AT515618B1 - Hammermechanik mit Tasteneinrichtung und Hammereinrichtung, zum Anschlagen einer Saite eines Tasteninstruments, mit mindestens einer Modifizierung zum Erzielen einer hohen Anschlagrepetitionsfrequenz - Google Patents

Hammermechanik mit Tasteneinrichtung und Hammereinrichtung, zum Anschlagen einer Saite eines Tasteninstruments, mit mindestens einer Modifizierung zum Erzielen einer hohen Anschlagrepetitionsfrequenz Download PDF

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AT515618B1 ATA206/2015A AT2062015A AT515618B1 AT 515618 B1 AT515618 B1 AT 515618B1 AT 2062015 A AT2062015 A AT 2062015A AT 515618 B1 AT515618 B1 AT 515618B1
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Abstract

Es werden eine Tasteneinrichtung (12) und eine Hammereinrichtung (16) offenbart, die im Zusammenbau eine Hammermechanik (10) zum Anschlagen von einer Saite eines Tasteninstruments ausbilden. Die Tasteneinrichtung hat einen Tastenkörper (30), der aus einen Grundmaterial ausgebildet ist und ein Tastenkörpervollgewicht aufweist, das über ein durch Außenabmessungen des Tastenkörpers vorgegebenes Tastenkörpervollvolumen und ein spezifisches Gewicht des Grundmaterials bestimmt ist. Die Hammereinrichtung hat ein Gesamtgewicht und mindestens einen Teilabschnitt (46, 50, 51), der aus einem für diesen Abschnitt geeigneten Grundmaterial hergestellt ist. Erfindungsgemäß ist an dem Tastenkörper (30) und/oder an der Hammereinrichtung (16) mindestens eine Modifikation ausgeführt, die darin besteht, dass in/an der Einrichtung (12, 16) mindestens eine Ausnehmung oder Abnehmung von Grundmaterial ausgebildet ist und/oder dass in mindestens einem Teilabschnitt der Einrichtung (12, 16) das Grundmaterial durch ein Ersatzmaterial, das ein spezifisches Gewicht hat, das niedriger als das spezifische Gewicht des Grundmaterials ist, ersetzt ist. Aufgrund dieser Modifikation ist das Gewicht der Einrichtung bezogen auf ihr Gewicht ohne Modifikation um mindestens 10% verringert.

Description

Beschreibung
HAMMERMECHANIK MIT TASTENEINRICHTUNG UND HAMMEREINRICHTUNG, ZUM ANSCHLAGEN EINER SAITE EINES TASTENINSTRUMENTS, MIT MINDESTENS EINER MODIFIZIERUNG ZUM ERZIELEN EINER HOHEN ANSCHLAGREPETITIONSFREQUENZ
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Hammermechanik, aufweisend eine Tasteneinrichtung und eine Hammereinrichtung, zum Anschlägen einer Saite eines Tasteninstruments, wie etwa ein Flügel oder ein Klavier.
STAND DER TECHNIK
[0002] Als Hammermechanik, auch Klaviermechanik oder Anschlagmechanik genannt, wird eine Hebel-Konstruktion bezeichnet, die mehrere Tasten und mehrere jeweils einer Taste zugeordnete und damit funktionell gekoppelten Hammer umfasst, wobei durch eine Betätigung, etwa mittels eines Fingers, einer Taste der dieser zugeordnete Hammer gegen eine ebenfalls der Taste zugeordnete Saite des Tasteninstruments geschleudert wird, um die Saite zum Klingen zu bringen. Das Tasteninstrument kann ein Flügel, beispielsweise ein Konzertflügel, oder ein Klavier, etwa ein Konzertklavier, sein.
[0003] In klassischen Flügeln, d.h. Flügelinstrumenten, die in ab etwa 1780 gebaut wurden, sind insbesondere zwei Ausführungsformen von Hammermechaniken bekannt. Zum Einen eine aufgrund einer zum Aktivieren des Hammers verwendeten Prellzunge sogenannte Prellmecha-nik oder Prellzungenmechanik 100, die schon früh den Namen „Deutsche Mechanik“ oder „Wiener Mechanik“ erhielt, weil sie vor allem von deutschen und österreichischen Klavierbauern gebaut wurde, und die beispielhaft in der beigefügten Fig. 1 gezeigt ist. Zum Anderen eine sogenannte Stoßzungenmechanik, die ihre Bezeichnung aufgrund einer zum Aktivieren des Hammers verwendeten Stoßzunge erhielt. Die Stoßzungenmechanik ist beispielhaft in der beigefügten Fig. 2 gezeigt. Diese Mechanik erhielt auch den Namen „Englische Mechanik“ bzw. Modifikationen dazu auch die Namen „Halbenglische Mechanik“ oder „Vollenglische Mechanik“, weil sie, obwohl von deutschen und österreichischen Klavierbauern entwickelt, durch englische Klavierbauer Verbreitung fanden.
[0004] Allgemein verhindert eine Hammermechanik, dass per Hammer und/oder Fingerdruck die Saite festgedrückt wird. Dies wird dadurch erreicht, dass der Hammer seinen Anschlagpunkt an der Saite nur aufgrund seines Schwungs (Impulses) im freien Flug erreicht und dann von der Saite zurückprallt. Der Fachbegriff hierfür ist die „Auslösung“ des Hammers.
[0005] Die in der Fig. 1 gezeigte Prellzungenmechanik 100 umfasst eine Taste 102 mit einem sogenannten vorderen (in der Fig. 1 rechten) Endabschnitt und einem sogenannten hinteren (in der Fig. 1 linken) Endabschnitt, ein auf einer Flügelbasis 101 angeordnetes Tastenlager 106, auf dem die Taste 102 schwenkbar gelagert ist, einen in einer Lagerkapsel 110 um eine Lagerachse 112 schwenkbar gelagerten Hammer 104, eine an einem Prellzungeträger 120 ausgebildete, sogenannte Prellzunge 122, und einen auf einer sogenannten Dämpferpuppe (Dämpferträger) 124 getragenen Dämpfer 126, der in einem nicht betätigten Zustand der Taste 102 an einer der Mechanik 100 zugeordneten Saite 130 des Flügels anliegt. Die Lagerkapsel 110 ist auf einem sich aus dem hinteren Endabschnitt der Taste 102 erhebenden Lagerträger 108 angeordnet. Der Hammer 104 umfasst ein hinteres (in der Fig. 1 links angeordnetes) Ende, den sogenannten Schnabel, 114, einen sich aus dem Schnabel erstreckenden Hammerstiel 116 und einen am distalen (in der Fig. 1 rechts angeordneten) Ende befestigten Hammerkopf 118, der in einem Ruhezustand des Hammers 104 in einem Hammerkopffänger 128 auf einem Hammerruhepolster 130 ruht. Die Prellzunge 122 bzw. der Prellzungenträger 120 ist über ein Lederscharnier an der Flügelbasis befestigt und wird über eine Feder 134 in einer definierten, einstellbaren Höhe über dem hinteren Ende 114 des Hammers 104 gehalten.
[0006] Bei einem Betätigen der in der Fig. 1 gezeigten Prellzungenmechanik 100, und zwar durch Drücken auf das vordere Ende der Taste 102 (sogenanntes Anschlägen der Taste 102) hebt sich deren hinteres Ende und dadurch die Lagerkapsel 110 mit dem darin gelagerten Hammer 104. Durch das Heben des Hammers 104 prellt dessen hinteres Ende 114 gegen die Prellzunge 122, so dass das vordere Ende des Hammers 104 mit dem Hammerkopf 118 nach oben und gegen die Saite 132 geschleudert wird. Gleichzeitig wird der Dämpferträger 124 mit dem Dämpfer 126 angehoben, so dass der Dämpfer 126 die Saite 132 verlässt, wodurch die Saite 132 frei schwingen kann. Nach dem Anschlag des Hammerkopfes 118 an der Saite 132 prallt der Hammerkopf 118 von der Saite 132 zurück, wobei das hintere Ende 114 des Hammers 104 an der Prellzunge 122 vorbei rutscht. Sodann wird der Hammerkopf 118 wird im Hammerkopffänger 128 aufgefangen und ruht wieder auf dem Hammerruhepolster 130, bereit für ein nächstes Anschlägen der Taste 102.
[0007] Die in der Fig. 2 gezeigte Stoßzungenmechanik 200 umfasst eine Taste 202 mit einem vorderen Endabschnitt (rechts bezüglich der Fig. 2, nicht gezeigt) und einem sogenannten hinteren (in der Fig. 2 linken) Endabschnitt, ein auf einer Flügelbasis 201 angeordnetes Tastenlager (in der Fig. 2 nicht gezeigt), auf dem die Taste 202 schwenkbar gelagert ist, ein auf der Flügelbasis 201 angeordnetes Tastenendepolster 206, auf dem der hintere Endabschnitt der Taste 202 in einer Ruheposition der Taste 202 ruht, einen oberhalb der Flügelbasis 201 abgestützten Lagerträger 208, der eine Lagerkapsel 210 trägt, einen in der Lagerkapsel 210 um eine Lagerachse 212 schwenkbar gelagerten Hammer 204 (weiter unten erläutert), eine Stoßzunge 222, die um eine im hinteren Endabschnitt der Taste 202 abgestützte Stoßzungenachse 224 schwenkbar gelagert ist, wobei der Schwenkbereich der Stoßzunge 222 einerseits durch ein feststehendes Stoßzungenpolster 226 und andererseits durch die verstellbare Stoßzungeneinstellschraube 220 begrenzt ist, ein Hammerruhepolster 230, auf dem der Hammer 204 in einer Ruheposition abgestützt ruht, und einen Hammerkopffänger 228 zum Auffangen des Hammerkopfes 218 des Hammers 204, wenn dieser nach einem Anschlägen der Saite 232 zurückprallt. Der Hammer 204 umfasst einen vorderen (in der Fig. 2 rechts angeordneten) Endabschnitt, der von der Lagerachse 212 durchsetzt ist und in dem ein Stoßbereich (die sogenannte Hammernuss) 214 angeordnet ist, an dem ein distaler (in der Fig. 2 oberer) Endabschnitt der Stoßzunge 222 angreifen (stoßen) kann. Der Hammer 204 umfasst ferner einen sich aus dem vorderen Endabschnitt erstreckenden Hammerstiel 216 und einen am distalen (in der Fig. 2 links angeordneten) Ende befestigten Hammerkopf 218 zum Anschlägen der Saite 232, der im Ruhezustand des Hammers 204 auf dem Hammerruhepolster 230 ruht. Die Stoßzungenmechanik 200 umfasst zum Dämpfen der Saite 232 auch einen Dämpfungsmechanismus (nicht gezeigt), der ähnlich wie der Mechanismus 124, 126 bei der in der Fig. 1 gezeigten Prellzungenmechanik aufgebaut ist und funktioniert. Die Stoßzunge 222 wird über eine Feder 234 in einer durch die Stoßzungeneinstellschraube 220 in Bezug auf die Taste 202 definierten Schwenkruheposition gehalten, die durch die Einstellschraube 220 so eingestellt ist, dass der distale (in der Fig. 2 obere) Endabschnitt der Stoßzunge 222 an dem Stoßbereich 214 des Hammers 204 angreifen kann.
[0008] Bei einem Betätigen der in der Fig. 2 gezeigten Stoßzungenmechanik 200, und zwar durch Drücken auf das vordere Ende der Taste 202 (Anschlägen der Taste 202) hebt sich deren hinterer Endabschnitt und die darauf angeordnete Stoßzunge 222. Dabei stößt der distale Endabschnitt der Stoßzunge 222 gegen den Stoßbereich 214 des Hammers 204 und stößt den Hammer 204, der um die Lagerachse 212 schwenkbar gelagert ist, so dass der Hammerkopf 218 nach oben und gegen die Saite 232 schleudert. Nach dem Anschlägen des Hammerkopfes 218 an der Saite 232 prallt der Hammerkopf 218 zurück und wird im Hammerkopffänger 228 aufgefangen, wobei der Hammerstiel 216 auf dem Hammerruhepolster 230 abgestützt zur Ruhe kommt, bereit für ein erneutes Anschlägen der Taste 202.
[0009] Bei Klavieren oder Pianinos muss, aus Platzgründen und wie in der Fig. 3 gezeigt, eine Aufwärtsbewegung des hinteren Endabschnitts einer Taste in eine Vorwärtsbewegung des Hammers bzw. Hammerkopfes umgesetzt werden, wodurch der Kontakt der Taste zum Hammer etwas indirekter als bei einem Flügel ist. Wie bei Flügeln muss auch bei einem Klavier verhindert werden, dass eine Saite nicht per Hammer und/oder Fingerdruck festgedrückt wird.
[0010] Die in der Fig. 3 gezeigte Klaviermechanik 300 umfasst eine Taste 302 mit einem vorde- ren Endabschnitt (rechts bezüglich der Fig. 3, nicht gezeigt) und einem sogenannten hinteren (in der Fig. 3 linken) Endabschnitt, ein auf einer Klavierbasis 301 angeordnetes Tastenlager (in der Fig. 3 nicht gezeigt), auf dem die Taste 302 schwenkbar gelagert ist, ein auf der Klavierbasis 301 angeordnetes Tastenendepolster 306, auf dem der hintere Endabschnitt der Taste 302 in einer Ruheposition der Taste 302 ruht, einen auf dem hinteren Endabschnitt der Taste 302 angeordneten Lagerträger 308, der eine Lagerkapsel 310 trägt, einen in der Lagerkapsel 310 um eine Lagerachse 312 schwenkbar gelagerten Hammer 304 (weiter unten erläutert), einen auf dem hinteren Endabschnitt der Taste 302 angeordneten Stoßzungeträger 323, auf dem eine Stoßzunge 322 um eine an einem lagerseitigen Endabschnitt der Stoßzunge 322 angeordnete Stoßzungenachse 324 schwenkbar gelagert ist, ein von dem Stoßzungenträger 323 abgestütztes Stoßzungenpolster 326, auf dem ein Mittenabschnitt der Stoßzunge 322 abgestützt ist, ein Hammerruhepolster 330, auf dem der Hammer 304 in einer Ruheposition abgestützt ruht, und einen Dämpfungsmechanismus (weiter unten erläutert) 336, 337, 338, 340 zum Dämpfen der Saite 332 unmittelbar vor und nach einem Anschlägen der Saite 332. Der Hammer 304 umfasst einen unteren Endabschnitt, der von der Lagerachse 312 durchsetzt ist und in dem ein Stoßbereich (die sogenannte Hammernuss) 314 angeordnet ist, an dem ein distaler (in der Fig. 3 oberer) Endabschnitt der Stoßzunge 322 angreifen (stoßen) kann. Der Hammer 304 umfasst ferner einen sich aus dem unteren Endabschnitt erstreckenden Hammerstiel 316, der im Ruhezustand des Hammers 304 auf dem Hammerruhepolster 330 ruht, und einen am distalen (in der Fig. 3 oben angeordneten) Ende befestigten Hammerkopf 318 zum Anschlägen der Saite 332. Eine Ruheposition der Stoßzunge 322 wird durch die Stoßzungeneinstellschraube 320 so eingestellt, dass der distale (in der Fig. 3 obere) Endabschnitt der Stoßzunge 322 an dem Stoßbereich 314 des Hammers 304 angreifen kann. Dabei drückt die Stoßzungenfeder 334 auf die Stoßzunge 322, so dass deren Mittenabschnitt auf das Stoßzungenpolster 326 gedrückt wird.
[0011] Der Dämpfungsmechanismus des in der Fig. 3 gezeigten Klaviermechanismus 300 umfasst einen um eine Dämpferachse 339 schwenkbar gelagerten Dämpferträger 338, aus dessen einem (in der Fig. 3 oberen) Ende sich ein Dämpferstiel 337 erstreckt, an dessen distalen (in der Fig. 3 oberen) Ende der Dämpfer 336 befestigt ist, ein Dämpferbetätigungsglied 342 mit einem ersten und einem dem ersten Ende entgegengesetzten, zweiten Ende, wobei das erste Ende an dem einen (in der Fig. 3 oberen) Ende des Dämpferträgers 338 befestigt ist und das zweite Ende in die Lagerkapsel 310 hineinragt und dort mit dem unteren Endabschnitt des Hammers 304 funktionell gekoppelt ist, und eine Dämpferfeder 340 zum Andrücken des Dämpfers 336 an die Saite 332 und zum Definieren dieses angedrückten Zustands des Dämpfers 336 an der Saite 332 als ein Ruhezustand der Dämpfungseinrichtung.
[0012] Bei einem Betätigen der in der Fig. 3 gezeigten Stoßzungenmechanik 300, und zwar durch Drücken auf das vordere Ende der Taste 302 (Anschlägen der Taste 302) hebt sich deren hinterer Endabschnitt und die darauf angeordnete Stoßzunge 322. Dabei stößt der distale Endabschnitt der Stoßzunge 322 gegen den Stoßbereich 314 des Hammers 304 und stößt den Hammer 304, der um die Lagerachse 312 schwenkbar gelagert ist, so dass der Hammerkopf 318 nach hinten (in der Fig. 3 nach links) und gegen die Saite 332 schleudert. Gleichzeitig mit dem Schleudern des Hammerkopfes 318 gegen die Saite 332 verdreht sich der untere Endabschnitt des Hammers 304, wobei der Teil des Endabschnitts, der sich in der Lagerkapsel 310 unterhalb der Lagerachse 312 befindet, sich nach vorne (in der Fig. 3 nach rechts) bewegt und dabei das zweite Ende des Dämpferbetätigungsglieds 342 nach vorne mitnimmt und dadurch den Dämpfermechanismus verschwenkt und den Dämpfer 336 von der Saite 332 abhebt, so dass die Saite 332 frei schwingen kann. Nach dem Anschlägen des Hammerkopfes 318 an der Saite 332 prallt der Hammerkopf 318 zurück, wobei der Hammerstiel 316 auf dem Hammerruhepolster 330 aufgefangen wird und abgestützt zur Ruhe kommt, bereit für ein erneutes Auslösen des Hammers 304. Gleichzeitig mit dem Zurückprallen des Hammerkopfes 318 nach vorne (in der Fig. 3 nach rechts) verdreht sich der sich in der Lagerkapsel 310 unterhalb der Lagerachse 312 befindliche Teil des Endabschnitts des Hammers 304 nach hinten (in der Fig. 3 nach links) und nimmt dabei das zweite Ende des Dämpferbetätigungsglieds 342 nach hinten mit, so dass der Dämpfer 336 dadurch und auch unter der Wirkung der Dämpferfeder 340 wieder gegen die Saite 332 gedrückt wird.
[0013] Auch elektrische Pianos (E-Pianos) haben eine einer Hammermechanik funktionell ähnliche Mechanik, eine sogenannte E-Piano-Mechanik, die eine Taste und einen durch Betätigen der Taste aktivierbaren Hammer umfasst. Die Fig. 4 zeigt beispielhaft eine E-Piano-Mechanik 400, die in JP 2004-020808 A offenbart ist.
[0014] Die in der Fig. 4 gezeigte E-Piano-Mechanik 400 umfasst eine Taste 402 mit einem vorderen Endabschnitt (links in der Fig. 4) und einem hinteren (in der Fig. 4 rechten) Endabschnitt, ein auf einer E-Piano-Basis 401 angeordnetes Tastenlager 406 mit einem Tastenlagerstift 407, mittels dem die Taste 402 schwenkbar gelagert ist, ein hinter (in der Fig. 4 rechts von) der Taste 402 angeordneter, mit der Basis 401 verbundener Hammerlagerträger 408, der eine Lagerkapsel 410 trägt, einen in der Lagerkapsel 410 um eine Lagerachse 412 schwenkbar gelagerten Hammer 404, eine sich von dem Hammerlagerträger 408 teilweise über den Hammer 404 erstreckende Schaltereinrichtung 432, die an die Stelle einer in einem mechanischen Tasteninstrument vorgesehenen Saite tritt, durch den Schwung des aktivierten Hammers 404 betätigt wird und somit einen Tastenanschlag registriert, eine im vorderen Abschnitt (in der Fig. 4 links von dem Tastenlager 406) angeordnete Tastenauflage 403, wobei in der Fig. 4 eine schwarze Tastenauflage, die eine schwarze Taste markiert, gezeigt ist, und ein im hinteren Abschnitt (in der Fig. 4 rechts von dem Tastenlager 406) angeordnetes Hammerpolster 430, das die Taste vor einem Aufschlagen des Hammers bzw. des Hammerkopfes 418 schützt. Der Hammer 404 umfasst einen Lagerabschnitt 414, der von der Lagerachse 412 durchsetzt ist, einen sich von dem Lagerabschnitt 414 nach vorne (in der Fig. 4 nach links) erstreckenden Hammerstiel 416 und einen am distalen Ende des Hammerstiels 416 vorgesehenen Hammerkopf 418, der beim Aktivieren des Hammers 404 gegen die Schaltereinrichtung 432 prallt und diese betätigt, wodurch das Anschlägen der Taste 402 registriert wird.
