite
pulver als hochschmelzendes Füllmaterial mit niedrigerer thermischer Ausdehnung einverleibt»
Die erfindungsgemäße Dichtungsglasmasse besteht im wesentlichen aus einem niedrigschmelzenden, nicht-entglasbaren
Glas, welches PbO, B2O,, ZnO und SiO2 als wesentliche Bestandteile
umfaßt undaushochschmelzendem, pulverförmiges! Füllmaterial
mit niedrigem thermischem Ausdehnungskoeffizienten , wobei das niedrigschmelzende Glas im wesentlichen folgende Zusammensetzung (in Gewo$) aufweist%
PbO 77,0 - 86,0
B2O3 6,0 - 15,0
ZnO 0,5 - 6 ρ 9
SiO2 0,1 - 3.0
Al2O3 0 -=3,0
MgO, CaO, BaO, SrO 0 - 2SQ
SnO2 0 - 1,5
Li2O, Na2O, K2O 0 -190
und wobei das hochschmelzend© Füllmaterial Cordierit in
einem Anteil von 2 bis 30 Gew.^, bezogen auf die Gesamt=
masse, und gegebenenfalls ß-Eueryptit9 ß-Spodumen9 Bleititanat
oder Zirkon mit einem Anteil von jeweils nicht mehr als 15 Gew.%, bezogen auf die G®saBtmass®p umfaßt=
Im folgenden wird eine Begründung für dl© Definition der
Zusammensetzung des niedrigschm©lz©sd®n Glases als der
Hauptkomponente der
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Falls der Gehalt an PbO geringer als 77 Gew.% ist, liegt
der Erweichungspunkt des Glases zu hoch, um für ein Dichtungsverfahren
bei niedriger Temperatur geeignet zu sein. Falls der Gehalt an PbO mehr als 86 Gew.% beträgt, ist der
thermische Ausdehnungskoeffizient des Glases zu hoch.
Falls der Gehalt an B2O, geringer als 6 Gew.% ist, wird
während des Glasschmelzverfahrens die Entglasung verursacht und dadurch das Verfahren nachteilig beeinflußt.
Falls der Gehalt an B2O, mehr als 15 Gew.% beträgt, ist
der Erweichungspunkt des Glases zu hoch.
Falls ein Gehalt an ZnO von weniger als 0,5 Gew.96 vorliegt,
kann die Entglasung kaum auftreten, der Erweichungspunkt des Glases ist jedoch zu hoch. Falls der Gehalt an ZnO
mehr als 6,9 Gew.% beträgt, ist die Entglasungsgeschwindigkeit
des Glases zu groß und die Entglasung wird während des Glasschmelzverfahrens verursacht.
SiO2 wird einverleibt, um die Entglasungsneigung zu steuern.
Falls ein Gehalt an SiO2 von weniger als 0,1 Gew.#
vorliegt, wird die Entglasung des Glases mit hoher Entglasungsgeschwindigkeit verursacht. Dabei tritt bei der
Wärmebehandlung kein für die Dichtung befriedigender Fluß des Glases ein. Falls der Gehalt größer als 3 Gew.% ist,
liegt der Erweichungspunkt des Glases zu hoch.
Es ist möglich, Al2O, in einem Anteil von bis zu 3 Gew.%,
SnO2 in einem Anteil von bis zu 1,5 Gew.# und/oder ein
Erdalkalimetalloxid aus der Gruppe BaO, SrO, CaO und MgO in einem Anteil von bis zu 2,0 Gew.% zusammen mit SiO2
einzuverleiben, um die Entglasungsneigung des Glases zu steuern.
