DE2161066B2 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines hohlkoerpers aus thermoplastischem kunststoff - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines hohlkoerpers aus thermoplastischem kunststoffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Hohlkörpers aus thermoplastischem
Kunststoff, wobei ein Vorformling in einer Zwischen-Blasform in einer ersten Blasstation zu einem
Zwischenformling aufgeweitet wird, der Zwischenformling nach dem Offnen der Zwischen-Blasform in
eine Fertig-Blasform eingebracht und nach dem Schließen in einer zweiten Blasstation zum endgültigen
Hohlkörper fertiggeblasen wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der US-P? 2715 751 bekanntgeworden. Bei dem bekannten
Verfahren wird der Vorformling in einer Kübelform spritzgegossen, wobei ein eingeführter Blasdorn als
Formkern dient. Der Vorformling wird daraufhin mit dem Blasdorn zu einer Zwischenform gebracht, wobei
über den Blasdorn zugeführte Luft eine Aufweitung des Vorformling;, zu einem Zwischenvorformling bewirkt.
Anschließend wird der Zwischenformling wiederum mit dem Blasdorn zu einer Endblasform gebracht,
in der der Zwischenformling zum fertigen Hohlkörper fertiggeblasen wird. Das Voraufweiten
des Vorformlings tn der Zwischenform geschieht bei dem bekannten Verfahren zu dem Zweck, den Vorformling
von der Berührung mit dem als Formdorn dienenden Blasdorn zu befreien. Würde diese Maßnahme
nicht durchgeführt werden, besteht Gefahr, daß einzelne Bereiche langer an der Außenwand des
Blasdorns anhaften und somit während des Blasformens später aufgeweitet werden, was ein unregelmäßiges
Aufweiten und damit eine unregelmäßige Wandstärke zur Folge hat. Darüber hinaus ist das bekannte
Verfahren nicht besonders für die Herstellung von Kunststoffgegenständen in hoher Stückzahl pro
Zeiteinheit geeignet.
Es ist forner bkeannl. einen schlauchförmig extrudieren
Rohling bei geöffneter Fertig-Blasform durch Zufuhren von Gas voiaufzuweiten (OE-PS 272627
oder FR-PS 1 450 395). Eine derartige Voraufweitung kann immer nui zu rotationssymmetrischen Zwischenformlingen
führen, wobei überdies wenig Möf>-
lichkeiten bestehen, die Körperform des Zwischenformlings
gezielt zu beeinflussen. Aus diesem Grunde dient die Luftzufuhr in den einseitig geschlossenen
Vorformling zumeist lediglich einer Abstützung, die ein Kollabieren des ausgepreßten schlauchförmigen
Vorformlings verhindern soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Hohlkörpers aus
thermoplastischem Kunststoff anzügeben, mit dem sich bei gleichzeitig wirtschaftlichen Fertigungsbedingungen
eine günstige Vorbehandlung eines Vorformlings vor dem Fertig-Blasen zum endgüitigen Hohlkörper
im Hinblick auf Temperatur, räumliche Abmessung und Formgebung durchführen läßt.
Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein an sich
bekannter frei nach unten ausgepreßter schlauchförmiger Vorformling am Auspreßort in der Zwischen-Blasform
eingeschlossen, vom nachfolgenden Material getrennt, in der Zwischen-Blasform zur ersten
Blasstation bewegt und dort zu einem Zwischcnformling
geblasen wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren in wirtschaftlich vorteilhafter Weise ein schlauchförmiger Vorformling,
der frei aus der Auspreßdüse ausgepreßt wird, verwendet, wobei der Vorformling zunächst in
einer getrennten Zwischen-Blasform eingeschlossen wird, dessen Formhohlraum sich zweckmäßigerweise
bereits stark an die Gestalt des fertiggeblasenen Hohlkörpers angleicht, der jedoch noch geringere Abmessungen
als der endgültige Hohlkörper besitzt. Erst nach dem Herstellen des Zwischenformlings im Blasformverfahren
in der Zwischen-Blasform wird anschließend in der Fertig-BIasform der Zwischenformling
zum fertigen Hohlkörper fertiggeblasen.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt eine Reihe von erheblichen Vorteilen, die den Aufwand,
der durch eine zusätzliche Zwischen-Blasform bedingt ist, weit mehr als ausgleichen. In der Zwischen-Blasform
kann der Zwischenformling auf eine der Orientierung förderliche Temperatur gebracht werden.
Bekanntlich findet eine der Festigkeit des fertigen Hohlkörpers dienende biaxiale Orientierung nur innerhalb
eines begrenzten Temperaturbereichs statt, der je nach Verwendung des verwendeten thermoplastischen
Kunststoffs andere Werte einnimmt. Mit Hilfe der Zwischen-Blasform kann eine gewünschte
Temperatur für den Zwischenformling gezielt eingestellt werden, und zwar weitaus genauer als das bei
einem der Umgebungsluft ausgesetzten Vor- bzw. Zwischenformling der Fall ist. Zumeist erfolgt die
Einstellung des Zwischenformlings auf eine der Orientierung förderliche Temperatur durch Abkühlung
des heißeren Vorformlings innerhalb der Zwischenblasform während des Aufweitens des Vorformlings
zum Zwischenformling. Es ist jedoch auch beispielsweise denkbar, daß der Zwischenformling in der Zwischen-Blasform
so weit abgekühlt wurde, daß seine Temperatur unterhalb des für die Orientierung gewünschten
Temperaturbereichs liegt, so daß ansehli%
ßend eine Erwärmung erforderlich wird.
