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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Abstützen eines Zugglieds, insbesondere eines Schrägseils oder eines Spannglieds, quer zu seiner Längserstreckungsrichtung im verankerungsnahen Bereich eines Bauwerks.
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Derartige Zugglieder sind vor allem als Schrägseile oder externe Spannglieder von Brückenbauwerken bekannt, wo ihnen bei der Aufnahme und Abtragung vorhandener Lasten eine Schlüsselfunktion zukommt. Die aus Stahlstäben, Stahldrähten oder Stahllitzen bestehenden Zugglieder sind zu diesem Zweck zwischen zwei Bauteilen eines Bauwerks gespannt, wobei die Enden des Zugglieds jeweils innerhalb eines Kanals durch die Bauteile hindurch geführt und an deren Rückseite verankert sind. Im freien Bereich zwischen den Verankerungen verlaufen die Zugglieder frei.
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Infolge dynamischer Lasten wie z. B. Windlasten oder Verkehrslasten, aber auch infolge temperaturbedingter Verformungen des Bauwerks sind Bewegungen des Zugglieds im Betriebszustand insbesondere auch in Querrichtung unvermeidbar. Während solche Bewegungen im freien Bereich in Grenzen hinnehmbar sind, beeinträchtigen diese im Verankerungsbereich jedoch die Dauerfestigkeit des Zugglieds. Dem wird durch Abfangen der Bewegungen in Querrichtung entgegengewirkt.
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Zu diesem Zweck ist aus der
DE 295 04 739 U1 ein Zugglied bekannt, das im Verankerungsbereich innerhalb eines von einem Aussparungsrohr gebildeten Spannkanals verläuft. Zur konzentrischen Fixierung des Zugglieds im Spannkanal ist dieses von einem Ringzugelement umgeben, das einerseits die einzelnen Litzen des Zugglieds vor deren Aufspreizung zur Verankerung hin bündelt und sich andererseits mit seinem Außenumfang an der Innenseite des Aussparungsrohrs anlegt. Auf diese Weise werden Bewegungen des Zugglieds quer zu seiner Längserstreckungsrichtung auf den Bereich außerhalb des Spannkanals begrenzt und damit die Dauerfestigkeit des Zugglieds gesteigert.
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Infolge fertigungs- und montagebedingter Toleranzen oder des Durchhangs bei Schrägseilen ist es häufig der Fall, dass die tatsächliche Zuggliedlängsachse von der Sollachse abweicht. Um diese Toleranzen zu berücksichtigen, ist es notwendig, das Zugglied nicht konzentrisch im Spannkanal zu fixieren, sondern exzentrisch. Dieser Problematik nimmt sich die in der
DE 34 34 620 A1 beschriebene Erfindung an, wo eine ausreichend groß bemessene, den Spannkanal über einen Längsabschnitt erweiternde Ringkammer innerhalb des Bauwerks Platz für die exzentrische Aufnahme des Zugglieds bietet. Nach Abdichtung der Ringkammer wird diese mit einem erhärtenden oder losen schüttfähigen Material verpresst und auf diese Weise die exzentrische Lage des Zugglieds innerhalb des Spannkanals fixiert. Diese Lösung hat sich in der Praxis vielfach bewährt.
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Eine ähnliche Vorgehensweise offenbart die
DE 295 17 250 U1 , gemäß der ein ringförmiges geschlossenes Kissen um das Zugglied herum angeordnet wird, das einen abgeschlossenen Hohlraum bildet und daher ohne weitere Abdichtungsarbeiten mit einem erhärtenden Material bei gleichzeitiger Fixierung des Zugglieds verpresst werden kann.
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Um den mit dem Verpressvorgang verbundenen Zeit- und Arbeitsaufwand nicht aufbringen zu müssen, ist aus der
DE 200 14 322 U1 auch schon bekannt, zwei Kreisringe mit jeweils exzentrischer Öffnung so ineinander anzuordnen, dass sie in der gemeinsamen Umfangsfuge gegeneinander verdreht werden können. Dabei umschließt der innere Kreisring das Zugglied, während der äußere Kreisring sich mit seinem Außenumfang am Aussparungsrohr abstützt. Durch gegenseitiges Verdrehen der Ringe kann die Öffnung des inneren Rings an die Exzentrizität des Zugglieds angepasst werden.
