DE3205465A1 - Verfahren zur abfallaufbereitung fuer eine umweltfreundliche beseitigung - Google Patents
Verfahren zur abfallaufbereitung fuer eine umweltfreundliche beseitigungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Aufbereitung von festem Abfall, der gefährliche Stoffe,
wie radioaktive oder toxische Substanzen enthält, zur sicheren und umweltfreundlichen Handhabung und
Endlagerung, wobei die fließfähigen Feststoffe in Berührung mit Wasser gebracht werden, wenn es sich
nicht von vorneherein um wässrige Dispersionen, Suspensionen oder Lösungen handelt, und dann mit
einer wasserbindenden und aushärtbaren Mischung in Kontakt gebracht werden und darin bis zum
Aushärten zu einer festen Masse verbleiben. Die Erfindung bezieht sich im besonderen auf die
Beseitigung von radioaktivem Abfall, der in Verbindung mit der Erzeugung von Kernenergie anfällt.
Radioaktive oder giftige Feststoffabfalle sammeln
sich bei verschiedenen technischen Verfahren an, insbesondere in der Kernindustrie; derartige Abfälle
müssen behandelt werden, um während der Zwischenlagerung, des Transports und der Endlagerung eine Verschmutzung
der Umwelt zu verhindern. Bei herkömmlichen Kernkraftwerken nimmt das Kühlwasser radioaktiv
verschmutzte, gelöste aus kleinen Teilchen bestehenden Verunreinigungen auf. Andere Flüssigkeiten
oder Feststoffe werden bei anderen Arbeitsvorgängen verschmutzt und fallen z. B. als nasse, verbrauchte
Ionenaustauscherharze beim Filtern von tiefstehenden
wässrigen Abfällen als wässrige Verdampfungsrückstandskonzentrate und -aufschlämmungen sowie als
radioaktive Maschinenölabfälle an.
Abfälle mit geringem radioaktivem Gehalt, im Sprachgebrauch als "RAD-Abfall" bezeichnet, fallen
in allen möglichen Arten und Formen bei technischen Verfahren an. Radioaktiver flüssiger oder fein verteilter
fester Abfall fällt bei der Erzeugung von
Kernenergie als Verschmutzung in den Kühl flüssigkeiten,
bei den als Bodensatz verbleibenden Aufschlämmungen
bei der Verdampfung von Flüssigkeiten und ähnlichem an, wobei diese nicht nur radioaktiv
sind, sondern auch im pH-Wert und in ihrer Zusammensetzung von festen und gelösten Stoffen stark variieren.
Radioaktiver Maschinenöl abfall und verbrauchte Ionenaustauscherharze
für das Filtern von tiefstehenden wässrigen Abfällen gehören zu dieser. Gruppe von
Abfällen. Auch die Asche, die bei der Verbrennung radioaktiven Abfalls anfällt, muß, obwohl dadurch
die anfallende Masse reduziert wird, als radioaktiver Abfall behandelt werden. In anderen Bereichen
müssen zum Beispiel die verbrauchten Szinti11ationsflüssigkeiten,
mit deren Hilfe radioaktive Zählungen im Bereich der Forschung und der Medizin durchgeführt
werden, behandelt werden, um so während der Dauer der Zwischenlagerung, des Transports und
bei der Endlagerung eine Verschmutzung der Umwelt zu verhindern.
Selbst dort, wo Abfälle von solchen Überlegungen ausgenommen sind, weil sie nur ein sehr geringes Ausmaß an Radioaktivität zeigen, müssen übliche Lösemittel
, wie Dioxan oder Toluol, immer noch in Bezug
auf andere Regelungen über gefährliche Abfall niaterialien
wegen ihrer Toxizität entsprechend behandelt
werden.
Diese Abfall menge ist genauso variabel im Hinblick
auf Menge und Art von festen bzw. flüssigen Stoffen und solchen Anteilen, die wegen ihrer unterschiedlichen
Radioaktivität oder wegen ihres Gehaltes an anderen gefährlichen Stoffen in Containern untergebracht
werden können, daß sich in jedem Falle schwierige
Lagerungsproblenie ergebenAndere Lagerungsprobleine
stellen sich bei Abfallmaterialien, die nicht
radioaktiv dafür aber toxisch sind und bei Schwermetall abfäll en, die in verschiedenen chemischen
Industriebetrieben anfallen.
