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Vorrichtung zur #Entfernung des Abfallteile3, der bei der Herstellung
eines mit einem Griff oder Henkel versehenen Hohlkörpers aus Kunststoff nach der
Blasmethode entsteht.
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Bei der Herstellung von Hohlkörpern aus Kunststoff wird vielfach
ein Verfahren angewendet, bei dem ein rohr-oder schlauchförmiger, gelegentlich auch
aus parallelen Folienbahnen bestehender, aus der D~use eines Extruders ausgestossener,
warmplastischer Vorformling zwischen die auseinandergefahrenen Hälften einer Blasform
eingebracht und nach dem Z#swnmenfahren der Blasform@älften zum Hohlkörper gewünschter
Gestalt ausgeformt wird. Dies geschieht in dem durch Schliessen der Blasform gebildeten
Formnest durch Zuführen von Luft in das innere des Vorformlings oder Absaugen von
ist zwischen der Ausee'nfläche des Vorformlings
und dem Formnest.
Da bei dieser Methode in der Regel der Vorformling erst durch das Zusammenfahren
der Formhälften (Formschluss) und bei der Herstellung von mit einer Öffnung versehenen
Hohlkörpern nach der Blasmethode durch das Einführen eines Blas- und gegebenenfalls
Kalibrierdornes verschlossen wird, entstehen an den Enden durch eine entsprechende
Ausbildung der Form und/oder des Blasdornes mit Abquetschkanten Abfallteile, die
ohne Nachbearbeitung abzutrennen, Bestreben der einschlägigen Technik ist. So ist
es z.B. bekannt, den gerade formbeständigen, aber noch druckempfindlichen, auageblasenen
Hohlkörper an den abgequetschten Teilen, mit denen er über dünne Verbindungsstege
mit dem Hohlkörper verbunden ist, der Form zu entnehmen, ausserhalb der Porm zu
halten und sich vollkommen abkühlen zu lassen, bis er druckunempfindlich geworden
ist, um dann die abgequetSchten Teile überschüssigen Materials abzutrennen.(DT-OS
1 479 1@@) Hierzu wird insbesondere vorgeschlagen, zum Abtrennen der abgequetschten
Teile den abgekühlten Hohlkörper mit den dünnen Verbindungsstegen gegen ein dem
Verbindungssteg angepasstes Widerlager zu legen und dann auf die abgequetschten
Teile in der Nähe des Widerlagers an in Abständen verteilten Stellen einen Druck
bis zum reissen der Verbindungostege auszuüben. Man ist fe####e'-strebt, die Abfallteile
schon innerhalb der geaohlosika.n
oder sich gerade öffnenden Form
abzutrennen, und hierzu ist in der DT-OS 1 479 169 gesagt, man könne diese Art des
Abtrennens der abgequetschten Teile auch bei noch in der Form befindlichen Hohlkörpern
anwenden, jedoch ist kein Mittel angegeben, wie dies erfolgen soll.
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Abfallteile entstehen aber auch, wenn für die Herstellung von Hohlkörpern,
z.3. von Kannen und Kanistern, mit einer sog. Überquetschung des Vorformlings oder
eines Teiles desselben gearbeitet wird. Eine derartige Überquetschung mit Greifbacken
aus der geschlossenen Form entfernende Vorrichtung ist z.B. in der DT-PS 1 274 335
beschrieben. Abfallteile entstehen deshalb vor allem auch, wenn Hohlkörper mit einem
Griff oder Henkel in der Weise hergestellt werden, dass der Griff oder Henkel durch
sog0 Überquetschen eines Teiles des Vorformlings im Bereich dieses Griffes oder
Henkels angeformt wird.
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Unter "Überquetschen" versteht man das formtrennebenenparallele, durch
entsprechende Ausnehmungen in den Bormhålfteniverursachte Zusammenquetschen des
Vorformlings bis auf die an den Hauptkörper anzuformende Kontur, die mit diesem,
um beim Ausblasen miterfasst zu werden, in Verbindung stehen muss. Der in diesem
Sall-eventuell ausserhalb des Griffes oder Henkels durch die-Überquetschung entstehende
Abfall kann mit bekannten Methoden meist
leicht, auch bi geschlossener
oder sich gerade öffnender Form, abgetrennt und entfernt werden, während dies Schwierigkeiten
bei dem sich innerhalb des Henkels befindlichen Bereich des Abfalles bereitet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen innerhalb eines Griffes und seiner
Projektion auf die Aussenfläche des zugehörigen Hohlkörpers durch Zusammenquetschen
gebildeten Abfallteil sauber von Griff und Hohlkörper bei geschlossener Form abzutrennen
und beim Öffnen der Form unabhängig von dem ausgeblasenen, mit Griff versehenen
Hohlkörper abzuwerfen.