[0015] Die Taste 402 hat mehrere Ausnehmungen 440, 442, 446, 450, 452 und 454, die im Rahmen der vorliegenden Patentanmeldung grundsätzlich in zwei Kategorien eingeteilt werden können. Die erste Kategorie umfasst Ausnehmungen zur gezielten Gewichtsverminderung bzw. zum Vermindern des Trägheitsmoments der Taste 402 und damit zum Beeinflussen der Anschlagdynamik der Taste 402 und des Hammers 404 vorgesehen sind. Bei der in der Fig. 4 gezeigten Taste 402 der E-Piano-Mechanik 400 aus der JP 2004-020808 A umfasst die erste Kategorie die vorderen Durchlöcher 452 und die hinteren Durchlöcher 454. Die zweite Kategorie umfasst funktionelle Ausnehmungen, die für andere Funktionen, die nicht das Anschlagverhalten der Taste 402 betreffen, vorgesehen. Bei der in der Fig. 4 gezeigten Taste 402 umfasst die zweite Kategorie eine Tastenlagerausnehmung 440, die im Mittenabschnitt der Taste 402 angeordnet und zum Aufnehmen des Tastenlagerstifts 407 vorgesehen ist, eine erste und eine zweite Führungsstiftausnehmung 442 und 446, die im vorderen Abschnitt der Taste 402 angeordnet und zum Aufnehmen eines ersten und zweiten Führungsstifts 444 und 448 vorgesehen sind, sowie eine Tastenendeausnehmung 450, die am hinteren Endabschnitt der Taste 402 angeordnet vorgesehen ist und zur Raumeinsparung bzw. kompakten Gestaltung des den Hammer 404 und die Schaltereinrichtung 432 umfassenden Baueinheit vorgesehen ist.
[0016] Beim Betätigen der in der Fig. 4 gezeigten E-Piano-Mechanik 400 durch Drücken auf das vordere Ende der Taste 402 (Anschlägen der Taste 402) hebt sich deren hinterer Endabschnitt, der dabei gegen die Stoßschraube 422 des Hammers 404 stößt und dadurch den Hammer 404, der um die Lagerachse 412 schwenkbar gelagert ist, bzw. den Hammerkopf 418 nach oben und gegen die Schalteinrichtung 432 schleudert. Nach dem Anschlägen des Hammerkopfes 418 an der Schalteinrichtung 432 prallt der Hammerkopf 418 zurück und wird von dem Hammerpolster 430 abgefangen, so dass der Hammer 404 zur Ruhe kommt und bereit bzw. aktivierbar für ein erneutes Anschlägen der Taste 402 ist.
[0017] Die JP 2004-020808 A befasst sich mit einer gezielten Veränderung des Anschlagverhaltens der Taste 402. Allgemein wird das Anschlagverhalten der Taste 402 durch zwei physikalische Größen charakterisiert bzw. wahrgenommen: einerseits als dynamische Last zum Zeitpunkt des Betätigens der Taste 402 in der Form eines schnellen Niederdrückens des vorderen Abschnitts der Taste 402 durch einen Finger eines Instrument-Spielers, andererseits als statische Last, wenn die Taste 402 sehr langsam betätigt (niedergedrückt) wird. Bewegungs physikalisch gesehen ist die dynamische Last im Wesentlichen durch das Gewicht der Taste bzw. das vom Gewicht und der Gewichtsverteilung über der Taste abhängige Trägheitsmoment bestimmt. Im Gegensatz dazu ist die statische Last im Wesentlichen durch die Balance der auf dem Tastenlagerstift 407 verschwenkbar gelagerten Taste, mit anderen Worten durch das Gleichgewicht zwischen dem vorderen (vor bzw. in der Fig. 4 links von dem Lagerstift 407 angeordneten) Abschnitt der Taste und dem hinteren (hinter bzw. in der Fig. 4 rechts von dem Lagerstift 407 angeordneten) Abschnitt der Taste bestimmt.
[0018] Im Verlauf der Weiterentwicklung der Flügel bzw. der Klaviere im 19. Jahrhundert waren die Klavierbauer bestrebt, den Klang der angeschlagenen Saiten zu verbessern, d.h. die Wahrnehmung durch das menschliche Gehör angenehmer oder „voller“ (gefälliger) zu machen. Dies suchte man dadurch zu erreichen, dass das Gewicht bzw. die Masse (bzw. Größe) des gegen die Saite prallenden Hammerkopfs größer und größer gestaltet wurde.
[0019] Um nun einen vergrößerten Hammerkopf durch eine Taste mit vergleichbarer Geschwindigkeit wie einen vormals leichteren Hammerkopf zum Schleudern zu bringen, d.h. einen schwereren Hammer durch Anschlägen der Taste zur impulsförmig angeregten Verschwenkung zu aktivieren, war es erforderlich, das Gewicht der Taste im Maße der Vergrößerung des Gewichts des Hammers bzw. Hammerkopfes zu vergrößern. Dementsprechend wurden die Tasten in ihrer Längsrichtung länger und länger und auch in ihrer vertikalen Abmessung höher und höher ausgestaltet. Für einen Instrumenten-Spieler bedeutete die Zunahme des Gesamtgewichts von Taste und Hammer, dass die Taste in der Dynamik einer schnellen Betätigung mit einem erhöhten Kraftaufwand betätigt bzw. niedergedrückt werden musste. Entsprechend mussten sich erfahrene Spieler eine höhere Muskelkraft zur Bewegung ihrer Finger aneignen bzw. antrainieren.
[0020] In JP 2004-020808 A wird davon ausgegangen, dass ein erfahrener bzw. fortgeschrittener Spieler es gewohnt ist und dementsprechend eine Vorliebe entwickelt hat, eine Taste mit einer relativ hohen dynamischen Last, d.h. eine relativ schwere Taste, zu betätigen. Dies erfordert einen relativ hohen Kraftaufwand bei der Bewegung der Finger, was für einen Anfänger schwierig zu erbringen ist. Die in der JP 2004-020808 A offenbarte Erfindung wurde gemacht, um die Aufgabe zu lösen, eine Taste für das Können und die Vorliebe eines Anfängers anzupassen, nämlich eine Taste mit einem geringeren Kraftaufwand zu betätigen. Zur Lösung dieser Aufgabe wurde vorgeschlagen, die dynamische Last der Taste zu verringern, indem das Gewicht der Taste verringert wird, und zwar durch Wegnehmen von Tastenmaterial durch Ausbilden der vorderen und hinteren Durchlöcher 452 und 454, wobei die Größe der vorderen Durchlöcher 452 und der hinteren Durchlöcher 454 sowie deren Position bezüglich des Lagerpunkts des Tastenlagerstifts 407 in einer gewissen Symmetrie so gewählt werden, dass die Balance der Taste, d.h. das Gleichgewicht zwischen dem vorderen und hinteren Tastenabschnitt erhalten bleibt.
[0021] Damit jedoch die gemäß der in JP 2004-020808 A offenbarten Erfindung modifizierten Tasten des E-Pianos auch noch die Vorliebe eines fortgeschrittenen Spielers erfüllen, bleibt die gesamte, durch Ausbilden der vorderen und hinteren Durchlöcher 452 und 454 erzielte Gewichtsverringerung jeder Taste begrenzt. Ein Ausmessen der Größe der Durchlöcher 452 und 454 und der Außenabmessungen der Taste 402 in der Fig. 4 zeigt, dass die durch die zur Gewichtsverminderung vorgesehenen Durchlöcher 452 und 454 erzielte, relative Verminderung des Gewichts der Taste, d.h. die auf das Gesamtgewicht der Taste bezogene Verminderung des Gewichts der Taste, ca. 7,1 % (genauer: 7,10 % ± 0,05%) beträgt.
[0022] Im Vergleich dazu wurde, ebenfalls durch Ausmessen der Größe der funktionellen Ausnehmungen 440, 442, 446 und 450 im Vergleich zu den Außenabmessungen der Taste 402 in der Fig. 4, ermittelt, dass die durch die Gesamtheit der funktionellen Ausnehmungen 440, 442, 446 und 450 erzielte, relative Verminderung des Gewichts der Taste, d.h. die auf das Gesamtgewicht der Taste bezogene Verminderung des Gewichts der Taste, ca. 9,9 % (genauer: 9,90 % ± 0,05 %) beträgt. Mit anderen Worten, die mit den gezielt zur Gewichtsverminderung vorgesehenen Durchlöchern erzielte relative Gewichtsreduzierung ist kleiner als die durch die funkti- onellen Ausnehmungen bewirkte relative Gewichtsverminderung.
[0023] DE 10 2007 036 857 B3 offenbart Tasten für ein Musikinstrument mit einem länglichen, rechteckförmigen Tastenkörper aus Weichholzmaterial, der folgendes aufweist: ein im Wesentlichen mittig angeordnetes Waagestiftloch, das zum Eingriff mit einem aufrechten Waagestift vorgesehen ist, ein im vorderen Randbereich auf der Unterseite des Tastenkörpers ausgebildetes Stiftloch, das zum Eingriff mit einem aufrechten, vorderen Stift vorgesehen ist, eine hinter dem Waagestiftloch auf der Oberseite des Tastenkörpers über eine Andruckplatte angebrachte Kreuzlochschraube, die zum Haltern einer Mechanik vorgesehen ist. Der sogenannte Anschlagwiderstand der Taste wird das Gleichgewicht eines Moments, das durch das Gewicht der Mechanik hervorgerufen wird, und der Taste um den Waagestift festgelegt. In einer Ausführungsform sind zum Einstellen des Anschlagwiderstands in einer vorderen Seitenfläche des Tastenkörpers eine Mehrzahl von Bohrungen ausgebildet, in welche zylindrische Bleikörper eingesetzt werden. Die Lage der Bohrungen ist veränderlich, in Anpassung an den zu erzielenden Anschlagwiderstand. In einer anderen Ausführungsform sind, ebenfalls zum Einstellen des Anschlagwiderstands, in der vorderen Seitenfläche des Tastenkörpers an vorbestimmten Orten eine Mehrzahl von Einbettungslöchern ausgebildet, in die zylindrische Gewindestifte mit einem Außengewinde als Einstellgewichte eingesetzt werden. Das Eindrehen der Gewindestifte in die Einbettungslöcher birgt die Gefahr einer Rissbildung in dem Weichholzmaterial des Tastenkörpers. In noch weiteren Ausführungsformen umfasst das Einstellmittel zum Einstellen des Anschlagwiderstands ein im vorderen Abschnitt des Tastenkörpers angebrachtes, aus einem mehrschichtigen Holzverbundmaterial ausgebildetes, plattenförmiges Element, dessen spezifisches Gewicht zu demjenigen des Materials des Tastenkörpers verschieden ist, und das bündig mit der Unterseite und den Seitenflächen des Tastenkörpers abschließt. In das plattenförmige Element ist zumindest ein Einstellgewicht eingesetzt und/oder zumindest eine Ausnehmung ausgebildet, um einen vorbestimmten Anschlagwiderstand der Taste einzustellen. Das plattenförmige Element ist in eine etwa durch Ausfräsen korrespondierend ausgebildete Ausnehmung in der Vordertaste eingelassen und eingeleimt. Ein Ausmessen der Abmessungen der Ausnehmung bzw. des darin eingesetzten plattenförmigen Elements im Verhältnis zu den Abmessungen des Tastenkörpers ergibt folgende Ergebnisse: Das Verhältnis der Höhe der Ausnehmung bzw. des darin eingesetzten plattenförmigen Elements zur Gesamthöhe des Tastenkörpers beträgt ca. 0,659. Das Verhältnis der Länge der Ausnehmung bzw. des darin eingesetzten plattenförmigen Elements zur Gesamtlänge des Tastenkörpers beträgt ca. 0,261. Daraus errechnet sich das Verhältnis des Volumens der Ausnehmung zum Volumen des Tastenkörpers als 0,659 x 0,261 = 0,173 = 17,3%. Die im Tastenkörper eingebrachte Ausnehmung dient zur Aufnahme eines plattenförmigen Elements, das die Ausnehmung vollständig ausfüllt und als Einstellmittel zum Einstellen des Anschlagwiderstands der Taste vorgesehen ist. Die Ausnehmung dient nicht zur Verminderung des Gewichts des Tastenkörpers.
[0024] US 2009/0223347 A1 offenbart eine für ein Piano vorgesehene Taste, die einen Tastenkörper umfasst. Zum Zweck des Einstellens des Gleichgewichts bzw. des Anschlagverhaltens sind in einem vorderen Tastenabschnitt in einer Seitenfläche des Tastenkörpers eine Mehrzahl von in der Längsrichtung des Tastenkörpers hintereinander angeordnete Bohrungen ausgebildet. In einem Teil dieser Bohrungen sind Gewichte aus Blei eingebracht. In einem anderen Teilabschnitt des Tastenkörpers sind Bohrungen eingebracht, die leer gelassen werden, damit dieser Teilabschnitt des Tastenkörpers so leicht wie möglich ist.
[0025] US 2005/0028665 A1 offenbart eine zum Anschlägen einer Saite eines Tasteninstruments vorgesehene Anschlageinrichtung, die auf dem hinteren Endabschnitt einer Taste angeordnet und mittels einer Kapstanschraube befestigt ist. Die Anschlageinrichtung umfasst eine an einem Wippenflansch drehbar befestige Wippe, von deren mittlerem Abschnitt sich ein Träger aufwärts erstreckt, in dessen distalem Endabschnitt ein Drehstift angeordnet ist, einen Repetitionshebel, der mittels des Drehstifts am distalen Endabschnitt des Trägers schwenkbar gelagert ist, eine Hammereinrichtung mit einem Hammerstiel, der an einem ersten Ende desselben schwenkbar gelagert ist, und an dessen entgegengesetzten, zweiten Ende ein Hammerkopf zum Anschlägen der Saite befestigt ist. Die Anschlageinrichtung umfasst ferner eine L- förmige Hebevorrichtung mit einem langen Schenkel und einem kurzen Schenkel. Im Bereich des Zusammentreffens der beiden Schenkel ist ein Durchloch vorgesehen, durch welches ein zweiter Drehstift, der in einem distalen Endabschnitt der Wippe gelagert ist, hindurchragt. Somit ist der Hebemechanismus über den Drehstift an dem distalen Endabschnitt der Wippe drehbar gelagert, und wird zusammen mit der Wippe angehoben. Über ein distales Ende des langen Schenkels greift die Hebevorrichtung am Hammerstiel der Hammereinrichtung in der Nähe des proximalen Endes des Hammerstiels an. Infolgedessen wird die Hammereirichtung bei einem Hochheben der Hebevorrichtung aufwärts geschleudert.
[0026] Eine Dicke des kurzen Schenkels der Hebevorrichtung ist kleiner als eine Dicke eines kurzen Schenkels einer herkömmlichen Hebevorrichtung. Demnach ist das Gesamtgewicht der Hebevorrichtung niedriger als das der herkömmlichen Hebevorrichtung. Insbesondere ist das Gewicht des kurzen Schenkels verringert. Infolgedessen kann die Drehgeschwindigkeit der Hebevorrichtung vergrößert werden, wodurch ein häufigeres Anschlägen innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer möglich wird. Dies führt zu einer Verbesserung der Anschlagwiederholungsfrequenz des Pianos. Die US 2005/0028665 A1 offenbart also eine Modifikation an einer Hebevorrichtung, die zum Anheben einer Hammereinrichtung dient; sie offenbart nicht, dass eine Modifikation an der Hammereinrichtung selbst ausgeführt ist.
[0027] US 5 796 024 offenbart einen Tastenkörper einer Taste, in dem zum Zwecke des Einstellens des Vordergewichts der Taste zunächst im vorderen Abschnitt der Taste drei Durchlöcher mit gleichem, vorbestimmtem Durchmesser und vorbestimmten Positionen ausgebildet sind. Anschließende wird zum Herstellen der Balance der Taste ein weiteres Durchloch zum Aufnehmen eines Ausgleichgewichts aus Blei an einer ausgemessenen, die Balance herstellenden Position ausgebildet und das Ausgleichsgewicht darin eingebracht und befestigt. Die durch die insgesamt vier vorgesehenen Durchlöcher bewirkte relative Gewichtsreduzierung der Taste beträgt ca. 4,4 % (genauer: 4,40 % ± 0,05%).
[0028] Nachteilig bei den mit Verweis auf die Figuren 1 bis 4 bzw. JP 2004-020808 A und US 5 796 024 beschriebenen Mechaniken ist, dass aufgrund des im Verlauf der Entwicklungsgeschichte der Instrumente mehr und mehr vergrößerten, relativ hohen Gewichts einer Taste und eines Hammers die Trägheit (bzw. das Trägheitsmoment) insbesondere von der Taste sehr groß ist. Infolgedessen ist auch die Rückstellzeit der Taste groß und die dadurch bestimmte Repetitionsfrequenz klein, so dass bei schnellen Passagen von Musikstücken, die beispielsweise Folgen von Tönen zu 32-stel oder gar 64-stel Noten umfassen, Töne ineinander übergehen bzw. sich zeitlich überlappen, mit anderen Worten, dass die einzelnen Töne nicht einzeln bzw. zeitlich aufgelöst angeschlagen werden können. Derartige Beeinträchtigungen der Tonfolgen aufgrund der nach oben begrenzten Repetitionsfrequenz zeigen sich nicht nur in klassischen Klavierstücken mit schnellen Passagen, sondern auch in der modernen Musik, etwa bei der Klavierbegleitung im Jazz und im Rock’n’Roll.
[0029] Nachteilig bei den herkömmlichen Mechaniken ist ferner, dass insbesondere bei den hohen Tönen, also den Tönen mit hoher Schallfrequenz, die mit hinsichtlich ihrer Länge relativ kurzen Saiten erzeugt werden, der Klang bzw. die Reinheit des Tons dahingehend beeinträchtigt, dass der Ton „unrein“ bzw. gedämpft und dumpf erscheint, was daher rührt, dass die Anschlagzeit des Hammerkopfes an der Saite im Verhältnis zur Tonperiode aufgrund der Trägheit des schweren Hammers merkbar lang ist.
[0030] Angesichts der zuvor erwähnten Nachteile der bekannten Hammermechaniken richtet sich die vorliegende Erfindung darauf, diese Nachteile zu vermeiden oder zumindest zu verringern.
[0031] Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Hammermechanik zum Anschlägen einer Saite eines Tasteninstruments bereitzustellen, die das Anschlägen einer Saite mit höherer Repetitionsfrequenz und besserer Tonreinheit ermöglicht.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0032] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine Tasteneinrichtung gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 zur Verwendung in einer Hammermechanikvorrichtung zum Anschlägen von einer Saite in einem Tasteninstrument, wie etwa einem Klavier, einem Flügel oder einem E-Piano, bereitgestellt. Die Tasteneinrichtung ist in einem Tasteninstrument verschwenk-bar einbaubar, derart dass sie in einem in das Tasteninstrument ordnungsgemäß eingebauten Zustand infolge einer Betätigung mit einem Finger rückstellbar verschwenkbar ist. Die Tasteneinrichtung kann durch ihr Verschwenken eine Hammereinrichtung zum Anschlägen von einer Saite des Tasteninstruments aktivieren. Die Tasteneinrichtung umfasst einen Tastenkörper, der im Wesentlichen aus einem Grundmaterial ausgebildet ist und ein Tastenkörpervollgewicht aufweist, das über ein durch Außenabmessungen des Tastenkörpers vorgegebenes Tastenkörpervollvolumen und ein spezifisches Gewicht des Grundmaterials bestimmt ist.
[0033] In der Tasteneinrichtung gemäß dem ersten Aspekt ist mindestens eine Modifikation am Tastenkörper ausgeführt, die die darin besteht, dass in oder an dem Tastenkörper mindestens eine Ausnehmung in oder eine Abnehmung von Grundmaterial ausgebildet ist und/oder dass in mindestens einem Teilabschnitt des Tastenkörpervollvolumens das Grundmaterial durch ein Ersatzmaterial, das ein spezifisches Gewicht hat, das niedriger als das spezifische Gewicht des Grundmaterials ist, ersetzt ist. Von der mindestens einen Modifikation ist mindestens eine in einem ersten Tastenabschnitt ausgeführt, der bei einem Einbau der Tasteneinrichtung in das Tasteninstrument vor einer Tastenlagereinrichtung angeordnet ist, und ist ferner mindestens eine in einem zweiten Tastenabschnitt ausgeführt, der beim Einbau der Tasteneinrichtung in das Tasteninstrument hinter der Tastenlagereinrichtung angeordnet ist.
[0034] Erfindungsgemäß ist aufgrund der mindestens einen ausgeführten Modifikation ist das Gewicht des Tastenkörpers bezogen auf das Gewicht des Tastenkörpers ohne Modifikation um mindestens 20% verringert.
[0035] Die erfindungsgemäße, mindestens eine Modifikation an der Tasteneinrichtung bewirkt den Vorteil, dass mit dem verringerten Gewicht des Tastenkörpers auch das Trägheitsmoment des Tastenkörpers bzw. der Tasteneinrichtung und damit die Trägheit beim Betätigen bzw. Anschlägen der Tasteneinrichtung verringert ist, und dass die Tasteneinrichtung nach einer Betätigung schneller in ihre Ausgangslage zurückkehrt. Folglich kann die Tasteneinrichtung früher erneut betätigt werden, mit anderen Worten, die Repetitionsfrequenz der modifizierten Tasteneinrichtung ist erhöht.
[0036] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Hammereinrichtung gemäß dem unabhängigen Anspruch 3 bereitgestellt, die zum Zusammenwirken mit einer Tasteneinrichtung, insbesondere gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung und zum Anschlägen von einer Saite in einem Tasteninstrument, wie etwa einem Klavier, einem Flügel oder einem E-Piano. Die Hammereinrichtung hat ein Gesamtgewicht und weist die folgenden Teilabschnitte auf: einen ein Schwenklager aufweisenden Endabschnitt, einen sich von diesem Endabschnitt erstreckenden Hammerstiel und einen an einem distalen Ende des Hammerstiels angeordneten Hammerkopf, der eine Hammerfinne mit einem Anschlagabschnitt zum Anschlägen der Saite und eine Hammerbahn umfasst. Jeder Teilabschnitt ist aus einem für diesen Abschnitt geeigneten Grundmaterial hergestellt.
