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Die Erfindung bezieht sich auf einen Tragarm zur Aufnahme von Audiovisionsgeräten, bestehend aus einem länglichen Innenprofil, das einen Kabelkanal enthält, der über einen längsgerichteten Innenschlitz von außen zugänglich ist und durch eine Kanalwand von der restlichen Querschnittsfläche des Innenprofils abgegrenzt ist, die restliche Querschnittsfläche wenigstens eine Bohrung zum Einbringen eines Befestigungselementes enthält und in die nach außen weisende Profilfläche des Innenprofils wenigstens eine längsgerichtete Längsnut eingeformt ist.
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Audiovisionsgeräte, wie z. B. Bildschirme, Lautsprecher, Beamer oder Steuergeräte und Bedieneinheiten müssen in Konferenzräumen, Hotelhallen, Messeständen, Empfangsgebäuden von Massenverkehrsmitteln, Veranstaltungsräumen und anderen öffentlichen Einrichtungen stets in einer funktionsgerechten Position und Ausrichtung montiert werden.
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Bildschirme müssen so aufgehängt werden, dass sie von der Mehrzahl der anvisierten Betrachter verzerrungsfrei und möglichst ohne Reflektionen von einstreuendem Tageslicht erkannt werden können. Lautsprecher müssen insbesondere für mittlere und hohe Frequenzen so angeordnet und ausgerichtet werden, dass Ihre Hauptwirkungsrichtung direkt auf die zu beschallenden Personen weist.
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Kameras sollten so montiert werden, dass sie die abzubildenden Objekte oder Personen möglichst ohne Verzerrung und mit möglichst guter Ausleuchtung erfassen, Personen jedoch möglichst wenig von ihrem Sichtfeld nehmen, aber auch nicht durch versehentliche oder vorsätzliche Störungen beeinträchtigt werden.
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Auch Beamer oder andere Bildgeber, die über Reflektoren und/oder Projektionsflächen eine Grafik erzeugen, müssen so ausgerichtet und justiert werden, dass die Projektionsfläche voll und möglichst verzerrungsarm ausgenutzt wird und die Einstreuung von Tageslicht vermieden sowie eine absichtliche oder unabsichtliche Unterbrechung des Strahlenganges z. B. durch Personen möglichst eingeschränkt wird. Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Verhinderung von Vandalismus, z. B. durch die Wahl eines nur schwer zugänglichen Punktes der Aufhängung.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind verschiedene Konstruktionen bekannt, von denen ein einziges, längliches, stabartiges Element im Prinzip die einfachste Variante ist. Ein solcher Stab hat den Vorteil, dass er in den verschiedensten Ausführungen und aus den verschiedensten Materialien zu geringen Kosten beschaffbar und verarbeitbar ist.
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Dabei ist jedoch stets ein prinzipieller Nachteil, dass eine jede audiovisuelle Einrichtung wenigstens ein elektrisches Kabel benötigt, das vom Gerät ausgehend am Stab entlang bis zur Montagefläche geführt werden muss. Wenn das Kabel nicht weiter am Stab befestigt wird, so ist es durch laufende Schwingungen einem Verschleiß, vor allem an seinen Steckverbindungen ausgesetzt. Es kann durch versehentliche oder vorsätzliche Berührungen gelöst oder beschädigt werden.
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Bei audiovisuellen Elementen, die auf einem Ständer angeordnet sind, kann ein frei hängendes Kabel sich an Personen verhaken, die dadurch stürzen können oder das Gerät zu Fall bringen können. Frei hängende Kabel sind schnell verstaubt und können Ihre Staublast bei plötzlichen Bewegungen schlagartig abschütteln, was als unangenehme Kontamination empfunden wird.
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Ein weiterer Nachteil ist, das frei hängende und deshalb zumeist unregelmäßig und vielfach gekrümmte Kabel ästhetisch als unschön empfunden werden. Selbst wenn ein Kabel durch geeignete Führungen in eine bestimmte Form gebracht wird, so gilt die dadurch entstehende Verbreiterung als unelegant.
