DE3712569A1 - Abdichtungsglaszusammensetzung mit einem blei-kalzium-titanat-fueller - Google Patents
Abdichtungsglaszusammensetzung mit einem blei-kalzium-titanat-fuellerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abdichtungsglaszusammensetzung
zum hermetischen Abdichten zweier
Elemente, insbesondere eine Zusammensetzung für
die Verwendung bei der Herstellung elektronischer
Teile.
Bei der Herstellung elektronischer Teile, wie
z. B. Halbleitereinrichtungen, fluoreszierende
Zeichen-Anzeigeröhren und anderen, werden Abdichtungsglaszusammensetzungen
zum Abdichten und/
oder Verbinden einer Vielzahl von Elementen benutzt.
Ganz allgemein ist die Abdichtungsglaszusammensetzung
eine pulverige Mischung, die ein Lotglaspulver
niedriger Schmelztemperatur und ein
wärmebeständiges Füllerpulver (Füllstoffpulver)
enthält. Als Lotglaspulver wird ein PbO-B2O3-
Glas benutzt, das im wesentlichen aus 40 bis
90 Gew.-% PbO und 8 bis 15 Gew.-% B2O3 besteht.
Unter verschiedenen wärmebeständigen bzw. feuerfesten
Oxiden mit niedriger thermischer Ausdehnung,
wie sie für die Füller benutzt werden, wird
Bleititanat (PbTiO3), insbesondere für Halbleitereinrichtungen,
herkömmlicherweise verwendet, weil
es kein Alkalielement enthält. Die Verwendung von
Bleititanat setzt den thermischen Ausdehnungskoeffizienten
der Abdichtungsglaszusammensetzung
herab und erhöht die Fließfähigkeit der Glaszusammensetzung.
Die offengelegte japanische Patentanmeldung
Nr. 49-89 713 offenbart eine Abdichtungsglaszusammensetzung,
die ein Lotglas enthält, das mit
PbO-TiO2-Kristallpulver gemischt ist, das einen
spezifischen Oberflächendurchmesser von etwa
10 µm oder weniger aufweist. Die Abdichtungsglaszusammensetzung
besitzt jedoch einen hohen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten von
54,5 × 10-7/°C, so daß es unbrauchbar ist für
ein Verbinden eines Silikon-Halbleiterchips (mit
einem thermischen Ausdehungskoeffizienten von
etwa 32-35 × 10-7/°C) und einer Aluminiumkeramik
(mit thermischem Ausdehnungskoeffizienten von
etwa 70 × 10-7/°C).
Um die thermische Ausdehnung der Abdichtungsglaszusammensetzung
herabzusetzen, ist es vom Stand
der Technik her bekannt, eine erhöhte Menge an
Bleititanat zu verwenden oder Bleititanatpulver
einer erhöhten Teilchengröße zu benutzen.
Eine andere Abdichtungsglaszusammensetzung, die
Lotglaspulver und Füller aus Bleititanat, Zirkonsilikat
und Zinnmaterialien enthält, ist in der
offengelegten japanischen Patentanmeldung
Nr. 58-1 51 374 offenbart. Die Abdichtungszusammensetzung
besitzt einen ausreichend niedrigen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten und ist für
eine Abdichtung von Halbleitereinrichtungen
brauchbar. Die Abdichtungsglaszusammensetzung
weist jedoch Nachteile auf, weil das Bleititanatpulver
eine durchschnittliche Teilchengröße von
etwa 15 µm oder mehr besitzt. Es ist schwierig,
durch Siebdruck eine Paste der in einem Hilfsmittel
oder Lösungsmittel gelösten Glaszusammensetzung
auf zu verbindenden Elementen abzulagern.
Nach dem Abdichten besteht ferner die Neigung,
daß Mikrosprünge in der Glasphase rund um die
Bleititanatkristalle auftreten.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Abdichtungsglaszusammensetzung zu schaffen,
die PbO-TiO2-Kristalle für den Füller (Füllstoff)
verwendet, bei der ein niedriger thermischer Ausdehnungskoeffizient
realisiert werden kann und
Mikrosprünge selbst dann vermieden werden, wenn
der Füller eine kleine durchschnittliche Teilchengröße,
beispielsweise von 15 µm oder weniger, besitzt
und in einer kleinen Menge verwendet wird.