Mit Hilfe des crfindungsgeinäßen Verfahn ns kann
der Zwischenformling nicht nur thermisch he!vorragend
konditioniert werden, sondern zugleich aiu.'l;
hinsichtlich der angestrebten Form des endgültiger,
Hohlkörpers. Insbesondere bei schwierigen Koipei
formen kann innerhalb der Zwischen-Blasform eüiL
Vorformung so erfolgen, daß in gewünschter Weise'
auch beim fertiggeblaserien Hohlkörper eine gleichmäßige
Wandstärke erreicht wird. Aus diesem Grunde kann von vornherein eine geringere Wandstärke
des Hohlkörpers angestrebt werden, da -schwierige« Stellen, die bei konventionellen Verfahren
dadurch bewältigt wurden, daß vorsorglich größere Wanddicken geformt wurden, nicht auftreten.
Trotz Ausformung schwierigster Körperformen ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren eine erhebliche
Materialersparnis.
Der Fertigungsaufwand wird bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren weiterhin dadurch herabgesetzt, daß durch die Verwendung einer Zwischen-Blasform
fast keine Gratbildung mehr auftritt, so daß Nacharbeiten, insbesondere zum Entfernen der Grate nicht
mehr erforderlich sind.
Ein weiterer erheblicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, das im übrigen ohne weiteres auf
herkömmlichen Blasformmaschinen angewendet werden kann, beruh! auf einer Verdoppelung des
möglichen Produktionsausstoßes. Die Gesamtabkühlzeit vom ausgepreßten Vorformling bis zum fertigen
Hohlkörper wird beim erfindungsgemäßen Verfahren in zwei Stufen unterteilt, wobei die Hauptabkühlung
jeweils innerhalb der Zwischen-Blasform und der Fertig-BIasform stattfindet. Da andererseits Herstellung
von Zwischenformling und Feriigformling innerhalb gleicher Zykluszeit stattfinden kann, verringert
sich die Kühlzeit pro Form um 50%, so daß in gleicher Zeileinheit doppelt so viel Hohlkörper geformt
werden können als bei konventionellen Blasformverfahren, die lediglich eine Fertig-BIasform verwenden.
Wie bereits erwähnt, ermöglicht die Verwendung einer Zwischen-Blasform zwecks Aufweitung des
schlauchförmigen Vorformlings zu einem Zwischenformling die Einstellung günstiger Temperaturbereiche
im Hinblick auf eine nachfolgende biaxiale Orientierung.
In diesem Zusammenhang sieht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vor, daß der Zwischenfonnling
bei Verwendung von kristallinem Polymer bei einer durchschnittlichen Wandte.Tiperatur zwischen
dem kristallinen Schmelzpunkt plus 11° C und
dem kristallinen Erstarrungspunkt minus H0C fertiggeblasen
wird. Innerhalb dieses Temperaturbereichs wird eine höchstmögliche Orientierung des Materials
erreicht.
Bei Verwendung von amorphem Polymer sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß der Zwischenformling
mit einer durchschnittlichen Wandtemperatur fertiggeblasen wird, die plus bzw. minus 14° C der
entsprechenden Blaszustandstcmperatur entspricht. Während der erstere Fall für Polyäthylen zutrifft, bezieht
sich der zweite Fall beispielsweise auf Polyvinylchlorid «.,der Polystyrol.
Da zwei getrennte Blasformen vorgesehen sind, isi erforderlich, den Zwischenformling von der Zwischen-Blasform
in die Fertig-BIasform zu transportieren. Dies kann jedoch auch dadurch geschehen, dal.
der Zwischenformling seine Lage nicht ändert, vielmehr beibehält und die Zwischen-Blasform nach den
Hisiellen des Zwischenformlings entfernt wird und ai
seiiK Sielle die Fertig-BIasform tritt. In diesem Zu
>aiiiinenhang sieht emc Ausgestaltung der Erfinduiij
\oi. dais del Zwischenformling während des Öffnen
di i" Zwischen-Blasform und während seines Einbrin
gens in die Fertig-BIasform von einem Blasdorn ge
halten wird. Diese erfindungsgemäße Maßnahme ermöglicht
beide kurz zuvor beschriebenen Transportweisen. Mit Hilfe des Blasdorns kann der Zwischenformling
von der Zwischen-BIasform zur Fertig-BIasform
transportiert werden. Andererseits kann der Blasdorn auch an einer festen Station gehalten sein
und hält den Zwischenfonnling, während die Zwischen-BIasform
sich öffnet und entfernt und bevor die Fertig-Blasform sich um den Zwischenformling
schließt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Hohlkörper von einem zweiten
Blasdorn fertiggeblasen und anschließend von diesem gehalten wird, während die Fertig-Blasform geöffnet
und zur Aufnahme eines neuen Zwischenform lings in die erste Blasstation bewegt wird. Diese erfindungsgemäße
Maßnahme macht von einer der beiden oben beschriebenen Möglichkeiten Gebrauch, bei der der
Blasdorn für den Zwischenformling an einem festen Ort gehalten wird, was bedingt, daß ein zweiter Blasdorn
vorzusehen ist zum Fertigblasen des Hohlkörpers in der Fertig-Blasform. In vorteilhafter Weise hält der
zweite Blasdorn den Hohlkörper, nachdem die Fertig-Blasform geöffnet wurde, um zur Aufnahme eines
neuen Zwischenformlings in die erste Blasstation bewegt zu werden. Der an dem zweiten Blasdorn hängende
Hohlkörper kann irgendwann nach dem öffnen der Fertig-Blasform durch geeignete Hilfsmittel abgestreift
werden.
