DE3001629A1 - Verfahren zur endkonditionierung fester radioaktiverabfaelle - Google Patents
Verfahren zur endkonditionierung fester radioaktiverabfaelleInfo
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Description
ALXEM GmbH Mein Zeichen
Hanau VPA 80 P 8 5 0 2
Verfahren zur Endkonditionierung fester radioaktiver Abfälle ,
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Endkonditionierung fester radioaktiver, evtl. kernbrennstoffhaltiger
Abfälle zur sicheren Handhabung, Transportierung und Endlagerung. Solche Abfälle entstehen beispielsweise
bei der Herstellung von Brennelementen, bei denen als spaltbares Material Urandioxid oder auch
Plutoniumdioxid bzw. Mischoxide Verwendung finden. Im Gegensatz zu den meisten festen radioaktiven Abfällen,
die üblicherweise beim Umgang mit radioaktiven Stoffen auf dem Gebiet der Kernforschung und Medizin anfallen,
enthält der bei der Herstellung von Brennelementen entstehende Abfall unter anderem langlebige radiotoxische
Nuklide, wie z.B. Plutonium 239 mit einer Halbwertszeit von 24390 Jahren. Bei der Unterbringung dieser Abfälle
in einem Endlager muß sichergestellt sein, daß während der langen Abklingzeit ein Austritt der Radionuklide
in die Biosphäre auszuschließen ist.
Mü 2 Ant / 21.12.1979
1S003S/0ÖU -
■ ' '· ;"J BAD ORIGINAL
Nach langjährigen Untersuchungen und Erprobungen zur
sicheren Beseitigung und Endlagerung hat sich für sdawach radioaktive Abfall©, zu denen auch die ^-Strahler
enthaltenden Abfälle aus kernbrgnnstoffverarbeitenden
Betrieben zählen, die Einbettung in Zement und anschließende Lagerung in geeigneten Steinsalzfomationen
des tieferen geologischen Untergmndes als besonders
geeignet herausgestellt. Für dies© Art der Bnalagerung
müssen seitens des Abfalles und des einzulagernden Zementblockes, dem Endgebinde; eine Reihe von Voraussetzungen
erfüllt sein«
Es dürfen nur formbeständige,nicht faul- oder gärfähige
Abfälle mit fest haftender Aktivität, die allseits mit Bindemitteln umhüllt homogen und hohlraumfrei im Abfallbehälter,
z.B0 einem 200 I=FaB9 vergossen werden können,
verwendet werden. Diese Abfälle können ursprünglich wasserhaltige Abfälle, Aachens, Pulver und Granulate (Ionenaustauscher)
sein, die durch homogene Vermischung mit einem Zementbrei nach der Aushärtung ein festes Endpro=
dukt ergeben.
Um eine Freisetzung von Radionukliden auch bei unwahrscheinlichen
Ereignissen im Endlager ausschließen zu können, werden Mindestforderungen an die Druckfestigkeit
und Auslaugbeständigkeit der Sndgebiade gestellto Diese
Forderungen können durch EisJäaltuag einer begrenzten
Abfalleinbringung in einsa Zeaentblock9 porenfreie
Verdichtung und Verwendung geeigneter Zesentqualitäten
erfüllt werö®a. Für die Auslaugbestlndigkeit kernbrennstoffhaltiger
Abfälle mit Z0B0 UO25 PuO2 oder ThO2 als
13Q03S/0QU
BAD ORIGINAL
Radionuklide kommt begünstigend hinzu, daß diese oxidischen Spaltstoffe von Natur aus eine sehr hohe
Unlöslichkeit mitbringen, die eine zusätzliche Sicherheitsbarriere darstellt.
Die Beseitigung von festen, voluminösen, organischen,
kernbrennstoffhaltlgen aus Brennelement-Fabriken stammenden Abfällen durch Zementierung ist bisher unterblieben,
weil die Einmischung der Rohabfälle in Zement ein ungelöstes Problem bedeutete. Die Rohabfälle stellen
eine Mischung aus voluminösen weitgehend organischen formbeständigen Natur- und Kunststoffen dar, wie z.B.
