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Verfahren und Vorrichtung zum Formen von Hohlkörpern Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Formen von Hohlkörpern, bei welchem von einem aus einer
thermoplastischen Masse vertikal abwärts extrudierten Rohrstrang ein Rohrabschnitt
abgetrennt wird, worauf eine teilbare Blasform um mindestens einen Teil des Rohrabschnittes
herum geschlossen und dieser in der Form bis zum Anlegen an die Begrenzungsflächen
ihres Hohlraumes verblasen wird, sowie eine Vorrichtung zur-Durchführung dieses
Verfahrens.
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Es sind bereits mehrere Verfahren dieser Art zur Herstellung von
Hohlkörpern vorgeschlagen worden.
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Bei einer dieser bekannten Arbeitsweisen, bei welcher senkrecht nach
unten extrudiert wird, erleidet das aus der Extruderdüse ausgetretene Material infolge
seines Eigengewichtes eine axiale Ausdehnung. Diese Wirkung steigert sich mit Zunahme
der Wandstärke, des Durchmessers und der Länge des stranggepreßten Rohres. Wenn
daher eine gewünschte Länge die Strangpresse verlassen hat, besteht ein beträchtlicher
Unterschied in den Wandstärken der oberen und unteren Teile des stranggepreßten
Rohrabschnittes.
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Dies führt dazu, daß die Gegenstände, die aus derart stranggepreßten
Rohrabschnitten erhalten werden, ebenfalls ungleichmäßige Wanddicken haben. Wenn
beispielsweise aus einem in senkrechter Richtung stranggepreßten Rohr ein Behälter
hergestellt wird, so wird dieser im allgemeinen derart geformt, daß die unteren
Bereiche des stranggepreßten Rohres zur Bildung des Behälterhalses und die oberen
Bereiche zur Bildung des Körpers und des Behälterbodens verwendet werden. Infolge
der unterschiedlichen Ausdehnung des Rohres während des Strangpressens beträgt dann
die Wanddicke des entstehenden Behälters am Boden nur etwa die Hälfte oder weniger
als die Wanddicke des Behälterhalses oder der Schulter. Dies ist genau das Gegenteil
dessen, was erwünscht ist, da der Boden des Behälters verhältnismäßig starr und
stark sein soll, um den Behälter und dessen Inhalt zu tragen.
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Um diesen Nachteil zu überwinden, wird bei einem bekannten Verfahren
ein Rohr mit einer größeren als für die oberen Bereiche oder den Hals des entstehenden
Behälters erforderlichen Wanddicke stranggepreßt, um eine angemessene Wanddicke
des Behälterbodens zu erzielen. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht in einem
zu hohen Materialverbrauch, da erheblich mehr Material, als zur Bildung des Halses
und der Schultern des Behälters erforderlich ist, verwendet wird.
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Nach einem anderen bekannten Verfahren; zur Herstellung von Hohlkörpern
aus thermoplastischem
Material wird die Bodenplatte einer mehrteiligen Blasform gegen
das Mundstück einer Strangpresse gefahren und mit etwa der gleichen Geschwindigkeit,
mit welcher der Vorformling ausgestoßen wird, in ihre Bodenstellung zurückbewegt,
worauf die Blasform geschlossen wird. Bei diesem Verfahren ist es nicht möglich,
die während des Ausstoßens aus der Strangpresse in der thermoplastischen Masse entstehenden
Spannungen zu entfernen, da selbst bei geringerer Geschwindigkeit des Stützteiles
als der Ausstoßgeschwindigkeit die axiale Längung und die damit verbundenen Zugspannungen
infolge der geringen Festigkeit des Materials nicht ausgeglichen werden können.
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Es ist zwar ein Verfahren bekannt, bei welchem die Spannungen in
einem extrudierten Stab dadurch vermindert werden, daß man das Ende des Preßlings
stützt bzw. trägt. Dieses Verfahren ist jedoch nicht anwendbar, wenn in das offene
Ende eines Rohrabschnittes ein Blasdorn eingeführt werden soll.