In diesem Zusammenhang muß erwähnt werden, daß durch die US-PS 2 930079 oder die GB-PS
763 583 grundsätzlich bekannt ist, einen formgeblasenen Hohlkörper an einem Blasdorn zu halten.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor. daß der Halsteil des Zwischenformlings vom ersten
Blasdorn mittels Druckverformung geformt wird unter gleichzeitiger teilweiser Abtrennung von Abfaümateria!
und das Abfaümateria! beim Einführen des zweiten Blasdorns vollständig abgetrennt wird.
Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahrensschritt wira der Halsteil des Zwischenformlings bereits in die
Gestalt gebracht, die für den endgültigen Hohlkörper erforderlich ist. Daher kann durch das Einführen des
zweiten Blasdorns restliches Abfallmaterial vollständig vom Zwischenformling entfernt werden, was zu
einem einwandfreien, gratfreien Hals des Hohlkörpers führt, der keinerlei Nachbearbeitung bedarf.
Auch hier sei jedoch erwähnt, daß grundsätzlich bekannt ist, mit Hilfe des als Kalibrierdorn ausgebildeten
Blasdorns eine Druckformung des Halsteils eines Hohlkörpers vorzunehmen und gleichzeitig eine Abtrennung
von Abfallmaterial, und zwar wiederum beim Formblasen von schlauchförmig extrudierten
Vorformlingen (DT-GM 1885678 oder DT-AS
1 109353). Bei den bekannten Verfahren beschränkt sich die Ausformung des Halsteils und Entfernung von
Abfallmaterial auf einen einzigen Schritt, da die Verwendung einer Zwischenblasform nicht vorgesehen
ist.
Eine bevorzugte Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens geht von einer eine Auspreßdüse enthaltenden Auspreßvorrichtung zur Herstellung eines
Vorformlings aus, wobei in einer Zwischen-BIasform der Vorformling mit Hilfe eines Blasdorns zu einem
Zwischekformling aufgeweitet wird, der mittels eines
Blasdorns in einer Fertig-Blasform zu einem fertigen Hohlkörper aufgeweitet wird, wie er durch die oben
angeführte US-PS 2715 751 bekanntgeworden ist. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischen-BIasform
zwischen einer Stellung unterhalb der Auspreßdüse und einer ersten Blasstation bewegbar ist, in der
ein erster Blasdorn axial bewegbar gelagert ist, und daß in einer zweiten Blasstation ein zweiter Blasdorn
axial bewegbar gelagert ist. Bei dieser erfindungsgemäßen Ausführung wird der Vorformling bzw. der
Zwischenformling mit Hilfe der Zwischen-BIasform transportiert, wohingegen die Blasdorne an einer
ίο Blasstation axial bewegbar gelagert sind, um den Zwischenformling
bzw. den endgültigen Hohlkörper auf zuweiten. In diesem Zusammenhang ist bereits bekannt
(DT-GM 1937084), zwei axial bewegbare Blasdorne beidseitig einer Auspreßvorrichtung vor-
!5 zusehen sowie zwei Blasformen, die beweglich zwischen
der Auspreßvorrichtung und einem de, zugeordneten Blasdorne angeordnet sind. Bei den
Blasformen handelt es sich jedoch um Fertig-Blasformen; Zwischen-Blasformen sind nicht vorgesehen.
In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, daß Zwischen-BIasform
und Fertig-Blasform gemeinsam bewegbar gelagert sind, derart, daß die Zwischen-BIasform zwischen der
Auspreßdüse und der ersten Blasstation und die Fertig-Blasform zwischen erster und zweiter Blasstation
hin- und herbewegbar sind. Auf diese Weise wird lediglich eine einfache Antriebsvorrichtung für Zwischen-
und Fertig-Blasform benötigt. Ferner wird sichergestellt, daß Zwischen-Blasformvorgang und
Fertig-Blasformvorgang einander exakt überlappen. In einer weiteren Ausgestaltung der zuletzt angeführten
Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Zwischen-BIasform und die Fertig-Blasform schräg
zur Auspreßrichtung bewegbar sind und die Blasdornc mittels zweier V»rstellzylinder einzeln oder mittels eines
weiteren Vcrstellzylinders gemeinsam parallel zur Auspreßrichtung bewegbar sind. Aus dem oben angeführten
DT-GM 1 937084 ist bekannt, einzelne Blasformen mittels Verstellzylinder schräg zur Ausprcßrichtungzu
bewegen. Dort werden jedoch, wie bereits erwähnt, jeweils einzelne Fertig-Blasformen verwendet,
die unabhängig voneinander bewegbar sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
an Hand von Zeichnungen näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Blasformmaschine zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der Maschine nach Fig. 1;
Fig. 3 zeigt eine andere Seitenansicht der Maschine nach Fig. 1;
Fig. 4 zeigt eine ähnliche Seitenansicht wie Fig. 3. jedoch in einer anderen Arbeitsposition der Blasformmaschine;
Fig. 5 zeigt eine ähnliche Seitenansicht wie Fig. 3. jedoch in einer anderen Arbeitsposition der Blasformmaschine
;
Fig. 6 zeigt wiederum eine ähnliche Seitenansicht wie Fig. 3 in einer weiteren Arbeitsposition der Blasformmaschine;
Fig. 7 bis 9 zeigen den Halsformabschnitt der Zsvi-
schen-Blasform der Blasformmaschine nach den Fig. 1 bis 6 in unterschiedlichen Arbeitspositionen;
Fig. 10 bis 12 zeigen den Halsformabschnitt dei Fertig-Blasform der Blasformmaschine nach der
Fig. 1 bis 6 in verschiedenen Arbeitspositionen.