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Zur Führung der Elektrokabel bei der Aufhängung von Bildschirmen an einem länglichen Rohr beschreibt die Patentanmeldung
EP 1 331 430 A2 , van Groesen, ein Rohr, das einen längsgerichteten Schlitz aufweist. In diesen Schlitz können Kabel eingelegt werden, die sich dann innerhalb des Rohres befinden. Zur Befestigung des Rohres an einer Fläche sowie zur Befestigung des Gerätes am Rohr werden von außen Befestigungselemente auf das Rohr aufgesetzt und durch Schrauben oder Stifte damit verbunden, die quer zur Längsachse des Rohres durch das Rohr hindurchlaufen.
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Die Patentanmeldung
WO 20061116759 A2 beschreibt ein Mastmontagesystem, welches eine Stange umfasst mit mindestens einem Integrierten Kanal. Ein seitlicher Schlitz erlaubt die Aufnahme von Kabeln in diesen Kanal.
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Diese Bohrungen haben den Nachteil, dass sie das Rohr schwächen und im Extremfall zu einer Sollbruchstelle werden. Nachteilig ist auch, dass für jede gewünschte Befestigungsposition eine Bohrung eingebracht werden muss, weshalb in der Praxis nur eine gestufte Veränderung der Position möglich ist.
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Der ganz wesentliche Nachteil ist jedoch, dass bei einem geringen Abstand zwischen Audiovisionsgerät und Befestigungsfläche der nicht genutzte Teil des Rohres über das Audiovisionsgerät hinausragt, was unter Umständen so störend sein kann, dass die Kürzung des Rohres oder die Verwendung eines anderen, kürzeren Rohres erforderlich ist. Damit ergibt sich jedoch der Nachteil, dass eine freie Anpassung vor Ort an den erforderlichen Abstand zwischen Befestigungsfläche und gewünschter Position des Audiovisionsgerätes nicht möglich ist.
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Ein weiterer Nachteil ist, dass die Befestigungsstücke vor der Montage in der richtigen Reihenfolge auf das Rohr aufgesetzt werden müssen. Wenn zusätzliche seitliche Abstützungen bei einem sehr langen Rohr erforderlich sind, so muss entweder die Befestigung an der Montagefläche oder die Befestigung des Audiovisionsgerätes wieder gelöst werden. Das nachträgliche Hinzufügen z. B. einer weiteren Trageplatte am stabförmigen Rohr ist mit größerem Aufwand verbunden.
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Ein weiterer Nachteil dieses Prinzips ist auch, dass an den Stirnseiten des Rohres eine Befestigung nicht vorgesehen ist. Vielmehr muss jedes Befestigungselement stets an die Seitenwand des Rohres angebracht werden, was – wie erwähnt – das Rohr schwächt und die Befestigung durch ihre deutliche Sichtbarkeit einem erhöhten Risiko des Vandalismus aussetzt.
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Auf diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, einen Tragarm zu entwickeln, der schnell und einfach in der Länge justierbar sowie an einer Fläche montierbar und mit einem Audiovisionsgerät verbindbar ist und der an einer seiner Stirnseiten befestigt werden kann und die erforderliche Kabel in seinem Inneren beherbergen kann, die schnell und einfach einzulegen, abzudecken und gegebenenfalls wieder heraus zu nehmen sind.
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Als Lösung präsentiert die Erfindung, dass die restliche Querschnittsfläche wenigstens eine Bohrung zum Einbringen eines Befestigungselementes enthält und in die nach außen weisende Profilfläche des Innenprofils wenigstens eine längsgerichtete Längsnut eingeformt ist und über die Profilfläche eine Außenhülse aufschiebbar ist, deren Innenseite wenigstens teilweise zur Profilfläche komplementär geformt ist und die von einen längsgerichteten Außenschlitz durchbrochen ist, der sich zumindest teilweise mit dem Innenschlitz überdeckt.
