DE29723401U1 - Elektrophones Tasteninstrument - Google Patents
Elektrophones TasteninstrumentInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf ein elektrophones Tasteninstrument mit einem Synthesizer,
der den Klang eines Seiteninstruments, insbesondere eines Flügels, auf elektronischem
Weg möglichst naturgetreu nachahmt, vorzugsweise als stummes Übungsinstrument ausschließlich mit einem Kopfhöreranschluß.
Dem weltweiten Trend zum Einsatz von Elektronik folgend wurden vor einigen Jahren
elektrische Pianos entwickelt, wobei der Klavierklang durch elektronische Überlagerung
von Sinusschwingungen erzeugt wurde. Eine weitere Verbesserung konnte mit digitalen
Pianos erreicht werden, bei welchen Klavierklänge in Form binärer, elektrischer Signale
elektronisch abgespeichert sind und beim Spiel einer Taste abgerufen und mittels
Lautsprechern in Schallwellen umgewandelt werden. Die hierbei verwendeten Laut-Sprecher
haben jedoch konstruktionsbedingt nur einen begrenzten Frequenzumfang, so daß eine größere Anzahl von Lautsprechern für unterschiedliche Frequenzbereiche
verwendet werden muß, wobei die Überlagerung der verschiedenen Frequenzen unter Ausbildung unvermeidlicher Interferenzen zwischen den einzelnen Schallquellen erfolgt.
Demgegenüber verwenden herkömmliche Flügel einen großflächigen Resonanzboden, in welchen die Schwingungen sämtlicher, angeschlagener Saiten eingeleitet
werden, um sich bereits hier und somit weitgehend interferenzfrei zu überlagern. Darüber
hinaus hat eine einzige Schallquelle in Form eines Resonanzbodens den Vorteil einer weitgehend omnidirektionalen Schallabstrahlung im Gegensatz zu der gerichteten
Charakteristik üblicher Lautsprecher. Aus diesem Grund sind insbesondere für die Anwendung
in größeren Orchestern mit einem Resonanzboden versehene Flügel nicht durch „elektronische Flügel" zu ersetzen. Es ist daher unabdingbar, daß sich Pianisten
nach wie vor im Spiel herkömmlicher Flügel üben, um mit deren Besonderheiten vertraut
zu werden.
Andererseits müssen Berufsmusiker täglich auf ihren Instrumenten üben, was insbesondere
in Wohnungen mit hellhörigen Wänden selbst von musikbegeisterten Mitbewohnern als nachteilig empfunden wird. Man ist daher dazu übergegangen, zu diesem
Zweck „elektronische Flügel" mit einem Kopfhöreranschluß für den Pianisten zu verse-
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hen, damit dieser bei ansonsten stummen Instrument ohne Beeinträchtigung der Nachbarschaft
seine Übungen durchführen kann.
Bei rein „elektronischen Flügeln", die weder über Saiten noch über einen Resonanzboden
zur Tonerzeugung verfügen, fehlt andererseits die bei herkömmlichen Flügeln übliche
Mechanik und ist statt dessen durch elektrische Schalter od. dgl. ersetzt. Dies führt
dazu, daß der Pianist beim Niederdrücken einer Taste ein völlig anderes Verhalten derselben
verspürt als bei einem herkömmlichen Flügel, was sich nachteilig auf. den Übungseffekt auswirkt.
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Hieraus resultiert das die Erfindung initiierende Problem, einen „elektronischen Flügel"
für Berufsmusiker derart weiterzubilden, daß das Verhalten einer Taste beim Anschlag
möglichst exakt dem eines akustischen Flügels entspricht.
