DE3001835A1 - Kunststoff-flasche mit handgriff und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Kunststoff-Flasche mit Handgriff nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie auf ein Verfahren zur Herstellung derselben.

Um das Ergreifen einer Flasche zu erleichtern, ist es üblich, an der Flasche einen Handgriff vorzusehen. Falls die Flasche jedoch aus Kunststoff besteht und durch Blasverformen hergestellt worden ist, wird der Handgriff an der Flasche überlicherweise derart befestigt, daß ein Rohling oder Vorformling ohne Handgriff blasverformt wird und der Handgriff anschließend an der durch Blasverformung erhaltenen Flasche angebracht wird. Dadurch wird die Zahl der Verfahrensschritte vergrößert und der Handgriff ist nicht immer mit der erforderlichen Festigkeit an der Flasche angeordnet.

Der Grund, warum nach dem Stand der Technik der Handgriff mit dem Rohling nicht einstückig ausgebildet wird, besteht darin, daß die Stelle, an der der Handgriff angesetzt ist, sich ausbuchtet, wenn er anschließend blasverformt wird, so daß die Befestigung instabil wird.

Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen umrissen ist, liegt daher insbesondere die Aufgabe zugrunde, eine Kunststoff-Flasche zu vermitteln, deren Handgriff ausreichend fest angebracht ist.

Durch die Erfindung wird weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Kunststoff-Flasche durch Blasverformen eines Rohlings angegeben, dessen Handgriff mit dem Kolben einstückig ausgebildet ist, wobei verhindert ist, daß die Stelle, die den Handgriff trägt, sich ausbaucht, womit eine ausreichende Festigkeit des Handgriffs sichergestellt wird. Auch wird durch die Erfindung eine Kunststoff-Flasche zur Verfügung gestellt, die bequem zu

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ergreifen ist, weil der Rohling blasverformt wird, ohne daß er sich in der Nachbarschaft des Handgriffs ausbaucht, jedoch ein vorgegebener Abstand zwischen Handgriff und Außenwand der Flasche aufrechterhalten wird. 5

Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen beispielsweise erläutert. Darin zeigen:

Fig. 1 eine Vorderansicht eines Rohlings aus Kunststoff, der nach einer ersten

Ausführungsform der Erfindung verwendet wird;

Fig. 2 ebenfalls eine Vorderansicht des Rohlings, jedoch mit einer Abwandlung;

Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1;

Fig. 4 einen Schnitt, der den Zustand des in

eine Blasform eingebrachten Rohlings veranschaulicht;

Fig. 5 eine Vorderansicht einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten

Flasche;

Fig. 6 einen Längsschnitt durch einen Rohling, der nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung verwendet wird; und

Fig. 7 einen Längsschnitt durch eine Flasche, die nach der zweiten Ausführungsform der Erfindung erhalten wird.
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Anhand der Fig. 1 bis 5 wird nunmehr eine erste Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Ein Vorformling oder Rohling 1, der für die erste Ausführungsform verwendet wird, wird durch Spritzgießen von Kunststoff, wie eines gesättigten Polyesterharzes, in Form eines Rohres erhalten. Am Umfang des Halses 2 des so erhaltenen Rohlings 1 ist ein Schraubgewinde 2a ausgeformt. Ein Handgriff 3 ist mit dem Hals 2 einstückig ausgebildet und steht von dem unteren Abschnitt des letzteren seitlich weg. Der Handgriff 3 ist im allgemeinen als umgekehrtes "L" ausgebildet, dessen Querbalken 3a an der Unterseite durch eine Rippe 3c verstärkt ist und dessen Längsbalken 3b an der Innenseite rutschfest ausgebildet ist. Die Verstärkungsrippe des Handgriffs 3 kann auch auf der Oberseite des Querbalkens 3a ausgebildet sein, wie in Fig. 2 dargestellt.

Unterhalb des Halses 2 ist ein trommeiförmiger Abschnitt oder ein Kolben 4 ausgebildet, der sich von der Unterseite des Halses 2 weg erstreckt und der an seiner Unterseite durch einen mit keiner Bezugsziffer versehenen Boden verschlossen ist. Der obere Abschnitt 4a des Kolbens 4 geht in das untere Ende des Halses 2 über eine Schrägschulter 5 über, die so ausgebildet ist, daß sie sich nach unten erweitert. Das untere Ende des so ausgebildeten oberen Kolbenabschnitts 4a geht in einen unteren Abschnitt 4b über einen schrägen Übergangsabschnitt 6 über, der so ausgebildet ist, daß er sich nach unten noch mehr erweitert. Der obere Kolbenabschnitt 4a ist dabei um so dünner ausgebildet, je geringer der Abstand zum Handgriff 3 ist, wie aus Fig. 3 deutlich hervorgeht. Demgemäß ist die Schrägschulter 5 nicht an dem Abschnitt vorhanden, der dem Handgriff 3 benachbart ist. Im Gegensatz dazu erstreckt sich der untere Kolbenabschnitt 4b linear über <ten gesamten Umfang von dem unteren Ende des schrägen Ubergangs-

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abschnitts 6 weg, und zwar mit einer größeren Dicke als der obere Kolbenabschnitt 4a.