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Der erfindungsgemäße Tragarm hebt sich also durch drei wesentliche Merkmale vom bekannten Stand der Technik ab: Er enthält in seinem Querschnitt eine längsgerichtete Bohrung, in die ein Befestigungselement eingebracht werden kann. Dadurch können weitere Befestigungselemente, die an der Seitenfläche des Innenprofils angebracht werden müssen, entfallen. Stattdessen ist ihre Verbindung an der Stirnseite nicht sichtbar und auf diese Weise vor mutwilliger Beschädigung und vor Verschmutzung geschützt.
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Ein weiteres Merkmal ist, dass in die nach außen weisende Profilfläche eine Längsnut eingeformt ist. Diese Längsnut läuft über das gesamte Profil hinweg gleichmäßig durch, sodass sie das Außenprofil nicht schwächt wie die Bohrungen gem. dem Stand der Technik, sondern vielmehr durch die zusätzliche Verschwenkung des Verlaufs vom Profil eine erhöhte Stabilität bewirkt. Die Längsnut dient als leicht zugängliche Befestigungsmöglichkeit für weitere Anbauten wie z. B. zusatzliche Abstützungen, Hilfsträger oder Trageplatten und kann auch zur – lösbaren – Verbindung der Außenhülse genutzt werden.
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Das dritte, wesentliche Merkmal ist die Außenhülse, die über die Profilfläche des Innenprofils hinüberschiebbar ist. Ihre Innenseite ist wenigstens teilweise zur Profilfläche komplementär geformt. Dadurch kann die Außenhülse auf der Profilfläche gleiten und in einer beliebigen Länge justiert werden. Wie ein jedes Teleskop so ist auch hier die maximal erreichbare Vergrößerung der Länge auf etwa 90% der Länge des Innenprofils begrenzt. Die restlichen etwa 10% werden als Überlappung zwischen Außenhülse und Innenprofil für eine ordentliche Stabilität der Verbindung benötigt.
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Ein wichtiges Merkmal der Außenhülse ist, dass sie ebenso wie das Innenprofil einen Außenschlitz aufweist, der sich zumindest teilweise mit dem Innenschlitz überdeckt. Dadurch kann in jeder Länge des Tragarmes über die gesamte Länge hinweg ein Kabelsatz in den Tragarm eingelegt werden.
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Insbesondere vorteilhaft ist, dass vollständige Kabelsätze, also ein Kabel, das an beiden Enden mit einer Steckverbindung bestückt ist, auch dann in den Tragarm eingelegt werden kann, wenn die Steckverbindungen dafür zu groß sind, da sie nicht mit in den Kabelkanal hineinbefördert werden müssen. Bedingung ist lediglich, dass das Kabel durch den Innenschlitz des Innenprofils und den Außenschlitz der Außenhülse hindurch passt und dass im Kabelkanal selbst noch genügend Platz ist und nicht etwa schon andere, dort bereits hineingelegte Kabel den Raum beanspruchen.
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In einer interessanten Ausführungsvariante wird für die Verbindung von Außenhülse und Innenprofil die Längsnut des Innenprofils genutzt. Dazu schlägt die Erfindung vor, dass das Profil der Längsnut eine Hinterschneidung aufweist und darin ein Klemmstück einsetzbar ist, das mit der Außenhülse verbindbar ist. Sinnvollerweise sollte das Klemmstück komplementär zum Profil der Längsnut geformt sein. Es kann z. B. an die „hinterschnittene” Wandung der Längsnut mittels einer Schraubverbindung von der Außenhülse her herangepresst werden. Alternativ zu einer Schraubverbindung sind auch Klemmverbindungen denkbar, so kann z. B. durch einen Bolzen, der mit einem kurzen Hebelarm gelenkig verbunden ist, welcher durch einen langen Hebelarm leicht verschwenkbar ist, das Klemmstück mit hohen Kräften an die Außenhülse herangezogen werden.
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Ein solches Klemmstück kann in einer weiteren Ausführungsvariante auch als Befestigung für eine zusätzliche Abstützung des Tragarmes dienen, also z. B. für ein zusätzliches stabförmiges Element, das zu einem anderen Punkt der Montagefläche führt. Mit einem solchen Klemmstück kann auch ein Hilfsträger oder eine Trageplatte zur Unterbringung weiterer Komponenten am Tragarm befestigt werden.
