-
Siebreiniger
-
Die Erfindung befaßt sich mit einem Siebreiniger gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
-
Siebmaschinen für körniges bzw. pulveriges Siebgut, wie sie etwa in
der Müllerei-Industrie verwendet werden, z.B. Plansichter, sind mit einer größeren
Anzahl auswechselbarer, mechanisch bewegter Siebrahmen ausgerüstet, deren Oberfläche
mit einer Siebgaze bespannt ist.
-
An der Unterseite des Siebrahmens ist ein Drahtgitter angebracht,
welches den auch Trag-oder Stützrost genannten Siebboden bildet. Dieser Siebboden
ist ein meist grobmaschiges Gitter aus gewelltem oder glattflächigem Draht; es gibt
aber auch Siebböden aus perforiertem Blech. Zur Reinigung von Siebgaze und Siebboden
sind einfache, aber auch aufwendige- Siebreiniger genannte-Reinigungskörper bekannt,
deren Reinigungswirkung sehr unterschiedlich ist. Solche Siebreiniger werden zwischen
Siebgaze und Siebboden eingelegt und können sich durch die Arbeitsbewegung der Siebmaschine
als eine Art Schaber längs ihrer Kontaktflächen frei bewegen, wodurch zunächst nur
ein Abkratzen dieser Flächen erfolgen kann.
-
Je nach der besonderen Ausbildung solcher Reiniger kann aber auch
eine Reinigung zwischen den Siebmaschen möglich sein.
-
Es gibt einfache scheibenförmige Siebreiniger aus Kunststoff, wie
sie z.B. in der deutschen Patentschrift 15 07 741 beschrieben werden. Sie sind in
einfacher Fertigungstechnik in einem Stück als Massenartikel preiswert herstellbar.
Ihre Reinigungswirkung muß notwendigerweise gering sein, weil sie sich nur längs
ihrer Kontaktflächen bewegen können. Konstruktionsbedingt können sie keine Reinigungswirkung
zwischen den Maschen ausüben.
-
Es ist aber auch bekannt, Siebreiniger mit einem fußartigen Ansatz
zu versehen, damit der Grundkörper des Reinigers kippen kann. Hierdurch kann auch
eine gewisse bescheidene Reinigung zwischen den Maschen infolge der
beim
Kippen erzielten Klopfwirkung erfolgen, sodaß anhaftendes Siebgut heruntergeklopft
wird. Siebreiniger dieser Gattung sind fertigungsmüßig aufwendiger als die ersterwähnten
Siebreiniger. Ihr Säuberungseffekt ist mäßig.
-
Durch die deutsche Patentschrift 11 26 4 ist ein Reinigungsgurt genannter
Siebreiniger bekannt, der aus Gurtbandstücken besteht und die bessere Reinigungswirkung
von allen bisher betrachteten Siebreinigern aufweist.
-
Solche Gurtbandabschnitte aus textilem Werkstoff haben den Vorteil,
daß sie wischend in den freiraum zwischen den Siebmaschen eindringen können und
deshalb eine relativ gute Reinigungswirkung haben. Ihr Nachteil ist jedoch ihr leichtes
Ausfransen, wodurch das Siebgut verunreinigt werden kann. Sie nutzen sich auch materialbedingt
stark ab und miissen öfters ausgewechselt werden. Außerdem sind sie fertigungsmäßig
aufwendig, da die von einem Gurt abgeschnittenen Stücke, z.B. durch Umnähen im Kantenbereich
verfestigt werden müssen und/oder daß sie mit einem Stiitzknopf versehen sind. Hier
hanes delt sich also um einen Siebreiniger mit relativ guter Reinigungswirkung,
jedoch entsprechend aufwendiger Fertigung.
-
Es ist auch bekannt, zur Intensivierung des Reinigungseffektes in
dem Freiraum zwischen den Flaschen mi1, Borsten bestückte Siebreiniger einzusetzen.
Durch solche Siebereinigungsbürsten läßt sich eine optimale Reinigung auch in den
Maschenzwischenräumen erzielen, ihre ITerstellung ist jedoch aufwendiger als die
aller bisher behandelten Siebreiniger, weshalb sie auch am teuersten sind. Das Einbringen
von Bürstenborsten in I,öcher des Grundkörpers und die Befestigung derselben bedingt
eine ganze Reihe von Arbeitsgängen, die sich nur teilweise mechanisieren lassen.