In den Fig. 1 bis 6 bezieht sich das Bezügszeichen 20 allgemein Huf eine Blasformmaschine. Sie weist ei-
ien herkömmlichen Schneckenextruder mit dem erorderlichen
Antriebsmechanismus auf, der aus einer ^uspreßdüse 21 einen schlauchförmigen Vorformling
12 frei nach unten auspreßt.
Unterhalb und seitlich des Vorformlings 22 sind zwei Blasformgruppen 25 angeordnet. Diese weisen
ein Paar von relativ massiven seitlichen Stützplattcn 26 auf, die durch einen Querstreben 27 verbunden
sind und die mittels Verstellzylinder 28 in Richtung des Vorformlings 22 und von diesem fort bewegbar
sind, wobei Kolbenstangen 29 der Zylinder 28 mit <ien Querstreben 27 verbunden sind (Fig. 3, 4, 5 und
6). Die Verstellzylinder 28 bewegen die Blasformgruppen 25 in schräger Richtung. Der Weg der Blasformgruppen
25 wird durch geneigte feste Führungsschienen 25a begrenzt, auf welchen Rollen 25b
laufen, die von den Stützplatten 26 gehalten werden.
Die massiven Stützplatten 26 nehmen jeweils eine sich quer erstreckende Führungsstange 30 auf, welche
dazu dient, Stützplatten 31 zu tragen, die zwischen den festen Stützplatten 26 angeordnet und aufeinander
zu und voneinander weg bewegbar sind. Eine solche Querbewegung erfolgt durch Verstellzylinder 32,
welche an jeder der Stützplatten 26 montiert sind, wobei deren Kolbenstangen 33 durch die Stützpiatten
26 hindurchgehen und an den Stützplatten 31 angebracht sind.
An den Stützplatten 31 sind Forrnhälften von Zwischenblasformcn
35 und Fertigblasformen 36 montiert. Die Fonnhälften sind jeweils paarweise angeordnet
und die Formhälften einer Zwischenblasform
35 und einer Fertigblasform 36 werden jeweils von einem Verstellzylinder 32 gemeinsam geöffnet und
geschlossen.
Wie in den Fig. 3 bis 6 schematisch dargestellt, bilden
die Formhälften einer Zwischenblasform 35 einen Formhohlraum 37, während die der Fertigblasform
36 einen Formhohlraum 38 bilden, welcher der endgültigen
Gestalt des fertigen Hohlkörpers 51 entspricht. Bei der dargestellten Ausführungsform wird
eine Flaschi. geblasen, und der Formhohlraum 38 formt den Hauptteil und den Hals der Flasche. Der
Formhohlraum 37 der Zwischenblasform 35 weist ebenfalls einen Halsabschnitt (nachfolgend im einzelnen
beschrieben) auf. welcher dem Hals der fertigen Flasche entspricht. Der übrig·: Abschnitt des Formhoiraumes
37 ist jedoch wesentlich kleiner als der entsprechende Abschnitt des Formhohlraumes 38 und
damit des entsprechenden Abschnitts der fertiggebla- »enen Flasche. Zusätzlich wird die Zwischenblasform
35 mit einem Paar von drehbar angelenkten Einsatzstücken 39, schematisch dargestellt, versehen, welche
den Boclenabfall des Zwischenformlings 50 erfassen, und relativ zum Zwischenformling im Anschluß an das
Blasen des Zwischenformlings 50 verschwenkt werden, um den Abfall zu entfernen.
Über jedem Satz Formen (bestehend aus einer Zwischenblasform 35 und einer Fertigblasform 36
liegt eine Blasdornanoidnung 40. Jede Blasdornanordnung
40 weist eine Stützplatte 41 auf, die am unteren Ende einer Kolbenstange 42 montiert ist, welche
einen Teil eines Verstellzylinders 43 bildet, der an einer Abstützung 44 angebracht ist. Aufgesetzt auf die
Stützplattc 41 ist ein Paar Verstellzylinder 45, wobei jedem ein Blasdorn 46, 48 zugeordnet ist und diese
sich durch die Stützplatte 41 hindurch erstrecken und mit einer Zuführung von unter Druck stehender Blasluft
v.-rhunden sind. An der Unterseite der Stützplatte
41 und angrenzend an den Blasdorn 48 für jede der Fertigblasformen 36 befindet sich eine Abstreifvorrichtung
47.
Nunmehr auf die Arbeitsweise der in den Fig. 3 bis 6 dargestellten Maschine Beziig nehmend, ist aus
Fig. 3 ersichtlich, daß beide der Sätze der Zwischen-Blasformen 35 und Fertig-Blasformen 36 vom Auspreßort
her bewegt sind und ein Vorformling 22 für den nächsten Blasvorgang ausgepreßt wird.