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Vor diesem Hintergrund liegt die Aufgabe der Erfindung darin, die Abstützung eines Zugglieds im verankerungsnahen Bereich quer zu seiner Längserstreckungsrichtung weiterzuentwickeln und zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht in der Schaffung einer exzentrischen Abstützung des Zugglieds durch das Zusammenspiel mehrerer axial aufeinanderfolgender mechanischer Bauteile, wobei durch Vorsehen exzentrisch zueinander verlaufender Lager- und Auflagerflächen an den Bauteilen Teilexzentrizitäten E1 und E2 entstehen, die durch geeignete Überlagerung im Zuge der Montage der einzelnen Bauteile in vorbestimmter relativen Lage zueinander die vorhandene Exzentrizität ergeben. Das Kraftschluss zwischen den einzelnen Bauteile erfolgt über die axial belastbaren Lager- und Auflagerflächen, die mittels axialer Spannelemente zusammengespannt werden.
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Ein erster Vorteil der Erfindung ergibt sich aus der sich in axialer Richtung entwickelnden Konstruktionsweise, also in eine Richtung, in der Zugglieder im Normalfall genügend freien Raum aufweisen. In radialer Richtung kann die erfindungsgemäße Anordnung schlank gehalten werden, was nicht nur optisch, sondern auch angesichts des im verankerungsnahen Bereich nur begrenzt zur Verfügung stehenden Platzes vorteilhaft ist.
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Durch den axialen Anschluss der erfindungsgemäßen Anordnung an das Aussparungsrohr liegt der Ort des Einbaus im Gegensatz zu den bekannten Lösungen außerhalb des Aussparungsrohrs und ist somit von außen problemlos zugänglich. Dies erleichtert nicht nur die Montage bzw. Demontage einer erfindungsgemäßen Anordnung, sondern auch deren Wartung und gegebenenfalls Reparatur.
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Sollte sich im Laufe der Zeit die Exzentrizität E des Zugglieds infolge Formänderungsverhaltens des Bauwerks ändern, so ermöglicht die erfindungsgemäße Anordnung aufgrund ihrer Zerlegbarkeit eine nachträglich Anpassung an die geänderte Geometrie ohne Probleme.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass bauliche Vorkehrungen am Bauwerk, wie zum Beispiel das Vorsehen einer Ringkammer im Aussparungsrohr, nicht notwenig sind. Das macht sich zunächst in wirtschaftlicher Hinsicht vorteilhaft bemerkbar, da entsprechender Arbeitsaufwand nicht entsteht. Gleichzeitig eröffnet die erfindungsgemäße Anordnung aber auch die Nachrüstung bzw. das Umrüsten bestehender Bauwerke ohne großen konstruktiven Mehraufwand am Bauwerk selbst.
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Da eine erfindungsgemäße Anordnung lediglich durch den Zusammenbau weniger mechanischer Bauteile hergestellt wird, ist der dafür aufzubringende Material- und Zeitaufwand sehr gering, was die Wirtschaftlichkeit der Erfindung weiter steigert.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind die beiden Teilexzentrizitäten E1 und E2 gleich groß, woraus sich die Möglichkeit ergibt, die erfindungsgemäße Anordnung auch auf ein im Aussparungsrohr zentrisch verlaufendes Zugglied einzustellen. Bei einer vorhandenen Exzentrizität E, die größer ist als die Summe der beiden gleich großen Teilexzentrizitäten E1 und E2 ist es auch denkbar, dass durch den Einsatz eines speziellen Adapterrings oder Abstützelements eine der beiden Teilexzentrizitäten E1 oder E2 größer ist als die andere.
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Als vorteilhaft erweist sich ferner eine Ausführungsform der Erfindung, bei der zusätzlich zu den axial belastbaren Lager- bzw. Auflagerflächen noch radial belastbare Lagerflächen vorgesehen sind. Die radial belastbaren Lagerflächen übernehmen in erster Linie die Funktion von Führungs- und Zentrierflächen, die sowohl das axiale Zusammenstecken der einzelnen Bauteile als auch deren Verdrehen um die Längsachse erleichtern.
