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Schutzgehäuse für optische Geräte
mit einem Haitekörper zum Anbringen
an einer Befestigungsfläche
Die Erfindung betrifft ein Schutzgehäuse mit einer Rückwand, die mit
einer Kabeleinführung versehen ist, und mit einer Fensterwand für optische Geräte mit einer optischen Achse, wobei das Schutzgehäuse
zum räumlichen Ausrichten der optischen Achse eine Befestigungseinrichtung mit feststeilbaren Gelenkgiiedern,
Schwenkachsen und mit einem Haltekörper aufweist, der eine feststellbare Drehfassung mit einer ersten Schwenkachse und eine
Anlagefläche für das Anbringen an einer Befestigungsfläche besitzt, und wobei die Schwenkachse der Drehfassung senkrecht zur
Anlagefläche ausgerichtet ist und die Befestigungseinrichtung mindestens eine weitere Schwenkachse aufweist, die senkrecht zur
ersten Schwenkachse ausgerichtet ist.
Derartige Schutzgehäuse dienen beispielhaft, aber nicht ausschließlich, zur Unterbringung von Videokameras, Lampen und
Sensoren (Bewegungsmeldern) von Überwachungsanlagen für Grundstücke und Gebäude, insbesondere im Rahmen sogenannter
Überwachungssysteme mit einem geschlossenen Video-Kreislauf. Das Schutzgehäuse dient dabei nicht nur zum Schutz gegen
Umgebungseinflüsse wie Witterung, Dämpfe und Stäube, sondern auch gegen Sabotage. Ein besonderes Problem bilden hierbei die
elektrischen Anschlußkabel zur Stromversorgung und zur
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Weiterleitung der aufgenommenen Signale. Die Stromversorgung dient
beispielsweise auch zum Beheizen der Fensterwand zwecks Vermeidung von Kondensationsvorgängen, wenn derartige
Schutzgehäuse beispielsweise im Freien angeordnet und sämtlichen Witterungseinflüssen ausgesetzt sind. Derartige Kabel besitzen eine
Vielzahl von Adern und sind entsprechend steif; sie sind aber auch äußerst gefährdet gegenüber Sabotageakten. Ein Durchtrennen der
Kabel hat einen völligen Ausfall des betreffenden Gerätes zur Folge.
Durch die DE 40 08 340 C2 ist es bekannt, Schutzgehäuse für optische Geräte im Bereich ihres Massenschwerpunktes auf einem
feststeilbaren Schwenk-Neige-Kopf mit zwei senkrecht zueinander stehenden Schwenkachsen anzuordnen, um die optische Achse in
einer Vielzahl von Raumkoordinaten ausrichten zu können. Die Befestigungseinrichtung ist hierbei eine sogenannte Wandkonsole, die
nur an zumindest angenähert senkrecht verlaufenden Flächen befestigt werden kann. Für das Aufhängen des bekannten
Schutzgehäuses unter einer Raumdecke wird ein zusätzlicher Deckenhalter benötigt. Um bei der bekannten Lösung das Kabel
gegen Sabotageakte zu schützen, wird eine besondere Kabelabdeckung benötigt, die vom Schwenk-Neige-Kopf entlang der
Unterseite des Schutzgehäuses bis zu dessen Rückwand geführt wird, in der sich entsprechende Steckverbindungen für den Kabelanschluß
befinden. Die bekannte Lösung hat sich in der Praxis für aufwendige Überwachungsanlagen bestens bewährt; sie ist jedoch für einfachere
Überwachungssysteme zu aufwendig, und insbesondere sind mit der Wandkonsole bei unterschiedlichen Anbringungsarten nicht alle
Raumkoordinaten mit der optischen Achse zu erreichen, weil beispielsweise die Kabelabdeckung an die Wandkonsole anstößt.
Etwa zwischengeschaltete Distanzstücke haben den Nachteil, daß das System zu Schwingungen neigt, die beispielsweise bei Videokameras
zu unscharfen Bildern führen.
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Durch die EP 0 285 922 A2 ist es auch bekannt, die Rückwand solcher
Schutzgehäuse über ein Gelenk mit einer waagerechten Achse an einer senkrechten Wand zu befestigen. Hierbei ist aber nur ein
Schwenken der optischen Achse in einer senkrechten Ebene möglich, und für eine Befestigung an der Decke ist die bekannte Lösung nicht
geeignet. Außerdem wird dem Schutz des Anschlußkabels keinerlei Beachtung geschenkt. Für den Fall einer Befestigung auf einer
waagerechten Fläche ist bei der bekannten Lösung wiederum die übliche Unterstützung unterhalb des Schwerpunktes des
Schutzgehäuses vorgesehen, d.h. die Raumlage der Befestigungsfläche bestimmt die Auswahl der Befestigungsmittel.
Durch offenkundige Vorbenutzung ist weiterhin ein Wandhalter bekannt, der über ein Z-förmiges Gelenkglied mit der Rückseite des
Schutzgehäuses verbunden ist. Im Bereich dieses Gelenkgliedes befinden sich zwei Achsen, die senkrecht zueinander, aber parallel zur
Wandfiäche verlaufen, so daß die optische Achse in Richtung unterschiedlicher Raumkoordinaten festgestellt werden kann. Für eine
Deckenbefestigung oder für eine Befestigung über einer waagerechten Fläche eignet sich die bekannte Lösung nicht, da hierfür die
Schwenkwinkel zu gering sind; außerdem gestaltet sich die Kabelführung durch das Z-förmige Gelenkglied und die Geienkstellen
hindurch außerordentlich kompliziert.
Durch die EP 0 468 839 A1 ist eine Video-Überwachungskamera mit einem integrierten Wand- und Deckenhalter bekannt, bei der das
Kameragehäuse aus zwei zusammengesetzten Halbschalen besteht, die nicht notwendigerweise Kugeischalen sein müssen. Dieses
Kameragehäuse ist formschlüssig in den Halter eingesetzt, der zur verdeckten Kabelführung als Hohlkörper ausgebildet ist, aber nicht
gabelförmig ausgebildet sein muß, sondern auch einseitig ausgebildet sein kann. In jedem Falle handelt es sich aber um eine integrale
Baueinheit, bei der das Kameragehäuse nicht gegen ein
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herkömmliches, auf dem Markt befindliches Kameragehäuse ausgetauscht werden kann.
