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Hugo Steiger, Adersstraße 76, 4000 Düsseldorf
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Ralf Ohletz, Am Potekamp 22, 4030 Ratingen 4 Vorrichtung zur Erzielung
eines tropffreien Abbrennens einer Kerze Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Erzielung eines tropffreien Abbrennens einer Kerze.
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Nach der üblichen Definition ist eine Kerze eine mit offener Flamme
brennende Lichtquelle von zylindrischer Form aus Talg, Walrat, Bienenwachs, Stearin
oder Paraffin mit eingebettetem Docht, der durch Kapillarwirkung den Brennstoff
hinaufzieht.
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Die Brenneigenschaften solcher Kerzen erfüllen in der Praxis in der
Regel nicht das angestrebte Ideal. Demnach soll eine Kerze mit großer leuchtender
Flamme stetig und gleichmäßig brennen und darf nicht rußen und tropfen. Das Wachs
des Kerzenkörpers soll durch die Flamme soweit schmelzen, daß sich eine Schmelzschüssel
bildet. Der Docht muß so saugfähig sein, daß sich die Schüssel nicht mit geschmolzenem
Wachs überfüllt und die Kerze zu tropfen beginnt. Die Regel ist, daß diese Voraussetzungen
nicht erfüllt werden und Wachs aus der Schmelzschüssel herausläuft, an der Kerze
nach unten abläuft und den Kerzenhalter verschmutzt. Neben der Verschmutzung wird
als nachteilig empfunden, daß erhebliche Mengen des teuren Wachskörpers auf diese
Weise nicht der Verbrennung zugeführt werden und verlorengehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Erzielung
eines tropffreien Abbrennens einer Kerze zu schaffen, die jegliche Tropfgefahr beseitigt,
einfach aufgebaut und damit preiswert herstellbar ist und ein gleichmäßiges, wirtschaftliches
Verbrennen des gesamten Wachskörpers gewährleistet.
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Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorrichtung
aus einem Kegelstumpf-Hohlkörper mit einem großen, in der Anordnung auf der Kerze
unteren und einem kleineren oberen Grundkreis besteht, dessen freier Durchmesser
geringfügig kleiner als der der Kerze ist, derart, daß der Kegelstumpf-Hohlkörper
in der Anordnung auf der Kerze mit seinem oberen Rand auf der Kerze aufliegt.
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Hierdurch wird erreicht, daß auch Kerzen minderer Qualität oder vom
Standpunkt des Kerzenfachmannes aus falsch abgestimmte, schlechte Kerzen vollständig
ohne Tropfen verbrennen. Es wird angenommen, daß dies technisch darauf beruht, daß
durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ein die natürliche Schmelzschüssel des Wachskörpers
erweiternder Wachsraum bereitgestellt ist, der nicht mit geschmolzenem Wachs überfüllbar
ist.
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Versuche haben gezeigt, daß eine um mehr als 1/5 verlängerte Brenndauer
mit der Vorrichtung der Erfindung erzielt wird, was sich beispielsweise im Restaurantbetrieb,
wo zur Erzeugung einer freundlichen Atmosphäre sehr viele Kerzen brennen, erheblich
einsparend bemerkbar macht. Es entfällt darüber hinaus die bisher übliche Reinigung
der Kerzenleuchter und Tischdecken, deren Säuberung von Wachsflecken besonders aufwendig
ist.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgeschlagen,
den Kegelstumpf-Hohlkörper über den oberen Grundkreis hinaus kelchartig zu erweitern,
um der Kerzenflamme einen windgeschützten Raum für eine ruhige Verbrennung zur Verfügung
zu stellen. Dabei kann die Erweiterung für die Fälle der Anwendung in freier Luft
etwa die Höhe der Kerzenflamme erhalten. Dekorative Ausgestaltungen des oberen Randabschlusses,
etwa in Form einer Wellung, können vorgesehen sein.
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Die freie oeffnung des unteren Grundkreises des Kegelstumpf-Hohlkörpers
kann vorteilhafterweise bis etwa auf den Durchmesser der Kerze geschlossen und mit
einem nach unten sich erstreckenden Bundansatz versehen sein, der die Positionierung
und Halterung
der Vorrichtung der Erfindung verbessert, wenn diese
sich mit der abbrennenden Kerze auf dem Wachskörper nach unten bewegt.
