DE158487C - Nach unten brennender Glühlichtbrenner - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Seit längerer Zeit ist man bemüht, die Gasglühlichtbeleuchtung in der Weise vorteilhafter zu gestalten, daß nicht, wie allgemein üblich, durch den nach oben gerichteten Glühkörper der größte Teil des Lichtes nach oben ausgestrahlt und durch Schirme nur mit großen Verlusten an nutzbaren Lichtstrahlen nach unten reflektiert wird, sondern daß, wie beim elektrischen Glühlicht, schon ohne Anwendung von Reflektoren durch Umkehrung der Brenner und Glühkörper die meisten Lichtstrahlen unmittelbar zur Beleuchtung nutzbar gemacht werden.

Duch die naturgemäß nach oben abziehenden heißen Verbrennungsgase wird das Mischrohr des umgekehrten Brenners stark erwärmt und dadurch eine unvollkommene Verbrennung mit rußender Flamme und ein Zurückschlagen der letzteren leicht hervorgerufen.

Man ist deshalb bestrebt gewesen, diesem Übelstande dadurch abzuhelfen, daß man die Erwärmung des Bunsenbrenners durch irgendwelche isolierende Mittel nach Möglichkeit zu verhindern suchte.

Im Gegensatz hierzu steht der Gegenstand vorliegender Erfindung, welche sich die Aufgabe gestellt hatte, unter Nutzbarmachung der Wärme der Abgase zur Vorwärmung des Gasluftgemisches im Bunsenbrenner nur die genannten nachteiligen Einflüsse auf das gute Brennen des Bunsenbrenners, welche die Erhitzung des Mischrohres in sich schloß, zu beseitigen. Es war von vornherein unzweifelhaft, daß mit der Ausnutzung der Wärme der Verbrennungsgase ein erhöhter Lichteffekt verbunden sein mußte.

Die Lösung dieser Aufgabe wird nach vorliegender Erfindung dadurch erreicht, daß dem Mischrohr eine besondere, den physikalischen Vorgängen im Mischrohr Rechnung tragende Gestaltung gegeben wird.

Die Regeln über die Abmessungen, Weite und Länge des Mischrohres bei nach oben brennenden Bunsenbrennern können als bekannt vorausgesetzt werden.

Fast alle bisherigen für umgekehrtes Gasglühlicht verwendeten Brenner zeigen eine von diesen Regeln abweichende Form; häufig sind die Mischrohre von vornherein viel weiter, als es für aufrechtstehende Brenner zweckmäßig ist; zumeist werden sie nach der Ausflußöffnung enger oder sie haben gleichen inneren Durchmesser; auch die Längen sind sehr verschieden.

Die Erfinderin hat nun festgestellt, daß für umgekehrte Gasglühlichtbrenner folgende für aufrechtstehende Brenner bekannte Mischrohrform die nachteiligen Einflüsse der Erhitzung beseitigt.

Der Querschnitt des Mischrohres muß, bei der Saugkammer anfangend, die normale AYeite besitzen, jedoch nach der Ausfluß-Öffnung des Gasluftgemisches hin entsprechend der durch die Verbrennungsgase erfolgenden Erwärmung und Volumenvergrößerung des Gasluftgemisches zunehmen.

Diese Querschnittserweiterung müßte demnach allmählich erfolgen; sie kann jedoch auch wegen der leichteren Anfertigung der Brenner ohne bemerkenswerte Nachteile absatzweise erfolgen. Als Beispiel sei angeführt, daß ein Invertbrenner, bei welchem

das Mischrohr an der Saugkammer, einer Düsenweite von ι qmm entsprechend, auf '/₄ seiner Gesamtlänge 9,5 mm lichte Weite besitzt und dann auf 12 mm erweitert sich fortsetzt, mit 90 bis 95 1 stündlichem Gasverbrauch horizontal 70 HK zeigt, während ein anderer im Handel befindlicher Brenner, welcher die der Erfindung eigentümliche Form des Mischrohres nicht aufweist, mit demselben Glühkörper und unter den gleichen Bedingungen im günstigsten Falle nur 50 HK liefert.

Außer der hohen Ersparnis ist noch ein weiterer Vorzug dieses neuen Brenners, daß er ein ruhiges Licht ohne üblen Geruch gibt, während die bisherigen umgekehrten Brenner ein unruhiges flackerndes Licht und infolge der unvollkommenen Verbrennung unangenehmen Geruch erzeugen.

Die Größe der Erweiterung läßt sich nicht für alle Fälle durch bestimmte Zahlen angeben, sondern dieselbe ist auch durch den Gasverbrauch, die Art des Gases und die davon und von der durch die übrige Ausführung des Brenners abhängige Erwärmung des Mischrohres bedingt; sie läßt sich auf empirischem Wege leicht ermitteln.

Eine Erweiterung des Brennerkopfes ist auch bei nach unten brennenden Gasglühlichtbrennern bekannt, jedoch nicht eine solche, sondern eine Zunahme in dem Querschnitt des Mischrohres ist für die Erzeugung des nach abwärts brennenden Gasglühlichtes nach vorliegender Erfindung- kennzeichnend.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Nach unten brennender Glühlichtbrenner, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Mischrohres nach der Mündung hin allmählich oder absatzweise entsprechend der durch die Einwirkung der Verbrennungsgase auf das Mischrohr erfolgenden Volumenausdehnung des Gasluftgemisches zunimmt.