DE11491C - Neuerungen an Dampfkesseln mit mehrfachem Wasserniveau - Google Patents
Neuerungen an Dampfkesseln mit mehrfachem WasserniveauInfo
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Description
1879.
Klasse 13.
LOUIS SIMON DULAC in PARIS. Neuerungen an Dampfkesseln mit mehrfachem Wasserniveau.
Patentirt im Deutschen Reiche vom io. October 1879 ab.
Längste Dauer: 20. Juni 1892.
In Fig. i, 2, 3 und 4 sind im Innern der verticalen Kessel A und der horizontalen Kessel B
die gebogenen' Bleche d auf Winkeleisen e befestigt,
so dafs eine Reihe von wasserdichten, über einander stehenden und in einander steckenden
Behältern entsteht. Sind dieselben mit Wasser gefüllt, so werden die Wände der
Kessel A und B fast in ihrer ganzen Ausdehnung vom Wasser bespült.
Die, beiden Kesselabtheilungen A und B sind
mit einander verbunden durch die centrale Dampfröhre D und zwei Röhren EE, Fig. 1.
Letztere reichen bis zu dem Wasserstand in der oberen verticalen Abtheilung A, Fig. 1
und 3, und dienen als Ueberlauf für das Wasser aus dem oberen Theil A des Kessels in den
unteren B.
Im Innern jedes Behälters d sind die abnehmbaren Scheidewände H angeordnet, welche
vermittelst der Haken S in d eingehängt werden und unten durch eine Stütze in einer bestimmten
Entfernung von der Wand d gehalten sind. Diese Einrichtung soll eine Strömung des
Wassers durch d in der Richtung der Pfeile, Fig. 4 rechte Seite, und dabei ein Ablagern der
festen Bestandtheile in die Schlammsammler H bewirken. Ferner befindet sich im Obertheil A
des Kessels eine Röhre i mit dem Trichter K. Letzterer ruht mit den Füfsen pp' p" auf dem
Rand des Verbindungsstückes C, so dafs das Wasser in der Richtung der Pfeile circuliren
kann, wobei sich die festen Bestandtheile in K niederschlagen. Infolge aller dieser Vorrichtungen
wird in den Kessel B nur gereinigtes Wasser ,gelangen.
Weiterhin hat der Vorwärmer R, Fig. 3, eine centrale Röhre M mit trichterförmigen Ringen JV,
welche Röhre M von dem Kragen B getragen wird und durch die Knieröhre IV' an die
Dampfzuleitungsröhre O befestigt ist. Ueber jedem Kegel IV ist in der Röhre M eine Oeffnung
W angebracht, um . die Circulation des Wassers und die Ablagerung von Schlamm in N
zu' befördern. Die Flüssigkeit circulirt in der Richtung der Pfeile und tritt aus dem Vorwärmer
durch die Verbindungsröhre F nach dem obersten Behälter d des Kessels A.
Die Anordnung der mehrfachen freien Wasseroberflächen bedingt eine Vorrichtung, um in
jedem Augenblicke den Wasserstand in jedem einzelnen Behälter d erkennen zu können. Diese
Vorrichtung ist folgendermafsen zusammengesetzt.
Eine verticale Röhre b, am unteren Ende offen, ist im Innern von A angeordnet. Sie ist
mit nach unten gebogenen Ausflufsröhren h versehen, Fig. 4, durch welche das Niveau in
den einzelnen Behältern d ausgeglichen werden soll. Das obere Ende von b ist mittelst der
Muffe α an eine lange Bronzehülse c' befestigt, welche die Stopfbüchse f durchdringt und in
dem Ventilgehäuse g endigt. In dem Gehäuse g befindet sich das Ventil A', dessen
Ventilstange b' oben in der Stange c" endigt. Letztere ist an ihrem Untertheile cannelirt,
hingegen oben glatt. Dieser glatte Theil geht durch die Stopfbüchse und ist an der Gabel e'
befestigt, Fig. 2, an welcher vermittelst des Zapfens h' ein Gewichtshebel f' (Fig. 2 zeigt
ihn im Querschnitt) befestigt ist. Durch das Gewicht (in der Zeichnung nicht dargestellt)
wird das Ventil stets auf seinen Sitz gedrückt. Unter der Ventilbüchse g ist die Feder r angeordnet,
welche die Büchse und die Röhre b stets In1 die höchste Stellung, Fig. 4, drückt.
Die Muffe α an der Hülse e' begrenzt die Wirkung der Feder r. Eine lange, dünne und
biegsame Röhre ν ist an dem Ansatz u der Ventilbüchse g befestigt; dieselbe setzt den
oben beschriebenen Apparat mit dem Vorwärmer in Verbindung. Ein geeigneter Hahn am Ausgang des Vorwärmers gestattet, dafs der
Niveaucontroleur, wie obiger Apparat vom Erfinder genannt ist, als Speise- oder Entleerungsvorrichtung
des Kessels wirkt.