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Es ist ein wesentliches Element der Erfindung, dass in der Stirnseite des Innenprofils wenigstens eine Bohrung vorhanden ist, in die ein Befestigungselement hineingreifen kann. Mit diesem Befestigungselement kann entweder das Innenprofil mit seinem freien Ende an der Montagefläche befestigt werden oder alternativ mit einem Audiovisionsgerät verbunden werden. In den meisten Fällen wird dazu noch eine Montageplatte zwischen Innenprofil und Montagefläche oder Innenprofil und Audiovisionsgerät eingefügt. Unabhängig von einer direkten oder indirekten Befestigung kann das Befestigungselement ein Bolzen oder ein Dübel oder eine selbstschneidende Schraube sein.
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Im Fall einer Verwendung des Tragarmes als Ständer, auch Stele genannt, kann im Innenprofil noch eine Gasdruckfeder untergebracht werden. Sie ermöglicht eine Höhenverstellung der gesamten Einheit auch wenn das Audiovisionsgerät sehr gewichtig ist, wie z. B. ein Großbildschirm oder eine große Lautsprechereinheit.
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In den meisten Fällen wird das Innenprofil senkrecht zu seiner Längsachse abgeschnitten und dann orthogonal auf einer Montageplatte befestigt. Z. B. für schräge Decken kann es jedoch auch erforderlich sein, dass ein beliebiger Winkel zwischen der Montageplatte und der Längsachse des Innenprofils erreicht werden muss. Für diesen Fall schlägt die Erfindung vor, dass die Montageplatte in Verlängerung einer jeden Bohrung des Innenprofils eine zumindest hohlzylindersegmentförmige oder gar hohlkugelsegmentförmige Vertiefung aufweist. In dieser Vertiefung findet ein komplementär dazu geformter Kopf eines Befestigungselementes wie z. B. eines Bolzens Platz.
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Im einfachsten Fall ist der Kopf zylindrisch geformt und kann in einer hohlzylindersegmentförmigen Vertiefung verschwenkt werden. Für eine Verschwenkbarkeit in zwei Richtungen ist der Kopf kugelsegmentförmig und kann in einer hohlkugelsegmentförmigen Vertiefung bewegt werden.
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Die Vertiefung muss im Fall eines zylindrischen Kopfes eine schlitzförmige Öffnung aufweisen, durch welche der Schaft des Befestigungselementes hindurchläuft. Im Fall eines kugelsegmentförmigen Kopfes muss die Öffnung kreisförmig sein, damit der Schaft in beide Richtungen verschwenkt werden kann. Es ist selbstverständlich, dass diese Öffnung nicht so groß sein darf, dass der halbkugelsegmentförmige Kopf keine Auflage in der Vertiefung mehr findet.
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Es ist ein wesentliches Merkmal der Erfindung, dass das Innenprofil ebenso wie die Außenhülse jeweils einen Schlitz aufweist, durch welche Kabel hindurch in das jeweilige Innere geführt werden können. Damit die Kabel nicht wieder unbeabsichtigterweise aus dem Schlitz herausgedrückt werden und damit Schmutz möglichst keinen Eingang in den Kabelkanal findet und damit möglichst kein Kabel einer mutwilligen Beschädigung ausgesetzt ist, schlägt die Erfindung vor, dass der Innenschlitz im Innenprofil und/oder der Außenschlitz in der Außenhülse jeweils mit einer lösbaren Abdeckung verschlossen wird.
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Das Prinzip einer solchen Abdeckung ist auch für den Designer ein hilfreiches Merkmal für eine als ästhetisch vorteilhaft eingestufte Gestaltung.
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Diese Abdeckung kann z. B. aus einem flexiblen Material bestehen, das in Nuten am Rand des Innenschlitzes und/oder des Außenschlitzes einrastet. Denkbar sind auch scharnierartige Ausprägungen einer Kante des Schlitzes und ein dazu komplementäres Profil, das parallel zur Längsachse des Innenprofils und der Außenhülse verschwenkbar und verschließbar ist.