Die Erfindung sieht zur Lösung dieses Problems vor, daß die Tasten des erfindungsgemäßen,
elektrophonen Instruments mit je einer originalen Hammer-, insbesondere Flügelmechanik gekoppelt sind, wobei anstelle der Saiten eine Leiste vorhanden ist,
gegen die ein Hammer durch Drücken der betreffenden Taste geschleudert wird. Durch
Verwendung einer originalen Mechanik werden auch deren mechanische Eigenschaften
übernommen, die bei dem erfindungsgemäßen, zu Übungszwecken verwendeten Tasteninstrument den eigentlichen Verwendungszweck der Mechanik darstellen. So
muß bei einer herkömmlichen Flügelmechanik beim schnellen Repetieren von Tönen, wie dies das Spielen von Trillern erfordert, jedesmal der Stoßzunge Gelegenheit gegeben
werden, sich von dem ausgelösten Zustand unter die Hammerstielrolle zurückzustellen,
um dem Hammer für einen neuerlichen Anschlag einen ausreichenden Schwung erteilen zu können. Die hierfür notwendige Tasten-Rückbewegung läßt sich
ausschließlich anhand einer Originalmechanik erfühlen. Andererseits ist für das Erfühlen
der Repetiereigenschaften zusätzlich zur Verwendung einer Originalmechanik auch ein etwa originalgetreues Verhalten des von der Saite zurückprallenden Hammers erforderlich.
Dies kann ausschließlich dadurch realisiert werden, daß der Hammer mit seinem Kopf gegen eine Leiste geschleudert wird, die sich eben dort befindet, wo bei
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herkömmlichen Flügeln der Auftreffpunkt auf die entsprechende Saite liegt. Erst durch
dieses Zusammenwirken einer Originalmechanik mit einer Leiste zur Simulierung der
Rückprallbewegung des Hammers können auch so schwierige Spielpassagen wie Triller
naturgetreu geübt werden. Indem der Hammer mit seinem Kopf gegen die Rückpralleiste
schlägt, werden jegliche Verbiegungen des Hammerstiels sowie auch Belastungen des Hammeranlenkpunktes vermieden, so daß die Mechanik des erfindungsgemäßen,
elektrophonen Tasteninstruments eine hohe Lebenserwartung aufweist.
Es hat sich als günstig erwiesen, daß die erfindungsgemäße Anschlag- und Rückpralleiste
mit Isoliermaterial am Instrumentengehäuse befestigt ist. Als Isoliermaterial können
insbesondere Unterlegscheiben aus einem elastischen Werkstoff verwendet werden, welche die erfindungsgemäße Leiste ähnlich einer Originalseite bei einem Anprall
elastisch zurückweichen lassen, dabei die kinetische Energie des Hammers vorübergehend
als potentielle Energie speichern und nach Umkehren der Bewegungsrichtung des Hammers an diesen wieder abgeben, so daß der Rückpralleffekt maximal ist.
Ferner ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Leiste am Anschlagpunkt der Hämmer
gedämmt ist. Hierdurch kann jegliche Geräuschentwicklung vermieden werden. Diesem Zweck dient auch eine erfindungsgemäße Konstruktion, wobei der Hammerkopf
die einer originalen Hammer- insbesondere Flügelmechanik entsprechende Gestalt aufweist und mit einem aufpralldämpfenden Belag überzogen ist. Hierfür kann einerseits
ein originaler Hammerkopffilz verwendet werden. Infolge der sich über die gesamte
Breite des Hammerkopfs erstreckenden Anschlagfläche ist jedoch der auf den Filz einwirkende Maximaldruck deutlich niedriger als bei einer originalen Saitenbespannung,
so daß auch andere Beläge als Garnierung verwendet werden können, insbesondere wenn die erfindungsgemäße Anschlag- und Rückpralleiste zusätzlich gedämmt
ist. Leistendämmung und/oder Hammerkopfgarnierung können auch elastisch ausgebildet sein.
