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Siebboden
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Die Erfindung betrifft einen Siebboden für Siebmaschinen, bestehend
aus einem Stützkörper, der durch Stege begrenzte Ausnehmungen aufweist, sowie aus
mit Formschlußausbildungen versehenen Siebelementen, wobei die Siebelemente in Zuordnung
zu den Ausnehmungen mittels der Formschlußausbildungen mit dem Stützkörper verbindbar
sind.
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Derartige, häufig auch kurz als Stecksiebe bezeichnete Siebböden werden
zum Klassieren unterschiedlichster, vorallem aber grober, schwerer und stark abrasiver
Siebgüter eingesetzt. Sie weisen dabei gegenüber herkömmlichen einstückigen Sieben
den Vorteil auf, daß entsprechend der örtlich unterschiedlichen Abnutzung durch
das Siebgut einzelne Siebelemente ausgetauscht werden können, ohne daß jeweils der
ganze Siebboden erneuert werden muß. Zudem besteht die
Möglichkeit,
je nach Bedarfsfall einen Siebboden auch mit Siebelementen unterschiedlicher Maschenweite
zu bestücken.
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Bei bekannten Siebböden der beschriebenen Gattung (vgl.
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DE-AS 24 37 809) besteht der Stützkörper aus einem starren Rahmen,
dessen Stege einen beträchtlichen Querschnitt aufweisen und der folglich aufwendig
und schwer ist. Zur Befestigung der Siebelemente sind die Stege mit Bohrungen versehen,
in welche an der Unterseite der Siebelemente angeformte Vorsprünge einschnappbar
sind. Dieser bekannte Siebboden der beschriebenen Gattung weist verschiedene Nachteile
auf. Der schwere und starre Aufbau des Stützkörpers ist an sich schon aufwendig
und führt außerdem dazu, daß eine dafür vorgesehene Siebmaschine entsprechend schwer
und mit hoher Antriebsleistung ausgelegt sein muß, was weiteren Aufwand bedingt.
Ferner läßt ein solcher starrer Siebboden sich nicht als Spannsieb, sondern lediglich
als sog. Plandeck einsetzen.
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Aus alldem folgt, daß dieser bekannte Siebboden nur für den Einsatz
in Siebmaschinen geeignet ist, die hinsichtlich Aufbau, Antriebsleistung und Schwingverhalten
speziell dafür ausgelegt sind. Eine Umrüstung von Siebmaschinen, die mit herkömmlichen
Maschen- oder Plattensieben ausgerüstet sind, auf den Einsatz von Stecksieben ist
mit diesem bekannten Siebboden kaum und jedenfalls nicht mit befriedigenden Ergebnissen
möglich.
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Es ist weiter ein Siebboden anderer Gattung bekannt (vgl.
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DE-Gm 78 o6 274), der im wesentlichen aus einem großflächig ausgedehnten
Siebbelag aus gummielastischem Werkstoff besteht und mit an der Unterseite an Ansätzen
angeformten Nuten auf Tragelemente aufgesetzt wird, die ihrerseits auf starren Traversen
angeordnet sind. Dieser bekannte Siebboden anderer Gattung bietet nicht die Vorteile
der eingangs beschriebenen Stecksiebe und eignet sich im übrigen gleichfalls nicht
für eine einfache und schnelle Umrüstung von Siebmaschinen, die ursprünglich für
herkömmliche Siebe ausgelegt sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Siebboden der eingangs
beschriebenen Gattung anzugehen, der sich einfach und mit geringem Aufwand ausführen
läßt, keine kostenaufwendigen Anforderungen an die Auslegung der Siebmaschine stellt
und sich vorallem auch bei Siebmaschinen einsetzen läßt, die ursprünglich für herkömmliche
Siebe ausgelegt sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Stützkörper
aus einem Trägerblech besteht und daß die Siebelemente in die Ausnehmungen des Trägerblechs
einrastbar sind. Während bei bekannten Siebböden durchweg besondere Rastausbildungen
wie Ausnehmungen, Vorsprünge od. dgl. an Stützkörper bzw. Traversen vorgesehen sind,
lehrt die Erfindung, die Siebelemente unmittelbar in die Ausnehmungen des Stützkörpers
einzusetzen und darin zu verrasten. Eine aufwendige Ausbildung der Stege zur Aufnahme
der Formschlußausbildungen der Siebelemente wird damit vermieden, außerdem verringert
sich dadurch in vorteilhafter Weise der Flächenanteil der undurchlässigen Stege
zu Gunsten der wirksamen Siebfläche. Der Stützkörper selbst ist erfindungsgemäß
nicht als starres, selbsttragendes Gebilde, sondern als Trägerblech ausgeführt,
das aus Metall, beispielsweise aus Stahlblech, oder ggf. auch aus einem geeigneten
Kunststoff bestehen kann. Die erfindungsgemäße Ausbildung als Trägerblech impliziert,
daß der Stützkörper gegenüber der Dicke der Siebelemente nur geringe Stärke aufweist
und mehr oder minder flexibel ist. Damit besteht die Möglichkeit, einen erfindungsgemäßen
Siebboden sowohl als Quer- oder Längsspannsieb als auch als Plandeck einzusetzen.
