DE3001440C2 - Einrichtung zum Bestimmen des an ein Eisenbahn-Triebfahrzeug zu übertragenden Signalbegriffes - Google Patents
Einrichtung zum Bestimmen des an ein Eisenbahn-Triebfahrzeug zu übertragenden SignalbegriffesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bei älteren Stellwerksanlagen, bei denen die sogenannte Dr-Technik angewendet wird, wird der an einem
Lichtsignal anzuschaltende Signalbegriff aus der Kombination der jeweils für die Fahrstraßenstellung
betätigten Start- und Zieltaste abgeleitet. Jeder möglichen Tastenkombination ist ein bestimmter
Signalbegriff zugeordnet. Dieses Verfahren der Signalbegriffswahl hat Nachteile, insbesondere dann, wenn
eine Gesamtfahrstraße aus mehreren Teilfahrstraßen zusammengesetzt wird, wie es beispielsweise bei
Zugfahrstraßen über mehrere Stellwerksbezirke der Fall ist.
Bei der neueren Spurplandrucktastenstellwerkstechnik
geht man deshalb von der Überlegung aus, daß der an ein Triebfahrzeug zu übertragende Signalbegriff, von
Sonderfällen abgesehen, von den Weichen im Fahrweg und der Länge des in Frage kommenden Durchrutschweges
bestimmt wird. Für jede Lage einer jeden Weiche ■ und für jeden Durchrutschweg kann die zulässige
Höchstgeschwindigkeit angegeben werden. Die für die einzelnen Fahrwegelemente einer einzustellenden Zugstraße
vorgegebenen Geschwindigkeitswerte sind für die Bestimmung des sich einem näherndem Zug zu
übermittelnden Signalbegriffes auszuwerten nach der Regel: die niedrigste Geschwindigkeitsaussage bestimmt
den Signalbegriff. Um diese niedrigste Geschwindigkeitsaussage herzuleiten, werden nach dem
Festlegen einer Fahrstraße die an der Fahrstraße beteiligten Fahrwegelemente zur Abgabe der ihnen
zugeordneten Geschwindigkeitsaussage angeregt. Die ίο verschiedenen Geschwindigkeitsaussagen werden von
einer zentralen Empfangseinrichtung, der sogenannten Signalwahlgruppe empfangen, überprüft und ausgewertet
Das Ergebnis dieser Auswertung, die jeweils niedrigste Geschwindigkeitsaussage, wird dann über ein
Ringleitungssystem zu der betreffenden empfangsbereiten Signalgruppe des Fahrstraßenstartelementes gegeben.
Die Übertragung des so bestimmten Signalbegriffes an den sich nähernden Zug erfolgt optisch durch
Lichtsignale und/oder elektrisch durch vorzugsweise punktförmig wirkende Zugbeeinflussungseinrichtungen.
Der geschilderte Vorgang der Signalwahl ist kurzzeitig. Die zentrale Empfangseinrichtung ist maximal 0,5
see belegt. Trotz dieser relativ kurzen Belegungszeit kann es zu einer unerwünschten Warteabhängigkeit
mehrerer zur Signalwahl anstehender Fahrstraßen kommen, da beliebig viele Fahrstraßen ihren Geschwindigkeitsbegriff
gleichzeitig erarbeiten können, die zentrale Signalwahlgruppe aber nur einmal vorhanden
ist und zeitmultiplex ausgenutzt wird. Bei einem Ausfallen der zentralen Signalwahlgruppe
ist das gesamte Stellwerk betroffen, weil keines der Lichtsignale, bzw. der punktförmig wirkenden Zugbeeinflussungseinrichtungen,
mehr steuerbar ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Art
aufzuzeigen, welche ohne Warteabhängigkeit auch bei mehreren gleichzeitig zur Signalwahl anstehenden
Fahrstraßen auskomnv, und die zu einer Erhöhung an
Verfügbarkeit gegeni oer den bekannten Signalwahleinrichtungen führt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches angegebenen Merkmale.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher
erläutert.
Die Zeichnung zeigt schematisch diejenigen Fahrweglemente,
die beim Stellen einer Fahrstraße vom Signal A zum Signal B an der Bestimmung des am Signal
A anzuschaltenden oder durch eine Zugbeeinflussungseinrichtung an einen Zug zu übertragenden Signalbegriffes
beteiligt sind. Es sind dies neben dem Zielelement ßdie im Fahrweg liegenden Weichen WX bis W3. Für
diese Weichen sind abhängig von der jeweiligen Weichenlage und dem Krümmungsradius der Weichen
unterschiedliche Höchstgeschwindigkeit vorgegeben, die in einem oberen Feld der unterhalb der Weichensymbole
schematisch dargestellten Fahrwegelementgruppen EGWX bis EGW3 eingetragen sind.