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Die Erfindung bevorzugt eine im Wesentlichen ovale oder elliptische Form der Profilfläche des Innenprofils und der Außenhülse. Mit dieser Profilform ist die Verbindung zwischen Innenprofil und Außenhülse einerseits verdrehsicher, andererseits jedoch im Verhältnis zum darin eingeschlossenen Raum nahezu ebenso günstig wie ein Kreis, und – weil kürzer – viel materialsparender und daher kostengünstiger als ein quadratisches Profil. Durch die stetige Rundung eines Ovals oder einer Ellipse werden scharfe Kanten vermieden, wodurch das Risiko von Verletzungen oder versehentlichen Berührungen oder Verschmutzungen sinkt.
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Vorteilhafter Weise kann die Profilfläche im Bereich der Längsnuten und in Konsequenz auch der dazu komplementären Bereiche der Außenhülse abgeplattet werden. Dann können als Klemmstücke Quader verwendet werden. Diese Form ist nicht nur relativ einfach zu produzieren, sondern bietet bei der Benutzung auch den Vorteil, dass Vorderseite und Rückseite identisch sind, so dass der Arbeitsschritt zu deren Unterscheidung entfällt.
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In einer weiteren Ausführungsvariante schlägt die Erfindung vor, dass in das Innenprofil ein weiterer Kanal mit einem kreisförmigen Querschnitt eingeformt wird. Sinnvoll ist es, diesen Kanal an der dem Kabelkanal gegenüber liegenden Seite des Querschnitts anzuordnen.
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Dieser Kanal kann an den Stirnseiten genutzt werden, um ein Element mit einem kreisförmigen Querschnitt, wie z. B. eine Gasdruckfeder, zu befestigen.
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Eine andere Nutzung ist das Durchziehen von weiteren Kabeln oder Schläuchen zur Durchleitung von Luft, anderen Gasen oder Flüssigkeiten. Es ist denkbar, diesen zweiten Kanal auch mit einem zweiten Schlitz zur Außenseite hin zu versehen, durch den hindurch Kabel oder Schläuche in den zweiten Kanal eingelegt werden können.
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Ein solcher zweiter Schlitz für den zweiten Kabelkanal kann jedoch nicht in die Außenhülse eingeformt werden, weil die Außenhülse dann in zwei Teile zerfiele und sich in dieser Form nicht mehr auf dem Innenprofil halten könnte. Die Nutzung des zweiten Kanals für das Einziehen oder Einlegen von Kabeln ist jedoch trotzdem möglich; es ist nur erforderlich, dass die in den zweiten Kabelkanal eingelegten Kabel vor der Verbindung des Innenprofils mit der Außenhülse in die Außenhülse eingelegt werden. Erst nach dem Einlegen aller Kabel wird die Außenhülse erst auf alle Kabel und danach auf das Innenprofil aufgeschoben.
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Von Prinzip her weist die Außenhülse stets einen vollständig freien Innenraum auf, damit das Innenprofil in diesen freien Innenraum hineingeschoben werden kann. Bei einem etwa elliptischen Innenprofil ist das Außenprofil also angenähert C-förmig, da es durch die Außenschlitze durchbrochen wird. Deshalb ist es an seinem freien Ende nicht so stabil, wie das Innenprofil.
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Als zusätzliche Verstärkung schlägt die Erfindung deshalb vor, in das freie Ende des Außenprofils einen kurzen Abschnitt des Innenprofils einzusetzen, insbesondere im Bereich der Befestigung des freien Endes vom Außenprofil. Dieses kurze Stück des Innenprofils kann z. B. durch eine Bohrung und eine Schraube, die senkrecht zu den Längsachsen verläuft mit dem Außenprofil verbunden werden. Eine andere Alternative sind je zwei Klemmstücke in zwei gegenüberliegenden Längsnuten des Innenprofils, über welche Innenprofil und Außenhülse miteinander verbunden, z. B. verschraubt oder verrastet werden.
