DE3527319A1 - Verwendung von radioaktiven reststoffen als baustoff - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf radioaktive Reststoffe, die insbes. in Form von ausgebauten oder abgebauten radioaktiven kerntechnischen Anlagen anfallen. Radioaktive Reststoffe bezeichnet dabei solche, die einer freien Verwertung nicht mehr zugänglich sind, weil ihre Radioaktivität so hoch ist, daß sie bisher als radioaktiver Abfall gehandhabt und beseitigt werden müssen.

Andererseits kennt man in der Kerntechnik Abschirmungen, auch in Form von Apparaten mit Abschirmfunktion, die eine beachtliche Abschirmung radioaktiver Strahlen bewirken, jedoch radioaktive Strahlen in Grenzen auch passieren lassen. Letzteres ist unschädlich, weil insoweit besondere Vorschriften bestehen, die sicherstellen, daß Strahlenschäden nicht entstehen, weil sich die Abschirmungen bzw. Apparate mit Abschirmfunktion in Räumen befinden, die nicht zugänglich sind oder weil ausreichender Abstand sichergestellt ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, aus Metall und/oder Beton bestehende radioaktive Rohstoffe, insb. in Form von ausgebauten oder abgebauten radioaktiven kerntechnischen Anlagen, wieder für kerntechnische Zwecke einzusetzen, so daß die Reststoffe nicht als radioaktiver Abfall behandelt oder beseitigt werden müssen.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung von aus Metall und/oder Beton bestehenden radioaktiven Reststoffen, insbes. in Form von ausbebauten oder abgebauten radioaktiven kerntechnischen Anlagen, als Baustoff für Abschirmungen, auch in Form von Apparten mit Abschirmfunktion, in der Kerntechnik mit der Maßgabe, daß die dem Kobalt 60 äquivalente spezifische Aktivität unterhalb von 100 Bq/g liegt. Insbes. können die Baustoffe in stückiger Form als Betonzuschlagstoff bei der Errichtung von Abschirmbauwerken der Kerntechnik eingesetzt werden. In der Ausführungsform für das Metall bestehende Rohstoffe ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Reststoffe eingeschmolzen uns als Gußlegierung eingesetzt werden. Insbes. besteht die Möglichkeit, die Reststoffe einzuschmelzen und aus der Schmelze Abschirmtransport- und/oder Lagerbehälter herzustellen. Im Rahmen der Erfindung liegt es, zum Zwecke der Einstellung der spezifischen Aktivität der Schmelze weitere Legierungen und/oder Legierungselemente beizugeben. - Das Einschmelzen kann trotz der Radioaktivität der Reststoffe ohne Schwierigkeiten im Rahmen bekannter Technologien erfolgen (vergl. DE 33 31 383, DE 34 04 106 und DE 34 40 277).

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Vorschriften, die für Abschirmungen sowie für Apparate mit Abschirmfunktion in der Kerntechnik gelten, ohne Schwierigkeiten eingehalten werden können, ohne daß Strahlenschäden zu befürchten sind, wenn die radioaktiven Reststoffe, die in der angegebenen Weise als Baustoffe eingesetzt werden, eine dem Kobalt 60 äquivalente spezifische Aktivität unterhalb von 100 Bq/g aufweisen. Im Ergebnis können die Reststoffe in einem Kreislauf gehalten werden, der in bezug auf den Strahlenschutz allen Anforderungen genügt, und es ist nicht mehr erforderlich, die Reststoffe einer ständig wachsenden Menge von radioaktivem Abfall zuzuführen.

Claims (5)

1. Verwendung von aus Metall und/oder Beton bestehenden radioaktiven Reststoffen, insbes. in Form von ausgebauten oder abgebauten radioaktiven kerntechnischen Anlagen,
als Baustoff für Abschirmungen, auch in Form von Apparaten mit Abschirmfunktion, in der Kerntechnik
mit der Maßgabe, daß die im Kobalt 60 äquivalente spezifische Aktivität unter 100 Bq/g liegt.

2. Verwendung nach Anspruch 1 mit der weiteren Maßgabe, daß die Baustoffe in stückiger Form als Betonzuschlagstoff eingesetzt werden.

3. Verwendung nach Anspruch 1 in der Ausführungsform für aus Metall bestehende Rohstoffe mit der weiteren Maßgabe, daß die Reststoffe eingeschmolzen und als Gußlegierung eingesetzt werden.

4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 oder 3 mit der weiteren Maßgabe, daß die Reststoffe eingeschmolzen und aus der Schmelze Abschirmtransport- und/oder Lagerbehälter hergestellt werden.

5. Verwendung nach einem der Ansprüche 3 oder 4 mit der weiteren Maßgabe, daß der Schmelze zusätzlich Legierungen und/oder Legierungselemente beigegeben werden.