Die Beseitigung flüssiger oder fein verteilter fester radioaktiver Abfälle durch Verfestigung mit verschiedenen
Bindemitteln in Containern zur anschließenden Verbrennung ist bekannt.
In Forschungslaboratorien wurde Gips verwendet, um kleine Mengen flüssigen radioaktiven Abfalls in
z. B. ca. 1 1 fassenden Kartons zu verfestigen, um sie dann in großen Trommeln mit trockendem
niedrig aufgeschüttetem Müll , wie Altpapier, Arbeitshandschuhe, Gummi gegenstände, Kleidungsstücke
usw. unterzubringen, die schließlich auf einem Deponiegelände zur Endlagerung von Abfall
mit niedrigem radioaktivem Gehalt gelagert wurden. Diese Methode wurde zur Verfestigung radioaktiven
Abfalls in größeren Containern wegen des strittigen Auslaugens nicht verwendet.
Ferner wurde Portlandzement in bestimmtem Verhältnis
zu gebräuchlichem Zement zugemischt, um große Mengen wässrigen, radioaktiven Abfalls zu verfestigen.
Eine solche Beseitigung weist eine Reihe von Nachteilen auf. Einer besteht in dem beschränkten
Zement: Wasserverhältnis, das aufgrund des Zementgewichtes die Mengen bestimmter radioaktiver
Abfälle beschränkt. Schwerwiegendere Nachteile bestehen in dem beträchtlichen Einschrumpfen
nach dem Absetzen, so daß die Abfall trommel η wieder
geöffnet und aufgefüllt werden müssen; frühere Versuche neutralisierte säurehaltige Abfälle, wie
radioaktive Boraxsalze aus dem Verdampferboden und
* «ft . * β * ft
ft ϊ> 9 - · * Pi Λ
Λ ft O# Λ
stark saure Ionenaustauscher zu", verfestigen.,-waren
wegen der chemischen Unverträglichkeit und
des ungenügenden Absetzens des Zements erfolglos. Darüberhinaus bindet Portlandzement orgariische
Flüssigkeiten nur ungenügend.
Man hat auch schon Polymere, wie Harnstoff-Formaldehydhärze
und modifizierte Vinylester zur Verfestigung von radioaktivem Abfall in großen Containern
verwendet. Die reaktionsstöchiometrisehe
Reaktion muß dabei sorgfältig eingehalten werden, saure Katalysatoren können notwendig werden,
die eine Zersetzung des Containers verursachen; das Material kann sich ausdehnen; das Bindemittel
ist häufig entflammbar; und es kann eine bestimmte Wärmemenge notwendig werden, um das
Aushärten einzuleiten.
Ein anschließendes Tränken einer abgesetzten,
verfestigten Portlandzement mit einem monomeren und polymerisierten Katalysator, um ein
Auslaugen des Zements zu vermeiden, ist aus der US-PS 4 174 293 bekannt. In ähnlicher Weise wird
nach der GB-Patentanmeldung 20 000: 460 A der
Abfall mit Gips gebunden und mit Polyesterharz
ummantelt.
Die Kombination von Alkali- oder Erdalkalimetallsilikatmit
Gips zur Umhüllung von wässrigem radioaktivem Abfall ist in der US-PS 3 988 258
beschrieben.
Die Kombination von Portlandzement und entweder Bitumen, Polyvinylclorid, Polyäthylen oder Polystyrol
zur Umhüllung von flüssigem radioaktivem Abfall ergibt sich aus in der DT-OS 23 56 253.
In ihr wendet man sich gegen die Verwendung von Gips als Bindemittel. Schließlich offenbart
die PCT-Anmeldung WO 801 00047 das Umhüllen eines gefährlichen Abfalls mit einer Mischung
aus ungesättigten Polyestern, monomeren Alkenen, Polymerisationinitiatoren und hydraulischen
Füllmitteln.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Ausschaltung von gefährlichen Abfallstoffen
bei dem Fortschritte gegenüber der Verwendung der oben beschriebenen Stoffe erzielbar sind, und darüberhinaus die Schaffunq
eines kostengünstigen Bindematerials zu schaffen, das für eine große Anzahl verschiedener Abfälle
verwendet werden kann und im allgemeinen eine sichere Ausschaltung desselben ermöglicht.