Der so hergestellte Rohling 1 wird in eine Blasform 7 gegeben, die auf eine vorgegebene Temperatur erwärmt worden ist, so daß er blasverformt werden kann. Die Blasform 7 weist einen Matrizenhohlraum 7a auf, der so ausgebildet ist, daß er der Kontur der herzustellenden Flasche entspricht. Der Handgriff 3 des Rohlings 1 ragt nach außen, da er als Handgriff für die Flasche verwendet wird. Demgegenüber wird der Teil des Rohlings 1, der dem Handgriff 3 gegenüberliegt, in Kontakt mit der Innenwand des Hohlraums 7 gehalten, um zu verhindern, daß er sich ausbaucht, so daß zwischen dem Handgriff 3 und der Außenwand der herzustellenden Flasche ein vorgegebener Abstand beibehalten wird. Beim Hals 2 des Rohlings 1 ist ebenfalls verhindert, daß er sich ausbaucht, so daß er in Berührung mit der Innenwand des Hohlraums 7a gehalten wird. Es werden dabei mehrere Blasformteile zusammengesetzt, so daß der Kolben 4 des Rohlings 1, der orientiert oder gereckt werden soll, in den Hohlraum 7a der Blasform 7 eingebracht werden kann. Die Blasform 7 ist weiterhin mit zwei Ringnuten 8 versehen, die dazu dienen, zwei ringförmige Rippen oder Felder 8a an dem Kolbenabschnitt der Flasche auszubilden.

Der so hergestellte Rohling 1 wird anschließend auf eine solche Temperatur erwärmt, daß die Blasverformung durchgeführt werden kann. Danach wird eine Blasleitung 9 in den Rohling 1 eingeführt und Luft unter hohem Druck in den Rohling 1 durch mehrere Düsen 10 in der Blasleitung 9 geblasen, wobei der Boden des Rohlings 1 zusammen mit dem vorderen Ende der Blasleitung 9 nach unten gestoßen wird, so daß der Kolben 4 des Rohlings 1 unter vollständiger Bildung der Flasche 11 orientiert oder gereckt wird. Der

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Kolben 4 des Rohlings 1 wird damit einer Orientierung oder Reckung unterworfen, bis sein Außenumfang im wesentlichen in der Verlängerung des äußeren Ende des Handgriffs 3 angelangt ist. Der Abschnitt des Kolbens 4, der dem Handgriff 3 benachbart ist, wird ferner nicht im geringsten in Richtung des Handgriffs 3 ausgebaucht, so daß der vorstehend erwähnte, vorgegebene Abstand zwischen dem Handgriff 3 und dem Kolben 4 aufrechterhalten wird. Die Flasche ist daher nach der Blasverformung so ausgebildet, daß sie dem Hohlraum 7a der Form 7 entspricht. Die Form 7 wird schließlich auseinandergenommen, um die Flasche herausnehmen zu können.

Die durch das vorstehend erwähnte Verfahren fertiggestellte Kunststoff-Flasche weist einen Handgriff 3 von ausreichender Tragfähigkeit auf, teils weil der Handgriff mit dem Rohling einstückig ausgebildet ist, während dieser verformt wird, teils weil sowohl die Ansatzstelle des Handgriffs 3 am Hals 2 des Rohlings 1 wie der Kolbenabschnitt in Nachbarschaft des Handgriffs 3 daran gehindert werden, sich während der Blasverformung auszubauchen. Weiterhin wird das Ergreifen des Handgriffs 3 dadurch erleichtert, daß der Kolbenabschnitt in Nachbarschaft des Handgriffs eingebuchtet ist. Die Flaschen sind ferner bei der Lagerung bequem zu handhaben, weil das äußere Ende des Handgriffs 3 im wesentlichen mit dem Außenumfang des Flaschenkolbens fluchtet. Nach dem bisher beschriebenen Herstellungsverfahren ist die Herstellung als solche gegenüber dem herkömmlichen Verfahren erleichtert, bei dem der Handgriff an dem Kolben der Flasche nach dem Blasverformen angesetzt wird, weil der Rohling bereits mit dem Handgriff einstückig ausgebildet ist, wenn die Blasverformung durchgeführt wird. Es ist ferner möglich, eine Flasche herzustellen, deren Handgriff eine ausreichende Tragfähigkeit aufweist, teils weil der Handgriff während des Blasverformens des Rohlings

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einstückig befestigt ist, teils weil der den Handgriff tragende Abschnitt während der Blasverformung sich nicht ausbaucht.