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Die axial belastbaren Lager- bzw. Auflagerflächen können sich aus mehreren in axialer Richtung gestuften Teilflächen zusammensetzen. Der axiale Versatz der Teilflächen kann dabei vorteilhafterweise zur Bildung der radial belastbaren Lagerflächen genutzt werden. So ist es möglich, die axialen Druckkräfte in der Kontaktfuge über eine verhältnismäßig große zusammengesetzte Lager- bzw. Auflagerfläche abgetragen werden, was insgesamt zur Stabilität der Verbindung beiträgt.
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Die axial und/oder radial belastbaren Lager- bzw. Auflagerflächen können gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung rutschhemmend ausgerüstet sein. Dies kann durch eine geeignete Oberflächenrauhigkeit oder durch Beschichtung mit rutschhemmenden Materialien wie zum Beispiel Zink-Silikat oder dergleichen erreicht werden. Durch die rutschhemmende Ausrüstung wird der Kraftschluss zwischen den einzelnen Bauteilen erhöht und damit deren Lagesicherheit.
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Das Zusammenspannen der Bauteile einer erfindungsgemäßen Anordnung erfolgt vorteilhafterweise mittels eines Klemmrings und Spannbolzen. Durch eine relative Lage der Spannbolzen radial außerhalb der axial belastbaren Lager- bzw. Auflagerflächen ist eine stufenlose Einstellung der Teilexzentrizitäten E1 und E2 gewährleistet und damit eine hochpräzise Anpassung an eine gegebene Exzentrizität E.
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Um Biegebeanspruchungen im Klemmring und/oder den Spannbolzen zu vermeiden weist eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung eine Abstandsring zwischen dem Ringflansch des Aussparungsrohrs und dem Adapterring auf. Zur Vereinfachung der Montage kann der Abstandsring am Ringflansch oder Adapterring angeschweißt sein.
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Vor allen bei einer nachträglichen Montage der erfindungsgemäßen Anordnung an einem Zugglied erweist es sich als Vorteil, wenn der Adapterring und/oder das Abstützelement und/oder der Klemmring zweigeteilt sind. So können die beiden Hälften um das Zugglied herum angeordnet und zusammengehalten werden, ohne das Zugglied für die Montage oder Demontage demontieren zu müssen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung offenbart werden. Zur Erleichterung des Verständnisses werden in den einzelnen Figuren für gleiche oder funktionsgleiche Merkmale gleichlautende Bezugszeichen verwendet, soweit dies sinnvoll erscheint.
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Es zeigt
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1 eine Teilansicht auf eine Schrägseilbrücke mit einer erfindungsgemäßen Anordnung,
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2 einen Längsschnitt durch den in 1 mit II gekennzeichneten Bereich, die
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3, 4 jeweils eine Schrägansicht des in 2 mit III gekennzeichneten Bereich einer erfindungsgemäßen Anordnung in einer Explosionsdarstellung,
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5 einen Längsschnitt durch die in den 3 und 4 dargestellte Anordnung,
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6 vier Ansichten A-A bis E-E wie in 5 angegeben,
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7 einen Teillängsschnitt durch den Anschlussbereich von Abstützelement und Adapterring in größerem Maßstab,
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8 einen Teillängsschnitt durch eine Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Anordnung, die
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9a–e weitere Ausführungsformen der Erfindung jeweils im Längsschnitt, und die
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10a-c Beispiele zur zentrischen und exzentrischen Abstützung eines Schrägeseils mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Anordnung.
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In 1 sieht man einen Teil einer Schrägseilbrücke 1 mit einem Pylon 2 aus Stahlbeton, an dem ein Fahrbahnträger 3 mit Hilfe von Schrägseilen 4 aufgehängt ist. Die Verankerungsbereiche für die Schrägseile 4 am Pylon 2 und Fahrbahnträger 3 werden von einem Spannkanal gebildet, der im Wesentlichen aus einem stählernen Aussparungsrohr 5 besteht, das durch den Pylon 2 bzw. den Fahrbahnträger 3 hindurchgeführt und im Zuge deren Herstellung einbetoniert worden ist. Der Spannkanal bzw. das Aussparungsrohr 5 dient zur Aufnahme jeweils eines Schrägseils 4.