[0037] Erfindungsgemäß ist an dem mindestens einen Teilabschnitt der Hammereinrichtung mindestens eine Modifikation ausgeführt, die darin besteht, dass in oder an dem Teilabschnitt mindestens eine Ausnehmung in oder eine Abnehmung von Grundmaterial ausgebildet ist und/oder dass zumindest in einem Teilbereich des Teilabschnitts das Grundmaterial durch ein Ersatzmaterial, das ein spezifisches Gewicht hat, das niedriger als das spezifische Gewicht des Grundmaterials ist, ersetzt ist. Aufgrund der mindestens einen ausgeführten Modifikation ist das Gewicht der Hammereinrichtung bezogen auf das Gesamtgewicht der Hammereinrichtung ohne Modifikation um mindestens 20% verringert.
[0038] Die erfindungsgemäße, mindestens eine Modifikation an der Hammereinrichtung bewirkt den Vorteil, dass mit dem verringerten Gewicht der Hammereinrichtung auch das Trägheitsmoment der Hammereinrichtung und damit die Trägheit beim Aktivieren der Hammereinrichtung infolge des Betätigens der Tasteneinrichtung verringert ist.
[0039] Infolgedessen prallt die Hammereinrichtung schneller von der Saite und kehrt schneller in ihre Ausgangslage von vor dem Aktivieren zurück. Im Ergebnis kann die Tasteneinrichtung früher erneut betätigt werden, entsprechend ist die Repetitionsfrequenz der modifizierten Hammereinrichtung erhöht. Es hat sich in der praktischen Anwendung von gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung modifizierten Hammereinrichtungen in überraschender Weise auch gezeigt, dass die Klangschönheit bzw. Reinheit des Klangs einer mit der modifizierten Hammereinrichtung angeschlagenen Saite sich deutlich hörbar verbessert und auch die dabei erzielte Lautstärke zunimmt. Die Verbesserung der Reinheit des Klangs rührt daher, dass die Hammereinrichtung schneller von der angeschlagenen Saite zurückprallt und somit die Schwingungen der Saite weniger beeinflusst, oder weniger lang beeinflusst. Die Erhöhung der Lautstärke rührt daher, dass die schneller zurückprallende Hammereinrichtung die Saite weniger stark und weniger lang dämpft als dies bei einer nicht modifizierten (schwereren) Hammereinrichtung gemäß dem Stand der Technik der Fall ist.
[0040] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen einer Tasteneinrichtung gemäß dem ersten Aspekt für eine Hammermechanik zum Anschlägen mit einer hohen Repetitionsfrequenz von einer Saite in einem Tasteninstrument, wie etwa einem Klavier, Flügel oder E-Piano, bereitgestellt. Das Verfahren weist folgende Schritte auf: Bereitstellen einer Tasteneinrichtung mit einem Tastenkörper, der im Wesentlichen aus einen Grundmaterial ausgebildet ist und ein Tastenkörpervollgewicht aufweist, das über ein durch Außenabmessungen des Tastenkörpers vorgegebenes Tastenkörpervollvolumen und ein spezifisches Gewicht des Grundmaterials bestimmt ist.
[0041] Dabei wird mindestens eine Modifikation an dem Tastenkörper ausgebildet, was folgendes umfasst: in oder an dem Tastenkörper, Ausbilden von mindestens einer Ausnehmung oder Abnehmung von Grundmaterial und/oder in mindestens einem Teilabschnitt des Tastenkörpervollvolumens, Ersetzen des Grundmaterials durch ein Ersatzmaterial, das ein spezifisches Gewicht hat, das niedriger als das spezifische Gewicht des Grundmaterials ist. Mindestens eine erste der Modifikationen wird in einem ersten Tastenabschnitt ausgeführt ist, der bei einem Einbau der Tasteneinrichtung in das Tasteninstrument vor einer Tastenlagereinrichtung angeordnet ist. Ferner wird mindestens eine zweite der Modifikationen in einem zweiten Tastenabschnitt ausgeführt, der beim Einbau der Tasteneinrichtung in das Tasteninstrument hinter der Tastenlagereinrichtung angeordnet ist. Erfindungsgemäß wird die mindestens eine Modifikation so ausgeführt, dass das Gewicht des Tastenkörpers bezogen auf das Gewicht des Tastenkörpers ohne Modifikation um mindestens 20% verringert wird.
[0042] Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen einer Hammereinrichtung gemäß dem zweiten Aspekt für eine Hammermechanik zum Anschlägen mit einer hohen Repetitionsfrequenz von einer Saite in einem Tasteninstrument, wie etwa einem Klavier, Flügel oder E-Piano, bereitgestellt. Das Verfahren weist folgendes auf: Bereitstellen einer Hammereinrichtung, die ein Gesamtgewicht hat und die folgenden Teilabschnitte aufweist: einen ein Schwenklager aufweisenden Endabschnitt, einen sich von diesem Endabschnitt erstreckenden Hammerstiel und einen an einem distalen Ende des Hammerstiels angeordneten Hammerkopf, der eine Hammerfinne mit einem Anschlagabschnitt zum Anschlägen der Saite und eine Hammerbahn umfasst, wobei jeder Teilabschnitt aus einem für diesen Abschnitt geeigneten Grundmaterial hergestellt ist.
[0043] Erfindungsgemäß wird dann mindestens eine Modifikation an dem mindestens einem Teilabschnitt der Hammereinrichtung ausgeführt. Dieser Schritt umfasst folgendes: in oder an dem Teilabschnitt, Ausbilden von mindestens einer Ausnehmung oder Abnehmung von Grundmaterial und/oder zumindest in einem Teilbereich des Teilabschnitts, Ersetzen des Grundmaterials durch ein Ersatzmaterial, das ein spezifisches Gewicht hat, das niedriger als das spezifische Gewicht des Grundmaterials ist. Die mindestens eine Modifikation wird so ausgeführt, dass aufgrund derselben das Gewicht der Hammereinrichtung bezogen auf das Gesamtgewicht der Hammereinrichtung ohne Modifikation um mindestens 20% verringert wird.
[0044] Gemäß einem fünften Aspekt der Erfindung wird eine Hammermechanik zum Anschlägen von einer Saite in einem Tasteninstrument, wie etwa einem Klavier, Flügel oder E-Piano, bereitgestellt. Die Hammermechanik umfasst einen Zusammenbau von einer Tasteneinrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung und eine Hammereinrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung. Die Tasteneinrichtung weist einen Tastenkörper auf, der eine Tastenlagerposition, einen ersten, beispielsweise beim Einbau in ein Tasteninstrument vorderen, Tastenabschnitt und einen dem ersten Tastenabschnitt entgegengesetzten, zweiten, beispielsweise beim Einbau in ein Tasteninstrument hinteren, Tastenabschnitt aufweist. In der Hammermechanik ist eine infolge der mindestens einen der das Gewicht der Tasteneinrichtung verringernden Modifikation und der mindestens einen der das Gewicht der Hammereinrichtung verringernden Modifikation aufgetretene Verschiebung der Gleichgewichtsposition der Tastenlagerposition des Zusammenbaus dadurch kompensiert ist, dass an dem schwereren einen von dem ersten und dem zweiten Tastenabschnitt, der zu dem leichteren anderen von dem ersten und zweiten Tastenabschnitt entgegengesetzt ist, mindestens eine das Gewicht des schwereren Tastenabschnitt verringernde, weitere Modifikation ausgeführt wird, so dass die verschobene Gleichgewichtsposition wieder bei der ursprünglichen Gleichgewichtsposition der Tastenlagerposition des Zusammenbaus vor dem Ausführen der das Gewicht der Tasteneinrichtung und das Gewicht der Hammereinrichtung verringernden Modifikationen angeordnet ist.
[0045] Das Ausführen der mindestens einen das Gesamtgewicht der Hammereinrichtung verringernden Modifikation gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung realisiert den damit bewirkten Vorteil (Verbesserung der Klangreinheit und Erhöhung der Lautstärke) besonders dann, wenn die erfindungsgemäß modifizierte Hammereinrichtung zusammen mit einer gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung modifizierten, d.h. im Gewicht ebenfalls verringerten Tasteneinrichtung verwendet wird. Vor dem Ausfuhren der Modifikationen an der Hammer- und der Tasteneinrichtung war das Tastenlager an dem Tastenkörper an seiner Gleichgewichtsposition. Die Gewichtsverminderung an der Hammereinrichtung verschiebt diese Gleichgewichtsposition.
[0046] Im Stand der Technik ist es gebräuchlich, das Gleichgewicht einer Tasteneinrichtung, mit aufgesetzter Hammereinrichtung, durch Anbringen von ausgewählten Zusatzgewichten an ausgewählten Positionen am leichteren Abschnitt der Tasteneinrichtung einzustellen.
[0047] Dadurch wird das Gewicht der Tasteneinrichtung erhöht, was gegen den vorteilhaften Effekt des ersten und zweiten Aspekts der Erfindung wirkt. Gemäß dem fünften Aspekt der Erfindung wird nun das Gleichgewicht hergestellt, indem am schwereren Tastenabschnitt eine weitere dessen Gewicht verringernde Modifikation ausgeführt wird. Diese Maßnahme gemäß dem fünften Aspekt wirkt im gleichen Sinne, d.h. synergetisch, mit den Modifikationen gemäß dem ersten und dem zweiten Aspekt der Erfindung.
[0048] Gemäß einem sechsten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen einer Hammermechanik zum Anschlägen von einer Saite in einem Tasteninstrument, wie etwa einem Klavier, Flügel oder E-Piano, bereitgestellt. Das Verfahren weist folgende Schritte auf: [0049] (i) Bereitstellen eines Zusammenbaus von einer Tasteneinrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung und einer Hammereinrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung, wobei der Tastenkörper eine Tastenlagerposition, einen ersten, beispielsweise beim Einbau in ein Tasteninstrument vorderen, Tastenabschnitt und einen dem ersten Tastenabschnitt entgegengesetzten, zweiten, beispielsweise beim Einbau in ein Tasteninstrument hinteren, Tastenabschnitt aufweist, und [0050] wobei eine infolge der mindestens einen der das Gewicht der Tasteneinrichtung verringernden Modifikation und der mindestens einen der das Gewicht der Hammereinrichtung verringernden Modifikation eine Verschiebung der Gleichgewichtsposition der Tastenlagerposition des Zusammenbaus aufgetreten ist, [0051] (ii) Kompensieren der aufgetretenen Verschiebung der Gleichgewichtsposition der Tas- tenlagerposition des Zusammenbaus dadurch, dass an dem schwereren einen von dem ersten und dem zweiten Tastenabschnitt, der zu dem leichteren anderen von dem ersten und zweiten Tastenabschnitt entgegengesetzt ist, mindestens eine das Gewicht des schwereren Tastenabschnitt verringernde, weitere Modifikation ausgeführt wird, so dass die verschobene Gleichgewichtsposition wieder bei der ursprünglichen Gleichgewichtsposition der Tastenlagerposition des Zusammenbaus vor dem Ausführen der das Gewicht der Tasteneinrichtung und das der Hammereinrichtung verringernden Modifikationen angeordnet ist.
VORTEILE DER ERFINDUNG
[0052] In bevorzugten Ausführungsformen zum ersten und dritten Aspekt der Erfindung ist bzw. wird das Gewicht des Tastenkörpers um mindestens 30%, mehr bevorzugt um mindestens 40%, noch mehr bevorzugt um mindestens 50%, und noch mehr bevorzugt um mindestens 60% verringert. Je größer die Verminderung des Gewichts der Tasteneinrichtung ist, desto kleiner werden das Trägheitsmoment und die Trägheit der Tasteneinrichtung beim Aktivieren, infolge einer Betätigung, der Tasteneinrichtung, desto schneller kann die Tasteneinrichtung nach einer Betätigung in ihre Ausgangsposition zurückkehren und desto größer wird die erzielbare Repetitionsfrequenz.
[0053] Die mindestens eine Modifikation am Tastenkörper kann so ausgeführt sein, dass durch keine von der mindestens einen Modifikation die Außenabmessungen des Tastenkörpers verändert sind. Alternativ und/oder ergänzend dazu kann die mindestens eine Modifikation auch so ausgeführt sein, dass alle für einen ordnungsgemäßen Einbau der Tasteneinrichtung in das vorgesehene Tasteninstrument zu beachtenden Einbaumaße, für den Einbau vorgesehene Einrichtungen, wie etwa das Tastenlager und dessen Position, und ein für die Anbindung (oder Anbringung) der Hammereinrichtung vorgesehener Abschnitt des Tastenkörpers unverändert bleiben. Somit ist die Tasteneinrichtung mit dem modifizierten Tastenkörper genauso wie die Tasteneinrichtung ohne eine erfindungsgemäße Modifikation in das Tasteninstrument einbaubar.
[0054] In einer bevorzugten Ausführungsform kann die mindestens eine Modifikation am Tastenkörper mindestens eine unterseitige Ausnehmung, die in einer Unterseitenfläche des Tastenkörpers ausgebildet sind, umfassen. Derartige unterseitige Ausnehmungen sind in einem in das Tasteninstrument eingebauten Zustand der Tasteneinrichtung bzw. Hammermechanik aus der Perspektive eines Instrument-Spielers nicht sichtbar. Entsprechend ist die Ästhetik der Hammermechanik, die häufig im Wesentlichen durch das Aussehen des Grundmaterials der Tasteneinrichtung, beispielsweise eine Holzart, mit bestimmt ist, nicht durch die Modifikation beeinträchtigt.
[0055] Zumindest eine der unterseitigen Ausnehmungen, vorzugsweise jede unterseitige Ausnehmung, kann sich in einer Längsrichtung der Tasteneinrichtung längserstreckend ausgebildet sein. Durch sich längserstreckende Ausnehmung kann eine, insbesondere bezogen auf das Tastenkörpervollvolumen, besonders große Menge von Grundmaterial entfernt und somit eine relativ große Gewichtsverminderung erzielt werden.
[0056] Die zumindest eine unterseitige Ausnehmung, insbesondere jede der unterseitigen Ausnehmungen, kann eine in einer Längsrichtung des Tastenkörpers gemessene Ausnehmungslänge aufweisen und von mindestens einer in einer Längsrichtung des Tastenkörpers benachbarten Ausnehmung durch einen vom Grundmaterial erfüllten Abschnitt, der ein in der Längsrichtung des Tastenkörpers gemessenen Abstandsmaß aufweist, voneinander getrennt ist. Dabei kann das Abstandsmaß bezogen auf die Ausnehmungslänge weniger als 20%, vorzugsweise weniger als 15%, mehr bevorzugt weniger als 10% und noch mehr bevorzugt weniger als 5% sein. Je kleiner das Abstandsmaß ist, desto größer ist der relative Anteil von durch die Ausnehmung entfernten Grundmaterials des Tastenkörpers und desto größer ist die Verminderung des Gewichts des Tastenkörpers.
[0057] Die mindestens eine unterseitige Ausnehmung, vorzugsweise jede der unterseitigen Ausnehmungen, kann eine in einer Breitenrichtung des Tastenkörpers gemessene Ausneh mungsbreite aufweisen. Dabei kann die Ausnehmungsbreite bezogen auf eine in der Breitenrichtung des Tastenkörpers gemessene Breite des Tastenkörpers mehr als 50%, vorzugsweise mehr als 60%, mehr bevorzugt mehr als 70%, noch mehr bevorzugt mehr als 80% und noch mehr bevorzugt mehr als 90% betragen. Je größer die Ausnehmungsbreite ist, desto größer ist die Menge von entferntem Grundmaterial und mithin die Verminderung des Gewichts des Tastenkörpers.
[0058] In einer alternativen Ausführungsform kann die mindestens eine Modifikation am Tastenkörper mindestens eine seitliche Ausnehmung, die in mindestens einer Seitenfläche des Tastenkörpers ausgebildet ist, umfassen.
[0059] Mindestens eine seitliche Ausnehmung, vorzugsweise jede seitliche Ausnehmung, kann im Wesentlichen zylinderförmig sein. Alternativ dazu kann mindestens eine seitliche Ausnehmung, vorzugsweise jede seitliche Ausnehmung, beispielsweise sich in einer Längsrichtung des Tastenkörpers längserstreckend ausgebildet sein. In diesen alternativen Ausführungsformen können mindestens zwei seitliche Ausnehmungen in den beiden einander gegenüber liegenden Seitenflächen des Tastenkörpers ausgebildet sein, und diese zwei seitlichen Ausnehmungen, vorzugsweise alle seitlichen Ausnehmungen, können jeweils paarweise einander gegenüberliegend ausgebildet sein.
[0060] Die mindestens zwei seitlichen Ausnehmungen können beispielsweise zylinderförmig sein und jedenfalls einen Durchmesser und eine von der Oberfläche der Seitenfläche aus in einer Breitenrichtung des Tastenkörpers gemessene Tiefe aufweisen. Dabei können diese zwei seitlichen Ausnehmungen in einer Längsrichtung des Tastenkörpers benachbart zueinander angeordnet sein und einen in der Längsrichtung gemessenen, minimalen Abstand voneinander aufweisen. Dabei kann ferner der der minimale Abstand bezogen auf den Durchmesser weniger als 25%, vorzugsweise weniger als 20%, mehr bevorzugt weniger als 15%, mehr bevorzugt weniger als 10% und noch mehr bevorzugt weniger als 5% betragen. Dabei kann ferner der Durchmesser bezogen auf eine Außenhöhe des Tastenkörpers mehr als 75%, vorzugsweise mehr als 80%, mehr bevorzugt mehr als 85%, mehr bevorzugt mehr als 90%, und noch mehr bevorzugt mehr als 95% betragen. Je kleiner der minimale Abstand zwischen zwei benachbarten seitlichen Ausnehmungen ist, desto mehr Ausnehmungen können pro Längenabschnitt des Tastenkörpers in dem Tastenkörper ausgeführt werden, desto mehr Grundmaterial wird entfernt und desto größer ist die Verminderung des Gewichts des Tastenkörpers.
[0061] Die mindestens eine längserstreckend ausgebildete seitliche Ausnehmung kann eine in Richtung einer Höhe des Tastenkörpers gemessene Höhe aufweisen. Dabei kann die Höhe der Ausnehmung bezogen auf die Höhe des Tastenkörpers mehr als 75%, vorzugsweise mehr als 80%, mehr bevorzugt mehr als 85%, mehr bevorzugt mehr als 90% und noch mehr bevorzugt mehr als 95% betragen.
[0062] Eine bzw. jede seitliche Ausnehmung kann eine in einer Breitenrichtung des Tastenkörpers gemessene Ausnehmungstiefe aufweisen. Dabei kann mindestens eine Ausnehmungstiefe oder die Summe der Ausnehmungstiefen von mindestens zwei paarweise einander gegenüber liegenden, seitlichen Ausnehmungen bezogen auf eine Breite des Tastenkörpers mehr als 50%, vorzugsweise mehr als 60%, mehr bevorzugt mehr als 70%, noch mehr bevorzugt mehr als 80%, noch mehr bevorzugt mehr als 90% betragen. In einer Ausführungsform kann die Ausnehmungstiefe 100% betragen, was bedeutet, dass die zylinderförmige/n Ausnehmung/en als Durchloch ausgebildet ist/sind. Je größer die Ausnehmungstiefe der seitlichen Ausnehmungen, desto mehr Grundmaterial wird entfernt und desto größer ist die Verminderung des Gewichts des Tastenkörpers.
[0063] In noch einer alternativen Ausführungsform kann mindestens eine Modifikation am Tastenkörper ein Ersetzen in zumindest einem Teilabschnitt des Tastenkörpers von Grundmaterial durch ein Ersatzmaterial, dessen spezifisches Gewicht geringer als das spezifische Gewicht des Grundmaterials ist, umfassen. Das Ersetzen von Grundmaterial durch ein leichteres Ersatzmaterial hat den Vorteil, dass keine Ausnehmungen im Tastenkörper ausgebildet sind, dass daher die optische Anmutung des Tastenkörpers erhalten bleibt, und dass die Steifigkeit des
Tastenkörpers relativ weniger beeinträchtigt bzw. verringert wird als beim Ausbilden von Ausnehmungen.
[0064] Beim Ersetzen bzw. infolge des Ersetzens von Grundmaterial durch Ersatzmaterial kann der Tastenkörper einen schichtweisen Aufbau aufweisen, der mindestens folgendes umfasst: eine erste äußere Deckschicht aus dem Grundmaterial, eine Mittelschicht aus dem Ersatzmaterial und eine bezüglich der Mittelschicht der ersten Deckschicht gegenüberliegende, zweite äußere Deckschicht aus dem Grundmaterial. In bevorzugter Ausgestaltung ist der schichtweise Aufbau des Tastenkörpers in einer Breitenrichtung des Tastenkörpers, entsprechend der Achse des Tastenlagers, orientiert. Dabei kann die erste äußere Deckschicht eine linke Deckschicht und die zweite äußere Deckschicht eine rechte Deckschicht, oder umgekehrt, sein. Alternativ zur Orientierung des schichtweisen Aufbaus in der Breitenrichtung des Tastenkörpers, kann der schichtweise Aufbau auch in einer Richtung der Höhe des Tastenkörpers, d.h. in einer Richtung senkrecht zur Längsrichtung und senkrecht zur Tastenlagerachse des Tastenkörpers, orientiert sein.