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Durch die Anzahl und die Anordnung der Längsnuten kann eine relativ hohe Stabilität der Verbindung zwischen Innenprofil und Außenhülse erreicht werden, und zwar sowohl im Bereich der Verbindung des langen Stückes vom Innenprofil mit dem Außenprofil als auch im Bereich des freien Endes des Außenprofils mit dem darin eingesetzten, kurzen Abschnitt des Innenprofils.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind das Innenprofil und/oder die Außenhülse ein Stranggussprofil. Auf aktuellem Stand der Technik sind z. B. Aluminiumstranggussprofile zu vergleichsweise geringen Kosten und mit hoher Präzision verstellbar.
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Es ist ein wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen Tragarme, dass das Innenprofil und die Außenhülse im Wesentlichen komplementär zueinander geformt sind. Das schließt eine sehr einfache Variante ein, bei der sich Innenprofil und Außenhülse flächig miteinander berühren. Auch in diesem, sehr einfachen Fall kann durch eine Eloxierung der Oberfläche oder durch das Auftragen eines Kunststoffes mit sehr geringem Haftreibungsbeiwert, wie z. B. Teflon® ein befriedigendes Gleitverhalten erzielt werden. Eine Alternative sind in Längsrichtung des Profils verlaufende, schmale Wülste, die nur eine geringe Auflagefläche zwischen Innenprofil und Außenhülse bewirken.
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Eine weitere, alternative Ausführungsform sind zwei flache Gleitstücke, die zwischen Innenprofil und Außenhülse angeordnet sind, z. B. etwa ringförmige Elemente. Idealerweise sollten sie nur punktuell Innenprofil und Außenprofil berühren, zumindestjedoch an drei Berührungspunkten. Je nach Form des Außenprofils und des Innenprofils kann aber auch eine größere Anzahl von Berührungspunkten sinnvoll sein.
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Es ist ein wesentlicher Vorteil eines erfindungsgemäßen Tragarmes, dass er universell an verschiedene Deckenhalterungen, Wandhalterungen und Ständer angepasst werden kann und mit den verschiedensten audiovisuellen Geräten kombiniert werden kann. Deshalb ist er als eine Deckenhalterung zur Montage unter der Decke eines Raumes ebenso einsetzbar wie als Wandarm an der Wand eines Raumes oder zur Aufstellung als Säule oder Stele auf einer horizontalen Fläche.
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Bei vertikaler Ausrichtung des Tragarms können auch mehrere, erfindungsgemäße Tragarme parallel zueinander als Ständer eingesetzt werden. Bei einer horizontalen Ausrichtung des Tragarms, z. B. bei einem Einsatz als Wandarm bietet sich eine gelenkige Verbindung zwischen Tragarm und Wand an, um einen weiteren Freiheitsgrad bei der optimalen Anpassung des audiovisuellen Gerätes zu erreichen.
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Im Folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung anhand eines Beispiels näher erläutert werden. Dieses soll die Erfindung jedoch nicht einschränken, sondern nur erläutern. Es zeigt in schematischer Darstellung:
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1 Querschnitt durch ein Innenprofil, das in eine Außenhülse eingesteckt ist
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2 Schrägbild eines kurzen Tragarmes
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Die Figuren zeigen im Einzelnen:
In 1 ist der Querschnitt durch einen Tragarm mit einem angenähert elliptischen Profil der Außenhülse 2 und der Profilfläche 16 gezeigt. In 1 ist sehr gut zu erkennen, dass die Außenhülse 2 mit ihrer Innenseite komplementär zur nach außen weisenden sogenannten Profilfläche 16 des Innenprofils 1 geformt ist. Dadurch kann die Außenhülse 2 gegenüber dem Innenprofil 1 in Längsrichtung verschoben werden. In 1 verläuft die Längsrichtung des Innenprofils 1 und der Außenhülse 2 senkrecht zur Zeichenebene.
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Die Querschnittsfläche 14 des Innenprofils 1 wird im gezeigten Ausführungsbeispiel etwa zur Hälfte vom Kabelkanal 11 eingenommen. In 1 ist sehr gut zu erkennen, dass der Kabelkanal 11 über den Innenschlitz 12 von außen her zugänglich ist. Damit der Innenschlitz 12 nicht durch die Außenhülse 2 verdeckt ist, weist diese im Bereich des Innenschlitzes 12 den Außenschlitz 21 auf, der sinnvollerweise die gleiche Breite wie der Innenschlitz 12 hat.
