DE4332882A1 - Vorrichtung zur Strahlenschutzabschirmung der Wasseroberfläche beim Schneiden von bestrahlten Reaktorteilen unter Wasser - Google Patents
Vorrichtung zur Strahlenschutzabschirmung der Wasseroberfläche beim Schneiden von bestrahlten Reaktorteilen unter WasserInfo
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- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F1/00—Shielding characterised by the composition of the materials
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Strahlenschutzabschirmung
der Wasseroberfläche beim Schneiden oder dem
Transport von bestrahlten Reaktorteilen unter oder im Wasser.
Die Vorrichtung ist für die Strahlenschutzabschirmung der
Wasseroberfläche geeignet, weil sie im Rahmen der Stillegung von
kerntechnischen Anlagen und Revisionsarbeiten von in Betrieb
befindlichen kerntechnischen Anlagen die radioaktive Strahlung
bei Zerlegarbeiten bestrahlter Reaktorteile und Komponenten
unter Wasser wesentlich verringert.
Es ist bekannt, daß im Rahmen der Stillegung von kerntechnischen
Anlagen eine Reihe von unterschiedlichen Teilsystemen und
Strukturen mit einer Masse von über 100 Mg demontiert und
zerlegt werden müssen. Es ist auch bekannt, daß es empfehlenswert
ist, diese Arbeiten möglichst unter Wasser - vor Ort im
Reaktor bzw. auf einer stationären Zerlegstation - durchzuführen,
da Aerosolkonzentration und Luftaktivität durch das
Arbeiten unter Wasser erheblich reduziert werden.
Die beim thermischen und mechanischen Trennen von metallischen
Werkstoffen unter Wasser anfallenden flüssigen und festen,
primären und sekundären Schneidprodukte verbleiben im Wasser
oder gelangen in die Atmosphäre. Sie müssen gesichert erfaßt und
entsorgt werden, da sie das Wasser und damit das Becken sowie
die eingetauchten Geräte kontaminieren.
Besonders wichtig sind die Stäube, Aerosole und andere
aufschwimmende Partikel, die den Strahlenpegel der
Wasseroberfläche stark erhöhen und dadurch die unterschiedlichen
Reaktorgebäudestrukturen kontaminieren und das Bedienungspersonal
gefährden können.
Die radioaktiv strahlende Wasseroberfläche kann sehr schwer
abgeschirmt werden. Es sind Lösungen und Projekte bekannt, bei
welchen über dem gesamten Zerlegbereich eine Leichtbauhalle
aufgestellt wird, die mit einem speziellen Rolldach versehen
ist, um auch den Einsatz des Reaktorgebäudekrans zu ermöglichen.
Diese bekannten Lösungen sind aber mit sehr hohen Kosten verbunden.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
flexible, auf einer Wasseroberfläche frei schwimmende und die
Radioaktivität vermindernde Strahlenschutzdecke zu schaffen, die
das Aufschwimmen der bestrahlten Partikelchen beim Schneiden von
bestrahlten Reaktorteilen direkt an die Wasseroberfläche verhindert
und somit die Kontaminierung von Gebäuden, Geräten und
Menschen im Reaktorraum oder in der Nähe befindlichen Zerlegbecken
reduziert und gleichzeitig das ungehinderte Benutzen von
Robotersystemen, weiterer Elemente von Absaug- und Filtersystemen
an beliebiger Stelle des Druckbehälters gestattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Wasser
des Reaktordruckbehälters bzw. des stationären Zerlegbeckens vor
Beginn der Zerlegarbeiten eine bestimmte Menge von körnigem und
kugelförmigem Werkstoff aufgeschüttet wird.
Der Werkstoff ist eine Mischung von zwei Komponenten:
Die erste Komponente ist ein Werkstoff bzw. mehrere Werkstoffe, die eine hohe Abschirmungsfähigkeit gegen radioaktive Strahlung besitzen.
