DE297320C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVr 297320 -KLASSE 30 d. GRUPPE

FRIEDRICH PFLÜGER in BERLIN und ALEXANDER ORDON in BEUTHEN, O.-S.

Künstliche Hand mit eingebautem Elektromagneten. Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Februar 1916 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Kunsthand mit eingebautem Elektromagneten.

Erfindungsgemäß ist ein Anker mit einem das Schließen der Finger bewirkenden Räderwerk verbunden und der Daumen so als drehbarer Anker ausgebildet, daß er an die Handfläche gezogen wird.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in zwei Figuren dargestellt,
ίο Die künstliche Hand wird in der üblichen Weise am Armstumpf befestigt und ist aus Holz oder sonst geeignetem Material hergestellt.

Zum Anschluß an die elektrische Stromquelle dienen die Klemmen α und b, welche an die Wicklung der Stromquelle c angeschlossen werden, so daß bei Stromdurchgang der Eisenkern d zum Magneten wird, wodurch eine Einziehung des Ankers β in die Höhlung der Spule erfolgt. Der Teil e ist im Punkte f am Anker g drehbar gelagert.

Durch die Bewegung des Ankers g wird eine Drehung der Achse h, des Zahnrades i, des Triebes k und der Kegelräder I, m, η, ο hervorgerufen. Das Kegelrad 0 ist mit den gelenkartig gelagerten Fingern der künstlichen Hand verbunden. Der Daumen hat im Punkte ft einen Drehpunkt und trägt eine Eisenplatte q.

Die Figuren veranschaulichen die Stellung

des Ankers im ausgeschalteten und eingeschalteten Zustand (volle und punktierte Linien).

Wird der Anker e in die Spule eingezogen (punktierte Stellung), so werden die Finger die in Fig.- 2 punktiert angegebene Stellung einnehmen, die Eisenfläche q des in ft gelagerten Daumens wird durch den Magneten d angezogen, so daß eine Drehung des Daumens in die punktierte Stellung erfolgt. Ebenso werden die übrigen Finger durch das Räderwerk i, k, I, m, η, ο geschlossen.

Es können so Gegenstände aller Art, die zwischen Daumen und Handfläche gebracht werden, durch die magnetische Pressung von ihrem Ruheplatz gehoben, nach Ausschalten des Stromes wieder niedergelegt werden.

Die Klemmen α und b lassen sich durch einen Ausschalter oder leicht lösbaren Kontakt ersetzen, die Aus- und Einschaltung kann von jeder beliebigen Stelle erfolgen. Das öffnen der Hand und das Loslassen des in der Hand gehaltenen Gegenstandes erfolgt momentan durch die Wirkung von Rückzugfedern o. dgl. für die Finger.

Der Mechanismus ist aus der Hand herausnehmbar, und entsprechend der zu erfüllenden Arbeitsleistung bestimmt sich der Magnet. So läßt sich das Festhalten leichter Gegenstände, z. B. einer Nadel oder eines Federhalters, mit einem Magneten minimaler Ausdehnung bewerkstelligen ; hierbei kann die Hand aus den leichtesten Materialien hergestellt werden.

In den Fällen, wo eine elektrische Anschlußleitung an ein Netz nicht vorhanden ist, kann eine tragbare Batterie vorgesehen werden, so daß die Benutzung der magnetischen

Hand nicht an einen bestimmten Ort gebunden ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Künstliche Hand mit eingebautem Elektromagneten, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Fingerschluß bewirkendes, mit einem Anker (g) verbundenes Räderwerk (i, k, I₁ m, n, o) vorgesehen ist, und der Daumen so drehbar gelagert und als Anker (g) ausgebildet ist, daß er an die Handfläche gezogen wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.