[0065] Das Grundmaterial kann ein Holz, wie etwa Fichtenholz, mit einem spezifischen Gewicht von 330 kg/m3 oder mehr, sein. Das Ersatzmaterial kann ein Holz, wie etwa Balsaholz, mit einem spezifischen Gewicht von 200 kg/m3 oder weniger sein. Typischerweise kann das Ersatzmaterial, insbesondere wenn es Balsaholz ist, ein spezifisches Gewicht aufweisen, das etwa einem Drittel des spezifischen Gewichts des Grundmaterials, das ein Holz, wie etwa Fichtenholz ist, entspricht.
[0066] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind im Tastenkörper unterseitige Ausnehmungen vorgesehen, die sich jeweils über einen signifikanten Anteil des ersten (vorderen) Tastenabschnitts bzw. einen signifikanten Anteil des zweiten (hinteren) Tastenabschnitts erstrecken. Besonders vorteilhaft zum Erzielen einer möglichst großen Gewichtsreduktion ist im ersten (vorderen) und im zweiten (hinteren) Tastenabschnitt in der Unterseite des Tastenkörpers jeweils eine unterseitige Abnehmung vorgesehen, die sich über einen wesentlichen Anteil, beispielsweise mindestens 70% oder mindestens 80% oder mindestens 90%, der Länge des jeweiligen ersten und zweiten Tastenabschnitts erstreckt.
[0067] In den Ausführungsformen, in denen unterseitige Ausnehmungen im Tastenkörper vorgesehen sind, kann mindestens eine unterseitige Ausnehmung zumindest teilweise, insbesondere im Wesentlichen vollständig, mit einem Ersatzmaterial gefüllt sein. Dabei hat das Ersatzmaterial ein niedrigeres spezifisches Gewicht als das Grundmaterial. Mit Vorteil ist das Ersatzmaterial ein geschäumtes Material, wie etwa XPS, oder ein sonstiges, eine Vielzahl von Poren enthaltendes Material. Ein geschäumtes Material, wie etwa XPS, hat ein noch geringeres spezifisches Gewicht als ein Leichtholz, wie etwa Balsaholz. XPS (ein extrudierter Polystyrol-Hartschaum) ist ein zur Wärmedämmung entwickeltes, geschäumtes Material, das ein spezifisches Gewicht von ca. 30 kg/m3 bis ca. 40 kg/m3, typischerweise ca. 35 kg/m3, aufweist und das besonders einfach für die hier vorgesehene Verwendung verarbeitbar ist. Die mit Ersatzmaterial gefüllte unterseitige Ausnehmung kann mit einer Abdeckung überdeckt sein. Für ein unauffälliges Aussehen und zum Beibehalten von Außenabmessungen kann die Abdeckung im Wesentlichen oberflächenbündig mit einer Unterseitenfläche des Tastenkörpers angeordnet sein. Das Auffüllen der Ausnehmung mit dem Ersatzmaterial verleiht dem Tastenkörper eine erhöhte Stabilität. Die Überdeckung mit der Abdeckung bewirkt einen Schutz des Ersatzmaterials und verleiht der Tasteneinrichtung ein ästhetischeres Aussehen.
[0068] In bevorzugten Ausführungsformen des zweiten und des vierten Aspekts der Erfindung wird das Gewicht der Hammereinrichtung um mindestens 30%, bevorzugt um mindestens 40%, mehr bevorzugt um mindestens 50% und noch mehr bevorzugt um mindestens 60% verringert. Je größer die Verminderung des Gewichts der Hammereinrichtung ist, desto kleiner werden das Trägheitsmoment und die Trägheit der Hammereinrichtung beim Aktivieren der Hammereinrichtung infolge einer Betätigung der Tasteneinrichtung, desto schneller kann die Hammereinrichtung nach einem Anschlägen an einer Saite in ihre Ausgangsposition zurückprallen, desto größer wird die erzielbare Repetitionsfrequenz, und desto reiner wird der Klang einer ange schlagenen Saite, insbesondere in dem Sinn, das Oberwellen mit einer geringeren Schallintensität oder so gut wie keine Oberwellen angeregt werden.
[0069] Die Hammereinrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung umfasst, wie bereits oben erwähnt, einen ein Schwenklager aufweisenden Endabschnitt, einen sich von dem Endabschnitt erstreckenden Hammerstiel und einen an einem distalen Ende des Hammerstiels angeordneten Hammerkopf zum Anschlägen der Saite. Der Hammerkopf umfasst eine, insbesondere zu ihrem distalen Ende verjüngend oder spitz zulaufende, Hammerfinne mit einem Anschlagabschnitt zum Anschlägen der Saite und eine Hammerbahn. Der ein Schwenklager umfassende (oder lagerseitige) Endabschnitt, der Hammerstiel und der Hammerkopf können aus einem Grundmaterial (Hammergrundmaterial), wie etwa Holz, ausgebildet sein.
[0070] Eine Modifikation an der Hammereinrichtung gemäß dem zweiten oder vierten Aspekt der Erfindung ist, wie bereits oben erwähnt, als ein Vermindern, etwa in Form einer Ausnehmung in oder Abnehmung von dem Grundmaterial, oder als ein zumindest abschnittsweises Ersetzen des Grundmaterials durch ein Ersatzmaterial, das ein niedrigeres spezifisches Gewicht als das Grundmaterial aufweist, ausgeführt sein. Die Teilabschnitte der Hammereinrichtung, nämlich der lagerseitige Endbereich, der Hammerstiel, der Hammerkopf, ein Anschlagabschnitt zum Anschlägen einer Saite, können auch aus verschiedenen, im Hinblick auf die jeweilige Funktion oder Beanspruchung eines Teilabschnitts, jeweils besonders geeigneten Ausgangsmaterial ausgebildet sein. Entsprechend kann eine Modifikation an der Hammereinrichtung gemäß dem zweiten oder vierten Aspekt der Erfindung auch spezifisch für jeden der Teilabschnitte ausgeführt werden, indem in jedem der Teilabschnitte in oder an dem darin jeweils verbauten Ausgangsmaterial Ausnehmungen oder Abnehmungen ausgeführt werden oder das jeweils verbaute Ausgangsmaterial durch ein jeweiliges Ersatzmaterial, das ein niedrigeres spezifisches Gewicht als das jeweilige Ausgangsmaterial aufweist, ersetzt werden.
[0071] Des Weiteren oder alternativ kann eine Modifikationen an der Hammereinrichtung eine oder mehrere der folgenden umfassen: (a) eine Abnehmung von Hammergrundmaterial am oder eine Ausnehmung von Grundmaterial in dem lagerseitigen Endabschnitt, (b) eine Abnehmung von Grundmaterial am Hammerstiel, (c) ein Ersetzen des Hammerstiels aus dem Grundmaterial durch einen Hammerstiel, der aus einem Ersatzmaterial hergestellt ist, wobei das Ersatzmaterial ein spezifisches Gewicht aufweist, das niedriger als das spezifische Gewicht des Grundmaterials ist, (d) eine Ausnehmung von Grundmaterial am Hammerkopf, insbesondere im Bereich der Hammerfinne, (e) eine Abnehmung von Grundmaterial am Hammerkopf in einem Bereich eines Verbindungsabschnitts mit dem Hammerstiel, und (f) eine Abnehmung von Grundmaterial an der Hammerbahn, insbesondere in einem einem Hammerruhepolster der Hammermechanik zuwendbaren Abschnitt der Hammerbahn.
[0072] Der Hammerkopf kann zumindest in einem Anschlagabschnitt, der beim Anschlägen die Saite berührt, wobei der Anschlagabschnitt einen mit einem Polsterstoff erfüllten Abschnitt und einen Polsterüberzug aufweist. Der Polsterüberzug kann aus Filz oder aus Leder überzogen sein. Entsprechend kann eine Modifikation an der Hammereinrichtung eine der folgenden sein: (g) eine Abnehmung von Material (Polstermaterial) aus dem mit Polsterfüllstoff erfüllten Abschnitt, (h) ein Abnehmen von Material des Polsterüberzugs, insbesondere ein zumindest teilweises Abnehmen von Filz oder ein Wegschleifen von Leder, (i) eine Abnehmung von Material des Polsterüberzugs, insbesondere durch Wegschleifen von Polsterüberzugsmaterial, und zwar vorzugsweise über der gesamten Außenfläche des Polsterüberzugsmaterials, und (j) eine Abnehmung von Material des Polsterüberzugs lediglich in Bereichen außerhalb desjenigen Abschnitts des Polsterüberzugs, der beim Anschlägen des Hammerkopfes die Saite berührt.
[0073] Die Hammermechanik kann ferner Mittel zum Einstellen des Gleichgewichts (oder Ausgleichen der Balance) des Zusammenbaus umfassend die Tastenrichtung und die Hammereinrichtung, in dem in ein Tasteninstrument eingebauten und insbesondere schwenkbar gelagerten Zustand oder zumindest in dem Zustand des Zusammenbaus, in dem dieser mit seinem Tastenlager auf einer Lagerbasis schwenkbar gelagert ist, umfassen. In einer Ausgestaltung umfassen die Balanceeinstellmittel im Vergleich zu den gewichtsvermindernden Ausnehmungen eine oder mehrere relativ kleine Balanceausgleichsausnehmungen und diesen Ausnehmungen jeweils zugeordnet, einen oder mehrere als Ausgleichsgewicht dienende Körper. Eine Balanceausgleichsausnehmung kann in einem Endabschnitt des Tastenkörpers, und zwar im vorderen oder hinteren Endabschnitt ausgebildet sein. Eine Balanceausgleichsausnehmung kann im Wesentlichen zylinderförmig, beispielsweise als Bohrung, oder gewindeförmig als Bohrung mit einem Innengewinde, oder als Schlitz ausgebildet sein. Ein jeweiliger Körper ist dazu vorgesehen, in einer der Balanceausgleichsausnehmungen angeordnet und darin befestigt zu werden. Mehrere Körper können unterschiedliche Gewichte aufweisen. Entsprechend kann ein jeweiliger Körper mit einer zu der Form der Balanceausgleichsausnehmung komplementären Form, beispielsweise in der Form eines Stifts, einer Schraube oder eines Plättchens, respektive, ausgebildet sein.
[0074] In einer Ausführungsform können die Balanceeinstellmittel an jedem Ende der Tasteneinrichtung eine oder mehrere Bohrungen umfassen. Diese Bohrungen können als Aufnahme für im Gewicht unterschiedliche Schrauben zur verfeinerten Gewichtsabstimmung dienen. Je nach Erfordernis werden zum Erzielen der Balance einer mittels der Tastenlagereinrichtung gelagerten Tasteneinrichtung (z.B. Klaviertaste) in eine oder mehrere der Bohrungen jeweils eine der Schrauben eingebracht, so dass die Tasteneinrichtung bezüglich einer schwenkbaren Lagerung, wobei das Tastenlager der Tasteneinrichtung auf eine Lagerbasis gelagert ist, in der Balance, d.h. im Gleichgewicht, ist. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Schlagkraft der Tasteneinrichtung (Taste) mit Hilfe einer elektronischen Tonaufzeichnung evaluiert wird, wobei die Tonaufzeichnung mittels bzw. in Form einer graphischen Darstellung auf einem Anzeigegerät, wie etwa einem Bildschirm, sichtbar gemacht wird.
[0075] Als weiterer Schritt des Verfahrens gemäß dem dritten oder vierten Aspekt der Erfindung kann eine Tonaufzeichnung durchgeführt werden, für die eine erfindungsgemäß modifizierte Hammermechanik, d.h. ein Zusammenbau bestehend aus einer erfindungsgemäß modifizierten Tasteneinrichtung und einer (optional erfindungsgemäß modifizierten) Hammereinrichtung ordnungsgemäß in ein Tasteninstrument zum Anschlägen einer Saite eingebaut worden ist und damit dann die beim Anschlägen der Saite infolge einer Betätigung der eingebauten Hammermechanik entstehenden Schallwellen aufgezeichnet. Dabei wird kann insbesondere eine Schallintensität von einer mit einer Repetitionsfrequenz mittels der Hammermechanikvorrichtung angeschlagenen Saite als Funktion der Zeit für eine vorbestimmte Zeitdauer, die eine vorbestimmte Mehrzahl von Saitenanschlägen umfasst, gemessen und aufgezeichnet werden. Eine derartige Tonaufzeichnung kann zeigen, dass mit hoher Repetitionsfrequenz aufeinanderfolgend angeschlagene Töne sich zeitlich nicht überlagern, bzw. kann zeigen, ab welcher Repetitionsfrequenz Töne beginnen, sich zu überlagern und deshalb zu Tonausfällen führen.
[0076] Als noch weiterer Schritt des Verfahrens gemäß dem dritten oder vierten Aspekt der Erfindung kann eine Tonaufzeichnung ausgewertet werden, und zwar derart, dass auf der Grundlage der Tonaufzeichnung überprüft wird, ob ein oder mehrere Schallintensitätsverläufe, die einem Anschlag der Saite zugeordnet sind, einem Schallintensitätsverlauf, der einem nachfolgenden Anschlag der Saite zugeordnet ist, überlagert ist/sind.
[0077] In dem Verfahren können ferner, wenn bei dem Überprüfen eine Überlagerung festgestellt wird, eine oder mehrere weitere erfindungsgemäße Modifikationen an der Tasteneinrichtung, insbesondere dem Tastenkörper, und/oder an der Hammereinrichtung ausgeführt werden. Wenn auch eine Hammereinrichtung bereitgestellt worden ist, können auch daran erfindungsgemäße Modifikationen oder weitere Modifikationen, respektive, ausgeführt werden. Anschließend kann das Durchführen einer Tonaufzeichung und das beschriebene Auswerten der Tonaufzeichnung wiederholt werden, bis bei der Auswertung bzw. bei dem Überprüfen keine Überlagerung (von aufeinanderfolgenden Tönen) mehr festgestellt wird.
[0078] Genauer gesagt können das Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt und das Verfahren gemäß dem vierten Aspekt ferner folgende Schritte aufweisen: [0079] (A) Herstellen einer Hammermechanik als einen Zusammenbau aufweisend die Tasteneinrichtung und die Hammereinrichtung und ordnungsgemäßes Einbauen der Hammermecha- nik in ein Tasteninstrument, [0080] (B) Durchführen einer Tonaufzeichnung, umfassend Messen und Aufzeichnen einer Schallintensität von Schallwellen, die von einer der Hammermechanik zugeordneten Saite des Tasteninstruments, die wiederholt mit einer hohen Repetitionsfrequenz mittels der Hammermechanik angeschlagen wird, erzeugt werden, als Funktion der Zeit und für eine Zeitdauer, die eine Mehrzahl von Saitenanschlägen umfasst.
[0081] Die Verfahren gemäß dem zweiten und vierten Aspekt können noch ferner aufweisen: [0082] (C) auf der Grundlage der Tonaufzeichnung, Überprüfen, ob ein Schallintensitätsverlauf, der durch einen Anschlag der Saite erzeugt wird, von einem Schallintensitätsverlauf, der durch einen nachfolgenden Anschlag derselben Saite erzeugt wird, überlagert ist.
[0083] Die Verfahren gemäß dem zweiten und vierten Aspekt können noch ferner aufweisen: [0084] (D) wenn beim dem Schritt (C) eine Überlagerung festgestellt wird, Ausführen von mindestens einer weiteren Modifikation an dem Tastenkörper und/oder von mindestens einer Modifikation an der Hammereinrichtung, und [0085] (E) wiederholtes Ausführen der Schritte (A) bis (C), bis bei dem Überprüfen im Schritt (C) keine Überlagerung mehr festgestellt wird.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0086] Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden beispielhaft anhand der beigefügten Figuren in weiteren Einzelheiten beschrieben. Es zeigen: [0087] Fig. 1 eine Seitenansicht einer herkömmlichen, als Prellzungenmechanik ausge führten Hammermechanik, [0088] Fig. 2 eine Seitenansicht einer herkömmlichen, als Stoßzungenmechanik ausge führten Hammermechanik, [0089] Fig. 3 eine Seitenansicht einer herkömmlichen, als Klaviermechanik ausgeführten
Hammermechanik, [0090] Fig. 4 eine Seitenansicht einer herkömmlichen, zur Verwendung in einem E-Piano ausgebildeten Hammermechanik, [0091] Fig. 5A eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäß modifizierten Ham mermechanik, bei der im Tastenkörper unterseitige Ausnehmungen ausgebildet sind, [0092] Fig. 5B einen Abschnitt eines Längsschnitts des Tastenkörpers aus der Fig. 5A, [0093] Fig. 5C einen Querschnitt des Tastenkörpers aus der Fig. 5A, geschnitten in der in
Fig. 5B gezeigten Ebene 5C-5C, [0094] Fig. 6A eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäß modifizierten Ham mermechanik, bei der im Tastenkörper seitliche Ausnehmungen ausgebildet sind, [0095] Fig. 6B einen Abschnitt einer Seitenansicht des Tastenkörpers aus der Fig. 6A, bei dem in einer alternativen Ausführungsform zylinderförmige seitliche Ausnehmungen ausgebildet sind, [0096] Fig. 6C einen Querschnitt des Tastenkörpers aus der Fig. 6B, geschnitten in der in
Fig. 6B gezeigten Ebene 6C-6C, [0097] Fig. 6D einen Abschnitt einer Seitenansicht eines erfindungsgemäß modifizierten
Tastenkörpers, bei dem anstelle der in den Figuren 6A bis 6C gezeigten, seitlichen Ausnehmungen rechteckförmige, seitliche Ausnehmungen ausgebildet sind, [0098] Fig. 6E einen Querschnitt des Tastenkörpers aus der Fig. 6D, geschnitten in der in
Fig. 6D gezeigten Ebene 6E-6E, [0099] Fig. 6F einen Abschnitt einer Seitenansicht eines erfindungsgemäß modifizierten
Tastenkörpers, bei dem anstelle der in den Figuren 6A bis 6C gezeigten, seitlichen Ausnehmungen rechteckförmige, seitliche Ausnehmungen in einer gegenüber den Figuren 6D und 6E geänderten Ausführungsform ausgebildet sind, [00100] Fig. 6G einen Querschnitt des Tastenkörpers aus der Fig. 6F, geschnitten in der in
Fig. 6F gezeigten Ebene 6G-6G, [00101] Fig. 7A eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäß modifizierten Ham mermechanik, bei dem erfindungsgemäß in einem Abschnitt des Tastenkörpers Grundmaterial durch ein Ersatzmaterial mit niedrigerem spezifischem Gewicht ersetzt ist, [00102] Fig. 7B eine perspektivische Ansicht eines Abschnitt des Tastenkörpers aus der Fig. 7A, gesehen von schräg seitlich auf den Tastenkörper, [00103] Fig. 7C einen Querschnitt des Tastenkörpers aus der Fig. 7B, geschnitten in der in
Fig. 7B gezeigten Ebene 7C-7C, [00104] Fig. 8A eine Ansicht einer Unterseite eines erfindungsgemäß modifizierten Tasten körpers, bei dem in einem ersten und zweiten Tastenabschnitt, d.h. zu beiden Seiten einer Tastenlagerposition, jeweils mehrere unterseitige, sich in einer Längsrichtung der Tastenkörpers erstreckende Ausnehmungen ausgebildet sind, [00105] Fig. 8B eine Ansicht einer Unterseite eines erfindungsgemäß modifizierten Tasten körpers, bei dem in einem ersten und zweiten Tastenabschnitt, d.h. zu beiden Seiten einer Tastenlagerposition, jeweils eine unterseitige, sich in einer Längsrichtung des Tastenkörpers erstreckende Ausnehmung ausgebildet ist, [00106] Fig. 8C einen Querschnitt des Tastenkörpers aus den Figuren 8A und 8B, geschnit ten in der in den Figuren 8A und 8B gezeigten Ebene 8C-8C, [00107] Fig. 8D einen Querschnitt des Tastenkörpers aus den Figuren 8A und 8B, geschnit ten in der in den Figuren 8A und 8B gezeigten Ebene 8D-8D, [00108] Fig. 9A eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß modifizierten Hammereinrichtung, die auf einem hinteren Endabschnitt des Tastenkörpers aus der Fig. 5A angeordnet ist und bei der eine gewichtsvermindernde Modifikation am Hammerstiel ausgebildet ist, [00109] Fig. 9B eine Draufsicht auf die Hammereinrichtung aus der Fig. 9A, [00110] Fig. 9C einen Querschnitt durch die Hammereinrichtung aus der Fig. 9A, geschnitten in der in Fig. 9B gezeigten Ebene 9C-9C, [00111] Fig. 9D eine Draufsicht wie in der Fig. 9B auf eine Hammereinrichtung mit einer erfindungsgemäßen Modifizierung des Hammerstiels gemäß einer anderen als der in der Fig. 9A gezeigten Ausführungsform, [00112] Fig. 9E einen Querschnitt durch die Hammereinrichtung aus der Fig. 9D, geschnitten in der in Fig. 9D gezeigten Ebene 9E-9E, [00113] Fig. 10A eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß modifizierten Hammereinrichtung, die auf einem hinteren Endabschnitt des Tastenkörpers aus der Fig. 5A angeordnet ist und bei der erfindungsgemäße Modifikationen an der Hammerfinne des Hammerkopfs ausgebildet sind, [00114] Fig. 10B eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß modifizierten Hammerkopfes mit anderen gewichtsvermindernden Modifikationen an der Hammerfine als in der Fig. 10A, [00115] Fig. 10C eine Seitenansicht eines Hammerkopfes, bei dem erfindungsgemäße Modifi kationen an der Hammerfine gemäß anderer als den in den Figuren 10A und 10B gezeigten Ausführungsformen ausgebildet sind, [00116] Fig. 10D einen Querschnitt durch den Hammerkopf aus der Fig. 10C, geschnitten in der in Fig. 10C gezeigten Ebene 10D-10D, [00117] Fig. 10E eine Seitenansicht einer Hammereinrichtung, die auf einem hinteren Endab schnitt des Tastenkörpers aus der Fig. 5A angeordnet ist und bei der erfindungsgemäße Modifikationen an der Hammerfinne und an der Hammerbahn des Hammerkopfs ausgebildet sind, [00118] Fig. 10F eine Seitenansicht eines Hammerkopfes, bei dem erfindungsgemäße Modifi kationen an der Hammerbahn gemäß anderer als den in der Fig. 10E gezeigten Ausführungsformen ausgebildet sind,
[00119] Fig. 10G eine Ansicht des Hammerkopfs aus der Fig. 10F, gesehen in der in Fig. 10F gezeigten Richtung 10G-10G bzw. in Richtung des Hammerstiels, [00120] Fig. 10H eine vergrößerte Ansicht eines Hammerkopfs, bei dem erfindungsgemäße
Modifikationen an der Hammerbahn gemäß noch anderer als den in den Figuren 10E und 10F gezeigten Ausführungsformen ausgebildet sind, [00121] Fig. 101 einen Querschnitt des Hammerkopfs aus der Fig. 10H, geschnitten in der in
Fig. 10H gezeigten Ebene 101-101, [00122] Fig. 10J einen Querschnitt des Hammerkopfs aus der Fig. 10H, geschnitten in der in
Fig. 10H gezeigten Ebene 10J-10J, [00123] Fig. 11A eine vergrößerte Ansicht eines Hammerkopfs, bei dem erfindungsgemäße
Modifikationen am Polsterüberzug der Hammerfinne ausgebildet sind, [00124] Fig. 11B eine vergrößerte Ansicht eines Hammerkopfs, bei dem erfindungsgemäße
Modifikationen am Polsterüberzug der Hammerfinne gemäß anderer als den in der Fig. 11A gezeigten Ausführungsformen ausgebildet sind, [00125] Fig. 12A eine Seitenansicht einer herkömmlichen Hammermechanik, umfassend eine
Tasteneinrichtung und eine Hammereinrichtung, gemäß einer sogenannten „Wiener Mechanik“ oder Prellzungenmechanik, ohne irgendeine erfindungsgemäße Modifikation, [00126] Fig. 12B eine Seitenansicht der erfindungsgemäß modifizierten Hammermechanik aus der Fig. 12A, umfassend eine Tasteneinrichtung, an der Modifikationen gemäß dem ersten und dritten Aspekt der Erfindung ausgeführt sind, und eine Hammereinrichtung, an der Modifikationen gemäß dem zweiten und vierten Aspekt der Erfindung ausgeführt sind, [00127] Fig. 13A eine Seitenansicht einer herkömmlichen Hammermechanik, umfassend eine
Tasteneinrichtung und eine Hammereinrichtung, gemäß einer sogenannten „Englischen Mechanik“ oder Stoßzungenmechanik, ohne irgendeine erfindungsgemäße Modifikation, [00128] Fig. 13B eine Seitenansicht der erfindungsgemäß modifizierten Hammermechanik aus der Fig. 13A, umfassend eine Tasteneinrichtung, an der Modifikationen gemäß dem ersten und dritten Aspekt der Erfindung ausgeführt sind, und eine Hammereinrichtung, an der Modifikationen gemäß dem zweiten und vierten Aspekt der Erfindung ausgeführt sind, [00129] Fig. 14A eine Tonaufzeichnung, bei der eine in einen Flügel eingebaute, erfindungs gemäß und wie in der Fig. 12B gezeigt modifizierte Hammermechanik mit einer hohen Repetitionsfrequenz betätigt wurde, wobei der Hammerkopf anstatt eine Saite anzuschlagen gegen ein dünnes Brett aus Holz schlägt, und [00130] Fig. 14B eine Tonaufzeichnung, bei der eine in einen Flügel eingebaute, erfindungs gemäß und wie in der Fig. 12B gezeigt modifizierte Hammermechanik mit einer hohen Repetitionsfrequenz betätigt wurde, wobei der Hammerkopf ordnungsgemäß eine Saite anschlägt.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[00131] Die in den Figuren 1 bis 4 gezeigten Hammermechaniken aus dem Stand der Technik wurden bereits eingangs beschrieben, so dass eine Beschreibung hier nicht wiederholt wird.