Kann mit der erfindungsgemäßen, mit einer Hammerrückpralleiste zusammenwirkenden
Mechanik das schnelle Repetieren einzelner Töne und insbesondere der dazu
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notwendige Tastenhub originalgetreu geübt werden, so müssen zur exakten Nachbildung
der für die Tastenbetätigung notwendigen Kraft bei akustischen Flügeln überdies vorhandene Sekundäreffekte zusätzlich berücksichtigt werden. Hierzu zählt insbesondere
die Dämpfungsanlage eines akustischen Flügels, da dieselbe ebenfalls von der betreffenden Taste betätigt wird und hierbei eine zusätzliche Kraft erfordert. Die Erfindung
sieht zu diesem Zweck vor, daß die Tasten eines gattungsgemäßen Instruments mit je einem Dämpfungssimulator gekoppelt sind, welcher insbesondere der Dämpfungsanlage
eines Flügels nachempfunden ist, wobei der Dämpferpüschel und die Dämpfertangente weggelassen sind und statt dessen an einem hochschwenkbaren
Hebeglied ein oder mehrere, zusätzliche Gewichte angeordnet sind. In Ermangelung
einer Saite ist auch die Dämpferanlage bei einem rein elektrophonen Tasteninstrument
überflüssig. Andererseits haben übliche Dämpferpüschel ein Gewicht in der Größenordnung
von etwa 20 g, und dieses Gewicht belastet bei angehobenem Dämpferpüschel über den auf der Klaviatur aufsitzenden Dämpferlöffel die betreffende Taste. Daher
erhöht sich ab einer vorgegebenen Tastenstellung, bei welcher der Dämpferlöffel auf dem Klaviaturstoff aufliegt, die zur weiteren Verschwenkung der Taste notwendige
Betätigungskraft. Der Pianist spürt hier einen zusätzlichen Druckpunkt, welcher ihm
zusätzliche Informationen über die Tastenstellung zu geben vermag. Dieser Druckpunkt
ist daher für das originalgetreue Üben sehr wichtig und wird erfindungsgemäß durch ein
gewichtbelastetes Hebeglied simuliert. Dieses Hebeglied weist ähnlich einem bei akustischen
Flügeln üblichen Dämpferhebeglied eine längliche, etwa zu der betreffenden Taste parallele Form auf und ist an seiner der Klaviatur abgewandten Stirnseite an einer
Hebegliedkapsel angelenkt, welche wiederum an einer querverlaufenden Leiste angeschraubt ist. An der vorderen Stirnseite des erfindungsgemäßen Hebeglieds kragt
ähnlich dem Dämpferlöffel bei der Dämpfungsanlage eines akustischen Flügels ein Löffel aus, der sich bis oberhalb der mit Klaviaturstoff bezogenen Taste erstreckt. Anstelle
des Löffels kann auch ein an das Hebeglied direkt angeformter Schnabel vorhanden
sein. Indem das erfindungsgemäße Hebeglied im abgesenkten Zustand auf einer
Stützleiste aufsitzt, befindet sich zwischen dem Löffel oder Schnabel und der betreffenden
Taste ein Zwischenraum, der den bei akustischen Flügeln spürbaren Druckpunkt markiert, ab welchem die Dämpfungsanlage die Taste zusätzlich belastet. Dieser
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Druckpunkt des erfindungsgemäßen Hebeglieds kann durch eine verstellbare Puppe
zwischen der Unterseite des Hebegiieds und der Oberseite der Stützleiste gegebenenfalls
verschoben werden.
Zur Aufnahme des oder der zusätzlichen Gewichte ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß das Hebeglied in seiner Höhenerstreckung gegenüber einem üblichen Dämpferhebeglied
verdickt ausgeführt ist und Ausnehmungen mit eingefügten Gewichten aufweist. Da die Breite eines erfindungsgemäßen Hebeglieds durch die Tastenbreite bestimmt
wird, gewinnt die Erfindung in vertikaler Richtung Raum für die Zusatzgewichte und
macht es dadurch möglich, die Länge des erfindungsgemäßen Hebeglieds und damit den Abstand des Löffels von dem Anlenkpunkt eines originalen Dämpferhebeglieds zu
übernehmen, so daß die gewohnte Drehmomentcharakteristik erhalten bleibt.