Diese bekannte Lösung besitzt nur zwei Schwenkachsen, nämlich eine
erste Schwenkachse U1 die durch die Verbindungsstelle^) von
Kameragehäuse und Halter verläuft, und eine zweite, hierzu senkrecht verlaufende Schwenkachse V, die durch die drehbare
Verbindungsstelle des Halters mit einem Montagering verläuft, der mit einer Decken- oder Wandfläche {Montagefläche) verschraubbar ist, so
daß diese zweite Schwenkachse V auch senkrecht zu dieser Montagefläche verläuft. Es ist zwar auch eine dritte Achse W
angegeben, die aber nur eine Verschiebeachse für die Kamera ist und parallel zur Montagefläche verlaufen soll.
Damit hat es folgende Bewandtnis: Solange der Halter an einer waagrechten Montagefläche befestigt ist, lassen sich - bei genau
senkrecht und waagrecht stehenden Bildrändern - praktisch alle Raumkoordinaten diesseits der Montagefläche mit der optischen
Achse erreichen. Ist jedoch der Halter an einer nicht waagrechten,
z.B. senkrechten Montagefläche befestigt, so gilt die Schwenkbarkeit
der optischen Achse nur für zwei Grenzfälle: Im ersten Fall muß die
optische Achse unter ausschließlicher Drehung des Halters um die Achse V in einer Ebene verschwenkt werden, die genau parallel zur
Montagefläche verläuft; im zweiten Fall muß die optische Achse unter
ausschließlicher Drehung des Kameragehäuses um die Achse U in einer Ebene verschwenkt werden, die genau senkrecht zur
Montagefläche verläuft. In allen anderen Fällen, d.h. in den am meisten vorkommenden Zwischensteliungen, bedarf es eines
Zusammenwirkens von Drehungen um beide Achsen U und V, was automatisch zu einem Schiefstellen der waagrechten und senkrechten
Bildränder führt. Hierfür ist kein Ausgleich vorgesehen, und eine Parallelverschiebung der Kamera entlang der zur Montagefläche
parallelen Koordinate W, für die keine Mittel angegeben sind, würde diese Schiefstellung nicht beseitigen.
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Außerdem muß das Kabel oder müssen die Kabel während der Integration von Halter und Kameragehäuse um mehrere Ecken
geknickt eingezogen werden, was bei der Steifigkeit der üblichen, notwendigerweise abgeschirmten Kabel schwierig, wenn nicht gar
unmöglich ist. Das Einziehen des Kabels muß also beim Hersteiler erfolgen und kann nicht bei der Montage durchgeführt werden, wenn
z.B. lediglich Kamera und Kameragehäuse zum Zwecke einer Modernisierung des Systems ausgetauscht werden sollen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Schutzgehäuse der eingangs angegebenen Gattung anzugeben, das ohne
Schwierigkeiten beim Einziehen auch steifer Kabel baulich mit einer Befestigungseinrichtung verbunden werden kann, die das Anbringen
und Justieren des Schutzgehäuses unabhängig von der Raumlage der Montagefläche in den unterschiedlichsten Raumlagen der optischen
Achse ohne zusätzliche Bauteile ermöglicht, und ohne daß sich hierbei die Biidränder schiefstellen.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei zwei ersten Ausführungsbeispielen erfindungsgemäß dadurch, daß
a) zwischen der Rückwand und dem Haltekörper drei Gelenkglieder angeordnet sind, wobei das erste Gelenkglied über die
Drehfassung mit dem Haltekörper und das dritte Gelenkglied mit der Rückwand verbunden ist,
b) bei zwei weiteren, zwischen den Gelenkgliedern angeordneten Schwenkachsen diese senkrecht zueinander und zur
Schwenkachse der Drehfassung ausgerichtet sind, wobei in montiertem Zustand des Schutzgehäuses eine der weiteren
Schwenkachsen waagrecht und die jeweils andere Schwenkachse senkrecht ausgerichtet ist, und daß
c) die Gelenkgiieder einen im wesentlichen in die gestreckte Lage
bringbaren Kabelführungskanai umschließen, der zur Kabeleinführung in der Rückwand führt.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei einem dritten Ausführungsbeispiel erfindungsgemäß dadurch, daß
a) zwischen der Rückwand und dem Haltekörper mindestens zwei Gelenkglieder angeordnet sind,
b) das erste Gelenkglied über die Drehfassung mit dem Haltekörper und das letzte Gelenkglied mit der Rückwand über eine weitere
feststellbare Drehfassung verbunden ist, die eine weitere Schwenkachse aufweist, die die Rückwand durchdringt und parallel
zur optischen Achse (AO) verläuft, und durch die das Schutzgehäuse relativ zum letzten Gelenkglied und zu der
mindestens einen weiteren Schwenkachse verdrehbar ist, und daß
c) die Gelenkgiieder einen im wesentlichen in die gestreckte Lage
bringbaren Kabelführungskanai umschließen, der zur Kabeleinführung in der Rückwand führt.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Befestigungseinrichtung wird auf einfachste Weise erreicht, daß praktisch unabhängig von der
Raumlage der Befestigungsfiäche nahezu alle Raumkoordinaten mit der optischen Achse erreicht werden können. Die
Befestigungseinrichtung verläuft dabei zwischen der Rückwand des Schutzgehäuses und dem Haltekörper und bildet dabei eine
Baugruppe mit dem Schutzgehäuse, was nicht bedeutet, daß eine einstückige Ausführung erforderlich oder ein Auswechsein des
Schutzgehäuses nicht möglich wäre. Auf eine Z-förmige Ausbildung eines oder mehrerer der Gelenkglieder wird hierbei verzichtet, so daß
auch die Hindurchführung von steifen Kabeln keine Schwierigkeiten verursacht. Bei der provisorischen Montage werden die Gelenkglieder
ganz einfach in eine gestreckte Lage gebracht, so daß sie gewissermaßen einen geradlinigen Kabelkanal großen Querschnitts
ganz oder teilweise umschließen. Erst bei einer Justierung des optischen Systems in der Gebrauchslage werden die Gelenkglieder
entsprechend der Raumlage ihrer Achsen festgestellt. Einzelheiten
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und die damit verbundenen Vorteile werden anhand der Detailbeschreibung noch näher erläutert.
