DE1143993B

DE1143993B - Vorrichtung zum Herstellen von Flaschen od. dgl. aus thermoplastischem Kunststoff

Info

Publication number: DE1143993B
Application number: DEF28603A
Authority: DE
Inventors: Stefan Fischer; Rainer Fischer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1959-03-10
Filing date: 1959-06-04
Publication date: 1963-02-21
Also published as: US3294883A

Description

Vorrichtung zum Herstellen von Flaschen od. dgl. aus thermoplastischem Kunststoff Bei Vorrichtungen zum Herstellen von Flaschen oder dergleichen Hohlkörpern aus thermoplastischem Kunststoff wird vielfach ein Dorn benutzt, der als Formkern bei der Bildung des Flaschenhalses dient, wenn ein Schlauchabschnitt von zwei sich um den Dorn schließenden Formhälften gegen die Dornwandung gepreßt wird. Beim Öffnen der Form fällt in der Regel die Flasche nicht ohne weiteres von dem Dorn ab. Zum Abwerfen der Flasche kann man einen zusätzlichen Luftstoß verwenden, der nach Abschluß des Blasvorganges und dem Öffnen der Formhälften aufgebracht wird. Eine solche Maßnahme hat jedoch zur Voraussetzung, daß der Flaschenkörper bereits in hohem Maße abgekühlt ist, denn sonst werden insbesondere die Flaschenböden nach außen durchgebogen. Man muß also nach Abschluß des Blasvorganges unter Aufrechterhaltung des Drucks eine gewisse Zeit verstreichen lassen, bevor man die Flasche nach dem Öffnen der Form durch den zusätzlichen Luftstoß vom Dorn abwerfen kann, wodurch die Fertigungsgeschwindigkeit beeinträchtigt wird. Wenn man andererseits in der gleichen Weise Flaschen herstellen will, bei denen der Flaschenhals mit Innengewinde versehen ist, muß man den zur Formung der Innenseite des Flaschenhalses dienenden Formkern mehr oder weniger ruckartig aus dem Hals ziehen, wenn das Material noch hinreichend warm und infolgedessen ausreichend elastisch verformbar ist. Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, die Formhälften vor dem Herausziehen des Dornes aus dem Flaschenhals nur teilweise zu öffnen, damit sich der Hals beim Herausziehen des Formkerns verformen kann, aber die Flasche während des Herausziehens des Dornes von den Formhälften festgehalten wird. Bei Flaschen mit glatter Innenseite des Flaschenhalses kann man den Dorn auch bereits vor dem Öffnen der Formhälften herausziehen. In beiden Fällen besteht die Gefahr, daß die Flasche beim völligen Öffnen der Formhälften gekippt wird und sich verklemmt. Wenn der Dorn vor dem Öffnen der Form bereits herausgezogen wird, kann auch leicht der Fall eintreten, daß der fertige Körper in einer der Formhälften hängenbleibt.
Diese Schwierigkeiten sollen durch die Erfindung vermieden werden dadurch, daß man bei einer Vorrichtung zum Herstellen von Flaschen oder dergleichen Hohlkörpern aus thermoplastischen Massen, die einen Dorn besitzt, der als Formkern bei der Bildung des Flaschenhalses dient und in axialer Richtung des Flaschenhalses beweglich ist, Einrichtungen vorsieht, die den Dorn nach Abschluß des Blasvorganges und vor dem Öffnen der Formhälften so weit aus dem Flaschenhals herausziehen, daß er nur noch mit einem Teil seiner Länge, der einen geringeren Durchmesser als die Flaschenhalsöffnung aufweist, in den Flaschenhals hineinragt. Ist der Dorn mit einer Zuführungsleitung für die Blasluft versehen, kann man diese Leitung am vorderen Ende des Blasdornes ein gewisses Stück aus diesem herausragen lassen, um den als Formkern dienenden eigentlichen Dorn vor dem Öffnen der Form vollständig aus dem Flaschenhals herausziehen zu können, so daß beim Öffnen der Formhälften nur noch das Ende der Luftzuführungsleitung in den Flaschenhals ragt.
Bei einer Vorrichtung der genannten Art, bei der der Dorn zusammen mit anderen Teilen, wie Greifern, Formhälften u. dgl., durch eine gemeinsame Bewegungseinrichtung beweglich sein kann, kann man auf dieser Bewegungseinrichtung eine zweite Bewegungseinrichtung anordnen, die die von der gemeinsamen Bewegung unabhängige Bewegung des Dornes steuert.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zum Herstellen von Flaschen od. dgl. gemäß der Erfindung als Beispiel in einer Ausführungsform schematisch dargestellt, bei der eine gemeinsame Bewegungseinrichtung für die Greifbacken und den Dorn vorgesehen ist, und zwar zeigt Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in der Stellung zum Aufblasen des Flaschenrohlings, Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung mit angehobenem Dorn beim Öffnen der Formhälften zum Auswerfen der gefertigten Flasche.
Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung umfaßt einen Spritzkopf 11, aus dem ein schlauchförmiges Zwischenerzeugnis 12 ausgespritzt wird, das durch die Greifbacken 13, 14 in die in einem Abstand unterhalb des Spritzkopfes 11 angeordnete Form 15, 16 gebracht wird, in der der Rohling zur fertigen Flasche aufgeblasen wird. Die Greifbacken 13, 14 werden zusammen mit dem Dorn 17 durch eine gemeinsame Hebe und Absenkeinrichtung mit den Hydraulikzylindern 18, 19 auf und ab bewegt. Die Führungsstangen 20, 21 dieser hydraulisch gesteuerten Hebe-und Absenkeinrichtung sind an ihrem oberen Ende durch eine Traverse 22 verbunden, die den Dorn 17 trägt. Der Dorn 17 kann gegenüber der Traverse 22 durch eine weitere, hydraulisch gesteuerte Hebe- und Absenkeinrichtung 23 in den benötigten Grenzen auf und ab bewegt werden.
Bei der Abwärtsbewegung der Greifbacken 13, 14 befindet sich der Dorn 17 gegenüber der Traverse 22 in seiner unteren Stellung, in der er mit seinem unteren Ende durch die Greifbacken hindurchragt (Fig. 1). Nachdem der Rohling in der Form 15, 16 zur fertigen Flasche aufgeblasen worden ist, wird der Dorn durch die auf der Traverse 22 angeordnete Hebeeinrichtung 23 ein gewisses Stück angehoben, so daß er nur noch mit einem stark verjüngten Teil seines unteren Endes in den Flaschenhals ragt. Als verjüngter Teil des Dornes dient bei der dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Blasluftzuführungsleitung 24, die ein gewisses Stück am unteren Ende des Dornes vorragt. Wird dann, wie dies Fig. 2 zeigt, zuerst die Blasform 15, 16 geöffnet, wird der fertige Körper noch von den Greifbacken 13, 14 gehalten, so daß er in keiner der beiden Formhälften hängenbleiben kann. Sollte dann beim Öffnen der Greifbacken 13, 14 die Flasche mit ihrem Hals an einer Greifbacke, beispielsweise der Greifbacke 14, hängenbleiben, so stößt sie nach kurzer Zeit mit ihrer Innenwand des Halses an die aus dem Dorn 17 herausragende Blasluftzuuihrungsleitung 24, wird durch diese bei weiterem Öffnen der Greifbakken gelöst und kann dann nach unten aus der Form fallen. Während der Aufwärtsbewegung der Greifbacken 13, 14 kann dann der Dorn 17 durch die Hebe- und Absenkeinrichtung 23 in seine Ausgangsstellung gegenüber den Greifbacken zurückgeführt werden.