Eine vorteilhafte Weiterbildung erfährt die Erfindung dadurch, daß eines der zusätzlichen
Gewichte in der Nähe des Dämpferlöffels oder -Schnabels etwa dort angeordnet ist, wo sich bei einem üblichen Dämpferhebeglied der Anlenkpunkt der die Dämpfertangente
tragenden Stecherkapsel befindet. An dieser Stelle ruft das zusätzliche Gewicht etwa dasselbe Drehmoment hervor wie der bei einer üblichen Dämpferanlage
hier auflastende Dämpferpüschel.
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Um die durch eine übliche Dämpfungsanlage verursachte Zusatzbelastung für die Tastenbewegung
möglichst originalgetreu nachzubilden, sollte(n) das (die) zusätzliche(n) Gewicht(e) etwa dem Gewicht von Dämpferpüschel, Dämpfertangente und Stecherkapsel
entsprechen. Das Gesamtgewicht dieser Elemente liegt üblicherweise in der Größenordnung von etwa 15 g bis 20 g. Ein derartiges Gewicht kann bspw. durch Einfügen
eines Bleiniets erzeugt werden.
Das erfindungsgemäße Tasteninstrument läßt sich weiterhin dadurch optimieren, daß
das (die) zusätzliche(n) Gewicht(e) der üblicherweise stärkeren Bedämpfung tiefergestimmter
Saiten entsprechend in der Mittellage größer ist (sind) als im Diskant und im
Baß größer als in der Mittellage. Um eine ausreichende Bedämpfung der stärkeren
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Saiten in der Mittellage und insbesondere im Baß zu erreichen, wird in diesen Lagen
bei akustischen Flügeln das auf der Saite lastende Gewicht der Dämpfungsanlage erhöht.
Diese Maßnahme soll durch unterschiedlich schwere Zusatzgewichte nachgebildet werden.
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Die Erfindung zeichnet sich weiterhin dadurch aus, daß oberhalb des Hebeglieds eine
Pralleiste zum Abfangen desselben angeordnet ist. Hierdurch wird ein übermäßiges
Hochschnellen des Hebeglieds bei einem starken Tastenanschlag vermieden und der Hebegliedlöffel kehrt sofort wieder zu der Taste zurück.
Schließlich entspricht es der Lehre der Erfindung, daß unterhalb des Hebeglieds eine
quer zur Tastenlängsrichtung verlaufende Abhebestange angeordnet ist, die über einen
mit dem Fortepedal gekoppelten Stößer angehoben werden kann und dabei das Hebeglied
aus dem Bereich der Tastenbewegung verschwenkt. Vorzugsweise kann als Abhebestange
die bei der Erfindung im Gegensatz zu üblichen Dämpfungsanlagen akustischer Flügel notwendige Stützleiste für die Hebeglieder verwendet werden, indem
diese um eine zu ihrer Längsrichtung parallele Achse verschwenkbar angeordnet ist.
Vorzugsweise wird diese Schwenkachse koaxial zu der Schwenkachse der Hebeglieder
gelegt, wobei sich zwei Anlenkpunkte seitlich außerhalb der beiden äußersten Dämpferkapseln
befinden. Dies hat den Vorteil, daß sich die Abhebestange beim Betätigen des Fortepedals gegenüber den vorzugsweise bis zu der erfindungsgemäßen Pralleiste
hochschwenkenden Hebegliedern nicht verändert und somit weder Reibung noch Geräusch
erzeugt. Die Betätigung der Abhebestange kann wie bei einer originalen Dämpfungsanlage durch einen vertikal nach oben gerichteten Stößer bewirkt werden,
der zu diesem Zweck in eine mit einem Filz ausgekleidete Vertiefung der Abhebestange
eingreift.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile auf der Basis der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung
sowie anhand der Zeichnung. Deren einzige Figur zeigt eine Seitenansicht auf die
Mechanik eines erfindungsgemäßen, elektrophonen Tasteninstruments.