Es ist dabei ganz besonders vorteilhaft, wenn - entweder einzeln oder
in Kombination - :
• das erste Gelenkglied, die erste Schwenkachse mindestens teilweise umschließend, mittels einer drehbaren Flanschplatte in
die Drehfassung eingesetzt ist,
• zwischen dem an der Drehfassung angeordneten Gelenkglied und
dem an der Rückwand angeordneten Gelenkglied ein mittleres Gelenkglied angeordnet ist,
• bei Anordnung von drei Gelenkgliedern die jeweils zwischen zwei
Geienkgliedern liegenden Schwenkachsen parallel zueinander verlaufen,
• mindestens eines der Gelenkglieder auf mindestens einem Teil
seiner Länge einen U-förmigen Querschnitt aufweist,
• mindestens eines der Gelenkglieder auf mindestens einem Teil
seiner Länger einen rohrförmigen Querschnitt aufweist,
« die Gelenkgiieder in einem Faltenbalg untergebracht sind, der an
seinem einen Ende mit dem Haltekörper und an seinem anderen Ende mit der Rückwand des Schutzgehäuses verbunden ist,
• das letzte Gelenkglied mittels eines drehbaren Ringflansches in die
feststellbare Drehfassung in der Rückwand des Schutzgehäuses eingesetzt ist,
• a) das erste Gelenkglied und das dritte Gelenkglied je eine
Teilkugelschale aufweist, deren Außenflächen aufeinander
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zugerichtet sind und die je eine Durchbrechung aufweisen, wobei die erste Schwenkachse und die zweite Schwenkachse,
beide senkrecht aufeinander stehend, durch den Mittelpunkt der Teiikugelschale des ersten Gelenkgliedes verlaufen, und
wenn die dritte Schwenkachse durch den Mittelpunkt der Teiikugelschale des dritten Gelenkgliedes verläuft, sowie
b) das zweite Gelenkglied als geradliniger Hohlkörper ausgeführt und um die Mittelpunkte der Teilkugelschaien schwenkbar
durch die Durchbrechungen hindurchgeführt ist, sowie
c) im Innern der Teiikugelschalen Druckkörper mit äußeren Rotationsflächen angeordnet sind, die die Durchbrechungen
mindestens teilweise überdecken und mit den beiden Enden des zweiten Geienkgiiedes zugfest verbunden sind, und wenn
d) Spannmittel vorgesehen sind, durch die die beiden Druckkörper und mit ihnen das zweite Gelenkglied verdrehfest
und verschiebefest an den Teilkugelschaien festlegbar sind,
die zweite und die dritte Schwenkachse parallel zueinander durch die Mittelpunkte der beiden Teilkugelschaien verlaufen,
das Spannmittel ein zwischen den Teilkugelschaien angeordnetes und das zweite Gelenkglied umgebendes, axial geteiltes Druckglied
mit den Teilkugelschaien angepaßten konkaven Druckflächen ist, durch deren radiales Zusammenziehen die Teilkugelschaien gegen
die beiden Druckkörper verspannbar sind,
die Durchbrechungen in den Teilkugelschaien schlitzförmig ausgebildet und von untereinander parallelen Kanten begrenzt
sind, deren Abstand den Außerquerschnitten des zweiten Gelenkgliedes entsprechen, und wenn die Durchbrechungen sich
mindestens zwischen der Achse und dem Rand der Teiikugelschale erstrecken,
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• die Teilkugelschalen an ihrer Basis durch einen hohizylindrischen
Abschnitt gleichen Durchmessers verlängert sind,
• das zweite Geienkglied als Hohizylinder ausgebildet ist, oder wenn
• das zweite Geienkglied als Vierkantrohr ausgebildet ist,
• die Teilkugelschale des dritten Gelenkgliedes durch eine Drehfassung mit dem Schutzgehäuse verbunden ist.
Der Erfindungsgegenstand schafft einen Kabelkanal großen Querschnitts, der bei einer provisorischen Montage in eine gestreckte
Lage gebracht werden kann. Dadurch wird das Einführen eines Kabeis enorm erleichtert.
Insbesondere entsteht eine Reihenanordnung von Geienkgliedern, die
in eine gestreckte Lage gebracht werden können, wodurch wiederum das Hindurchführen eines steifen und sperrigen Kabeis erleichtert
wird. Auch in jedem Falle bilden bereits die Gelenkglieder - je nach ihrer Raumform - einen sehr weitgehenden Sabotageschutz gegen
eine Beschädigung des Kabels.
Wenn die zweite Schwenkachse und die dritte Schwenkachse parallel zueinander verlaufen, wird ein sehr großer Schwenkwinkel ohne
scharfen Knick ermöglicht.
Wenn die zweite Schwenkachse und die dritte Schwenkachse senkrecht zueinander und zur ersten Schwenkachse verlaufen, wird
ein räumlich auseinandergezogenes und feststellbares Kardangelenk gebildet, das in besonders universeller Weise eine Vielzahl von
Raumstellungen der optischen Achse ermöglicht.
Es ist dabei weiterhin möglich, mindestens einem der Gelenkglieder
auf mindestens einem Teil seiner Länge einen U-förmigen Querschnitt
"· ·* #"
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zu geben, wodurch bereits ein weitgehender Kabelschutz erreicht wird. Es ist aber besonders vorteilhaft, wenn mindestens eines der
Geienkgiieder auf mindestens einem Teii seiner Länge einen rohrförmigen Querschnitt aufweist, wobei der Begriff "rohrförmig"
sowohl runde als auch quadratische oder rechteckige oder sogar polygonale Rohrquerschnitte einschließt. Auf die angegebene Weise
wird ein vollständiger Kabelschutz auf der gesamten Länge erreicht.
Es ist schließlich von besonderem Vorteil, wenn die Gelenkglieder in
einem Faltenbalg untergebracht sind, insbesondere dann, wenn der Faltenbalg an seinem einen Ende mit dem Haltekörper und an seinem
anderen Ende mit der Rückwand des Schutzgehäuses verbunden ist.
Auf diese Weise läßt sich nicht nur ein zuverlässiger Witterungsschutz, sondern auch ein zusätzlicher Sabotageschutz
erreichen, ganz einfach deswegen, weil der Verlauf des Kabels von außen nicht ohne weiteres zu erkennen ist. Die Verwendung eines
Faitenbaiges auf dem Umfang der Geienkgiieder wird besonders dann begünstigt, wenn die zweite und die dritte Schwenkachse parallel
zueinander verlaufen, weil hierdurch die Voraussetzung dafür gegeben ist, daß die Krümmung des Faltenbalges über eine größere
Weglänge verteilt wird.
Eine ganz besonders vorteilhafte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes zeichnet sich dadurch aus, daß eine weitere
Schwenkachse zur relativen Verdrehung des Schutzgehäuses gegenüber dem Haltekörper und den Gelenkgliedern vorgesehen ist,
die die Rückwand durchdringt und parallel zur optischen Achse verläuft. Dabei weist die Rückwand des Schutzgehäuses vorzugsweise
eine weitere feststellbare Drehfassung auf, in die das letzte Gelenkglied mittels eines weiteren, drehbaren Ringflansches
eingesetzt ist und die letzte Schwenkachse mindestens teilweise umschließt und dadurch einen Kabelkanal bildet.
