Beschnei bung:
Die Erfindung betrifft eine Abstützung eines zwischen
Bauteilen gespannten und in diesen verankerten Zugglieds gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
Zugglieder dieser Art, die zur Verankerung von Bauteilen
dienen, werden in der Regel durch die betreffenden Bauteile,
diesen gegenüber längsbeweglich, hindurchgeführt und an
deren der Ein- bzw. Austrittsstelle gegenüberliegenden Seite
verankert. Dies ist bei Schrägseilen für Schrägseilbrücken
am Pylon und am Fahrbahnträger der Fall.
Bedingt durch die Wechselbeanspruchungen aus Verkehrs- und Windlasten treten an den Eintrittspunkten eines solchen
Seiles in das Bauwerk Bewegungen insbesondere in Querrichtung des Seiles auf. Um die auftretenden
Querbewegungen abzufangen, werden die Querkräfte durch eine entsprechende Abstützung des Seils gegenüber dem Bauwerk in
dieses abgeleitet.
In diesem Zusammenhang ist es bekannt, Schrägseile in der Nähe ihres luftseitigen Austrittspunktes mittels eines das
Zugglied umschließenden ringförmigen Lager körpers, z.B. aus
Neoprene, abzustützen (DE-Z "BAUINGENIEUR", 1982, S. 383). Für eine derartige Abstützung sind aber definierbare
Bedingungen zu schaffen, d.h. es ist dafür zu sorgen, daß die beim Einbau des Seils unvermeidlichen
Ausführungstoleranzen bewältigt werden können und daß die
Konstruktion unter Dauerbelastung nicht zerstört wird.
Um solche Ausführungstoleranzen auszugleichen, ist es
bekannt, den Lagerkörper in einer im Bereich der AustrittssteI Le am Bauteil vorgesehenen Ringkammer
anzuordnen, deren Innendurchmesser größer ist als der
Außendurchmesser des Lagerkörpers und diesen durch
Auspressen des in der Ringkammer verbLiebenen HohLraumes mit erhärtendem MateriaL gegenüber dem BauteiL festzuLegen (OE
34 34 620 C2). SowohL die Ausbildung einer derartigen
Ringkammer durch eine Aussparung im BauteiL, aLs auch deren Verschluß, um den verbLiebenen Hohlraum mit erhärtendem
MateriaL auspressen zu können, sind aufwendig.
Deshalb Liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfachere und wirtschaftlichere Möglichkeit anzugeben, um
den das Zugglied umschließenden ringförmigen Lagerkörper
unter Kompensation der Einbau- und Teiletoleranzen gegenüber
dem BauteiL schlupffrei festzulegen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Schutzanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen,
Der Grundgedanke der Erfindung liegt darin, um den Lagerkörper herum ein ringförmiges, geschlossenes Kissen aus
einem flexiblen MateriaL anzuordnen. Ein solches Kissen bildet einen von vornherein abgeschlossenen Hohlraum, der
ohne weitere Abdichtungsarbeiten mit einem erhärtenden
MateriaL ausgepreßt werden kann. Dadurch wird der Ringraum zwischen dem das Zugglied umgebenden Lagerkörper und der
Wandung des das Zugglied aufnehmenden Kanals im Bauwerk satt ausgefüllt, seLbst wenn das Zugglied nach Eintritt der
Herste I Lungs toLeranzen in diesem Kanal exzentrisch Liegen
sollte.