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Es ist auch bekannt, einen Schlauchabschnitt in nähere Übereinstimmung
mit der Blasform zu bringen, indem man den Rohling in die Form einschließt und gerade
so viel Wasserdampf einpreßt, daß das Material, aus dem der Schlauch besteht, erweicht
und sich in etwa der ihn umgebenden Form anpaßt.
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Abgesehen davon, daß sich für viele Kunststoffe die Anwendung von
Wasserdampf nicht empfiehlt, ist bei diesem Verfahren sowohl eine Wasserdampfquelle
als auch eine Preßluftquelle erforderlich, an welche die Blasform nacheinander angeschlossen
werden muß.
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Schließlich hängt den bekannten Verfahren auch noch der Nachteil
an, daß bei Herstellung von keinen kreisförmigen waagerechten Querschnitt aufweisenden
Hohlkörpern aus einem warmplastischen Rohrstrang eine nur unzureichende waagerechte
Verteilung stattfindet. In diesenFällen muß sich das stranggepreßte Rohr ungleichmäßig
in die verschiedenen Radialrichtungen ausdehnen, um sich der gewünschten Form des
Gegenstandes anzupassen. Im Fall einer viereckigen Flasche hat dies dazu geführt,
daß die Ecken der Flasche im Vergleich zu den mittleren Bereichen von beträchtlich
geringerer Wanddicke waren. Auch dies ist wiederum genau das Gegenteil von dem,
was erwünscht ist, denn die Ecken des Behälters sollten immer der stärkste Teil
sein und eine größere Wandstärke als der übrige Behälterkörper aufweisen, da sie
am meisten beansprucht werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Formen von Hohlkörpern aus einem aus einer thermoplastischen
Masse extrudierten Rohrstrang zu schaffen, wodurch die vorstehend geschilderten
Nachteile vermieden werden.
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DieseAufgabewirdbei einem Verfahren der eingangs genannten Gattung
dadurch gelöst, daß der Rohrabschnitt vor der Einführung eines Blasdruckes durch
äußere Stützmittel erfaßt, gehalten und seine Form in nähere, an sich bekannte Übereinstimmung
mit der Form und den Abmessungen der Wand des geblasenen Gegenstandes gebracht wird.
Ein weiteres Merkmal des neuen Verfahrens besteht darin, daß das untere Ende des
Rohrabschnittes vor dem Abtrennen desselben ergriffen und mit geringerer Geschwindigkeit
als die Extrudiergeschwindigkeit abwärts bewegt wird. Vorzugsweise wird das untere
Ende des Rohrabschnittes ergriffen und vertikal abgestützt und ein darüber liegender
Abschnitt durch Berührung horizontal abgestützt.
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In einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird die Querschnittsform
des Rohrabschnittes beim Ergreifen verändert. Vorzugsweise werden zwei in axialem
Abstand voneinander liegende Stellen des Rohrabschnittes ergriffen und durch eine
quer zur Länge des Rohrabschnittes erfolgende Relativbewegung gebogen.