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Wenn also zwei Drehfassungen vorhanden sind, wird die Reihenanordnung von Gelenkgliedern sowohl gegenüber der ersten
Drehfassung als auch gegenüber der zweiten Drehfassung und dem Schutzgehäuse relativ verdrehbar und wieder feststellbar, so daß die
Zahl der Freiheitsgrade weiter erhöht wird. In allen Fällen läßt sich
dadurch die senkrechte Bildachse einer Videokamera auch senkrecht ausrichten. Aus Rationalisierungsgründen ist es besonders vorteilhaft,
wenn die beiden Drehfassungen zumindest überwiegend aus den gleichen Bauteilen aufgebaut sind.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachfolgend anhand der Figuren 1 bis 24 näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 einen Vertikalschnitt durch ein Schutzgehäuse und ein erstes Ausführungsbeispiel einer Befestigungseinrichtung,
Figur 2 einen teilweisen Horizontalschnitt und eine teilweise Draufsicht auf den Gegenstand von Figur 1,
Figur 3 einen Vertikalschnitt analog Figur 1 mit einem zweiten Ausführungsbeispiei einer Befestigungseinrichtung,
Figur 4 einen teilweisen Horizontaischnitt und eine teilweise
Draufsicht auf den Gegenstand von Figur 3,
Figur 5 den Gegenstand der Figuren 1 und 2 bei seiner Montage an einer senkrechten Befestigungsfläche nach
Ausrichtung der optischen Achse parallel zur Befestigungsfläche,
Figur 6 einen Gegenstand analog der Figuren 3 und 4 bei seiner Montage auf einer waagerechten Befestigungsfläche nach
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Ausrichtung der optischen Achse um mehr als 90° nach unten,
Figur 7 den Gegenstand nach Figur 6 bei seiner Montage unter
einer waagerechten Befestigungsfläche nach Ausrichtung der optischen Achse um weniger als 90° nach unten,
Figur 8 das linke Ende von Figur 1 in vergrößertem Maßstab,
Figur 9 den Gegenstand von Figur 8 in Explosionsdarsteilung,
Figur 10 einen Gegenstand analog Figur 1, jedoch mit einer zusätzlichen Drehfassung an der Rückwand des
Schutzgehäuses,
Figur 11 eine Draufsicht auf den Gegenstand von Figur 10,
Figur 12 den Gegenstand der Figuren 10 und 11 in einer Darstellung analog Figur 6,
Figur 13 eine vergrößerte Schnitt-Darstellung der zweiten, an der Rückwand angeordneten Drehfassung,
Figur 14 eine Expiosionsdarstellung einer Befestigungseinrichtung nach einem dritten Ausführungsbeispiei zwischen einer
Befestigungsfläche und dem Schutzgehäuse,
Figur 15 die Hälfte eines Spannmittels in Form eines Halbringes mit Blickrichtung auf die Trennfuge,
Figur 16 eine Draufsicht auf den Gegenstand von Figur 15 in Richtung der Achse A-A in Figur 14,
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Figur 17 einen Axialschnitt durch eines der Geienkglieder mit Teilkugelschale mit Blickrichtung parallel zur zweiten bzw.
dritten Schwenkachse entlang der Ebene E17 in Figur 18,
Figur 18 einen Axiaischnitt durch den Gegenstand nach Figur 17 entlang der Ebene E18 in Figur 17 und entlang der sich
rechtwinklig kreuzenden ersten und zweiten Schwenkachsen,
Figur 19 eine Rückansicht eines der innerhalb der Teiikugelschalen
angeordneten Druckkörpers in Richtung der Achse A-A in Figur 14,
Figur 20 eine Ansicht des Gegenstandes von Figur 17 in Richtung des Pfeils P20 in Figur 17,
Figur 21 den Gegenstand von Figur 14 in geradlinig montiertem Zustand,
Figur 22 den Gegenstand von Figur 21 in einer der möglichen Justiersteilungen,
Figuren in stark verkleinertem Maßstab das Schutzgehäuse in 23a bis 23i verschiedenen möglichen Justiersteilungen, nämlich:
Figur 23a bei einer Wandmontage mit waagrecht ausgerichteten optischen Achsen,
Figur 23b bei einer Wandmontage mit schräg nach oben ausgerichteten optischen Achsen,
Figur 23c bei einer Wandmontage mit parallel zur Wand ausgerichteten optischen Achsen,
Figur 23d bei einer Wandmontage mit schräg nach unten ausgerichteten optischen Achsen,
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Figur 23e bei einer Montage an einer schrägen Decken- bzw. Dach-Innenfläche,
Figur 23f bei einer Montage unterhalb einer waagrechten Deckenfläche mit schräg nach unten ausgerichteten
optischen Achsen,
Figur 23g bei einer Montage unterhalb einer waagrechten Deckenfläche mit auf den Betrachter zu gerichteten und
parallel zur Deckenfiäche ausgerichteten optischen Achsen,
Figur 23h bei einer Montage unterhalb einer waagrechten Fläche eines Deckenbalkens mit Blickrichtung nach schräg oben,
Figur 23i bei einer Montage auf einer waagrechten Fläche eines Flachdaches oder eines Simses mit Blickrichtung nach
schräg unten, und
Figur 24 eine Modifikation der Figur 23c in wiederum vergrößertem Maßstab zur Erläuterung der Beseitigung einer
Schiefstellung des Videobildes durch eine zweite Drehfassung.
In den Figuren 1 bis 7 und 10 bis 12 ist ein Schutzgehäuse 1
dargestellt, das bevorzugt aus einem Abschnitt eines Leichtmetall-Strangprofils oder auch aus einem Abschnitt eines Kunststoffrohrs
besteht, wobei der Querschnitt nahezu beliebig gewählt werden kann, z.B. kreisringförmig, polygonal oder auch mit ebenen Seitenwänden,
nach unten gewölbtem Boden und nach oben gewölbter Decke. Ein solches Schutzgehäuse kann weiterhin zusätzlich mit einem
sogenannten Dach versehen werden. An beiden Enden ist das Schutzgehäuse unter Zwischenschaltung nicht näher hervorgehobener
Dichtungselemente durch eine Rückwand 2 und durch eine
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Fensterwand 3 verschlossen. An der Rückwand 2 ist auf der Innenseite eine Tragschiene 4 befestigt, die sich bis in die Nähe der
Fensterwand 3 erstreckt und an ihrem vorderen Ende ein optisches Gerät 5 in Form einer Videokamera 6 mit einem Objektiv 7 trägt.
Hierdurch wird eine optische Achse AO definiert. Auf der Tragschiene 4 befindet sich weiterhin ein Elektronikbaustein 8, der hier nur von
sekundärem Interesse ist.