Oberhalb der Elementgruppe EGZ für das Zielelement B der Fahrstraße ist eine bei dem jeweils
angewählten Durchrutschwegziel zulässige Höchstgeschwindigkeit angegeben. Das Zielelement der Fahrstraße
schaltet nun ein Kennzeichen für die von ihr zulässige Höchstgeschwindigkeit auf eine Spurleitung
SL, über die die in der Fahrstraße liegenden Fahrwegelemente bis hin zum Startelement A der
Fahrstraße verbunden sind. Das am Zielelement
eingespeiste Kennzeichen "60" gelangt gegebenenfalls über weitere nicht dargestellte Fahrwegelemente, die
bei der Signalbegriffswahl nicht mitwirken, auf die Elementgruppe EGW\ der in der Fahrstraße liegenden
Weiche Wl. Für diese Weiche Wl ist e:ae zulässige Höchstgeschwindigkeit "80" vorgegeben. Das der
Elementgruppe EGWX vom Fahrstraßenzielelement B
zugeführte Kennzeichen "60" liegt dtutlich unter der für das Fahrwegelement IVl geltenden Höchstgeschwindigkeit
"80". Das empfangene Kennzeichen "60" wird deshalb auf die in der Fahrstraße spurplanmäüig
folgende Eiementgruppe EGW2 geschaltet Für das
zugehörige Fahrwegelement ist eine Höchstgeschwindigkeit von "60" vorgegeben. Da das empfangene
Kennzeichen nicht größer ist als das der Elementgruppe is eingeprägte Kennzeichen, wird das Kennzeichen in
Richtung auf das Startelement der Fahrstraße weitergeschaltet. Dabei gelangt es gegebenenfalls über weitere
an der Signalwahl nicht beteiligte Elementgruppen auf die Elementgruppe EGW3 der Weiche W3. Diese
Weiche darf mit einer Höchstgeschwindigkeit "40" befahren werden. Das der Elementgruppe zugeführte
Kennzeichen "60" ist sehr viel größer als die für das Fahrwegelement W3 zulässige Höchstgeschwindigkeit.
Die Elementgruppe EG W3 wertet deshalb das empfangene Kennzeichen auf das ihr eingeprägte
Kennzeichen ab und schaltet dieses abgewertete Kennzeichen in Richtung auf das Startelement der
Fahrstraße weiter. Das von der Elementgruppe EGS des Startelementes empfangene Kennzeichen stellt den
am Signal A anzuschaltenden bzw. zu übertragenden Signalbegriff dar bzw. es ist dem anzuschaltenuen
Signalbegriff proportional.
Die vom Fahrstraßenziel aus über die spurplanmäßig in eine Fahrstraße einbezogenen Fahrwegelemente
geschalteten und dort gegebenenfalls abgewerteten Kennzeichen können durch beliebige Informationen
dargestellt sein. Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß jedes Kennzeichen durch eine
definierte Anzahl von Impulsen dargestellt ist, wobei die Anzahl der Impulse je Kennzeichen mit zunehmender
Größe des zugehörigen Geschwindigkeitswertes ansteigt. Durch Unterdrücken einzelner Impulse lassen
sich die übermittelten Kennzeichen in den einzelnen Elementgruppen leicht auf geringere Werte abwerten.