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Es ist ebenfalls möglich, ein Alkalim©talloxid aus der
Gruppe Li2O, Na2O und K2O in einem Anteil von bis zu
1 Gew.% einzuverleiben, um den Erweichungspunkt zu erniedrigen
und die Bedingung d@r Wärm©b©handlung bei d©r
Abdichtungsbehandlung zu steuernο
Eine der optimalen Glasmassen weist einen hohen Anteil an SiO2 auf und hat für die wesentlichen Bestandteile folgende
Bereiche (in Gew.%)%
PbO 80,0 - 85,0 B2O3 7s0 - 13,0
ZnO 2,5 - 6P5
SiO2 0,5 - 295o
Die andere der optimalen Glasmassen weist einen niedrige·=
ren Erweichungspunkt auf und hat folgende Bereiche (in Gew.%) für die wesentlichen B©standt©iles
PbO 83,5 = 85,5
B2O3 10,0 - 149O
ZnO 1,5 - 3pO
SiO2 0,35 = 0,5ο
Bei dem letzteren Glastyp liegt ©in SiO2~Gehalt von bis
zu 0,5 Gew.% vor. Der Erweichungspunkt (die Temperatur,
bei der die Viskosität des Glases 1O7965P beträgt) des
Glases ist etwa 3 bis 70C niedriger als der Erweichungspunkt
des ersteren Glastyps. Unter Verwendung einer Glas= masse, der der letztere Glastyp einverleibt ist, kann da=
her das Dichtungsverfahren bei niedrigerer Temperatur
durchgeführt werden.
Das Glas mit der genannten Zusammensetzung weist durch eine 10 min dauernde Hitzebehandlung bei relativ niedriger
Temperatur, wie z.B. 400 bis 43O0Cj, einen befriedigenden
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Fluß auf, um in nichtentglastem Zustand eine hermetische
Abdichtung zu erreichen. Der thermische Ausdehnungskoeffizient des Glases ist jedoch relativ hoch, z.B. 110
bis 130 χ 10"7oC~1 (50-35O0C). Infolgedessen ist es nicht
möglich, eine angepaßte Dichtung an das Aluminiumoxid oder ähnliches Material zu erreichen, das einen thermischen
Ausdehnuni
(25-4000C) hat.
(25-4000C) hat.
sehen Ausdehnungskoeffizienten von 65 bis 70 χ 10"' °C~
Die erfindungsgemäße Dichtungsglasmasse umfaßt Cordierit als hochschmelzenden Zusatzstoff mit niedrigem Ausdehnungskoeffizienten,
d.h. einen Füllstoff, in einem Verhältnis von 2 bis 30 Gew.%, bezogen auf das Glaspulver. Falls
der Anteil des Cordierits geringer als 2 Gew.% ist, ist
der Effekt der Addition nicht groß genug. Falls der Anteil mehr als 30 Gew.% beträgt, ist die Fließeigenschaft der
Dichtungsglasmasse ungünstigerweise zu gering. Der optimale Anteil an Cordierit liegt in einem Bereich von 3 bis
25 Gew.%. Cordierit (2Mg^Al2O3.5SiO2) kommt als natürliches
Mineral vor. Gewöhnlich wird Jedoch der durch Schmelzen synthetisch hergestellte Cordierit verwendet. Die Rohmaterialien
MgO, Al2O, und SiO2 werden stöchiometrisch
vermischt und geschmolzen, um die Mischung bei 15000C oder bei höherer Temperatur in den Glaszustand zu überführen.
Die Mischung wird abgeschreckt, pulverisiert und anschließend durch Erhitzen auf 13500C entglast.
