DE29690C - Stellbares Mundstück für Jauchefässer, welches mit Jaucheverteiler und Schlauch- | gewinde versehen ist - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

versehen ist.

Bei auf dem Lande ausbrechenden Bränden ist bis jetzt ein Hauptmifsstand der, dafs es an einer geeigneten Zubringung von Wasser zur Brandstätte fehlt, ob nun letztere in wasserarmer Gegend überhaupt' oder entfernt von Bächen, Flüssen u. s. w. liegt, und dieser Mifsstand wird schwer empfunden, da hauptsächlich er die Schuld trägt, dafs vom Feuer ergriffene Baulichkeiten gröfstentheils oder vollständig unrettbar verloren sind.

Der vorliegende Apparat bezweckt die Beseitigung sogenannter Wasserketten, die einen grofsen Aufwand von Arbeitskräften und Requisiten und eine Verschleppung des Löschgeschäftes bedingen, und überhaupt die möglichst rasche Herbeischaffung von Wasser sowie eine wesentliche Verhinderung der Wasservergeudung, welcher letztere Umstand, wenn bei einem Brande nicht eine unbeschränkte Wassermenge zu Gebote steht, von höchster Wichtigkeit ist. Die Erzielung dieser Vortheile geschieht durch eine möglichst einfache, rasch gebrauchsfähige Einrichtung, die am besten als eine Combination von Wasser- und Jauchezubringer an Jauchefässern ihren Zweck erfüllt.

Fig. ι der Zeichnung zeigt den Apparat von vorn und geschlossen, Fig. 2 von oben, Fig. 3 von der Seite, Fig. 4 von vorn als Jaucheverteiler und Fig. 5 von vorn als Wasserzubringer.

Vor der Ausflufsöffnung des Rohres α ist ein Schieber b befestigt, welcher unten am Bolzen c, oben durch die Führung d gehalten und an beiden beweglich ist. Dieser Schieber hat zwei Ausflufsdurchlochungen e und/, an deren ersterer der Jaucheverteiler (Schaufel) g, an letzterer ein Schlauchgewinde h befestigt ist. Der Schieber b endigt in einen Griff i, an dessen Rückseite der Riegel k angebracht ist, der bei Fig. 1 in die vordere Scheibe des Ausflufsrohres eingreift und so den Verschlufs des letzteren feststellt.

Die Anbringung eines Riegels an der Rückseite des Griffes und in Verbindung hiermit die verticale Anordnung des letzteren ermöglicht es, den Verschlufs rasch und leicht zu lösen und den Schieber hin- oder herüber zu werfen, in welchen Lagen er dann durch das Eigengewicht des jeweilig unten befindlichen Theiles (entweder g oder h) verbleibt, ohne dafs es einer weiteren Vorrichtung zum Feststellen bedarf.

Jauchevertheiler allein können, wie sie bis jetzt existiren, nicht verwendet werden, weil bei ihnen das Wasser, wenn auch durch das Jauchefafs zugebracht, doch vorher in einen Behälter auslaufen und von diesem erst in die Spritze gepumpt werden mufs. Dagegen kann durch das erste beste mit diesem Apparat versehene Jauchefafs bei einem ausbrechenden Brande schnell Wasser herbeigeschafft und ohne Zeitverlust durch Ankuppeln eines Schlauches / mit dem Gegengewinde direct in die Spritze gebracht werden, und das ist, da meist mehrere Feuerwehren auf der Brandstätte zusammentreffen, besonders in denjenigen Ländern, wo Normalgewinde eingeführt sind, von höchster Bedeutung.

Da der Apparat auch zur Bespritzung von Kohläckern, Gärten u. s. w. geeignet ist, so ist durch die besagte Combination der Hauptvorzug gegeben, dafs der Oekonom ohne höhere

Kosten sich ein Geräth anschaffen kann, das in Verbindung mit dem Jauchefafs nicht blos für seine landwirtschaftlichen Zwecke vortheilhafter, sondern auch im Augenblick eines Brandausbruches ohne weitere Manipulationen sofort als directer Wasserzubringer zu verwenden und rasch bei der Hand ist.

Claims (1)

1. PATENT-Anspruch:

   Die Combination eines Schlauchgewindes h mit einem Jaucheverteiler g an dem Schieber b, der mit einem verticalen Riegel k an der Rückseite des Griffes i zum gleichzeitigen Lösen des Verschlusses und zur Verstellung des Schiebers versehen ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.