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2 gibt den in 1 mit ”II” gekennzeichneten unteren Verankerungsbereich in größerem Maßstab wieder. Man sieht ein koaxial entlang einer ersten Längsachse 6 verlaufendes Aussparungsrohr 5, das den Fahrbahnträger 3 durchdringt und an dessen Unterseite bündig mit einem dort vorhandenen Widerlagersockel 7 endet. An der Oberseite des Fahrbahnträgers 3 bildet das Aussparungsrohr 5 einen Überstand. Der Verankerungsbereich im Bereich des Pylons 2 ist unter Berücksichtung notwendiger Modifikationen zur Anpassung an die dortigen Gegebenheiten im Wesentlichen dementsprechend ausgebildet.
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Innerhalb des Aussparungsrohrs 5 verläuft das Zugglied 4, das im vorliegenden Beispiel von einem Bündel aus Einzelelementen 8 wie z. B. Stahldrahtlitzen gebildet ist, die innerhalb eines Schutzrohres 9 angeordnet sind. Der Ringspalt zwischen dem Schutzrohr 9 und den Einzelelementen 8 kann mit einer erhärtenden Korrosionsschutzmasse verfüllt sein. Die Zuggliedlängsachse ist mit dem Bezugszeichen 12 gekennzeichnet.
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Im freien Bereich des Zugglieds 4 verlaufen die Einzelelemente 8 in engem radialem Abstand achsparallel nebeneinander. Um ausreichenden Platz für die Verankerung der Einzelelemente 8 zu schaffen, sind die Einzelelemente 8 im Verankerungsbereich innerhalb des Aussparungsrohrs 5 in Richtung der Verankerung aufgespreizt. Zur Aufnahme der im Übergangsbereich infolge der Aufspreizung auftretenden Ringzugkräfte sind die Einzelelemente 8 von einem Ringzugelement 10 manschettenartig umgeben, das wiederum an seinem Außenumfang elastomere Lager 11 aufweist.
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Die Einzelelemente 8 sind mittels Keile in einem Ankerblock 13 festgelegt, der über ein Außengewinde mit einer Ringmutter 14 in Eingriff steht. Die Ringmutter 14 stützt sich auf einer Auflagerplatte 15 ab, die wiederum am Widerlagersockel 7 anliegt und die Zugkräfte aus dem Zugglied 4 in das Bauwerk 1 einträgt. Eine Kappe 16, die dicht mit der Ringmutter 14 verbunden und mit einer Korrosionsschutzmasse verfüllt ist, umschließt die freien Enden der Einzelelemente 8.
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Im freien Bereich ist das Zugglied 4 von einer HDPE-Verrohrung 17 umgeben, die in axialem Abstand vor dem Aussparungsrohr 5 endet.
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Aufgrund fertigungs- und montagebedingter Toleranzen sowie lastbedingter Verformungen des Bauwerks fallen im Verankerungsbereich die Längsachse 6 des Aussparungsrohres 5 und die Längsachse 12 des Zugglieds 4 häufig nicht zusammen. Dies hat zur Folge, dass das Zugglied 4 nicht zentrisch an das Aussparungsrohr 5 anschließt, sondern dort eine Exzentrizität E gegenüber der Längsachse 6 aufweist.
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Um die eingangs beschriebenen negativen Auswirkungen von Querbewegungen des Zugglieds 4 im unmittelbaren Verankerungsbereich möglichst gering zu halten, ist das Zugglied 4 im Bereich des Ringzugelements 10 mit Hilfe einer Abstützung gegen Bewegungen quer zu seiner Längsachse 12 gesichert. Zu diesem Zweck dient ein rohrförmiges Abstützelement 18, das mit seinem einen Ende an eine muffenartige Erweiterung 19 der Verrohrung 17 anschließt und mit seinem gegenüber liegenden Ende über die erfindungsgemäße Flanschverbindung biegesteif mit dem Aussparungsrohr 5 verbunden ist. Auf diese Weise ist es möglich, dass sich das Zugglied 4 mit den elastomeren Lagern 11 am Innenumfang des Abstützelements 18 anlegt und so in seiner Position gehalten wird. Das Abstützelement 18 wird dabei bereits bei seiner Montage auf die vorhandene Exzentrizität E der Längsachse 12 gegenüber der Längsachse 6 eingestellt. Die dazu notwendige konstruktive Ausbildung wird nachfolgend anhand der 3 bis 7 näher erläutert.