Die vorliegende Erfindung ist auf eine Abdichtungsglaszusammensetzung
gerichtet, die Lotglaspulver
mit niedrigem Schmelzpunkt sowie Füllerpulver
enthält. Erfindungsgemäß besteht der
Füller im wesentlichen aus Blei-Kalzium-Titanat,
das dargestellt wird durch folgende chemische
Formel:
(Pb1-m Ca m )TiO3,
worin 0 ≦ωτ m 0,4 bedeutet.
Die Menge des Füllers beträgt vorzugsweise etwa
20 bis 50 Volumen-% der Gesamtmenge der Abdichtungsglaszusammensetzung.
Vorzugsweise hat das Füllerpulver eine Durchschnittsteilchengröße
von etwa 15 µm oder weniger.
Die einzige Zeichnungsfigur ist eine diagrammartige
Graphik, die die Relation eines thermischen
Ausdehnungskoeffizienten der Abdichtungsglaszusammensetzung
gemäß der vorliegenden Erfindung
und einer Kalziummenge veranschaulicht, die anstelle
von Blei in Bleititanat (PbTiO3) in der
Zusammensetzung verwendet wird.
Die Erfindung versucht, als Füller ein Oxidpulver
mit Blei, Titan und Kalzium, das Blei im Bleititanat
(PbTiO3) ersetzt, zu verwenden. Die Substitutionsmenge
von Kalzium für Blei liegt bei
maximal 40 Mol-%.
Wenn die Substitutionsmenge 40 Mol-% übersteigt,
dann wird der thermische Ausdehnungskoeffizient
einer sich ergebenden Abdichtungsglaszusammensetzung
nicht niedriger als der der bekannten Abdichtungsglaszusammensetzung,
die PbTiO3 als
Füller verwendet.
Die einzige Zeichnungsfigur zeigt das Verhältnis
zwischen verschiedenen Substitutionsmengen an
Kalzium für Blei des PbTiO3 als Füller sowie
einem thermischen Ausdehnungskoeffizienten von
sich ergebenden Abdichtungsglaszusammensetzungen.
Der Füller (Füllstoff) wurde aus einem Pulver
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von
5 µm zubereitet. Der Füller mit 40 Vol.-% wurde
mit einem Lotglaspulver von 60 Vol.-% vermischt.
Das Lotglaspulver besteht - in Gewichtsanteilen -
aus 85,3% PbO, 12,7% B2O3, 1,0% SiO2 und
1,0% Al2O3. Die Zeichnungsfigur lehrt, daß eine
Verwendung von Füller mit einer Kalzium-Substitutionsmenge
von 40 Mol-% oder weniger zu einem
thermischen Ausdehnungskoeffizienten einer sich
ergebenden Abdichtungsglaszusammensetzung führt,
die niedriger ist als bei einer Zusammensetzung,
die PbTiO3 als Füller verwendet.
Als Lotglas in der Abdichtungszusammensetzung
gemäß der vorliegenden Erfindung kann Pb-B2O3-
Glas, wie oben beschrieben, verwendet werden.
In der Abdichtungsglaszusammensetzung der vorliegenden
Erfindung können auf Wunsch wenigstens
ein Bestandteil von β-Eucryptit, Cordierit,
Willemit, Zinkmaterial, SnO2-Feststofflösung und
Zirkon als Füller zusätzlich zu dem Blei-Kalzium-
Titanat verwendet werden. Das Zinkmaterial enthält
68 bis 75 Gew.-% ZnO, 23 bis 28 Gew.-% SiO2
und 0,1 bis 8 Gew.-% Al2O3.
Die Tabelle 1 zeigt Proben des in den erfindungsgemäßen
Glaszusammensetzungen verwendeten Füllers.