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Hierzu schlägt die Erfindung eine Vorrichtung zur Entfernung des
Abfallteiles vor, der bei der Herstellung eines mit einem Griff oder Henkel versehenen
Hohlkörpers aus Kunststoff nach der Blasmethode entsteht, und bei der ein warmplastischer,
schlauch-, rohr- oder bandförmiger Vorformling zwischen die auseinandergefahrenen
Teile einer Blasform eingebracht und aus diesem nach dem Zusammenfahren derselben
durch Zufuhr von Luft in den Vorformling oder deren Absaugen aus dem Raum zwischen
seiner Aussenfläche und dem Formnest ein Hohlkörper ausgeformt und dessen Griff
oder Henkel durch Ausblasen eines überquetschten Teiles des Vorformlings gebildet
wird.
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Diese Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass eine starre Fläche
an einem Formteil und eine in einer Führung verschiebbare Fläche mit elastischem
Gegendruck am anderen Formteil für die Bildung eines ringsum bis auf einen dünnen
Verbindungssteg abgequetschten und damit abgegrenzten plattenförmigen Abfallteiles
aus dem innerhalb des Griffes und seiner Projektion auf die Aussenwand des Hohlkörpers
liegenden Teil des Vorformlings, und dass in der starren Gesamtfläche eine in Richtung
auf die Fläche mit elastischem Gegendruck bewegbare, die Fläche mit elastischem
Gegendruck in ihrer Führung verschiebende und den Abfallteil aus seiner durch Schneidkanten
der Form gebildeten Randhalterung herausziehende und unter umfangmässiger Verkleinerung
und Parallelverschiebung in die Führung der elastisch gelagerten Fläche hineindrückende
Teilfläche vorgesehen ist.
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Es ist zwar bekannt, an ganz geschlossenen Hohlkörpern, z.B. Ohristbaumkugeln,
Aufhängerösen, anzuformen und hierzu in der Form zwei axial bewegbare Kolben vorzusehen,
die durch Federn in der Normalstellung auseinandergehalten werden und bei Beaufschlagung
sich aufeinander zu bewegen. Dabei ist der eine Kolben als Rohr ausgebildet und
der Gegenkolben als in die Rohröffnung passender Stempel, so dass in beim Formschluss
zusammengequetscht-en Teilen des Vorformlings eine Öse eingestanzt werden kann.
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In dem rohrförmigen Kolben kann ein stempelförmiger Hilfskolben vorhanden
sein, der das ausgestanzte Teil nach der Offnung der Form auswirft.
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Im Gegensatz hierzu wird bei der neuerungsgemässen Vorrichtung der
aus der Offnung eines ausgeblasenen Griffes oder Henkels zu entfernende plattenförmige
Abfallteil gegen elastischen Widerstand seitlich verschoben, und es werden nicht
zwei Kolben oder Stempel gegeneinander zu bewegt. Ausserdem handelt es sich bei
der bekannten Vorrichtung um das Aus stanzen verhältnismässig kleiner Ösen, bei
dem das Problem des sauberen und sicheren Abtrennens eines grösserenund deshalb
auch eine grössere Nasse zunächst plastischen Materials darstellenden Abfallteils
nicht auftritt.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen zur Anschauung
gebracht, und anhand dieser ist sie nachfolgend beschrieben. Es stellen dar: Fig.
1 die Seitenansicht eines mit der Vorrichtung nach der Erfindung herstellbaren Hohlkörpers
mit einem aus einer Uberquetschung des Vorformlings entstandenen Griff oder Henkel
in verkleinertem Masstab,
Fig. 2 den oberen, der Ausformung des
Henkels des Hohlkörpers dienenden Bereich einer zur Herstellung eines Hohlkörpers
nach Fig. 1 geeigneten Blasform im Vertikalschnitt mit der Darstellung der Quetschphase,
Fig. 3 eine Blasform nach Fig. 2 in der Trennphase, Fig. 4 eine den Fig. 2 und 3
entsprechende, aber geöffnete Blasform mit dem Oberteil eines ausgeformten Hohlkörpers
in der End- oder Auswurfphase, Fig. 5 die Seitenansicht des Oberteiles einer Blasformhälfte
mit einem ausgeblasenen Hohlkörper.
