DE2907738C2 - Verfahren zur Zerlegung aktivierter Behälter in stillgelegten kerntechnischen Anlagen - Google Patents

Verfahren zur Zerlegung aktivierter Behälter in stillgelegten kerntechnischen Anlagen

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DE2907738C2
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Transnuklear 6450 Hanau De GmbH
Transnuklear 6450 Hanau GmbH
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zerlegung eines aktivierten Behälters mit obenliegender Deckelöffnung einer stillgelegten kerntechnischen Anlage, bei dem der Deckel und die Wandung des Behälters mittels fernbedienter Werkzeuge unter Abschirmung abgetragen werden und bei dem in den Behälter vor der Abtragung ein abschirmender, fließfähiger Füllstoff eingebracht wird, der entsprechend der Abtragung der Waning des Behälters wieder entfernt wird.
In stillgelegten kerntechnischen Anlagen, insbesondere in stillgelegten Kernkraftwerken, müssen stark aktivierte kerntechnische Anlagenkomponenten, wie vor allem die Reaktorsicherheitsbehälter und deren Deckel sowie der gesamten Corebereich von Kernkraftwerken, zerlegt werden und die zerlegten Teilstücke auf einfachstem Wege mit geringer Strahlenbelastung des Personals ausgebracht und konditioniert werden.
In der Kerntechnik bestehen große Probleme beim Abbruch von stillgelegten Anlagen. Der heiße Bereich dieser Anlagen ist meist stark aktiviert und kontaminiert, so daß der Zugang und eine direkte Vor-Ort-Zerlegung nicht möglich ist. Der Ausbau dieser Komponenten ist nur nach starken Abschirmmaßnahmen möglich.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus dem Tagungsbericht IAEA-SM-234/42, Wien 1979, Seiten 177 bis 186 bekannt. Der Corebereich wird dabei mit Wasser aufgefüllt, um eine ausreichende Abschirmung zu erzielen, und die Abbrucharbeiten mit fernbedienten Werkzeugen unter Wasser vornehmen zu können. Entsprechend dem Fortschritt der Abbrucharbeiten an der Wandung des Reaktorsicherheilsbehälters muß der Wasserspiegel abgesenkt werden, um ein Überlaufen des Wassers zu vermeiden.
Dabei sind die Sicherheitsprobleme noch nicht völlig gelöst. So können beim Abbruch der Reaktorwandung Teilstücke in den wassergefüllten Reaktorsicherheitsbehälter fallen und diese beschädigen, so daß kontaminiertes Wasser unkontrolliert ausläuft und gegebenenfalls die Umwelt insbesondere das Grundwasser verseucht. Verliert der Reaktortankdeckcl bei fortschreitender Zerlegung seine Stabilität, kann er zusammenbrechen, wodurch die tonncnschwcrcn Teile in den Sicherheitsbehälter stürzen und diesen unkontrolliert beschädigen.
Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein unkontrolliertes Hineinfallen von Abbruchteilen in den Behälter zu vermeiden.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein fester oder sich nach dem Einbringen verfestigender Füllstoff verwendet wird. Vorteilhaft sind hierbei Füllstoffe, die rieselfähig sind und während der AbbrucharbeLten auch rieselfähig bleiben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die oben beschriebenen Nachteile vermieden. Es ermöglicht die Verwendung von erprobten Vorrichtungen und Werkzeugen beim Zerlegen der Behälter. Die vor allem durch die festen Füllstoffe verbesserte Abschirmung gegen Strahlung erlaubt einen besseren Zugang zum Zerlegeort
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert:
Der Reaktordeckel wird bis zum obp·-.-n Rand des Sicherheitsbehälters mittels einer Krananlage angehoben und der gesamte darunterliegende Corc-Bereich bzw. Behälterinhait mit fließfähigen Stoffen, die gleichzeitig als Abschirmung dienen, aufgefüllt Diese Füllstoffe können bestehen aus Paraffin,Teer, Metalloxiden, Kunststoffgranulaten, nassem Sägemehl oder Maiskolbengranulat, vorzugsweise wird jedoch Sand und/oder Schwerspat verwendet Der Füllstoff wird im Zuge der Abtragung der Behälterwandung mitentfernt und kann zur Konditionierung der zerlegten Komponenten in den Endlagergebinden verwendet werden. Nach dem Auffüllen des Behälters mit Füllstoffen wird der Behälterdeckel auf diese Füllung aufgesetzt und von ihr getragen.
Die Zerlegearbeiten am Reaktordeckel erfolgen fernbedient, von oben beginnend, bis dieser restlos abgetragen ist Die zerlegten Teilstücke liegen auf dem eingefüllten Füllmittel auf und werden von dort mit Greifern abgenommen. Die Beschädigung- des Sicherheitsbehälters durch abstürzende Teile ist ausgeschlossen. Das Abtragen des Reaktordeckels kann daher von oben
in beginnend gefahrlos und mit Hilfe bekannter Werkzeuge vorgenommen werden.
Entsprechend dem Fortschritt der Abbrucharbeiten wird das eingefüllte Abschirmmaterial so weit, beispielsweise mit Hilfe von Absaugeinrichtungen oder Greifern, wieder ausgetragen, daß stets nur ein geringes
Überstehen der Reaktorwand erzielt wird, der dann den fernbedienten Werkzeugen zugänglich ist und abgebaut werden kann.
Außer dem Sicherheitsbehälter, vor allem in stillgelegten Kernkraftwerken, können avi diese Art und Weise auch alle sonstigen aktivierten Behälter in stillgelegen kerntechuischen Anlagen zerlegt werden.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Zerlegung eines aktivierten Behälters mit obenliegender Deckelöffnung einer stillgelegten kerntechnischen Anlage, bei dem der Dekkel und die Wandung des Behälters mittels fernbedienter Werkzeuge unter Abschirmung abgetragen werden und bei dem in den Behälter vor der Abtragung ein abschirmender, fließfähiger Füllstoff eingebracht wird, der entsprechend der Abtragung der Wandung des Behälters wieder entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein fester oder sich nach dem Einbringen verfestigender Füllstoff verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein rieselfähiger Füllstoff verwendet wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllstoff Sand und/ oder Schwerspat verwendet wird.
DE2907738A 1979-02-28 1979-02-28 Verfahren zur Zerlegung aktivierter Behälter in stillgelegten kerntechnischen Anlagen Expired DE2907738C2 (de)

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