DE3009054C2 - Elektrische Schleifleitung, insbesondere zur Verwendung in schlagwettergefährdeten Grubenräumen - Google Patents
Elektrische Schleifleitung, insbesondere zur Verwendung in schlagwettergefährdeten GrubenräumenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrische Schleifleitung, insbesondere zur Verwendung in Schlagwetter^sfährdeten
Grubenräumen, mit den Merkmalen des Gattungsbegriffes des Patentanspruches 1.
Bei nach dem Stande der Technik bekannten (DE-OS 25 22 319, DE-OS 25 22 320 und DE-OS 25 22 321)
bekannten Schleifleitungen der angegebenen Art besteht der Kanal aus einem Rechteck-Stahlprofil,
welches im Bereich des Längsschlitzes durch aufblasbare Schläuche oder durch elastische Dichtungslippen
abgedeckt ist Bei Schleifleitungen der angegebenen Art sind die Kontaktstellen zwischen dem Stromabnehmer
und den Schleifleitern ständig von einem Spülgas umspült welches mit Sicherheit nicht explosionsfähig
ist Das Eindringen von explosionsfähigen Gasgemischen (Schlagwettern) von außen in den Kanal wird
durch die Dichtungslippen verhindert
Die bisher bekannten Schleifleitungen der angegebenen Art haben den Nachteil, daß die den Kanal
bildenden Rechteck-Stahlprofile wegen der beengten Raumverhältnisse unter Tage nur in relativ kurzen
Längen transportiert werden können, so daß die gesamte Schleifleitung aus kurzen Abschnitten zusammengestückelt
werden muß. Dies macht Schwierigkeiten, weil an den Stoßen der Profilabschnitte ein
funkendichter und möglichst auch gasdichter Abschluß hergestellt werden muß und außerdem die in dem Kanal
befindlichen Schleifleiter verbunden werden müssen. Demzufolge ist das Verlegen von solchen Schleifleitungen
arbeitsaufwendig und bildet darüber hinaus aufgrund von Fehlermöglichkeiten beim Zusammenbau
der einzelnen Abschnitte ein erhebliches Gefahrenpotential.
Nach dem Stande der Technik (DE-OS 15 15 340) ist weiterhin eine ähnliche Schleifleitung bekannt, bei der
der Kanal aus einer Segeltuch-Hülle besteht, welche über eine aus einem Schlauch und Spannbügeln
bestehende Tragkonstruktion gespannt ist Diese Schleifleitung hat einen relativ komplizierten Aufbau, ist
schwierig zusammenzubauen und zu verlegen und ist vor allem wegen der empfindlichen Segeltuch-Hülle für
den rauhen Einsatz im untertägigen Grubenbetrieb wenig geeignet.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Schleifleitung der im Gattungsbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen
Art dahingehend weiterzubilden, daß sie in beliebig langen Teilabschnitten leicht zu transportieren und zu
verlegen ist. Außerdem muß sie natürlich den strengen bergbehördlichen Sicherheitsauflagen im Hinblick auf
die mechanische Festigkeit, Berührungssicherheit und Schlagwettersicherheit genügen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend von einer elektrischen Schleifleitung gemäß
dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1 die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 aufgeführten
Maßnahmen vor.
Das den Kanal bildende und bereits mit den Schleifleitern verbundene Gummi- oder Kunststoffprofil
kann in praktisch beliebigen Teillängen auf Transporttrommeln oder dergleichen aufgewickelt
transportiert werden und am Ort des Einbaues nach dem Abwickeln von der Trommel zu einem schlauchar-
tigen Kanal verforrrU werden. Das Gummi- oder
Kunststoffprofil bildet in besonders vorteilhafter Weise zugleich die die Schleifleiter tragende Isolierung und
einen über seine ganze Länge luftdichten und von einem Spülgas durchspülten Schutzkanal für die Schleifleiter.
Dieser schlauchartige Kanal braucht nur mittels einer geeigneten Aufhängevorrichtung aufgehängt zu werden.