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Zur Durchführung des Verfahrens dient eine Vo.x richtung mit einer
Extruderdüse, aus welchet ein plastisches Rohr vertikal abwärts zwischen zwei horizontal
bewegbare geöffnete Blasformhälften extrudiert wird, und mit einer über den Blasformhälften
angeordneten Vorrichtung zum Abtrennen eines Rohrabschnittes. Die Vorrichtung ist
gekennzeichnet dadurch, daß unter den Blasformhälften zwei horizontal bewegbare,
einander gegenüberliegende Greifelemente für das Rohr angeordnet sind, die einander
zugekehrte, in geschlossener. Stellung der Greifele-
mente den unteren Abschnitt
des Rohres umfassende und vertikal abstützende Kanten aufweisen, und die vor dem
Schließen der Blasformhälften schließbar sind. Ein weiteres Merkmal der Vorrichtung
mit auf einem Formbett gleitend angeordneten Blasformhälften besteht darin, daß
die Greifelemente gleitend im Formbett angeordnet sind. Nach einer besonderen Ausführungsform
der Vorrichtung sind zwischen den Blasformhälften und der Abtrennvorrichtung zwei
einander gegenüberstehende Rohrführungselemente vorgesehen, die um das Rohr schließbar
sind. Nach einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung mit einer aus zwei Formhälften
bestehenden Blasform, die in einer gemeinsamen Trennebene aneinanderfügbar sind,
sind die beiden oberen Rohrführungselemente und die beiden unteren Greifelemente
gleitend auf den oberen bzw. unteren Flächen der Formhälften angeordnet, und die
einander zugekehrten Enden der Rohrführungselemente und der Greifelemente in Richtung
zum Rohrabschnitt mittels einer Federanordnung über die Trennebene der geöffneten
Formhälften vorstehend gehalten.
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Diese Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor.
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F i g. 1 ist eine schematische Darstellung und zeigt ein Rohr im
Stadium des Extrudierens vor dem Erfassen; Fig. 2 zeigt den Schritt des Verfahrens,
bei welchem das stranggepreßte Rohr durch die Greif- und Führungselemente erfaßt
wird; Fig. 3 ist der dritte Schritt in dieser Reihenfolge, in welchem das stranggepreßte
Rohr abgetrennt und vorhandene Spannungen entfernt werden; Fig. 4 und 5 zeigen jeweils
den Schnitt, der entlang der Linien 4-4 und 5-5 der F i g. 3 vorgenommen ist; Fig.
6 und 7 sind ähnliche Ansichten wie in Fig. 5 und zeigen eine abgewandelte Form
der Greif- und Führungselemente; F i g. 8 ist eine ähnliche Ansicht wie die F i
g. 3, in welcher die senkrecht auf Abstand gehaltenen Greif-und Führungselemente
seitwärts versetzt sind; Fig. 9 ist eine Ansicht einer Vorrichtung zur Durchführung
des in den Fig. 1 bis 8 gezeigten Verfahrens; Fig. 10 ist eine vergrößerte Ansicht
des Rohrabschnitts der gemäß F i g. 9 ausgebildeten Vorrichtung; Fig. 11 ist eine
Ansicht ähnlich der Fig. 9 und zeigt den Arbeitsgang des Verblasens; Fig. 12 ist
eine größere Teilansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 11 und zeigt den Blaskopf.
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Wie es in der Fig. 1 gezeigt ist, wirkt das Gewicht des aus der Extruderdüse31
austretenden stranggepreßten Rohres 30 auf den Rohrquerschnitt, was - durch die
verschiedenen Wanddicken zwischen dem oberen Rohrabschnitt 32 im Bereich der Düsenöffnung
und dem entsprechend dickeren oder unteren Rohrabschnitt 33, der von der Extruderdüse
31 entfernt liegt, dargestellt ist.
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Gemäß der Erfindung wird die benötigte Länge eines stranggepreßten
Rohres abgetrennt, diese Länge eines vorzugsweise in senkrechter Richtung stranggepreßten
rohrförmigen thermoplastischenMaterials in einen im wesentlichen senkrechten Abschnitt
gehalten, in dem nur in ihren unteren Bereichen eine Unterstützungskraft genügend
lange angewendet wird, um es den oberen Abschnitten der abgetrennten
Rohrlänge
zu ermöglichen, sich auf Grund der ursprünglichen Elastizität des Materials axial
zu bewegen, um die in dem rohrförmigen Material vorhandenen axialen Spannungen zu
entfernen.