[00132] Die Figuren 5A bis 5C zeigen eine erfindungsgemäße Hammermechanik 10, die zum Anschlägen von einer Saite in einem Tasteninstrument, wie etwa einem Klavier, Flügel oder E-Piano, vorgesehen ist. Die Hammermechanik 10 umfasst grundsätzlich eine Tasteneinrichtung 12, die in dem Tasteninstrument verschwenkbar einbaubar ist, und eine Hammereinrichtung 16, die der Tasteneinrichtung 12 verschwenkbar und durch ein Betätigen der Tasteneinrichtung 12 aktivierbar ist. Die Tasteneinrichtung 12 ist in einem in das Tasteninstrument ordnungsgemäß eingebauten Zustand infolge einer Betätigung mit einem Finger mittels einer Tastenlagereinrichtung 14 rückstellbar verschwenkbar. Die Tasteneinrichtung 12 umfasst einen ersten (vorderen) Tastenabschnitt, der aus der Perspektive eines das Instrument ordnungsgemäß bespielenden Spielers vorne, d.h. vor (und in Fig. 5A, ebenso in den Figuren 6A und 7A rechts von) der Tastenlagereinrichtung 14 angeordnet ist, und einen zweiten (hinteren) Tastenabschnitt, der aus der Perspektive eines das Instrument ordnungsgemäß bespielenden Spielers hinten, d.h. hinter (und in Fig. 5A, ebenso in den Figuren 6A und 7A links von) der Tastenlagereinrichtung 14 angeordnet ist. Die Hammereinrichtung 16 ist mittels einer auf einem distalen Endabschnitt des zweiten (hinteren) Tastenabschnitts angeordneten Hammerlagereinrichtung 18 schwenkbar gelagert und so eingebaut, dass sie durch eine Betätigung mit Verschwenken der Tasteneinrichtung 12 aktivierbar ist und an einer der Hammermechanik zugeordneten Saite des Tasteninstruments (bei einem Flügel oder Klavier) oder an einer zugeordneten Schalteinrichtung (bei einem E-Piano) anschlagen kann, wie das eingangs mit Verweis auf die Figuren 1 bis 4 erläutert worden ist. Bei einem Flügel ist die Hammereinrichtung 16 auf dem hinteren Abschnitt der Tasteneinrichtung 12 angeordnet, wie das in den Figuren 5A, 6A und 7A gezeigt (und bezüglich der Figuren 1 und 2 beschrieben) ist. Bei einem Klavier ist die Hammereinrichtung hinter und/oder über dem zweiten (hinteren) Tastenabschnitt der Tasteneinrichtung so angeordnet, dass sie durch ein Hochschwenken dieses Tastenabschnitts aktiviert wird und gegen eine zugeordnete Saite anschlägt (wie mit Verweis auf Fig. 3 beschrieben). Bei einem E-Piano ist die Hammereinrichtung hinter und/oder über dem zweiten (hinteren) Tastenabschnitt der Tasteneinrichtung so angeordnet, dass sie durch ein Hochschwenken des zweiten (hinteren) Tastenabschnitts der Tasteneinrichtung aktiviert wird und gegen eine zugeordnete Schalteinrichtung anschlägt (wie mit Verweis auf Fig. 4 beschrieben).
[00133] Die Tastenlagereinrichtung 14 umfasst eine Tastenlagerbasis 20, die auf einem Gestell (in den Figuren 5A, 6A und 7A nicht gezeigt) eines Tasteninstruments (z.B. ein Flügel, Klavier oder E-Piano) angeordnet und befestigt ist, einen Tastenlagerstift 22, der sich aus der Tastenlagerbasis 20 heraus und vertikal nach oben erstreckt, eine in einem Mittenabschnitt des Tastenkörpers 30, an einer vorgesehenen Tastenlagerposition 27 ausgebildete Stiftaufnahmeausnehmung 28, in der der Tastenlagerstift 22 aufgenommen ist, wenn die Tasteneinrichtung 12 in dem Tasteninstrument ordnungsgemäß eingebaut ist, und eine Stiftauflageeinrichtung 24, die auf einer Oberseite des Tastenkörpers 30 befestigt ist, die Stiftaufnahmeausnehmung 28 überdeckt und in dem die Ausnehmung 28 überdeckenden Abschnitt auf einem oberseitigen Endabschnitt des Tastenlagerstift 22 aufliegt. Somit liegt die gesamte Tasteneinrichtung 12 auf dem Tastenlagerstift 22 auf und ist um eine Tastenlagerachse 28, die bei der vorgesehenen Tastenlagerposition 27 angeordnet ist, senkrecht zu dem Tastenlagerstift 22 und senkrecht zu einer Längsrichtung 32 des Tastenkörpers 30 ausgerichtet ist, verschwenkbar gelagert ist.
[00134] Die Tasteneinrichtung 12 umfasst den Tastenkörper 30, der im Wesentlichen aus einen Grundmaterial 80 ausgebildet ist und ein Tastenkörpervollgewicht aufweist. Das Grundmaterial 80 ist bei einem herkömmlichen Flügel oder Klavier Holz, typischerweise Fichtenholz, und bei einem E-Piano typischerweise ein Kunstharz. Das Tastenkörpervollgewicht ist durch ein Tastenkörpervollvolumen und durch ein spezifisches Gewicht des Grundmaterials 80 bestimmt. Das Tastenkörpervollvolumen ist im Wesentlichen durch seine Außenabmessungen (L30, B30, H30) vorgegeben. Die Außenabmessungen umfassen im Wesentlichen eine in der Längsrichtung 32 gemessene Länge L30, eine quer zur Längsrichtung 32 (parallel zur Schwenkachse 28) gemessene Breite B30 und eine senkrecht zur Längsrichtung 32 und zur Messrichtung der Breite gemessene Höhe H30 des Tastenkörpers 30. Die Außenabmessungen (Länge L30, Breite B30, Höhe H30) des Tastenkörpers 30 sind für die in den Figuren 5A bis 7A gezeigten Ausführungsformen des Tastenkörpers 30 beispielhaft und repräsentativ gezeigt.
[00135] Gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung sind am Tastenkörper 30 eine oder mehrere Modifikationen ausgeführt, die darauf abzielen, das Tastenkörpervollvolumen oder das spezifische Gewicht eines Teilabschnitts des Tastenkörpers 30 zu verringern, um das Gewicht des Tastenkörpers 30 bzw. der Tasteneinrichtung 12 (und damit deren Trägheitsmoment für eine Drehung um die Tastenlagerachse 28) zu erzielen. Wie eingangs erläutert, zielt die Verringerung des Gewichts des Tastenkörpers 30 darauf ab, das Trägheitsmoment und mithin die Trägheit der Tasteneinrichtung 12 zu verringern, so dass diese nach einer Betätigung mit Verschwenkung schneller in ihre Ausgangslage zurückkehren und infolgedessen eine höhere Repetitionsfrequenz beim Anschlägen der Taste erzielt werden kann. Erfindungsgemäß wird das Gewicht des Tastenkörpers 30 nicht nur ein wenig, sondern erheblich, reduziert, und zwar derart, dass das Gewicht des Tastenkörpers 30 bezogen auf das Tastenkörpervollgewicht um mindestens 20% verringert ist. Eine derartige Gewichtsverminderung ist erheblich größer als die, die durch Ausnehmungen im Tastenkörper, die aus dem Stand der Technik bekannt sind und die anderen Zwecken als der erfindungsgemäß beabsichtigen Gewichtsverminderung und der dadurch bewirkten Erhöhung der Repetitionsfrequenz dienen. In mehr bevorzugten Ausführungsformen ist das Gewicht des Tastenkörpers 30 bezogen auf das Gewicht des Tastenkörpers 30 ohne Modifikationen bzw. das Tastenkörpervollgewicht sogar um mindestens 30%, mehr bevorzugt um mindestens 40% (wie etwa bei der in Fig. 8A gezeigten Ausführungsform), noch mehr bevorzugt um mindestens 50%, und noch mehr bevorzugt um mindestens 60% (wie etwa bei der in Fig. 8A gezeigten Ausführungsform), verringert.
[00136] Wie in den Figuren 5A bis 7C gezeigt, sind die Modifikationen derart ausgeführt, dass durch die Modifikation am Tastenkörper 30 die Außenabmessungen (L30, B30, H30) des Tastenkörpers 30 und insbesondere auch alle für einen ordnungsgemäßen Einbau der Tasteneinrichtung 12 in das vorgesehene Tasteninstrument zu beachtenden Einbaumaße, die für den Einbau vorgesehenen Einrichtungen, wie etwa das Tastenlager und dessen Position 27, und der für die Anbindung der Hammereinrichtung 16 vorgesehene Abschnitt des Tastenkörpers 30 unverändert bleiben. Grundsätzlich sind zwei Arten von Modifikationen zu unterscheiden. Einerseits kann eine Modifikation am Tastenkörper 30 darin bestehen, dass eine oder mehrere Ausnehmungen in, oder Abnehmungen (Materialabnehmungen) von, dem Grundmaterial 80 zur Verminderung des Tastenkörpervolumens bzw. des den Tastenkörper 30 erfüllenden Grundmaterials 80 ausgebildet sind. Alternativ oder zusätzlich dazu kann eine Modifikation am Tastenkörper 30 auch darin bestehen, in einem Teilabschnitt des Tastenkörpers 30 das Grundmaterial 80 durch ein Ersatzmaterial 82, das ein spezifisches Gewicht hat, das geringer als das spezifische Gewicht des Grundmaterials 80 ist, zu ersetzen.
[00137] Bei der in den Figuren 5A bis 5C gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Hammermechanikeinrichtung umfassen die erfindungsgemäßen Modifikation am Tastenkörper 30 eine Mehrzahl von unterseitigen Ausnehmungen 60, die in einer Unterseitenfläche des Tastenkörpers 30 ausgebildet sind. Zumindest eine der unterseitigen Ausnehmungen 60 (und in der Fig. 5A jede unterseitige Ausnehmung 60) ist im Wesentlichen längserstreckend und vorzugsweise rechteckförmig ausgebildet. Anstelle der in den Figuren 5A bis 5C gezeigten, senkrecht zur Längsrichtung 32 ausgerichteten ebenen Flächen der unterseitigen Ausnehmungen 68 können auch halbzylinderförmige Flächen, die beispielsweise durch das Einbringen von Bohrungen in die Unterseite eines Tastenkörpers 30 entstehen (und in den Figuren nicht gezeigt sind) vorgesehen sein.
[00138] Wie in den Figuren 5B und 5C gezeigt, hat jede der unterseitigen Ausnehmungen 68 eine in der Längsrichtung 32 des Tastenkörpers 30 gemessene Ausnehmungslänge L60. Ferner sind in der Längsrichtung 32 benachbarte Ausnehmungen 60 durch einen Abschnitt, der aus dem Grundmaterial 80 besteht und ein in der Längsrichtung 32 gemessenes Abstandsmaß A60 (Länge des Abschnitts) aufweist, voneinander getrennt. Noch ferner hat jede der unterseitigen Ausnehmungen 60 eine in einer Richtung der Breite des Tastenkörpers 30 (d.h. im Wesentlichen parallel zur Richtung der Schwenkachse 28 des Tastenkörpers 30) gemessene Ausnehmungsbreite B60. Zur Maximierung der durch die Ausnehmungen 60 erzielten Gewichtsverminderung beträgt das Abstandsmaß A60 bezogen auf die Ausnehmungslänge L60 weniger als 25%, vorzugsweise weniger als 20%, mehr bevorzugt weniger als 15%, mehr bevorzugt weniger als 10% und noch mehr bevorzugt weniger als 5%. Im gleichen Sinn beträgt die Ausnehmungsbreite B60, bezogen auf die Breite B30 des Tastenkörpers 30, mehr als 50%, vorzugsweise mehr als 60%, mehr bevorzugt mehr als 70%, noch mehr bevorzugt mehr als 80% und noch mehr bevorzugt mehr als 90%.
[00139] Nachfolgend wird ein Beispiel dargelegt, das mit Angaben für typische Außenabmessungen des Tastenkörpers 30 und bevorzugten Abmessungen der unterseitigen Ausnehmungen 60 und eine dadurch erzielte Verringerung des Gewichts des Tastenkörpers 30 berechnet.
[00140] Typische Außenabmessungen eines aus Holz, typischerweise Fichtenholz, gefertigten Tastenkörpers 30 sind, beispielsweise für einen von der Firma Bösendorfer aus dem 19. Jahrhundert stammenden Konzertflügel, L30 = 550 mm, B = 11 mm, H30 = 25 mm. Für Holz als Grundmaterial wurden folgende Abmessungen als vorteilhaft gefunden: L60 = 50 mm, H60 = 22 mm, B60 = 8 mm und A60 = 6 mm. Eine derartige Dimensionierung stellt in der Praxis einen Kompromiss zwischen einer angestrebten Maximierung der Gewichtsreduzierung und einer verbleibenden Stabilität und Steifigkeit des Tastenkörpers 30 dar. Die resultierende relative Gewichtsverminderung, d.h. das Gewicht bzw. Volumen von in Form der unterseitigen Ausnehmungen 60 mit den angegebenen Abmessungen entferntem Grundmaterial 80, im Verhältnis zum ursprünglichen Gewicht bzw. Volumen des Tastenkörpers 30 ohne Modifikation in einem Abschnitt des Tastenkörpers 30 mit in der Längsrichtung 32 regelmäßig zueinander benachbart angeordneten unterseitigen Ausnehmungen 60 beträgt ca. 57%.
[00141] Bei der in den Figuren 6A bis 6C gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Hammermechanik 10 umfassen die Modifikationen am Tastenkörper 30 eine Mehrzahl von seitlichen Ausnehmungen 70. Diese sind in mindestens einer Seitenfläche des Tastenkörpers 30 ausgebildet. Sie können auch als Durchlöcher ausgeführt sein. In den Figuren 6A bis 6C sind die seitlichen Ausnehmungen 70 im Wesentlichen zylinderförmig, wobei jeweils zwei seitliche Ausnehmungen 70 in den beiden einander gegenüber liegenden Seitenflächen des Tastenkörpers 30, und zwar paarweise einander gegenüberliegend ausgebildet sind.
[00142] Wie in den Figuren 6B und 6C gezeigt, hat jede der seitlichen Ausnehmungen 70 einen Durchmesser D70 und eine von der Oberfläche der Seitenfläche aus in einer Richtung der Breite des Tastenkörpers 30 gemessene Tiefe T70. Jeweils zwei in der Längsrichtung 32 des Tastenkörpers 30 benachbart angeordnete Ausnehmungen 70 haben einen in der Längsrichtung 32 gemessenen, minimalen Abstand A70. Zur Maximierung der durch die seitlichen Ausnehmungen 70 erzielten Gewichtsverminderung beträgt der minimale Abstand A70 zwischen zwei Ausnehmungen bezogen auf deren Durchmesser weniger als 25%, vorzugsweise weniger als 20%, mehr bevorzugt weniger als 15%, mehr bevorzugt weniger als 10% und noch mehr bevorzugt weniger als 5%. Im gleichen Sinn beträgt eine Ausnehmungstiefe T70 oder die Summe der Ausnehmungstiefen T70 von zwei einander gegenüber liegenden, seitlichen Ausnehmungen 70 bezogen auf die Breite B30 des Tastenkörpers 30 mehr als 50%, vorzugsweise mehr als 60%, mehr bevorzugt mehr als 70%, noch mehr bevorzugt mehr als 80%, noch mehr bevorzugt mehr als 90%. Dieses Verhältnis kann noch mehr bevorzugt auch 100% betragen, d.h. die seitliche Ausnehmung 70 ist als Durchloch ausgebildet.
[00143] Für den bezüglich der Figuren 5A bis 5C bereits erwähnten, von einem Konzertflügel der Firma Bösendorfer aus dem 19. Jahrhundert stammenden, beispielhaften Tastenkörper 30, der die Außenabmessungen L30 = 550 mm, B = 11 mm, H30 = 25 mm und Holz als Grundmaterial 80 aufweist, wurden folgende Abmessungen für die seitlichen Ausnehmungen 70 als vorteilhaft gefunden: D70 = 15 mm, A70 = 5 mm und T70 /2 = 5 mm (d.h. 2 x T70 = 10 mm). Eine derartige Dimensionierung stellt in der Praxis einen Kompromiss zwischen einer angestrebten Maximierung der Gewichtsreduzierung und einer verbleibenden Stabilität und Steifigkeit des Tastenkörpers 30 dar. Die resultierende relative Gewichtsverminderung, d.h. das Gewicht bzw. Volumen von in Form der seitlichen Ausnehmungen 70 entferntem Grundmaterial 80, in einem Abschnitt des Tastenkörpers 30 mit in der Längsrichtung 32 regelmäßig zueinander benachbart angeordneten Ausnehmungen 70 im Verhältnis zum ursprünglichen Gewicht bzw. Volumen des Tastenkörpers 30 ohne Modifikation beträgt ca. 30%.