Die unsortiert angelieferten Borsten müssen gebündelt werden und es bedarf kostspieliger
Handarbeit oder des Einsatzes von teueren Spezialmaschinen, um die einzelnen Porstenbündel
in den Grundkörper einzubringen. Die durch den Einsatz von Bürsten erzielte Reinigungswirkung
ist zwar ser gut, aber bis
heute nur durch den erwähnten Aufwand
erreichbar.
-
Man kann also allgemein feststellen, daß leicht zu fertigende, einfache
Reiniger auch nur eine bescheidene Reinigungswirkung haben und sich ein guter Reinigungseffekt
bis heute nur durch entsprechenden technischen Aufwand erzielen läßt. Die bekannten
Siebreiniger mit guter Reinigungswirkung sind fertigungsmäßig aufwendig und deshalb
notwendigerweise auch teuer.
-
Durch den steigenden Einsatz von Siebmaschinen, insbesondere auch
in unterentwickelten Ländern, besteht ein Bedarf nach einem kostengünstigen Siebreiniger,
der aber - im Gegensatz zu den bekannten einfachen Siebreiniger - auch eine brauchbare
Reinigungswirkung zwischen den Siebmaschen erzielt. Einen solchen Bedarf deckt die
Erfindung.
-
Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, einen Siebreiniger
zu schaffen, der einerseits bei geringem technischem Aufwand möglichst in einem
Stück und in einem Arbeitsgang gefertigt werden kann und daher zu einem günstigen
Preis erstellbar ist. Derselbe soll anderseits aber auch eine brauchbare heinigungswirkung
, insbesondere in dem Freiraum zwischen den Siebmaschen erzielen.
-
Die Erfindung löst diese technische Aufgabe durch die in kennzeichnenden
Teil des 1.Anspruches festgehaltenen Merkmale.
-
Die Erfindung löst die gestellte technische Aufgabe in besonders vorteilhafter
Weise. Der erfindungsgemüße Siebreiniger kann in üblicher Kunststoff-Spritzgußtechnik
in großen Stückzahlen als preisgünstiger Nassenartikel gefertigt werden. Zur erstellung
geneigt im allgemeinen ein einziger Arbeitsgang, welcher hinsichtlich der Zuführung
des Werkstoffes und der Abführung der gefertigten Teile voll automatisierbar ist.
Der erfindungsgemäße Siebreiniger kann relativ grobmaschige Siebe gut reinigen.
Der 1T)urchmesser stäbchenförmiger Anformungen hat aus fertigungstechnischen Gründen
nach
unten nicht überschreitbare Grenzen. er Einsatz des neuen Siebreinigers
unterliegt gewissen Beschränkungen für Siebe mit sehr feinen Maschen.
-
An hand von beigegebenen Zeichnungen werden nunmehr Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgegenstandes dargestellt und anschließend auch in den Einzelheiten
beschrieben.
-
Die Figuren der Zeichnungen zeigen auf der (jeweils linken Seite den
Siebreiniger in Draufsicht und au£ der jeweils rechten Seite denselben in seiner
Seitenansicht.
-
iig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen iebreiniger mit drei Öffnungen
für den Durchfall des Siebgutes in seinem Grundkörper; der mittig angeordnete Vorsprung
im Grundkörper ist eine knopfartige Anformung an demselben Fig.1a zeigt eine stäbchenförmige
Aaformung mit rundem Querschnitt und kuppenförmig ausgebildeten freien Enden, als
eine vergrößerte Einzelheit aus der Fig. 1; Fig.2 zeigt einen erfindungsgemäßen
Siebreiniger mit sechs Durchfall-Öffnungen; der mittig angeordnete Vorsprung des
Grundkörpers ist der ;'opf einer in denselben eingebrachten Halbrundniete; Fig.2a
zeigt eine stäbchenförmige Anformung mit zylindrischem Querschnitt und kegelstumpfförmig
ausgebildeten Enden1 als eine vergrößerte Einzelheit aus der Fig.2 Mit der bezugszahl
1 wird der scheibenförmige Grundkörper des Siebreinigers bezeichnet. Ir ist aus
einem Stück gefertigt, vorzugsweise aus einem Kunststoff, z.B. einem Polyester.