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In der Fig. 2 wird das stranggepreßte Rohr 30 durch untere Greifelemente
35, die den Rohrabschnitt 33 erfassen und durch obere Rohrführungselemente 36, welche
nur dazu dienen, das Rohr 30 in der senkrechten Stellung zu halten, in seiner senkrechten
Stellung gehalten. Der Unterschied zwischen den Greifelementen 35 und Rohrführungselementen
36, die das Rohr 30 erfassen, ist in den F i g. 4 und 5 vergleichsweise dargestellt.
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Vorzugsweise wird das Rohr 30 nach seinem Erfassen und Führen durch
die Greifelemente 35 bzw.
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Rohrführungselemente 36 durch eine Abtrennvorrichtung 37 abgetrennt.
Nach dem Abtrennen ermöglicht, wie es in der Fig. 3 gezeigt ist, die ursprüngliche
Elastizität des Materials des Rohres 30 eine Axialverschiebung des nicht erfaßten,
im Bereich der Extruderdüse 31 liegenden Rohrabschnittes 32, um die vorher während
des Strangpressens darauf übertragenen axialen Spannungen im wesentlichen zu entfernen.
Das Abtrennen des Rohres 30 geschieht zwangläufig zwischen der Extruderdüse 31 und
dem oberen Rohrführungselement 36. Die Zeichnungen zeigen das bevorzugte Verfahren,
in welchem die Abtrennvorrichtung37 an der Extruderdüse31 gleitet, obwohl ein solches
Abtrennen, wenn erforderlich, auch von der Extruderdüse 31 entfernt stattfinden
kann.
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Alternativ oder ergänzend zu diesem Verfahren kann die senkrechte
Abstützung für die Bodenabschnitte des erwärmten Materials vor dem Abtrennen des
Rohres 30 von der Extruderdüse 31 zur Anwendung kommen. Die Strangpresse kann dann
fortlaufend arbeiten, während der untere Bereich des Rohres entweder unbeweglich
ist oder langsamer als die Strangpreßgeschwindigkeit nach unten geführt wird, was
zu einer gewissen axialen Verdichtung des plastischen Materials in den oberen Bereichen
des Rohres führt. Infolge der Tatsache, daß die meisten thermoplastischen Materialien
bei Temperaturen, bei denen sie verblasen werden können, nur einen sehr geringen
Grad an Festigkeit aufweisen, ist das zuletzt genannte Verfahren nicht unbedingt
zuverlässig, wenn die axiale Verlängerung der oberen Teile, die durch das Gewicht
des stranggepreßten Rohres erzeugt ist, überwunden werden soll. Die unteren Abschnitte
des Rohres sollten nach dem Abtrennen eine Zeitlang gehalten werden, damit die oberen
Abschnitte sich infolge möglicherweise verbleibender axialer Spannungen axial verschieben
können.
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Das Verfahren kann sowohl bei kontinuierlichem als auch bei diskontinuierlichem
Betrieb der Strangpresse Anwendung finden. Bei kontinuierlichem Betrieb ist es erforderlich,
die abgeschnittene Länge des plastischen Materials sofort in eine von der Extruderdüse
entfernt liegende Stellung weiter zu bewegen, um eine Berührung der abgetrennten
Länge mit dem nachfolgenden Material zu vermeiden. Die für eine solche Weiterbewegung
erforderliche Zeit kann am besten zur Entfernung der beschriebenen Spannungen ausgenutzt
werden. Mit anderen Worten, während der Bewegung der abgetrennten Länge des plastischen
Materials in ihre von der Extruderdüse entfernte Stellung wird das Rohr im allgemeinen
in einer senkrechten Lage gehalten, und zwar haupt-
sächlich durch eine auf die unteren
Abschnitte des abgetrennten Rohres wirksame Unterstützung, während die oberen Abschnitte
sich zur Entfernung der vorhandenen Spannungen in axialer Richtung frei bewegen
können. Bei Erreichung der entfernt liegenden Stellung sind die Spannungen im wesentlichen
behoben, und es kann sogleich eine teilbare Form um die im wesentlichen spannungsfreie
Rohrlänge geschlossen werden.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt in ihrer Anwendungsmöglichkeit
beim Formblasen von Gegenständen, die in Längsrichtung nicht geradlinig sind, beispielsweise
eines gebogenen Puppenarmes, eines Behälters mit einem angearbeiteten, gebogenen
Ausguß usw. Während der Bodenabschnitt des in senkrechter Richtung stranggepreßten
Rohres erfaßt und in der beschriebenen Weise gehalten wird, kann der obere Abschnitt
ohne Beeinträchtigung durch seine axiale Schrumpfung zu einer Stellung geführt werden,
die zum Bodenabschnitt in waagerechter Richtung versetzt liegt, wodurch das Rohr
eine in der senkrechten Ebene gebogene Form annimmt, um der nicht linearen Beschaffenheit
des Formhohlraumes näher angepaßt zu sein.