Von der Mitte der Rückwand 2 geht eine Befestigungseinrichtung 9 aus, die in einem Haitekörper 10 endet, der eine Anlagefläche FA für
das Anbringen an einer Befestigungsfläche F aufweist, die im W vorliegenden Falle eine senkrechte Wandfläche ist. Der Haltekörper
10 besitzt eine feststellbare Drehfassung 11, die anhand von Figur 8
noch näher erläutert werden wird.
Der Haltekörper 10 bzw. dessen Drehfassung 11 definiert eine erste
Schwenkachse A1, die senkrecht zur Aniagefläche FA verläuft, wie dies aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich ist. Die erste Schwenkachse
A1 ist konzentrisch von einem ersten Gelenkglied G1 umgeben, das im vorliegenden Falle als Vierkantrohr ausgebildet ist und von der
Drehfassung 11 gehalten wird. An dem der Drehfassung 11 abgekehrten Ende ist das Gelenkglied G1 mit einer zweiten
Schwenkachse A2 versehen, an der mittels zweier Feststellschrauben 12 ein zweites Gelenkglied G2 angelenkt ist, das auf dem größten Teil
seiner Länge gleichfalls aus einem Vierkantrohr besteht. Wie in den Figuren 1 und 2 gezeigt, ist das Gelenkglied G2 im Bereich der
Schwenkachse A2 auf zwei gegenüberliegenden Seiten ausgeschnitten, so daß die Gelenkglieder G1 und G2 um die
Schwenkachse A2 frei beweglich, aber feststellbar sind.
Das der zweiten Schwenkachse A2 abgekehrte Ende des zweiten Gelenkgliedes G2 trägt die dritte Schwenkachse A3, die durch
Feststellschrauben 13 gebildet wird. Die beiden Schwenkachsen A2 und A3 stehen senkrecht zueinander und zur ersten Schwenkachse
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A1, wodurch sich eine Art räumlich auseinandergezogenes
Kardangelenk ergibt. Feststellschrauben 13 und 13a sind durch Anbringung von Muttern, die um 90° versetzt angeordnet sind,
alternativ um 90° umsetzbar, so daß die Schwenkachsen A2 und A3 auch parallel zueinander verlaufen können, wenn das Gelenkglied G3
entsprechend umgesetzt wird.
Von der Rückwand 2 erstreckt sich in Richtung auf den Haltekörper 10
ein drittes Gelenkglied G3, das gleichfalls als Vierkantrohr ausgebildet und auf gegenüberliegenden Seiten im Bereich der Schwenkachse A3
ausgeklinkt ist, so daß sich ein hinreichend großer Schwenkwinkel ergibt. Das dritte Gelenkglied G3 ist mit der Rückwand 2 fest
verbunden.
Bei gestreckter Lage aller Geienkgiieder G1, G2 und G3 - wie in den
Figuren 1 und 2 dargestellt - ergibt sich im Innern der Gelenkglieder ein geradlinig verlaufender Kabelkanal, in dem ein Anschlußkabel
verlegt werden kann, das in an sich bekannter Weise über eine Kabeleinführung 14 in das innere des Schutzgehäuses 1 eingeführt
wird. Der Übersichtlichkeit halber ist der Kabelverlauf nicht näher dargestellt.
Wie weiterhin aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich, sind die Geienkgiieder G1, G2 und G3 im gesamten Bereich zwischen der
Rückwand 2 und dem Haltekörper 10 von einem Faltenbalg 15 umgeben, der aus Montagegründen lösbar mit der Rückwand 2 und
dem Haltekörper 10 verbunden ist. In gelöstem Zustand läßt sich der
Faltenbalg 15 auf einen Bruchteil seiner Länge zusammenschieben, so daß er die Montage und die räumliche Justage des
Schutzgehäuses 1 nicht behindert.
Es ergäbt sich aus den Figuren 1 und 2, daß das Schutzgehäuse 1 um
die waagerechte Schwenkachse A3 in einer vertikalen Ebene und um die Schwenkachse A2 in einer horizontalen Ebene verschwenkt
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werden kann, und zwar um Schwenkwinke!, die praktisch nicht begrenzt sind. Nach dem Einstellen der vorgegebenen Raumlage der
optischen Achse AO werden die Feststeilschrauben 12 und 13 angezogen, so daß das Schutzgehäuse 1 praktisch schwingungsfrei
gehalten wird. Durch das räumliche Auseinanderziehen der Schwenkachsen A2 und A3 wird auch verhindert, daß das
eingezogene Kabel innerhalb eines kurzen Abstandes gebogen wird, was bei häufiger Neueinstellung die Lebenserwartung des Kabels
merklich verkürzt. Durch die gleiche Maßnahme wird auch die Lebensdauer des Faltenbalges 15 verlängert.
Die Bewegung um die Schwenkachsen A2 und A3 gewährleistet, daß die Videokamera 6 nicht um die optische Achse AO verdreht wird; für
eine Wandbefestigung ist also ein Verschwenken um die erste Schwenkachse A1 nicht erforderlich. Die Schwenkachse A1 erhält
aber erhebliche Bedeutung, wenn die Befestigungsfläche F beispielsweise eine Deckenfläche ist, worauf weiter unten noch näher
eingegangen wird.
Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 3 und 4 verlaufen die zweite und die dritte Schwenkachse A2 bzw. A3 parallel
zueinander, aber wiederum senkrecht zur ersten Schwenkachse A1. Daraus ergibt sich die Möglichkeit eines großen Schwenkwinkels des
Schutzgehäuses 1 bei nur geringer örtlicher Krümmung des Kabelkanals bzw. des Faltenbaiges 15, was anhand der Figuren 6 und
7 weiter unten noch näher erläutert werden wird.
Figur 5 zeigt eine Befestigungsmöglichkeit des Gegenstandes nach den Figuren 1 und 2 an einer Befestigungsfläche F, die gleichfalls
eine senkrechte Wandfläche ist. Sofern dabei die optische Achse AO um die zweite Schwenkachse A2 um 90° herumgeschwenkt wird und
dadurch parallel zur Befestigungsfläche F verläuft, kann die optische Achse AO in einer zur Befestigungsfläche F parallel verlaufenden
Ebene verschwenkt werden, und zwar entsprechend dem Doppelpfeil
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16. In einem solchen Fall kann auf die dritte Schwenkachse A3
verzichtet werden, wodurch sich eine äußerst kurze Baulänge der Befestigungseinrichtung 9 bei großem Schwenkwinkel ergibt. Die dritte
Schwenkachse A3 schafft aber bei senkrecht stehender Achse A2 die Möglichkeit, die optische Achse AO gegenüber der Fläche F beliebig
zu verschwenken und dennoch zu neigen, ohne daß sich das Bild einer Video-Kamera schief stellt.