Vorzugsweise wird der Grund körper 1 in üblicher Kunststoff-SpritzguStechnili hergestellt.
Die Öffnungen 2,3 und 4 (Fig.1) bzw. 2,3,4,5,C und 7 (Fig.2) sind Löcher im Grundkörper
1 für den Durchfall des vorzugsweise körnigen oder pulverförmigen Siebgutes, welches
z.B. Mehl sein kann. Der Grundkörper 1 hat die Form eines gleichschenklige@ Dreieckes,
dessen Seiten mit relativ
großem Radius nach außen hin gekrümmt
sind; die Ecken des Grundkörpers 1 sind gerundet. Diese all sich fiir Siebreiniger
bekannte Form hat sich in praktischem Einsatz bewährt.
-
Die jeweils rechten Seitenhälften der Zeichnungen 1 und 2 zeigen den
erfindungsgemäßen Siebreiniger jeweils in seiner Gebrauchslage in einem nicht gezeigten
Siebkasten, wobei die Anformungen 9 an der oberen Fläche des Grundkörpers 1 zur
ebenfalls nicht gezeigten Siebgazebespannung des Siebkastenshin gerichtet sind.
Der auf der unteren Seite des Grundkörpers 1 mittig angeordnete Vorsprung 8 liegt
auf dem ebenfalls nicht gezeigten Siebboden des Siebkastens auf.
-
Die Anformungen 9 (Fig.1 und Fig.2) sind stäbchenförmig ausgebildet
und haben runden Querschnitt, sodaß man sie als Wischstäbchen bezeichnen kann, denn
sie wischen in dem freiraum zwischen den taschen der Siebgazebespannung mit gutem
Reinigungseffekt. Vorzugsweise sind die Abmessungen der freien Enden der Anformungen
9 den Maschen weiten gängiger Siebgazebespannungen angepaßt, um den mischeffekt
zu verbessern.
-
Auch die Formen der freien Enden der Anformungen 9 sind vorzugsweise
so ausgebildet, daß in besonders günstiger Weise ein Eindringen in den Freiraum
zwischen den Maschen möglich ist, ohne daß die Weiterbewegung des Siebreinigers
behindert wird.
-
Die Ausführungsbeispiele zeigen zwei verschiedene Arten solcher Ausbildung
der Anformungen 9. Die freien Enden der Anformungen 9 sind mit einer Kuppe 9' versehen
(Fig.1a) oder aber mit einem Kegelstumpf (9'') (Fig.2a) Der mittig angeordnete Vorsprung
8 auf der unteren Fläche des Grundkörpers 1 kann eine knopfartige Anformung an demselben
sein, wie in Fig.1 dargestellt. In einer weiteren Ausführungsform des ,iebreinigers
(Fig. 2) ist der Vorsprung 8 der Kopf einer Halbrundniete üblicher Ausführung, wie
sie z.B. in DItl CCI beschrieben wird. Diese Niete ist in bekannter Weise in den
Grundkörper 1 eingebracht (vig.2, rechte Seite, auf der unteren Seite des Grundkörpers
1 )
und der Schließkopi aer Miete ist versenkt, um die Funktion
der Anformungen 9 nicht zu behindern. (Fig.2, rechte Seite, obere Seite des Grundkörpers
1).
-
Zur Verbesserung der Wischwirkung kann die Oberfläche der Anformungen
9 angerauht sein, welches mit üblichen Mitteln - mechanisch oder durch die Einwirkung
von Chemikalien - erreichbar ist.
-
Vorzugsweise wird der Siebreiniger in einem Stück und in einem Arbeitsgang
gefertigt, damit er möglichst preiswert in großen Stückzahlen hergestellt werden
kann.
-
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungs beispiele
beschränkt; vielmehr sind im Hahmen des Schutzumfanges andere Ausführungsformen
des fJrfindungsgegenstandes möglich.
-
So brauchen z.B. die Anformungen 9 nicht stäbchenförmig zu sein. Es
ist z.B. möglich, die obere Fläche des Grundkörpers 1 in ihrem Umfangsbereich als
ein gleichmäßiges, mit lockern versehenes oder auch welliges Flächenmuster zu gestalten.
Auch läßt sich der Grundkörper 1 in anderer Weise als beschrieben , z.P. als eine
sechseckige Scheibe , herstellen.