Nach der Erfindung ist ein Verfahren, das gefährliche Abfall substanzen, verunreinigte und
radioaktive Abfälle zur Lagerung in Containern, zum Transport und zur Endlagerung aufbereitet
und bei dem flüssige oder fein verteilte feste fließfähige Abfälle mit einem Bindemittel und
Wasser gemischt werden und sich zu einer aushärtbaren Masse absetzen, gekennzeichnet durch die
Kombination von etwa 60 - 90 Gew.% Calciumsulfat-Halbhydrat
als Bindemasse, die, wenn sie mit Wasser vermischt wird, absetzbar und aushärtbar
ist, mit etwa 10-40 Gew.-% wasserverteilendes Melamin-Formaldehydharz, das nach der Behandlung
hydrophob ist, und mit einer zur Behandlunq des Harzes ausreichenden Menge an Vernetzunqsreagenz.
Ein derartiger Binder wird mit Wasser für gewöhnlich dann vermischt, wenn die zu behandelnden Abfälle
in flüssiger oder dispergierter Form vorliegen.
ο ί» λ β α β· α
Wenn dor Abfall in öliger oder gelöster Form vorliegt,
wird vor dem Vermischen mit Wasser und dem Binder ein Emulgator hinzugefügt.
Die Erfindung sieht eine Zusammensetzung eines Abfallbinders vor, bei dem einfache, kostengünstige
Industriegipse verwendet werden, bei denen die Möglichkeit einer befriedigenden Bindung mit verschiedenen
wässrigen Lösungen, Altöl, flüssigen
und festen Materialien, diedie typischen Abfallprodukte -für eine kontrollierte Beseitigung
darstellen, gegeben ist. Mit dieser Zusammensetzung werden die anfallenden Abfallprodukte
nicht nur befriedigend und kontrollierbar gebunden, sondern es werden deutlich größere
Ladekapazitäten erreicht, als bei den bekannten Stoffgemischen. Letzeres wirkt sich insbesondere
bei der Festsetzung der Kosten für das Gemisch aus, wenn das Bindematerial von einem Ort zu einem
anderen transportiert werden muß. Das erfindungsgemäße
Bindegemisch ist kostengünstiger, nicht entflammbar,, nicht giftig, inert, es dehnt sich
beim Absetzen leicht aus und ist an verschiedenste Abfälle aufgrund seiner Zusammensetzung anpaßbar.
Das Auskristallisieren des Bindemittels, die Behandlung und das erhaltene Gewicht
sind einheitlich, kontrollierbar und vollständiq
für die verschiedensten Abfälle.
Das Absetzagens in einem solchen Gemisch, das in Gegenwart von Wasser aushärtet, um das Gemisch
selbst zum Absetzen zu bringen, ist Calcium-Halbhydrat
(Gips, Stuck). Das Halbhydrat kann jedes halbhydratisierte Produkt des üblichen Brandes
oder durchgehenden Brandes jeder Gipsart sein; solcho Gipsarten sind z. B. qualitativ hochwertiger
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Naturfelsen oder Gips, der durch chemische Verfahren hergestellt wurde. Halbhydrate wie
Beta-Halbhydrate können des weiteren dahingehend charakterisiert werden, daß sie im allgemeinen,
wenn sie mit Wasser vermischt sind, eine Zusammensetzung aufweisen, die bei ungefähr 60 bis 90 %
Gewichtsteile Beta-Halbhydrat liegen. Wenn eine größere Festigkeit erzielt werden soll kann
Alpha-Halbhydrat verwendet werden, das im allgemeinen
bei etwa 30 bis. 50 Gewichtsteile anteilig
am Wasser liegt.