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In Fig. 1 ist 1 ein nach der sog. Blasmethode aus Kunststoff hergestellter
Hohlkörper in Form einer Flasche mit einem die Füll- oder Entleerungsöffnung bildenden
Flaschenhals 2 und einem Boden 3. Der Hohlkörper weist einen Griff 4 mit Öffnung
5 auf, der aus der uberquetsehung des entsprechenden Bereiches des Vorformlings
zusammen mit dem Hauptteil des Hohlkörpers ausgeblasen wird. Die Grenzlinie dieses
Bereiches ist mit 6 bezeichnet.
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Die Fig0 2 bis 4 veranschaulichen die Wirkungsweise einer Vorrichtung
nach der Erfindung in aufeinander erfolgenden Arbeitsphasen an dem Oberteil einer
Blasform zur Herstellung eines in Fig. 1 dargestellten Hohlkörpers.
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7a und 7b sind Formspannplatten, an denen der nicht dargestellte Schliessmechanismus
der Blasmaschine angreift und an denen auswechselbar die Formteile, bei dem dargestellten
Beispiel Formhälften 8a und Bb, befestigt sind. 9a und 9b sind Formnesthälften,
die in die Formhälften 8a und 8b eingearbeitet sind und im geschlossenen Zustand
das die Konfiguration des herzustellenden Hohlkörpers bestimmende Formnest bilden.
Im Bereich der sog. uberquetschung des Vorformlings, in dem der Griff oder Henkel
10 des Hauptteiles 11 des auszublasenden Hohlkörpers hergestellt wird, ist ausserhalb
des insbesondere in Fig. 3 sichtbaren Teilformnestes 12 für die Ausbildung des Griffes
zur Aufnahme des überquetschten Vorformlingsmaterials in jeder Formhälfte eine Ausnehmung
13a bzw. 13b vorhanden, die bei der Formhälfte 8a durch die Fläche 14 und die Vorderkante
15 eines Stempels 16 und bei der Formhälfte 8b durch die Stirnfläche 17 eines Gegenstempels
18 gebildet werden. Ringsum ist der so entstandene Raum 19 durch Schneidkanten 20a,
20b an den Formhälften begrenzt, wodurch eine dreieckförmige Randhalterung 21 für
den durch Zusammenquetschen entstandenen, in der Ringöffnung liegenden Abfallteil
entsteht.
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Der Stempel 16 in der Formhälfte 8a ist mit der Kolbenstange 22 eines
hydraulisch, pneumatisch, mechanisch oder elektrisch betätigten Hubmotors verbunden,
während der Gegenstempel 18 elastisch gelagert ist. Hierzu ist er je nach seiner
Grösse mit mindestens einer, zweckmässig aber zwei Federsäulen 23a, 23b verbunden,
die in Büchsen 24 axial gleitend gelagert sind, die in Bohrungen 25 der Formspannplatte
7b eingeschraubt sinde Zwischen der Büchse.
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24 und einem festen Bund 26 ist ein Federpaket, beispielsweise Tellerfederpaket
27~ngespannt. Damit ist der~ Gegenstempel 18 in Pfeilrichtung A-B verschiebbar und
hierzu in einer Führung 28 in der Formhälfte 8b aufgenommen.
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Durch die erfindungsgemässe Ausbildung von Stempel 16 und Gegenstempel
18 mit ihren jeweiligen Lagerungen bzw.
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Antriebsmitteln wird also der Abfallteil 29 in der Quetschphase gemäss
Fig. 2 zwischen einer starren und einer elastisch gelagerten Fläche durch Zusammenquetschen
gebildet, wobei die starre Fläche durch die den Raum 19 in der Formhälfte 8a begrenzende
Fläche 14 und die eine Teilfläche derselben bildende Stirnfläche 15 des Stempels
16 gebildet wird, während die alastisch gelagerte Quetschfläche aus der Stirnfläche
17 des Gegenstempels 18 besteht. Dabei kann der Stempel 16, wie Fig0 2 veranschaulicht,
ein
Stück in die Ausnehmung 13a hineinragen, so dass beim Zusammenfahren
der Formhälften 8a und 8b der vorderste Teil des Stempels in den Abfallteil 29 hineingedrückt
ist.