Cordierit weist einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
von 10 bis 20 χ 10~7 °C~1 (50-35O0C) auf und besitzt im
Vergleich mit anderen bekannten Füllmaterialien optimale Eigenschaften, wie sie für eine Dichtung eines Aluminiumoxidgehäuses
für IC gefordert werden, nämlich Korrosionsbeständigkeit gegenüber Säuren und entsprechende elektrische
Charakteristik. Von den genannten Gesichtspunkten aus
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wird vorzugsweise nur Cordi@rit einverleibt. Es ist jedoch auch möglich ρ ander© Füllmaterialien, wie beispiels
weise ß-Eucryptit, ß-Spodumenj, Bleititanat oder Zirkon,
mit einem Anteil von jeweils bis zu 15 Gew„% des Füllmaterials
einzuverleiben»
Eucryptit (Ll2Q=Al2O,»4SiO2) und ß~Spodumen
4SiO2) können wie folgt erhalten werden» Die Rohmaterialien werden stöchiometrisch vermischt und geschmolzen, um
die Mischung bei etwa 15000C in den glasartigen Zustand
zu überführen. Die Mischung wird abgeschreckt und pulverisiert und anschließend auf 9000C erhitzt» Zirkon (ZrO2=SiO2
ist als natürliches Produkt ©rhältlich» Es ist auch möglich j, Zirkon zu verwenden,, das durch Festphasenumsetzung
von Zirkonoxidpulver und SiO2=PuIv©r synthetisiert wurde»
Bleititanat (PbO.TiO2) kann folgendermaßen erhalten wer=
deno Eine Mischung von Pb0-Pulv@r und Ti02=Pulver in äquimolarem
Verhältnis wird bei 1000 bis 12000C gesintert» Dabei wird das Bleititanat durch Umsetzung in fester Phase
synthetisiert* Das bei der Umsetzung erhalten© Sinterpro= dukt wird pulverisiert»
Diese Füllmaterialien haben di© folgenden thermischen Aus= dehnungsko effi zienten:
ß-Eucryptit »60 bis »80 x 1Q~7 °C~1(50-35O0C)
ß-Spodumen 8 bis 15 x 10~7 0C"1 (50-35O0C)
Zirkon 42 bis 48 χ 10°7 °C=1 (50-35O0C)
Bleititanat =40 bis =53 χ 1Q~7 °C~1 (50-35O0C)
Im folgenden wird eine Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung dar erfindungsgemäßen Dichtungsglasmasse beschrieben.
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Die Rohmaterialien der Komponenten, wie z. B. Mennige,
Borsäure, Zinkoxid und Siliciumdioxid, werden je nach der angestrebten Zusammensetzung eingewogen und vermischt, um
eine Charge zu erhalten. Die Charge wird in einen Platintiegel gegeben und 1 bis 2 h in einem elektrischen Ofen
bei 1000 bis 12500C geschmolzen. Das geschmolzene Glas wird in Wasser gegossen und auf diese Weise zermalmt. Das
geschmolzene Glas kann auch zu einer Platte geformt werden und mittels einer Kugelmühle zerschlagen werden, um
Teilchen mit einem durchschnittlichen Durchmesser von etwa 1 bis 8/um zu erhalten. Das Füllmaterial kann folgendermaßen
einverleibt werden. Entweder wird das Füllmaterial in einem angestrebten Verhältnis bei dem Zerkleinerungsverfahren
in die Kugelmühle gegeben, um die Bestandteile simultan zu zerkleinern, oder feiner Füllstoff
mit einem durchschnittlichen Durchmesser von etwa ΐ bis 8/um wird mit dem Glaspulver in einem Mischer vermischt.
Die erfindungsgemäße Dichtungsglasmasse wird hauptsächlich in nicht-entglastem Zustand zur Abdichtung eines Aluminiumoxidgehäuses
verwendet. Die Dichtungsglasmasse kann jedoch auch durch eine Änderung der Bestandteile in dem Glas
in einem entglasten Zustand zur Abdichtung (Verschweißung) eines Kalk-Sodaglases, wie z.B. einer flachen Glasplatte
oder eines Metalls, verwendet werden.
Für die Verwendung der Dichtungsglasmasse als Dichtungsmaterial
eines Aluminiumoxidgehäuses, in dem IC eingeschlossen ist, sollte die Dichtungsglasmasse folgende Eigenschaften
aufweisen.
Der Transformationspunkt (Tg) wird als die Temperatur definiert, bei der eine abnormale Ausdehnung eines Glases
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-libel einer linearen Ausdehnungskurve eines GlasStabes
einsetzt. Der Punkt entspricht einer Viskosität des GIa=
ses von ^= 1O13 bis 104 P,
Der Erweichungspunkt (Ts) ist als die Temperatur definiert, bei der die Viskosität des Glases^ = ίο7'65 Ρ
(log ^= 7,65) beträgt.