Gummihandschuhe, Kunststoffolien, -flaschen, -schläuche, Wischtücher aus Zellstoff bzw. Synthetiks, Bauteile aus
Holz, Naturfasern u.e.. Stofflich setzen sie sich aus 70 Gew. % Polyvinylchlorid, 15 Gew. % Neoprenf 10 Gew. %
Zellstoff, der Rest aus verschiedenen anderen Kunststoffen zusammen. Diese Materialien sind normalerweise
vermischt mit anorganischen Abfällen, z.B. Metall, Glas und Keramik.
Abfälle dieser Form lassen sich nicht so in Zement einmischen, daß die Forderungen an den Zementblock erfüllt
werden. Einerseits wickelt sich Folienmaterial und andere voluminöse Abfälle beim Einmischen in Zement
um den Rührer, andererseits findet aufgrund der Dichteunterschiede zwischen den Kunststoffabfällen und dem
Beton eine Entmischung vor dem Aushärten statt, es entsteht also ein recht heterogenes Endgebinde. Die
Festigkeit wird zusätzlich durch große Folienflächen im Beton, die nur ein segmentweises Abbinden erlauben,
herabgesetzt.
BAD ORIGINAL
/ VPA 8OP 8 50 2 J>£
Weltweit werden Verfahren entwickelt, diese Abfälle
durch Verbrennen in ihrem Volumen zu verringern und die zurückbleibenden Aschen zu zementieren,, Diese Verfahren
können Jedoch nur dann erfolgreich eingesetzt werden,
wenn der Abfall einen geringeren bzw* keinen Polyvinylchlorid (PVC)-Anteil enthält, Di© Verbrennung
von PVC erzeugt Salzsäure, die nach ihrer Neutralisation,
z.B. in Kochsalz überführt, als schwaehaktiver Abfall, in Zement eingebettet, endzulagern isto Da jedoch d©r
Salzgehalt im Zement zur Wahrung der Auslaugbsständigkeit
nicht hoch sein darf, ist die gewünschte Reduzierung des Endabfallvolumens für Abfälle, auf die sich dies©
Erfindung bezieht, nicht zu erreichen« Die Verbrennung der Abfälle zum Zwecke der Endbeseitigung ist daher nicht
empfehlenswert.
Bei diesem Stand der Technik, der nur unbefriedigend© Ergebnisse liefert, stellte sich die Aufgabe, auch derartig schwierige Abfälle einfach und sicher in Zementblöcke einzubringen.
Erfindungsgemäß lassen sich die Schwierigkeiten der Zementierung dieser Abfälle umgehen, wenn man die Roh=
abfalle durch Sortieren vom anorganischen Abfall befreit und den verbleibenden organischen Abfall in einer
Zerkleinerungsanlage zermahlt, Z8B0 auf Korngrößen
< 5 mm. Die Korngröße ist so zu wählen, daß di©
Adhäsionskräfte zwischen dem Abfallkorn und d@© flüssigen
Beton die Auftriebskräfte überwiegen, so daß ©ine Ent= mischung trotz geringerer Dicht© des Abfall©s nicht ein=
tritt. Der zermahlene, sehr gut Hit a@m Z©E©ntbr®i
vermisehbare Abfall wird h©s©g©a oingsrührt und an=
1S9039/00H
BAD ORIGINAL
schließend in ein Abfallfaß eingefüllt. Danach wird durch Rütteln bei Vakuumunterstützung das Porenvolumen
im Zementblock reduziert und damit gleichzeitig die Druckfestigkeit' erhöht.
Nach dem Aushärten ist dieser Abfall form- und auslaugbeständig und zur Endlagerung geeignet. In den folgenden
Ausführungsbeispielen wird das vorgeschlagene Verfahren und die Einrichtungen zum Zementieren näher erläutert.