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Das erfindungsgemäße Tasteninstrument besteht aus einem mit Standfüßen versehenen
Gehäuse für die Klaviatur 1, Mechanik 2, Dämpfungssimulator 3 und einer in der Zeichnung nicht dargestellten Elektronikbaugruppe für die Erzeugung von elektrischen
Signalen, welche über einen ebenfalls nicht dargestellten Kopfhörer für den Pianisten
hörbar gemacht werden. Der Boden 4 des Gehäuses hat eine rechteckige Grundfläche,
deren Abmessungen durch die Länge der Klaviatur einerseits und durch die Länge einer
Tasten 5 zuzüglich der Tiefe des Dämpfungssimulators 3 andererseits bestimmt sind. Dieser Gehäuseboden 4 ist als tragendes Chassis ausgebildet und ruht auf vier
Standfüßen. Im Bereich der rückwärtigen Kante des Gehäusechassis 4 ist eine Lyra
angeordnet, in deren Lyrakasten ein Forte- und ein Pianopedal gelagert sind.
Die Tasten 5 sind an einem in Längsrichtung der Klaviatur 1 verlaufenden, auf dem
Gehäusechassis 4 festgelegten Waagebalken 6 mit Waagebalkenstiften 7 für die weißen
Tasten und Waagebalkenstiften 8 für die schwarzen Tasten gelagert. Die Betätigungsstellung
und -geschwindigkeit der Tasten 5 wird durch optoelektrisch^ Sensoren
registriert, welche sich in dem nicht dargestellten Bereich der Vordertasten 9 befinden.
Der Waagebalken 6 ist Bestandteil des Klaviaturrahmens 10, der außerdem aus einem
den Tiefgang der Vordertasten begrenzenden, nicht dargestellten Rahmen-Vorderstück
und einem Rahmen-Hinterstück 11 besteht, welches vermittels eines aufgeklebten Polsterstreifens
12 als Anschlagelement zur Begrenzung der Tastenbewegung in deren angehobenen Zustand dient. Rahmen-Vorderstück und Rahmen-Hinterstück 11 sind
durch Rahmen-Außenquerstücke 13, 14 an beiden Stirnseiten der Klaviatur 1 sowie durch dazu parallele Rahmen-Mittelquerstücke gegenüber dem Waagebalken 6 fixiert.
Jede Taste 5 des erfindungsgemäßen Elekrophons wirkt mit einer Mechanik 2 zusammen,
die ähnlich der Mechanik eines akustischen Flügels über einen Hammer 15 verfügt.
Die beweglichen Teile der Mechanik 2 sind an Leisten oder Drehachsen gelagert, welche von Mechanikbacken 16 gestützt werden, die über Distanzklötze 17 am Instrumentenchassis
4 festgelegt sind.
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Jede Mechanik 2 verfügt über ein langgestrecktes Hebeglied 18 mit einem etwa mittig
an dessen Unterseite angeordneten Hebegliedsattel 19, welcher mit einer Metallpilote
20 auf der Oberseite der Hintertaste 21 zusammenwirkt und bei deren Anheben das Hebeglied 18 um eine an dessen rückwärtigem Ende befindliche Achse 22 nach oben
schwenkt. Hierbei drückt der etwa vertikale Schenkel der an dem vorderen Ende des
Hebeglieds 18 angelenkten Stoßzunge 23 gegen die Hammerstielrolle 24 und
schwenkt dabei den Hammer 15 um dessen Anlenkpunkt 25 an der mit dem Mechanikbalken
26 verschraubten Hammerstielkapsel 27 nach oben. Bei einer bestimmten Drehstellung des Hebeglieds 18 stößt der horizontale Arm der Stoßzunge 23 an eine
Auslösepuppe 28 und schwenkt dabei den vertikalen Stoßzungenarm von der Hammerstielrolle
24 weg, so daß der Hammer 15 nun frei nach oben geschleudert wird.
