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Siebboden
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Die Erfindung betrifft einen gummielastischen Werkstoff aufweisenden
Siebboden mit einer in der Siebebene liegenden Oberseite und einer parallel dazu
verlaufenden Unterseite und mit nach unten offenen Nuten zur Aufnahme von Tragelementen,
wobei die Nuten in sieböffnungsfreien Stegen angeordnet sind.
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Ein Siebboden dieser Art dient ganz allgemein dazu, Siebgut, insbesondere
Siebgut mit abrasiver Wirkung, z.B. Sand, Kies, Kohle, Erz oder dergleichen, zu
klassieren. Ein solcher Siebboden ist aus der DE-AS 17 58 860 bekannt. Dieser Siebboden
besitzt an seiner Unterseite offene Nuten, die gitterförmig sich rechtwinklig kreuzend
verteilt sind. Die Nuten liegen vollständig innerhalb der parallel zueinander verlaufenden
Ober- und Unterseite des Siebbodens. Somit ist die Dicke des Siebbodens im wesentlichen
durch die geometrischen Abmessungen
der Nuten vorgegeben. Diese
Dicke ist meist größer, als es für den Siebvorgang an sich erforderlich ist. Je
dicker ein Siebboden aus gummielastischem Werkstoff aber ist, desto geringer ist
der Effekt der Selbstreinigung, da mit der Dicke auch seine Starrheit zunimmt. Die
große Zahl der Nuten reduziert zu dem die offene Siebfläche des Siebbodens erheblich.
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Der Neuerung liegt daher die Aufgabe zugrundeeinen sicher und einfach
montierbaren Siebboden mit hohem Selbstreinigungseffekt und großer offener Siebfläche
zu schaffen, der kostengünstig hergestellt werden kann.
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Diese Aufgabe wirderfindungsgemäßdadurch gelöst, daß alle Nuten parallel
zueinander verlaufen und die Stege einen über die Unterseite des Siebbodens hinausragenden
Ansatz aufweisen, wobei die Nuten jeweils mindestens zur Hälfte innerhalb des zugehörigen
Ansatzes angeordnet sind. Die Dicke des Siebbodens kann nunmehr vergleichsweise
dünn gewählt werden. Dadurch kann Material eingespart und die Kosten können somit
gesenkt werden. Zugleich verringert sich der Durchgangswiderstand des Siebbodens.
Der erfindungsgemäße Siebboden kann mit Hilfe der Nuten, die nur mehr in einer Richtung
verlaufen, in einfacher Weise auf einen Rahmen mit entsprechenden Tragelementen
lösbar gesteckt werden.
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Die geringere Anzahl von Tragelementen, die den Siebboden in eingebautem
Zustand versteifen und die geringe Dicke verleihen dem Siebboden eine hohe Elastizität,
die den Effekt der Selbstreinigung wesentlich steigert. Außerdem wird dadurch die
offene Siebfläche erheblich vergrößert und somit die spezifische Siebleistung erhöht.
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Als besonders günstig erweist es sich, wenn die Nuten im Querschnitt
jeweils aus einem Kreis oder einem Achteck und einem
daran anschließenden
Rechteck zusammengesetzt sind, wobei der Durchmesser des Kreises bzw. der Durchmesser
des im Achteck einbeschriebenen Kreises größer ist, als eine der Seiten des Rechtecks,
und wenn das Rechteck vollständig und der Kreis mindestens zur Hälfte innerhalb
des Ansatzes angeordnet sind.
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Dadurch wird -eine einfache und sichere Montage des Siebbodens auf
schmalen und stabilen Tragelementen ohne unnötigen Verlust an offener Siebfläche
erreicht, Mit Vorteil sind die Nuten jeweils vollständig innerhalb des Ansatzes
angeordnet0 Ein sicherer Halt des Siebbodens auf den Tragelementen bei geringer
Breite der sieböffnungsfreien Stege ist gegeben, wenn das Verhältnis zwischen dem
Durchmesser des Kreises bzwo dem Durchmesser des im Achteck einbeschriebenen Kreises
und der Breite eines Schenkels des Ansatzes im Bereich von 3 : 1 bis 1,6 : 1 liegt,
vorzugsweise 1,8 : 1 beträgt. Diese Werte gelten insbesondere für Siebböden, deren
gummielastischer Werkstoff eine Härte von 80 bis 90 Shore A aufweist.
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Die Breite des sieböffnungsfreien Steges kann besonders schmal gewählt
werden, wenn im Bereich des Ansatzes eine die Nut umschließende, in Längserstreckung
flexible, klammerartige Ar mierung vorgesehen ist.
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Besitzt ein Sieb zwei oder mehrere Siebböden ist es vorteil haft,
wenn jeweils mindestens ein parallel zu den Nuten verlaufender Seitenrand der Siebböden
Fortsätze zur Verklammerung mit dem benachbarten Siebboden aufweist. Die Fortsätze
greifen vorzugsweise schwalbenschwanzo oder reißverschlußartig ineinender und sind
jeweils im Bereich einer Nut angeordnet0
Insbesondere bei Sieben,
die eine trichterförmig verlaufende Siebfläche besitzen, ist es günstig, wenn die
Ansätze in konzentrischen Kreisbögen angeordnet sind. Dadurch ist es möglich, kostengünstig
ein tragfähiges und räumlich gebogenes Sieb herzustellen.
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Anhand der in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele
wird im folgenden die trfifidut nähert erläu'ttt.