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In 1 ist gut nachvollziehbar, wie Kabel durch diese beiden Schlitze hindurch in den Kabelkanal 11 hineingeschoben werden können. Als Beispiel sind vier Stück Kabel 6 in den Kabelkanal 11 eingezeichnet.
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Im gezeichneten Ausführungsbeispiel ist der Außenschlitz 21 mit einer Abdeckung 4 verschlossen. Die dargestellte Ausführung besteht aus einem flexiblen Material, das mit je einer Nut an seinen Längsseiten auf einen dazu komplementären Wulst an den Stirnkanten des Außenschlitzes 21 aufgerastet wird. Diese Abdeckung 4 verhindert das Eindringen von Verschmutzungen sowie das unbeabsichtigte Herausfallen von Kabeln 6 bei eventuellen Erschütterungen.
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Die in 1 gezeigte Ausführungsvariante weist insgesamt drei Längsnuten 17 in der nach außen weisenden Profilfläche 16 des Innenprofils 1 auf. In die beiden einander gegenüberliegenden Längsnuten 17 ist je ein Klemmstück 3 eingeschoben, das hinter die Hinterschneidungen der Längsnut 17 greift. Dieses Klemmstück ist durch je eine Schraube mit der Außenhülse 2 verbunden und wird durch Anziehen der Schraube an die Außenhülse 2 herangezogen, wodurch sich die Außenhülse 2 und das Klemmstück 3 aufeinander zu bewegen und zangenartig den in die Längsnut 17 hineinragenden Teil des Innenprofils 1 umfassen und auf diese Weise die Außenhülse 2 gegen eine unbeabsichtigte Längsverschiebung fixieren.
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In 1 ist nachvollziehbar, dass in einer Längsnut 17 mit einem derartigen Klemmstück 3 auch andere Elemente mit dem Innenprofil 1 verbunden werden können.
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Des Weiteren sind in 1 insgesamt fünf Stück Bohrungen 15 erkennbar, die alle keine vollständig umlaufende Wandung aufweisen, jedoch einen ausreichend großen Teil eines Hohlzylindersegmentes bilden, um dort eine selbstschneidende Schraube hineindrehen zu können. Durch ihr selbstgeschnittenes Gewinde ist sie sehr belastbar mit dem Innenprofil 1 verbunden. In 1 ist gut nachvollziehbar, dass auf diese Weise an die Stirnseite des Innenprofils 1 andere Elemente schnell, einfach und sicher angeschraubt werden können.
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In der unteren Hälfte der Querschnittsfläche 14 des Innenprofils 1 ist ein relativ großer Kanal 18 mit kreisförmigem Querschnitt zu erkennen. Dieser Kanal 18 ist jedoch kein voll ausgeprägter Hohlzylinder sondern besteht nur aus Hohlzylindersegmenten mit einem gemeinsamen Mittelpunkt.
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In diesen Kanal 18 können zum Beispiel weitere Kabel eingeführt werden. Wenn der Durchmesser dieser Kabel kleiner wie der längs verlaufende Schlitz der angrenzenden Bohrungen 15 Ist, können die entsprechend schlanken Kabel auch in den Bohrungen 15 Platz finden.
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Dank seiner Kreisform können im Kanal alternativ auch große, zylindrische Elemente montiert werden, wie z. B. eine Gasdruckfeder.
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Sie ermöglicht z. B. bei senkrecht montierten Tragarmen eine Höhenverstellung auch bei relativ sehr hoher Nutzlast. Ähnlich, wie z. B. bei einem Büromöbel kann diese Verstellung mit einem relativ sehr geringen Kraftaufwand durchgeführt werden.
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In den meisten Anwendungsfällen wird jedoch der Aufwand für eine Gasdruckfeder zu hoch sein, sodass die Verstellung der Höhe ausschließlich durch Verschieben der Außenhülse 2 gegenüber dem Innenprofil 1 und dem anschließenden Fixieren durch das Anziehen des Klemmstückes 3 erfolgt.