Bei seiner anschließenden Fallbewegung wird der Hammerkopf 29 zwar von einem mit
der Hintertaste 21 verbundenen Fänger 30 abgefangen, bis der Hammerstiel 31 sachte
auf der mit Filz bezogenen Hammerruheleiste 32 abgelegt wird. Bei schnellem Repetieren
gelangt der Hammer 15 jedoch nicht bis in seine Ausgangsposition zurück; vielmehr
wird er in einer mittleren Position von einem oberhalb des Hebeglieds 18 etwa in
Tastenlängsrichtung verlaufenden und etwa mittig an dem Hebeglied 18 angelenkten
Repetierschenkel 33 an der Hammerstielrolle 24 unterfangen, damit der vertikale Schenkel der Stoßzunge 23 Gelegenheit hat, sich abermals unter die Hammerstielrolle
24 zu stellen, und dadurch zu einem neuerlichen Anschlag durch die Taste 5 bereit ist.
Zum Üben derartiger, schnell aufeinanderfolgender Anschläge ist es wichtig, daß auch
die Rückprallgeschwindigkeit des Hammers 15 etwa der Hammergeschwindigkeit eines
akustischen Flügels entspricht. Zu diesem Zweck ist in Höhe der bei akustischen Flügeln
üblichen Saitenbespannung oberhalb des Hammerkopfs 29 eine in Längsrichtung der Klaviatur 1 verlaufende Anschlag- und Rückpralleiste 34 für die Hammerköpfe 29
sämtlicher Mechaniken 2 vorgesehen.
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Die Leiste 34 besteht aus einem auf dem Kopf stehenden T-Profil und ist an ihrer Unterseite
mit einem Dämmstoff 35 bspw. aus Filz, oder einem elastischen Werkstoff bezogen.
Der vertikale Schenkel 36 des T-Profils ist an den Enden der Anschlag- und
Rückpralleiste 34 sowie an weiteren, mittigen Befestigungspunkten entfernt, der horizontale
Schenkel 37 des T-Profils 34 ist an diesen Stellen durchbohrt und nimmt einen vertikalen Bolzen 38 auf, der in einer entsprechenden Bohrung 39 des Gehäusechassis
4 festgeschraubt 40 ist. Die Anschlag- und Rückpralleiste 34 ist an den oberen Enden
41 der Bolzen 38 mit oberen und unteren Gewindeelementen 42, 43 festgeschraubt. Um jegliche Übertragung von Vibrationen von der Anschlag- und Rückpralleiste 34 über
die Bolzen 38 auf das Instrumentenchassis 4 zu unterbinden sind zwischen den Gewindeelementen
40, 42, 43 und dem Instrumentenchassis einerseits sowie der Anschlag- und Rückpralleiste 34 andererseits Isolationselemente 43, 44 in Form elastischer
Unterlegscheiben vorhanden.
Nach dem Hochschleudern des Hammers 15 trifft dessen mit einer üblichen Garnierung
versehene Kopf 29 auf den Dämmstoff 35 an der Unterseite der Anschlag- und Rückpralleiste
34, wobei die kinetische Energie des Hammers 15 vorübergehend in eine elastische Verformung der Garnierung des Hammerkopfs 29, des Dämmstoffs 35 und
der elastischen Unterlegscheiben 43, 44 umgewandelt wird. Bei der nun anschließenden
Abwärtsbewegung des Hammers 15 entspannen sich diese Elemente wieder und
geben dabei ihre Energie in umgekehrter Richtung an den Hammer 15 ab, der dadurch
ähnlich der elastischen Verformung üblicher Saitenbespannungen beschleunigt wird
und sich entsprechend der üblichen Rückparallgeschwindigkeit nach unten bewegt. Der
Pianist kann daher genau feststellen, wie weit die Vordertaste 9 hochgelassen werden
muß, und wie lange er mit einem neuerlichen Anschlag warten muß, damit der vertikale
Schenkel der Stoßzunge 23 genügend Zeit hat, sich unter die Hammerstielrolle 24 des
von dem Repetierschenkel 33 abgefangenen Hammers zu stellen. Harmonieren die Parameter nicht zusammen, spürt der Pianist an dem ausbleibenden Widerstand der
Vordertaste 9, daß die Mechanik 2 seinen Bewegungen nicht folgen konnte.