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Es zeigen: Figur 1 einen erfindunsgemäßeri Siebbodon i-h Schnitt,
Figur 2 einen auszugsweisen Schnitt eines erfindungsgemäßen Siebbodens und Figur
3 einen auszugsweisen Schnitt eines weiteren Siebbodens.
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In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßer Siebboden 1 im Schnitt gezeigt.
Der Siebboden besitzt keine Armierung und besteht aus gummielastischem Werkstoff,
z.B. einem Polyurethan. Er weist eine glatte in der Siebebene liegende Oberseite
2 und eine parallel dazu verlaufende Unterseite 3 auf. Im Bereich der Unterseite
3 sind unmittelbar an sieböffnungsfreien Stegen 4 Ansätze 5 vorgesehen, z.B. mit
angegossen, die über die Unterseite 3 des Siebbodens 1 hinausragen. Die Ansätze
5 enthalten jeweils eine Nut 6, die in ihrer Querschnittsform den zugehörigen Tragelementen
angepaßt ist. Die Nut 6 ist nach unten offen und vollständig innerhalb des Ansatzes
5 angeordnet. Sie ragt nicht in den Steg 4 hinein. Zwischen den Stegen befinden
sich Sieböffnungen 7. Die Breite des Steges 4 und des Ansatzes 5 stimmen überein.
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Figur 2 zeigt einen auszugsweisen Schnitt eines erfindungsge.
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mäßen Siebbodens im Bereich eines Steges 4. An den Steg 4 schließt
sich unmittelbar der Ansatz 5 an. Die im Ansatz 5 angeordnete Nut 6 ist im Querschnitt
aus einem Kreis 8 und einem Rechteck 9 zusammengesetzt. Die Nut 6 ist vollständig
innerhalb des
Ansatzes 5. Der Ansatz 5 wird im wesentlichen durch
zwei Schenkel 10 gebildet, die die Nut 6 an gegenüberliegenden Seiten einschließen.
Das Verhältnis zwischen dem Durchmesser 11 des Kreises und der Breite 12 des Schenkels
10 liegt im Bereich von 3 : 1 bis 1,6 : 1. Es beträgt im vorliegenden Fall 1,8 :
1, wobei ein gummielastischer Werkstoff für den Siebboden mit einer Härte von 80
- 90 Shore A vorgesehen ist.
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Im Bereich des Ansatzes 5 ist eine die Nut 6 umschließende, in Längserstreckung
flexible, klammerartige Armierung 15 vorgesehen. Die Armierung 15 kann aus perforiertem
Metallblech oder aus Kunststoff bestehen und ist vollständig eingebettet. Um die
Flexibilität in Längserstreckung zu erreichen ist es günstig, wenn die Armierung
15 in dieser Richtung sägezahnartig ausgeschnitten ist. Die Armierung 15 wird insbesondere
dann eingesetzt, wenn die Ansätze 5 nicht durchlaufend sondern nur abschnittsweise
angeordnet sind.
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In Figur 3 ist ein auszugsweiser Schnitt eines weiteren Siebbodens
gezeigt. Dabei ist die Nut ebenfalls vollständig im Ansatz 5 angeordnet. Sie ist
im Querschnitt aus einem Achteck und einem daran anschließenden Rechteck zusammengesetzt.
Das Verhältnis zwischen dem Durchmesser 13 des im Achteck einbeschriebenen Kreises
und der Breite des Schenkels 10 ist so gewählt, daß bei geringstmöglicher Breite
des Ansatzes 5 und damit des sieböffnungsfreien Steges 4 ein ausreichender und sicherer
Halt des Siebbodens auf dem Tragelement 14 gegeben ist. Das Tragelement 14 ist ein
symmetrisch zusammengesetztes, z. B. zusammengeschweiBtes Profil, das bei geringer
Breite ein hohes Flächentragheitsmoment besitzt. Ein erfindungsgea1er Siebboden
knn
eine vergleichsweise geringe Dicke aufweisen, so daß sein Durchgangswiderstand
und die zu seiner Herstellung erforderliche Werkstoffmenge niedrig sind. Der Abstand
der Nuten beträgt vorzugsweise mehr als 100 mm, so daß der Siebboden auf einer vergleichsweise
niedrigen Anzahl von Tragelementen ruht.
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Die Tragelemente können vergleichsweise schmal ausgeführt sein.
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Der Anteil an sieböffnungsfreien Stegen reduziert sich dadurch erheblich}
wodurch die offene Siebfläche vergrößert wird. Die Ansätze können durchgehend oder
abschnittsweise angeordnet sein.
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Der Siebboden besitzt in den zwischen den Stegen liegenden Bereichen
eine hohe, die Selbstreinigung unterstützende Elastizität.
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Des weiteren ist es in einfacher Weise möglich, tragfähige Siebe mit
einer räumlich gebogenen Siebfläche kostengünstig herzustellen. Dazu werden die
einzelnen Siebböden wie üblich in ebenen Formen vergossen und dabei aber mit Ansätzen
versehen, die in konzentrischen Kreisbögen verlaufen. Diese Siebböden können dann
auf einen trichterförmigen Rahmen mit kreisförmig angeordneten Tragelementen gesteckt
werden und so eine gebogene Gestalt annehmen. Durch diese Anordnung müssen die Tragelemente
auch bei hoher Belastung keine Querkräfte aufnehmen. Natürlich können auch andere
räumlich gebogene Siebe, z. B. zylindrisch geformte, auserfindungsgemäßen Siebböden
zusammengesetzt werden.
L e e r s e i t e