Als Aufhängevorrichtung, die einerseits eine Versteifung
der Schleifleitung bewirkt und andererseits auch einen weitgehenden mechanischen Schutz gewährleistet,
sind zweckmäßig die geschlitzten Stahlrohrabschnitte gemäß Patentanspruch 2 vorgesehen.
Um einen über die gesamte Länge lückenlosen Schutz gegen äußere mechanische Verletzungen zu erreichen,
überlappen sich die Stahlrohrabschnitte nach den Merkmalen des Patentanspruches 3 schuppenartig.
Damit die Schleifleitung dennoch etwaigen Kurven im Trassenverlauf zu folgen vermag, sind die Stahlrohrabschnitte
gegeneinander nach allen Seiten um einen gewissen Winkel beweglich ausgestaltet Zum Aufhängen
sind die geschlitzten Stahlrohrabschnitte mit Aufhängelaschen gemäß Patentanspruch 4 versehen.
Bei Vorspannung des Materials des Gummi- oder Kunststoffprofiles gemäß den Merkmalen des Patentanspruches
5 wird die Verformung des Gummi- oder Kunststoffprofiles zu einem Schlauch erleichtert
Um sowohl bei äußerem Überdruck — etwa bei auftretenden Druckwellen bei der Schießarbeit — als
auch bei innerem Überdruck einen Gasdurchtritt durch die Abdichtung des Längsschlitzes zu verhindern, sind
die Merkmale des Patentanspruches 6 vorgesehen. Das nach innen gerichtete Lippenpaar verhindert einen
Gasdurchtritt von innen nach außen. Das nach außen gerichtete Lippenpaar verhindert einen Gasdurchtritt
von außen nach innen.
Zur Verbesserung der Dichtwirkung sind weiterhin die Merkmale des Patentanspruches 7 vorgesehen.
Solche als Spaltdichtungen ausgebildeten Lippendichtungen mit einem relativ langen, sich in Richtung des
Druckgefälles erstreckenden Spalt haben einen besseren selbstdichtenden Effekt, als Lippendichtungen mit
nur linienförmiger Berührung.
Damit die Lippen der Doppellippendichtung sich bei gebogenem Verlauf des Schleifleifers möglichst wenig
verschieben, sind die Merkmale des Patentanspruches S vorgesehen.
Weiterhin weist das Gummi- oder Kunststoffprofil der Schleifleitung ger.^ß der Erfindung zweckmäßig
gemäß Patentanspruch 9 langgestreckte Aufnahmeöffnungen für die biegsamen Schleifleiter auf und sind
außerdem gemäß Patentanspruch 10 mit Fahrschienen für einen in dem Kanal verfahrbaren Stromabnehmerwagen
versehen.
Gemäß Anspruch 11 ist schließlich in der Außenhaut
des Gummi- oder Kunststoffprofiles ein Schutzleiternetz eingebettet, welches bei mechanischer Verletzung
den Strom in den Schleifleitern automatisch abgeschaltet
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Hälfte des Gummi- oder Kunststoffprofiles;
F i g. 1 a eine Draufsicht auf einen der Schleifleiter;
F i g. 2 einen Querschnitt durch die fertig eingebaute Schleifleitung bei Durchgang des Stromabnehmerarmes;
F i g, 3 einen Querschnitt durch die fertig eingebaute Schleifleitung beim Durchgang des Stromabnehmerwagens;
Fig,4 eine Seitenansicht der fertig eingebauten
Schleifleitung.
In der Zeichnung ist das Gummi- oder Kunststoffprofil mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet Es wird als
endloser Strang gefertigt und kann auf beliebige Längen abgeschnitten werden. Aufgrund seiner flachen, langgestreckten
Form kann das Gummi- oder Kunststoffprofil 1 zum Zwecke des Transportes auf eine Transporttrommel
oder dergleichen aufgewickelt werden, in dieser Form transportiert werden und am Einbauort zu einem
schlauchförmigen Kanal verformt werden, wie weiter unten noch erläutert wird.