In der Praxis bedeutet das, daß das Erweichen und Fließen des Glases bei der Transformationstemperatur beginnt und
in der Nähe des Erweichungspunktes ein ausreichender Fluß des Glases gegeben ist. Transformationspunkt und Erweichungspunkt des Glases werden gewöhnlich mittels eines
DTA-Thermogramms gemessen. Bei dem Dichtungsglas liegen im Falle des beschriebenen Glases mit hohem SiOp-Gehalt
Tg und Ts innerhalb folgender Bereiches
Tg 290 bis 3150C
Ts 335 bis 36O0C=
Im Falle des beschriebenen Glases mit niedrigem liegen Tg und Ts innerhalb folgender Bereiches
Tg 285 bis 31O0C
Ts 335 bis 350oCo
Fließeigenschaft (Durchmesser des Flußtropfensg X
Um die Oberfläche des abzudichtenden Teils befriedigenderweise zu benetzen und eine hermetische Abdichtung herzustellen,
ist es nötig, daß sich di© Dichtungsglasmasse erweichen läßt und fließt. Zur Bestimmung d©r Fli©ßcharak°
teristik wird eine pulverförmige Prob© in einer Gramm» Menge eingewogen, die ihrem spezifischen Gewicht entspricht
und in einer zylindrischen Form mit einem Durchmesser von 12,5 mm preßgeformt. Die geformte Probe wird unter den Be-
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dingungen der Hitzebehandlung, wie sie in Tabelle 2 gezeigt sind, behandelt und der Durchmesser des Fließknopfes
wird gemessen.
Für eine Verwendung der Dichtungsglasmasse als Dichtungsmaterial
für ein Aluminiumoxidgehäuse für IC sollte der
gemessene Durchmesser des Fließknopfes wenigstens 17 mm betragen und vorzugsweise in einem Bereich von 18 bis
20 mm liegen.
Der volumenspezifische Widerstand 1st ein Anzeichen der elektrischen Isolationseigenschaften. Der volumenspezifische
Widerstand der Masse sollte nach der Hitzebehandlung wenigstens 10 Ohm.cm bei 150 C betragen.
Dielektrizitätskonstante
L·
Die Dielektrizitätskonstante bezieht sich auf die in der Dichtungsglasmasse als dielektrischem Material zwischen
den Leitungsdrähten gespeicherte Energie. Die Dielektrizitätskonstante der hitzebehandelten Masse beträgt bei
200C bei einer Frequenz von 1 MHz vorzugsweise weniger als 20.
Das für IC-Gehäuse verwendete cc-Aluminiumoxid weist gewöhnlich
thermische Ausdehnungskoeffizienten von 65 bis 70 χ 10~7 0C"1 (25-4000C) auf. Die erfindungsgemäße Dichtungsglasmasse
sollte in ein Material überführt werden, das in dichtendem Zustand den thermischen Ausdehnungskoeffizienten
von +2 χ 10""7 bis -10 χ 10~7 0C""1, bezogen
auf den des Aluminiumoxids (d.h. 55 bis 72 χ 10"7 0C"1),
aufweist , um eine paßgenaue Abdichtung zu erreichen.
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Korrosionsbeständigkeit gja^enüber Säuren
Das Aluminiumoxidgehäuse wird nach dem Einbau des IC zur Verbesserung der Haltbarkeit der Leitungsdrähte mit
Zinn plattiert. Bei dem Plattierungsverfahren wird das Gehäuse zur Entfernung von Krusten in eine Säure einge=
taucht und anschließend in ein saures Plattierungsbad getaucht, um die Produktivität zu verbessern»
Bei dem Eintauchverfahren in die Säur® wird die äußere Oberfläche des aus Glas und Füllstoff bestehenden Dich=
tungsbereichs korrodiert. Bei zu starker Korrosion bil~ den sich Vertiefungen oder Korrosionsnarben aus„in denen
das Plattierungsbad selbst nach Waschen verbleibt, wo=
durch wiederum Probleme mit elektrischen Kriechströmen verursacht werden können. Die Korrosionsbeständigkeit gegen=
über Säuren, z.B. gegenüber dem Plattierungsbad, ist daher
wichtig, falls die Dichtungsglasmasse für IC-Gehäuse verwendet
wird.