[00144] In einer in den Figuren 6D und 6E gezeigten Abänderung der in den Figuren 6A bis 6C gezeigten Ausführungsformen sind die seitlichen Ausnehmungen 70 im Wesentlichen rechteckförmig und in der Längsrichtung 32 des Tastenkörpers 30 längserstreckend ausgebildet. Zumindest in den Längsabschnitten des Tastenkörpers 30, in denen keine funktionellen Ausnehmungen, wie etwa die Stiftaufnahmeausnehmung 26 der Tastenlagereinrichtung 14 oder im vorderen Abschnitt des Tastenkörpers vorgesehene Führungsstiftausnehmungen, ausgebildet sind, sind die in den Figuren 6D und 6E gezeigten seitlichen Ausnehmungen 70 durchgehend ausgebildet, so dass das Querschnittsprofil des Tastenkörpers 30 im ersten (vorderen) und zweiten (hinteren) Tastenabschnitt die Form eines liegenden H aufweist, wie in der Fig. 6E gezeigt.
[00145] Die rechteckförmig und längserstreckend ausgebildeten seitlichen Ausnehmungen 70 haben eine in einer Richtung der Höhe H30 des Tastenkörpers 30 gemessene Höhe H70. Zur Maximierung der durch die rechteckförmigen und längserstreckenden seitlichen Ausnehmungen 70 erzielten Gewichtsverminderung beträgt die Höhe H70 der Ausnehmung 70 bezogen auf die Höhe H30 des Tastenkörpers 30 mehr als 75%, vorzugsweise mehr als 80%, mehr bevorzugt mehr als 85% und noch mehr bevorzugt mehr als 90%.
[00146] Für den bereits erwähnten, von einem Konzertflügel der Firma Bösendorfer aus dem 19. Jahrhundert stammenden, beispielhaften Tastenkörper 30, der die Außenabmessungen L30 = 550 mm, B = 11 mm, H30 = 25 mm und Holz als Grundmaterial aufweist, wurden folgende Abmessungen der rechteckförmigen und längserstreckenden seitlichen Ausnehmungen 70 als vorteilhaft gefunden: H70 = 22 mm und T70 = 4,5 mm (d.h. 2 x T70 = 9 mm). Eine derartige Dimensionierung stellt in der Praxis einen Kompromiss zwischen einer angestrebten Maximierung der Gewichtsreduzierung und einer verbleibenden Stabilität und Steifigkeit des Tastenkörpers 30 dar. Die resultierende relative Gewichtsverminderung, d.h. das Gewicht bzw. Volumen von in Form der sich längserstreckenden seitlichen Ausnehmungen 70 entferntem Grundmaterial 80 bezogen auf das Gewicht bzw. Volumen des Tastenkörpers 30 ohne Modifikation, in einem Abschnitt des Tastenkörpers 30 mit in der Längsrichtung 32 durchgehenden Ausnehmungen 70, beträgt ca. 72%.
[00147] In einer in den Figuren 6F und 6G gezeigten, weiteren Abänderung der in den Figuren 6A bis 6D gezeigten Ausführungsformen sind die seitlichen Ausnehmungen 70 ebenfalls im Wesentlichen rechteckförmig und in der Längsrichtung 32 des Tastenkörpers 30 längserstreckend, und zumindest in den Längsabschnitten des Tastenkörpers 30, in denen keine funktioneilen Ausnehmungen ausgebildet sind, durchgehend ausgebildet, so dass das Querschnittsprofil des Tastenträgers 30 die Form eines stehenden T aufweist, wie in der Fig. 6G gezeigt. Die mit der Ausgestaltung der seitlichen Ausnehmungen 70 gemäß den Figuren 6F und 6G resultierende relative Gewichtsverminderung ist offensichtlich noch größer als bei der Ausführungsform gemäß der Figuren 6D und 6E und beträgt ca. 77%.
[00148] Bei der in den Figuren 7A bis 7C gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Hammermechanikeinrichtung umfasst die Modifikation am Tastenkörper 30 ein Ersetzen, zumindest in einem Teilabschnitt 76 des Tastenkörpers 30, von Grundmaterial 80 durch ein Ersatzmaterial 82. Das Ersatzmaterial 82 hat ein spezifisches Gewicht, das geringer als das spezifische Gewicht des Grundmaterials 80 ist. Hierbei hat der Tastenkörper 30 in seiner Breitenrichtung einen schichtweisen Aufbau 72. Dieser umfasst eine erste (in Fig. 7C linke) äußere Deckschicht 74 bestehend aus dem Grundmaterial 80, eine Mittelschicht 76 bestehend aus dem Ersatzmaterial 82 und eine bezüglich der Mittelschicht 76 der ersten Deckschicht 74 gegenüberliegende, zweite (in Fig. 7C rechte) äußere Deckschicht 78 bestehend aus dem Grundmaterial 80.
[00149] Es sei angemerkt, dass ein schichtweiser Aufbau anstatt in der Richtung der Breite des Tastenkörpers 30, oder parallel zu der Richtung der Tastenlagerachse 28, und wie in den Figuren 7A bis 7C gezeigt, auch in einer Richtung der Höhe H30 des Tastenkörpers 30, d.h. in einer Richtung senkrecht zur Längsrichtung 32 und senkrecht zur Tastenlagerachse 28, orientiert sein kann.
[00150] Bei dem bereits erwähnten, von einem Konzertflügel der Firma Bösendorfer aus dem 19. Jahrhundert stammenden, beispielhaften Tastenkörper 30 ist das Grundmaterial Fichtenholz, das im getrockneten Zustand ein spezifisches Gewicht von ca. 470 kg/m3 aufweist. Bei der Modifizierung gemäß der in den Figuren 7A bis 7C gezeigten Ausführungsform ist das Ersatzmaterial 82 Balsaholz. Dessen spezifisches Gewicht beträgt etwa 100 kg/m3. Dieser Wert ist weniger als ein Drittel des spezifischen Gewichts des Grundmaterials 80, d.h. des Fichtenholzes.
[00151] Für den beispielhaft bereits erwähnten Tastenkörper 30, der Außenabmessungen L30 = 550 mm, B = 11 mm, H30 = 25 mm aufweist und der infolge der Modifikation Holz als Grundmaterial 80 in den äußeren Deckschichten 74 und 78 und Balsaholz als Ersatzmaterial 82 in der Mittelschicht 76 aufweist, wurden folgende Abmessungen des schichtförmigen Aufbaus als in der Praxis vorteilhaft gefunden: D74 = D78 = 1 mm und D76 = 10 mm. Die resultierende relative Gewichtsverminderung, d.h. das Gewicht des schichtweisen Aufbaus 72 bezogen auf die ursprüngliche Ausführung ohne Modifikation, die vollständig aus dem Grundmaterial Holz besteht, beträgt ca. 45%.
[00152] In der in Fig. 8A gezeigten Ausführungsform sind im Tastenkörper 30 unterseitige Ausnehmungen 60 vorgesehen, die sich jeweils über einen signifikanten Anteil des ersten (vorderen) Tastenabschnitts bzw. einen signifikanten Anteil des zweiten (hinteren) Tastenabschnitts erstrecken. In einer zum Erzielen einer möglichst großen Gewichtsreduktion besonders vorteilhaften Ausführungsform, die in Fig. 8B gezeigt ist, ist im ersten (vorderen) und im zweiten (hinteren) Tastenabschnitt des Tastenkörpers 30 jeweils lediglich eine unterseitige Ausnehmung 60 vorgesehen, die sich jedoch über einen wesentlichen Anteil der Länge des jeweiligen ersten und zweiten Tastenabschnitts erstreckt, Dieser Längenanteil kann mindestens 70%, bevorzugt mindestens 80% und noch mehr bevorzugt mindestens 90% der Länge des jeweiligen Tastenabschnitts sein.
[00153] In den in den Figuren 5A bis 5C, 8A und 8C gezeigten Ausführungsformen, in denen unterseitige Ausnehmungen 60 im Tastenkörper 30 vorgesehen sind, kann mindestens eine unterseitige Ausnehmung 60, und vorzugsweise jede unterseitige Ausnehmung 60, zumindest teilweise mit einem Ersatzmaterial 61 gefüllt sein. In den Ausführungsformen der Figuren 5A bis 5C können die unterseitigen Ausnehmungen 60 im Wesentlichen vollständig mit Ersatzmaterial 61 gefüllt sein. Das Ersatzmaterial 61 hat ein niedrigeres spezifisches Gewicht als das Grundmaterial 80. Das Auffüllen der Ausnehmung 60 mit dem Ersatzmaterial 61 verleiht dem Tastenkörper 30 eine erhöhte Stabilität.
[00154] In den in den Figuren 8A und 8B gezeigten Ausführungsformen sind die mit Ersatzmaterial 61 gefüllten, unterseitigen Ausnehmungen 60 mit einer Abdeckung 62 überdeckt. In diesen den Ausführungsformen ist jede unterseitige Ausnehmung 60 bis auf den Abschnitt, der von einer Abdeckung 62 eingenommen wird, im Wesentlichen vollständig mit Ersatzmaterial gefüllt. Für ein unauffälliges Aussehen und zum Beibehalten von Außenabmessungen ist die Abde- ckung 62 oberflächenbündig mit der Unterseitenfläche des Tastenkörpers 30 in der Ausnehmung 60 angeordnet.
[00155] In den in den Figuren 8A und 8B gezeigten Ausführungsformen ist in der Unterseite des ersten (vorderen, in den Figuren 8A und 8B linken) Tastenabschnitts noch eine Balanceausgleichsausnehmung 64 ausgebildet. Diese Ausnehmung 64 ist mit einem Füllmaterial 65 gefüllt und wird mit einer Abdeckung 67 überdeckt. Das Füllmaterial 65 ist ein sehr nachgiebiges Material, beispielsweise ein geschäumtes Material. Dies ermöglicht, dass ein Balanceeinstellgewicht 66, das insbesondere stiftförmig oder schraubenartig ausgebildet ist, zum Einstellen des Gleichgewichts der Tasteneinrichtung 30 hinsichtlich einer Lagerung bei der Tastenlagerposition 27 in einfacher Weise in das Füllmaterial 65 hineingedrückt werden kann, wie am besten in Fig. 8C gezeigt.
[00156] In den Figuren 8A und 8B ist das Grundmaterial 80 des Tastenkörpers 30 Holz, insbesondere Fichtenholz, das etwa ein spezifisches Gewicht von ca. 470 kg/m3 aufweist. In einer Ausführungsform ist das Ersatzmaterial ein Leichtholz, wie etwa Balsaholz, das ein spezifisches Gewicht von ca. 100 kg/m3 aufweist. Die Abdeckung ist Furnierholz, das bevorzugt, um der Modifikation ein visuell unauffälliges Erscheinungsbild zu verleihen, aus demselben Material wie das Grundmaterial 80 des Tastenkörpers 30 hergestellt ist. Mittels dieser Ausführungsform konnte das Gewicht von einer Tasteneinrichtung eines klassischen Konzertflügels, das ohne Modifikation ca. 125 Gramm betrug, auf ca. 72 Gramm verringert werden. Die erzielte Gewichtsverminderung beträgt mithin 53 Gramm oder ca. 42%.
[00157] Als Ersatzmaterial 61 zum Befüllen unterseitiger Ausnehmungen 60 und ebenso als Füllmaterial 65 in der Balanceausgleichsausnehmung 64 kann alternativ ein geschäumtes Material, wie etwa XPS (extrudierter Polystyrol-Hartschaum), oder ein sonstiges, eine Vielzahl von Poren enthaltendes Material vorgesehen sein. Ein geschäumtes Material, wie etwa XPS, hat ein noch geringeres spezifisches Gewicht als ein Leichtholz, wie etwa Balsaholz. Das spezifische Gewicht von XPS beträgt ca. 30 kg/m3 bis ca. 40 kg/m3, und typischerweise ca. 35 kg/m3. Mittels dieser Ausführungsform konnte das Gewicht von einer Tasteneinrichtung eines klassischen Konzertflügels, das ohne Modifikation ca. 125 Gramm betrug, auf ca. 49 Gramm verringert werden. Die erzielte Gewichtsverminderung beträgt mithin 76 Gramm oder ca. 61%.
[00158] Die Überdeckung einer unterseitigen Ausnehmung 60 mit einer Abdeckung 62 bzw. das Überdecken der Balanceausgleichsausnehmung 64 mit einer Abdeckung 67, bewirkt einen Schutz des Ersatzmaterials 61 bzw. des Füllmaterials 65, respektive, und verleiht der Tasteneinrichtung 30 ein ästhetisches Aussehen.
[00159] Wie bereits erwähnt, kann die erfindungsgemäße Hammermechanik 10 mit der erfin-dungsgemäß modifizierten Tasteneinrichtung 12 auch eine erfindungsgemäß modifizierte Hammereinrichtung 16 aufweisen. Die erfindungsgemäß modifizierte Hammereinrichtung 16, ebenso wie die bekannten Hämmer 104, 204, 304, 404 aus den Figuren 1 bis 4, respektive, dient zum Anschlägen einer zugeordneten Saite eines Tasteninstruments vorgesehen. Die Hammereinrichtung 16 kann in Bezug auf die Tasteneinrichtung 12 an verschiedenen Einbaupositionen bzw. in verschiedenen Verwendungszwecken in einem Tasteninstrument eingebaut sein, wie das in den Figuren 1 bis 4 anhand der darin jeweils gezeigten Hämmer 104, 204, 304 und 404, respektive, gezeigt ist.
[00160] Jedenfalls ist eine erfindungsgemäße Hammereinrichtung 16 in einem in das Tasteninstrument ordnungsgemäß eingebauten Zustand mittels einer auf dem zweiten (hinteren) Tastenabschnitt einer Tasteneinrichtung 12 angeordneten Hammerlagereinrichtung 18 schwenkbar gelagert. In den Figuren 5A, 6A, 7A, 9A, 10A, 11A und 11B ist die Hammereinrichtung 16 auf dem distalen Endabschnitt des zweiten (hinteren) Tastenabschnitts des Tastenkörpers 30 angeordnet, was der in der Fig. 1 gezeigten, bekannten Prellzungenmechanik 100 entspricht. Die erfindungsgemäße Hammereinrichtung 16 kann jedoch in Bezug zu der Tasteneinrichtung 12 bzw. den Tastenkörper 30 auch gemäß einer bekannten Stoßzungenmechanik 200 (siehe Fig. 2), einer Klaviermechanik 300 (siehe Fig. 3) oder einer E-Piano-Mechanik 400 (siehe Fig. 4) in einen entsprechenden Tasteninstrument eingebaut sein kann.
[00161] Ungeachtet ihrer verschiedenen Verwendungsarten umfasst eine erfindungsgemäße Hammereinrichtung 16 folgende Teilabschnitt: einen ein Schwenklager umfassenden (oder lagerseitigen) Endabschnitt 46, einen sich von dem Endabschnitt 46 erstreckenden Hammerstiel 50 und einen an einem distalen Ende des Hammerstiels 50 angeordneten Hammerkopf 51 mit einem Anschlagabschnitt 54 zum Anschlägen der Saite. Der Hammerkopf 51 umfasst, ähnlich wie ein klassisches Hammerwerkzeug, eine spitz zulaufende Hammerfinne 52 und eine dieser entgegengesetzt angeordnete Hammerbahn 53. Die Hammerfinne umfasst den Anschlagabschnitt 54, der zumindest abschnittsweise mit einem Anschlagpolster zum Anschlägen einer Saite überzogen ist. Das Anschlagpolster umfasst typischerweise einen Polsterfüllstoff 55, der auf der Hammerfinne 52 befestigt ist, und einen Polsterüberzug 56, der den Polsterfüllstoff 55 überdeckt und der beim Anschlägen die Saite berührt bzw. an dieser anschlägt. Der lagerseitige Endabschnitt 46, der Hammerstiel 50 und der die Hammerfinne 52 und die Hammerbahn 53 umfassende Hammerkopf 51 bestehen allgemein aus einem für die Verwendung geeigneten Grundmaterial. Das Grundmaterial ist in der Regel das gleiche Grundmaterial wie dasjenige des Tastenkörpers 30, nämlich typischerweise Holz (bei klassischen Tasteninstrumenten) oder Kunstharz (bei E-Pianos und bei manchen neueren Klavieren). Bei klassischen Tasteninstrumenten besteht der Polsterfüllstoff 55 in der Regel aus komprimierter Baumwolle (Baumwollfa-sern, Filz, Watte) und der Polsterüberzug 56 aus Filz 57 oder aus Leder 58. Die Hammereinrichtung 16 hat ein durch Außenabmessungen der Teilabschnitte und durch die spezifischen Gewichte der darin verbauten Materialien (Grundmaterial, wie etwa Holz 80, komprimierte Baumwolle 55, Filz 57 und Leder 58) vorgegebenes Gesamtgewicht.
[00162] An der Hammereinrichtung 16 sind erfindungsgemäß eine oder mehrere Modifikationen ausgebildet. Diese Modifikationen können allgemein eine Verminderung in Form einer Ausnehmung in oder einer Abnehmung von in der Hammereinrichtung 16 verbautem Grundmaterial 80, 55, 57, 58, sein, wie in den Figuren 9A bis 9E, 10A bis 10J sowie 11A und 11B gezeigt.
[00163] Durch die vorgenannten Modifikationen wird das Gewicht der modifizierten Hammereinrichtung 16 bezogen auf das Gesamtgewicht der nicht modifizierten Hammereinrichtung 16 um mindestens 20% verringert. In bevorzugten Ausführungsformen ist das Gewicht der modifizierten Hammereinrichtung 16 um mindestens 20% (wie etwa in der in Fig. 9B in Verbindung mit der in Fig. 10C gezeigten Ausführungsform), mehr bevorzugt um mindestens 30%, mehr bevorzugt um mindestens 40%, mehr bevorzugt um mindestens 50%, und noch mehr bevorzugt um mindestens 60% (wie etwa in der in den Figuren 12B und 13B gezeigten Ausführungsform) in Bezug auf eine nicht modifizierte Hammereinrichtung 16 verringert.
[00164] Die in den Figuren 9A bis 10J dargestellten, erfindungsgemäßen Modifikationen der Hammereinrichtung 16 umfassen allgemein ein Vermindern des in einem jeweiligen Teilabschnitt 46, 50, 51 und 54 der Hammereinrichtung 16 verbauten Grundmaterials 80, 57, 58, und zwar durch eine oder mehrere Abnehmungen 84, 86, 90, 92, 94 von und/oder eine oder mehrere Ausnehmungen 88 in dem jeweiligen Grundmaterial.
[00165] Die in den Figuren 9A, 9B und 9D dargestellten Modifikationen an der Hammereinrichtung 16 umfassen eine Abnehmung von bzw. Ausnehmung in dem Grundmaterial 80, typischerweise Holz, an dem lagerseitigen Endabschnitt 46 (z.B. bei 84 in den Figuren 9A, 9B und 9D), am Hammerstiel 50 (bei 86 in den Figuren 9A bis 9E). In den Figuren 9A bis 9C hat der Hammerstiel 50 ursprünglich ein rundes Querschnittsprofil, und die Abnehmung 86 von Grundmaterial 80 am Hammerstiel 50 besteht darin, Material gleichmäßig in radial einwärtiger Richtung von allen Seiten des Hammerstiels 50 zu entfernen, so dass der Durchmesser bzw. Radius des Hammerstiels 50 verringert ist, wie am besten in der Fig. 9C gezeigt.
[00166] Ein Hammerstiel 50 aus Holz, so wie er typischerweise in klassischen Tasteninstrumenten verbaut wurde, hat beispielsweise ursprünglich einen Durchmesser im Bereich von 4,5 mm bis 8 mm, wobei der Durchmesser des Hammerstiels 50 bei den Hammereinrichtungen für die tiefen Töne (zum Anschlägen von relativ langen Saiten) größer und bei den Hammereinrichtungen für die hohen Töne (zum Anschlägen von relativ kurzen Saiten) kleiner sind. Bei den
Abnehmungen 86 von Grundmaterial an Hammerstielen aus Holz wurde gefunden, dass die Durchmesser typischerweise bis auf Werte im Bereich von 2,5 mm bis 4,0 mm verringert werden kann, wobei der Hammerstiel 50 noch eine notwendige Stabilität (Biege- und Bruchfestigkeit) behält. Bei manchen der in klassischen Tasteninstrumenten verbauten Hammereinrichtungen 16 haben die Hammerstiele 50 einen Verlauf des modifizierten Querschnittsprofils, beispielsweise einen Verlauf des ursprünglichen Durchmessers, über der Länge des Hammerstiels 50, und zwar von einem größeren Durchmesser beim lagerseitigen Endabschnitt 46 (beispielsweise 5,6 mm bei einem Hammer, der einem tiefen Ton zugeordnet ist, und 4,9 mm bei einem Hammer, der einem hohen Ton zugeordnet ist) zu einem kleineren Durchmesser beim Hammerkopf 51 (beispielsweise 5,0 mm bei einem Hammer, der einem tiefen Ton zugeordnet ist, und 4,6 mm bei einem Hammer, der einem hohen Ton zugeordnet ist). Durch ein erfindungsgemäßes Abnehmen von Material am Hammerstiel 50 kann der Durchmesser eines Hammerstiels 50 aus Holz am lagerseitigen Endabschnitt 46 typischerweise auf 4,5 bis 5,0 mm bei einem Hammer, der einem tiefen Ton zugeordnet ist, und 4,2 mm bis 4,6 mm bei einem Hammer, der einem hohen Ton zugeordnet ist, und am hammerkopfseitigen Ende typischerweise auf 4,0 bis 4,5 mm bei einem Hammer, der einem tiefen Ton zugeordnet ist, und auf 3,5 mm bis 4.0 mm bei einem Hammer, der einem hohen Ton zugeordnet ist, verringert werden.