Anhand der Fig. 6 und 7 wird nunmehr eine zweite Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Nach der zweiten Ausführungsform ist ein Handgriff 12 mit seinem oberen und unteren Abschnitt an dem trommeiförmigen Abschnitt oder dem Kolben 13 einer Flasche befestigt. Diese Ausgestaltung wird erhalten, indem ein Rohling 14 hergestellt wird, dessen trommelförmiger Abschnitt oder Kolben 13 mit dem Handgriff 12 ausgebildet wird, wenn er durch Spritzgießen hergestellt wird. Der Kolben 13 des Rohlings 14 ist an dem Abschnitt, der dem Handgriff 12 benachbart ist, dünner als an den übrigen Abschnitten. Wenn der so hergestellte Rohling 14 in eine Blasform eingesetzt wird, ragt der Handgriff 12 aus der Form heraus und der Kolbenabschnitt, der dem Handgriff 12 benachbart ist, wird mit der Innenwand der Form in Berührung gehalten.

Danach wird die Blasverformung in ähnlicher Weise durchgeführt wie bei der ersten Ausführungsform, so daß die Flasche 15, wie sie in Fig. 7 gezeigt ist, erhalten wird. Die so hergestellte Flasche und deren Herstellungsverfahren weisen die gleichen Vorteile auf, wie bei der ersten Ausführungsform. Da die Blasverformung mit dem aus der Form herausragenden Handgriff erfolgt, kann weiterhin nur der Handgriff an einer Kristallisation gehindert werden, wodurch dekorative Effekte hervorgebracht werden. Das gesättigte Polyesterharz kristallisiert nämlich und wird weiß, wenn es für eine bestimmte Zeitspanne auf eine höhere Temperatur als seinen Glasübergangspunkt erhitzt wird. Durch eine solche Wärmebehandlung kann daher die Wandung der Flasche, mit Ausnahme des Griffs und des Halses, mit dekorativen, weißen Mustern versehen werden.

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Claims (7)

1. PATENTANWÄLTE DR. KADOR & DR KLUNKER

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   K 12848

   YOSHINO KOGYOSHO CO., LTD. 3-2-6, Ojima, Koto-ku,

   Tokyo, Japan

   Kunststoff-Flasche mit Handgriff und Verfahren zu

   ihrer Herstellung

   Patentansprüche:

   { 1.)Kunststoff-Flasche mit Handgriff, die durch biaxiale ^-—s Orientierung eines Rohlings aus Kunststoff mittels Blasverformung erhalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (3, 12) von dem unteren Abschnitt des Halses der Flasche (11, 15) seitlich wegsteht ,-der obere Abschnitt des Kolbens der Flasche (11, 15), der sich vom Hals nach unten erstreckt, nur in der vom Handgriff (3, 12) abgewandten Richtung ausgebaucht ist; der untere Abschnitt des Kolbens der Flasche (11, 15), der sich von dem oberen Abschnitt des Kolbens nach unten erstreckt, auf der dem Handgriff (3, 12) zugewandten Seite bis

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   zur unteren Erstreckung des Handgriffs (3, 12) und auf der gegenüberliegenden Seite bis zu der unteren Erstreckung des oberen Abschnitts des Kolbens ausgebaucht ist, wobei der Flaschenboden am unteren Ende des unteren Abschnitts des Kolbens ausgebildet ist.
2. 2. Kunststoff-Flasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ringförmige Rippen (8a) zwischen dem oberen und dem unteren Kolbenabschnitt sowie am unteren Teil des unteren Kolbenabschnitts vorgesehen sind.
3. 3. Kunststoff-Flasche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g ekennzeichnet, daß der Handgriff (3, 12) sich auch von dem unteren Ende des oberen Kolbenabschnitts seitlich weg erstreckt.
4. ■ 4. Verfahren zur Herstellung der Kunststoff-Flasche nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch g e k e η η zeichnet, daß in einem ersten Schritt ein Kunststoff durch Spritzgießen in einen Rohling (1, 14) übergeführt wird, der einen Handgriff (3, 12) aufweist, der seitlich vom Hals (2) des Rohlings (1, 14) wegsteht; in einem zweiten Schritt der Rohling (1, 14) auf eine solche Temperatur erwärmt wird, daß er blasverformbar ist, worauf lediglich der Kolben (4, 13) des Rohlings (1, 14) in den Hohlraum (7a) einer Blasform (7) gegeben wird; und in einem dritten Schritt ein Blasrohr (9) in den Rohling (1, 14) eingeführt wird, um in ihn Luft unter hohem Druck zu blasen.
5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling (1, 14), der nach dem ersten Schritt ausgeformt worden ist, an seinem oberen 35

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   Wandabschnitt in der Nachbarschaft des Handgriffs (3, 12) eine dünnere ümfangswand aufweist.
6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch g e k e η η zeichnet, daß die dünnere Wand des Rohlings (1, 14) in direkten Kontakt mit der Innenwand der Blasform (7) gebracht wird, die beim zweiten Schritt verwendet wird.
7. 7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasform (7) an der Wandung ihres Hohlraums (7a) eine Ringnut an einer Stelle des Kolbens der Flasche (11, 15) aufweist, so daß die korrespondierende ringförmige Rippe (8a) an dem Kolben der Flasche (11, 15) bei dem dritten Schritt gebildet wird.

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