Das Melaminharz in der Verbindunq ist irqendein wasserdi spergi erendes Mel ami η-Formaldehydharz,
das nach Erhärten hydrophob wird. Vorzugsweise ■ ist das Melaminharz entweder pulverförmig oder
liegt dergestalt flüssig vor, daß es einen Festkörperanteil von wenigstens 75 % aufweist und
bei Raumtemperatur vollständig wasserlöslich ist, obwohl ein wasserdispergierendes Harz
verwendet werden kann. Besonders bevorzuqt sind polymerisierte Harzprodukte, die durch
Reaktion von Melamin mit Formaldehyd in Anteilen von etwa 1:2 bis 1:4 hergestellt werden,
des gleichen Anteilen an Wasser löslich ist. Derartige Produkte sind im Handel als CYMEL 14
Harz von American Cyanamid, RESIMENE 819 Harz von der Monsanto Chemical Company oder PLESKON Harz
von der Allied Chemical Company erhältlich.
Das quervernetzende Agens ist zur Förderung einer ausreichenden Aushärtung des Harzes vorgesehen und
dient der Vernetzung der Hydroxymethyl-Gruppen an den Harzmolekülen und sorgt so für die Aushärtung
des Melaminharzes in Gegenwart von Wasser. Als quervernetzendes Agens können ein oder mehrere im Handel
£ «* 4 4 * ft
- 11 -
erhältlichen Stoffe verwendet werden, wie.die wasserdispergierenden
Stickstoff enthaltenden funktionell en
Gruppen einschließlich Ammoniumsalze und PoIyaminoverbindungen,
wie Dicyandiamid und Guanidin. Aus Kostengründen und aus Gründen der Verfügbarkeit
wird Ammoniumchlorid bevorzugt. Im allgemeinen
werden etwa 1 Gewichtsteil Katalysator auf 28 Gewichtsteile
Harz für eine 4 bis 5 Stunden dauernde Aushärtung verwendet, obwohl für eine schnellere
Aushärtung auch mehr Katalysator hinzugefügt werden kann.
Nach der Erfindung besonders bevorzugte Emulgatoren sind nicht-ionische, oberflächenaktive Verbindungen,
die entweder in öl oder in Wasser löslich sind, wobei solche mit aliphatischen nicht-iogenen
Polyoxiäthylenglycoltensiden mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen wie Tal Täte besonders günstig sind,
außerdem Alkyaryl-Polyätheralkohole, Sulfonate und
Sulfate sowie Polyätheralkohole, die durch Reaktion
von Octyl- oder Nonylphenol mit 3 bis 30 Mol fithylenoxid
entstehen, und insbesondere wasserlösliche Nonylphenole mit 10 bis 12 Mol Äthylenoxid auf ein
Mol Nonyl phenol.
Die nach der Erfindung abzubindenden Abfälle sind stark variabel in Bezug auf die Konzentration
an z. B. gefährlichen Materialien, radioaktivem Gehalt; ihrer tolerierbaren Konzentration vor und
nach dem Abbinden; Feststoffart und -anteil, z.B.
ihrer wässrigen oder organischen Zusammensetzung; der für die Erleichterung bei der Handhabung der
absetzfähigen Masse vor dem Absetzen gewünschten DünnfVüssigkeit; und der Festigkeit der abgesetzten
Masse. Dies wird anhand von besonderen Beispielen verdeutlicht werden. Selbstverständlich dienen diese
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Beispiele nur der Veranschaulichung und sollen die
Erfindung nicht beschränken.
Für das Betreiben eines Kernreaktors ist es wichtig, daß das Kühlwasser rein und frei von Makroteilchen
ist; zu diesem Zweck werden Filterschichten mit Ionenaustauscherharzen verwendet. Der verbrauchte radioaktive
Harzabfall wird dann entfernt und verfestigt. Gegebenenfalls können Verdampfer zum Einengen des
Volumens der Borsäure enthaltenden Kühlwasserschlammes verwendet werden, und dieser radioaktive Abfall der
Verdampfer muß beseitigt werden. Die Art des radioaktiven Abfalls hängt von der Reaktorartab; Siedewasserreaktoren
produzieren Abfälle mit einem hohen Gehalt an Natriumsulfat, Druckwasserreaktoren
produzieren Abfall mit einem hohen Gehalt an Borsäure.