ίο Dann werden die linken Zwischen-Blasformen 35
und Fertig-Blasformen 36 durch Betätigung der Verstellzylinder 32 geöffnet, und die Stützplatten 26, welche
die Formen tragen, und die Formen werden dann diagonal nach oben und rechts in die in Fig. 4 dargestellte
Position bewegt. Um eine solche Bewegung durchführen zu können, wird der entsprechende Verstellzyünder
43 betätigt, um die Stützplatte 41 zurückzuziehen und die Blasdorne 46, 48 nach oben zu bewegen.
Während des öffnens der Zwischen-Blasform 35 und Fertig-Blasform 36 hängen der zuvor geblasene
Zwischenformling 50 und dei fertiggeblasene Hohlkörper 51 an ihren entsprechenden Blasdornen
46 bzw. 48. Eine Aufwärtsbewegung des Verstellzylinders 43 bewegt die Blasdornanordnung 40 aus dem
Weg der Zwischen-Blasformen 35 und Fertig-Blasformen 36.
Die Blasformengruppe 25 bewegt sich nach rechts so weit, daß der Formhohlraum 37 der Zwischenblasform
35 mit dem herabhängenden Vorformling 22 vertikal ausgerichtet wird. Ferner wird durch die Bewegung
der Blastormengruppe 25 nach rechts der Zwischenformling 50 mit dem Formhohlraum 38 ausgerichtet,
vobei der Verstellzylinder 45 für den Blasdorn 46 betätigt wird, um den Zwischenformling 50
in bezug auf die Höhe des Formhohlraumes 38 entsprechend einzustellen. Der fertig geblasene Hohlkörper
51 ist außerhalb der Blasformengruppe 25. Wenn man die Vorgänge, die beim übergang von
Fig. 3 nach Fig. 4 der Zeichnung stattfinden, zusammenfaßt.
ist klar ersichtlich, daß die folgenden Schritte ausgeführt werden:
(1) Die Blasformengruppe 25 wird durch Verstellzylinder 32 geöffnet;
(2) der Versiellzylinder 43 wird betätigt, um die
Stutzplatte 41 aus dem Weg der Blasformengruppe 25 heraus zu bewegen:
(3) der Zwischenformling 50 und der fertige Hohlkörper
51 werden an den Blasdornen 46, 48 gehalten.
(4) während die Blasformengruppe 25 nach rechts und nach oben bewegt wird, um den Formhohlraum
37 mit dem Vorformling 22 auszurichten:
(5) die gleiche Bewegung bewegt den Formhohlraum 38 in Ausrichtung mit dem Zwischenformling
50, der noch am Blasdorn 46 gehalten ist; und
(6) der fertiggeblascne Hohlkörper 51 wird außerhalb
der Blasformengruppe 25 am Blasdorn 48 in vertikaler Ausrichtung mit der Abstreifvor-
fio richtung 47 gehalten.
Anschließend erfolgt der Übergang von der Position nach Fig. 4 in die nach Fig. 5. Zu diesem Zweck
werden die Formhälften der Zwischen-Blasform 35 um den Vorformling 22 geschlossen, und die Formhälften
der Fertigblasform 36 werden um den Zwischenformling 50 geschlossen. Dieser Schritt erfolgt
durch Betätigung der Verstcllzylinder 32. Danach werden die Blasdorne 46. 48 nach oben bewegt. Das
AD9 522'345
Zurückziehen des rechten Blasdorns 46 entfernt diesen vom Zwischenformling 50, wobei dieser innerhalb
des Formhohlraumes 38 frei hängend gelassen wird. Das Zurückziehen des linken Blasdorns 48 aus dem
endgültigen Hohlkörper Sl bringt dessen Hals in Kontakt mit der Abstreifvorrichtung 47, die den
Hohlkörper 51 entfernt. Das Schließen der Zwischenblasform 35 um den Vorformling 22 quetscht das untere
offene Ende des Vorformiings 22 zwischen deren Kanten, so daß dieses Ende preßgeschlossen ist und
der Vorformling 22 aufgeblasen werden kann. Nach dem Schließen der Zwischenblasform 35 trennt ein
Messer 49 den Vorformling 22 oberhalb der Zwischen-Blasform
35 ab.
Bei der nächsten Stufe wird die linke Blasformgruppe 25 nach links bewegt durch Rückbewegung
der Kolbenstange 29 des Verstellzylinders 28, wobei die geschlossene Zwischenblasform 35 den eingeschlossenen
Vorformling 22 mit sich führt und die geschlossene Fertigblasform 36 den Zwischenformling
50 hält. Wenn die Position nach Fig. 6 erreicht worden ist, wird der Verstellzylinder 43 betätigt, um die
Stützplatte 41 zu senken, und die einzelnen Blasdorne 46, 48 werden durch die Verstellzylinder 45 in den
Vorformling 22 und den Zwischenformling 50 eingeführt. Danach wird Blasluft durch die Blasdorne 46.
48 hindurchgeleitet, um die in Fig. 6 dargestellten Konfigurationen (Zwischenformling 49, Hohlkörper
50) zu blasen. Die Folge wird dann wiederholt.
Somit ist klar, daß die Verwendung von zwei Formsätzen
(d.h. ein linker und ein rechter Satz) eine sich völlig deckende Betätigung zur Folge hat, wobei ein
kontinuierlicher Betrieb mit maximaler Ausnutzung der Leistungsfähigkeit der Auspreßdüse 21 sichergestellt
wird. Die Anwendung von aufeinanderfolgenden Zwischenblas- und Fertigblasgängen reduziert im
übrigen die Zyklus-Zeit um die Hälfte.