Das Gummi- oder Kunststoffprofil 1 weist Aufnahmeöffnungen 2 zur Aufnahme von biegsamen Schleifleitern
3 auf, die zweckmäßig die Form eines in Wellenlinien gebogenen Drahtes haben (siehe Fig. la). Weiterhin
weist das Gummi- oder Kunststoffprofil 1 zwei als Fahrschienen 4 für einen Stromabnehmerwagen 5
dienende Wülste auf.
An beiden Seitenkanten des Gummi- oder Kunststoffprofiles sind Lippen 6 und 7 vorgesehen, die zur
Abdichtung des Längsschlitzes des schlauchförmigen Kanales dienen. Bei zu einem schlauchförmigen Kanal
verformten Gummi- oder Kunststoffprofil 1 (siehe F i g. 2 und 3) liegen die nach innen gerichteten Lippen 6
aneinander an und bilden eine erste Doppellippendichtung 6,6. In gleicher Weise liegen die beiden nach außen
gerichteten Lippen 7,7 aneinander an und bilden eine zweite Doppellippendichtung 7,7. Die Anlageflächen
der Doppellippendichtungen 6,6 und 7,7 bilden quer zur Längsrichtung einen verhältnismäßig langen Spalt, so
daß die beiden Doppellippendichtungen 6,6 und 7,7 einen guten selbsldichtenden Effekt haben, die Doppellippendichtung
6,6 bei innerem Überdruck und die Doppellippendichtung 7,7 bei äußerem Überdruck.
Zwischen dem Mittelteil des Gummi- oder Kunststoffprofiles 1 und den Lippen 6 und 7 liegen jeweils Profilabschnitte 8, die so ausgebildet sind, daß sie in allen Richtungen einen nahezu gleichen Biegewiderstand gegen Verbiegen um ihre Längsachse haben. Beim Ausführungsbeispiel ist die Form eines Kreisring-Querschnittes gewählt worden, der beispielsweise eine solche Biegeeigenschaft hat
Zwischen dem Mittelteil des Gummi- oder Kunststoffprofiles 1 und den Lippen 6 und 7 liegen jeweils Profilabschnitte 8, die so ausgebildet sind, daß sie in allen Richtungen einen nahezu gleichen Biegewiderstand gegen Verbiegen um ihre Längsachse haben. Beim Ausführungsbeispiel ist die Form eines Kreisring-Querschnittes gewählt worden, der beispielsweise eine solche Biegeeigenschaft hat
Das Gummi- oder Kunststoffprofil 1 kann im Bereich seiner Außenwand ein in der Zeichnung nicht
dargestelltes Schutzleiternetz aufweisen, welches bei
so mechanischer Verletzung den Strom in den Schleifleitern 3 abschaltet.
Beim Verlegen kanii das zu einem schlauchförmigen
Kai,al verformte Gummi- oder Kunststoffprofil von
geschlitzten, federnden Stahlrohrabschnitten 9 umgeben werden, die am oberen Ende, d. h. dem Schlitz
gegenüberliegend, mit Aufhängelaschen 10 versehen sind. Diese Stahlrohrabschnitte 9, die sich schuppenartig
überlappen und gegeneinander in alle Richtungen um einen kleinen Winkel verschwenkbar sind (siehe F i g. 4),
bilden eine Versteifung des schlauehartigen Kanals und zugleich einen Schutzschild gegen mechanische Verletzungen.
Das Gummi- oder Kunststoffprofil wird zum Zwecke des Einbaues von der Transporttrommel abgewickelt,
zu einem schlauchförmigen Kanal verformt und in die federnden Stahlrohrabschnitte 9 eingepreßt, die zu
diesem Zweck unter elastischer Verformung aufgebogen werden können. Dann werden die Stahlrohrab-
schnitte 9 mittels der Laschen 10 an geeigneten Tragschienen 11 aufgehängt.