Die zweite Komponente ist ein Werkstoff bzw. sind mehrere Werkstoffe, die ein sehr geringes spezifisches Gewicht besitzen. Die beiden Komponenten sind in so einem Verhältnis vermischt, daß die einzelnen körnigen bzw. kugelförmigen Teilchen sofort nach dem Aufschütten auf der Wasseroberfläche aufschwimmen und somit eine schwimmende Strahlenschutzdecke bilden. Die Dicke der Strahlenschutzdecke wird nach dem gewünschten Effekt vorher rechnerisch ermittelt.
Die erste Komponente ist ein Werkstoff bzw. mehrere Werkstoffe, die eine hohe Abschirmungsfähigkeit gegen radioaktive Strahlung besitzen.
Die zweite Komponente ist ein Werkstoff bzw. sind mehrere Werkstoffe, die ein sehr geringes spezifisches Gewicht besitzen. Die beiden Komponenten sind in so einem Verhältnis vermischt, daß die einzelnen körnigen bzw. kugelförmigen Teilchen sofort nach dem Aufschütten auf der Wasseroberfläche aufschwimmen und somit eine schwimmende Strahlenschutzdecke bilden. Die Dicke der Strahlenschutzdecke wird nach dem gewünschten Effekt vorher rechnerisch ermittelt.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß beim Zerlegen oder Transport von Reaktorteilen die
Strahlenschutzdecke die radioaktive Strahlung sowohl des Wassers
selbst als auch die der zerlegten, unzerlegten und zu transportierenden
Teile im Reaktorraum verhindert. Die Flexibilität
der Strahlenschutzdecke - bedingt durch ihren Aufbau mittels
einer Vielzahl einzelner körniger bzw. kugelförmiger Teilchen -
ermöglicht, daß sie an beliebiger Stelle durch Handhabesysteme
und Leitungen, die für die Zerlegung erforderlich in die Tiefe
des Wassers geführt werden müssen, durchstochen werden kann. Der
Abschirmeffekt der Strahlenschutzdecke als Ganzes bleibt
erhalten, weil sie bei dem Durchstechen nicht zerstört wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beigefügten
Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Die Figur zeigt schematisch den Fall des Schneidens von
strahlenden Reaktorteilen im Reaktordruckbehälter.
Nach der Figur besteht die Vorrichtung zur Strahlenschutzabschirmung
beim Schneiden von bestrahlten Reaktorteilen unter
Wasser aus einer schwimmenden Strahlenschutzdecke 1, die aus
einer bestimmten Menge von körnigen und kugelförmigen Werkstoffen
durch Aufschütten gebildet wird und die sich auf der Oberfläche
des mit Wasser 2 gefüllten Reaktordruckbehälters 3 befindet.
Die schwimmende Strahlenschutzdecke 1 ist eine Mischung aus
einzelnen körnigen Teilchen 4 und einzelnen kugelförmigen
Teilchen 5. Die Dicke der Strahlenschutzdecke wird vor Beginn
der Zerlegearbeiten rechnerisch ermittelt.
Der gewählte Werkstoff der Strahlenschutzdecke 1 ist eine
Mischung von Komponenten, die eine hohe Abschirmungsfähigkeit
gegen radioaktive Strahlung, beispielsweise Blei, Bleicarbid
u. a., besitzen und aus weiteren Komponenten, die wegen ihres
geringen spezifischen Gewichts, biespielsweise Kunststoff u. ä.,
ihre Schwimmfähigkeit auf die gesamte Mischung übertragen.
Das Mischungsverhältnis der Werkstoffkomponenten wird durch die
verwendeten Werkstoffe bestimmt.
Die schwimmende Strahlenschutzdecke 1 wird beim Schneiden durch
Elemente von Robotersystemen 6, Elemente von Absaug- und
Filtersystemen 7 sowie von Elementen anderer Systeme an
beliebiger Stelle der Wasseroberfläche 3 durchstochen, ohne
dabei die Abschirmwirkung der Strahlenschutzdecke 1 als Ganzes
zu beeinträchtigen.
Claims (2)
1. Strahlenschutzabschirmung für den Strahlenschutz der Wasseroberfläche
beim Schneiden oder beim Transport von
bestrahlten Reaktorteilen unter Wasser in mit Wasser gefüllten
Reaktordruckbehältern,
- 1.1. die aus einer an der Wasseroberfläche schwimmenden Strahlenschutzdecke (1) besteht,
- 1.2. die die gesamte freie Oberfläche des Wassers (2) im Reaktordruckbehälter (3) erfaßt,
- 1.3. die eine Dicke entsprechend des gewünschten Strahlenabschirmungseffektes besitzt,
- 1.4. die aus einzelnen körnigen und kugelförmigen Teilchen (4, 5)
besteht,
- 1.4.1. die eine Größe von 0,1 bis 100 mm haben,
- 1.4.2. die auf Grund ihres spezifischen Gewichts beim Aufschütten im Wasser sofort an die Oberfläche des Wassers aufschwimmen und somit die Strahlenschutzdecke (1) bilden,
2. deren einzelne körnige und kugelförmige Teilchen (4, 5)
der Strahlenschutzdecke (1) eine Mischung darstellen,
- 2.1. die einen Werkstoff bzw. mehrere Werkstoffe mit einer hohen Abschirmungsfähigkeit gegen radioaktive Strahlung wie Blei, Borcarbid u. a. enthält,
- 2.2. die einen weiteren Werkstoff bzw. mehrere weitere Werkstoffe, die ein sehr geringes spezifisches Gewicht besitzen, wie Kunststoff u. a. enthält,
- 2.3. die Werkstoffe der Zusammensetzung nach 2.1. und 2.2. in so einem Verhältnis vermischt sind, daß die einzelnen körnigen und kugelförmigen Teilchen (4, 5) frei an der Oberfläche des Wassers (1) schwimmen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4332882A DE4332882A1 (de) | 1993-09-21 | 1993-09-21 | Vorrichtung zur Strahlenschutzabschirmung der Wasseroberfläche beim Schneiden von bestrahlten Reaktorteilen unter Wasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4332882A DE4332882A1 (de) | 1993-09-21 | 1993-09-21 | Vorrichtung zur Strahlenschutzabschirmung der Wasseroberfläche beim Schneiden von bestrahlten Reaktorteilen unter Wasser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4332882A1 true DE4332882A1 (de) | 1995-03-23 |
Family
ID=6498761
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4332882A Withdrawn DE4332882A1 (de) | 1993-09-21 | 1993-09-21 | Vorrichtung zur Strahlenschutzabschirmung der Wasseroberfläche beim Schneiden von bestrahlten Reaktorteilen unter Wasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4332882A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0890959A2 (de) * | 1997-07-08 | 1999-01-13 | Jost-Ulrich Kügler | Verfahren zur Ablagerung und Sicherung raioaktiver Stoffe |
FR2915308A1 (fr) * | 2007-04-23 | 2008-10-24 | Endel Soc Par Actions Simplifi | Equipement de protection contre la pollution d'une cuve de reacteur nucleaire,et procede de mise en oeuvre d'un tel equipement. |
DE102009001238A1 (de) * | 2009-02-27 | 2010-11-11 | Areva Np Gmbh | Verfahren zum Zerlegen eines unter Wasser befindlichen Anlagenteils einer kerntechnischen Anlage und Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens |
-
1993
- 1993-09-21 DE DE4332882A patent/DE4332882A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0890959A2 (de) * | 1997-07-08 | 1999-01-13 | Jost-Ulrich Kügler | Verfahren zur Ablagerung und Sicherung raioaktiver Stoffe |
EP0890959A3 (de) * | 1997-07-08 | 2002-10-30 | Jost-Ulrich Kügler | Verfahren zur Ablagerung und Sicherung raioaktiver Stoffe |
FR2915308A1 (fr) * | 2007-04-23 | 2008-10-24 | Endel Soc Par Actions Simplifi | Equipement de protection contre la pollution d'une cuve de reacteur nucleaire,et procede de mise en oeuvre d'un tel equipement. |
DE102009001238A1 (de) * | 2009-02-27 | 2010-11-11 | Areva Np Gmbh | Verfahren zum Zerlegen eines unter Wasser befindlichen Anlagenteils einer kerntechnischen Anlage und Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens |
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Legal Events
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