Durch deii Zwisehenblas-Aibeitsgang wird dem
extrudierten Vorformling 22 innerhalb der Zwischenblasform 35 Wärme entzogen. Das bedeutet, daß weniger
Wärme in der Fertigblasform 36 entzogen werden muß. Das Abkühlen in zwei Stufen vermindert
die Gcsamtverweilzcit in der Fertigblasform 36 um etwa die Hälfte der Zeit, die beim üblichen einstufigen
Blasformen erforderlich ist.
Das Fertigblasformen kann ferner mit einer Temperatur durchgeführt werden, die für die biaxiale Orientierung
des Kunststoffmaterials, was förderlich ist. bekanntlich eine wesentliche Erhöhung der Festigkeit.
Vermeidung von örtlichen geschwächten Abschnitten im geformten Enderzeugnis sowie die wirksame Ausnutzung
des Materials, zur Folge hat.
Die wirksamste Materialorientierung findet statt, wenn das Material durch das Blasen bei einer durchschnittlichen
Wandtemperatur (d. h. Temperatur über die gesamte Dicke der Wand) gedehnt wird, während
das Material sich auf derjenigen befindet, welche hierfür äußerst dienlich ist. Die durchschnittliche Wandtemperatur
für kristallines Polymer liegt zwischen dem kristallinen Schmelzpunkt des Materials plus 11° C
und dem kristallinen Erstarrungspunkt minus 11° C. Für amorphes Polymer, wie beispielsweise Polyvinylchlorid
und Polystyren bzw. Polystyrol, wird von der Gläszustandstemperatur ausgegangen. Für Polyäthylen
von hoher Dichte (Polyäthylen weist eine Dichte auf, die zwischen 0,954 und 0,970 liegt) wird bevorzugt
mit einer Temperatur von 121° C plus oder minus 11 ° C gearbeitet. Für Polyvinylchlorid und Polystyren
ist die ideale Orientierungstemperatur 96° C plus oder minus 14° C. Für Polypropylen liegt die
ideale Temperatur bei 154° C plus oder minus 16,7° C.
Die oben beschriebene Talsache wird in der Art dieses Phänomens ausgenutzt, daß der Vorformling
22 zunächst nur zu einem Zwischenformling 50 expandiei t wird, um diesen gleichzeitig auf eine Temperatur
innerhalb 11° C über seinem kristallinen
ίο Schmelzpunkt und etwa 11° C unter seinen kristallinen
Erstarrungspunkt zu bringen, vorzugsweise zu kühlen und um erst dann den endgültigen Hohlkörper
51 fertigzublase.i, während er sich in diesem Temperaturbereich
befindet. Natürlich ist nur die Temperatür von Bedeutung, die während des Fertigblasens
herrscht. Der vorangehende Temperalurzustand in den voraufgegangenen Stadien ist hingegen von keiner
wesentlichen Bedeutung. Die gesamte Temperaturbeeinflussung, zumeist während des Auspressens des
Vorformlings 22, des Einschließens des Vorformlings 22 innerhalb der Zwischenblasform 35, des Zwischonblasformens,
des Transports für Fertigblasform 36 sowie der Verweilzeit in der Fertigblasform 36 wird
so gesteuert, daß der Zwischenformling 50 vor dem Fertigblascn auf der gewünschten Wandtemperatur
ist, bei der die Orientierung am günstigsten durchgeführt werden kann.
Wenn man ferner die Gestalt des Zwischenformlings 50 mit der Gestalt des endgültigen geblasenen
Hohlkörpers 51 in Beziehung setzt, ist es möglich, alle Teilabschnitte des Hohlkörpers 51 gleichmäßig auszurichten,
derart, daß diese einheitlich gedehnt und orientiert werden während des Fertigblasens innerhalb
des kritischen Temperaturbereiches. Durch Anwendung der Zwischenblastechnik können eine
gleichmäßige Orientierung und gleichmäßige physikalische Eigenschaften z. B. bei Flaschen von komplizierter
Form und stark variierenden Querschnitt-Abmessungen
erreicht werden. Beispielsweise werden durchsichtige Hohlkörper weitaus klarer als beim herkömmlichen
Blasformen.
In den Fig. 7 bis 12 ist ein Halsabschnitt veranschaulicht.
Wie in den Fig. 3 bis 6 und speziell in den Fig. 7 und 8 angedeutet, ist die Zwischenblasform 35 mit
zusammensetzbaren, halbzylindrischen einsetzbaren Halsformabschnitten 60 versehen, welche in Aussparungen
sitzen, die an der Oberseite der Formhälften der Zwischcnblasforrnen 35 vorgesehen sind. Diese
Aussparungen haben halbkreisförmige horizontale Flächen 35a, welche an vertikale halbzylindrische Flächen
35fo angrenzen. Die Halsformabschnitte 60 sind durch herkömmliche Mittel (nicht dargestellt) befestigt.
Die innere Fläche der Haisformabschnitte 60 bildet eine vollständige zylindrische Fläche 61, die mit
radialen Aussparungen 62 versehen ist, die ein Gewinde bilden, das am Hals des Hohlkörpers 51 geformt
werden soll.