Die Natriumsulfatabfälle können schon mit Portlandzement verfestigt werden. Dagegen muß man
die Borsäureabfälle ausgiebig durch Neutralisation vorbehandeln, bevor eine Verfestigung mit Portlandzement
versucht werden kann und sogar dann ist der Erfolg fragwürdig.
Simulierte Borsäureabfallmengen eines Druckwasserreaktors wurden angesetzt mit einem Anteil von 12 '.',,
24 % und 50 % Feststoff. Ein allgemein gutes Bindemittel wurde angesetzt aus 63 Gew.% ß-Calciumsulfat-Halbhydrat,
16 % Melaminformaldehydharzpulver,
einem Trimeren des Cyanamids, hergestellt aus Calciumcyanamid und vollständig löslich bei der Zugabe von
gleichen Teilen Wasser (CYMEL 412 Harz), sowie 0,6 % Ammoniumchlorid.
In einem Versuch wurden 200 Liter-Trommeln aus Gl as-
- 13 -
fiber mit 156 kg Borsäureabfall gefüllt und das
Bindemittelgemisch langsam dosiert in die Abfall menge unter leichtem Rühren mit einem Kreisel rührer
eingegeben, bis eine Konsistenz von 90 ecm wässriger Abfallmenge auf 100 g Bindemittel
erreicht war. Das Mischen wird 13 Minuten nach
Beginn der Bindemittel zugabe eingestellt, das Absitzen
trat 20 Minuten nach der Bindemittelzugabe ein, wobei das Aushärten des Harzes mit
inbegriffen ist. Als die Glasfiberwand nach einer Woche abgenommen wurde, stand die Gußform selbstständig,
war sehr fest und es war kein freies Wasser sichtbar. Nach vierwöchiger Lagerung ist
kein Abbau aufgetreten.
In einer weiteren Ausführung kann das Bindemittel mit der Abfallmenge durch Kippen der gefüllten
200 Liter-Trommel .vermischt werden, indem man in 5,6 Hektoliter eines handelsüblichen beweglichen
Verfestigungssystem eine Drehmischung durchführt, wobei das Mischen selbst mit einer Art Paddel mi scher
geschieht.
Bei allen Beispielen erhielt man kompakte Formkörper, bei denen keine Abtrennung freigesetzter Flüssigkeiten,
kein Einschrumpfen oder Anschwellen der abgesetzten kompakten Masse in den Containern sichtbar war.
Testbeispiele wurden auch im Hinblick auf Druckfestigkeit und des austretenden Wassers durchgeführt, wobei
letzeres dadurch ermittelt wurde, daß man
die Probe einem Wasserstrom von 60 Liter in der
Stunde unterworfen hat. Folgende Resultate wurden erzielt:
-14-
Borsäurehaltiger Abfall
Gehalt an Feststoff ]2_% 24_% 50 %
Druckfestigkeit nach
1 Stunde 5,7 N/mm2 4,8 N/mm2 2,2 N/mm2
24 Stunden 10,0 N/mm2 8,0 N/mm2 5 N/mm2
2 Wochen 10,0 N/mm2 7,0 N/mm2 · 5,5 N/mm2
Wasserauslauggeschwindigkeit (g/h) 2,13 2,63 3,09
Gewöhnlicher radioaktiver Abfall organischer Lösemittel, im Sorachgebrauch als "LSC Cocktail" bezeichnet, enthält
gesammelte Blutproben, die mit radioaktiven Isotopen versetzt sind und die in flüssigen Lösemitteln üblicherweise
Toluol, Xylol oder ähnlichem für die Scintillationszählung vorliegen. Beseitigungsanlagen nehmen diese
Materialien nicht gern als Flüssigkeiten zur Landendlagerung an, da Bruch oder Zerstörung der Container
zu einer Umweltschädiqunq führen können; außerdem sind
sie schwierig zu verfestigen.