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Die 3 bis 5 und 7 zeigen die erfindungsgemäße Anordnung jeweils in einer Explosionsdarstellung. Man sieht das Ende des Aussparungsrohrs 5 mit den einzelnen Komponenten des an das Aussparungsrohr 5 anzuschließenden, erfindungsgemäßen Abstützelements 18. Zu diesem Zweck bildet ein den Außenumfang des Aussparungsrohrs 5 umlaufender Ringflansch 20 den Abschluss des Aussparungsrohrs 5. Mit seiner dem Abstützelement 18 zugewandten und zur Längsachse 6 senkrechten Seite bildet der Ringflansch 20 eine erste axial belastbare Lagerfläche 21 aus, die von einer Anzahl auf einem gemeinsamen Umfangskreis und in gleichen Umfangsabständen liegenden axialen Durchgangsbohrungen 22 umgeben ist. Eine axiale Ansicht auf den Ringflansch 20 zeigt 6, Ansicht A-A.
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Mit dem Ringflansch 20 wirkt ein sich in axialer Richtung anschließender Adapterring 23 zusammen, der eine zentrale Öffnung 30 umschließt. Die dem Ringflansch 20 zugewandte erste Seite des Adapterrings 23 ist in 6, Ansicht B-B dargestellt, die gegenüberliegende zweite Seite in Ansicht C-C. Die 3 bis 6 und insbesondere 7, machen deutlich, dass die erste Seite des Adapterrings 23 entlang des Außenumgangs eine konzentrisch die Längsachse 6 umlaufende einen Rücksprung ergebende Randausnehmung 24 aufweist. Auf diese Weise entsteht eine erste gestufte axial belastbare Auflagerfläche 25 und eine radial belastbare Auflagerfläche 25'' (7). Beim Zusammenbau der erfindungsgemäßen Anordnung kann der Adapterring 23 mit der Auflagerfläche 25'' formschlüssig in das Ende des Aussparungsrohrs 5 eingeschoben werden, bis die Auflagerfläche 25' am Ringflansch 20 des Aussparungsrohrs 5 anliegt. Zu diesem Zeitpunkt des Zusammenbaus kann der Adapterring 23 noch beliebig um die Längsachse 6 zur Einstellung einer vorgegebenen ersten Teilexzentrizität E1 verdreht werden.
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Aus den 3 bis 6 und insbesondere 7 geht zudem die konkrete Ausgestaltung der zweiten Seite des Adapterrings 23 hervor. Dort ist entlang des Innenumfangs der Öffnung 30 eine zu einer zweiten Achse 28 konzentrisch umlaufende stufenförmige Randausnehmung 29 vorhanden, deren Achse 28 mit einer ersten Teilexzentrizität E1 achsparallel zur Achse 6 verläuft. Infolge der Randausnehmung 29 entstehen eine zweite gestufte axial belastbare Lagerfläche 27' und eine zweite radial belastbare Auflagerfläche 27'' (7). Die beiden Randausnehmungen 24 und 29 besitzen jeweils einen rechteckförmigen Querschnitt, wobei sich die radiale Querschnittsabmessung der Randausnehmung 29 infolge der Teilexzentrizität E1 stetig ändert. Die radial belastbaren Lagerfläche 25'' und Auflagerfläche 27'' können auch einen leicht konischen Verlauf aufweisen, um den axialen Anschluss des Adapterrings 23 an das Aussparungsrohr 5 bzw. des Abstützelements 18 an den Adapterring 23 zu erleichtern.
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Die Randausnehmung 29 im Adapterring 23 dient dem axialen Anschluss eines rohrförmigen Abstützelement 18, das sich zusammensetzt aus einem rohrförmigen Abschnitt 31, dessen Innenumfang zur Abstützung des Zugglieds 4 bestimmt ist, und einem Exzenterflansch 32, der fest mit dem dem Adapterring 23 zugewandte Ende des rohrförmigen Abschnitt 31 verbunden ist. Dabei fällt die Längsachse des rohrförmigen Abschnitts 31 mit der Achse 12 des Zugglieds 4 zusammen.