Die Korrosionsbeständigkeit wird folgendermaßen gemessen=
Eine plattenförmige Probe (25 χ 40 χ 3 mm)? die 10 min bei 400 bis 430°C hitzebehandelt wurde, wird 10 min bei
25° C in eine 5 gew.?6ige Salpetersäure oder ©ine 20 gewo%ige
Essigsäure eingetaucht und gewogen 9 wobei der Gewichtsver-
lust pro Einheitsfläche (mg/cm ) bestimmt wird«. Dieser Ge-
Wichtsverlust sollte weniger als 100 mg/cm und Vorzugs-
weise weniger als 80 mg/cm sein»
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen und Vergleichsbeispielen näher erläuterte
Unter Verwendung der im oberen Teil von Tabelle 1 aufg©=
führten Zusammensetzungen werden jeweils di® Gläser der
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Beispiele 1 bis 18 hergestellt. Bei dem Verfahrensschritt des Zermalmens des Glases wird jeweils der im unteren
Teil der Tabelle 1 aufgeführte Füllstoff in dem spezifizierten Verhältnis zugesetzt und auf diese Weise jeweils
eine pulverförmige Probe für die Untersuchungen hergestellt. Der Anteil des Glaspulvers in der Probe wird durch
Subtraktion des Füllmaterialanteils von 10096 berechnet. Bei den Beispielen 17 und 18, die Vergleichsbeispiele darstellen,
wird kein Cordierit einverleibt. Bei den Proben werden die charakteristischen Werte bestimmt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Es werden 1,0g jeder pulverförmigen Probe in den Halter
eines Differential-Thermoanalysegeräte gegeben. Zur Aufzeichnung
des jeweiligen DTA-Thermogramms wird die Temperatur in einer Geschwindigkeit von 10°C/min erhöht. In
der Tabelle ist der anfängliche endotherme Punkt auf dem Thermogramm als Transformationspunkt (0C) dargestellt und
der zweite endotherme Punkt als Erweichungs
punkt (0C) dargestellt.
Es wird jeweils eine pulverförmige Probe preßgeformt und bei der in der Tabelle angegebenen jeweiligen Bedingung
für die Wärmebehandlung erhitzt (400-4300C; 10 min), um
eine stabförmige Probe zu erhalten. Dann wird jeweils der thermische Ausdehnungskoeffizient zwischen 500C und dem
Transformationspunkt des Glases gemessen.
Die jeweilige Probe wird unter der in der Tabtlle angegebenen
Bedingung für die Hitzebehandlung gemäß dem oben
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erwähnten Verfahren erhitzt. Es wird jeweils der Durchmesser des Fließknopfes gemessen«
Volumenspezifischer Widerstand P (Ohm»cm)
Es wird jeweils der volumenspezifisch® Widerstand P (Ohm.cm) jeder hitzebehandelten Prob© bei 15O0C gemessene
In der Tabelle sind die Daten in logarithmischer Darstellung (log P) aufgeführt.