Auf die Halstormabschnitte 60 werden halbzylindrische
Einsätze 63 aufgesetzt welche eine Innenfläche 64 aufweisen, welche eine Fortsetzung der Flächen
61 bilden, nach oben jedoch eine radiale Erweiterung 65 aufweisen. Der Blasdorn 46, welcher
mit dem Halsformabschnitt 60 zusammenwirkt, ist mit einem reduzierten Durchmesser versehen, wobei das
untere Endstück 70 über eine radiale Schulter 71 (Fig. 8) an den Blasdorn 46 anschließt. Das Endstück
70 hat einen inneren Luftkanal 72 und weist am untc-
ro η Ende eine gleichmäßige Abrundung 73 auf.
Das Endstück 70 des Blasdorns 46 umgebend und gegen die Schulter 71 gelagert, ist ein Formwerkzeug
in Gestalt einer Hülse 75, welche teleskopartig in die Aussparung 65 des Einsatzes 63 hinein bewegbar ist.
Die Hülse 75 ist mit einer unteren gewölbten Aussparung 76 versehen, welche in einen Schneidrand 78 endet.
An Hand der Fig. 7 und 8 ist zu erkennen, daß der Vorformling 22 einen etwas kleineren Außendurchmesser
aufweist als der Außendurchmesser des Halses, welcher durch den kombinierten Durchmesser
der Flächen 61 dcr Halsformabschnitte 60 bestimmt
wird. Ferner weist uer Vorformling 22, wenn erextrudiert
und abgeschnitten wird, ein sich nach außen er- '5 weiterndes offenes oberes Endteil 22« auf, in welches
hinein das Endstück 70 des Blasdorns 46 eingeführt wird. Um das Einschieben des Blasdorns 46 zu erleichtern,
kann Blasluft zugeführt werden, wenn er in den Vorformling 22 hinein gesenkt wird, um das *°
Endteil 22a offen zu halten.
Der Blasdorn 46 wird mit Hilfe des Verstellzylinders
45 gesenkt, nachdem der Vorformling 22 in der Zwischenblasform 35 eingeschlossen ist und durch die
Blasformabschnitte 39 von unten geschlossen ist. So- ^5
mit wird durch das Endstück 70 das obere Ende des Vorformlings 22 radial aufgeweitet. Das Eintreten des
Endstücks 70 in den Vorformling 22 hinein druck- bzw. preßverformt somit den Halsteil des Hohlkörpers
51. Der Kontakt der Hülse 75 mit dem nach außen erweiterten offenen oberen Endabschnitt 22a formt
einen Teilabschnitt des Vorformlings 22, welcher in die Aussparung 76 hinein gezwängt wird, zu einem
balligen Rand 77. Dieser wird außen vom Schneidrand 78 der Hülse 75 erfaßt, um ein außen liegendes Abfallstück
79 vollständig abzutrennen.
Anschließend wird die Blasluft abgestellt, die Zwischen-Blasformcn
35 und die hertig-Blasformen 36
werden geöffnet und von ihrer Position nach Fig. 3 zur Position nach Fig. 4 bewegt. Zu diesem Zeitpunkt
ist der Blasdorn 46 und der Zwischenformling 50, der von diesem gehalten wird, im Formhohlraum 38 angeordnet,
wie in Fig. 9 dargestellt. Die F-rtigblasform 36 ist im Halsbereich ausgespart, wie im Zusammenhang
mit der Zwischen-Blasform 35 oben bcschrichen.
Identische Einsätze 60 sind in Ausnehmungen der Fcrtig-Blasform eingesetzt. Es werden jedoch unterschiedliche
obere Einsätze 80 verwendet. Wie in Fig. 9 dargestellt, sind die Einsätze 80 wiederum
halbzylindrisch und sind mit einer unteren halbzylindrischen Öffnung81 versehen, welche mit der inneren
Fläche 61 des Halsformabschnitts 60 fluchtet. Ein oberer, vergrößerter, konkaver Abschnitt 82 grenzt
an die Öffnung 81 und geht über in einen wesentlich größeren konkaven Abschnitt 83.
Wie vorstehend beschrieben, wird, wenn die Fertig-Blasform
36 sich um den Zwischenformling 50 geschlossen hat. der Blasdorn 46 zurückgezogen und der
Blasdorn 48 eingeführt.
Wie in den Fig. 10 bis 12 dargcstellt. ist der Blasdorn
48 mit einem unteren Endstück 70 mit kleinerem Durchmesser versehen, welches an dem Blasdorn 48
über eine radiale Schulter anschließt. Das Endstück 70 wird von einer Schneidhülse 85 umgeben (Fig. 10
bis 12). Die Schneidhülse 85 ist an ihrer Unterseite mit einer äußeren, sich nach oben erstreckenden Aussparung
86 versehen, welche mit einem oder mehreren vertikalen Schlitzen 87 in Verbindung steht, in welche
hinein Abstreiffinger 88 ragen. Der Zweck der Schlitze 87 und der Abstreiffinger 88 wird nachfolgend
beschrieben.
An der Unterseite ist die Schneidhülse 85 mit einer nach unten offenen konkaven Aussparung 90 versehen,
welche von einem Sehneidrand 91 umgeben ist. welcher zwischen der Aussparung 90 und einer zylindrischen
äußeren konischen Wand 92 ausgebildet ist, welche genau in den vergrößerten Abschnitt 82 des
Einsatzes 80 paßt und in dieselbe axial hineingleiten kann. Eine kegelstumpfförmige Wand 93 verbindet
die Wand 92 mit der inneren Aussparung 86, wobei die Wand 92 von einer Nut 94 unterbrochen wird.