Die Figuren 6 und 7 zeigen nun Möglichkeiten, für die insbesondere
die Ausführungsbeispieie nach den Figuren 3 und 4 sowie 10 und 11
geeignet sind. Bei dem in Figur 6 dargestellten Fall ist der Haltekörper 10 auf einer Befestigungsfläche F verschraubt, die beispielhaft die
waagrechte Oberseite eines Trägers oder eine Dachfläche sein kann. Von hier aus läßt sich das Schutzgehäuse 1 mit der optischen Achse
AO aus der Richtung der ersten Schwenkachse A1 um deutlich mehr als 90° in die gezeichnete Position bewegen. Um hierbei die optische
Achse AO in allen erforderlichen Raumkoordinaten verschwenken zu können, wird die gesamte Anordnung nach einem Lösen der
Drehfassung 11 um die erste Schwenkachse A1, die in diesem Falle senkrecht steht, verschwenkt, so daß die optische Achse AO aile
erforderlichen Raumkoordinaten erreichen kann, ohne daß sich das Bild schief stellen würde.
Die umgekehrte Anordnung zeigt Figur 7: In diesem Falle ist der
Haltekörper 10 an einer Befestigungsfläche F festgeschraubt, die die Unterseite einer Geschoßdecke ist, also waagerecht verläuft. Auch in
diesem Falle wird das Schutzgehäuse 1 aus einer Position heraus verschwenkt, die durch die erste Schwenkachse A1 vorgegeben ist,
und zwar in diesem Falle um weniger als 90°. Durch Verschwenken um die erste Schwenkachse A1, die auch in diesem Falle senkrecht
zur Anlagefläche FA verläuft, lassen sich alle erforderlichen Raumkoordinaten für die optische Achse AO erreichen, ohne daß sich
das Bild hierbei schief stellt.
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In den Figuren 8 und 9 sind gleiche Teile wie bisher mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Das erste Gelenkglied G1 ist an einer drehbaren Flanschplatte 17 befestigt, die die Form eines Kreisringes
hat und eine Mittenöffnung 18 zum Hindurchführen eines Kabels aufweist. Über einen Kranz von Schrauben 19 ist die Flanschplatte 17
mit einer kongruenten Gegenplatte 20 verbunden. Fianschplatte 17 und Gegenplatte 20 schließen einen radialen Ringflansch 21 zwischen
sich ein, der Teil des Haltekörpers 10 ist. Die Teile 17, 20 und 21 bilden die bereits beschriebene Drehfassung 11, deren Lösen und
Feststellen durch die Schrauben 19 bewirkt wird. Dadurch läßt sich die Befestigungseinrichtung 9 und mit ihr das Schutzgehäuse 1 in bezug
auf die erste Schwenkachse A1 stufenlos verstellen und arretieren.
Das Schutzgehäuse 1 nach den Figuren 10 bis 13 besitzt eine weitere
Schwenkachse A4 zur relativen Verdrehung des Schutzgehäuses 1 gegenüber dem Haltekörper 10 und den Geienkgiiedern G1, G2 und
G3. Die Schwenkachse A4 durchdringt die Rückwand 2 virtuell und verläuft parallel zur optischen Achse AO.
Zu diesem Zweck besitzt die Rückwand 2 des Schutzgehäuses 1 eine weitere feststellbare Drehfassung 22, in die das letzte Gelenkglied G3,
das die letzte Schwenkachse A4 mindestens teilweise umschließt, mittels eines weiteren, drehbaren Ringflansches 23 eingreift. Die
Schwenkachsen A2 und A3 verlaufen parallel zueinander und stehen senkrecht im Raum, so daß die optische Achse AO zunächst einmal
waagerecht im Raum verschwenkt werden kann. Die Anordnung ist spiegelsymmetrisch zu einer Ebene E-E ausgebildet, wie Figur 11
zeigt, so daß die Drehfassungen 11 und 22 und die Gelenkglieder G1 und G2 zumindest überwiegend aus den gleichen Bauteilen aufgebaut
sind.
Die Schwenkachsen A2 und A3 lassen sich nun mittels der Drehfassungen 11 und 22 um die Schwenkachsen A1 und A4 um 90 °
im Raum verstellen und gelangen dadurch in die waagerechte Lage
" 3U5/20AU - 20 -
nach Figur 12, wodurch sich das Schutzgehäuse relativ zu einer waagerechten Befestigungsfläche F (z.B. Deckenfläche) verstellen
läßt. Dabei wird für den Faltenbalg 15 ein großer Biegeradius erreicht, was insbesondere Figur 12 zeigt.
Figur 13 zeigt noch, daß in der Rückwand 2 eine Vertiefung mit einer
Schulterfläche 26 angeordnet ist, gegen die der Ringflansch 23 mittels der Gegenplatte 24 und der Schrauben 25 anpreßbar und damit
feststellbar ist.
Bei den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 3, 4, 6, 7, 10, 11
und 12 können die beiden parallelen Schwenkachsen A2 und A3 auch durch eine einzige Schwenkachse ersetzt werden, was für eine
Befestigung des Haltekörpers 10 an einer waagrechten Fläche völlig ausreichend wäre, um alle Raumkoordinaten erfassen zu können.
Lediglich die Krümmung der Kabei würde hierdurch verschärft. Bei einer Befestigung an nicht waagrechten Flächen, würden sich jedoch
in manchen Fällen die Biidränder schief stellen, worauf bereits weiter
oben hingewiesen wurde. Hier schafft nun die zweite Drehfassung 22 zwischen dem letzten Gelenkglied und dem Schutzgehäuse 1 Abhilfe,
wie sie beispielhaft anhand der Figuren 10 und 13 eingehend erläutert wird. Selbstverständlich läßt sich auch die Rückwand 2 in den Figuren
1 bis 7 und 12 mit einer solchen Drehfassung 22 oder mit einer Drehfassung 11 nach den Figuren 8 und 9 ausstatten bzw.
kombinieren, so daß in allen Fällen ein Universalgerät vorliegt. Der Effekt wird nachstehend anhand der Figur 24 noch eingehend
erläutert.
in Figur 14 ist - im Zusammenhang mit dem dritten Ausführungsbeispiel
- eine Befestigungsfläche F gezeigt, mit der die Anlagefläche FA eines Haltekörpers 10 verschraubt ist. Mit diesem bildet ein erstes
Gelenkglied G1 beim Zusammenbau eine erste Drehfassung 11. Das Gelenkglied G1 besitzt eine Teilkugelschale S1 und wird anhand der
Figuren 17 bis 20 noch näher beschrieben.
3Ö5/20AU - 21 -
Ein Druckkörper D1 besitzt eine äußere Rotationsfläche R1 und eine
Bohrung 30, die von einem Kragen 31 umgeben ist, und befindet sich in montiertem Zustand innerhalb des Gelenkgliedes G1, wobei die
Krümmungsradien der Berührungsflächen übereinstimmen.