Besonders vorteilhaft erscheint es, das ringförmige Kissen als Schlauchabschnitt auszubilden und mit dem ebenfalls als
Abschnitt eines Bandes ausgebildeten Lagerkörper zu verbinden, um beide gemeinsam um das Schutzrohr des
Zugglieds herumLegen zu können. Wenn die Enden des
SchLauchabschnitts einander überlappen, werden die beiden
Enden infolge der beim Auspressen entstehenden Radiatkräfte zusammengepreßt und dadurch fixiert, so daß gegenseitige
Verschiebungen nicht auftreten können.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der Verwendung eines
erfindungsgemaßen Zugglieds als Schrägseil für eine
Schrägsei Ibrücke,
Fig. 2 das Detail II in Fig. 1 einer Verankerung am Pylon in größerem Maßstab,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die jeweils als Abschnitte ausgebildeten Kissen und Lagerkörper in miteinander
verbundenem Zustand,
Fig. 4 eine Seitenansicht der Darstellung der Fig. 3,
Fig. 5 einen Querschnitt durch Lagerkörper und Kissen gemäß den Fig. 3 und 4 in um das Zugglied herumgelegtem
Zustand, die
Fig. 6a bis c Möglichkeiten für die Ausbildung der Stoßfuge
zwischen den Enden des den Lagerkörper bildenden Bandes,
Fig. 7 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung eines als
Einkammerprofil ausgebildeten Kissen und
Fig. 8 eine weitere Ausführungsform der Erfindung.
Die Erfindung ist in der Zeichnung am Beispiel eines Zuggliedes in Form eines Schrägseils 1 für eine
Schrägseilbrücke dargestellt, das im Pylon 2 mit einer
Verankerung A und im Fahrbahnträger 3 mit einer Verankerung
B verankert ist (Fig. 1). Das Schrägseil 1 besteht aus einem
Bündel von Einzelelementen 4, wie Stahldrähten, -litzen oder
dergleichen, die innerhalb eines Schutzrohres 5 angeordnet sind (Fig. 5). Der zwischen den Einzelelementen 4 und dem
Schutzrohr 5 verbliebene Hohlraum ist mit einem erhärtenden Material 6, z.B. Zementmörtel, ausgefüllt. Das Schutzrohr 5
besteht aus Kunststoff oder Stahl. Der Aufbau des Zugglieds 1 selbst ist nicht Gegenstand der Erfindung.
Um die Querbewegungen des Schrägseils 1 im Bereich seines Austritts aus dem Pylon 2 bzw. aus dem Fahrbahnträger 3
abzufangen, sind an diesen Stellen Abstützungen vorgesehen, von denen diejenige am Pylon in Fig. 2 dargestellt ist; die
Abstützung im Bereich der Verankerung B am Fahrbahnträger 3
entspricht dieser.
Wie Fig. 2 erkennen Läßt, ist das Seil 1 innerhalb des Pylons 2 in einem Aussparungsrohr 7 geführt. Das
Aussparungs rohr 7 erstreckt sich von der gegenüberliegenden
Seite des Pylons 2 bis zum Verankerungsbereich des SeiLs 1,
der aber nicht Gegenstand der Erfindung und deshalb in Fig. 2 nicht dargestellt ist. Das Aussparungsrohr 7 hat
einen entsprechend größeren Durchmesser als das Schutzrohr 5 des Zugseils 1. Dadurch wird dem Seil 1 innerhalb des
Aussparungs roh rs 7 eine Bewegungsmöglichkeit gegeben, um den
beim Spannen, gegebenenfalls auch beim Auftreten von
Temperaturänderungen auftretenden Bewegungen zu folgen.
Der luftseitigen Mündung 8 des Aussparungsrohrs 7 benachbart
ist das Seil 1 von einem ringförmigen Lagerkörper 9 umgeben; in dem Ringraum zwischen dem Lagerkörper 9 und der Innenwand
des Aussparungs roh rs 7 befindet sich ein Kissen 10 aus einem
flexiblen Material. Dies kann beispielsweise ein
F lachschLauch aus gewebeverstarktem, nichtverrottbarem
Material, &zgr;,B. ein FeuerwehrschLauch, sein, der an beiden
Enden verschlossen und mit Injizier- bzw. Entlüftungsanschlüssen versehen ist. Eine Injizier- bzw.
EntlüftungsLeitung ist bei 11 angedeutet. Die Anschlüsse
werden parallel zur Längsachse des Seils 1 so angeordnet, daß sie von außen zugänglich sind.
Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, bestehen sowohl der Schlauch 10, als auch der Lagerkörper 9 jeweils aus Abschnitten
bandförmigen Materials, die schon vor dem Einbau miteinander verbunden, zweckmäßigerweise verklebt werden. Die Länge des
Schlauchabschnitts 10 wird so gewählt, daß sich die
Schlauchenden in um das Seil 1 herumgelegten Zustand
überlappen; dadurch werden Längentoleranzen ausgeglichen und durch den Anpreßdruck der Verschluß der Enden gesichert. Der
Schlauch 10 ist zweckmäßigerweise etwas breiter als der
Lagerkörper 9, da sich seine Breite bei radialer Ausdehnung verri ngert.
Durch Verkleben des Schlauchabschnitts 10 mit dem
Lagerkörperabschnitt 9 erhält man eine Einheit, die sich
leicht einbauen Läßt. Sie wird an einer gut zugänglichen StelLe auf dem Seil 1 montiert, wobei die Schlauchenden mit
Klebeband, Klettband oder ähnlichem verbunden werden. Der Schlauch wird flachgedrückt, so daß er weitgehend Luftleer
ist. Dann verschiebt man das Lager entlang des Seils 1 in seine endgültige Lage und fixiert es durch Auspressen des
Schlauches mit einem erhärtenden oder elastisch aushärtenden Material 14, wie z.B. Zementmörtel, Kunstharz oder
derg Lei chen.
Diese Lagerkonstruktion kann sowohl vor dem Einbau des
Seiles, als auch am eingebauten Seil in gespanntem oder
ungespanntem Zustand eingesetzt werden. Damit Lassen sich auch defekte Lager durch neue ersetzen.
Damit an den StoßsteLLen des Lagerstreifens 9 gleiche
AuflagerverhäLtnisse wie im ungestoßenen Bereich vorliegen,
werden die Schnittkanten an den Enden etwa der in Fig. 6a
bis c dargestellten Weise ausgebildet, d.h. es wird ein
schräger (12a) (Fig. 6a), ein keilförmiger (Fig. 6b) Schnitt 12b oder eine Verzahnung 12c ähnlich wie bei einer
Übergangskonstruktion (Fig. 6c) verwendet.
Die erfindungsgemäße Lagerkonstruktion kann auch, wie in
Fig. 7 dargestellt, aus einem Hohlkammerprofil 13 bestehen.
Durch faItenbaIgartige Ausbildung kann die erforderliche
Quer- bzw. Radialverformbarkeit zum Ausgleich von Toleranzen
erreicht werden. Das HöhLkammerprofiI 13 legt sich durch die
federnde Wirkung seines Material bzw. seiner Querschnittsausbildung sowohl an die Oberfläche des Seils,
als auch an die Innenwandung des Aussparungsroh rs 7 an. Der
sich einstellende Hohlraum wird wiederum mit einem erhärtenden Material 14 aus injiziert.
Der Schlauch 10 bzw. das HöhlkammerprofiL 13 können auch als
geschlossener Ring hergestellt werden. Die Injizier- und
Entlüftungsöffnungen sind dann jeweils am Tief- bzw.
Hochpunkt anzuordnen. Das Lager muß dann allerdings bereits vor dem Einbau des Seiles 1 montiert werden.
Gegebenenfalls kann es notwendig sein, den Lagerkörper 9 mit
dem Kissen 10 gegen unbeabsichtigte Verschiebungen entlang
des Zugglieds 1 bzw. dessen rohrförmiger Umhüllung festzulegen. In Fig. 8 ist in einer der Fig. 2
entsprechenden Darstellung angedeutet, wie dies durch
Elektroschweißmuffen 15 geschehen kann, die vor und/oder
hinter dem Lagerkörper 9 auf der rohrförmigen Umhüllung des Zugglieds 1 festgelegt werden.