Aus Fig. 10 ist zu erkennen, daß das Endstück 70
des Blasdorns 48 in den mit Gewinde versehenen Hals des Zwischenformlings 50 eintritt, welcher durch
Sehließen der Halsformabschnitte 60 am Hals ausgerichtet an seiner Stelle gehalten wird. Danach wird
die Schneidhülse 85 teleskopartig über den Einsatz 80 bewegt, und die Aussparung 90 und der Abschnitt
82 wirken zusammen, um den zuvor geformten Rand 77 (Fig. 8) in die letztlich gewünschte Konfiguration
eines Gießrandes 96 zu bringen. Zur gleichen Zeit trennen die Wand 92, der Abschnitt 82 und der
Sehneidram] 91 den Abfall 95, welcher über dem Gießrand 96 liegt. Das Einschließen dieses Abfalls
95 zwischen den Abschnitt 83 und die Wand 93 zwängt einen Teil des Materials in die Nut 94 hinein,
wodurch es an die Wand 93 gedrückt bzw. gequetscht wird.
Beim Zurückziehen des Blasdorns 48 aus seiner Position in Fig. 11 in die nach Fig. 12 bewegen sich
die Abstreiffinger 88 in den Schlitz 87 hinein und durch diesen hindurch in Berührung mit dem Abfall
95. wo er von der Wand 93 her entfernt wird. Das Öffnen der Fertig-Blasform 36 löst den schließlich geformten
Hohlkörper 51. und beim endgültigen Zurückziehen des Blasdorns 48 aus dem geformten Hals
wird der Hohlkörper 51 abgestreift, wie zuvor in Zusammenhang mit Fig. 5 beschrieben wurde. Vorzugsweise
bilden die Abstreiffinger 88 einen Teil der Abstreifvorrichtung 47.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines Hohlkörpers aus thermoplastischem Kunststoff, wobei ein Vorformling
in einer Zwischen-Blasform in einer ersten Blasstation zu einem Zwischenformling aufgeweitet
wird, der Zwischenformling nach dem Offnen der Zwischen-Blasform in eine Fertig-Blasform
eingebracht und nach dem Schließen in einer zweiten Blasstation zum endgültigen Hohlkörper
fertiggeblasen wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein an sich bekannter frei nach
unten ausgepreßter schlauchförmiger Vorformling am Auspreßort in der Zwischen-Blasform eingeschlossen,
vom nachfolgenden Material abgetrennt, in der Zwischen-Blasform zur ersten Blasstation
bewegt und dort zu einem Zwischenformfing geblasen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenformling während
des Öffnens der Zwischenblasform und während seines Einbringens in die Fertig-Blasform von einem
Blasdorn gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenformling bei
Verwendung von kristallinem Polymer bei einer durchschnittlichen Wandtemperatur zwischen
dem kristallinen Schmelzpunkt plus 11° C und dem kristallinen Erstarrungspunkt minus 11 ° C
fertiggeblasen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, uadurch
gekennzeichnet, daß der Zwischenformling bei Verwendung von im wesentlichen amorphem Polymer
mit einer durchschnittlichen Wandtemperatur fertiggeblasen wird, die plus bzw. minus 14° C
der entsprechenden Glaszustandstemperatur entspricht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper
von einem zweiten Blasdorn fertiggeblasen und anschließend von diesem gehalten wird, während
die Fertig-Blasform geöffnet und zur Aufnahme eines neuen Zwischenformlings in die erste Blasetation
bewegt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Halsteil des Zwischenformlings
vom ersten Blasdorn mittels Druckverformung geformt wird unter gleichzeitiger teilweise!
Abtrennung von Abfallmaterial und das Abfallmaterial beim Einführen des zweiten Blasdorns
vollständig abgetrennt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, mit einer
eine Auspießdüse enthaltenden Auspreßvorrichtung zur Herstellung eines Vorformlings, einer
Zwischen-Blasform, in der der Vorformling mit Hilfe eines Blasdorns zu einem Zwischenformling
aufgeweitet wird, und einer Fertig-Blasform, in der der Zwischenformling mittels eines Blasdorns
zu einem fertigen Hohlkörper aufgeweitet wird. dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischen-Blasform
(35) zwischen einer Stellung unterhalb der Auspreßdüse (21) und einer ersten Biassiaiion
bewegbar ist, in der ein erster Blasdorn (46) axial bewegbar gelagert ist, und daß in einer /.weiten
Blasstation ein zweiter Blasdorn (48) axial bewegbar gelagert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Zwischen-Blasform (35) und
Fertig-Blasform (36) gemeinsam bewegbar gelagert sind, derart, daß die Zwischen-Blasform (35)
zwischen der Auspreßdüse (21) und der ersten Blasstation und die Fertig-Blasform (36) zwischen
erster und zweiter Blasstation hin- und herbewegbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischen-Blasform (35) und die Fertig-Blasform (36) schräg zur Auspreßrichtung
bewegbar sind und die Blasdorne (46,48) mittels zweier Verstellzylinder (45) einzeln oder
mitteis eines weiteren Versteilzylinders (43) gemeinsam parallel zur Auspreßrichtung bewegbar
sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß den Blasdornen
(46,48) Halsformwerkzeuge zugeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem zweiten Blasdorn (48) eine Abstreifvorrichtung (47) zugeordnet
ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8235 | Patent refused |