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Entlang seines Außenumfangs weist der Exzenterflansch 32 eine umlaufende äußere Randausnehmung 26 auf, durch welche – in analoger Weise wie beim Adapterring 23 – eine zweite axial belastbare Auflagerfläche 33' und eine radial belastbare Auflagerfläche 33'' entstehen. Die Randausnehmung 26 verläuft konzentrisch zur Randausnehmung 29 im Adapterring 23 und exzentrisch zur Öffnung des rohrförmigen Abschnitts 31 bzw. zur Achse 12, woraus sich eine zweite Teilexzentrizität E2 ergibt.
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Die zweite axial belastbare Auflagerfläche 33' des Exzenterflansches 32 ist komplementär zur zweiten axial belastbaren Lagerfläche 27' des Adapterrings 23 ausgebildet. Durch Verdrehen des Abstützelements 30 gegenüber dem Adapterring 23 um die Achse 28 während des Zusammenbaus einer erfindungsgemäßen Anordnung kann das die Richtung der Teilexzentrizität E2 eingestellt werden.
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Zum Festlegen des Adapterrings 23 und des Abstützelements 18 in vorbestimmter relativer Lage gegenüber dem Aussparungsrohr 5 dient ein Klemmring 34. Der Klemmring 34 besitzt eine Öffnung 35, deren Durchmesser kleiner ist als der Außenumfang des Exzenterflansches 32, so dass in jeder Lage eine axiale Anlage des Klemmrings 34 am Exzenterflansch 32 gewährleistet ist. Die Öffnung 35 kann dabei sowohl zentrisch als auch exzentrisch gegenüber dem Außenumfang des Klemmrings 34 verlaufen.
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Im Klemmring 34 sind axiale Durchgangsbohrungen 36, deren Lochbild dem des Ringflansches 20 entspricht, so dass der Klemmrings 34 mit Hilfe der axialen Spannbolzen 37 und dazugehörigen Muttern 38 unter Klemmung des Adapterrings 23 und Exzenterflansches 32 gegen den Ringflansch 20 gespannt werden kann (5 und 8).
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Im Folgenden wird die Montage einer erfindungsgemäßen Anordnung unter Berücksichtigung einer gegebenenfalls vorhandenen Abweichung der Längsachse 12 eines Zugglieds 4 von der Längsachse 6 der Verankerung näher erläutert.
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Nach der Installation des Zugglieds 4 wird die Exzentrizität E des Zugglieds 4 im Hinblick auf die Längsachse 6 des Aussparungsrohrs 5 gemessen. Auf Basis der vorhandenen Exzentrizität E kann dann die relative Solllage des Adapterrings 23 gegenüber dem Aussparungsrohr 5 und die relative Solllage des Abstützelements 18 gegenüber dem Adapterring 23 ermittelt werden. Einziger Freiheitsgrad zur Erreichung der Solllage ist dabei das individuelle Verdrehen des Adapterrings 23 und des Abstützelements 18 um ihre Längsachsen, wobei jeweils die radiale Richtung der Teilexzentrizität E1 bzw. E2 eingestellt werden kann. Durch Vektoraddition der Teilexzentrizitäten E1 und E2 ergibt sich auf diese Weise das Maß und die Richtung der Gesamtexzentrizität E. Adapterring 23 und Abstützelement 18 werden also im Hinblick auf die vorhandene Exzentrizität E und unter Berücksichtigung der zuvor ermittelten Richtungen der Teilexzentrizitäten E1 und E2 des Zugglieds 4 in axialer Richtung auf das Ende des Aussparungsrohrs 5 gesetzt und mit Hilfe des Klemmrings 34, der Spannbolzen 37 und Mutter 38 gegen den Ringflansch 20 gespannt und dabei in der erforderlichen relativen Lage zueinander fixiert. Dieser Zustand ist ausschnittsweise in 8 gezeigt.