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Die Fig. 8 zeigt diese seitliche Versetzung der Greifelemente 35
und Führungselemente 36. Die ursprüngliche zylindrische Form des Rohres 30 wird
in der strichpunktierten Außenlinie gezeigt. In einer durchgezogenen Außenlinie
ist das Rohr 30 sinusförmig dargestellt. Diese Formveränderung wird durch eine nur
seitliche Versetzung der Führungselemente 36 erreicht.
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Die bisher beschriebenen Maßnahmen und Merkmale gemäß der Erfindung
bezogen sich hauptsächlich auf eine Verminderung der Wandstärkenunterschiede in
senkrechter Richtung des aus in senkrechter Richtung stranggepreßten Rohrmaterials
geblasenen Hohlkörpers. Gemäß einem anderen Merkmal der Erfindung kann insbesondere
bei Gegenständen von nicht kreisförmiger Beschaffenheit eine verbesserte Wandstärkenverteilung
in waagerechter Richtung erreicht werden. Diese wünschenswerte Verbesserung wird
durch Berührung des erwärmten thermoplastischen Rohres mit einem Formelement erreicht,
welches die Seitenwände des Rohres so verformt oder vorformt, daß sie einen Querschnitt
annehmen, der im allgemeinen demjenigen des gewünschten Gegenstandes entspricht
oder mit anderen Worten dem Querschnitt des Hohlraumes der teilbaren Form, in welcher
das Rohrstück geblasen wird, angepaßt ist, bevor die teilbare Blasform um das Rohrstück
geschlossen wird. Die Einfachheit und Eignung der Erfindung wird noch dadurch unterstrichen,
daß diese Vorformtätigkeit durch dieselben Mittel wie die Spannungsentfernung und
gleichzeitig mit dieser vorgenommen werden kann. So können die Greifelemente 35,
die die unteren Abschnitte der abgeschnittenen Rohrlänge erfassen und halten, so
ausgebildet sein, daß sie dem Rohr einen Querschnitt verleihen, welcher im allgemeinen
demjenigen des Hohlraumes der teilbaren Form entspricht. Während das Rohr nur innerhalb
eines örtlich begrenzten Bereiches berührt und erfaßt wird, pflanzt sich jegliche
Verformung der Rohrwandung im erwärmten Zustand des Rohres in erheblichem Maße axial
über die Länge des Rohres fort. So kann eine örtlich begrenzte Berührung des Rohres
zur Verformung desselben eine Anderung des Querschnittes über im wesentlichen den
gesamten Bereich
der abgetrennten Rohrlänge zur Folge haben.
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Dies gestattet die Einschließung einer abgetrennten Rohrlänge in
eine Blasform, während ein Endabschnitt derselben noch von den vorformenden Greifelementen
gehalten wird. Dies hat ferner den Vorteil, daß keiner der zu blasenden Abschnitte
des Rohres durch äußere Berührung abgeschreckt wird. Hierdurch werden Unregelmäßigkeiten,
die auf Temperaturunterschieden in den verschiedenen Bereichen des zu blasenden
Rohres beruhen, ausgeschlossen.