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Um das Spielverhalten eines akustischen Flügels originalgetreu nachzubilden, ist im
Bereich des rückwärtigen Tastenendes 45 eine den Einfluß der Dämpfungsanlage akustischer
Flügel simulierende Vorrichtung 3 vorgesehen. An einer parallel zur Klaviatur verlaufenden Leiste 46 sind nach oben ragende Kapseln 47 angeschraubt 48, an deren
5 oberen Ende je ein Hebeglied 49 verschwenkbar angelenkt ist. Das Hebeglied 49 erstreckt
sich in etwa horizontaler Richtung bis knapp vor das Tastenende 45 und setzt sich in Form eines Löffels 50 fort, der bis über das Tastenende 45 ragt und von diesem
unter Zwischenschaltung eines Filzes 51 angehoben werden kann. Wird die Hintertaste
21 dagegen abgesenkt, schwenkt auch das Hebeglied 49 herab, bis es auf einer mit
einem Filz 52 bezogenen Stützleiste 53 aufliegt.
Das Hebeglied 49 trägt bei der gezeichneten Ausführungsform Gewichte in Form von
vier Bleinieten 54, welche für den Diskant ein Gesamtgewicht von 16 g bilden, für die
Mittellage ein Gewicht von 18 g, und für den Baßbereich ein Gewicht von 24 g, was
dem Gewicht von Dämpferpüschel und -tangente sowie gegebenenfalls dämpfungserhöhender
Elemente in den mittleren und tiefen Lagen üblicher Flügel entspricht. Wird die Vordertaste 9 heruntergedrückt, hebt sich die Hintertaste 21, bis das Tastenende 45
den Löffel 50 untergreift und nun auch das gewichtsbelastete Hebeglied 49 anheben
muß. Der Pianist verspürt an dieser Stelle einen Druckpunkt, wo zum weiteren Herabdrücken
der Taste 5 eine zusätzliche Kraft in Höhe von etwa 20 g zu überwinden ist. Da zwischen dem Löffel 50 des Hebeglieds 49 und dem Tastenende 45 bei herabgeschwenktem
Hebeglied 49 ein Zwischenraum von einigen mm verbleibt, liegt der Druckpunkt bei einer mittleren Stellung der Taste 5 und kann dem Pianisten daher eine
Information über die entsprechende Stellung der Mechanik 2 vermitteln. Um diesen
Druckpunkt in gewissen Grenzen verschieben zu können, ist an der Unterseite des Hebeglieds
49 eine Regulierpilote 55 eingeschraubt, mit der sich der minimale Abstand zu der Stützleiste 53 einstellen läßt.
Oberhalb des Hebeglieds 49 erstreckt sich eine Pralleiste 56, die an ihrer Unterseite mit
einem Dämpfungsmaterial 57 in Form eines Filzes bezogen ist. Zur Befestigung der
Pralleiste 56 dienen in regelmäßigen Abständen angeordnete Metallwinkel 58, die sich
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zunächst horizontal bis zur Rückseite der Kapselbefestigungsseite 46 und von dort etwa
vertikal herab bis zu deren rückwärtiger Seite 59 erstrecken und dort mittels zweier
Schrauben 60 angeschraubt sind.
Um die Wirkung des Fortepedals zu simulieren, ist die Stützleiste 53 um eine zu der
Schwenkachse 61 der Hebeglieder 49 koaxiale Achse verschwenkbar angelenkt. Sie kann von einer in der Zeichnung wiedergegebenen, herabgelassenen Position von dem
Stößer 62 des Fortepedals angehoben werden, der zu diesem Zweck in eine Vertiefung
63 an der Unterseite der Stütz-/Abhebeleiste 53 eingreift. Zur Vermeidung von Geräusehen
ist der Grund der Vertiefung 63 mit einem Dämpfungsfilz 64 ausgekleidet. Bei der Betätigung des Fortepedals drückt der Stößer 62 die Abhebestange 53 und damit
die mit Regulierpiloten 55 darauf abgestützten Hebeglieder 49 gegen das Dämpfungsmaterial
57 der Pralleiste 56, so daß sämtliche Löffel 50 aus dem Bewegungsbereich der Tasten 5 entfernt sind und nun - wie bei akustischen Flügen - der zusätzliche
Druckpunkt des Dämpfungssimulators 3 entfällt.