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Die 10a bis 10c zeigen exemplarisch drei mögliche Fallgestaltungen der Exzentrizität E, die bei der Montage eines Zugglieds 4 auftreten können. 10a zeigt die zentrische Lage des Zugglieds 4 innerhalb des Aussparungsrohrs 5, 10b eine relative Lage des Zugglieds 4 gegenüber dem Aussparungsrohr 5, bei der die maximal ausgleichbare Exzentrizität E erreicht ist, und 10c den am häufigsten auftretenden Regelfall, bei dem die Exzentrizität E des Zugglieds 4 kleiner ist als die maximal ausgleichbare Exzentrizität E. Dabei kennzeichnet Punkt 39 die Längsachse 6 des Aussparungsrohrs 5, Punkt 39' die Position der Achse 28 infolge der Teilexzentrizität E1 nach Einstellen des Adapterrings 23 und Punkt 39'' die Position der Längsachse 12 des Zugglieds 4 nach Einstellen der Exzentrizität E2 durch Verdrehen des Abstützelements 18 und Überlagerung der beiden Exzentrizitäten E1 und E2.
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Im Falle des zentrischen Verlaufs der Zuggliedlängsachse 12 innerhalb des Aussparungsrohrs 5 (10a) werden der Adapterring 23 und das Abstützelement 18 derart zusammengefügt, dass die Teilexzentrizitäten E1 und E2 in entgegengesetzter Richtung wirken. Sind die Teilexzentrizitäten E1 und E2 gleich groß, so heben sie sich gegenseitig auf und das Maß der Gesamtexzentrizität E beträgt Null.
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Die maximale Gesamtexzentrizität E (10b) wird dann erreicht, wenn die Teilexzentrizität E1 des Adapterrings 23 und die Teilexzentrizität E2 des Abstützelements 18 in gleiche Richtung weisen, sich also addieren.
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Die Bereiche zwischen einer zentrischen Lage der Zuggliedlängsachse 12 im Aussparungsrohr 5 und einer maximal ausgleichbaren exzentrischen Lage der Zuggliedlängsachse 12 sind mit der Kreislinie 48 gekennzeichnet und können durch eine geeignete Überlagerung der beiden Teilexzentrizitäten E1 und E2 abgedeckt werden, was beispielsweise in 10c dargestellt ist. Dort wird zunächst die Richtung der Teilexzentrizität E1 durch geeignetes Verdrehen des Adapterrings 23 um seine Längsachse schräg nach rechts unten (135° aus der Vertikalen) eingestellt. Im Zuge des Aufsetzens des Abstützelements 18, dessen Teilexzentrizität E2 nach links (270° aus der Vertikalen) weist, ergibt sich die Richtung und das Maß der gewünschten Gesamtexzentrizität E.
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Die 8 und 9 zeigen Abwandlungen der unter den 1 bis 7 beschriebenen Erfindung. In 8 sieht man einen Teillängsschnitt durch den Anschlussbereich von Adapterring 23 und Abstützelement 30 an das Aussparungsrohr 5. Diese Ausführungsform entspricht weitestgehend der in den 1 bis 7 beschriebenen, so dass das dort Gesagte gilt und gleiche Bezugszeichen Verwendung finden.
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Zusätzlich weist die in 8 dargestellte Ausführungsform einen Abstützring 40 auf, der den axialen Abstand zwischen Ringflansch 20 und Klemmring 34 überbrückt. Der Abstützring 40 verläuft dabei über den gesamten Umfang radial außerhalb der Durchgangsbohrungen 22 bzw. 36 und ist vorzugsweise am Ringflansch 20 oder am Klemmring 34 angeschweißt.
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Anhand der 9a bis 9d werden weitere Ausführungsformen der Erfindung erläutert, wobei 9a eine vereinfachte Ausführungsform betrifft. Das dort dargestellte Aussparungsrohr 5 mit Ringflansch 20 entspricht dem unter den 1 bis 8 beschriebenen. Der Adapterring 23' wird von einer planen Ringscheibe gebildet, deren Außenumfang konzentrisch zum Innenumfang verläuft. Ebenfalls konzentrisch zum Außenumfang ist ein erster Lochkreis mit einer Reihe von Gewindebohrungen vorgesehen, deren Lochbild dem Lochbild der Durchgangsbohrungen 22 im Ringflansch 20 entspricht. Ein zweiter Lochkreis mit geringerem Durchmesser verläuft exzentrisch gegenüber dem ersten Lochkreis und konzentrisch zum Innenumfang des Adapterrings 23', wobei dessen Lochbild dem Lochbild der Durchgangsbohrungen 36 im Klemmring 34 entspricht. Mittels der dem ersten Lochkreis zugeordneten Schrauben 42 ist der Adapterring 23' derart am Ringflansch 20 angeschraubt, dass die Teilexzentrizität E1 in die vorbestimmte Richtung zeigt. Die Einstellung der Exzentrizität E1 durch Verdrehen des Adapterrings 23' ist nur stufenweise im Umfangsabstand der Durchgangsbohrungen 22 möglich.