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Ein Vergleich der F i g. 5, 6 und 7 zeigt die Abweichungen im Querschnitt,
die durch Veränderung der Oberflächenform der das Rohr 30 ergreifenden Greifelemente35
und Rohrführungselemente36 auf das Rohr 30 übertragen werden.
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In der Fig. 5 befinden sich die winkligen Oberflächen38 im wesentlichen
in Punktberührung mit den Wänden des Rohrabschnittes 33 und bewirken keine wesentliche
Abweichung von der zylindrischen Beschaffenheit des Rohres 30. In Fig. 6 bilden
die bogenförmigen Oberflächen 38 a eine ovale Rohrberührungsfiäche. Demgemäß nimmt
das Rohr 30 einen ovalen Querschnitt an, was das Blasen eines ovalen oder rechteckigen
Gegenstandes erleichtert. Die sechseckige Berührungsfläche, die durch die zusammenwirkenden
Oberfiächen 38 b der F i g. 7 gebildet wird, kommt zur Anwendung, wenn ein sechseckiger
Gegenstand erhalten werden soll. Zur Bildung weiterer Gegenstände mit verschiedenen
Konturen können ähnliche Abweichungen in dem Rohrquerschnitt vorgesehen werden.
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Zugleich schließt der Gedanke der Erfindung die Vorkonditionierung
des stranggepreßten Rohres vor dessen Einschluß in die Blasform ein. Zweck dieser
Vorkonditionierung ist es, eine Rohrlänge zu schaffen, die für den nachfolgenden
Blasvorgang besser geeignet ist, zu dem sie der Hohlraumform näher angeglichen ist.
Das Ausmaß und die Art der Vorkonditionierung hängt von der Größe und der Form des
herzustellenden Gegenstandes ab, mit anderen Worten, von dem Formhohlraum, in welchem
der Gegenstand gebildet werden soll. Die Vorkonditionierung kann daher eines oder
mehrere der nachstehenden Verfahrensmerkmale umfassen: 1., Halterung des Rohres
nach dem Abtrennen zur Ermöglichung einer Axialverschiebung der Rohrabschnitte,
zur Entfernung der vorhandenen Spannungen und Abstimmen der Wanddicke des Rohres
mit der Größe, der Form und-Ausrichtung des Blasformhohlraumes.
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2. Seitliche Versetzung der in senkrechter Richtung voneinander auf
Abstand gehaltenen Rohrabschnitte zur näheren Angleichung des Rohres an einen nicht
geradlinigen Formhohlraum.
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3. Verformen des Rohrquerschnittes zur besseren Ausgleichung an den
Querschnitt des Formhohlraumes.
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In den Fig. 9 bis 12 ist eine Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend
beschriebenen Verfahrens dargestellt, die nunmehr beschrieben werden soll.
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Das frei zwischen den offenen Blasformhälften 45 herabhängende Rohr
30 ist stranggepreßt, und die Blasformhälften45 werden durch kraftbetätigte Zylinder
47 geschlossen. Die Blasformhälften 45 sind auf dem Formbett 41 geIagert, welches
durch die Zylinder 43 in in senkrechter Richtung verstellbare Lagen bewegt werden
kann. Auf dem Formbett 41 be-
finden sich in der mittleren Öffnung 42 seitwärts gleitende
Greifelemente 70, die am besten aus den F i g.
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12 und 13 hervorgehen. Diese Greifelemente 70 sind mit verjüngten,
in der Mitte angeordneten Ausnehmungen 71 versehen, die in halbkreisförmiger Form
gezeigt sind. Diese halbkreisförmigen Ausnehmungen 71 können auf Wunsch verschiedene,
in den F i g. 5 bis 7 gezeigte Formen haben. Die Greifelemente 70 werden durch die
kraftgetriebenen Zylinder 72 betätigt, damit sie sich zwischen ihren in der F i
g. 9 gezeigten geöffneten und ihren in der Fig. 13 gezeigten geschlossenen Stellungen,
in denen sie das Rohr 30 erfassen, bewegen können.