In einem Versuch wurden verschiedene simulierte Toluol enthaltende "LSC Cocktails" mit einem nicht-ionischen
Emulgator versetzt, wobei Wasser und die bevorzugte Bindemittel zusammensetzung nach Beispiel 1 verwendet
wurden; dann wurden beide vermischt und zum Absetzen gebracht, wobei folgende Resultate erzielt wurden:
Bestandteile | 1. | Mischung | 2. | Mischung | 2. | Mischung |
Toluolhaltiger "LSC Cocktail" |
105 | ecm | 130 | ecm | 163 | ecm |
Emulgator* | 24 | ecm | 26 | ecm | 32 | ecm |
Bindemittel | 100 | g | 100 | g | 100 | g |
Wasser | 70 | ecm | 70 | ecm | 70 | ecm |
_ 15 _
3 205A65
Reaktionsbedingungen
Absetzzeit
109 Minuten
166 Minuten
255 Minuten
Resultäte:
Gutes Absetzen Gutes Absetzen Gutes Absetzen
Kein Ausölen Kein Ausölen Kein Ausölen Hohe Festigkeit Hohe Festigkeit Hohe Festigkeit
* ETHOFAT 242-25 PolyoxiathyTenglycoltallat-Emulgator der
Armak Chemical, Inc. .
Bei anderen Simulationsversuchen wurden 120 ecm aliquote
"LSC-Cocktails" mit Xylol mit Polyäthylenoxid-Nonylphenol Emulgatoren
mit 9-10, 10 und 12 Äthylenoxid-Einheiten in
jeder Seitenkette emulgiert und dann mit 100 q einer
aliquoten Bindemittelmischunq nach Beisoiel 1 und 70 ecm
Wasser vermischt und veifestigt.
Es wurden Versuche mit typischen radioaktiven Abfall eines Kernkraftwerkes, in dem Druckwasserreaktorenarbeiten,
gemacht, wobei Abfall mit geringem Gehalt an Radioaktivität
anfällt, der über Ionenaustauscherharze gefiltert wird und der dann zur Beseitigung mit stark gebranntem
Maurerzement verfestigt wird. Darüberhinaus fallt bei
Kernkraftwerken radioaktiver öl abfall von Maschinen an, für die man noch keine befriedigende Behandlung für ihre
Beseitigung finden konnte.
In einem ersten Versuch wurden gleiche Gewichtsteile an Harzperlen (pH 3, 2000 ppm Borsäure) und bevorzugtem
pulverförmigen Bindemittels nach Beispiel 1 mit Wasser vermischt, wobei auf 80 ecm Wasser 100g
pulverförmiges Bindemittel kamen, und dann zur Be-
- 16 -
seitigung in Containern eingebracht.
In einem zweiten Versuch wurden 10 Vol.% eines
flüssigen, nicht-ionischen äthoxilierten Nonylphenol-Emulgators
mit ülabfall und anschließend mit einem wässrigen Gemisch des bevorzugten Bindemittels vermischt,
wobei der Anteil an Wasser 55 ecm und der des Öls 70 ecm betrug mit einem Emulgatoranteil aus
100 g pulverförmigern Bindemittel.
Es wurde noch ein dritter Versuch durchgeführt, da bei einigen Abfallbeseitigungsverfahren das anschließende
Vermischen von getrennten Öl-Emulgatormengen
und wässrigen Abfallmengen unpraktisch sein
kann. Bei diesem Versuch wurde eine 1-Stufen-Mischung
von Austauscherharzen, öl abfall (mit 10% Emulgator), Wasser und pulverförmigern Bindemittel
versucht, in Mischungsanteilen von 100g Austauscherharz, 55 ecm Wasser und 70 ecm öl, jedes davon auf
100 g pulverförmigen Bindemittels. Diese Mischung ließ
man eine Minute lang einweichen, dann wurde sie drei Minuten lang im Container vermischt.
Diese drei Versuche lieferten eine ausreichende Verfestigung, es wurden keine Auftrennungen sichtbar,
es ergab sich kein Aufblähen oder Einschrumpfen und man erhielt harte monolithische Blöcke im Container.
Erkennbar ist das Verfahren nach der Erfindung auf eine große Anzahl verschiedener Abfälle anwendbar,
deren physikalische und chemische Zusammensetzung eine Bedrohung für die Umwelt darstellen, entweder durch
ihre Radioaktivität, ihre Toxizität, ihre Verunreinigungen o. dgl. Das Verfahren ist besonders auf die Behandlung
feuchter kleinkörniger radioaktiver Abfälle und in
suspendierter, gelöster und dispergierter Form anwendbar,
wobei der flüssige Anteil (organischer oder wässriger Art) 10 bis 99 Gew.% betragen kann.