Claims

PATENTANsPRÜcHE: 1. Vorrichtung zum Herstellen von Flaschen oder dergleichen Hohlkörpern aus thermoplastischem Kunststoff mit einem Dorn, der als Formkern bei der Bildung des Flaschenhalses dient und in axialer Richtung des Flaschenhalses beweglich ist, gekennzeichnet durch Einrichtungen, die den Dorn nach Abschluß des Blasvorgangs und vor dem Öffnen der Formhälften so weit aus dem Flaschenhals herausziehen, daß er nur noch mit einem Teil seiner Länge, der einen geringeren Durchmesser als die Flaschenhalsöffnung aufweist, in den Flaschenhals hineinragt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit einer Zuführungsleitung für die Blasluft in dem als Formkern dienenden Dorn, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführungsleitung am vorderen Ende des Blasdornes einen gewissen Betrag aus diesem herausragt, so daß bei herausgezogenem Dorn vor dem Öffnen der Formhälften lediglich das Ende der Zuführungsleitung in den Flaschenhals ragt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 bzw. 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei zusammen mit anderen Teilen, wie Greifern, Formhälften u. dgl., durch eine gemeinsame Bewegungseinrichtung beweglichen Dorn auf dieser Be wegungseinrichtung eine zweite Bewegungseinrichtung für die von der gemeinsamen Bewegung unabhängige Bewegung des Dorns angeordnet ist.

Tn Betracht gezogene Druckschriften: Österreichische Patentschrift Nr. 195 104.