Es ist aber auch in vorteilhafter Weise möglich, die Kennzeichen durch definierte Schaltzeiten innerhalb
eines Zeitrasters darzustellen, beispielsweise durch den zeitlichen Abstand zweier Impulse. Die Dauer der
Schaltzeit soll dabei der Größe des zugehörigen Geschwindigkeitswertes entsprechen, so daß auch hier
durch Verengung der Schaltzeit eine Abwertung des zugehörigen Geschwindigkeitswertes möglich ist. Eine
andere, ebenfalls vorteilhafte Variante für die Ausbildung
des Kennzeichens sieht vor, vorzugsweise binär codierte und von jeweils einem Synchronisierimpuls
angekündigte Impulsfolgen für die verschiedenen Geschwindigkeitswerte zu verwenden; das jeweils
höherwertige Impulstelegramm ist dabei dem jeweils höheren Geschwindigkeitsweit zugeordnet
Die erfindungsgemäße Einrichtung zum Bestimmen des an das Triebfahrzeug eines sich dem Startelement
einer Fahrstraße nähernden Zuges zu übertragenden Signalbegriffes macht gegenüber den bisher üblichen
Einrichtungen eine höhere Verfügbarkeit erreichbar, weil nicht mehr wie bei den heute üblichen Systemen
eine zentrale Einrichtung Verwendung findet, sondern die Signalbegriffsbestimmung dezentral in den einzelnen
Fahrwegelementen erfolgt, eine eventuelle Störung bleibt auf das gestörte Fahrwegelement bzw. diejenigen
Fahrstraßen beschränkt, in die das gestörte Fahrwegelement einbezogen ist
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß die in eine Fahrstraße
einzabeziehenden Fahrwegelemente über eine Spurleitung
miteinander verbunden sind. Die Anwendung der Erfindung ist aber nicht auf das Vorhandensein
derartiger Spurleitungen angewiesen; wichtig ist nämlich lediglich die spurplanmäßige Fortschaltung der
Kennzeichen von Fahrweglement zu Fahrwegelement, nicht das Vorhandensein von Standleitungen. Vielmehr
ist es möglich, die Verbindung von Fahrwegelemen! zu
Fahrwegelement erst dann aufzubauen, wenn ein Kennzeichen zur Fortschaltung ansteht. Das Aufrufen
des jeweils folgenden Fahrwegelementes kann dabei über beliebige Steuerleitungen erfolgen, beispielsweise
über die Bus-Leitungen eines Rechners oder Rechnersystems. So kann z. B. ein erster Rechner, in dessen
Zuständigkeit das Steuern und Überwachen der Fahrwegelemente ßund Wl fällt, nach dem Abruf des
für das Fahrwegelement S gespeicherten Kennzeichens "60" über den Adreßbus das Fahrwegelement Wl
aufrufen, das für dieses Fahrwegelement geltende Kennzeichen "80 ' über den Datenbus abrufen und mit
dem zuvor abgerufenen Kennzeichen "60" vergleichen. Der Rechner gibt dann das sich durchsetzende
Kennzeichen "60" an den Rechner weiter, der für die Steuerung und Überwachung des oder der folgenden
Fahrwegelemente W2, W3 und A zuständig ist; dies könnte durch ein codiertes Telegramm geschehen, das
alle für die weitere Behandlung des anliegenden Auftrags relevanten Angaben enthält. Dieser zweite
Rechner ruft über seinen Adreßbus das Fahrwegelement W2 und über seinen Datenbus das für dieses
Fahrwegelement gespeicherte Kennzeichen auf, vergleicht dieses Kennzeichen mit dem übermittelten
Kennzeichen mit dem übermittelten Kennzeichen und stellt es über den Datenbus dem folgenden Fahrwegelement
W3 zur Verfügung. Auf diese Weise werden die in die Fahrstraße einzubeziehenden Fahrwegelemente
spurplanmäßig aufgerufen und behandelt, wobei bei der Behandlung des Fahrstraßenstartelementes das den
optisch oder elektrisch zu übertragenden Signalbegriff bestimmende Kennzeichen "40" bereits ermittelt ist und
lediglich noch umgesetzt zu werden braucht in den entsprechenden Signalbegriff.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Einrichtung zum Bestimmen des an ein Eisenbahn-Triebfahrzeug zu übertragenden Signalbegriffes
aus den jeweils zulässigen Höchstgeschwindigkeiten für die in einer durch ein Lichtsignal
oder durch eine vorzugsweise punktförmige Zugbeeinflussungseinrichtung gedeckten Fahrstraße liegenden
Fahrwegelemente, dadurch gekennzeichnet,
daß das jeweilige Zielelement (B) der Fahrstraße ein Kennzeichen ("60") für die von ihm
zulässige Höchstgeschwindigkeit vorgibt, daß dieses Kennzeichen schrittweise elementbezogen von
Fahrwegelement zu Fahrwegelement (Wi, WI, W3) bis zum Startelement (A) der Fahrstraße
fortschaltbar ist, wobei die einzelnen Fahrwegelemente (z. B. VV3) das jeweils empfangene Kennzeichen
("60") bei einer für sie gehenden niedrigeren Höchstgeschwindigkeit ("40") nach Maßgabe dieser
Geschwindigkeit abwerten und abgewertet weiterschalten, und daß das Kennzeichen beim Erreichen
des Startelementes die Bestimmungsgröße des zu übertragenden Signalbegriffes bildet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kennzeichen durch eine definierte
Anzahl von Impulsen dargestellt ist, die mit zunehmender Größe des zugehörigen Geschwindigkeitswertes
ansteigt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kennzeichen durch eine definierte
Schaltzeit innerhalb eines Zeitrasters dargestellt ist, deren Dauer mit zunehmender Größe des zugehörigen
Geschwindigkeitswertes ansteigt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kennzeichen durch eine vorzugsweise
binär codierte, von einem Synchronisierimpuls jeweils angekündigte Impulsfolge dargestellt ist, bei
der das jeweils höherwertige Impulstelegramm dem jeweils höheren Geschwindigkeitswert zugeordnet
ist.
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