Um das Verformen des Gummi- oder Kunststoffprofiles 1 zu einem schlauchförmigen Kanal zu erleichtern,
kann das Material an Innen- und Außenseite des Gummi- oder Ktinststoffprofiles 1 gegebenenfalls
entsprechend vorgespannt sein, so daß sich das Profil nach dem Abwickeln von der Transporttrommel
automatisch zu einem schlauchförmigen Kanal verformt.
durch die Doppellippendichtungen 6,6 und 7,7 nach außen abgeschlossen ist, ist ständig mit einem unter
geringem Druck stehenden Spülgas beaufschlagt. Durch den von den Doppellippendichtungen 6,6 und 7,7
-, abgedichteten Schlitz kann ein an dem Stromabnehmerwagen S befestigter Stromabnehmerarm 12 hindurchgreifen. Dieser Stromabnehmerarm 12 hat ein in beiden
Fahrtrichtungen zugeschärftes Schwertprofil, so daß die elastischen Abdichtungen am Schlitz nur wenig
in verformt zu werden brauchen.
Claims (11)
1. Elektrische Schleifleitung, insbesondere zur Verwendung in schlagwettergeffihrdeten Grubenräumen,
bestehend aus einem langgestreckten, die Schleifleiter aufnehmenden Kanal, der einen durch
eine elastische Abdichtung verschlossenen Längsschlitz für den Durchgriff eines Stromabnehmerarmes
aufweist und ständig mit unter Überdruck stehendem Schutzgas beaufschlagbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kanal aus einem
endlos gefertigten, flachen, insbesondere auf eine Transporttrommel aufwickelbaren Gummi- oder
Kunststoffprofil (1) besteht, welches am Einbauort zu einem schlauchförmigen Kanal verformbar ist
2. Schleifleitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der schlauchförmige Kanal von federnden, geschlitzten Stahlrohrabschnitten (9)
umgeben ist, die den Längsschlitz für den Durchtritt des Stromabnehmerarmes (12) freilassen.
3. Schleifleitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlrohrabschnitte (9) sich
schuppenartig überlappen und gegeneinander in allen Richtungen beweglich sind.
4. Schleifleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß viie Stahlrohrabschnitte
(9) pn der dem Schlitz abgewandten Seite mit Aufhängelaschen (10) versehen sind.
5. Schleifleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des
Gummi- oder Kunststoffprofiles (1) bei der Herstellung derart vorgespasnt ist, öaß es sich nach dem
Abwickeln von der Ti ansporttrommel zu einem
schlauchförmigen Kanal verforr L
6. Schleifleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Abdichtung
des Längsschlitzes als Doppellippendichtung (6,6; 7,7) ausgebildet ist, mit einem nach außen
gerichteten Lippenpaar (7,7) und einem in das Innere des Kanales gerichteten Lippenpaar (6,6).
7. Schleifleitung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Doppellippendichtungen (6,6;
7,7) im Bereich der aneinanderliegenden Lippenpaare jeweils als Spaltdichtungen mit jeweils in
Richtung des Druckgefälles langem Spalt ausgebildet sind.
8. Schleifleitung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Doppellippendichtungen
(6,6; 7,7) mit dem den Kanal bildenden Profilteil durch Profilteile (8) verbunden sind, die in allen
Richtungen einen nahezu gleichen Biegewiderstand gegen Verbiegungen um ihre Längsachse haben,
insbesondere die Querschnittsform eines Kreisringes haben.
9. Schleifleitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gummi- oder Kunststoffprofil (1) langgestreckte Aufnahmeöffnungen (2) zur
Aufnahme und Festlegung von biegsamen Schleifleitern (3) aufweist.
10. Schleifleitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gummi- oder Kunststoffprofil
(1) Fahrschienen (4) für einen im Inneren des Kanales fahrenden Stromabnehmerwagen (5) aufweist.
11. Schleifleitung nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß in der Außenhaut des Gummi- oder Kunststoffprofiles (1) ein Schutzleiternetz
eingebettet ist, welches bei mechanischer
Verletzung den Strom in den Schleifleitern (3) automatisch abschaltet.
Priority Applications (4)
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DE3009054A DE3009054C2 (de) | 1980-03-08 | 1980-03-08 | Elektrische Schleifleitung, insbesondere zur Verwendung in schlagwettergefährdeten Grubenräumen |
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DE3009054C2 true DE3009054C2 (de) | 1982-06-16 |
Family
ID=6096700
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