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In 1 wird deutlich, dass die beiden Bohrungen 15, die durch den Kabelkanal 11 hineinragenden Wände ausgebildet sind, wegen ihrer Öffnung auch alternativ oder zusätzlich als Führung für Kabel 6 im Kabelkanal 11 verwendet werden können.
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In 2 wird ein sehr kurzer, erfindungsgemäßer Tragarm perspektivisch dargestellt. Im oberen Teil von 2 ist eine Montageplatte 51 dargestellt, die mit einem Innenprofil 1 verschraubt ist. Wie diese Verschraubung erfolgt, ist in 2 der Übersichtlichkeit halber nicht eingezeichnet. Da das im oberen Bereich verwendete Innenprofil 1 jedoch das gleiche ist wie im unteren Bereich, kann in 1 an der unten gezeigten Stirnseite auch die Befestigung an der oberen Stirnseite nachvollzogen werden.
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Über das untere Ende des oberen Innenprofils 1 ist eine Außenhülse 2 geschoben, die zeichnerisch in zwei Teile zerschnitten ist. In das untere Ende dieser Außenhülse 2 ist – wie schon erwähnt – wiederum ein kurzes Stück eines gleichen Innenprofils 1 eingeschraubt, welches hier als Halterung für ein Trägersystem 52 dient, an der ein Audiovisionsgerät befestigt werden kann. Sinnvollerweise ist das am unteren Ende des Tragarmes eingesetzte kurze Stück des Innenprofils 1 genau das gleiche Profil wie im oberen Teil des Tragarmes. Deshalb gleicht die Befestigung des Trägersystems 52 der – hier nicht gezeichneten – Verbindung des langen Stückes vom Innenprofil 1 mit der Montageplatte 51.
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In 2 ist gut nachvollziehbar, dass die beiden, sich kreuzenden Stäbe des Trägersystems 52 mit jeweils zwei Schrauben in je einer der vier äußeren Bohrungen 15 des unteren Stückes vom Innenprofil 1 befestigt werden. In gleicher Weise wird auch die Montageplatte 51 mit dem oberen Innenprofil 1 verschraubt.
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In 2 wird nachvollziehbar, wie die Außenhülse 2 in einer Ausführungsvariante durch je eine Schraube und ein – in 2 nicht sichtbares – Klemmstück 3 in je einer Längsnut 17 fixiert werden kann und nach Lösen dieser Schraubverbindung in eine andere Position verschoben werden kann. Von diesen Schraubverbindungen sind in 1 nur die in die Außenhülse 2 eingesenkten Schraubenköpfe mit je einem Kreuzschlitz sichtbar.
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In der Mitte des hier dargestellten Tragarmes ist die Außenhülse 2 zeichnerisch geöffnet und gibt den Blick in ihren Innenraum frei. Gut zu erkennen ist, dass die Außenhülse 2 im Inneren bis auf das durchgezogene Kabel 6 vollkommen leer ist. In diesen freien Raum kann zur maximalen Verkürzung des Tragarmes ein Innenprofil 1 hineingeschoben werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Innenprofil
- 11
- Kabelkanal im Innenprofil 1
- 12
- Innenschlitz als Zugang des Kabelkanals 11
- 13
- Kanalwand des Kabelkanals 11
- 14
- Querschnittsfläche des Innenprofils 1
- 15
- Bohrung in Querschnittsfläche 14
- 16
- Profilfläche des Innenprofils 1
- 17
- Längsnut in Profilfläche 16 des Innenprofils 1
- 18
- Kanal im Innenprofil 1
- 2
- Außenhülse, auf Innenhülse 1 aufschiebbar
- 21
- Außenschlitz in Außenhülse 2
- 3
- Klemmstück, mit Außenhülse 2 verbindbar
- 4
- Abdeckung auf Innenschlitz 12 oder Außenschlitz 21
- 51
- Montageplatte, verbindet Innenprofil 1 mit Montagefläche
- 52
- Trägersystem, verbindet Audiovisionsgerät mit Innenprofil 1
- 6
- Kabel im Kabelkanal 11