Es wird jeweils die Dielektrizitätskonstante (6 ) jeder hitzebehandelten Probe bei 200C und 1 MHz gemessene
Korrosionsbeständigkeit gegenüber Säuren
Jede Probe wird gemäß dem oben beschriebenen Verfahren jeweils
in 5%ige HNO, und 25#ige CHxCOOH eingetaucht» Es
wird jeweils der Gewichtsverlust (mg/cm) gemessen»
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Tabelle 1 (Zusammensetzung der Beispiele)
Beispiel Nr. | 0 | 1 | 2 | ,0 | 3 | 4 | 5 | ,5 | 6 | ,0 | 7 | 8 | 9 |
Glas zusammen | CO 0 Füllstoffgehalt |
,7 | ,5 | ,5 | |||||||||
setzung (Gew.%) | 0 (Gew.?6) | ,0 | ,0 | ,0 | |||||||||
PbO | ti Cordierit | 79 | 80 | ,3 | 80 | 81 | 82 | 83 | ,5 | 84 | 84 | 85 | |
B2O3 | •s^ ß-EucΓ3φtit | 11,5 | 12 | 12 | 10 | 11 | 9 | 8,5 | 11 | 10,5 | |||
zzkr | 0 ß-Spodumen | 6,5 | 5 | 5,5 | 6,5 | 5 | 6 | 5,5 | 3,0 | 2,5 | |||
SiO2 | 00 Zirkon | 1,5 | 1 | 1,5 | 2,0 | 1 | 0 | 0,8 | 1,0 | 2,0 | |||
A12O3 | -x Bleititanat | 0,5 | 1 | ■ | 1 | 1,2 | 1,0 | ||||||
SnO2 | 0,5 | 0 | 0,5 | 0 | |||||||||
RO | MgO | CaO | BaO | ||||||||||
0,5 | 0,3 | 0,5 | |||||||||||
R2O | LioO | LioO | |||||||||||
072 | 072 | ||||||||||||
13 | 15 | 14 | 8 | 18 | 17 | 15 | 10 | 17 | |||||
2 | |||||||||||||
8 | |||||||||||||
CO O O NJ CO
Cordierit ß-Eucryptit
ß^Spodumen Zirkon
Bleititanat
Tabelle 1 (Fortsetzung)
Beispiel Nr. | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17+ | 5 | 18+ |
Glas zusammen- setzung (Gew.%) |
||||||||||
PbO | 84,65 | 84,45 | 84 | 85 | 84 | 84,5 | 82 | 84, | 4 | 84,5 |
B2O3 | 12,0 | 12,1 | 8,5 | 12 | 11,5 | 11,5 | 12,5 | 12 | 0 | 12 |
ZnO | 2,4 | 2,7 | 4,5 | 2 | 3,5 | 3,0 | 4,5 | 2, | 2,4 | |
SiO2 | 0,45 | 0,35 | 1,6 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 1, | 1 | 1,0 |
Al2O3 | 0,5 | 0,4 | 0,5 | |||||||
0,5 | 0,3 | 0,4 | 0,4 | 0,5 | 0, | 0,1 | ||||
RO | MgO 0,1 |
SrO 0,5 |
||||||||
R2O | Na9O 071 |
KpO 071 |
||||||||
14,5
15,0
169O
13s0 10,0
5,0
2,0
7,0
7,0
14,5
14,5
NJ OJ (Jl
Vergleichsbeispiele
Beispiel Nr. | (Heizbedingungen | 2 | 3 | und Ergebnisse der | 5 | 6 | Untersuchungen) | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | |
Heiztemp.(°C) Heizzeit(min) |
1 | 430 10 |
430 10 |
4 | 400 10 |
410 10 |
7 | 410 10 |
400 10 |
400 10 |
400 10 |
400 10 |
|
Transformati onspunkt (OC) |
430 10 |
315 | 314 | 430 10 |
305 | 302 | 400 10 |
305 | 300 | 305 | 294 | 293 | |
Erweichungs punkt (0C) |
314 | 358 | 352 | ?08 | 340 | 340 | 295 | 346 | 338 | 346 | 336 | 335 | |
therm. Ausdeh- nungskoeffiz. (x10~7 °C~1) |
69 | 70 | ?48 | 66 | 71 | 86 | 74 | 70 | 71 | 70 | |||
0300 | Durchm.d.Fließ knopf es(mm) |
72 | 21.6 | 22,5 | 70r5 | 16.5 | 16,4 | 75 | 23.2 | 18,8 | 18 | 19 | 20 |
UJ ■>«. |
volumenspez. Widerstand 1ος P(Ohm.cm) |
2?l° | 11.3 | 11,1 | 21 f3 | 12 | 11,8 | 15,7 | 11,2 | 11.1 | 12,1 | 11.9 | 12 |
081 1 | Dielektrizit.- konstante |
15.0 | 15.2 | 11.5 | 16 ' | 14,4 | 10,7 | 16,5 | 15.2 | 12,3 | 12,2 | 12,5 | |
17,5 | 21,2 | 17,3 | |||||||||||
KoxTosionsbest.