Dies sowie das geringe Gewicht erlauben es, einen erfindungsgemäßen Siebboden in
einfacher Weise auch bei Siebmaschinen einzusetzen, die zunächst für herkömmliche
einstückige Maschen- oder Plattensiebe ausgelegt sind. Überraschenderweise zeigt
sich, daß das an sich flexible Trägerblech durch die eingesetzten Siebelemente eine
zusätzliche
Stabilisierung erfährt, so daß ein erfindungsgemäßer Siebboden den in der Praxis
auftretenden Anforderungen ohne weiteres gewachsen ist. Zum Einbau in einer Siebmaschine
ist das Trägerblech mit geeigneten Befestigungselementen, beispielsweise randseitigen
Falzen, Befestigungsbohrungen od. dgl. versehen, die an sich bekannt sind.
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Es besteht ohne weiteres die vorteilhafte Möglichkeit, die Siebelemente
und damit die Ausnehmungen in ansich bekannter Weise gegeneinander versetzt anzuordnen,
wodurch eine bessere Siebwirkung erreicht wird. Zum Randausgleich zwischen den gegeneinander
versetzten Reihen der Siebelemente können Siebrandelemente vorgesehen werden, deren
Länge der Hälfte bzw. einem entsprechenden Bruchteil der Normallänge entspricht.
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Die Siebelemente bestehen vorzugsweise an ansich bekannter Weise aus
elastomerem Material, das sich zum Einrasten der Siebelemente in den Ausnehmungen
elastisch verformen läßt. Es besteht auch die Möglichkeit, die Siebelemente starr
auszubilden, in diesem Fall müssen selbstverständlich Rastelemente vorgesehen werden,
die durch elastische Verformung ein Einrasten zulassen. In jedem Fall bestehen einfach
und kostengünstig realisierbare Möglichkeiten für die Einrastung der Siebelemente
in den Ausnehmungen des Trägerblechs, was nachfolgend im einzelnen erläutert wird.
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So können die Siebelemente an ihrer Oberseite einen umlaufenden Kragen
aufweisen, der im montierten Zustand auf den Stegen aufliegt, und an der Unterseite
mit Rastvorsprüngen versehen sein, die unter elastischer Verformung in die Ausnehmungen
einsetzbar sind und im montierten Zustand die Stege unterfassen. Die Rastvorsprünge
können - insbesondere bei Ausführung aus elastomerem Material - an die Siebelemente
einstückig angeformt werden. Andererseits besteht die Möglichkeit, die Rastvorsprünge
durch in die Siebelemente eingelassene, beispielsweise einvulkanisierte oder eingego6sene
elastische Halteelemente zu bilden. Die Rastvorsprüngebzw. Halteelemente können
hinsichtlich ihrer Breite den jeweiligen Anforderungen entsprechend unterschiedlich
bemessen werden. Vorzugsweise erstrecken Rastvorsprünge bzw. Halteelemente sich
jedoch im wesentlichen über die ganze Länge der jeweiligen Seite des Siebelements,
so daß dieses im Trägerblech optimal festgehalten wird.
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Bei Ausführung der Siebelemente aus elastomerem Material ist eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform dadurch gekennzeichnet, daß die Siebelemente
an mindestens zwei gegenüberliegenden Umfangsseiten mit Nuten versehen uhd die Stege
des Trägerblechs in die Nuten einrastbar sind.