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Bei der Durchführung des Verfahrens hängt das-Rohr 30 zwischen den
Blasformhälften 45 herab, wobei das untere Ende des Rohrabschnittes 33 durch die
vergrößerte, von den zurückgezogenen Greifelementen 70 gebildete Öffnung herabhängt.
Dies ist in der F i g. 12 dargestellt. Die Greifelemente 70 werden dann durch ihre
Zylinder 72 betätigt und mit dem Rohrabschnitt 33 in Eingriff gebracht, wobei sie
diesen erfassen und entgegen jeder Bewegung in seitlicher Richtung festhalten, um
das ausgetretene Rohrmaterial in die richtige Lage zu bringen und auszurichten,
damit im Anschluß daran die Blasformhälften 45 um den Rohrabschnitt 33 geschlossen
werden können. Im Anschluß an das Abtrennen des Rohres durch die Abtrennvorrichtung
37 werden die Zylinder 43 betätigt, um das von den Greifelementen 70-erfaßte Rohr
auf einen verjüngten Blaskopf 73 herabzusenken.
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Wie am besten aus F i g. 12 ersichtlich ist, wird der Blaskopf 73
in den unteren Rohrabschnitt 33 eingeführt, so daß das Rohr zwischen dem Blaskopf
73 und den abgeschrägten, die Öffnung begrenzenden Ausnehmung 71 der Greif elemente
70 gehalten und eingeklemmt ist.
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Entweder vor dem Einsetzen des Blaskopfes 73 oder im Anschluß daran
werden die Blasformhälften 45 um das Rohr 30 geschlossen. Vorzugsweise werden die
Blasformhälften 45 im Anfang nur so weit geschlossen, daß sie das Rohr 30 berühren
und stützen. Die Blasformhälften 45 müssen so rechtzeitig gegeschlossen werden,
daß sie unmittelbar vor dem Blasen ein Ende des Rohres 30 umfassen und abdichten.
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Die Trennebene 45 a der Blasformhälften 45 liegt wesentlich mehr
an der Rohrachse als an den Halsteilen 45 b. So können bei teilweisem Schließen
der Formen deren Trennebenen 45 a mit dem Rohr 30 in Zusammenwirkung treten, um
das Rohr 30 mit den Greifelementen70, die das untere Rohrende 33 im Anschluß an
die Abtrennung des Rohres 30 durch die Abtrennvorrichtung 37 stützen, seitwärts
zu führen.
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So können in dem Rohr 30 vorhandene axiale Spannungen entfernt werden.
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Nach dem endgültigen Schließen der Blasformhälften 45, wie es in
der Fig. 11 gezeigt ist, wird das erfaßte Rohr 30 gegen den inneren Formhohlraum
46 geblasen. Danach können, wenn erforderlich, die Blasforrnhälften 45 in geschlossenem
Zustand durch wahlweise Betätigung der Zylinder 47 seitwärts verschoben werden,
und die oberen Kanten 75 der Greifelemente 70 trennen den unteren Rohrabschnitt
33, der von dem Greifelement 70 erfaßt worden ist, von dem in den Blasformhälften
45 befindlichen Gegenstand ab. Diese Abtrenntätigkeit bildet keinen Teil der Erfindung.
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Die Spannungsentfernung wird in dem Rohr 30 dadurch
erreicht,
daß der untere Rohrabschnitt 33 vor dem Schließen der Formen durch die Greifelemente
70 erfaßt wird. Die Formen können teilweise geschlossen werden, um den oberen Rohrabschnitt
32 des Rohres 30 zu führen, falls eine solche Führung erwünscht ist. Die Formen
brauchen zu dem Zweck nur vollkommen geschlossen zu werden, um das Rohr unmittelbar
vor dem Blasen festzuklemmen. Die Spannungsentfernung wird während der Zeit durchgeführt,
die dem vollkommenen Schließen der Form vorangeht.