gegenüber:
5% HN03(mg/cm2)94 43 91 75 46 58 89 57 62 60 71 60
gegenüber:
5% HN03(mg/cm2)94 43 91 75 46 58 89 57 62 60 71 60
2096 CH,COOH 2103 51 104 84 52 63 98 66 69 62 79 65 CO
D (mg/cm ) O
Tabelle 2 (Fortsetzimg) Beispiel Nr. 13. 14: 15 16 1T+
Heiztemp. (0C) Heizzeit (min) |
400 10 |
400 10 |
410 10 |
430 10 |
311 | 400 10 |
311 |
Transf ormationspunkt (0C) | 295 | 296 | 298 | 315 | 350 | 350 | |
Erweichungspunkt (0C) | 338 | 340 | 342 | 355 | 70 | 67 | |
therm. Ausdehnungsko ef f i ζ. (χ ΙΟ'7 0C"1) |
70 | 68 | 72 | 65 | 14 | 15 | |
Durchm.d. Fließknopf es (mm) | 22 | 21,5 | 21 | 23 | 11,6 | 11,9 | |
volumenspez.Widerstand log P(Ohm.cm) |
11 | 11,5 | 12,2 | 12 | 12,3 | 1294 | |
Dielektrizitätskonstante | 12,3 | 15,5 | 16,5 | 17,2 | |||
oo Korrosionsbeständcgegenübers
l! 5% HNO3 (mg/cm2)
2O§6 CH3COOH (mg/cm2)
45 | 75 | 55 | 60 | 120 | 125 |
51 | 82 | 62 | 72 | 138 | 144 |
Vergleichsbeispiele
Claims (4)
1Α-31ΟΘ
A-X-227
A-X-227
ASAHI GLASS COMPANY, LTD., Tokyo, Japan
IWAKI GLASS COMPANY, LTD., Tokyo, Japan
Dichtungsglasmasse
Patentansprüche
I» Dichtungsglasmasse, bestehend Im wesentlichen aus
niedrigschmelzendem Glaspulver und hochschmelzend^, pul=
verförmigem Füllmaterial mit niedrigem thermischem Ausdehnungskoeffizienten,
dadurch gekennzeichnet, daß das niedrigschmelzende Glas im wesentlichen folgend® Zusamm©n°
. setzung (in Gew.?6) aufweist %
PbO 77,0 - 86,0
B2O3 6,0 - 15,0
ZnO 0,5 - 6,9
SiO2 091 - 3,0
Al2O3 0 - 3,0 MgO, CaOj BaO, SrO 0 - 2,0
SnO2 0-1,5
Li2O, Na2O, K2O 0 - 1,0,
030031/0811
wobei als hochschmelzendes Füllmaterial Cordierit in einem
Verhältnis von 2 bis 30 Gew.#, bezogen auf die Gesamtmasse, und gegebenenfalls ß-Eucryptit, ß-Spodumen,
Bleititanat oder Zirkon in einem Verhältnis von jeweils nicht mehr als 15 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse, einverleibt
ist und wobei die Dichtungsglasmasse in einem nicht-devitrifizierten Zustand durch Hitzebehandlung bei
einer Temperatur zwischen 400 und 4300C innerhalb eines
Zeitraums von 10 Minuten eine angepaßte Dichtung an ein Material schafft, das einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
von 65 bis 70 χ 10~7 0C"1 (25-400°C) aufweist.
2. Dichtungsglasmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse im wesentlichen aus 75 bis
97 Gew.% des niedrigschmelzenden Glases und 3 bis 25 Gew.?6
Cordierit besteht.
3. Dichtungsglasmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das niedrigschmelzende Glas im wesentlichen
die folgende Zusammensetzung (in Gew.96) aufweist:
4. Dichtungsglasmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Masse im wesentlichen folgende Zusammensetzung (in Gew.tf) aufweist:
030031/0811
PbO 83,5 = 85,5
B2O, 1O9O - 14,0
ZnO 1.5 - 3,0
SiO2 0,35 »0,5
Al2O3 0 - 3,0
MgO, CaO, BaO, SrO 0 - 2,0
SnO2 0 -1,5
Li2O, Na2O, K2O 0 - 1,0ο
03 0 0 31/0811
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |