DE2741661C2 - Verfahren zur Umkleidung von Abfallfässern mit einer auslaugsicheren, geschlossenen Hülle - Google Patents
Verfahren zur Umkleidung von Abfallfässern mit einer auslaugsicheren, geschlossenen HülleInfo
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- G21F9/34—Disposal of solid waste
- G21F9/36—Disposal of solid waste by packaging; by baling
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umkleidung radioaktiver, mit Bindemittel zu verfestigende und in
Abfallfässern unterzubringende Abfälle mit einer gegenüber Wasser und wäßrigen Lösungen natürlicher
Salzminerale beständigen, auslaugsicheren geschlossenen Hülle nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und
2.
Eine solche Vorgehensweise ist aus »Nuclear Engineering« Bd. 13, No. 149, Okt 1968, Seiten 845-847
oder aus der GB-PS12 72 730 bekannt
Die Auslaugbeständigkeit radioaktiver Abfälle gegenüber Wasser und wäßrigen Lösungen natürlicher
Salzminerale hat einen wichtigen Einfluß auf die Beurteilung der langfristigen Sicherheit der Endlagerung radioaktiver
Abfälle in geologischen Endlagern oder anderen Lagerformea Bislang wurde die Verfestigung radioaktiver
Abfälle gegen Wasser und wäßrige Lösungen durch Vermischen mit Bitumen oder hydraulischen Bindemitteln
erreicht und diese radioaktiv kontaminierten Massen erstarrten anschließend in Blechfässern. Borathaltige
flüssige Abfälle aus Kernkraftwerken werden an einigen Orten der Bundesrepublik Deutschland (Würgassen,
Stade) unmittelbar in Fässern eingedampft und erstarren beim Abkühlen zu einem festen Salzblock,
welcher wasserlöslich ist Feste kontaminierte Abfälle aus Laboratorien, Landessammelstellen und Kernkraftwerken
werden ohne weitere Behandlung in Fässer gegeben und gelangen zur Endlagerung. Solche Abfälle
werden teilweise durch Pressen verdichtet
Sogenannte verlorene Betonabschirmungen nehmen jeweils ein 200 Liter-Abfallfaß auf und begrenzen die
Dosisleistung an der Oberfläche der Behälter auf die zulässige Dosisleistungswerte. Diese Behälter können
von Wasser und wäßrigen Salzlösungen benutzt werden. Der Beton weist außerdem Poren auf, in welche
Wasser und gelöste Salze eindringen können. Dadurch kann eine Zerstörung des Betons und eine Auslaugung
der Radioaktivität stattfinden.
In allen diesen Fällen sind die radioaktiven Abfälle einer Einwirkung von Wasser oder wäßrigen Lösungen
im Falle des als größten angesehenen hypothetischen Wassereinbruchs unmittelbar ausgesetzt Diese Einwirkung
kann zu einer teilweisen Auslaugung der in den Fässern enthaltenen Radioaktivität führen. Damit ist die
Möglichkeit gegeben, daß sich Radioaktivität in dem mit Wasser vollgelaufenen Grubengebäude weiter ausbreiten
kann und u. U. einen Weg in Grundwasser führende Deckschichten findet Neben der Auslaugung kann ein
chemischer Angriff vor allem auf die mit hydraulischen Bindemitteln verfestigten Abfälle stattfinden. Das
Klinkermineral Tricalciumaluminat (im Zement vorhanden) setzt sich mit den Sulfationen der wäßrigen Lösungen
zu Tricalciuminatsulfat (Ettringit) um. Dabei wird infolge des Kristallisationsdruckes das Gefüge des Bindemittels
zerstört und es kann eine Krümelmasse entstehen. Infolge der starken Oberflächenvergrößerung
des radioaktiven Abfalls steigt auch der Anteil der ausgelaugten Aktivität. Im Falle der eingedampften Lösungen
borathaltiger Abfälle oder der kompaktierten oder nicht kompaktierten Festabfälle kann es zu einer Auflösung
oder Auswaschung des gesamten radioaktiven Inhalts kommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren zu bieten, mit denen die Beständigkeit der radioaktiven,
mit Bindemitteln verfestigten Abfälle bzw. Abfallbehälter selbst gegen Wasser oder wäßrige Salzlösungen
so durch Erzeugung e:nes geschlossenen fviaPitcls aus inaktivem,
wasserabstoßenden und wasserundurchlässigen porendichten Material gewährleistet werden kann.
Die Lösung sieht bei einem ersten Verfahren derart aus, daß dann der Raum, der von dem Bodenabstandsmaterial,
der seitlichen Abstandsschicht und dem Anteil über den Abfällen mit den Bindemitteln eingenommen
wird und von der Hülle ersetzt werden soll, mit einem ein Lösungsmittel enthaltenden Kunstharz aufgefüllt
wird, wobei das Lösungsmittel das Abstandsmaterial am Boden und das Material der seitlichen Abstandsschicht
auflöst und der Kunstharz mit der Bodenschicht eine feste und dichte mechanische Verbindung eingeht
Eine andere Lösung dieser Aufgabe sieht vor, daß dann der Raum, der von der Bodenschicht, der seitlichen
Abstandsschicht und einer Scheibe, die durch das Oberragen der Außenhülle über das Faß entsteht, eingenommen
wird und die Hülle bilden soll, mit einem ein Lösungsmittel enthaltenden Kunstharz aufgefüllt wird,
wobei das Lösungsmittel das Abstandsmaterial am Boden und das Material der seitlichen Abstandsschicht auflöst
und der Kunstharz mit dem Kunstharz der Bodenschicht eine feste und dichte mechanische Verbindung
eingeht
Als besonders vorteilhaft zur Ausführung der o.g. erfindungsgemäßen Verfahren hat sich die Verwendung
vo?3 Polyesterharz oder Epoxydharz als Kunstharz, Styrol
als Lösungsmittel und geschäumtes Polystyrol als Material für die Bodenschicht und die seitliche Ab-Standsschicht
oder den vorgeformten Innenbehälter erwiesen. Die Verwendung solcher Materialien ist aus der
DE-OS 23 51 679 oder GB-PS 10 73 751 zwar bekannt, aber nicht zur Herstellung einer auslaugsicheren
Schutzschicht für Behälter der Endlagerung. Ebenso können die Fässer auf Kunstharzklötze als Distanzstükke
gestellt werden.
Die besonderen Vorteile der erfindungsgemäßen Lösungen liegen in der Einführung einer bislang nicht vorhandenen
inaktiven Schicht eines wasserundurchlässigen und wasserabstoßenden Materials, welches in ausreichender
Dicke dafür sorgt, daß Wasser oder wäßrige Lösungen natürlicher Minerale mit den in geologischen
Formationen zur Endlagerung kommenden radioaktiven Abfällen nicht in eine unmittelbare Berührung kornmen
und somit eine Auslaugung, evtl. chemische Zersetzung des Bindemittels und Verbreitung radioaktiver
Materialien sicher vermindert, wenn nicht sogar bis zu einem Zerfall dieser Abfälle auf ungefährliche Werte
völlig verhindert werden kann. Durch die Erfindung und insbesondere ihre leichte technologische Verwirklichung
lassen sich große Vorteile bei der Sicherheit der Endlagerung radioaktiver Abfälle aber auch chemischer
Abfälle in geologischen Formationen oder anderen Lagermethoden bei entsprechender Berücksichtigung der
Wechselwirkung von Abfallprodukt, Verpackungsmaterial, inaktiver wasserdichter Sperrschicht und Lagermedium
erzielen. Eine Auslaugung und Verbreitung radioaktiver oder sonstiger gefährlicher Abfälle wird entscheidend
vermindert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand zweier Ausführungsbeispiele
mittels der Fig. la bis d und 2a bis d
näher erläutert.
Die F i g. 1 a bis d zeigen vier Verfahrensschritte, bei denen radioaktive Abfälle 4, gebunden in Zement oder
Gips in ein Abfallfaß 1 aus z. B. Metall eingebracht werden sollen. Der Boden 9 des leeren Abfailfasses 1 (siehe
Fig. 1 a) wird mit einem Kunstharz 2 in ausreichender Dicke von ca. 1 bis 2 cm bedeckt. Anstelle dieser Schicht
2 aus Kunstharz kann auch eine Bodenabstandsschicht nach dem Aushärten ein vorgeformter Behälter mit Boden
aus geschäumten Polystyrol eingesetzt werden. Dieses Material bzw. diese Abstandsschicht 3 soll die
Offenhaltung eines Ringraumes nach dem Erstarren der breiförmig eingebrachten Abfälle 4 gewährleisten. Nach
dem Abbinden und Aushärten des mit hydraulischen Bindemitteln versetzten radioaktiven Abfalls 4 (siehe
Fig. Ic), wobei die seitliche Abstandsschicht 3 etwas
über die Oberfläche 14 des Abfalls 4 hinausragt oder bis zu ihr hinreicht und einen oberen Raumanteil 10 bildet,
wird das geschäumte Polystyrol der Abstandsschicht 3 und evtl. der Bodenschicht 2 mit Polyester 6 überschüttet
siehe Fig. Id). Das Styrol als Lösungsmittel enthaltende
Polyesterharz 6 ist in der Lage, das als Distanzmaterial eingesetzte, geschäumte Polystyrol der Schicht 3
aufzulösen. Dieser Vorgang wird erreicht, wenn zum einen die Topfzeit des Harzes durch Härtezugabe und
Temperatur so geregelt wird, daß alles Polystyrol gelöst wird und zum anderen erleichtert, wenn an der Außenseite
durch offene senkrechte Kanäle (nicht näher dargestellt) zwischen geschäumten Polystyrol (Schicht 3)
und Behälterwand 13 das Vordringen des flüssigen Harzes möglich ist. Nach dem Aushärten des Polyesterharzes
ist der mit hydraulischen Bindemitteln verfestigte radioaktive Abfall 4 an jeder Stelle von einer 1 bis 2 cm
starken, inaktiven, die Teilräume 2,3 und 10 ausfüllende Hülle 5 aus Polyesterharz umgeben. Bestand die Schicht
2 bereits aus kalthärtendem Kunstharz, so geht dieser eine feste, dichte mechanische Verbindung mit dem eingefüllten
Kunstharz 6 ein, der den Platz der seitlichen Abstützung 3 bzw. den Raum 10 oberhalb der Abfälle 4
einnimmt. Ein evtl. noch verbleibender Resthohlraum bis zu einem nicht näher dargestellten Faßdeckel kann
z. B. dann mit inaktivem Beton verfüllt werden. Zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften der Kunstharzumhüllung
können dem flüssigen Harz Glasfasern zugegeben werden.
Beim Umgeben eines Abfallfasses 1 selbst mittels einer allseitigen dichten Hülle 5 kann gemäß den Verfahrensschritten,
wie sie in den F i g. 2a bis 2d schematisch aufgezeigt sind, vorgegangen werden. In Fi g. 2a ist das
geschlossene Faß 1 auf eine Bodenabstandsschicht 2 aus bereits ausgehärtetem Kunstharz oder Epoxydharz aufgestellt,
wobei diese Schicht 2 selbst wiederum auf dem Boden 17 einer Außenhülle 7, 8, z. B. einer Betonabschirmung,
aufgebracht ist. Der Zwischenraum zwischen der Außenhülle 8 und den Seitenwandungen des
Fasses 1 wird gemäß F i g. 2b mit der Abstandsschicht 3 aus geschäumten Polystyrol ausgefüllt, wobei diese Abstandsschicht
3 über den Deckel 11 des Fasses 1 etwas hinausragt und dort einen freien Raum 10 bildet. Anschließend
wird gemäß F i g. 2c Polyesterharz 6, welcher Styrol als Lösungsmittel enthält, über dem Faß 1 eingefüllt
und zwar bis zur Stirnseite 15 der seitlichen Abschirmung 3 oder darüber hinaus bzw. bis zur Stirnseite
16 der Außenhülle 8. Dieses Polyesterharz löst das geschäumte Polystyrol der seitlichen Abstandsschicht 3
auf bzw. verbindet sich mit der Bodenschicht 2 aus bereits ausgehärtetem Kunstharz zu einer festen und dichten
mechanischen Verbindung. Die Bodenschicht 2, der
't^Ua.*% A kftnn
die Abfälle 4 (und das gilt auch für das zweite Ausführungsbeispiel)
leichter als flüssiger Kunstharz sind. Nach dem Aushärten des Polyesterharzes der Schicht 2
wird die Innen wandung 13 des leeren Fasses 1 mit einer etwa 1 bis 2 cm starken seitlichen Abstandsschicht 3
(siehe F i g. 1 b) von geschäumten Polystyrol ausgekleidet. Daneben könnte über diese Schicht 2 aus Kunstharz
genommen war und jetzt mit Polyesterharz ausgefüllt ist und der Raum 10 über dem Deckel 11 bilden alsdann
nach dem Aushärten des zugefügten Polyesterharzes 6 und Auflösen der seitlichen Abstandsschicht 3 die allseitig
geschlossene Hülle 5 um das Faß 1.
Ebenfalls läßt sich ein Abfallfaß in eine Außenhülle, z. B. eine verlorene BetonabschirmunH, auf mehrere Di-
stanzstücke aus ζ. B. Kunstharz stellen und durch seitlich angebrachte Distanzstücke zentrieren. Nach Über-
gießen mit einem kalthärtenden Kunstharz bildet sich ' die allseitig geschlossene Hülle 5 um das Faß 1. u
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Claims (3)
1. Verfahren zur Umkleidung radioaktiver, mit Bindemitteln zu verfestigende und in Abfallfässern
unterzubringende Abfälle mit einer gegenüber Wasser und wäßrigen Lösungen natürlicher Salzminerale
beständigen, auslaugsicheren geschlossenen Hülle wobei auf dem Boden in dem Abfallfaß zuerst eine
Bodenschicht aus einem Abstandsmaterial und eine Abstandsschicht angeordnet wird, die den Raum des
um den Abfall anzubringenden seitlichen Anteils der Hülle einnimmt, und bei dem dann die Abfälle in das
Abfallfaß bis zur oder bis unterhalb der Höhe der Abstandsschicht eingefüllt und sich binden gelassen
werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum, der von dem Bodenabstandsmaterial (2), der
seitlichen Abstandsschicht (3) und dem Anteil (10) über den Abfällen (4) mit den Bindemitteln eingenommen
wird und von der Hülle (5) ersetzt werden soll, mit einem ein Lösungsmittel enthaltenden
Kunstharz aufgefüllt wird, wobei das Lösungsmittel das Abstandsmaterial am Boden (9) und das Material
der seitlichen Abstandsschicht (3) auflöst und der Kunstharz mit der Bodenschicht (2) eine feste und
dichte mechanische Verbindung eingeht
2. Verfahren zur Umkleidung radioaktiver, mit Bindemitteln zu verfestigende und in Abfallfässern
unterzubringende Abfälle mit einer gegenüber Wasser und wäßrigen Lösungen natürlicher Salzminerale
beständigen, auslaugsicheren geschlossenen Hülle, wobei das Abfallfaß mit einer bis zum oberen
Rand reichenden oder darüber hinausragenden Außenhülle umgeben, unter dem Boden des Abfallfasses
eine Bodenschicht aus Abstandsmaterial und dann zwischen dem Abfallfaß und der Außenhülle
eine seitliche Abstandsschicht angeordnet wird, die den Raum des um das Abfaüfaß anzubringenden
seitlichen Anteils der Hülle einnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß dann der Raum, der von der Bodenschicht
(2), der seitlichen Abstandsschicht (3) und einer Scheibe (10), die durch das Überragen der Außenhülle
(8) über das Faß (1) entsteht, eingenommen wird und die Hülle (5) bilden soll, mit einem ein
Lösungsmittel enthaltenden Kunstharz aufgefüllt wird, wobei das Lösungsmittel das Abstandsmaterial
am Boden (7) und das Material der seitlichen Abstandsschicht (3) auflöst und der Kunstharz mit dem
Kunstharz der Bodenschicht (2) eine feste und dichte mechanische Verbindung eingeht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunstharz ein Polyesterharz
oder ein Epoxydharz ist, daß das Lösungsmittel Styrol ist und das Material der Bodenschicht (2) und der
seitlichen Abstandsschicht (3) oder eines vorgeformten Innenbehälters aus einem geschäumten Polystyrol
besteht.
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