Es können auch Abfälle mit toxischen Inhaltsstoffen, wie Blei, Quecksilber oder Organochlorverbindungen
z. B. behandelt werden.
Claims (14)
- United States Gypsum Company
101 South Wacker Dri ve s
Chicago, ΙΠ. 60606USA ■■■-..■■Verfahren zur Abfallaufbereitung für eine umweltfreundliche BeseitigungPatentansprüche1; Verfahren zur Aufbereitung von flüssigen gefährlichen Abfall substanzen zur Containerlagerung, Transport und Endlagerung oder -beseitigung, wobei flüssige oder fein verteilte feste Abfälle mit einem Bindemittel und Wasser vermischt worden und sich zu einer aushärtbaren Masse absetzen können, dadurch gekennze ic h" η e t , daß eine nach Zumischen von Wasser absetzfähige, aushärtbare Bindemittelmasse ausetwa 60 -9 0. Gew.% Calciumsulfat-Halbhydrat etwa 10 - 40 Gew.% Wasser dispergierendes Melaminformaldehydharz, daß nach der Behandlung hydrophob ist; ■-z-und eine zur Aushärtung des Harzes genügend große Menge an quervernetzendem Agens miteinander kombiniert werden. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aushärtbare Bindemittelmasse mit Wasser in Anteilen von 30 bis 100 ecm Wasser auf 100 g des Bindemittels gemischt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Melamin-Formaldehydharz verwendet wird, das in gleichen Gewichtsteilen wasserlöslich ist.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß als quervernetzendes Agens Ammoniumchlorid verwendet wird.
- 5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Halb-Hydrat ß-Calciumsulfat-Halbhydrat verwendet wird und das aushärtbare Bindemittel mit Wasser in Anteilen von etwa 50 bis 90 ecm Wasser auf 100 g aushärtbares Bindemittel gemischt wird.
- 6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Halbhydrat ß-Calciumsulfat-Halbhydrat verwendet wird und das aushärtbare Bindemittel mit Wasser in Anteilen von etwa 20 bis 50 ecm Wasser auf 100 g aushärtbares Bindemittel gemischt wird.
- 7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche zur Aufbereitung öligen Abfalls, dadurch gekennzeichnet, daß dem öligen Abfall ein grenzflächenaktives nicht-ionisches Mittel in einer Menge von etwa 1-15 Vol.% hinzugefügt wird, wobei das oberflächen-aktive Mittel ein Polyäthylenoxid-Alkylphenol mit einem aliphatischen Alkylrest mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen und ungefähr 8 bis 15 Äthylenoxideinheiten ist.
- 8. Anwendung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 6 auf die Aufbereitung organische Lösemittel enthaltender Abfälle.
- 9. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 6 , auf die Aufbereitung radioaktiver Abfälle; .."
- 10. Verfahren zum Abbinden einer flüssigen organischen Substanz mit Gips, g e k en η ζ e ich η e t , durch Zugeben von 1-15 Vol.% der öligen Substanz, eines nichtionogenen, oberflächenaktiven Mittels zu einer Mischung aus Calciumsulfat-Halbhydrat und Wasser, wobei das oberflächenaktive Mittel ein Polyäthylenoxid-Al k/l phenol mit 3 - 30 Äthylenoxideinheitenauf 1 Phenoleinheit und der Alkylrest aliphatisch ist und aus 8 bis 22 Kohlenstoffatomen besteht.
- 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß als oberflächenaktive Mittel ein solches verwendet wird, das 10 bis 12 Äthylenoxideinheiten auf eine Einheit Phenol enthält.
- 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch g ek e η η -ζ ei c h net, daß der Akylrest Octyl bedeutet.
- 13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch g e k e η η ζ ei c h η e t , daß der Alkylrest Nonyl bedeutet.
- 14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch ge k e η η zeichnet, daß der Alkylrest ein Tall at ist.
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