[00167] In den Figuren 9D und 9E hat der Hammerstiel 50 ursprünglich ein rechteckigförmiges Querschnittsprofil. Die Abnehmung 86 von Grundmaterial 80 am Hammerstiel 50 besteht darin, Material gleichmäßig von beiden Seiten des Hammerstiels 50 zu entfernen, so dass eine Breite des Hammerstiels 50 verringert ist, wie das am besten in Fig. 9E gezeigt ist. Ähnlich wie bei Hammerstielen mit einem runden Querschnittsprofil kann auch bei einem Hammerstiel 50 mit einem rechteckigförmigen Querschnittsprofil das Profil einen Verlauf, insbesondere einen Verlauf der Breite, über der Länge des Hammerstiels 50 aufweisen. Beispielsweise verläuft in einer aus einem anderen klassischen Konzertflügel ausgebauten Hammereinrichtung 16 in dem Profil des Hammerstiels 50 dessen Breite von einer größeren Breite (beispielsweise 5,0 mm bis 6,0 mm) beim lagerseitigen Endabschnitt 46 zu einer kleineren Breite (beispielsweise 4,0 mm bis 5.0 mm) beim Hammerkopf 52. Durch ein erfindungsgemäßes Abnehmen von Material am Hammerstiel 50 kann die Breite eines rechteckförmigen Hammerstiels 50 aus Holz am lagerseitigen Endabschnitt 46 typischerweise auf 3,5 bis 4,0 mm, und am hammerkopfseitigen Ende typischerweise auf 3,0 mm bis 4,0 mm verringert werden, wie in der Fig. 9D gezeigt.
[00168] Die in den Figuren 10A bis 10G dargestellten, erfindungsgemäßen Modifikationen an der Hammereinrichtung 16 umfassen eine oder mehrere Abnehmungen 90, 92, 94 von bzw. eine oder mehrere Ausnehmungen 84 in Grundmaterial 80 in verschiedenen Teilabschnitten 52, 53, 55, 56 des Hammerkopfs 51.
[00169] In den Figuren 10A bis 10D umfassen die am Hammerkopf 51 ausgeführten Modifikationen Ausnehmungen 88 von Grundmaterial (Holz) 80 an der Hammerfinne 52. In den Figuren 10A und 10B sind die Ausnehmungen 88‘ zylinderförmig, und zwar in der Form einer Mehrzahl von Durchlöchern 88' ausgebildet. Dabei können die Durchlöcher 88‘ unterschiedliche Durchmesser aufweisen. In den Figuren 10C und 10D sind Ausnehmungen 88“ beiderseits an der Hammerfinne 52 schiffchenförmig, und in dieser Form angepasst an die spitz zulaufende Form der Hammerfinne 52, ausgebildet, wobei das Querschnittsprofil der Hammerfinne 52 die Form eines H aufweist, wie in Fig. 10D gezeigt.
[00170] In der Fig. 10E ist eine Abnehmung 90 an der Hammerfinne 52, an der dem Hammerstiel 50 zugewandten Seite, zwischen dem Eintritt des Hammerstiels 50 und dem Ansatz des Polsterüberzugs 56 bzw. im Bereich um einen Verbindungsabschnitt mit dem Hammerstiel 50 ausgebildet. In der Fig. 10E sind ferner Abnehmungen 92 an der Hammerbahn 53, zum einen an der dem Hammerstiel 50 zugewandten Seite (Abnehmung 92‘) und zum anderen an der dem Hammerstiel 50 zugewandten Seite (Abnehmung 92“) ausgebildet, und zwar so, dass eine hammerbahnseitige Auflage des Hammerkopfes 51 bzw. der Hammerbahn 53 auf einem Hammerkopfpolster 44 gleich bleibt in dem Sinne, dass die Hammereinrichtung 16 bzw. der Hammerstiel 50, bei unveränderter Position der Hammerlagerachse 40 bzw. des Hammerlagerstifts 42, seinen Neigungswinkel in Bezug auf den Tastenkörper 30 beibehält.
[00171] In den Figuren 10F und 10G sind Abnehmungen 92, 92‘“ an der Flammerbahn 53, in einem dem Hammerruhepolster 44 zugewandten Abschnitt der Hammerbahn 53, ausgebildet, und zwar an beiden Seiten der Hammerbahn 53 bzw. des Hammerkopfes 51 in im Wesentlichen symmetrischer Weise, so dass in einer Ebene senkrecht zum Hammerstiel 50 ein Querschnittsprofil der Hammerbahn 53 entsteht, das einem V mit abgestumpfter Spitze ähnlich ist, wie das in Fig. 10G gezeigt ist. Infolgedessen bleibt die hammerbahnseitige Auflage des Hammerkopfes 51 bzw. der Hammerbahn 53 auf dem Hammerkopfpolster 44 gleich in dem Sinne, dass die Hammereinrichtung 16 bzw. der Hammerstiel 50, bei unveränderter Position der Hammerlagerachse 40 bzw. des Hammerlagerstifts 42, seinen Neigungswinkel in Bezug auf den Tastenkörper 30 beibehält. In den Figuren 10H bis 10J sind zwei Abnehmungen 92, 92‘ an der Hammerbahn 53, in einem dem Hammerruhepolster 44 zugewandten Abschnitt der Hammerbahn 56, ausgebildet, und zwar an beiden Seiten der Hammerbahn 53 bzw. des Hammerkopfes 51 in im Wesentlichen symmetrischer Weise, so dass in einer Ebene senkrecht zum Hammerstiel 50 ein modifiziertes Querschnittsprofil der Hammerbahn 53 entsteht, wie in den Figuren 101 und 10J gezeigt. Anders als in den Figuren 10F und 10G erstrecken sich die Abnehmungen 92‘ nicht über die gesamte (in der Richtung des Hammerstiels 50 gesehenen) Länge der Hammerbahn 53, sondern lediglich über einen dem Hammerstiel 50 zugewandten Abschnitt dieser Länge, wie in Fig. 10H gezeigt. Dementsprechend ist in einem dem Hammerstiel 50 abgewandten Abschnitt dieser Länge das Querschnittsprofil der Hammerbahn 53 unverändert, wie in der Fig. 10J gezeigt, was bewirkt, dass die hammerbahnseitige Auflage des Hammerkopfes 51 bzw. der Hammerbahn 53 auf dem Hammerkopfpolster 44 gleich bleibt in dem Sinne, dass die Hammereinrichtung 16 bzw. der Hammerstiel 50, bei unveränderter Position der Hammerlagerachse 40 bzw. des Hammerlagerstifts 42, seinen Neigungswinkel in Bezug auf den Tastenkörper 30 beibehält.
[00172] Wie das in den Figuren 9A, 10A bis 10C, 10E, 10F und 10H gezeigt ist, ist der Hammerkopf 51 zumindest in einem Abschnitt des Anschlagabschnitts 54, der beim Anschlägen eine Saite berührt, von einem Polsterfüllstoff 55 und einem Polsterüberzug 56, überzogen. Bei einem Hammerkopf 51 eines klassischen Tasteninstruments ist der Polsterfüllstoff 55 aus komprimierter Baumwolle (Baumwollfasern) und der Polsterüberzug 56 aus Filz 57 Leder 58 ausgebildet.
[00173] In den Figuren 11A und 11B ist gezeigt, dass eine Modifikation an der Hammereinrichtung 16 auch ein Vermindern von Grundmaterial 57, 58 des Polsterüberzugs 56 umfassen kann. Dies ist durch ein Abnehmen von Filz 57 oder Leder 58 ausführbar. In Fig. 11A ist eine erfindungsgemäße Modifikation am Hammerkopf 51 der Hammereinrichtung 16 in der Form einer Abnehmung 94 von Material 57, 58, des Polsterüberzugs 56 in Bereichen außerhalb desjenigen Abschnitts, der beim Anschlägen des Hammerkopfes 51 eine Saite berührt, wobei in dem Abschnitt, der beim Anschlägen des Hammerkopfes 51 die Saite berührt, der Polsterüberzug 56 nicht entfernt wird bzw. unverändert bleibt. In der Fig. 11B ist eine Modifikation am Hammerkopf 51 in der Form einer Abnehmung 94‘ von Material 57 bzw. 58 des Polsterüberzugs 56 durch ein Wegschleifen von Material 57 oder 58 des Polsterüberzugs 56 über der gesamten Außenfläche des Polsterüberzug 56 ausgeführt. In anderen Ausführungsformen, die nicht in den Figuren gezeigt sind, ist in mindestens einem Teilabschnitt einer modifizierten Hammereinrichtung 12 erfindungsgemäß ein darin verbautes Grundmaterial durch ein Ersatzmaterial, das ein niedrigeres spezifisches Gewicht als das Grundmaterial aufweist, ersetzt. Beispielsweise kann ein Hammerstiel 50 aus Holz durch einen Hammerstiel, der aus einem Karbonfasermaterial hergestellt ist, ersetzt werden. Weil Karbonfasermaterial eine sehr viel höhere Festigkeit und Steifigkeit als Holz aufweist, kann ein aus Karbonfasermaterial hergestellter Hammerstiel (nicht gezeigt) einen kleineren Querschnitt, z.B. im Falle eines runden Querschnittsprofils einen kleineren Durchmesser, als der Hammerstiel aus Holz, den er ersetzt, aufweisen. Ein aus Karbonfasermaterial hergestellter Hammerstiel kann ein Querschnittsprofil aufweisen, das innen hohl ist. Mit anderen Worten, ein aus Karbonfasermaterial hergestellter Hammerstiel kann rohrförmig bzw. als Röhrchen ausgebildet sein.
[00174] Die einzelnen hiervor beschriebenen, erfindungsgemäßen, gewichtreduzierenden Mo- difikationen an den verschiedenen Teilabschnitten 46, 50, 51, 52, 53, 55 und 56 einer Hammereinrichtung 12 können auch in einer Hammereinrichtung 12 kombiniert werden, wie das in den Figuren 12A und 12B sowie in den Figuren 13A und 13B gezeigt ist.
[00175] Die Figuren 12A und 12B zeigen jeweils eine gemäß dem Prinzip der Prellzungenme-chanik (oder Wiener Mechanik) ausgeführte Hammereinrichtung. Die Figur 12A zeigt eine Hammereinrichtung ohne irgendeine erfindungsgemäße Modifikation. Die Figur 12B zeigt eine Hammereinrichtung 12, die aus der in Fig. 12A gezeigten Hammereinrichtung durch Ausbilden von einer Kombination von erfindungsgemäßen Modifikationen hervorgegangen ist, d.h. es wurden Modifikationen im Endabschnitt 46, am Hammerstiel 50 und am Hammerkopf 51 ausgeführt. In der in Fig. 12B gezeigten Hammereinrichtung 12 sind mehrere Abnehmungen 84 am lagerseitigen Endabschnitt 46, eine Abnehmung 86 am Hammerstiel 50, Abnehmungen 90 an der Hammerfinne 52, Abnehmungen 94 am Anschlagabschnitt 56, insbesondere am Polsterfüllstoff 55 und am Polsterüberzug 56, sowie Abnehmungen 92 an der Hammerbahn 53 ausgeführt. In einer noch verbesserten Ausführungsform ist der Hammerstiel 50 aus Holz durch einen rohrförmigen Hammerstiel ersetzt. Die in Fig. 12A gezeigte, ursprüngliche Hammereinrichtung hatte ein Gewicht von 12,4 Gramm. Nach Ausführen der vorbeschriebenen Modifikationen hat die in Fig. 12B gezeigte Hammereinrichtung 12 ein Gewicht von 4,1 Gramm. Die hier erzielte Gewichtsverminderung beträgt also ca. 67%.
[00176] Die Figuren 13A und 13B zeigen jeweils eine gemäß dem Prinzip der Stoßzungenmechanik (oder Englische Mechanik) ausgeführte Hammereinrichtung. Die Figur 13A zeigt eine derartige Hammereinrichtung ohne irgendeine erfindungsgemäße Modifikation. Die Figur 13B zeigt eine Hammereinrichtung 12, die aus der in Fig. 13A gezeigten Hammereinrichtung durch Ausbilden von einer Kombination von erfindungsgemäßen Modifikationen hervorgegangen ist, d.h. es wurden Modifikationen im Endabschnitt 46, an dem die Stoßzunge tragenden Abschnitt 48‘, am Hammerstiel 50 und am Hammerkopf 51 ausgeführt. In der in Fig. 12B gezeigten Hammereinrichtung 12 sind mehrere Abnehmungen 84 am lagerseitigen Endabschnitt 46, Abnehmungen 90 an der Hammerfinne 52, Abnehmungen 94 am Anschlagabschnitt 56, insbesondere am Polsterfüllstoff 55 und am Polsterüberzug 56, sowie Abnehmungen 92 an der Hammerbahn 53 ausgeführt. Ferner ist der Hammerstiel 50 aus Holz durch einen rohrförmigen Hammerstiel ersetzt. Die in Fig. 13A gezeigte, ursprüngliche Hammereinrichtung hatte ein Gewicht von 14,1 Gramm. Nach Ausführen der vorbeschriebenen Modifikationen hat die in Fig. 13B gezeigte Hammereinrichtung 12 ein Gewicht von 4,9 Gramm. Die hier erzielte Gewichtsverminderung beträgt also ca. 65%.
[00177] Wie in den Figuren 5A, 6A und 7A angedeutet, kann die Hammermechanik 10 Mittel 63 zum Einstellen eines Gleichgewichts (oder der Balance) der Tastenrichtung 12 bezüglich einer schwenkbaren Lagerung derselben an ihrer Tastenlagerposition 27 auf einem Tastenlagerstift 22 einer mit dem Tasteninstrument verbundenen Tastenlagereinrichtung 14 umfassen. In einer Ausgestaltung umfassen die Gleichgewichtseinstellmittel 63 im Gegensatz zu den erfindungsgemäß möglichst groß ausgeführten, gewichtsvermindernden Ausnehmungen 60 und 70 in dem Tastenkörper 30, eine oder mehrere relativ kleine Balanceausgleichsausnehmungen 64 und diesen jeweils zugeordnet, eines oder mehrere als Ausgleichsgewicht dienende Balanceeinstellgewichte 66, die zumindest teilweise in den jeweiligen Balanceausgleichsausnehmungen 64 eingebracht sind. Eine Balanceausgleichsausnehmung 64 kann in einem Endabschnitt eines jeweiligen Tastenabschnitt des Tastenkörpers 30, und zwar im ersten (vorderen) oder zweiten (hinteren) Tastenabschnitt, d.h. vor oder hinter der Tastenlagereinrichtung 14 ausgebildet sein. In den Figuren 5A, 6A und 7A sind Balanceausgleichsausnehmungen 64 in der Form von Bohrungen im Tastenkörper 30 ausgebildet. Dabei kann jeweils eine Balanceausgleichsausnehmung 64 im vorderen und eine im hinteren Tastenabschnitt des Tastenkörpers 30. Zur verfeinerten Gewichtsabstimmung bzw. zum Feineinstellen der Balance der auf dem Tastenlagerstift 22 der Tastenlagereinrichtung 14 schwenkbar gelagerten Tasteneinrichtung 30 können Balanceausgleichsgewichte 64, die als Ausgleichsgewicht dienen, als im Gewicht unterschiedliche Schrauben vorgesehen sein, die je nach Erfordernis zum Herstellen des Gleichgewichts (oder der Balance) der Tasteneinrichtung 30 in die Balanceausgleichsausnehmungen (Bohrungen) 64 eingebracht bzw. eingeschraubt werden.
[00178] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Schlagkraft der Tasteneinrichtung (Taste) 30 und deren Gewichts(fein)abstimmung bzw. Balance mit Hilfe einer elektronischen Tonaufzeichnung 95 evaluiert wird. Dabei wird die Tonaufzeichnung 95 mittels bzw. in Form einer graphischen Darstellung auf einem Anzeigegerät, wie etwa einem Bildschirm, sichtbar gemacht, wie dies in den Figuren 14A und 14B beispielhaft gezeigt ist. Eine nachträgliche (d.h. nach dem Ausfuhren von erfindungsgemäßen Modifikationen ausgeführte) Feinabstimmung (des Gewichts bzw. der Balance) ist, insbesondere wenn das Grundmaterial 80 Holz ist, deshalb notwendig, weil durch die unterschiedliche Faserung von Holzes eine unterschiedliche Feuchtigkeitsaufnahme stattfinden (oder stattgefunden haben) kann und dadurch die Gewichtsverhältnisse (bei verschiedenen Tastenkörpern 30, die verschiedenen Saiten bzw. Tonhöhen oder Noten zugeordnet sind) geringfügig unterschiedlich sein können. Eine derartige Feinabstimmung ist selbst durch eine exakte mechanische Vorfertigung (der Tastenkörper 30) nicht möglich. Mittels einer elektrischen Tonaufzeichnung 95 können, etwa in Form einer graphischen Darstellung auf einem Bildschirm, die Schlagkraft (über die erzielte Lautstärke) und die Anschlagzahl (bzw. Repetitionsfrequenz) der Hammermechanik 10 (umfassend eine Tasteneinrichtung 12 und eine Hammereinrichtung 16) genau festgestellt werden. Dabei sind auch Tonausfälle lokalisierbar (erkennbar). Ferner kann die Tonqualität, insbesondere hinsichtlich Lautstärke und Tonreinheit, überprüft werden. Eine Feinjustierung der Schlagkraft der Hammermechanik 10, umfassend eine erfindungsgemäß modifizierte Tasteneinrichtung 12 und eine erfindungsgemäß modifizierte Hammereinrichtung 16, kann beispielsweise mittels einer Reduktion (Wegnahme) oder Hinzufügung von Balanceausgleichsgewichten 64 in einem jeweiligen Endabschnitt des ersten (vorderen) und zweiten (hinteren) Tastenabschnitt des Tastenkörpers 30 erzielt werden.
[00179] Mittels Tonaufzeichnungen 95 mit der in den Figuren 14A und 14B veranschaulichten graphischen Darstellungsmethode konnte nachgewiesen werden, dass mit den an einer Hammermechanik 10 eines aus dem 19. Jahrhundert stammenden Konzertflügels durchgeführten Modifikationen zur Gewichtsreduktion an der Tasteneinrichtung 12 (siehe z.B. Fig. 8B) und an der Hammereinrichtung 16 (siehe z.B. Fig. 12B) eine Erhöhung der Repetitionsfrequenz bzw. der Spielgeschwindigkeit von schnellen Passagen von Musikstücken von mehr als 100% in Bezug auf die mögliche maximale Repetitionsfrequenz, die mit einer ursprünglichen Hammermechanik ohne ohne erfindungsgemäße, gewichtsvermindernde Modifikation erzielt werden konnte, erreicht wird. Ungeachtet der Art der Hammermechanik (Prellzungenmechanik oder Stoßzungenmechanik) konnte durch derartige Tonaufzeichnungen 95 und Messungen nachgewiesen werden, dass mit den Hammermechaniken des Konzertflügels ohne Modifikation bei den hohen Tönen lediglich eine Repetitionsfrequenz von 3,8 Anschlägen pro Sekunde und bei den tiefen Tönen lediglich eine Repetitionsfrequenz von 3,6 Anschlägen pro Sekunde erzielt werden konnte, ohne dass es zu Tonausfällen kommt. Nach dem Ausführen von erfindungsgemäßen, gewichtsvermindernden Modifikationen an der Tasteneinrichtung 12 (gemäß Fig. 8B) und an der Hammereinrichtung (gemäß Fig. 12B) wurde auf dem Konzertflügel eine Repetitionsfrequenz von mehr als 8 Anschlägen pro Sekunde, beim Bespielen durch einen geübten Musiker sogar mehr als 9 Anschlägen pro Sekunde erreicht. Bei einem aus etwa der gleichen Zeit stammenden klassischen Piano (Klavier) konnte infolge der Ausführung von erfindungsgemäßen Modifikationen an der Tasteneinrichtung und an der Hammereinrichtung die Repetitionsfrequenz sogar auf etwa 14 Anschläge pro Sekunde erhöht werden. Gleichzeitig mit der Erhöhung der Repetitionsfrequenz können auch eine Erhöhung der Lautstärke, insbesondere bei den hohen Tönen, und eine hörbare Verbesserung der Tonreinheit festgestellt werden.
[00180] Im Einzelnen zeigen die Figuren 14A und 14B Tonaufzeichnungen 95, die mit einem Konzertflügel erhalten wurde, bei dem eine erfindungsgemäß modifizierte Hammermechanik 10 als Ersatz für eine ursprüngliche Hammermechanik eingebaut worden ist. Die erfindungsgemäß modifizierte Hammermechanik 10 umfasste eine Tasteneinrichtung 30, die gemäß der in Fig. 8B gezeigten Ausführungsform modifiziert worden ist, und eine Hammereinrichtung 16, die gemäß der in Fig. 12B gezeigten Ausführungsform modifiziert worden ist. Jede Tonaufzeichung 95 zeigt eine mit einem Mikrofon aufgenommene, von dem Konzertflügel beim Anschlägen der
Hammermechanik 10 erzeugte Schallintensität (I) 96 als Funktion der Zeit (t) 97 dar, für eine Zeitperiode, die eine Vielzahl von Tastenanschlägen 99 umfasst. Die Schallintensität (I) 96 ist entlang der vertikalen Achse in willkürlichen Einheiten (Englisch: arbitrary units) und die Zeit (t) 97 entlang der horizontalen Achse in Einheiten von einer Sekunde dargestellt. Einzelne Tastenanschläge 99 sind in den gezeigten Intensitätsverläufen (Messkurven) 98 der Figuren 14A und 14B als Spikes mit besonders hoher Schallintensität I deutlich erkennbar. Bei der in Fig. 14A gezeigten Tonaufzeichnung schlug der Hammerkopf 51 der modifizierten die Hammermechanik 10 gegen ein dünnes Holzbrett. Bei der in Fig. 14B gezeigten Tonaufzeichnung schlug der Hammerkopf 51 gegen die der Hammermechanik 10 ordnungsgemäß zugeordnete Saite des Konzertflügels.