Es ist dabei zweckmäßig, vor dieser Verarbeitung die Rohabfälle durch Sortieren vom anorganischen Abfall zu
befreien und diesen nach der Einmischung der organischen Rohabfälle in den Zementbrei nachträglich dort einzubringen.
Nach dem Aushärten ist dieser Abfall form- und auslaugbeständig und zur Endlagerung geeignet.
Zwei Ausführungsbeispiele dienen nachstehend zur weiteren
Erläuterung dieses erfindungggemäßen Verfahrens:
Der aus den Handschuhkästen einer Fertigungsanlage für
Puhaltige Brennelemente stammende Rohabfall mit einem mittleren Pu-Gehalt von etwa 0,1 g/äar wird zur Vorbereitung
einer sich anschließenden Zerkleinerung zunächst durch Sortierung von nicht zerkleinerbaren anorganischen
Beimengungen (Schrotte, Glas u.a.) getrennt. In einem
ORIGINAL
VPA 8OP 8502
2-stufigen Mahlverfahren, bestehend aus einer Schneid- und Pralltellermühle wird der Rohabfall auf eine mittlere
Korngröße von etwa 0,2 mm zerkleinert. Dadurch verdichtet sich der Rohabfall von ca. 0,2 kg/6m? auf 0,45 kg/dar5,
sein Pu-Anteil steigt um den Faktor 2,5 auf 0,25 g/dm-'..
Die mittlere absolute Dichte der Kunststoff© im Rohabfall beträgt, bedingt durch den hohen PVG-Gehalt, etwa
1,28 kg/dm3.
60 dar dieses rieselfähigen zermahlenen Rohabfalles
(27 kg) werden mit 65 dar Zement der Dichte 3,2. kg/da3
und 70 dm3 schwach-kontaminierten Abfallösungen innig
mit einem Rührer vermengt und anschließend in ein
200 1-Rollreifenfaß eingefüllt.
Vor dem Aushärten wird das Faß auf einen Rütteltisch gestellt und das Zement-Abfall-Gemisch weitgehend porenfrei
verdichtet.
Nach 24 Stunden ist der Beton au@g@härt©to Di©
charakteristischen Daten dieses Endabfallgebindes sinds
Massenverhältnis Wasser/Zements O93§ Abfall/Zeaents Q„13
Gesamtvolumen: 170 dm3, Gesamtgewichts 307 kg
Pu-lnventar: 15 g,<* -Aktivität% ^ 5 Ci5
Dichte des Endabfalless 1,8 kg/dm3 o
Dieses 200 1-Faß muß aufgrund a<sr la d©r Bundesrepublik
Deutschland geltenden Riclatlisi©in gur Endlagerung zusatz=
lieh in eine !©tonabscfeinaimgp di© das Faß allseitig
umhüllt, eingesetzt werden«,
/0OH
VPA 80 P 8 5 0 2
Ausführungsbeispiel 2:
In einer Schneidmühle wird der organische, vorsortierte Rohabfall bis auf ca. 2 mm Korngröße zerkleinert. 40 kg
des Abfalles (89 dar5) mit 10 g Pu, entsprechend 3,4 Ci OC-Aktivität, werden mit SO kg Wasser und 200 kg Zement
in einem Intensivmischer innerhalb einer alphadichten Betonierzelle vermischt. Im Zellenboden befindet sich
zum Ausschleusen eine rohrförmige Öffnung mit ca. 50 cm Durchmesser, die von außen von einem sehr langen
"endlosen" Schlauch, dessen unteres Ende verschweißt ist,
alphadicht umschlossen ist. Zur Ausbringung der Abfall/ Zement-Mischung wird ein 200 1-Faß unter die rohrförmige
Austrittsöffnung der Zelle gestellt und der endlose Schlauch, der einem Sack gleicht, in das Faß nach der
Art einer Faßinnenauskleidung eingeschoben. Zur Beseitigung alphakontaminierter anorganischer Abfälle werden
ca. 30 kg metallische bzw. keramische Schrotteile in das ausgekleidete Faß gelegt, bevor die fertige Zementmischung
eingefüllt wird. Zum Abschluß der alphadichten Ausschleusung wird der Kunststoffschlauch abgeschweißt
und das gefüllte Faß zur Verdichtung des Betons auf einen Rütteltisch gestellt. Danach wird das Faß verschlossen
in ein 400 1-Faß eingesetzt und der Zwischenraum mit Beton vergossen. Nach Aushärtung des Betons ist das Endgebinde
endlagerfähig. Die charakteristischen Daten des Endgebindes sind:
Massenverhältnis: Wasser/Zement = 0,45; Organischer Abfall/Zement =0,2; Gesamtvolumen: 190 dm ; Gesamtgewicht:
360 kg; Pu-Inventar: 10 g; O^ -Aktivität: 3,4 Ci,
Anorganischer Abfallanteil: 30 kg.