Am jenseitigen Ende der Achse A-A ist das Ende eines Schutzgehäuses 1 dargestellt, in das eine Rückwand 2 eingesetzt
wird. Darüber ist - in spiegelsymmetrischer Anordnung zum Gelenkglied G1 - ein drittes Geienklied G3 dargestellt, das mit dem
Gelenkglied G1 baugleich ist und eine Teilkugelschale S3 besitzt. Das Gelenkglied G3 bildet in montiertem Zustand mit der Rückwand 2 eine
weitere feststellbare Drehfassung 22. Auch ein weiterer Druckkörper D3 mit einer Rotationsfläche R3 ist baugleich mit dem Druckkörper
D1. Die Druckkörper D1 und D3 sind bügeiförmig ausgebildet, was auch aus Figur 19 hervorgeht. Die Rotationsflächen R1 und R3 sind
also gewissermaßen Kugelausschnitte mit Teilumfang.
Durch die Bohrungen 30 ist in montiertem Zustand ein zweites Gelenkglied G2 hindurchgesteckt, das als geradliniger Hohlkörper
ausgeführt ist und jenseits der Kragen 31 durch Sicherungsringe 32 zugfest gehalten wird. Der Querschnitt kann hohlzylindrisch aber auch
als Vierkantrohr ausgeführt sein; zeichnerisch dargestellt ist ein kurzer Rohrabschnitt. Bei Verwendung eines Vierkantrohres muß die
Bohrung 30 einen komplementären Querschnitt erhalten, wodurch ein Freiheitsgrad der Beweglichkeit (Drehung gegenüber den
Druckkörpern D1 und D2) verloren geht, was aber durch die Drehfassungen 11 und/oder 22 ausgeglichen wird.
Zwischen den Teilkugelschaien S1 und S3 befindet sich ein Spannmittel 33 in Form eines axial geteilten Druckstücks, das aus
zwei Halbringen 34 besteht, von denen in den Figuren 15 und 16 nur einer dargestellt ist. Durch eine Trennfuge TF (Figur 16) ist ein
radialer Spalt entstanden, der ein radiales Zusammenziehen der
305/20 AU - 22 -
beiden Halbringe 34 gegen das Gelenkglied G2 erlaubt. Die hierfür erforderlichen Spannschrauben 35 sind durch Pfeile dargestellt. Die
Halbringe 34 besitzen in spiegelsymmetrischer Anordnung konkave Druckflächen 36, die - zumindest am Außenrand des Druckstücks der
Außenform der Teilkugelschaien S1 und S2 angepaßt sind. In dem weiter innen liegenden Bereich 36a sind die Oberflächen etwas
zurückgesetzt.
Dadurch lassen sich die Druckkörper D1 und D3 gegen die Teilkugelschalen S1 und S3 und gegen das Druckstück verspannen.
Wegen des relativ großen Durchmessers und der Keiiwirkung der Halbringe 34 lassen sich erhebliche Klemmkräfte erzeugen, die die
Gelenkgiieder G1, G2 und G3 nach der Justage kraftschlüssig und
zuverlässig gegeneinander fixieren. Die Verhältnisse können durch einen Reibbelag oder eine Aufrauhung noch verbessert werden.
Anhand der Figuren 17 bis 20 ist gezeigt, daß die Teilkugelschalen S1
und S3 Außenflächen S1A und S3A besitzen, die in montiertem Zustand aufeinander zu gerichtet sind, sowie hierzu konzentrische
Innenflächen S1 | und S31, an die sich die Druckkörper D1 und D3
anlegen. In den Teilkugeischalen S1 und S3 befindet sich je eine schlitzförmige, von parallelen Kanten 38 begrenzte Durchbrechung 37,
deren Mittenlinie ML sich auf einem Großkreis etwa von der Achse bis zum Rand der Teilkugelschalen S1 und S3 erstreckt. In diesen
Drehbrechungen können die Kragen 31 mit dem mittleren Gelenkglied G2 um die Mittelpunkte M1 und M3 der Teilkugelschalen entsprechend
weit verschwenkt werden. Damit sich die Druckkörper D1 und D3 gegenüber den Gelenkgliedern G1 und G3 nicht um die Achsen der
Bohrungen 30 verschwenken können, sind auf den Innenflächen S1 j und S31 Rippen 39 angeordnet, die parallel zu den Kanten 38
verlaufen. Der lichte Abstand der Rippen 39 entspricht der Breite B der Druckkörper D1 und D3, was sich aus einer Zusammenschau der
Figuren 19 und 20 ergibt.
•305/20 AU
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Im Ergebnis können die Rotationsflächen R1 und R3 und die
Innenflächen S1 | und S3 j gleichermaßen als Teilkugelflächen ausgebildet sein, was die Steifigkeit der Druckkörper fördert. Die
Rotationsflächen R1 und R und die Innenflächen S1 | und S3 j können
zwischen den Rippen 39 auch als Zylinder- oder Kegelstumpfflächen ausgebildet sein. In jedem Falle aber übergreifen die Druckkörper D1
und D3 den Umfangsrand der Durchbrechungen 37 zumindest teilweise, um eine ausreichende mechanische Abstützung zu
gewährleisten. Ein vollständiger Verschluß in jeder relativen Lage ist jedoch vorzuziehen.
Dadurch erübrigt sich auch der in den Figuren 1 bis 13 gezeigte Faltenbalg 15. Es entsteht ein vollkommen gekapseltes Haitesystem
mit extrem glatten Oberflächen, sowohl als Schutz gegen Sabotage als auch gegen Witterungseinflüsse.
Wie sich weiterhin aus den Figuren 17 und 18 ergibt, reichen die Teilkugelflächen S1 und S3 bis zu je einer Basisfläche B-B, die durch
den Mittelpunkt M1 bzw. M3 verläuft und die durch den Durchmesser definiert wird. Bis nahezu zu dieser Basisfiäche reicht auch das eine
Ende der schlitzförmigen Durchbrechung 37. Von dieser Basisfiäche B-B ausgehend sind die Teilkugelschalen S1 und S3 durch einen
hohlzylindrischen Abschnitt Z verlängert, mit dem sie dann in die jeweilige Drehfassung 11 bzw. 22 eingreifen. Zum Zwecke einer
Feststellung bzw. Arretierung ist das Ende des Abschnitts Z elastisch und verspannbar ausgebildet, und zwar entweder durch Schiitzung
oder - wie dargestellt - durch eine weilenförmige Gestaltung W an zwei diametral gegenüberliegenden Stellen des Umfangs. Bohrungen 40
dienen zum Hindurchführen von nicht näher dargestellten Spannschrauben.