Drückt man mittelst des Hebels f das Ventil A' nieder, so findet der Dampf einen Ausweg
nach der Röhre v. Stöfst A' auf den Boden der Ventilbüchse, so wird bei fernerem
Druck die Feder r zusammengeprefst. Auch
die Röhre b mit ihren Ansätzen h wird niedergehen;
die letzteren tauchen in das Wasser der Behälter d ein, so dafs dasselbe durch die
Röhre υ entweichen kann. Hierdurch kann man die Höhe des Wasserstandes in d erkennen.
Es genügt dazu, eine Scala vor dem Hebel f oder an die Hülse c', welche vom Hebel bewegt
wird, anzubringen.
In Fig. 4 ist das Ventil geschlossen und die Röhre b oben, in Fig. 2 ist das Ventil geöffnet
und die Feder r zusammengedrückt; die Röhre b hat ihre tiefste Stellung und ihre
Ansätze h tauchen in die Behälter d ein.
Derselbe Apparat kann zur sofortigen Speisung des Obertheiles A des Kessels verwendet werden.
Man hält dann den Hebel /' ganz niedergedrückt und den Hahn an der Röhre ν geschlossen.
Wenn das Wasser aus den Röhren h keinen Abflufs mehr findet, so steigt dasselbe
nach und nach in der Röhre b, dem Röhrchen c' und den Rinnen an c" in die Höhe. Der
Apparat speist also der Reihe nach die Behälter d von unten nach oben.
Das gleiche Verfahren kann dazu dienen, die Behälter d zu entleeren. .Man hat nur den
Apparat wie oben beschrieben zu benutzen und das Wasser in dem Mafse, wie es unten am
Boden des Kessels ankommt, abzuleiten.
Ganz genau derselbe Apparat läfst sich auch bei dem horizontalen Kessel B, der aufserdem
mit einem Wasserstandsglas und einem Ablafsventil versehen sein mag, anwenden.
In Fig. 5 und 6 ist gezeigt, wie die Erfindung bei zusammengesetztenKesselconstructionen
Anwendung findet, dabei sind die gleichen Buchstaben wie oben für die an den ersten
Figuren erläuterten Theile gebraucht.
Bei der in Fig. 7 dargestellten Anordnung besteht der verticale Kessel aus einzelnen über
einander gesetzten Blechcylindern, welche vermittelst Ringe von T-Eisen vereinigt sind.
In Fig. 8 bestehen diese Cylinderstücke aus Gufseisen und sind, um die Wandstärke derselben
verringern zu können, mit Verstärkungsrippen versehen. Die einzelnen Cylinder a
werden auch hier mittelst Ringe c von !"-Querschnitt aus Gufs- oder Walzeisen vereinigt,
(s. auch Fig. 9).
Fig. 9 zeigt die Construction der Behälter d im Detail. H ist der Schlammfänger, der mit
dem Haken 5 an den Rand von d gehängt ist.
In Fig. 9 a ist/ eine Tülle am oberen Rande von d, durch welche der Ueberlauf aus d stattfindet.
Vor f ist ein Metallplättchen g aufgehängt, welches den Zweck hat, das überlaufende
Wasser nach hinten abzulenken. Der Ueberlauf findet übrigens für gewöhnlich durch die
Röhren G, Fig. 2, statt.
Claims (4)
1. Das neue Verfahren, Wasser in Kesseln zu verdampfen, bestehend in der Anordnung
desselben in mehreren innerhalb eines Kessels über einander liegenden Wasserschichten,
welche unter sich durch Ueberlaufvorrichtungen in Verbindung stehen.
2. Die an den Wandungen des Kessels über einander angebrachten, theilweise in einander
steckenden Behälter d mit den Schlammsammlern H oder K, in Verbindung mit der
Röhre b mit den Rohransätzen h, zum Zweck des Speisens und Entleerens der
Behälter d oder des Erkennens des Wasserstandes in denselben; ferner die Ueberlaufröhren
G und die Ueberlaufvorrichtung / und g in Fig. 9 a.
3. Der sogenannte Niveaucontroleur, bestehend aus der Röhre b mit der Fortsetzung c\
der Ventilbüchse g und dem Ventil A', dessen Stange b' sich nach oben als Stange c"
fortsetzt, der Kappe d', der Gabel e', woran vermittelst des Zapfens A' der Gewichtshebel /' befestigt ist, der Feder r, dem
Rohransatz u, der Ventilbüchse und der biegsamen Röhre ν in Verbindung mit den
Stopfbüchsen. Dieser Apparat dient je nach Stellung des Ventils und der Ventilbüchse
zum Erkennen des Wasserstandes in den Behältern d oder zum Speisen und zum
Entleeren derselben, in den beiden letzteren Fällen wie ein Syphon wirkend.
4. Die Anwendung aller dieser Apparate auf jedwede Art von Kesselconstruction.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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