[00181] Die für die in den Figuren 14A und 14B gezeigten Tonaufzeichnungen 95 verwendete Hammermechanik 10 war die Taste Nr. 81 (F dur) des Konzertflügels. Vergleichbare Ergebnisse wie die in den Figuren 14A und 14B gezeigten wurden jedoch auch mit den Hammermechaniken aller anderen Tasten (Töne) erzielt. Die Erhöhung der Repetitionsfrequenz und die Verbesserungen des Klangbilds waren dabei insbesondere für die den Diskantsaiten (entsprechend der 12 höchsten Töne) zugeordneten Hammermechaniken (Tasten) besonders ausgeprägt.
[00182] In Fig. 14A ist erkennbar, dass beim Anschlägen des dünnen Bretts die Tastenanschläge 99 mit einer Repetitionsfrequenz von etwa 9,0 bis 9,1 Anschlägen pro Sekunde ausgeführt wurden, und dass die Schallintensität eines jeweils vorausgehenden Tastenanschlags weitestgehend abgeklungen ist, bevor ein neuer Tastenanschlag 99 folgt. Somit ist gezeigt, dass selbst bei der hier verwirklichten Repetitionsfrequenz von ca. 9 Anschlägen pro Sekunde die Tastenanschläge 99 einzeln wahrnehmbar sind und sich nicht zeitlich überlagern, d.h. es treten keine Tonausfälle auf.
[00183] In Fig. 14B ist erkennbar, dass beim Anschlägen der Saite die Tastenanschläge 99 mit einer Repetitionsfrequenz von etwa 8,9 bis 9,2 Anschlägen pro Sekunde ausgeführt wurden, und dass auch in diesem Fall die Schallintensität eines jeweils vorausgehenden Tastenanschlags weitestgehend abgeklungen ist, bevor ein neuer Tastenanschlag 99 folgt. Die Fig. 14B zeigt, dass auch bei der hier verwirklichten Repetitionsfrequenz von ca. 9,2 Anschlägen pro Sekunde die Tastenanschläge 99 an einer ordnungsgemäß angeschlagenen Saite einzeln wahrnehmbar sind und keine Tonausfälle auftreten.
[00184] Mit vergleichbaren Tonaufzeichnungen wie den in den Figuren 14A und 14B gezeigten konnte gezeigt werden, dass für Hammermechaniken, bei denen die in Fig. 12B gezeigten Modifikationen ausgeführt worden sind, die Repetitionsfrequenz sogar noch weiter erhöht werden kann, bis auf etwa 14 Anschläge pro Sekunde, wobei die Schallintensität eines jeweils vorausgehenden Tastenanschlags weitestgehend abgeklungen ist, bevor ein neuer Tastenanschlag 99 folgt, mit anderen Worten dass die Tonanschläge 99 einzeln wahrnehmbar sind, ohne dass Tonausfälle auftreten.
[00185] In Fig. 14B erkennt man auch bei jedem Tastenanschlag 99 einen ersten Spike, auf den ein zweiter und bei einigen Tastenanschlägen noch ein dritter Spike folgt. Dies entspricht in der Wahrnehmung mit dem Ohr einem volleren, länger nachklingenden, reinen Ton. Es hat sich gezeigt, dass die Verbesserung der Qualität des Klangbildes hinsichtlich Lautstärke und Tonreinheit, die mit einer erfindungsgemäß modifizierten Hammermechanik wie in Fig. 14B gezeigt erzielt wird, bzw. der Klangunterschied zwischen einer modifizierten Hammermechanik und einer Hammermechanik ohne Modifikation, bei den hohen Tönen des Konzertflügels noch stärker ausgeprägt als bei den tiefen Tönen ist.
[00186] Insgesamt wird durch die erfindungsgemäßen Modifikationen an der Tasteneinrichtung (gemäß dem ersten und dritten Aspekt der Erfindung) und an der Hammereinrichtung (gemäß dem zweiten und vierten Aspekt der Erfindung) eine Erhöhung der Repetitionsfrequenz um mehr als das Doppelte und eine deutliche Verbesserung der Qualität des Klangbildes, hinsichtlich Lautstärke und Tonreinheit, insbesondere bei den hohen Tönen (bei den Diskantseiten), erzielt.

Claims (11)

Patentansprüche
1. Tasteneinrichtung (12) zur Verwendung in einer Hammermechanik (10) zum Anschlägen von einer Saite in einem Tasteninstrument, wie etwa einem Klavier, Flügel oder E-Piano, wobei die Tasteneinrichtung (12) in einem Tasteninstrument verschwenkbar einbaubar ist und folgendes aufweist: einen Tastenkörper (30), der im Wesentlichen aus einen Grundmaterial (80) ausgebildet ist und ein Tastenkörpervollgewicht aufweist, das über ein durch Außenabmessungen (L30, B30, H30) des Tastenkörpers (30) vorgegebenes Tastenkörpervollvolumen und ein spezifisches Gewicht des Grundmaterials bestimmt ist, wobei an dem Tastenkörper (30) mindestens eine Modifikation (68, 70, 72) ausgeführt ist, die darin besteht, dass in oder an dem Tastenkörper (30) mindestens eine Ausnehmung in oder eine Ab-nehmung von Grundmaterial (80) ausgebildet ist und/oder dass in mindestens einem Teilabschnitt des Tastenkörpervollvolumens das Grundmaterial (80) durch ein Ersatzmaterial (61), das ein spezifisches Gewicht hat, das niedriger als das spezifische Gewicht des Grundmaterials ist, ersetzt ist, und wobei von der mindestens einen Modifikation (68, 70, 72) mindestens eine in einem ersten Tastenabschnitt ausgeführt ist, der bei einem Einbau der Tasteneinrichtung (12) in das Tasteninstrument vor einer Tastenlagereinrichtung (14) angeordnet ist, und wobei ferner mindestens eine in einem zweiten Tastenabschnitt ausgeführt ist, der beim Einbau der Tasteneinrichtung (12) in das Tasteninstrument hinter der Tastenlagereinrichtung (14) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass aufgrund der ausgeführten Modifikationen das Gewicht des Tastenkörpers (30) bezogen auf das Gewicht des Tastenkörpers (30) ohne Modifikation um mindestens 20% verringert ist.
2. Tasteneinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Modifikation am Tastenkörper (30) mindestens eine unterseitige Ausnehmung (60), die in einer Unterseitenfläche des Tastenkörpers (30) ausgebildet sind, umfasst, wobei insbesondere die zumindest eine unterseitige Ausnehmung (60), vorzugsweise jede unterseitige Ausnehmung (68), sich in einer Längsrichtung (32) der Tasteneinrichtung (30) längserstreckend ausgebildet ist, und wobei mehr bevorzugt mindestens eine unterseitige Ausnehmung (60) zumindest teilweise, insbesondere im Wesentlichen vollständig, mit einem Ersatzmaterial (61), das ein niedrigeres spezifisches Gewicht als das Grundmaterial aufweist, gefüllt ist, und insbesondere die mit Ersatzmaterial (61) gefüllte unterseitige Ausnehmung (60) mit einer Abdeckung (67), die insbesondere im Wesentlichen oberflächenbündig mit einer Unterseitenfläche des Tastenkörpers (30) angeordnet ist, überdeckt ist, und/oder wobei noch mehr bevorzugt mindestens eine unterseitige Ausnehmung (60) eine in einer Längsrichtung (32) des Tastenkörpers (30) gemessene Ausnehmungslänge (L68) aufweist und von mindestens einer in einer Längsrichtung (32) des Tastenkörpers (30) benachbarten Ausnehmung (60) durch einen von Grundmaterial (80) erfüllten Abschnitt, der ein in der Längsrichtung (32) gemessenes Abstandsmaß (A60) aufweist, voneinander getrennt ist, und wobei das Abstandsmaß (A60) bezogen auf die Ausnehmungslänge (L60) weniger als 20%, vorzugsweise weniger als 15%, mehr bevorzugt weniger als 10% und noch mehr bevorzugt weniger als 5% ist, und/oder wobei noch mehr bevorzugt mindestens eine unterseitige Ausnehmung (68) eine in einer Breitenrichtung des Tastenkörpers (30) gemessene Ausnehmungsbreite (B68) aufweist, und wobei die Ausnehmungsbreite (B60) bezogen auf eine in der Breitenrichtung des Tastenkörpers (30) gemessene Breite (B30) des Tastenkörpers (30) mehr als 50%, vorzugsweise mehr als 60%, mehr bevorzugt mehr als 70%, noch mehr bevorzugt mehr als 80% und noch mehr bevorzugt mehr als 90% beträgt.
3. Hammereinrichtung (16), die ein Gesamtgewicht hat, die die folgenden Teilabschnitte aufweist: einen ein Schwenklager aufweisenden Endabschnitt (46), einen sich von diesem Endabschnitt (46) erstreckenden Hammerstiel (50) und einen an einem distalen Ende des Hammerstiels (50) angeordneten Hammerkopf (51), der eine Hammerfinne (52) mit einem Anschlagabschnitt (54) zum Anschlägen der Saite und eine Hammerbahn (53), umfasst, und die zum Anschlägen von einer Saite in einem Tasteninstrument, wie etwa einem Klavier, Flügel oder E-Piano, vorgesehen ist, wobei jeder Teilabschnitt (46, 50, 51,52, 53, 54) aus einem für diesen Abschnitt geeigneten Grundmaterial hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einem Teilabschnitt (46, 50, 51, 52, 53, 54) mindestens eine Modifikation (84, 86, 88, 90, 92, 94) ausgeführt ist, die darin besteht, dass in oder an dem Teilabschnitt (46, 50, 51, 52, 53, 54) mindestens eine Ausnehmung in oder eine Abnehmung von Grundmaterial ausgebildet ist und/oder dass zumindest in einem Teilbereich des Teilabschnitts (46, 50, 51) das Grundmaterial durch ein Ersatzmaterial, das ein spezifisches Gewicht hat, das niedriger als das spezifische Gewicht des Grundmaterials ist, ersetzt ist, und dass aufgrund der mindestens einen ausgeführten Modifikation (84, 86, 88, 90, 92, 94) das Gewicht der Hammereinrichtung (16) bezogen auf das Gesamtgewicht der Hammereinrichtung (16) ohne Modifikation um mindestens 20% verringert ist.
4. Hammereinrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Modifikationen an der Hammereinrichtung (16) eine oder mehrere der folgenden umfasst: (a) eine Abnehmung (84) von Grundmaterial an dem oder eine Ausnehmung von Grundmaterial in dem Endabschnitt (46), (b) eine Abnehmung (86) von Grundmaterial am Hammerstiel (50), (c) ein Ersetzen des Hammerstiels (50) aus Grundmaterial durch einen Hammerstiel, der aus einem Ersatzmaterial hergestellt ist, wobei das Ersatzmaterial ein spezifisches Gewicht aufweist, das niedriger als das spezifische Gewicht des Grundmaterials ist, (d) eine Ausnehmung (90, 92) von Grundmaterial am Hammerkopf (51), insbesondere im Bereich der Hammerfinne (52), (e) eine Abnehmung (90) von Grundmaterial am Hammerkopf (51) im Bereich eines Verbindungsabschnitts mit dem Hammerstiel (50), und (f) eine Abnehmung (92, 94) von Grundmaterial an der Hammerbahn (53), insbesondere in einem einem Hammerruhepolster (44) der Hammermechanik (10) zuwendbaren Abschnitt der Hammerbahn (53).
5. Hammereinrichtung gemäß Anspruch 3 oder 4, aufweisend einen Hammerkopf (51), der einen Anschlagabschnitt (54) zum Anschlägen der Saite aufweist, wobei der Anschlagabschnitt (54) einen mit einem Polsterfüllstoff (55) erfüllten Abschnitt und einen Polsterüberzug (56), der beispielsweise aus Filz (57) oder Leder (58) ausgebildet ist, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Modifikation an der Hammereinrichtung (16) eine oder mehrere der folgenden umfasst: (g) eine Abnehmung von Material aus dem mit Polsterfüllstoff (55) erfüllten Abschnitt, (h) ein Abnehmen von Material des Polsterüberzugs (56), insbesondere ein zumindest teilweises Abnehmen von Filz (57) oder ein Wegschleifen von Leder (66), beispielsweise über einer gesamten Außenfläche des Polsterüberzugs (56), und (i) eine zumindest teilweise Abnehmung von Material des Polsterüberzugs (56) in Bereichen außerhalb des Abschnitts, der beim Anschlägen des Hammerkopfes (51) die Saite berührt.
6. Hammermechanik (10) zum Anschlägen von einer Saite in einem Tasteninstrument, wie etwa einem Klavier, Flügel oder E-Piano, aufweisend: einen Zusammenbau von einer Tasteneinrichtung (12) gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2 und einer Hammereinrichtung (16) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 5.
7. Hammermechanik (10) gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine infolge der mindestens einen der das Gewicht der Tasteneinrichtung (12) verringernden Modifikation und der mindestens einen der das Gewicht der Hammereinrichtung (16) verringernden Modifikation aufgetretene Verschiebung der Gleichgewichtsposition der Tastenlagerposition (27) des Zusammenbaus dadurch kompensiert ist, dass an dem schwereren einen von dem ersten und dem zweiten Tastenabschnitt, der zu dem leichteren anderen von dem ersten und zweiten Tastenabschnitt entgegengesetzt ist, mindestens eine das Gewicht des schwereren Tastenabschnitt verringernde, weitere Modifikation ausgeführt wird, so dass die verschobene Gleichgewichtsposition wieder bei der ursprünglichen Gleichgewichtsposition der Tastenlagerposition (27) des Zusammenbaus vor dem Ausführen der das Gewicht der Tasteneinrichtung (12) und das der Hammereinrichtung (16) verringernden Modifikationen angeordnet ist.
8. Verfahren zum Herstellen einer Tasteneinrichtung (12) für eine Hammermechanik (10) zum Anschlägen mit einer hohen Repetitionsfrequenz von einer Saite in einem Tasteninstrument, wie etwa einem Klavier, Flügel oder E-Piano, das Verfahren aufweisend: Bereitstellen einer Tasteneinrichtung (12) mit einem Tastenkörper (30), der im Wesentlichen aus einen Grundmaterial (80) ausgebildet ist und ein Tastenkörpervollgewicht aufweist, das über ein durch Außenabmessungen (L30, B30, H30) des Tastenkörpers (30) vorgegebenes Tastenkörpervollvolumen und ein spezifisches Gewicht des Grundmaterials bestimmt ist, Ausbilden von mindestens zwei Modifikationen (68, 70, 72) an dem Tastenkörper (30), umfassend: in oder an dem Tastenkörper (30), Ausbilden von mindestens einer Ausnehmung oder Ab-nehmung von Grundmaterial (80) und/oder in mindestens einem Teilabschnitt des Tastenkörpervollvolumens, Ersetzen des Grundmaterials (80) durch ein Ersatzmaterial (61), das ein spezifisches Gewicht hat, das niedriger als das spezifische Gewicht des Grundmaterials ist, wobei mindestens eine erste der Modifikationen (68, 70, 72) in einem ersten Tastenabschnitt ausgeführt ist, der bei einem Einbau der Tasteneinrichtung (12) in das Tasteninstrument vor einer Tastenlagereinrichtung (14) angeordnet ist, und wobei ferner mindestens eine zweite der Modifikationen (68, 70, 72) in einem zweiten Tastenabschnitt ausgeführt ist, der beim Einbau der Tasteneinrichtung (12) in das Tasteninstrument hinter der Tastenlagereinrichtung (14) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass aufgrund der ausgeführten Modifikationen das Gewicht des Tastenkörpers (30) bezogen auf das Gewicht des Tastenkörpers (30) ohne Modifikation um mindestens 20% verringert wird.
9. Verfahren zum Herstellen einer Hammereinrichtung (16) für eine Hammermechanik (10) zum Anschlägen einer Saite eines Tasteninstruments, wie etwa ein Klavier, Flügel oder E-Piano, das Verfahren aufweisend: Bereitstellen einer Hammereinrichtung (16), die ein Gesamtgewicht hat und die folgenden Teilabschnitte aufweist: einen ein Schwenklager aufweisenden Endabschnitt (46), einen sich von diesem Endabschnitt (46) erstreckenden Hammerstiel (50) und einen an einem distalen Ende des Hammerstiels (50) angeordneten Hammerkopf (51), der eine Hammerfinne (52) mit einem Anschlagabschnitt (54) zum Anschlägen der Saite und eine Hammerbahn (53) umfasst, wobei jeder Teilabschnitt (46, 50, 51, 52, 53, 54) aus einem für diesen Abschnitt geeigneten Grundmaterial hergestellt ist, gekennzeichnet durch Ausbilden von mindestens einer Modifikation (84, 86, 88, 90, 92, 94) an dem mindestens einen Teilabschnitt (46, 50, 51,52, 53, 54), umfassend: in oder an dem Teilabschnitt (46, 50, 51,52, 53, 54), Ausbilden von mindestens einer Ausnehmung oder Abnehmung von Grundmaterial und/oder zumindest in einem Teilbereich des Teilabschnitts (46, 50, 51), Ersetzen des Grundmaterials durch ein Ersatzmaterial, das ein spezifisches Gewicht hat, das niedriger als das spezifische Gewicht des Grundmaterials ist, und wobei aufgrund der mindestens einen ausgeführten Modifikation (84, 86, 88, 90, 92, 94) das Gewicht der Hammereinrichtung (16) bezogen auf das Gesamtgewicht der Hammereinrichtung (16) ohne Modifikation um mindestens 20% verringert ist.
10. Verfahren gemäß Anspruch 8 oder 9, ferner aufweisend: (A) Herstellen einer Hammermechanik (10) als einen Zusammenbau aufweisend die Tasteneinrichtung (12) und die Hammereinrichtung (16) und ordnungsgemäßes Einbauen der Hammermechanik (10) in ein Tasteninstrument, (B) Durchführen einer Tonaufzeichnung (95), umfassend Messen und Aufzeichnen einer Schallintensität (96) von Schallwellen, die von einer der Hammermechanik (10) zugeordneten Saite des Tasteninstruments, die wiederholt mit einer hohen Repetitionsfrequenz mittels der Hammermechanik (10) angeschlagen wird, erzeugt werden, als Funktion der Zeit (97) und für eine Zeitdauer, die eine Mehrzahl von Saitenanschlägen umfasst, und wobei insbesondere das Verfahren ferner aufweist: (C) auf der Grundlage der Tonaufzeichnung, Überprüfen, ob ein Schallintensitätsverlauf, der durch einen Anschlag der Saite erzeugt wird, von einem Schallintensitätsverlauf, der durch einen nachfolgenden Anschlag derselben Saite erzeugt wird, überlagert ist, und wobei insbesondere das Verfahren noch ferner aufweist: (D) wenn beim dem Schritt (C) eine Überlagerung festgestellt wird, Ausführen von mindestens einer weiteren Modifikation an dem Tastenkörper (30) und/oder von mindestens einer Modifikation an der Hammereinrichtung (16), und (E) wiederholtes Ausführen der Schritte (A) bis (C), bis bei dem Überprüfen im Schritt (C) keine Überlagerung mehr festgestellt wird.
11. Verfahren zum Herstellen einer Hammermechanik (10) zum Anschlägen von einer Saite in einem Tasteninstrument, wie etwa einem Klavier, Flügel oder E-Piano, wobei das Tasteninstrument eine Tastenlagerbasis (20) zum Lagern einer Hammermechanik aufweist, das Verfahren aufweisend: (i) Bereitstellen eines Zusammenbaus von einer Tasteneinrichtung (12) gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2 und einer Hammereinrichtung (16) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei eine infolge der mindestens einen der das Gewicht der Tasteneinrichtung (12) verringernden Modifikation und der mindestens einen der das Gewicht der Hammereinrichtung (16) verringernden Modifikation eine Verschiebung der Gleichgewichtsposition der Tastenlagerposition (27) des Zusammenbaus aufgetreten ist, (ii) Kompensieren der aufgetretenen Verschiebung der Gleichgewichtsposition der Tastenlagerposition (27) des Zusammenbaus dadurch, dass an dem schwereren einen von dem ersten und dem zweiten Tastenabschnitt, der zu dem leichteren anderen von dem ersten und zweiten Tastenabschnitt entgegengesetzt ist, mindestens eine das Gewicht des schwereren Tastenabschnitt verringernde, weitere Modifikation ausgeführt wird, so dass die verschobene Gleichgewichtsposition wieder bei der ursprünglichen Gleichgewichtsposition der Tastenlagerposition (27) des Zusammenbaus vor dem Ausführen der das Gewicht der Tasteneinrichtung (12) und das der Hammereinrichtung (16) verringernden Modifikationen angeordnet ist. Hierzu 20 Blatt Zeichnungen
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