Figur 21 zeigt die gesamte Befestigungseinrichtung 9 in der gestreckten Lage. Das zweite Gelenkglied G2 ist hierbei an die
achsenseitigen Enden der beiden Durchbrechungen 37 angestoßen. In
diesem Zustand lassen sich nicht dargestellte Kabel für die Stromversorgung der Elektronik, die Beheizung der Frontscheibe und
für die Übertragung der Fernsehsignale von der Befestigungsfläche F bis zur Rückwand 2 entlang der Achse A-A einführen.
Figur 22 zeigt die gesamte, an einer senkrechten Befestigungsfiäche
F (Wandfläche) angebrachte, Anordnung nach Justage in einer Extremstellung, bei der der Schwenkwinkel - ausgehend von der
gestreckten Lage nach Figur 21 - 120° beträgt. Hierbei ist das zweite Gelenkglied G2 an die achsenfernen Enden der beiden
Durchbrechungen 37 angestoßen. Die - nicht dargestellten - Kabel können hierbei gut abgerundet bis zur Kabeleinführung 14 verlaufen,
werden also nicht scharfkantig geknickt.
Die Schwenkachsen A1, A2, A3 und A4 sind keine körperlichen
Achsen, sondern mathematische Achsen. Die erste Schwenkachse A1 wird durch die Drehfassung 11 gebildet. Die zweiten und dritten
Schwenkachsen A2 und A3 stehen senkrecht zur Zeichenebene und werden durch die vorgeschriebenen Schwenkwege des zweiten
Gelenkgliedes G2 in den Teilkugeischalen S1 und S3 entlang der beiden Mittenlinien ML der Durchbrechungen 37 definiert, die parallel
zur bzw. in der Zeichenebene verlaufen.
Sofern das zweite Gelenkglied G2 ein rundes Rohr ist, können die beiden Gelenkglieder G1 und G3 zueinander zusätzlich um die
Schwenkachse A5 verschwenkt werden, die durch die Mittelpunkte M1 und M3 der Teilkugelschaien S1 und S3 verläuft. Durch die
kombinatorische Wirkung der Schwenkachsen A1, A2, A3 und A5 kann die optische Achse einer Videokamera praktisch jeden Ort des
Raumes vor der Fläche F erreichen. Ist das zweite Gelenkglied G2 ein
Vierkantrohr, so ist ein Schwenken um die Achse A5 nicht möglich. Hier kommt nun die Wirkung der zweiten Drehfassung 22 zum Tragen,
so daß durch die kombinatorische Wirkung der Achsen A1, A2, A3 und
A4 der gleiche Effekt erzielt wird.
305/20 AU - 25 -
In den beiden vorstehend beschriebenen Fällen kann eine
Schiefstellung des Bildes der Kamera bzw. der Fensterränder der Fensterwand bei der Montage und Justage und natürlich auch zu
jedem späteren Zeitpunkt bei einer Neuorientierung des Schutzgehäuses kompensiert bzw. ausgeglichen werden, so daß auf
dem Bildschirm bzw. Monitor stets ein Bild mit waagrechten und senkrechten Bildrändern erscheint.
Die Figuren 23a bis 23i zeigen in stark verkleinertem Maßstab das Schutzgehäuse in verschiedenen möglichen Justierstellungen,
nämlich:
Figur 23a eine Wandmontage mit waagrecht ausgerichteten optischen Achsen, Figur 23b eine Wandmontage mit schräg noch oben
ausgerichteten optischen Achsen, Figur 23c eine Wandmontage mit parallel zur Wand ausgerichteten optischen Achsen, Figur 23d eine
Wandmontage mit schräg nach unten ausgerichteten optischen Achsen, Figur 23e eine Montage an einer schrägen Decken- bzw.
Dach-innenfläche, Figur 23f eine Montage unterhalb einer waagrechten Deckenfläche mit schräg nach unten ausgerichteten
optischen Achsen, Figur 23g eine Montage unterhalb einer waagrechten Deckenfläche mit auf den Betrachter zu gerichteten und
parallel zur Deckenfiäche ausgerichteten optischen Achse, Figur 23h eine Montage unterhalb einer waagrechten Fläche eines
Deckenbalkens mit Blickrichtung nach schräg oben und Figur 23i eine Montage auf einer waagrechten Fläche eines Flachdaches oder eines
Simses mit Blickrichtung nach schräg unten.
Figur 24 zeigt eine Modifikation der Figur 23c in wiederum vergrößertem Maßstab zur Erläuterung der Beseitigung einer
Schiefstellung des Videobiides durch die zweite Drehfassung 22, und
zwar oben eine Seitenansicht mit waagrechter Blickrichtung und unten
•305^0 AU
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eine Draufsicht mit senkrechter Blickrichtung. Das Bildfenster in der
Fensterwand 3 ist schraffiert dargestellt.
Die Achse A1 steht immer waagrecht. Die Achsen A2 und A3 stehen zunächst senkrecht und die Achse A4 wiederum waagrecht. Wird jetzt
beispielsweise das Schutzgehäuse 1 um die senkrechte Achse A3 um den Winkel "a" geschwenkt, so bewegt sich die Achse A4 in einer
waagrechten Ebene (ganz oben und unten). Die Bildkanten bleiben hierbei waagrecht und senkrecht.
Zum Neigen der Achse A4 wird jetzt die gesamte Anordnung mittels der ersten Drehfassung 11 um die Achse A1 geschwenkt, wobei sich
die Achsen A2 und A3 naturgemäß mitdrehen. Dabei stellt sich das Bildfenster schief, wie in der Mitte gezeigt. Diese Schiefstellung wird
dadurch ausgeglichen, daß man das Schutzgehäuse 1 mittels der zweiten Drehfassung 22 gegenüber dem dritten Gelenkglied G3 um
die Achse A4 in Richtung des Pfeils PF verdreht, wodurch das Videobiid wieder "aufgerichtet" wird. Diese Möglichkeit ist in gleicher
Weise notwendig bei Bewegungsmeldern, nicht aber bei Scheinwerfern. Der Vergleich zeigt aber, daß der
Erfindungsgegenstand ein Universalgerät ist, das sowohl für Videokameras als auch für andere optische Geräte einsetzbar ist,
ohne daß besondere Austausch- oder Umbauteiie erforderlich sind.
Insbesondere zeigt auch Figur 23g, in welchem Maße die Schiefstellung der Bildachsen bzw. Bildränder durch den Einfluß der
zweiten Drehfassung 22 vermieden werden kann. Eine solche Korrektur ist mit den Haltern nach dem Stande der Technik unmöglich.