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Die Gewindebohrungen des zweiten Lochkreises dienen dem Anschluss des Abstützelements 18, das mit seinem Exzenterflansch 32' mittels der dem zweiten Lochkreis zugeordneten Schrauben 44 von der gegenüberliegenden Seite über die Durchgangsbohrungen 45 an den Adapterring 23' angeschraubt wird. Ein Einstellen der Teilexzentrizität E2 durch Verdrehen um die Längsachse ist auch hier nur stufenweise im Raster des Umfangsabstands der Gewindebohrungen des zweiten Lochkreises möglich.
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In 9b ist eine erste Weiterentwicklung der in 9a dargestellten Ausführungsform gezeigt, bei der das Abstützelement 18 stufenlos auf die Teilexzentrizität E2 einstellbar ist. Das Aussparungsrohr 5 und der Anschluss des Adapterrings 23'' an das Aussparungsrohr 5 entspricht dem unter 9a beschriebenen.
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Die Ausführungsform gemäß 9b unterscheidet sich von der in 9a beschriebenen dadurch, dass der zweite Lochkreis im Adapterring 23'' einen größeren Durchmesser aufweist als der Außenumfang des axial anzuschließenden Exzenterflansches 32. Auf diese Weise liegen die Schrauben 44 radial außerhalb des Exzenterflansches 32 und üben über den Klemmring 34 lediglich eine Klemmkraft im äußersten Randbereich des Exzenterflansches 32 auf. Die Schrauben 44 behindern dabei nicht die Verdrehung des Abstützelements 18 um dessen Längsachse, so dass dessen stufenloses Verdrehen gegenüber dem Adapterring 23'' möglich ist.
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Um Biegebeanspruchungen in den Schrauben 44 und im Klemmring 34 bestmöglich zu verhindern, ist zwischen Adapterring 23'' und Klemmring 34 ein Abstandsring 46 angeordnet, welcher von den Schrauben 44 durchsetzt ist. Der Abstandsring 46 kann dabei lose zwischen dem Adapterring 23'' und dem Klemmring 34 eingelegt sein oder aber als Ringschulter an den Adapterring 23'' oder Klemmring 34 angeformt sein.
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Die erfindungsgemäße Ausführungsform nach 9c ermöglicht eine stufenlose Einstellung der Teilexzentrizität E1. Dazu ragt der Adapterring 23''' mit seinem Außenumfang radial über den Außenumfang des Ringflansches 20'. Ein Klemmflansch 47 ist mittels der Schrauben 42 gegen den Adapterring 23''' gespannt und hintergreift dabei den Ringflansch 20'. Auch hier kann zwischen dem Adapterring 23''' und dem Klemmflansch 47 ein von den Schrauben 42 durchdrungener Abstandsring 43 angeordnet sein, der lose zwischen die beiden Teile eingefügt oder als Ringschulter an den Klemmflansch 47 oder den Adapterring 23''' angeformt ist. Die übrige konstruktive Ausbildung des Anschlusses des Abstützelements 18 an den Adapterring 23''' entspricht dem unter 9a beschriebenen.
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Die in 9d gezeigte Ausführungsfom entspricht einer Kombination der in den 9b und 9c dargestellten Ausführungsformen, die durch klemmende Befestigung des Adapterrings 23'''' am Ringflansch 20' des Aussparungsrohrs 5 und am Exzenterflansch 32 des Abstützelements 18 eine stufenlose Einstellung sowohl der Teilexzentrizität E1 als auch der Teilexzentrizität E2 erlaubt.
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Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die Merkmalskombinationen der einzelnen Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern ebenso Kombinationen der Merkmale unterschiedlicher Ausführungsformen umfasst.