A Pb0.85 Ca0.15 Ti O3
B Pb0.80 Ca0.20 Ti O3
C Pb0.75 Ca0.25 Ti O3
D Pb0.70 Ca0.30 Ti O3
B Pb0.80 Ca0.20 Ti O3
C Pb0.75 Ca0.25 Ti O3
D Pb0.70 Ca0.30 Ti O3
Die Füllerproben (-Beispiele) der Tabelle 1
wurden zubereitet unter Verwendung von Rohmaterialien
aus kristallinischem Bleioxid (Bleiglätte),
Kalziumkarbonat und Titanoxid. Die Rohmaterialien
wurden vermengt in einem Verhältnis, wie es für
jede Probe in Tabelle 1 gezeigt ist, und sie
wurden trocken vermischt. Dann wurde die Mischung
bei 1000°C während vier Stunden gebrannt (geröstet),
und der gebrannte Körper wurde zu einem
Pulver vermahlen. Das Pulver wurde bei einer Preßkraft
von etwa 1 t · f/cm2 zu einem kompakten
Körper gepreßt. Der kompakte Körper wurde bei
einer Geschwindigkeit von 200°C/Std. auf 1250°C
erhitzt, und er wurde dadurch gesintert, daß die
Temperatur drei Stunden lang aufrechterhalten
wurde. Der gesinterte Körper wurde zerkleinert
und durch ein Sieb mit 350 Maschen gefiltert, um
ein Pulver mit einer Durchschnittsteilchengröße
von etwa 5 µm zu erhalten.
Tabelle 2 zeigt Glasproben, die in der erfindungsgemäßen
Abdichtungsglaszusammensetzung verwendet
wurden.
Die in Tabelle 2 aufgelisteten Probegläser wurden
hergestellt unter Verwendung von Rotblei (Mennige)
Borsäure, Quarzsand, Aluminium und Zinkweiß (Zinkblüte)
als Materialien für die entsprechenden Bestandteile
der Gläser. Diese Materialien wurden
gewogen und gemischt, entsprechend den in der
Tabelle 2 angegebenen Gewichtsprozenten. Die
Charge jedes Probeglases wurde in einen Platintiegel
gegeben und bei 800°C während einer Stunde
in einem Elektroofen geschmolzen. Das geschmolzene
Glas wurde in eine dünne Glasplatte geformt. Die
Glasplatte wurde in einer Kugelmühle zerkleinert
und dann durch ein Sieb mit 200 Maschen gesiebt.
Jedes Probeglaspulver der Tabelle 2 und jeder
Probefüller der Tabelle 1 wurden entsprechend den
Gewichtsprozenten der Probenzusammensetzungen,
wie sie in Tabelle 3 aufgelistet sind, verwogen
und miteinander vermischt. Jedes Zusammensetzungsbeispiel
der Nummern 1 bis 7 in Tabelle 3 wurde
mit einem geeigneten Hilfsmittel vermischt, um
eine Paste zu bilden; ein Beispiel für das verwendete
Hilfsmittel ist Toluen. Die Paste wurde
durch ein übliches Verfahren, z. B. Siebdruck,
auf Oberflächen von abzudichtenden Körpern aufgebracht
und dann gebrannt, um diese abzudichten.
Es wurde festgestellt, daß die Abdichtungstemperatur
niedrig war und etwa 430 bis 450°C betrug,
wie in Tabelle 3 gezeigt ist. Weiterhin wurde
ein vergleichsweise niedriger thermischer Ausdehnungskoeffizient
realisiert, und er war für
eine Abdichtung von Silikon-Halbleitereinrichtungen
brauchbar.
Claims (3)
1. Abdichtungsglaszusammensetzung zur Verwendung
für Abdichtungselemente in elektronischen
Teilen, enthaltend ein Lotglaspulver niedriger
Schmelztemperatur und ein Füllerpulver mit
niedrigem Ausdehnungskoeffizienten, dadurch
gekennzeichnet, daß der Füller im wesentlichen
aus einem Blei-Kalzium-Titanat besteht, das
durch folgende chemische Formel dargestellt ist:
(Pb1-m Ca m )TiO3,worin 0 ≦ωτ m 0,40 sind.
2. Abdichtungsglaszusammensetzung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Füller 20 bis
50 Vol.-% der Gesamtmenge dieser Zusammensetzung
beträgt.
3. Abdichtungsglaszusammensetzung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Füllerpulver
eine Durchschnittsteilchengröße von etwa 15 µm
oder weniger besitzt.
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