42150bsg
Claims (1)
- Schutzansprüche 1 bis 121. Elektrophones Tasteninstrument mit einem Synthesizer, der den Klang eines Pianos oder Flügels auf elektronischem Weg möglichst naturgetreu nachahmt, ausgeführt als stummes Übungsinstrument ausschließlich mit einem Kopfhöreranschluß, wobei die Tasten (5) mit je einem Dämpfungssimulator (3) gekoppelt sind, der ein durch die Taste hochschwenkbares Hebeglied (49) aufweist, woran ein oder mehrere Gewichte (54) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Dämpfungssimulator (3) entsprechend der Dämpfungsanlage eines Pianos oder Flügels gestaltet ist, wobei der Dämpferpüschel und die Dämpfertangente weggelassen sind, und bei nicht gedrückter Taste (5) und abgesenktem Hebeglied (49) zwischen diesen ein Zwischenraum verbleibt, dessen Überwindung einen spürbaren Druckpunkt bei zunehmendem Druck auf die Taste markiert.2. Tasteninstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hebeglied (49) in seiner Höhenerstreckung gegenüber einem üblichen Dämpferhebeglied verdickt ausgeführt ist und Ausnehmungen mit eingefügten Gewichten (54) aufweist.3. Tasteninstrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eines der zusätzlichen Gewichte (54) in der Nähe des Dämpferlöffels (50) oder Schnabels etwa dort angeordnet ist, wo sich bei einem üblichen Dämpferhebeglied der Anlenpunkt der die Dämpfertangente tragenden Stecherkapsel befindet.4. Tasteninstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das (die) zusätzliche(n) Gewicht(e) (54) etwa dem Gewicht von Dämpferpüschel, Dämpfertangente und Stecherkapsel entspricht (entsprechen).5. Tasteninstrument nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das (die) zusätzliche(n) Gewicht(e) (54) der üblicherweise stärke-Götz, Küchler & Dameron
18.06.98/42150/28-SGren Bedämpfung tiefer gestimmter Saiten entsprechend in der Mittellage größer ist (sind) als im Diskant und im Baß größer als in der Mittellage.Tasteninstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Hebeglieds (49) eine Pralleiste (56) zum Abfangen des Hebeglieds (49) angeordnet ist.7. Tasteninstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Hebeglieds (49) eine quer zur Tastenlängsrichtung verlaufende Abhebestange (53) angeordnet ist, die über einen mit dem Forte-Pedal gekoppelten Stößer (62) angehoben werden kann und dabei das Hebeglied (49) aus dem Bereich der Tastenbewegung verschwenkt.8.. Tasteninstrument nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite des Hebeglieds (49) eine Regulierpilote (55) angeordnet ist, mit der sich der Abstand des Hebeglieds (49) zu einer seiner Unterseite zugeordneten Stützleiste (53) einstellen läßt.9. Tasteninstrument nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasten (5) mit je einer originalen Hammer-, insbesondere Flügelmechanik (2) gekoppelt sind, wobei anstelle der Saiten eine Leiste (34) vorhanden ist, gegen die ein Hammer (15) durch Drücken der betreffenden Taste (5) mit seinem Kopf geschleudert wird.10. Tasteninstrument nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (34) mit Isoliermaterial (43,44) am Instrumentengehäuse (4) befestigt ist.11. Tasteninstrument nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (34) am Anschlagpunkt der Hammer (15) gedämmt (35) ist.Götz, Küchler & Dameron
18.06.98/42150/28-SG12. Tasteninstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hammerkopf (29) die einer originalen Hammer-, insbesondere Flügelmechanik entsprechende Gestalt aufweist und mit einem aufpralldämpfenden Belag überzogen ist.
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- 1997-04-18 DE DE29723401U patent/DE29723401U1/de not_active Expired - Lifetime
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