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Die durch den Stempel 16 geschaffene Teilfläche der starren Fläche
14 ist jedoch nur in der Quetschphase gemäss Fig. 2 als solche starr, während sie
für die Trennphase gemäss Fig. 3 in Richtung auf den Gegenstempel 18 (Pfeilrichtung
B) beweglich ist. Dies gestattet es, unter Aufrechterhaltung eines durch den Gegenstempel
18 hervorgerufenen Gegendruckes, den Abfallteil 29 in der Grifföffnung von den dünnen
Verbindungsstegen oder -häutchen zu trennen, wobei diese Trennung nicht nur durch
eine Translationsbewegung in der Achse der Stempel 16, 18, sondern auch durch eine
dieser sich überlagernden, allseitig nach innen gerichteten Radialbewegung hervorgerufen
wird, die dadurch erzwungen wird, dass der Abfallteil in die Führung 28 des im Masse
des Vorschubs des Stempels 16 zurückweichenden Gegenstempels 18 gedrückt wird, deren
lichte Weite geringer als die des Raumes 19 bzw. der Randhalterung 21 ist.
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Der Abfallteil wird also, eingespannt zwischen die Stempel 16 und
18, aus dem Raum 19 in Pfeilrichtung B hinausgedrückt und dabei gleichzeitig aus
der Randhalterung
21 in Pfeilrichtung C-D herausgezogen. Dies ist
deshalb möglich, weil die Stirnfläche 15 des Stempels 16 geringer ist als die Stirnfläche
17 des Gegenstempels 18, so dass dem Abfallteil ausserhalb des Angriffes des Stempels
16 genügend Freiheit bleibt, um sich, wie in Fig. 3 dargestellt, in seinem Umfangsbereich
zu krdsmens dabei aus der Randhalterung 21 herauszutreten und in die in der Aussenkontur
kleinere Führung 28 einzutreten. Andererseite aber wird sein mittlerer Bereich,
eingespannt zwischen die Flächen 15 und 17, zwangsweise parallel verschonen, so
dass eine sichere Abtrennung ringsum erfolgen muss, und das Umkippen um irgendeine,
wie ein Scharnier wirkende, verbleibende Quetschkante in Form eines dünnen Steges,
z.B0 die Kante 30a oder 3Ob nach Fig0 5, unmöglich ist.
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Beim Öffnen der Form gemäss Fig. 4 wird der ausgeblasene Hohlkörper
1 durch den strichpunktiert angedeuteten Blasdorn 31 in der Formtrennebene festgehalten,
während der Stempel 16 sofort in seine Ausgangslage zurückgezogen wird. Der Abfallteil
29 wird normalerweise an dem Stempel 16, der sich schon beim Formechluss in diesen
hineingedrückt hat, hängenbleiben, wobei er wegen seiner vorbeschriebenen Verringerung
der Aussenkontur durch die Henkelöffnung 5 hindurchgezogen werden kann. Beim Er
reichen
der Ausgangslage des Stempels 16 wird dann der Abfallteil an der Wand der Ausnehmung
13a abgestreift und kann nach unten fallen. Sollte der Abfallteil aber in der Führung
28 hängenbleiben, so wird er durch den durch die Federpakte 27 automatisch in seine
Ausgangslage herausgedrückten Gegenstempel 18, wie bei 29' gezeigt, abgeworfen.
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32 ist ein Kühlkanal, der über die Zu- bzw. Abführungekanäle 33 in
den Federsäulen 23 mit einem Kühlkreislauf in Verbindung steht. Durch eine intensive
und von der übrigen Formkühlung unabhängige Kühlung wird eine schnelle Verfestigung
des gegenüber dem übrigen dünnwandigen, gereckten Flaschenkörpers 11 bzw. Henkels
10 eine grosse, kompakte Masse bildenden Abfallteile erzielt, die wesentlich mit
dazu beitragen kann, dass er in der vorbeschriebenen Weise reagiert. Natürlich kann
auch der Stempel 16 intensiv gekühlt werden, wenn es auch einfacher ist, den nicht
an einen Hubmotor angeschlossenen und eine grössere Fläche darbietenden Stempel
18 an einen Kreislauf azuschliessen.
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In Fig. 5 sind 34 die überquetschten, ausserhalb der Hohlkörperkontur
liegenden Bereiche des schlauchförmigen Vorformlings, 35 die Abquetschkanten am
Ubergang vom Flaschenkörper zu den ttberquetachungen, und
strichpunktiert
ist mit 36 die Kontur des Stempels 16 für die Herstellung einer Flasche nach Fig.
1 angegeben.