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Vorzugsweise sind an allen vier Umfangsseiten der im allgemeinen rechteckigen
bzw. quadratischen Siebelemente solche Nuten vorgesehen, so daß eine umlaufende
Umfangsnut besteht. Die Siebelemente werden dabei unter elastischer Verformung in
die Ausnehmungen des Trägerblechs eingedrückt, bis die die Ausnehmungen begrenzenden
Stege in die Nuten einrasten und das Siebelement zuverlässig festhalten. Zum Lösen
der Siebelemente aus dem Trägerblech empfiehlt es sich, an mindestens einer Umfangsseite
der Siebelemente eine Aussparung vorzusehen, die vom jeweiligen Steg nur teilweise
durchsetzt ist. In dem vom Steg freigelassenen Bereich dieser Aussparung kann ein
Hebel eingesetzt werden, mit dem das Siebelement sich aus der Ausnehmung lösen läßt.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen: Figur 1 Einen Siebkörper ausschnittsweise im Querschnitt,
Figur 2 eine Aufsicht auf den Gegenstand der Figur 1, Figur 3 einen Ausschnitt des
Stützkörpers in perspektivischer Darstellung, Figur 4 eine andere Ausführungsform
des Gegenstands der Figur 1, Figur 5 eine weitere Ausführungsform des Gegenstands
der Figur 1,
Figuren verschiedene Einbaumöglichkeiten von Sieb-6
bis 8 böden in Siebmaschinen.
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Die Figur 1 zeigt ausschnittsweise einen Querschnitt durch einen Siebboden,
der für eine Siebmaschine zum Klassieren von abrasivem Grobgut vorgesehen ist. Der
Siebboden besteht im wesentlichen aus einem Stützkörper in Form eines Trägerblechs
1, das eine Vielzahl von reihenweise nebeneinander angeordneten und durch Stege
2 begrenzten Ausnehmungen 3 aufweist, sowie aus einzelnen Siebelementen 4. Die Siebelemente
4 sind in je eine der Ausnehmungen 3 eingesetzt und darin durch nachfolgend im einzelnen
zu erläuternde Formschlußausbildungen festgehalten. Das Trägerblech 1 ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel ein entsprechend gelochtes Stahlblech, die Siebelemente 4 bestehen
aus einem elastomeren Material, beispielsweise aus Polyuethan.
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Die Ausnehmungen 3 sowie die Siebelemente 4, die im Ausführungsbeispiel
quadratischen Grundriss aufweisen, sind in Reihen angeordnet, und zwar im Ausführungsbeispiel
gemäß den Figuren 1 und 2 so, daß ihre Begrenzungen in zwei zueinander senkrechten
Richtungen fluchten. Die Figur 3 zeigt eine andere Ausführungsform des Trägerblechs
1, bei der die Ausnehmungen 3 in einer Richtung in Reihen angeordnet, diese Reihen
aber gegeneinander versetzt sind. Zum Randausgleich zwischen den gegeneinander versetzten
Reihen sind Ausnehmungen 5 von halber Breite vorgesehen, in die entsprechend bemessene
(nicht dargestellte) Siebelemente einsetzbar sind.
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In allen dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Siebelemente
4 im wesentlichen dicht an dicht angeordnet, wobei die Zwischenräume zwischen benachbarten
Siebelementen 4 lediglich so groß gehalten sind, wie aus fertigungstechnischen Gründen
notwendig.
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Für die Verrastung der Siebelemente 4 in den Ausnehmungen 3 sind verschiedene
Möglichkeiten in den Figuren dargestellt.
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Figur 3 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Siebelemente 4 im
wesentlichen quaderförmig gestaltet sind und eine sich über alle vier Umfangsseiten
erstreckende Umfangsnut 6 aufweisen.
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Das Sebelement 4 ist von oben her (d.h. in Richtung des Pfeils 7)
unter elastischer Verformung in die Ausnehmung 3 eingesetzt, bis die Stege 2 in
den jeweils zugehörigen Abschnitt der Umfangsnut 6 einrasten. Diese montierte Stellung
ist in Figur 1 dargestellt. Zur Erleichterung der elastischen Ve-rformunz beim Einbau
des Siebelements 4 ist am unteren Rand eine umlaufende Abschrägung 8 vorgesehen.
Außerdem weist das Siebelement 4 an der Unterseite eine Ausnehmung 9 auf, deren
Tiefe im wesentlichen dem Mittenabstand der Umfangsnut 6 von der Unterseite des
Siebelements 4 entspricht und die sich bis auf einen umlaufenden Rand 10, dessen
Breite im wesentlichen der Tiefe der Ausnehmung 9 entspricht, über die ganze Unterseite
des Siebelements 4 erstreckt. Diese Ausbildung ermöglicht ein einfaches Einsetzen
des Siebelements 4 in die Ausnehmung 3, weil dabei lediglich eine elastische Verformung
des Randes 10 notwendig ist.
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Eine einfache Demontage des Siebelements 4 wird durch eine Aussparung
11 ermöglicht, die an einer Umfangsseite des Siebelements 4 vorgesehen und in ihrer
Tiefe so bemessen ist, daß sie vom Steg 2 nur zu einem Teil durchsetzt wird. Damit
besteht die Möglichkeit, einen (nicht dargestellten) Hebel, beispielsweise in Form
eines Schraubendrehers, in die Aussparung 11 einzuführen und durch Hebelwirkung
unter Abstützung des Hebels am Steg 2 das Siebelement 4 aus der Ausnehmung 3 auszuwerfen.
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Bei dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Siebelement
an seiner Oberseite einen umlaufenden Kragen 19 auf, der auf den die jeweilige Ausnehmung
3 begrenzenden Stegen 2 aufliegt. An der Unterseite weist das Siebelement 4 Rastvorsprünge
auf, die beim Einbau elastisch verformbar sind und im eingebauten Zustand die Stege
3 unterfassen. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5 sind die Rastvorsprünge durch
an das aus elastomerem Material bestehende Siebelement 4 einstückig angeformte Klauen
13 gebildet, deren Profil im wesentlichen dem Profil des unteren Randes 10 des in
Figur 1 dargestellten Siebelements 4 entspricht.
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Bei dem in Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Rastvorsprünge
durch in den Rand des Siebelements 4 eingelassene elastische Halteelemente 14 gebildet,
die aus einem Federblech bestehen, das an der Unterseite mit einem nasenförmig gebogenen
Abschnitt 15 aus dem Siebelement 4 herausragt und bei dessen Einbau elastisch verformt
wird, bis es den Steg 2 formschlüssig unterfasst. Das Halteelement 13 ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel in das aus gummielastischem Material bestehende Siebelement
4 einvulkanisiert und weist an seiner im Randbereich des Siebelements 4 eingebetteten
Oberseite Abbiegungen 16 auf, die einen sicheren Sitz gewährleisten.
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In den Figuren 6,7 und 8 sind verschiedene Einbaumöglichkeiten für
einen vorstehend erläuterten Siebboden dargestellt. Figur 6 zeigt eine Ausführungsform
als Querspannsiebbelag. Das Trägerblech 1 mit den eingesetzten Siebelementen 4 weist
an seinen Längsrändern umgebogene Falze 17 auf,dMeein entsprechendes Widerlager
18 am Siebrahmen 19 der Siebmaschine hinterfassen. Das
Trägerblech
1 ist quer zur Förderrichtung (Pfeil 20) des Siebguts gespannt und auf Längsträgern
21 abgestützt.
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Figur 7 zeigt eine Ausführungsform als Längsspannsiebbelag. Das Trägerblech
1 ist mit an Querseiten vorgesehenen Falzen 17 an einem entsprechend quer verlaufenden
Widerlager 18 des Siebrahmens 19 eingehängt, in Förderrichtung 20 des Siebguts gespannt
und an Quertraversen 22 abgestützt.
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In Figur 8 ist eine Ausführungsform als Plandecksiebbelag dargestellt,
bei der das Trägerblech 1 mit den eingesetzten Siebelementen 4 im Siebrahmen 19
gehalten, eben angeordnet und an Längsträgern 21 festgelegt ist.
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Die in den Figuren 6, 7 und 8 dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen,
wie ein erfindungsgemäßer Siebboden sich ohne weiteres bei herkömmlichen Siebmaschinen
einsetzen läßt, ohne daß dazu nennenswerte Umrüstarbeiten erforderlich wären.
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