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Es ist Jedoch darauf zu achten, den freien Grunddurchmesser nicht
so klein zu wählen, daß es zu einem Klemmen des Kegelstumpf-Hohl-Körpers auf dem
Kerzenschaft kommen kann.
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Die Vorrichtung der Erfindung wird zweckmäßigerweise aus insbesondere
feuerfestem Glas hergestellt, wobei dekorative Anpassungen an die Ausgestaltung
der Kerzen, beispielsweise Advents- oder Altarkerzen vorgenommen werden können.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der
verschiedene Ausführungsformen schematisch dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Erzielung eines tropffreien Abbrennens einer Kerze in
der Betriebsanordnung auf einer Kerze, Fig. 2 eine geänderte Ausführungsform der
Vorrichtung in Seitenansicht und Fig. 5 eine weiter geänderte Ausführungsform der
Vorrichtung der Erfindung in Seitenansicht.
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Die einfachste Ausführungsform einer Vorrichtung zur Erzielung eines
tropffreien Abbrennens einer Kerze ist in Fig. 1 der Zeichnung dargestellt, die
verdeutlicht, daß die Vorrichtung im wesentlichen aus einem Kegelstumpf-Hohlkörper
1 aus Glas besteht, dessen oberer Rand 2 geringfügig nach außen erweitert und dessen
unterer Rand 5 nach innen eingezogen ist. Der Durchmesser 4 des freien oberen Grundkreises
des Kegelstumpf-Hohlkörpers 1 ist geringfügig kleiner als der Durchmesser 5 der
Kerze 6, so daß der Kegelstumpf-Hohlkörper 1 auf der Kerze 6 aufliegt. Der eingezogene
untere
Rand 5 geht über in einen Bund 7, dessen freier Durchmesser
größer als der der Kerze õ ist. Der gesamte Glaskörper ist einstückig ausgebildet.
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Aus Fig. 1 der Zeichnung ist ersichtlich, daß das Wachs des Kerzenkörpers
durch die Flamme 9 soweit schmelzt, daß sich eine Schmelzschüssel 8 bildet, in der
geschmolzenes Wachs steht. Die Schmelzschüssel 8 wird wirkmäßig ergänzt durch den
Wachsraum 10 des Kegelstumpf-Hohlkörpers 1 oberhalb der Auflage auf der Kerze ó.
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Hierdurch wird jegliche Tropfgefahr auch in den Fällen vermieden,
in denen das angestrebte dynamische Gleichgewicht zwischen Wachsschmelzen, Aufsaugen
der Schmelze durch den Docht, Vergasen des Wachses und Verbrennen der Gase nicht
gegeben ist, also in den Fällen, in denen normalerweise eine Kerze tropft. Der Kegelstumpf-Hohlkörper
wandert auf dem Kerzenschaft nach unten,bis er beispielsweise ast beuchter zur Anlage
kommt, worauf die Kerze in den Hohlraum hineinbrennt und nach kurzer Zeit automatisch
mangels Sauerstoff erlischt. Der Kegelstumpf-Hohlkörper 1 kann kurzgehalten werden,
um den unverbrauchten Rest der Kerze zu minimieren.
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Die in Fig. 2 der Zeichnung dargestellte Ausführungsform ist gegenüber
der beschriebenen dadurch verändert, daß der Kegelstumpf Hohlkörper 1 über den oberen
Grundkreis hinaus tassenförmig erweitert ist, um einen Windschutz bereitzustellen.
Die Erweiterung 11 ist einstückig mit dem Kegelstumpf-Hohlkörper 1 aus hitzebeständigem
Glas geformt. Ihr oberer Abschluß kann nach der in Fig.
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5 der Zeichnung dargestellten Ausführungsform gewellt oder anders
verziert geformt sein, wobei mit dieser Formgebung auch Einfluß auf die Brenneigenschaften
genommen werden kann.
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bezugszeichenlist e 1 Kegelstumpf-Hohlkörper 2 oberer Rand 3 unterer
Rand 4 Durchmesser Durchmesser 6 Kerze 7 Bund 8 Schmelzschüssel 9 Flamme 10 Wachsraum
11 Erweiterung