130039/OOn
BAD ORIGINAL
Diese Beispiele zeigen, daß es nunmehr auf relativ einfache Weise möglich ist, auch die hier bei der
Kernbrennstabfertigung entstehenden Abfälle, insbesondere solche auch aus Handschuhboxen, wi@ sie bei
der Hantierung mit Plutoniumoxiden Verwendung finden, auf relativ einfache Weise ohne die bisher gefürchteten
Auftriebserscheinungen in Zement einzubetten. Es wird dabei, falls auch noch die vorher aussortierten anorganischen
Abfallbestandteile mit eingebracht werden sollen, zweckmäßig sein, letztere ebenfalls auf ein
solches Maß zu zerkleinern, daß eine vollständige Einbettung und Ummantelung durch den Zementbrei möglich
ist.
Besonders vorteilhaft ist auch die Verwendung des leicht radioaktiven Wassers für die Zubereitung des Zementbreies, da dieses damit ebenfalls auf diese Weise
endlagerfähig gemacht worden ist, ohne daß es noch speziellen Reinigungsvorgängen usw. unterzogen werden
müßte.
3 Patentansprüche
130038/OOU
BAD ORIGINAL
- 10 - VPA SOP 8 50 2 3>ε
Zusammenfassung
Verfahren zur Endkonditionierung fester radioaktiver Abfälle
Organische Rohabfälle werden fein zerkleinert, in ein Zement/Wasser-Qemisch homogen eingemischt, in ein
Lagerfaß abgefüllt und evtl. größeren nicht zerkleinbarer Abfälle anorganischer Art darin eingebettet. Nach der
Aushärtung Transport zur Endlagerstätte.
130039/0014
BAD ORIGINAL
Claims (3)
1. Verfahren zur Endkonditionierung fester radioaktiver„
evtl. kernbrennstoffhaltiger Abfälle zur sicheren Hand= habung, Transportierung und Endlagerung, dadurch
gekennzeichnet , daß die radiodc tiven
Rohabfälle in fein zerkleinerter Form in ein Zesaent/ Wasser-Gemisch homogen eingemischt und durch Aushärten
der Mischung in einen festen endlagerfähigen Beton= block überführt werden und die Zerkleinerung des Rohab
falles soweit getrieben wirds daß di© am einzelnen Partikel angreifenden Adhäsionskräfte im Zementgeaisch
die Auftriebskräfte aufgrund der Dichteunterschiede
zwischen dem Abfall und der Zementmischung überwiegen»
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß als Bindewasser neutrale
radioaktive Abfallösungen Verwendung finden„
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet , daß im Zementbrei zusätzlich zum organischen Abfall nicht in diesem Maße serkleinerbare
Abfälle in Metall, Glas und Keramik hohlraum frei eingebettet werden.
130Ö3Ö/0014
ORIGINAL
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